Archers Campfire
Bogenschießen => Training => Thema gestartet von: Ischowida am Oktober 11, 2022, 08:24:54 Vormittag
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Hallo,
ich trainiere seit ein paar Wochen mitunter 2 neue Bogenschützinnen, welche erst vor 6 Wochen zum Bogensport fanden.
Gestern im Training haben beide Schützinnen 498 Ringe und 512 Ringe auf unseren Parcours, streng 3 D gem. WA Regeln Entfernungen / Killgröße geschossen.
Beide schaffen permanent mindestens 450 Ringe (20/16 Wertung).
Ich möchte, als Ergänzung gedacht, diese beiden Schützinnen dazu bringen, unter Druck (z.B. bei Wettkampfatmosphäre) ihr Training zu gestallten.
Diese hohe Ringzahl erreichen beide, weil sie unter gewohnten und für sie bekannten Bedingungen trainieren und das " Trainingsumfeld" sie psychisch nicht belastet.
Nun meine Frage an die Trainer unter uns:
Wie trainiert ihr eure "Bogenschüler" dazu, unter Druck, Leistungen/ Ergebnisse zu liefern.
Bisher übe ich mit beiden das "Wettkampfschießen" streng nach WA Regelwerk ( z.B. Verhalten am Pflock, Treffer werten, usw).
Mein Ziel ist es, die beiden " Psychisch" zu festigen um den Druck im Wettkampf stand zu halten.
Danke euch schon mal
Charly
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Ein Ausspruch eines mehrfachen Weltmeisters in einer anderen schießsportlichen Disziplin: "There is no pressure on the range. You bring it to the range". Bedeutet, dass die Persönlichkeitsstruktur eines Schützen darüber entscheidet ob er selbst Druck aufbaut oder nicht. Manche sind streßresilient, manche nicht. Auf dem Parcours befindet sich kein Druck. Den bringt man mit. Den macht man selbst. Und den kann man auch steuern.
Gegensteuern kann man u.a. indem man die Schützen so viele Turniere schießen läßt wie möglich so dass die Wettkampfanspannung mit der Zeit nachläßt.
Auch das simulieren von Wettkampfanspannung im Training ist förderlich um resilient zu werden. Einen Preis für den Sieger ausloben, z.B. Tafel Schokolade ........
Ein weites Thema ....
Hilfreich:
https://www.dsb.de/fileadmin/DSB.DE/PDF/PDF_2021/Webinar_Sportpsychologie_Reg%C3%B6s.pdf
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Stell doch einfach ein paar Vereinskollegen hinter die am Pflock stehenden Damen und lass sie sich lautstark unterhalten. Das schwächt die Konzentration und baut gleichzeitig Druck auf. Vor jedem Schuß diskutieren ob sie treffen werden oder nicht.
Oder hetze sie von Pflock zu Pflock mit der Stoppuhr in der Hand. Wie soll man beim Training Druck aufbauen, keine Ahnung.
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Warum muss man denn nach 6 Wochen schon anfangen, unter Wettkampfbedingungen zu trainieren? Haben die beiden sich das so gewünscht? :wtf:
Sehe ich persönlich sehr kritisch!
Ansonsten halte ich mich an den alten Grundsatz aus meiner Militärzeit:
"Train as you fight"
An Wettkämpfe gewöhnt man sich, indem man unter Wettkampfbedingungen trainiert. Also, einfach ein paar Vereinskameraden einladen und über das nächste halbe Jahr eine interne Rangliste ausschießen, die ersten drei erhalten einen Pokal und eine Plakette an der Wall of Fame.
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Das versteh ich auch nicht.... wieso Druck.....????
Fahre einfach mit ihnen auf Turniere und hab Spaß, das ist Druck genug und die Atmosphäre passt....
Alles andere kommt von selbst..... :klasse:
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Jetzt auch noch meine 2ct ;)
Haben die Beiden (oder eine) ECHTE Wettkampfambitionen ?
Ist die Technik so gefestigt das DRUCK Sinn macht ?
Wenn JA dann bin ich bei Dacron:
"Train as you fight"
An Wettkämpfe gewöhnt man sich, indem man unter Wettkampfbedingungen trainiert
Simulieren geht nicht ... es sind ja IM WETTKAMPF immer wechselnde Bedingungen ...
Aber Pitis Link zur Sportpyschologie ist da auch sehr hilfreich
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Kleinere Bewerbe untereiander.
Eine Art Prüfung. Ich habe beim RWR Pfeilprüfung beobachtet, wie Anfänger, die bestens geschossen haben auf einmal ganz anders waren.
DUELLE sind toll. Viele 3D Schützen können das gar nicht. Weil sie nie gegeneiander antreten. Das ist Druck pur. Dazu muss man sich nur so einige Bewerbe der World Archery ansehen unter welcher Anspannung die stehen.
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Respekt vor so viel Talent. Nach 6 Wochen hab ich ich gerade mal die Scheibe getroffen.
Ich würde möglichst viele andere Parcours besuchen und schauen was sie da für Leistungen bringen.
Dann kann man den weiteren Weg planen.
🌹
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Datenschutz mit beiden Schützlingen abklären.
Alles filmen und auf sozialen Netzwerken verteilen.
Oder
Transportabler Stahlblech Ring, Dicke so 3mm.
Alles außer das Kill abdecken vor jedem Schuss.
Oder
Sirene oder ähnliches sobald man im Anker ist.
:Achtung:
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Ich trainiere den Druck genauso, wie ich ihn im Alltag zu bewältigen versuche.
Mit Entspannungs- bzw. Atemübungen, ausreichend Schlaf und ein kleines bisschen Gleichgültigkeit.
Wenn ich mich richtig erinnere, gab es mal eine Reportage eines Olympiateams, dass mit Lautsprechern die Soundkulisse eines Stadions simulierte.
Ob das geholfen hat, weiß ich aber nicht.
Also als Tipp: texte deine Schützlinge einfach zu, beim Schießen. :bla: :bla: :bla:
Aber hinterher aufklären, sonst kommen sie nicht mehr wieder. :unschuldig:
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Für Druck Training empfehle ich quengelige Kinder. :angel:
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Einige müssen es nicht trainieren, weil sie dem Druck sehr gewachsen sind,
andere sehen es sehr locker, s.o.: "Fahre einfach mit ihnen auf Turniere und hab Spaß",
und weitere können noch so viele Wettkämpfe bestreiten, sie benötigen gezielte Hilfe wie z.B.
https://bogensportwissen.eu/viewtopic.php?f=25&t=94
:)
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Geht doch zunächst erst einmal auf verschiedene Parcours und Turniere (alles was in Reichweite geboten ist), lass Sie weiter gegeneinander und gegen andere im Wettstreit (also mit Belohnung nur für den Sieger) antreten, um möglichst viele unterschiedliche Konstellationen des Wettstreites kennen zu lernen.
Und erst wenn deutlich spürbar ist, dass sie überhaupt unter Druck "leiden" würde ich mir weitere Gedanken machen.
Zum Thema Druck allgemein:
Ich habe in meinem Umfeld immer wieder festgestellt, dass die meisten Kinder und Jugendliche erst dann Druck verspüren, wenn die Erwartungen an Sie seitens anderer (Lehrer, Eltern, Trainer, Freunde u.ä.) zu groß werden, wenn aus Fördern Fordern wird ...
(Als Erwachsene sind wir dann nicht selten doof genug, an uns selbst zu große Erwartungen zu stellen, und dann darunter zu leiden :bang:)
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Wie trainiert ihr eure "Bogenschüler" dazu, unter Druck, Leistungen/ Ergebnisse zu liefern.
Das kann man nur sehr begrenzt trainieren. Letztendlich hilft da nur echte Turniererfahrung. Und bitte nicht vergessen: Nach dem Turnier mit den Leuten reden und Verbesserungspotentiale erarbeiten und gut gelaufenes loben und festigen.
Was man trainieren kann:
Bogenschießen unter Einfluss von Ablenkung
==>z.B. Musik nebenher laufen lassen. / Versuchen irgendwie den Schützen beim Schussablauf abzulenken (jedoch ohne ihn zu berühren / Sicherheit muss gewährleistet sein!)
Bogenschiessen unter Turnierbedingungen
==>Streng nach Regelwerk. Im Idealfall sogar "echtes" Turnier wie z.B. Vereinsmeisterschaft oder verabredetes Turnier mit anderen Vereinskollegen
Bogenschiessen im 1:1 Duell
==>Head to Head Turnier mit kleiner Gewinnprämie. z.B. Gewinner bekommt ein Essen spendiert. Beide Schützen sollten jedoch vergleichbaren Leistungsstand haben
Mentaltraining
==>Methoden des Mentaltrainings trainieren (z.B. Entspannungsübungen oder zur Fokusfindung) damit der Schütze diese im Turnier anwenden kann.
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Beim Training unter Wettkampfbedingungen nicht vergessen: auch mal absolute Stille am Pflock.
Ich bin meistens mit einer recht munteren Gruppe unterwegs, die plappert und auch mal Witze reisst, wenn grad einer am Pflock steht. Da ist man es gar nicht gewöhnt, wenn es absolut ruhig ist. Und mich macht das dann nervös.
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ansich sollte es egal sein, ob Geräusche oder Ruhe,
wenn wir den Bogen anheben, sollte IN uns Ruhe herrschen :) , das ist das Ziel
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Das beste Gegenmittel ist der Mix aus Spaß und Freude. Dazu noch `ne Gabe Entspannung und dann mit dem Bogen losziehen.
Druck oder gar Erfolgsdruck am besten gar nicht aufkommen lassen; helfen nicht wirklich weiter.
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Fita-Turniere (Kreismeisterschaft o.Ä) sind auch ein guter Stresstest. - auch gut gegen "Größenwahn" ;) - da gehe ich gern mal hin und denke dann zwischendurch :" Ich will wieder in den Wald...
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Immer d`ran denken: Robin = gut / Sherrif von Nottingham = böse
Robin ging auf die Jagd während der Sherrif Bogenturniere ausrichtete.
:ontopic:
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Hallo,
ich trainiere seit ein paar Wochen mitunter 2 neue Bogenschützinnen, welche erst vor 6 Wochen zum Bogensport fanden.
Gestern im Training haben beide Schützinnen 498 Ringe und 512 Ringe auf unseren Parcours, streng 3 D gem. WA Regeln Entfernungen / Killgröße geschossen.
Beide schaffen permanent mindestens 450 Ringe (20/16 Wertung).
Die genannten Ringzahlen passen nicht zu WA 3D. Auch gibts bei WA 3D keine 20/16er Wertung.
Stress erzeugen kann man gut, hängt von der Bogenart ab. Schlecht wetter simulation mit einem Stück Nylonstrumpf vor dem Scope, Zeitdruck erzeugen durch Reduktion der Schusszeit auf 15 Sekunden nach dem Einnocken oder 20 Sek ab dem Eintreffen am Pflock.
Nach WA schießen sie ja gleichzeitig. Kann man gut erweitern auf: Beide heben gleichzeitig an. Wer zuerst schießt, bekommt einen Ring weniger (also z.B. 8, wenn er die 10 trifft) und der zweige bekommt die getroffene Ringzahl, muss aber innerhalb einer Sekunde nach dem Release des ersten lösen. Trainer entscheidet. Sonst 0 Ringe.
Physische Ablenkung: Zerbreche hinter den Schützen kleine Ästchen, summe ein Lied oder stelle ihnen einen Pappbecher auf den Kopf, wer ihn nach dem Lösen nicht mehr auf dem Kopf hat: 2 Ringe Abzug.
Erweitere die Trainingsrunde: bei jedem geraden Ziel. 5 Kniebeugen, bei jeden ungeraden 3 Liegestützen, deren Ausführung zur Schusszeit zählt. Bei ein paar Zielen gibst du ihnen einen Luftballon, den müssen sie aufblasen, zuknoten, zum Ziel rennen, den Luftballon an das doppelseitige Klebeband, das du in der 11 befestigt hat, kleben, zurücklaufen und den Balon treffen. Das alles in der Schusszeit. Die Übung geht natürlich nur nacheinander. Verschärfung durch eine 1,5kg Gewichtsmanschette an der Bogenhand.
Setz den Sportlern ein Kappi auf und nimm einen Pfeil mit Federn mit, keine Vanes. Und dann, wenn sie ausziehen bis zum Release, schabe mit den Federn des Pfeils auf dem Kappi rum. Das kratzige Geräusch macht Gänsehaut :-)
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Yeah Ischowida...irgendwas passt in deinem Regelbuch nicht.
Drehs mal um, vielleicht liegts an den Pflockfarben. Das erklärt gleich den Score besser.
Ich hab den größten Fehler gefunden. " INNEN". Da musst du gut sein, clever;
Nimm ein Psychologiebuch statt den WA Regeln, wie ich.
Zur Entspannung schieß ich gleich am Anfang zur Entspannung für die Gruppe ein m.
Das kann ich am Anfang am Besten.
Wenn sie Blut riechen dann werden sie richtig gut.
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Ein Turnier ist Druck. Am besten lernt man es auf Turnieren.
Um ähnliches zu simulieren, spiele ich Egoshooter im Mehrspielermodus oder Mariokart.
Ich habe 3 Brüder. Bei solchen Spielen lernt man schnell mit Druck umzugehen. Situationen ändern sich schnell und ist doch konstant!
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Fällt das unter
Umgang mit Druck
wenn ich den Roten da jetzt raussnipen muss?
bräuchte eine schnelle Antwort
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Fällt das unter
Umgang mit Druck
wenn ich den Roten da jetzt raussnipen muss?
Nein.
Beim Focus auf das Ziel ist es egal, ob da noch was drumrum steht.
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Fällt das unter
Umgang mit Druck
wenn ich den Roten da jetzt raussnipen muss?
Nein.
Beim Focus auf das Ziel ist es egal, ob da noch was drumrum steht.
All right Landbub
er steht zwar noch, liegt aber schon.
200er Nijora, good stuff
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200er Nijora, good stuff
Uff - welchen Bogen hast du?
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Ich spiel halt Jäger.
Der Auszug ist das schlimme, 32, da rutschen dann alle Zahlen.
Spitze - das ist ein Spleen - 300grain ( Ashby-Trick)
Schub: 70 PS - daher brauch ich immens ggp
Ich teste gerade - weil der 300er Spine Piledriver eingestellt wurde.
und die üblichen Verdächtigen wie FMJ 250 oder 300 am Parcour leiden
( ich bin in felsigem Terrain und hab viele tolle Weitschussmöglichkeiten,
aber alles kriegst nicht auf die Scheibe und FMJ Krümmer kriegst nicht raus)
Im Test:
Nijora 200
Nijora 250 heavy
Nijora Hunter gebarrelt 340
Henrystutzen heavy hunter ca 340
Von den FMJ hab ich noch großes Lager (heb ich auf)
und auch von den GoldTip BigGame 100+ (leicht aber gut einschwerbar)
Die Fragestellung ist ob für mich nicht generell der leichtere Schaft mit schwerer Spitze besser ist
als ein schwerer Schaft, weil ich noch dazu Bögen leichtester Bauart liebe
und natürlich Komfort möchte.
Bin schon gespannt.
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zumindest schaust du noch nicht im Sanitär-Fachhandel.
Ich kenne noch so einen Kranftmann - der schwört auf den CX Tank 250. Und der trifft damit auch ziemlich gut.
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Nein, brauchst kein Kraftmann sein.
Technik. Spezielle Zugtechnik, aus einem dynamischen Stand.
Vorspannung unten holen, dann mit der Zughand rauf, über die Schulter rollen in die Rückenspannung.
Gleitend, gleichschnell, nie ein Ruck. Immer volle Kontrolle über die beteiligte Muskulatur welche sich abwechselt.
Der Bogensport-Thomas hat das auch mal gezeigt mit einem Physio dabei, die erklären das ein wenig
und Thomas meint daß vom Ansatz her auch die Compoundler sich so helfen.
Ich bin 70, mit Kraft wäre das Arbeit, das geht anders. Mach ich immer schon so.
Man spürt den Körper intensiv, das macht Freude.