Archers Campfire

Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: opd am Februar 01, 2018, 12:43:33 Nachmittag

Titel: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: opd am Februar 01, 2018, 12:43:33 Nachmittag
Leider ist ja mit dem ersten Lagerfeuer das ein oder andere Thema in Rauch aufgegangen.

Nach dem gestrigen Trainingsabend bei uns im Verein möchte ich aber dieses Thema hier gerne noch einmal aufgreifen.
Es ist nicht meine Absicht, hier eine Grundsatzdiskussion oder Glaubenskrieg vom Zaun zu brechen. Ich versuche nur insgesamt
die verschiedenen Argumentationsvarianten zu verstehen und hoffentlich für mich ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.
Aber fangen wir mal von vorne an...

Seit etwa einem Jahr schieße ich meinen Bogen, die Pfeile habe ich damals mit einem Vereinsfreund ausgewählt und auf dem
Schießplatz getestet (3 befiederte und 1 Rohschaft). Sicherlich hatte ich am Anfang mit meiner Technik zu kämpfen, mittlerweile
kommen die Pfeile aber sauber aus dem Bogen heraus.

Was ich jedoch relativ schnell hatte: die innere Feder auf der 5-Uhr-Position nutzt sich rapide ab, nach einigem Schießen sah sie
bereits sehr zerrupft aus. Damals habe ich naiv versucht, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen und bin auf mehreres gestoßen,
soweit ich mich erinnere auch hier am alten Lagerfeuer:
- Spine passt nicht
- Nockpunkt passt nicht
- Shelf zu breit --> schmales Custom Shelf ("Wolfie-Shelf")

Spine und Nockpunkt sollten passen, sicherlich war der Rohschafttest mit nicht gefestigter Schusstechnik nicht optimal.
Dann noch der, etwas seltener zu lesende, Tipp: Änderung der Leitfeder nach innen. Also habe ich mir die Abnutzung
an der Feder angeschaut, Pfeil an Shelf angehalten und es mal versucht:
die Leitfeder innen, sauberer Pfeilflug und auch keine Abnutzung an der Leitfeder.

Im Nachhinein betrachtet:
es dürfte wohl auch am unsauberen Auszug und/oder unsauberen Lösen gelegen haben. Das Shelf wurde mit einer
Filzauflage ausgeliefert, diese zeigte im hinteren Bereich auch eine hübsche Abnutzungsspur.

Fakt ist:
seit dem habe ich die Position der Leitfeder nicht verändert und schieße sie bis heute innen.

Soviel zur Vorgeschichte. Gestern Abend hat dies mal wieder zu Fragen und Diskussionen beim Hallentraining im Verein geführt.
Die gern gestellte Frage ist "echt, das funktioniert? lenkt die Leitfeder dann nicht den Pfeilflug ab?"

Im "Normalfall" der Leitfeder auf 9-Uhr Position streift ja auch eine der Federn über das Shelf.
Mir wird erklärt, dass meine am Bogenfenster streifende Leitfeder meinen Pfeilflug ablenken könnte.
Für mich ist die entscheidende Frage auf zwei Möglichkeiten zusammenzudampfen:

(A) beide Varianten stören den Pfeilflug
(B) beide Varianten haben keinen Einfluss auf den Pfeilflug

Please  :help:

Oliver
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: aquadrat am Februar 01, 2018, 12:58:49 Nachmittag
Das Spiel kenn' ich  :)

In einer idealen Welt wäre der Pfeil so abgestimmt, das keine der Federn den Bogen berührt, das Stichwort heißt hier clearance.
Ich habe das Problem mit der "5 Uhr Feder" auch, und habe es auch mit Leitfeder innen gelöst. Bin mal neugierig was passiert wenn ich Vanes teste, da kann meinem Verständnis nach Leitfeder innen nicht funktionieren.
Ursache kann vielfältig sein, ungünstiger Griff in die Sehne, ungünstige Lastverteilung auf den Fingern, unsauberes Lösen, Schultern zu hoch oder zu tief, Ellbogen zu hoch oder zu tief, nicht passender Nockpunkt, nicht passender Pfeil, ungünstiges Shelf...
Und ja, beide Varianten stören theoretisch den Pfeilflug wenn eine Feder berührt, andererseits stört ein Release mit den Fingern der Pfeilflug noch viel mehr, siehe die Hochgeschwindigkeitsaufnahem die hier vor kurzem kursierten.

Gruß, Andi
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Langbogner am Februar 01, 2018, 01:15:12 Nachmittag
Hi opd!

Als ich noch Carbonpfeile mit Naturfedern geschossen habe, hatte ich genau das gleiche Problem, welches du beschreibst.
Ein befreundeter, langjähriger Bogenschütze riet mir, es einfach mal mit der Leitfeder nach innen zu probieren. Er würde viele kennen, die das so machen.
Das habe ich dann auch probiert, was dazu führte , dass es nicht nur das Problem löste, sondern beim mir interessanterweise auch ein viel besseres Trefferbild ergab.
Warum und weshalb - ich habe keine Ahnung. Ich bin vielleicht auch einfach zu wenig bewandert, um da eine nur annähernd qualifizierte Aussage treffen zu können.
Für mich war nur wichtig, dass mit dieser kleinen Änderung alles gut funktionierte.

Ich würde daher einfach so weiterschiessen und mir gar keinen Kopf drüber machen.

Gruß
Oli
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: testjan am Februar 01, 2018, 01:36:20 Nachmittag
Ich sehe es im Prinzip so, wie aquadrat schrieb. Ergänzend dazu meine Überzeugung, dass sehr viele traditionelle Schützen mit zu tiefem NP schießen. Leifeder innen überdeckt das unpassende Tuning, das ist nämlich die Ursache für abgewetzte Federn....wenn ich mir so ansehe, wie bei vielen Leuten das Shelf aussieht!

Durch die Art des Griffs in die Sehne und den Tiller der meisten Bögen ist der untere Wurfarm „zu schnell“ und das Heck des Pfeiles wird kurz vor Verlassen von der Sehne aufs Shelf gedrückt. Das Ergebnis ist ein mehr oder weniger unsauberer Pfeilflug, vergeudete Energie, kaputte Federn (besonders unten) und Schrammen im Shelf oder im Extremfall in der Bogenhand.
Dreht man den Pfeil um 180 Grad, ist ein Teil der Symptome behoben, die untere Feder zeigt ja jetzt nach außen und verringert Clearenceprobleme. Die treten erst wieder auf, wenn der dynamische Spine zu hart oder der Ablass unsauber ist.
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Halvar am Februar 01, 2018, 02:58:16 Nachmittag
Ich hatte das Problem mit der schnellen Abnutzung der unteren Feder auch. Hab mich dann intensiver mit der Lage des Nockpunktes beschäftigt und diesen schrittweise höher gesetzt. Seitdem hat sich die Abnutzung der unteren Feder wesentlich verringert. Schieße beim Gartentraining auch interessenhalber manchmal mit der Leitfeder nach innen, kann keinen Unterschied im Trefferbild feststellen.
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: ravenheart am Februar 01, 2018, 03:44:50 Nachmittag
Dazue mehrere Anmerkungen:

1. Wenn es mit Leitfeder (LF) innen besser geht: Mach es so!
(Beachte aber 4.!)

2. DASS es besser geht, kann z.B. an der Pufferwirkung der Feder liegen! Schlägt (oder weniger drastisch: streift) bei LF außen der Schaft an dem Bogen, kann das dem Pfeil einen seitlichen Impuls geben, der den Pfeilflug (bzw. dessen Konstanz) beeinträchtigt.
Die LF innen dämpft diese Berührung sanft ab, so dass der Impuls geringer bis gar nicht wirkt und den Flug bzw. das Trefferbild verbessert. ja!

3. Entscheidend beim Schussablauf ist, dass er immer wieder GLEICH abläuft. Wie stark dabei die seitliche Auslenkung ausfällt, ist eigentlich EGAL, solange es immer GLEICH geschieht! Auf das Maß der Auslenkung stellt das Gehirn sich ein.

4. WICHTIG!
Bei Bambus-, Carbon- und Alu-Pfeilen kann man beliebig drehen, also den Pfeil mal so mal so aufnocken und den besseren Weg testen.
BEI HOLZPFEILEN NICHT!!
Grund: Holzpfeile sind -richtig gebaut- so ausgerichtet, dass die (i.d.R. vorhandenen) "Flammen" der Maserung OBEN nach vorn zeigen:
http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Flammen (http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Flammen)
NUR SO ist der Pfeil einigermaßen sicher schießbar:

Dreht man dem Pfeil um, nimmt also die LF an die andere als beim Pfeilbau vorgesehene Seite, zeigen die Flammen UNTEN nach vorn. Wenn dann DAS passiert (sh. Bild rechts):
http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Pfeilbau#Faserverlauf (http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Pfeilbau#Faserverlauf)
... und möchte das sicher niemand erleben...

5. Ich hatte zeitweilig auch das Problem, dass sich die "5-Uhr-Feder" stärker abnutzte.
Ich habe daraufhin mein Befiederungsgerät minimal anders eingestellt, so dass aus der "5-Uhr-Feder" eine 5:15-Uhr-Feder" wurde.
Damit war bei MIR das Problem gelöst!

Rabe
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Langbogner am Februar 01, 2018, 04:00:28 Nachmittag
Hallo Rabe!

Bin zwar nicht der Themenstarter, bedanke mich aber sehr für die Infos! :thankyou:

Gruß Oli
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: PflaumusKrücke am Februar 01, 2018, 04:11:35 Nachmittag
...
Soviel zur Vorgeschichte. Gestern Abend hat dies mal wieder zu Fragen und Diskussionen beim Hallentraining im Verein geführt.
Die gern gestellte Frage ist "echt, das funktioniert? lenkt die Leitfeder dann nicht den Pfeilflug ab?"

Im "Normalfall" der Leitfeder auf 9-Uhr Position streift ja auch eine der Federn über das Shelf.
Mir wird erklärt, dass meine am Bogenfenster streifende Leitfeder meinen Pfeilflug ablenken könnte.
Für mich ist die entscheidende Frage auf zwei Möglichkeiten zusammenzudampfen:

(A) beide Varianten stören den Pfeilflug
(B) beide Varianten haben keinen Einfluss auf den Pfeilflug

...

Schau dir bitte mal diesen Künstler, bei 2:50 Min., hier an - https://www.youtube.com/watch?v=O7zewtuUM_0 - wie toll er sicherlich auch seine Pfeile hat abgestimmt! Selbst wenn er mit Leitfeder nach innen schießen würde, so würde diese, wenn überhaupt, das Shelf seines Bogens minimal berühren. Hinzu kommt, dass sein Bogen, augenscheinlich, nicht einmal auf Mitte geschnitten ist...!

Diese Problematik auf A oder B zusammendampfen, halte ich nicht für sinnvoll! Ja klar hat eine/deine "stark streifende" Feder Einfluss auf den Pfeilflug - aber, wird sich dieser Einfluss sicherlich unterschiedlich bemerkbar machen, so zum Beispiel ob du 10 Meter oder 65 Meter Zielentfernung bewältigen möchtest.

Mein Tipp: Versuche die Abstimmung deiner Pfeile so durchzuführen, dass, die Federn deiner Pfeile möglichst wenig Kontakt zum Shelf bekommen/haben... so wirst du auch lange Freude an der Befiederung deiner Pfeile haben. ;-)


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: stöckchenschubser am Februar 01, 2018, 05:38:22 Nachmittag
Das Problem liegt darin.

Wenn es einen Unterschied mach, ob die Leitfeder innen oder außen geschossen wird,
dann stimmt das Setup nicht zu 100%.

Wenn alles passt, dann ist es egal wie die Feder steht, das Trefferbild bleibt.
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: roscho am Februar 01, 2018, 05:52:58 Nachmittag
 :agree:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: tombows am Februar 01, 2018, 05:58:14 Nachmittag
Meine Frau hat sogenannte Schlechtwetterpfeile, d.h. sie schiesst LB  über das shelf die Pfeile sind mit
Kunststoffvanes befiedert  :bremse: ja es funktioniert, sie nimmt auch die LF innen,  hierbei schlägt nix
am bogen an. Der Pfeil biegt sich sauber um den Bogen  :upsidedown:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Langbogner am Februar 01, 2018, 09:58:09 Nachmittag
Meine Frau hat sogenannte Schlechtwetterpfeile, d.h. sie schiesst LB  über das shelf die Pfeile sind mit
Kunststoffvanes befiedert  :bremse: ja es funktioniert, sie nimmt auch die LF innen,  hierbei schlägt nix
am bogen an. Der Pfeil biegt sich sauber um den Bogen  :upsidedown:

Und wieder was gelernt! Ich liebe dieses Forum :klasse:
Mir wurde immer gesagt, dass diese Kombination grundsätzlich nicht funktioniert...
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: carpe noctem am Februar 01, 2018, 10:12:19 Nachmittag
Da ein gut abgestimmter Pfeil sich ja vom Shelf  weg biegt geht das durchaus, da aber die meisten Schützen mit eher durchschnittlichen abgestimmten Pfeilen unterwegs sind....
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: opd am Februar 02, 2018, 08:49:32 Vormittag
Wow, hier ist ja wirklich einiges los bei dem Thema! Vielen Dank - ich muss erstmal die vielen Antworten sortieren.
 :thankyou:

[...]

Danke für den Sicherheitshinweis für die Holzpfeile ravenheart. Hatte ich nicht erwähnt: es sind Carbonpfeile.

Insgesamt deckt sich das auch mit meinen Erfahrungen: für mich macht es keinen Unterschied, ob ich die Leitfeder innen oder außen schieße.
Zuletzt beim Weihnachtswichtelschießen (keine Sorge: nicht auf Weihnachtswichtel) habe ich die Leitfeder auf 9-Uhr-Position geschossen,
um mancher Diskussion aus dem Weg zu gehen.
Bei mir also kein Unterschied im Pfeilflug oder Trefferbild. Ich kann auch mit Sicherheit sagen, dass der Pfeil sich weit genug biegt, dass die innen
geschossene Leitfeder das Bogenfenster nicht berührt. Gleichzeitig schließe ich damit auch noch aus, dass die sonst auf 5 Uhr liegende Feder
das Shelf überhaupt berühren könnte. Sie ist ja 180 Grad auf der anderen Seite.
Schätze deshalb bin ich wohl einfach dabei geblieben - works for me.

Rückwärtig betrachtet gehe ich davon aus, dass das starke Streifen und die starke Abnutzung durch schlechte Technik begründet waren.

Wo ich jetzt stehe ist, dass ich die Argumentation mancher langjähriger Bogenschützen einfach nicht verstehe.
Ich bin alles andere als beratungsresistent und möchte immer gerne dazulernen, es kann mir nur niemand erklären.
Ein typisches Gespräch in Kurzform:
"du hast den Pfeil falsch herum"
"nee, ist Absicht."
"aber dann schlägt doch die Leitfeder an und lenkt den Pfeil ab"
"nee, tut sie nicht. streift bei dir die untere Feder über das Shelf?"
"ja"
"lenkt das deinen Pfeil ab?"
"nein"
"warum sollte es dann meine innen geschossene Leitfeder, selbst wenn sie das Bogenfenster berühren würde?"
"???"

An dieser Stelle kommt meist ein abruptes Gesprächsende der Gegenseite oder
ein "wenn du meist dass das so richtig ist" oder auch "das funktioniert nicht"...

Deshalb auch der gewählte Threadtitel "Schrödingers Leitfeder":
meine Kritiker können sich meist nicht entscheiden, ob die Feder, die den Bogen gleichzeitig streift oder nicht streift,
den Pfeilflug beeinflusst oder nicht beeinflusst...
 :Achtung:


Oliver
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: ravenheart am Februar 02, 2018, 09:29:45 Vormittag
Na ja, es ist nun mal so... Es gibt (konfrontiert mit ungewöhnlichen Ansätzen) zwei Gruppen von Menschen:

Die eine Gruppe sagt:
"Schwachsinn, das hab ich ja noch nie gesehen. So ein Quatsch! Vergiss es!"

Die andere Gruppe sagt:
"Oh, das hab ich ja noch nie gesehen, interessant! Muss ich mal prüfen!"

 ;D ;D ;D

Rabe
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Stringwistler am Februar 02, 2018, 09:47:45 Vormittag
Dazu muß ich jetzt auch was sagen.
Ich schieße seid Jahren schon Leitfeder innen. In jüngerer Zeit nennt man das Donadoni Stil, denn der hatte es vor 10-15 Jahren wieder aktuell gemacht... geben tut es das schon um einiges länger.
Was passiert da genau....?

Z. B. Langbogen, nicht über Mitte geschnitten.
Holzpfeile, wenn der Spine passt, wird ein deutlich stärkeres Paradoxon ausgebildet. Wie in dem obigen Byron Video gut zu sehen ist. Der Pfeil muß sich ja wesentlich mehr um das Fenster schlängeln.
Jeder kleiner Ablassfehler lässt dabei den Pfeil um einiges weiter, meist weg vom Fenster abweichen. Es ist ein deutlich besserer und gleichmäßiger Stil und Ablass nötig.

Recurvebogen, über Mitte geschnitten.
Carbonpfeile, das Paradoxon wird hier deutlich weniger sein. Um einiges leichter zu schießen und Fehler verzeihender.

Beide Bogen haben das gleiche Zuggewicht auf dem Auszug des Schützen.
Der Langbogen braucht deshalb deutlich weichere im Spine höher liegende Pfeile, bis zu 3 Spineklassen hab ich da schon erlebt, je nach Spitzengewicht.

Jeder Schütze greift anders, hat teils einen sehr unterschiedlichen Ablass, deswegen ist spätestens ab dem 2. Satz Pfeile echt ein Rohschafttest bei JEDEM von Vorteil und bringt sehr sehr viel.
Wer das nicht macht und sich drauf verlässt, "ach dir fliegen doch gut" der verschenkt bis zu 30% Präzision, denn MIT FEDERN FLIEGT DOCH FAST ALLES. Und erlebt spätestens bei Regen sein blaues Wunder.

Nockpunkt möchte ich noch folgendes erwähnen.
Lieber Nockpunkt 2mm zu hoch, als nur 1/2 mm zu tief... Ihr habt es schon geschrieben, viele Schützen haben oft viel zu tief gesetzte Nockpunkte.
Und noch eins was ich immer wieder lesen kann und nur von der fehlenden Grammatik der Amis falsch übersetzt wird.....

Es gibt einen Nockpunkt..... das ist das Teil das den Pfeile auf der immer gleichen Position auf der Sehne hält. 

Und dann gibt es die Nockposition, das benennt die Position des Pfeile auf der Sehne meist unter dem Nockpunkt.
So hat man uns das vor über 30 Jahren schon beigebracht. Da hat noch keiner von "Nockpunktbegrenzer" o. ä. geredet.  :Achtung:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Langbogner am Februar 02, 2018, 09:59:53 Vormittag
... und wieder was gelernt :) :) :)

"So hat man uns das vor über 30 Jahren schon beigebracht."
Guido, wie lange schießt Du denn schon Bogen???  :bow:
Vielleicht kannst Du ja auch aus erster Hand was zu meiner historischen Frage im Thema "Nockpunkt" sagen? ;D ;D :Achtung:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Engel am Februar 02, 2018, 10:21:21 Vormittag
Guido, ich geb dir in allen Punkten recht, aber ein Rohschafttest beim Holzpfeile ist meist nicht zielführend,
da der Scahft im Vergleich zu Spitze recht schwer ist...

lg
 :unschuldig:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Stringwistler am Februar 02, 2018, 04:35:47 Nachmittag
... und wieder was gelernt :) :) :)

"So hat man uns das vor über 30 Jahren schon beigebracht."
Guido, wie lange schießt Du denn schon Bogen???  :bow:
Vielleicht kannst Du ja auch aus erster Hand was zu meiner historischen Frage im Thema "Nockpunkt" sagen? ;D ;D :Achtung:

38 Jahre werden es heuer schon..... :)Jetzt sage aber bloß nicht, ich sei ein alter Sack..... ;D
Weil alt... bin ich noch nicht, eher gut gereift.... :agree:

@Engel,
auch bei Holzpfeilen schieße ich oft Rohschafttest.
Sicherlich geht es vor allem bei minderer Qualität nicht so schön und es bricht auch mir mal einer dabei ab, aber Schwund gehört e weg..... und ich schieß auch auf Holzpfeile vorne 140gn+..... so ein leichtes Zeugs wie 60-70gn vorne drauf, wie es heute viele schießen, gibts bei mir nicht.
Ich bin "Jagdbogenschütze" und da gehört für mich auch ein jagdmäßig tauglicher Pfeil dazu. Und kein sportlich orientierter, über Pfeil zielender, möglichst flache Flugbahn zwischen 20 und 40m aber auch genausogut schnell vorbei Schütze.....  :Achtung:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Stringwistler am Februar 02, 2018, 04:38:37 Nachmittag
Vielleicht kannst Du ja auch aus erster Hand was zu meiner historischen Frage im Thema "Nockpunkt" sagen? ;D ;D :Achtung:
Zu welcher Frage? Ich kann da in dem ganzen Beitrag nichts finden darüber was du da gefragt haben sollst? :???:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Langbogner am Februar 02, 2018, 06:20:26 Nachmittag
Hi Guidl, mein gut gereifter Freund :) :agree:

38 Jahre Erfahrung - ich werde Dich wissensmäßig aussaugen wie ein Vampir!! Glaub mir das ;) ;D ;D ;D :sabber:

Die Frage war auch bisserl gemein in meinem Beitrag versteckt:
"Mir fehlen da jetzt die historischen Grundkenntnisse: Wie haben das den die Bogenschützen des Mittelalters gehandhabt? Hatten die einen fest markierten Nockpunkt wie die meisten von uns heute oder handhabten die das eher wie unsere Selfbow Schützen??"

Btw: Könnte ich vielleicht eine Kopie von Deinem original Robin Hood Autogramm haben ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: tombows am Februar 02, 2018, 06:27:38 Nachmittag
Hey Guido,
hab gar net gewusst,  dass du im Mittelalter schon Bogen geschossen hast :bremse: :Achtung:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Tom der Badner am Februar 02, 2018, 06:36:15 Nachmittag
@ Guido, danke fürs Outing.

aber hast Du nicht damals (als Du Kevin Costner gedoubelt hast), beide Leidfedern mit den Zähnen heruntergerissen?

Wieso brauchst Du die dann heute innen? Wir probieren das am Samstag mal am besten aus :Achtung:, mal sehen ob das noch klappt.

Soll ich dann hier berichten ? :unschuldig: :unschuldig:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Stringwistler am Februar 02, 2018, 06:41:51 Nachmittag
@ Guido, danke fürs Outing.

aber hast Du nicht damals (als Du Kevin Costner gedoubelt hast), beide Leidfedern mit den Zähnen heruntergerissen?

Wieso brauchst Du die dann heute innen? Wir probieren das am Samstag mal am besten aus :Achtung:, mal sehen ob das noch klappt.

Soll ich dann hier berichten ? :unschuldig: :unschuldig:

 :ontopic: :ontopic: :ontopic:
wie war das Tom?..... bitte zum Thema zurück ja? ;D ;D ;D

@Langbogner..... keine Ahnung?.... 35 Jahre sind zwar lange, aber Mittelalter liegt doch glaube ich noch 2-518 Jahre länger zurück, oder? ;) :) ;) :)
Die hatten früher bestimmt keinen Nockpunkt.... das musste so plitzschnell gehen, da hatte man gar keine Zeit da anzulegen....denke ich mal.... ::)
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Tom der Badner am Februar 02, 2018, 06:47:15 Nachmittag
 :agree:

Du kannst nicht lesen. :Achtung:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Stringwistler am Februar 02, 2018, 11:59:07 Nachmittag
:agree:

Du kannst nicht lesen. :Achtung:

Hey Tom, Da hast Recht...
Aber ich bin nicht unhöflich.... und wenn mich jemand anständig fragt, muß ich doch eine Antwort geben, oder?  ;D
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: opd am Februar 05, 2018, 08:53:05 Vormittag
Dankeschön an alle für den für mich hilfreichen Input. Dann werde ich meinen Weg mal weiter gehen und bei der ein oder anderen Diskussion
mal weghören.

@Guido:
Nette Randdiskussion, ich bekomme irgendwie das Bild nicht aus dem Kopf wie du im Mittelalter quietschbunte Hightechsehnen für die Bogenschützen zusammenzwirbelst.
 ;D
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Langbogner am Februar 05, 2018, 09:01:08 Vormittag

@Guido:
Nette Randdiskussion, ich bekomme irgendwie das Bild nicht aus dem Kopf wie du im Mittelalter quietschbunte Hightechsehnen für die Bogenschützen zusammenzwirbelst.
 ;D

Ja super... Danke opd! Da liest man nichtsahnend so einen Beitrag und jetzt hab' ich dieses Bild, inklusive Dauergrinsen, auch als Dauerschleife im Kopf ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Stringwistler am Februar 05, 2018, 12:15:45 Nachmittag
Dankeschön an alle für den für mich hilfreichen Input. Dann werde ich meinen Weg mal weiter gehen und bei der ein oder anderen Diskussion
mal weghören.

@Guido:
Nette Randdiskussion, ich bekomme irgendwie das Bild nicht aus dem Kopf wie du im Mittelalter quietschbunte Hightechsehnen für die Bogenschützen zusammenzwirbelst.
 ;D

Es geht auch anders wenn es sein muß.... früher hab ich auch mal ne Flachssehne gezwirbelt. Dafür hab ich heute aber keine Zeit mehr.... das traditionellste was ich da noch mache ist mal ne weiß-schwarze Dacronsehne.... :youRock:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Grizzly am Februar 05, 2018, 12:43:37 Nachmittag

.....
Die hatten früher bestimmt keinen Nockpunkt....

Bitte dazu Belege
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Kedde am März 12, 2018, 09:32:26 Vormittag
Ich muss mich hier mal beim Themenstarter und allen die ihre Erfahrung hier rein-gebracht haben bedanken. :thankyou:

Ich habe das selbe Problem mit der 5 Uhr Feder und auf Nachfrage erhielt ich immer nur Schulterzucken. Meine 5 Uhr Feder sieht nach gefühlten 50 Schuss auch immer aus wie ein gerupftes Huhn.
Nun werde ich das auch mal probieren und die Leitfeder innen schießen. Am Nockpunkt werde ich erst-einmal nichts verändern da das Trefferbild gut ist. Mal schauen wie es mit der LF innen wird.
Man wird alt wie ne Kuh und lernt doch immer-noch dazu.  :klasse:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Kedde am März 12, 2018, 07:34:53 Nachmittag
Kurzes Resümee nach kurzer Regenpause. LF nach innen genommen und mal schnell 30 Pfeile auf 13 Metern geworfen und alles schick. Das Loch in der Mitte wird immer größer. Nun warte ich mal ab was die Federn dazu sagen.
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: opd am März 13, 2018, 08:52:37 Vormittag
 :thankyou:
Das klingt doch gut!
Zeitweise dachte ich dass ich mit dem Phänomen allein dastehe.

BTW:
Meine alten 5-Uhr Federn hatte ich mal ausgetauscht und auf einen "Dekopfeil" geklebt.
Hoffentlich denke ich mal dran ein Foto zu machen.
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Kedde am März 15, 2018, 11:30:38 Nachmittag
Nach gut 200 Schuss sehen meine Leitfedern innen geschossen so gut wie neu aus. Ich warte jetzt noch ein paar Wochen ab, aber ich denke das ist des Rätsels Lösung.  :klasse:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: lakeshooter am März 16, 2018, 07:09:20 Vormittag
Und wenn man 4-fach Befiederung schießt, stellt sich die Frage nach der Position der Leitfeder gar nicht mehr.  :bow:
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: PflaumusKrücke am März 16, 2018, 11:37:52 Vormittag
...
Ich habe das selbe Problem mit der 5 Uhr Feder und auf Nachfrage erhielt ich immer nur Schulterzucken. Meine 5 Uhr Feder sieht nach gefühlten 50 Schuss auch immer aus wie ein gerupftes Huhn.
...


Nach gut 200 Schuss sehen meine Leitfedern innen geschossen so gut wie neu aus. Ich warte jetzt noch ein paar Wochen ab, aber ich denke das ist des Rätsels Lösung.  :klasse:


Das Problem liegt darin.

Wenn es einen Unterschied mach, ob die Leitfeder innen oder außen geschossen wird,
dann stimmt das Setup nicht zu 100%.

Wenn alles passt, dann ist es egal wie die Feder steht, das Trefferbild bleibt.


Sehe ich übrigens auch so.


;-)


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Langbogner am März 16, 2018, 11:42:37 Vormittag
Und wenn man 4-fach Befiederung schießt, stellt sich die Frage nach der Position der Leitfeder gar nicht mehr.  :bow:

Wenn ich da kurz wissbegierig einhaken darf:
Hat eine vierfach Befiederung entscheidene Vorteile gegenüber einer dreifach Befiederung oder ist das eine reine Sache er Optik?
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: lakeshooter am März 16, 2018, 11:54:12 Vormittag
Wurde mir damals von Hans Miederer für meinen Falkenholz empfohlen.

Der Pfeil soll wohl als Vorteil schneller stabilisieren. Nachteil auf größere Distanzen ist, dass 4 Federn mehr bremsen als 3 Federn und somit der Pfeilflug etwas anders ist, da langsamer ==> andere Parabel.

Ob das wirklich so ist, zumindest das schnellere stabilisieren, kann ich nicht genau sagen, aber es kommt mir so vor, daher mache ich es.
Den Geschwindigkeitsverlust kompensiere ich etwas, indem ich die Federn etwas flacher stanze. Einen wirklichen spürbaren Unterschied bis 40 Meter konnte ich bisher nicht wirklich feststellen (vielleicht schieße ich aber auch einfach zu schlecht). Vereinskollegen, die die 4-fach Befiederung testeten, dagegen angeblich schon und blieben bei 3-fach, damit der Pfeil möglichst schnell bleibt und möglichst flach fliegt.



Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Engel am März 16, 2018, 11:54:19 Vormittag
Und wenn man 4-fach Befiederung schießt, stellt sich die Frage nach der Position der Leitfeder gar nicht mehr.  :bow:

Wenn ich da kurz wissbegierig einhaken darf:
Hat eine vierfach Befiederung entscheidene Vorteile gegenüber einer dreifach Befiederung oder ist das eine reine Sache er Optik?

Vierfach = mehr Federfläche

gleicht einen evtl. nicht ganz passenden Rohschaft aus, Pfeil stabilisiert sich schneller (siehe dazu auch FluFlu  :bow:)

Die 90° Befiederung bei 4-fach kann auch dabei helfen dass der Pfeil beim Ablass nicht am Bogenfenster anschlägt,

lg
der Engel
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: Kedde am März 16, 2018, 12:00:17 Nachmittag
...
Ich habe das selbe Problem mit der 5 Uhr Feder und auf Nachfrage erhielt ich immer nur Schulterzucken. Meine 5 Uhr Feder sieht nach gefühlten 50 Schuss auch immer aus wie ein gerupftes Huhn.
...


Nach gut 200 Schuss sehen meine Leitfedern innen geschossen so gut wie neu aus. Ich warte jetzt noch ein paar Wochen ab, aber ich denke das ist des Rätsels Lösung.  :klasse:


Das Problem liegt darin.

Wenn es einen Unterschied mach, ob die Leitfeder innen oder außen geschossen wird,
dann stimmt das Setup nicht zu 100%.

Wenn alles passt, dann ist es egal wie die Feder steht, das Trefferbild bleibt.


Sehe ich übrigens auch so.


;-)


Beste Grüße,
Absinth
Das Trefferbild hat sich bei mir nicht verändert, es ist gleichbleibend, egal ob ich die Leitfeder innen oder außen schieße.
Ich habe jetzt Pfeile ganz neu befiedert und werde sehen was das Resultat ist. Ich habe keine Ahnung was ich ändern müsste.
Titel: Re: Schrödingers Leitfeder
Beitrag von: PflaumusKrücke am März 16, 2018, 12:10:52 Nachmittag
Alles gut, lass es wie es ist - Hauptsache ist doch, dass du das triffst - was du möchtest und dabei vor allem auch Spaß hast...   :youRock:

Achja, und die Federn bleiben ja auch, alle, länger gesund...  ;-)


Beste Grüße,
Absinth




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