Archers Campfire

Bogenschießen => Bögen => WA-Barebow und ähnlich (verstell- und einstellbar/mit Button etc.) => Thema gestartet von: Moserfred am Juli 06, 2022, 10:05:21 Nachmittag

Titel: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Moserfred am Juli 06, 2022, 10:05:21 Nachmittag
Erst mal sorry, falls die Frage im falschen Bereich gelandet ist. Eigentlich eine Pfeilfrage, aber für Intuitivschützen wohl weniger von Relevanz…
Derzeit schieße ich beim Blankbogenschießen (mit Stringwalking) einen gemischten Pfeilsatz aus Avalon Classic (Geradheitstoleranz lt. SSA ±0,005") und Avalon Tyro (±0,007"). Mit meinen Trainingsringzahlen bin ich mittlerweile - wie ich meine - auf einem recht guten Niveau angelangt. Über die Geradheitstoleranzen der Pfeilschäfte hatte ich mir bisher nicht wirklich viel Gedanken gemacht.
…Bisher…
Nun stelle ich mir langsam die Frage, ob mit einer enger tolerierten Munition vielleicht doch nochmal ein Ring mehr rausspringt.
Ab welchem Niveau rentiert es sich, über die Geradheitstoleranzen der Schäfte nachzudenken? Was meint Ihr?
Und reicht es, ±0,003" zu holen, oder soll man eher in die Vollen gehen (±0,001")?
Sind die Angaben der Hersteller wirklich vergleichbar (z. B. Skylon vs. Victory vs. Aurel)?
Fragen über Fragen…
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Absinth am Juli 06, 2022, 10:45:35 Nachmittag
Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle? Ab genau diesem Punkt…


Nun stelle ich mir langsam die Frage, ob mit einer enger tolerierten Munition vielleicht doch nochmal ein Ring mehr rausspringt.

Wenn du es wieder aus dem Kopf bekommst bleibe bei den bisherigen Pfeilen, mit ihrer Ungeradheit  ;-)  - wenn es dir nicht aus dem Kopf geht dann wechsele.

Falls du wechselst… Kaufe dir einen Satz Easton Avance 0,0025 (oder gleichwertig) im passenden Spine. Baue dir daraus zunächst 6 Pfeile fertig und wähle 6 deiner bisherigen Pfeile aus. Nun lass die jeweils 6 Pfeile gegeneinander antreten, mache eine Trefferanalyse der jeweils 6 über einen gewissen Zeitraum und schaue, was dir die Trefferanalyse zeigt.

Viel Spass dabei… :bow:

Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: aquadrat am Juli 07, 2022, 08:20:14 Vormittag
Wie Absinth schon schrieb:
Es könnte anfangen eine Rolle zu spielen wenn du anfängst Statistiken über die Trefferlagen jedes einzelnen Pfeils zu erheben um die "besten" aus deinem Satz auszuwählen.
Bei mir spielt es nachweislich keine Rolle, entweder weil ich nicht präzise genug schieße und / oder weil die 50m Distanz noch nicht ausreicht um für mich signifikante Unterschiede zu zeigen.

LG, A.
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Landbub am Juli 07, 2022, 09:56:23 Vormittag
Wenn Carbon mitspielt, immer ausschießen.
Kanns für VAPs sagen: bei den Gelben passen alle, bei den Roten könnten meist 10 von 12 Gelb sein. Und die 2 "falschen" auch nur, weil ich sie volle Länge schieße.
Wenn Du nach vielleicht 20-30 Passen noch keine klare Tendenz der Ausreisser hast, gibts keine oder zu schießt zu schlecht. Bei mir trifft das auf den Blankbogen zu, da streue ich mehr als "krumme" Pfeile. Compound kann ich meine Turniersets ausschießen.
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: puschel am Juli 07, 2022, 11:00:22 Vormittag
Hi,

das ist eine so gute Frage :)
Ich habe für mich bei verschiedenen Tests festgestellt, dass ich (solange der Pfeil nicht sichtbar eiert) bei der Geradheit des Schafts wirklich ein Auge zudrücken kann. Ich bin mit Aurel Agil von 001 bis 006, über Easton Avance, ACE, VAP, chinesische NachbauVAPs, Speeddemon, X7, RX7 usw durch einige Schäfte durch und kann eigentlich nur sagen, dass es an der Gesamtabstimmung des Pfeils und meinen Fähigkeiten liegt, wo der Pfeil landet und wie er gruppiert.
Ich würde vielleicht 2 Schlüsse ziehen wollen.
1. Wenn du Pfeile kürzt, dann kürze von beiden Seiten
2. Der größere Fehler entsteht durch die leichte Varianz im Kleben der Federn/Vanes, ...

Grüße,
Jochen
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: BärTiger am Juli 07, 2022, 11:25:12 Vormittag
Über krumme Pfeile mache ich mir fast nur bei Holz Gedanken
und da auch nur wenn mich bei aufgelegtem Pfeil die Spitze anschaut  :Achtung:
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Moserfred am Juli 07, 2022, 12:21:47 Nachmittag
Danke schon mal für die beruhigenden Antworten. Ich werde dann demnächst mal die Trefferlagen der einzelnen Pfeile erfassen und sehen, was dabei herauskommt.
Es steht sowieso ein neuer Pfeilsatz an, da werde ich mal Skylon Radius (±0,005") und Skylon Brixxon (±0,0015") mischen. Bin schon gespannt, ob man was erkennt…
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: ßimon thumb am Juli 07, 2022, 12:32:41 Nachmittag
Da kommt dann heraus ob du etwas erkennst, also ob die Unterschiede in deinen gekauften Pfeilen in deiner persönlichen Streuung untergehen oder eben nicht.
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Axel am Juli 07, 2022, 12:46:19 Nachmittag
Ich würde vielleicht 2 Schlüsse ziehen wollen.
1. Wenn du Pfeile kürzt, dann kürze von beiden Seiten

Hallo Jochen,

warum ist das kürzen von beiden Seiten relevant bzw. besser als nur von einer Seite?

Danke und Gruß,
  Axel
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Landbub am Juli 07, 2022, 12:54:58 Nachmittag
Weil ungenauigkeiten v.a. an den Enden (beiden!) auftreten. Und die kannst dann wegsägen.
Leg den Schaft auf die Rolle, da sieht man das ganz gut, wenn was nicht passt.
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: roscho am Juli 07, 2022, 01:00:06 Nachmittag
Bevor ich Geradheit investiere würde ich in sowas investieren: https://www.essentialsarchery.com/produktseite/arrow-inspector-spinner

und Pfeile entsprechend kürzen und bauen
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Moserfred am Juli 30, 2022, 10:40:21 Nachmittag
Sooo Leute, ich hab für mich eine Entscheidung gefällt.
Ich bin noch relativ frisch im Blankbogensport (seit Dezember ’21 betreibe ich die Technik des Sehnengehens), und es steht bald mein allererstes offizielles Turnier an (Jubiläumsschießen des PSV München). Deshalb trainiere ich derzeit soviel es geht und habe mich dabei auch diesem Thema mit weit über 2000 Schuss gewidmet.
Ich habe mir einen gemischten Pfeilsatz gebaut, bestehend aus Skylon Radius (±0,005") und Skylon Brixxon (baugleich zum Radius, allerdings in der Sortierung ±0,0015"). Die Pfeile hab ich vollkommen identisch aufgebaut:
Schaftlänge gleich (im Bereich von weniger als 1 mm), Spitze Skylon Bulge 100 gn, AAE EP16-Vanes, Nockende mit Garn gewickelt, Bohning F-Nocks. Beim Testen immer 3 Radius und 3 Brixxon, Pfeile öfter durchgetauscht und wechselnde Schussreihenfolge.
Das Ergebnis hat mich wirklich überrascht.
Auf den Entfernungen 20 m und 30 m (ich trainiere auch die 1440er Runde), bewegen sich die Ringzahlen in einem Bereich von ca. 1 % Abweichung. Das ist für mich statistisches Rauschen.
Bei 40 m liegt die Abweichung bei 2 %.
Bei 50 m, meiner meistgeschossenen Entfernung, bin ich bei 4 % angelangt. Wenn ich auf die Compoundscheibe schieße, und/oder einen eher schlechten Tag habe, werden die Unterschiede noch sehr viel deutlicher. Die Kombination aus schlechtem Tag und kleiner Scheibenauflage hat bei mir einen Unterschied von annähernd 40 % [sic!] ergeben…
Wenn ich jetzt den Schwellenwert zum statistischen Rauschen mal konservativ auf 2 % setze, bleiben  von den ermittelten 4 % bei 50 m immer noch 2 % übrig…
Das macht schon einen Unterschied. Ob ich jetzt 590 in der 720er-Runde schieße, oder über 600 komme, ist mir den Aufpreis zwischen den beiden Schaftmodellen definitiv Wert.
Das ist auch in etwa der Unterschied meiner Trainingsleistungen, als ich von einem kompletten Satz Brixxon auf Radius umgestiegen bin (von den 610ern auf 590er abgefallen). Mit dem Gemischten Pfeilsatz wurde es meist ein ungefähres 600er Ergebnis.
Leider sind die Brixxons mit 700er Spine seit geraumer Zeit nicht lieferbar…

Was ich mir einbilde, von dem Vergleich abzuleiten:
bei kürzeren Entfernungen ist die Geradheitssortierung bei gängigen Carbonschäften noch egal, der Pfeil befindet sich noch in der Stabilisierungsphase und es spielen auch noch andere Sachen eine größere Rolle (z. B. Gelenke-Alignment).
Wenn der Pfeil in die stabile Flugphase übergeht, spielt die Geradheitssortierung eine zunehmende Rolle.

Liege ich da falsch?

Wie seht Ihr das?
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: perkolat am Juli 30, 2022, 10:58:01 Nachmittag
Wenn ein Pfeil etwas „eiert“ sollte das meiner Ansicht nach nicht zwingend in schlechteren Ringzahlen enden. Der kann ebensogut etwas mittiger treffen, wie ein sehr gerades Exemplar. Einen wirklichen Unterschied wird es nur bei sehr engen Streukreisen geben. An der Stelle bin zumindest ich dann aber raus.  :thankyou:
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Uller am Juli 30, 2022, 10:59:39 Nachmittag


Wie seht Ihr das?

Ich finde es spannend.... ;)
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Landbub am Juli 30, 2022, 11:14:44 Nachmittag

Liege ich da falsch?

Wie seht Ihr das?

Aus eigener Erfahrung würde ich jetzt die Pfeile nachmessen, um zu sehen, ob es wirklich einen Unterschied gibt. Die Psyhologie (Besser muss besser sein), spiet einem da gerne einen Streich.
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Moserfred am Juli 30, 2022, 11:31:22 Nachmittag

Die Psyhologie (Besser muss besser sein), spiet einem da gerne einen Streich.
1.:
ich hätte nicht wirklich damit gerechnet
2.:
genau deshalb habe ich die Pfeile nicht nur technisch, sondern auch farblich identisch aufgebaut. Erst an der Scheibe hab ich bei der Trefferauswertung geschaut, welcher Pfeil auf welchen Schaft basiert. Beim Ziehen aus dem Köcher war mir im Rahmen meines Schussablaufs nicht bewusst, welchen Pfeil ich gerade einlege.
Auch mit der Auswertung meiner Schusszettel hab ich gewartet, bis ich bei über 2000 war. Im Bereich der „Rauschens“ ist es z. B. auch der Fall, dass der ungenauere Radius bei 30 m minimal vor dem Brixxon liegt.
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Landbub am Juli 31, 2022, 10:31:52 Vormittag
OK, war dann ja fast ein Blind Test. Dennoch wäre es interessant, solche Pfeile mal durchzumessen, um den tatsächlichen Grund zu finden. Ist es die Geradheit? ist es der ungleiche Spine, evtl. auch nur im Rundlauf?
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Boothill am Juli 31, 2022, 09:05:56 Nachmittag
Ich kann mir nicht vorstellen das ein Schütze auf  max 30-40 Meter die Leistung des Pfeils  mit 0,003 " zu 100 % ausnutzen kann !!!!!    Der Fehlerquell steht hinter dem Bogen ....
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Sir Robin am Juli 31, 2022, 10:05:57 Nachmittag
Hast du den spine selber ausgemessen? Erfahrungsgemäß liegt ein 12er Satz Pfeile bei guten Pfeilen nah beieinander, allerdings kann der eine Satz bei im Mittel bei 630 und der nächste bei 605 liegen.
Nichtsdestotrotz finde ich deine Herangehensweise spannend und vielleicht liegts tatsächlich an der Geradheit?
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Moserfred am Juli 31, 2022, 10:36:13 Nachmittag
Spine selbermessen kann ich leider nicht. Die Pfeile hab ich beim Aufbau jedoch gesplined bzw. nach ihrer schwächsten Stelle gleich ausgerichtet.
Wie könnte man denn den Test verbessern? Evtl. packt es mich wieder mal und ich schieße eine Zeit lang eine Testreihe.
Wie könnte man den Test weiter „verblinden”?
Was könnte man anstellen, um den Einfluss der Geradheit weitestgehend zu isolieren? Spine ausmessen würde sicherlich helfen. Bloß wir haben hier niemanden im Verein, der einen Spinetester hat. Mir sind die Geräte zu teuer und selber bauen, naja, ich hab eigentlich eh schon zu viele Baustellen…
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: BowLaw am August 01, 2022, 12:15:34 Vormittag
Spine selbermessen kann ich leider nicht.
Ohne dass der Spine ausgemessen wurde kannst du über den Rundlauf der Pfeile gar nichts sagen.
Tut mir leid, ist aber so.
Wie oben von Sir Robin geschrieben kann ein Satz beim Spine sehr deutliche Abweichungen haben, da spielt der Rundlauf überhaupt keine Rolle mehr.
Und wenn du die Pfeile mit Federn getestet hast, dann ...
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Sonuka am August 01, 2022, 08:52:10 Vormittag
Naja..... um auf die Frage nen Start zu bekommen, Nummerier dir die Pfeile und kontrollier, ob bestimmte Nummern bestimmte Trefferlagen provozieren....
und da du den Mist jetzt einmal im Kopf hast... hilft nur eins: genauere Pfeile bauen und (vermutlich) feststellen dass das nix bringt.
Ich hatte mal ne Phase da habe ich (kein Witz!) Meine Spitzen auf 2gn genau gewogen und Sortiert....
Heute? Shitegal, Hauptsache vorne spitz und hinten Federn.... aber ich schieß auch bei weitem nicht mehr so häufig und auch nicht mehr so gut.
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Landbub am August 01, 2022, 10:15:07 Vormittag
Naja..... um auf die Frage nen Start zu bekommen, Nummerier dir die Pfeile und kontrollier, ob bestimmte Nummern bestimmte Trefferlagen provozieren....

Ein sehr erfahrener Bogenschütze meint mal: Sofern Carbon im Spiel ist: Ausschießen. Er machts so wie ich: Man kauft am Anfang der Saison 24 Schäfte, daraus werden die 9 oder 12 besten fürn Wettkampf beiseite gelegt. Die anderen sind fürs Training.
für die nnächte Saisan machen das nur die echten Cracks genauso, die semi-guten jaufen nur noch 12, weil die Wettkampfpfeile der letzten Saison nun die Trainingspfeile werden. Aus den 12 neuen schieße man sich wieder die 6 besten + 3 Resere aus.
Titel: Re: Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?
Beitrag von: Coureur de bois am August 01, 2022, 12:38:47 Nachmittag
zugegeben nutze ich seid ca. 10 Jahren auch Carbonschäfte neben Holz, davor durfte es auch mal ungerichteter wolliger Schneeball sein (sic).
Letzterer ging auch ins Ziel! :bow:

An den Fragesteller, treffen deine Pfeile in einer Senkrechten Linie, oder streuen sie in (welchem) einem Umfang um den Zielpunkt?
coureur