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Bogenschießen => Ausrüstung => Thema gestartet von: Uller am Januar 27, 2018, 05:28:00 Nachmittag

Titel: DIE Sehne....
Beitrag von: Uller am Januar 27, 2018, 05:28:00 Nachmittag
Das Thema "Sehne" , so finde ich , ist bislang noch etwas unterrepräsentiert....

Man kann sich zwar, hier und da, etwas zusammen glauben ...doch ist das für mich bislang ein Buch mit 7 Siegeln....

Endlos (zuerst ;) ::)) ...oder flämisch Spleiß....

Die Materialien...und deren Vor-und Nachteile.....

genau darum geht es....für diejenigen, die zu wenig Ahnung davon haben.....

Ich hoffe...der Guido nimmt die Steilvorlage an, und natürlich all die Anderen, die sich damit intensiver beschäftigen !

Der beste Strick für die jeweiligen Bogenvarianten.....das wäre für mich die gewünschte Essenz....

Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Stringwistler am Januar 27, 2018, 05:43:19 Nachmittag
Der nehme ich mich (später) gerne an, aber erst mal sehen was so jeder weiß, denn dann brauch ich schon mal nicht so viel schreiben, höchstens revidieren.... ;D Ne Spaß bei Seite, das ultimative Garn X für Bogen Y gibt es nicht. Dazu sind wirklich die Schützen, das Zuggewicht, bei unterschiedlichem Auszug, das Können des jeweiligen Bogenschützen, das Pfeilgewicht, die Performance, Vorlieben zu eher "Peng- oder Flüstersehnen"  und noch einiges mehr, viel zu unterschiedlich.
Ich hab selbst für mich diesen "Findungsprozess" noch nicht ganz abgeschlossen.
Eigentlich müsste ich das was hier steht, nämlich noch in mein Formular mit aufnehmen....
aber ich glaube dann werde ich bestimmt "geteert und gefedert" :Achtung:
weil es jetzt schon sehr umfangreich, aber auch alles nötig ist, was da abgefragt wird. ;)

Also lasst mal hören was ihr da so wisst... :klasse:
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Uller am Januar 27, 2018, 06:14:59 Nachmittag
Deine 22 Fury auf dem 42# (46/28)Wes Wallace(3/18 past center) bei 26 " Auszug ist für mich schon sehr gut.....gehts eventuell NOCH besser ? ;) ::) 8)

Man liest ...(?)das "Endlos".....schneller ist als flämisch.....

Das eine Garn soll Fehlervezeihender sein, das andere schneller, das andere Bogenschonender.....

Im a worried man.......https://www.youtube.com/watch?v=3HMG1Kdikcg

 8)



Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Stringwistler am Januar 27, 2018, 06:32:31 Nachmittag
Deine 22 Fury auf dem 42# (46/28)Wes Wallace(3/18 past center) bei 26 " Auszug ist für mich schon sehr gut.....gehts eventuell NOCH besser ? ;) ::) 8)

Man liest ...(?)das "Endlos".....schneller ist als flämisch.....

Das eine Garn soll Fehlervezeihender sein, das andere schneller, das andere Bogenschonender.....

Im a worried man.......https://www.youtube.com/watch?v=3HMG1Kdikcg

 8)
Genau so ist es auch. Außer du nimmst für einen 14 Strang Endlos eine 10+6 Strang Flämisch, dann ist die Flämische wieder schneller, aber bei gleicher Strangzahl ist es meist so. Allerding auch "immer" lauter auf Recurve zumindest, wie die Flämisch....Das ist Gesetzt.... ;) Aber nicht mit jedem Setup auf jedem Bogen, bei jedem Auszug bei jedem Schützen... oft mehr...oft weniger.... ;)
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Uller am Januar 27, 2018, 06:39:15 Nachmittag
Das Thema soll hinaus führen,aus dem Dschungel der Fragezeichen, nicht noch tiefer hinein...... :help:




Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Cayuga am Januar 27, 2018, 06:54:18 Nachmittag
Ich wage es mal und bin gespannt, wieviel Guido, der mir eine super Sehne gemacht hat, revidieren muss. Hoffentlich nicht soviel wie mein Deutschlehrer vor 40 Jahren.  ;)

- Traditioneller Bogen möglichst nur mit flämisch gespleister Sehne (alles andere wäre Frevel)
- Dacron nur, wenn der Bogen nicht für moderne Garne geeignet ist
- Je sauberer die Technik, desto dünner darf die Sehne werden (ggf Öhrchen auffüttern)
- Dickere Sehne, wenn mehr Fehlerverzeihung gewünscht wird
- Dünnere Sehne, wenn das letzte Quäntchen Speed herausgekitzelt werden soll)
- Soviel Mittenwicklung wie notwendig und sowenig wie möglich (im Zweifel eher etwas mehr)




Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Stringwistler am Januar 27, 2018, 06:54:32 Nachmittag
Es wird wohl für viele ein Dschungel bleiben.
Meinst du ich hab dafür 25 Jahre für die Katz damit verbracht, das alles auszubaldobern und dann kann es jemand in einigen Posts über nacht lernen? Nene... so einfach ist das nicht. Und du wirst sehen daß die Beiträge hier relativ dünn gesäht werden.

Nur so für die Zukunft.....
Ich bin gerade dran eine Tabelle mit den Durchmessern der verschiedenen Sehnen und Strangzahlen und deren Gewichte pro Zoll zu erstellen.
Das wird ein Sehr gutes, wenn nicht das beste Nachschlagewerk für jemanden der Sehnen mit den unterschiedlichen Eigenschaften im Gewicht und Durchmesser vergleichen will. Das dauert halt nur noch einige Wochen, bis ich das gefüllt habe. ;)
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Grombard am Januar 27, 2018, 07:12:24 Nachmittag
Finde ich eine super Idee.  :klasse:
Mit der Sehne kann man sicher viel am Bogen tunen.

Da ich aber kein Sehnenbauer bin, sondern Bögen baue, habe ich aktuell nur ein paar Rollen Dacron von den Selfbows und zwei Rollen Spectra, die meine laminierten Bögen bekommen.

Bei mir gibt's auf die Kinderbögen 6-8 Strang Spectra mit doppelter Miwi im Bereich des Nockpunkts.
Und die Erwachsenenbögen bekommen alle pauschal 12 Strang mit einfacher Miwi. Da halten die S Nocks ganz passabel drauf. Und da ich nicht viel über 30# baue passt das auch sonst ganz annehmbar.

Bei Selfbows kommt aber eigentlich auch Spectra drauf wenn ich ordentliche Horntips verbaut habe.

Alles mit flämischem Spleiss.
Das habe ich mir zuerst beigebracht und habe keinen Nerf mir noch das endlose anzueignen.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: erni am Januar 27, 2018, 08:50:52 Nachmittag
Ich baue meine Sehnen mittlerweile selber und weil ich nicht wusste welches Garn ich kaufen sollte, habe ich mir 10 verschiedene Sehnen von 3 verschiedenen Sehnenbauern für meinen Langbogen anfertigen lassen.
Dann habe ich in meinem Urlaub eine Woche lang alle Sehnen getestet und für meinen Langbogen folgendes festgestellt.
- die Geschwindigkeitsunterschiede lagen bei max. 3% ( bei ähnlichem Sehnengewicht). Dacron war noch etwas langsamer aber nicht mehr als 5 %
- die Geräuschentwicklung (der für mich aus heutiger Sicht der wichtigste Punkt) ist sehr viel stärker von der Dicke der Sehne abhängig als vom Material
- die Preisunterschiede sind größer als die jeweilige Performance
- bei gleichem Sehnengewicht habe ich keine Unterschiede in denPfeilgruppierungen feststellen können.

Nachdem ich das Garn für mich gewählt hatte, habe ich mir Sehnen von 8 bis 20 Strang (8125G) gefertigt und die dann verglichen.

Meine heutige Sehne ist ein Komprmiss aus Geschwindigkeit und Sound und ist eine 18 oder 20-Strangsehne.

Gruß, Erni
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Uller am Januar 27, 2018, 09:40:20 Nachmittag

Nur so für die Zukunft.....
Ich bin gerade dran eine Tabelle mit den Durchmessern der verschiedenen Sehnen und Strangzahlen und deren Gewichte pro Zoll zu erstellen.
Das wird ein Sehr gutes, wenn nicht das beste Nachschlagewerk für jemanden der Sehnen mit den unterschiedlichen Eigenschaften im Gewicht und Durchmesser vergleichen will. Das dauert halt nur noch einige Wochen, bis ich das gefüllt habe. ;)

Auf so etwas wollte ich hinaus....

Und Du sollst in keinem Fall Deine Betriebsgeheimnisse kund tun... :agree:


Dieses Thema soll einfach nur für Alle den Unterschied diverser Garne und deren Eigenschaften behandeln...

Natürlich auch mit Aspekten wie z.B. laut, leise, schnell , langsam etc. etc.etc.


Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: 66er am Januar 27, 2018, 10:00:45 Nachmittag
Ich wage es mal und bin gespannt, wieviel Guido, der mir eine super Sehne gemacht hat, revidieren muss. Hoffentlich nicht soviel wie mein Deutschlehrer vor 40 Jahren.  ;)

- Traditioneller Bogen möglichst nur mit flämisch gespleister Sehne (alles andere wäre Frevel)
- Dacron nur, wenn der Bogen nicht für moderne Garne geeignet ist
- Je sauberer die Technik, desto dünner darf die Sehne werden (ggf Öhrchen auffüttern)
- Dickere Sehne, wenn mehr Fehlerverzeihung gewünscht wird
- Dünnere Sehne, wenn das letzte Quäntchen Speed herausgekitzelt werden soll)
- Soviel Mittenwicklung wie notwendig und sowenig wie möglich (im Zweifel eher etwas mehr)

Aber Hallo Cayuga, da bin ich voll bei dir!
zusätzlich noch die
- Standhöhe ausschießen ohne Dämpfer und nach Gehör und dann noch ein paar Fließdämpferchen hinein für einen flüsterleisen Bogen
- Öhrchen gerade so groß, dass man noch den Sehnenhalter durchbekommt
- ...wird fortgesetzt...
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: testjan am Januar 27, 2018, 10:29:25 Nachmittag
Ob meine Erkenntnisse geeignet sind, dich aus dem Dschungel zu führen?

Ich baue gespleißte oder endlose Sehnen nach Lust und Laune, auf Reiterbogen und olymisch eigentlich immer endlos, Langbogen und Co. meist flämisch, manchmal aber auch endlos. Übrigens sind Endlossehnen ebenso oder ebenso wenig traditionell wie gespleißte, beide Bauformen gibts seit vielen Jahrhunderten.

Endlose sind wohl etwas knackiger, fühlen sich auch so an, die Unterschiede dürften aber marginal sein. Nach vielen, vielen Tests mit unterschiedlichen Materialien habe ich (für mich!) festgestellt, dass kein Garn irgendetwas signifikant besser kann als Fastflight, also bleibe ich dabei. Dacron ist besser als sein Ruf; ja, es federt etwas. Na und? Schön dünn gebaut und gut vorgereckt ist der Verlust an fps so gering, das man das in der Praxis kaum merkt wenn überhaupt.

Zum Bauen: ein Sehnenbrett (für flämisch gespleißte, kann man für 1,50 € selberbauen) und einen Galgen für endlose (Schraubzwingen gehen notfalls auch, ein stabiler Galgen ist aber Gold wert und belohnt mit deutlich saubereren Ergebnissen) sind so ziemlich alles an Spezialgerät. Alles andere ist Übung und anfangs genau Buch führen. Spleißlänge, Garn, Strangzahl, Wicklungsgarn etc...

Lernvideos: das zweiteilige Spleißvideo von Bearpaff ist wirklich gut. Die nicht unattraktive Mitarbeiterin zeigt jeden einzelnen Schritt recht detailliert. Für Endlossehnen finde ich die Videos von NU Sensei informativ. Wir können auch gern mal einen Kaffeesauf- und Sehnenbaunachmittag veranstalten, wenn es dir nicht zu weit ist.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Stringwistler am Januar 27, 2018, 10:35:02 Nachmittag
Wow Leute... .ich bin begeistert... Eure Lehrer wären stolz auf euch. :klasse:
Das ist doch schon mal eine Menge und wirklich alles stimmt.
Nur so viel zum lauten und leisen Material... das 452Xcel dachte ich ist auf jedem Bogen leiser, was mir Leute schon verneint haben.
Unabhängig ob es eine eher dünnere Sehne oder dickere ist. Da ist viel wichtiger das Pfeilgewicht.
Da gibt es zb. einige Bögen von Ukhaa wie den Black Wolf, die sind so sauschnell und für leichte Pfeile gemacht. Allerdings scheppern die wie eine alte Trabitür.....egal welches Sehnenmaterial und wie dick da drauf kommt. Hatte da einen Kunden der hat 4 Sehnen bestellt für 50lb zw. 12 bis 16 Strang (vergleichsweise gleich dick der einfachheit halber) Fury, FF+, Hybrid, und 452Xcel. Da war die Hybrid am leisesten, aber der Bogen war nur mit Fleece Silencern zu schießen, obwohl er das nicht wollte so die Auskunft. Auf den meisten anderen Bögen ist das 452Xcel deutlich schneller und auch leiser, aber eben nicht auf allen.
Ich werd mich die Wochen mal hinsetzen und eine Übersichtstabelle schreiben, wie ich welches Sehnengarn einschätze, wo ich Feedback von Freunden und Kunden bekommen hab, geht das auch ganz gut...Bis dahin werd ich auch die Gewichts/ Durchmesser Tabelle fertig bekommen. ;D
Und ich geb mein Wissen gerne weiter. Bin da nicht einer, der alles für sich behält nur daß die Kunden nicht wo anders kaufen.
Denn Kunden hab ich warlich mehr wie genug. Sonst hätte ich ja wohl auch nicht die "nur 1 Sehne pro Kunde und Monat" eingeführt, oder? :ontopic:
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: BerndS am Januar 27, 2018, 10:37:12 Nachmittag
Für Endlossehnen finde ich die Videos von NU Sensei informativ.

Und wem die "Lernvideos" von ihm nicht reichen, er hat neulich in Livestreams über mehrere Tage die Sehnen für seine neuen Vereinsbögen gewickelt... Es kamen sehr interessante Farbkombinationen dabei heraus.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Stringwistler am Januar 27, 2018, 10:43:38 Nachmittag
Für Endlossehnen finde ich die Videos von NU Sensei informativ.

Und wem die "Lernvideos" von ihm nicht reichen, er hat neulich in Livestreams über mehrere Tage die Sehnen für seine neuen Vereinsbögen gewickelt... Es kamen sehr interessante Farbkombinationen dabei heraus.

Links dazu wären halt immer eher zeilführend. Macht euch doch bitte immer die Arbeit, wenn ihr auf so was hinweist... :youRock:
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: BerndS am Januar 27, 2018, 10:57:21 Nachmittag
Links dazu wären halt immer eher zeilführend. Macht euch doch bitte immer die Arbeit, wenn ihr auf so was hinweist... :youRock:

Na gerne:
https://www.youtube.com/watch?v=t1JS_kXXeVQ
https://www.youtube.com/watch?v=YH29tcPMXS0
https://www.youtube.com/watch?v=yn806AHsnT0

Auf die aufgezeichneten Livestreams verlinke ich jetzt nicht, das sind irgendwie 10 Stunden Videomaterial, alle auf seinem Channel zu finden.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: aurelium am Januar 27, 2018, 11:45:52 Nachmittag
Ich kenne bisher nur Dacron, FF+ und 8125G, kann also nicht viel Erfahrung beisteuern. Aber dem hier muss ich widersprechen:

Zitat
Da gibt es zb. einige Bögen von Ukhaa wie den Black Wolf, die sind so sauschnell und für leichte Pfeile gemacht. Allerdings scheppern die wie eine alte Trabitür.....egal welches Sehnenmaterial und wie dick da drauf kommt

Also meine Uukhas auf dem Black Wolf sind tatsächlich sauschnell, aber der Sound einer 8125G 16-Strang Endlos mit Wollpuscheln ist auf dem Bogen angenehm satt und stramm. Da scheppert nix. Man könnte es einen schallgedämpften Peitschenknall nennen. Direkt hinter dem Bogen mit viel Bass und Wumm. Steht man aber dabenen, hört man fast nichts mehr außer einem entschlossenen ffffffepp. Es hängt wirklich von der Standhöhe ab, dem Tiller und wie die WA eingehängt sind.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Stringwistler am Januar 28, 2018, 12:00:46 Vormittag
Na dann siehst du mal wieder, daß es schon mal nicht bei jedem gleich zu sein scheint, oder das auch unterschiedlich empfunden wird..  ;) :agree:
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: testjan am Januar 28, 2018, 12:20:19 Vormittag
Links dazu wären halt immer eher zeilführend. Macht euch doch bitte immer die Arbeit, wenn ihr auf so was hinweist... :youRock:

Bitte: Flämisch gespleißt (https://www.youtube.com/watch?v=wHKg1hwdtmE)
Mittenwicklung (https://www.youtube.com/watch?v=V1v79SLNqBE)
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: aquadrat am Januar 29, 2018, 09:26:10 Vormittag
Habe vor zwei Jahren (glaub' ich...) beim Guido einen Sehenbaukurs gemacht und mache seitdem unsere und die Sehnen unserer Bogenfreunde selbst. Bisher waren alle sehr zufrieden. Zum Garn: verglichen habe ich 8125G, 452X und FF+. Die Unterschiede waren marginal, habe allerdings nicht durch den Chrony geschossen und auch kein Schall-Messgerät verwendet. Entschieden habe ich mit letztendlich für FF+, weil jeder will ja eine andere Farbe haben und das Material ist ja auch nicht ganz billig und mir erscheint das gute alte FF+ ein guter Kompromiss aus allen Eigenschaften zu sein. Ich denke mal da kommt auch wieder so eine "Gefühlssache" dazu, ich traue z.B. dem 452X nicht wirklich, habe dafür aber keine Begründung außer "komisches Gefühl". Nach Guidos Methode braucht man noch nicht mal ein Sehnenbrett. Endlos würde mich noch reizen zu testen, in Ermangelung eines Galgens wird das aber wohl nix werden.

Gruß, Andi
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Landbub am Januar 29, 2018, 08:51:49 Nachmittag
Ein Sehnengalgen ist in 2h selber gebaut. Dann noch ein paar Spulen BCY-X in den Wunschfarben und los gehts. Eine MiWi ‚Maschine‘ hat man ja eh.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: aurelium am Januar 29, 2018, 09:15:04 Nachmittag
Mir wurde mal gesagt das 452X wäre für Compounds (dehnt sich überhaupt nicht) und das 8125G für Recurves (dehnt sich ein klitzekleines bisschen). Creep haben sie ja beide nicht.

Der Rat bezog sich wohl auf Endlossehen, denn Guidos Flämische mit 452X sind ja offenbar prima für traditionelle Bögen. Möglicherweise würde ich mit 452X in endlos den Bogen zu sehr strapazieren oder zumindest lauter machen, deshalb bin ich bei dem 8125G gelandet. Für endlos wie gesagt kann ich es sehr weiterempfehlen.

Beim Selbstwickeln für Eigenbedarf sind 70€ für eine Spule eine Menge Holz, besonders wenn man mehrere Farben verwendet. Die kleinen Spulen sind in Shops oft nicht gelistet, man sollte sich aber nicht scheuen sie außer der Reihe zu bestellen. Warum nicht gleich zwei Farben für das gleiche Geld.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: cweg am Januar 29, 2018, 09:24:51 Nachmittag
Das Wichtigste zum Thema "die Sehne" ist für mich, selber bauen! Sehnenart, Material ist so unterschiedlich und individuell, da muss jeder selbst ausprobieren was am Besten passt. Für mich passen Endlossehnen perfekt zu Oly Recurves und Barebows. Flämisch gespleisste für traditionelle Bögen.

Gerade habe ich an meinem Jagdrecurve drei Sehnenmaterialien ohne Silencer ausprobiert. Nur ein paar cm gezogen und schnappen lassen. Die 14 Strang LBS klingt knallhart und brutal, schießen möchte ich sie so nicht. Die 14 Strang Hybrid (2x 6Str. 452X+ 2x2Str. FF+) klingt schon softer und ist die Sehne, die ich eigentlich auf diesem Bogen immer schieße. Dann habe ich die mitgelieferte Sehne 16Str. FF+ probiert, was ein sattes, gesund klingendes "Pfump" hervorruft. Die Sehne bekommt erstmal ne neue MiWi aus Diamondback, selbst gekochtes Wachs, dann schieße ich sie neu ein, Fleecesilencer rein und ab in den Parcours.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Ralf_HH am Januar 29, 2018, 10:01:48 Nachmittag
Ich mache inzwischen auch meine (Endlos-)Sehnen selbst. Bei den ersten beiden aus BCY 452X habe ich noch etwas Lehrgeld gezahlt in Form nicht exakt gleich langer Stränge und zu loser Wicklungen, aber so langsam wird das. Mir ist es auch lieber so, da mein OR mit 66" angegeben, aber etwas länger ist, so dass die Sehnen "von der Stange", die meistens um die 159 cm haben, nicht passen, ich baue inzwischen knapp 162 cm.

Meinen improvisierten Selbstbau-Sehnengalgen brauche ich nur für das Auflegen der Stränge von der Rolle, direkt danach kommt die Sehne auf den Bogen (nein, rutscht nicht durch) und dort mache ich die MiWi. Öhrchen und Endenwicklung mache ich auf einer aus einer Gewindestange U-förmig gebogenen Metallgabel. Besonders wichtig finde ich nach dem Wickeln der Öhrchen die exakte Markierung der Öhrchenmitte (Edding), damit ich mit der Endenwicklung nicht versehentlich leicht ungleiche Stranglängen überwickle und fixiere.

Den Nockpunkt wickle ich dann mit dünnen Nähgarn auf und fixiere ihn mittels Durchtränken mit 2K-Kleber.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Ra's al Ghul am Januar 30, 2018, 04:58:53 Vormittag
Mich würde mal die Unterschiede zwischen Fastflight und Xcel/452x interessieren. Ist Xcel sooo viel besser?
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: testjan am Januar 30, 2018, 05:31:54 Vormittag
Eine Glaubensfrage. Entwickelt für Compounds, da sich reine Dyneemagarne wie Fastflight dehnen, wenn auch so minimal, dass es für uns als Recurve- oder LB-Schützen irrelevant ist. Bei Compounds ist das Mist, das Peep rotiert und das Camtiming gerät durcheinander. Also hat man Vectran dazugemischt, ein hartes Zeug, dass sich nicht dehnt.

Manche Bogenhersteller sagen, diese Garne wären für Nicht-Compounds schlecht, weil sämtliche nicht an den Pfeil abgegebene Energie im Bogen bleibt und diesen zum Platzen bringen kann. Ob das stimmt? Keine Ahnung.

Ich habe jedenfalls keine Verbesserung festgestellt. Falls Xcel schneller ist, merke ich den Unterschied nicht. Es klingt anders, manche sagen es wäre leiser. Kann ich auch nicht bestätigen. Ist es also besser als FF+? Für Compounds ja, für traditionelle Bögen nicht. Das ist aber nur meine Sicht, hier kommen ganz bestimmt noch andere Meinungen.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Ralf_HH am Januar 30, 2018, 08:16:24 Vormittag
Ich hänge mich mal mit einer Frage an die Diskussion FF+/452x an: Ich verbaue momentan letzteres und würde FF+ gerne mal testen. Das scheint aber nur in 1/4 lbs Spulen zu bekommen zu sein, 452x kriege ich problemlos fast überall in 1/8. Hat schon mal jemand FF+ als 1/8# Spule bekommen, möglichst mit ein bisschen Auswahl bei den Farben?
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Grauer am Januar 30, 2018, 08:33:03 Vormittag
So nun habe ich hier auch mal ein wenig gelesen ! Mir stellt sich nun die Frage in Punkto vom Sehnengarnunterschied von dem vom Guido verwendetem 452x und dem BCY-X  was ich verwende !
Vielleicht kann der Guido mir da die Unterschiede aufzählen, da er Erfahrung mit dem 452x hat !
Ich selber mache eigentlich meine Sehnen alle selbst, habe aber auch einen Bogen mit einer Sehne vom Guido bestückt und einen mit einer Bodnik-Whisperstring ! Den mit der Whisperstring habe ich erst einmal geschossen und wieder an die Wand gehangen, da es ein Reiterbogen ist und er eigentlich nur für den Spaß angeschafft wurde ! Den mit der Sehne vom Guido schieße ich gerne, da er schön leise und schnell ist ! Und die anderen Bögen mit meinen Sehnen werden immerwieder geschossen da es eigentlich die Hauptbögen von mir und meiner Familie sind ! Sie sind lle schneller geworden mit dem BCY-X, habe aber auch die Mittenwicklung bei allen auf 10-12cm gekürzt und nicht die üblichen ca 20cm gemacht !
Denke mal die kürzere Miwi macht auch was an Geschwindigkeit aus !
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: aquadrat am Januar 30, 2018, 08:47:45 Vormittag
Eine Glaubensfrage. Entwickelt für Compounds, da sich reine Dyneemagarne wie Fastflight dehnen, wenn auch so minimal, dass es für uns als Recurve- oder LB-Schützen irrelevant ist. Bei Compounds ist das Mist, das Peep rotiert und das Camtiming gerät durcheinander. Also hat man Vectran dazugemischt, ein hartes Zeug, dass sich nicht dehnt.

Manche Bogenhersteller sagen, diese Garne wären für Nicht-Compounds schlecht, weil sämtliche nicht an den Pfeil abgegebene Energie im Bogen bleibt und diesen zum Platzen bringen kann. Ob das stimmt? Keine Ahnung.

Ich habe jedenfalls keine Verbesserung festgestellt. Falls Xcel schneller ist, merke ich den Unterschied nicht. Es klingt anders, manche sagen es wäre leiser. Kann ich auch nicht bestätigen. Ist es also besser als FF+? Für Compounds ja, für traditionelle Bögen nicht. Das ist aber nur meine Sicht, hier kommen ganz bestimmt noch andere Meinungen.

 :agree:

Genau das gleiche habe ich auch beobachtet. Und mich deshalb für FF+ entschieden. Und ich habe nicht den Durchsatz an Sehnen dass es sich lohnen würde mehrere Sorten Garn in unterschiedlichen Farben vorzuhalten. Ist mittlerweile schon an FF+ einiges zusammen gekommen (rot, blau, schwarz, pink, braun).

Gruß, Andi
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Landbub am Januar 30, 2018, 09:13:04 Vormittag
Meinen improvisierten Selbstbau-Sehnengalgen brauche ich nur für das Auflegen der Stränge von der Rolle, direkt danach kommt die Sehne auf den Bogen (nein, rutscht nicht durch) und dort mache ich die MiWi. Öhrchen und Endenwicklung mache ich auf einer aus einer Gewindestange U-förmig gebogenen Metallgabel. Besonders wichtig finde ich nach dem Wickeln der Öhrchen die exakte Markierung der Öhrchenmitte (Edding), damit ich mit der Endenwicklung nicht versehentlich leicht ungleiche Stranglängen überwickle und fixiere.

Du machst die Öhrchen nicht zwischen den Türmen des Galgens?? Klingt spannend und hab ich so noch nie gehört :-)
Dann legst Du da aber keine zusätzlichen Stränge bei, oder?
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Landbub am Januar 30, 2018, 09:22:58 Vormittag
So nun habe ich hier auch mal ein wenig gelesen ! Mir stellt sich nun die Frage in Punkto vom Sehnengarnunterschied von dem vom Guido verwendetem 452x und dem BCY-X  was ich verwende !
Vielleicht kann der Guido mir da die Unterschiede aufzählen, da er Erfahrung mit dem 452x hat !

Guido sicher, ich auch.
Bei BCY X ist der Vectran anteil nur ca. halb so gross als beim 452x. Ob ich beim schiessen den Unterschied merken würde weiss ich nicht. Aber man sieht ihn bei gebrauchten Sehnen: die Neigung zum Fusseln im Bereich, wo die Sehne gelegentlich mal die Kleidung berührt, ist bei X viel geringer.
Titel: Re: DIE Sehne....
Beitrag von: Ralf_HH am Januar 30, 2018, 11:42:43 Vormittag
Ich habe das ein bisschen schlampig formuliert, sorry. Die ca. 25 cm spannende U-Gabel, auf der ich die Öhrchen mache, bildet das "Türmchenpaar" an einem Ende meines improvisierten Sehnengalgens. Am anderen Ende ist nur eine einzelne Gewindestange. Ich lege die Stränge nämlich nur an zwei Umlenkpunkten auf, nicht, wie bei einem käuflichen Sehnengalgen, an vieren. Beim Auflegen der Stränge von der Rolle verwende ich somit nur einen Ast der U-Gabel und die Gewindestange am anderen langen Ende meines Galgens, die beiden Umlenkpunkte bilden also jeweils die Mitte eines Öhrchens.

Nach dem Auflegen des Garns kommt die Sehne vom Galgen runter (noch ohne jede Bewicklung) und in diesem Zustand mindestens eine Nacht auf den Bogen zum Ausrichten der Stränge. Das rutscht nicht durch, in der Regel verändert sich die Länge der Sehne dadurch fast gar nicht. Danach mache ich auf dem Bogen direkt die MiWi. Anschließend nehme ich die Sehne wieder runter, spanne ein Ende auf der U-Gabel auf und wickle ein Öhrchen. Dann nehme ich diese Hälfte der Sehne runter und spanne sie wieder zwischen dem einen Ast der Gabel und der einzelnen Gewindestange am entgegengesetzten Ende des Sehnengalgens auf, so, dass die Mitte des Öhrchens und die MiWi sich exakt gegenüberstehen. Nun mache ich die Endenwicklung. Die kommt bei mir direkt aus der Öhrchenwicklung, d. h. ich schneide nach letzterer nicht ab, sondern wickle direkt weiter. Dabei mache ich den Anfang der Öhrchenwicklung grundsätzlich etwas länger als deren Ende, damit ich die Öhrchenwicklung noch ca. 1,5 cm weit überwickeln kann, bevor ich auf dem Sehnengarn weiterwickle. Danach dasselbe am anderen Ende der Sehne. Das ist aus meiner Sicht der qualitätsbestimmende Schritt, denn wenn dabei die MiWi nicht exakt mit der Endenwicklung fluchtet, haben bei der fertigen Sehne die Einzelstränge unterschiedliche Vorspannung bzw. hängen sogar durch. Das ist mir bei den ersten beiden Selbstbauten tatsächlich passiert und seitdem achte ich darauf. Natürlich kann man eine solche missglückte Sehne noch retten, wenn man die Endenwicklung wieder öffnet.

Da ich die Sehne nach dem Auflegen der Stränge auf jeden Fall vom Sehnengalgen abnehme, um sie auf dem Bogen vorzustrecken und die MiWi anzubringen - was ich wohl auch so machen würde, wenn ich einen gekauften Sehnengalgen hätte - lohnt sich für mich die Anschaffung nicht. Ich traue der Vorspannung nicht, die ich mit einem Sehnengalgen auf die Stränge bekäme. Insofern ist für mich ein Arbeitsablauf, bei dem die Sehne von Anfang bis Ende nur auf dem Galgen bleibt, gar nicht erstrebenswert. Zusätzliche Stränge in die Öhrchen mache ich nicht. Das obere Öhrchen hat aber einen Strang mehr, da ich den beiden Sehnengarnenden nach dem Auflegen des Garns etwas Überlänge belasse und sie erst hinter der Endenwicklung abschneide.

Nachtrag: Ich habe ein Foto von meinem Sehnengalgen gefunden. Die Stativklemme rechts im Bild (mit der einzelnen Gewindestange) befindet sich normalerweise auf dem zweiten Stahlrohr oben im Bild, zum Auflegen der Stränge werden beide Rohre über eine Aluhülse ineinandergesteckt. Für die Öhrchen- und die Endenwicklung brauche ich dann nur noch eines der beiden Rohre, so wie auf dem Foto abgebildet.