Archers Campfire
Do it yourself => Bogenbau => Thema gestartet von: simk am April 24, 2022, 06:43:45 Nachmittag
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ich baute mal wieder einen Bogen. Etwas stärker sollte er diesmal werden und mit etwas längerem Auszug auch. 104# @ 44" sind es geworden. 63.5"ntn
schöne Grüsse
😄
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Hmm... ich musste 2x hinschauen, dass der Beitrag vom 24. April ist - und nicht vom 01. April!
Der Sehnenwinkel lässt einem die Fußnägel hochrollen!
Was soll so was? Sinnvoll = 0...
Rabe
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Ich dachte zuerst auch bei der Angabe: 104# @ 44", an einen Schreibfehler, das Bild belehrte mich dann eines Besseren.
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hmmm Rabe, mit dem Sehnenwinkel könntest Du recht haben...ich mach dann beim näxten Recurves dran :)
Im übrigen war der Bogen eh für die Tonne. So hab ich wenigstens noch was über die von mir verwendeten Materialien gelernt. Kann Fiberglas das auch? :)
und ach ja: ein Heidenspass hats uns auch gemacht; Bier trinken und Bogen brechen könnt grad zu meinem neuen Lieblingshobby werden ;D :bang: ;D
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Im übrigen war der Bogen eh für die Tonne. So hab ich wenigstens noch was über die von mir verwendeten Materialien gelernt. Kann Fiberglas das auch? :)
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Ja, und mehr... - schau bitte...
Hier ohne Recurve... https://www.youtube.com/watch?v=GAxKgacgqdM
Hier mit Recurve und 3-teilig (womöglich chinesischer Teststandard...)... https://www.youtube.com/watch?v=ufUjmL6sEB4
;)
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danke absinth. interessant. man kanns leider nicht genau erkennen, aber viel mehr war das wohl auch nicht. man hat auch keine kraftmessungen. aber Du hast wohl schon recht, die sind hart im nehmen...
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das obere Bild fand ich gut. das zweiten bin ich erschrocken. da muss ich dem Raben beipflichten
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Jungs und ihr Spielzeug halt....
@simk: Hatte das irgendeinenen Zweck ? Oder hast du das nur aus Spaß am KrachBumm gemacht ? Hast das das dann wenigstens gefilmt ????
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Grizzly: Ich weiss nicht ob Du selber Bogen baust; aber eine der Grundfragen die ein Bogner immer im Hinterkopf hat, ist diejenige, wie weit sich sein Bogen wohl wirklich ziehen liesse? Die Antwort darauf bekommt man ganz selten, leider auch in diesem Fall nicht. Nachdem der Bogen 44" mitgemacht hat, wusste ich aber dennoch alles was ich wissen musste. Weiter zu ziehen wäre ziemlich sinnlos und ohne weiteren Erkenntnisgewinn gewesen. Ich habe dem Bogen daher ein zweites Leben geschenkt und ihm die Ehrenmedaille verliehen; er ist jetzt im verdienten Ruhestand. Das erste Bild zeigt den Bogen nach dem Versuch....mit unverändertem Tiller. Aus diesem Versuch habe ich für mich persönlich und meinen Bogenbau sehr viele sehr interessante Erkenntnisse mitgenommen. Darum macht man sowas, und weils Spass macht.
Grüsse
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Nein, an den Bogenbau hab ich mich noch nicht getraut. Ich hab mir aber schon gedacht, dass du das nicht so aus Jux und Dollerei oder ohne Ahnung gemacht hast.
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Simk, der Sehnenwinkel zwischen Wurfarm (WA) und Sehne darf 90° nicht überschreiten.
Guckst Du: http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Sehnenwinkel
Die Biegeform, das sog. "Tillerprofil" hängt vom Bogentyp ab,
allen gemeinsam ist aber, dass die Biegung auch bei Vollauszug sanft beginnt, dann aber so gut wie möglich über die gesamte WA-Länge verteilt wird.
Siehe auch: http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Tillerprofil
Die Stärke der Biegung ergibt sich indirekt automatisch durch folgende Faustformel:
(Bogenlänge abzgl. steifem Griffbereich) : 2 = Auszuglänge,
oder umgekehrt, die nötige Bogenlänge ist:
(gewollte Auszuglänge x 2) + steifer Griffbereich.
Eine Ausnahme stellen nur die asiatischen Reiterbogen dar, aber die haben auch einen Sehnenbelag auf dem Rücken und Hornstreifen auf dem Bauch!
Damit - oder mit Glaslaminat - kann man auch solch enge Biegeradien machen wie Du sie gezeigt hast!
Mit Holzbauch oder Holzrücken hält das nicht...
Rabe
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Danke Rabe
Ähmmm.....ich verstehs jetzt aber nicht ganz, was möchtest Du mir genau mitteilen? Ist an dem Bogen - abgesehen davon, dass er etwas weit ausgezogen wurde - etwas nicht in Ordnung?
LG
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ich baute mal wieder einen Bogen. Etwas stärker sollte er diesmal werden und mit etwas längerem Auszug auch. 104# @ 44" sind es geworden. 63.5"ntn
schöne Grüsse
😄
Ekstrem ambitiöser Auszug!
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Ähmmm.....ich verstehs jetzt aber nicht ganz, was möchtest Du mir genau mitteilen? Ist an dem Bogen - abgesehen davon, dass er etwas weit ausgezogen wurde - etwas nicht in Ordnung?
Hmmm na ja, wie sag ich's mal...
"Etwas weit" ist die Untertreibung der Jahrhunderts!
Wenn ein Holzbogen 1 Zoll "überzogen" wird, nimmt er bereits Schaden. Darum gibt der Bogenbauer immer die max. Auszuglänge an. Die Krümmungsradien und den Sehnenwinkel den Du gezeigt hast, sind für jeden erfahrenen (Holz-)Bogenbauer schmerzhaft.
Das sollte man keinem Bogen antun, der nicht dafür gebaut wurde.
Gut, vielleicht wolltest Du nur zeigen, was geht. Aber "geht" ist ja relativ, dass man es (einige Male) machen KANN, eher der Bogen einem um die Ohren fliegt, heißt ja nicht, dass es sinnvoll ist.
Mein Beitrag richtet sich also an alle Leser und ist also so gemeint:
TUT DAS NICHT! Um 44" Auszug zu erreichen gibt es andere Wege, die mehr dauerhaften Nutzen versprechen.
Rabe
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Ich bin da grundsätzlich beim Raben, aber.....
Ich gehe mal davon aus, das simk hier wirklich nur mal "spielen" wollte. Ich war überrascht, dass so ein Teil das überhaupt mitmacht.
Von dem her war da ja ein gewisser Sinn dahinter.
@ Ravenhaert Ja, ich kann verstehen, dass dich so ein Bild schmerzt.
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Danke Rabe und sorry für Deine Fingernägel ;)
Ich glaube Deine Befürchtungen sind unbegründet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass mein Posting irgendeinen Anfänger dazu verleiten könnte, seinen Bogen auf 44" ziehen zu wollen,....mit mit etwas gesundem Menschenverstand bekommt man da vorher Muffensausen...und sonst lernt er aus Erfahrung ;D
44" braucht auch kein Mensch. Und ich wollte auch niemandem was zeigen - ich wollte nur für mich mal schauen, wo das schwächste Glied ist...aber da war keins. Sogar der Tiller stimmt noch. Auch gut. Ich weiss jetzt, dass die verfüllten Trocknungsrisse, die Dübel im Biegebereich, meine Verleimungen, mein Bambus und meine Eibe quasi unzerstörbar sind. Gut zu wissen. Ich kann mich darauf 100% verlassen und muss nix ändern an meinem Material oder meiner Arbeitsweise.
Dass man einen Holzbogen grundsätzlich nicht weiter ziehen sollte, als tatsächlich notwendig, ist klar - da hast Du recht. Was heisst aber "überzogen" und woher weiss denn der Bogenbauer, welches die max. Auszugslänge ist, die er auf den Bogen schreibt? Tatsächlich weiss er das nie, sondern nimmt einfach mal vorsichtig etwas an und schreibt es dann als "max. Auszug" auf den Bogen. Meistens dürfte das auch der Wert sein, bis zum welchem der Bogen tatsächlich getillert wurde. Er sagt aber in vielen Fällen nichts wirklich darüber aus, wo die Grenzen tatsächlich liegen. Genau diesem Problem widmete sich dieser Versuch nun auch: Dieser Bogen war vor dem Versuch auf 26" getillert; die im Versuch gemessene Zuggewichtskurve hat nun aber ergeben, dass der Bogen ohne Schaden zu nehmen auf mindestens 33" hätte geschossen werden können, zumal sich erst bei 33+" das erste Set eingestellt hat. Ohne diesen Versuch hätte ich diesen Bogen also fälschlicherweise mit "max 26" statt "max 33" angeschrieben.
LG
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Ich finde das gut, als Messermacher habe ich auch schon Klingen zerbrochen.
Der einzigste Weg die Grenzen seiner Konstruktionen kennenzulernen :yes:.
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Solche Tests macht eigentlich jeder, der auf Erkenntnisse aus ist und nicht einfach nur Dinge so baut, wie man sie baut, weil das schon immer so gewesen ist.
Aktuell entwickele ich zusammen mit einem anderen Bogenbauer Carbon.
Da baue ich auch keinen 62" langen Standard Recurve mit 30#, der mit 28" Auszug geschossen werden soll.
Da baue ich einen viel zu starken, viel zu kürzen Bogen, der viel zu weit ausgezogen wird.
Denn nur so sehe ich wann und ob mein Material an seine Grenzen kommt.
Mancher ist allerdings wohl der Meinung, dass im Traditionellen Bogenbau alles bereits bekannt ist und jegliche Abweichungen von der Norm Blasphemie sind.
Mach weiter so, Simk.
Allerdings solltest du solche Experimente besser auch als solche kennzeichnen, sonst kann das in der Tat zu Missverständnissen führen, wie du siehst.
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Grombard, ich bin ja schon mal gespannt wie weit Du den Neuen ausziehen kannst 😅 viel Erfolg damit✌️
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Den zieht keiner bis 44#.
Der hat bei 30" schon 95# und dann macht er zu.
Ist aber auch nur 50".
Reiner Materialtest.
Wenn das Carbon DAS überlebt, hält es alles andere auch aus.
Bis jetzt sieht es gut aus.
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Du wirst schon wissen was Du tust 👍 🙃
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44" sollte das natürlich heißen.
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Danke Rabe und sorry für Deine Fingernägel ;)
Ich glaube Deine Befürchtungen sind unbegründet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass mein Posting irgendeinen Anfänger dazu verleiten könnte, seinen Bogen auf 44" ziehen zu wollen,....
Leider sind meine Erfahrungen da andere...
;D
Aber danke für die Klarstellung!!
Rabe
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Die verrückten Schotten machen sowas auch:
https://www.facebook.com/BorderArchery/videos/never-mind-the-broken-limb-look-at-what-the-other-limb-does-when-a-limb-fails/797426026949487/
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Etwas stärker sollte er diesmal werden und mit etwas längerem Auszug auch. 104# @ 44" sind es geworden.
also bei diesen angegebenen Werten und Maßen wird es ohnehin eher unwahrscheinlich gewesen sein das der Bogen brechen könnte. wie lang ist er denn wenn ich fragen darf. die Wurfarme sind gewiss sehr dick, stark und da bricht so schnell nichts. mehr Sinn hätte es gemacht einen oder mehrer Bögen mit Zuggewichten zu testen die von einem normalen Bogenschützen auch gehändelt werden können. 104 # sind eher nicht das was im allgemeinen gezogen wird
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104@44 Sind dann bei 3# angenommener Steigerung pro Zoll so knapp über 50@28.
Das wäre dann durchaus noch im Toleranzbereich.😈😈😈
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Burkhard:
also bei diesen angegebenen Werten und Maßen wird es ohnehin eher unwahrscheinlich gewesen sein das der Bogen brechen könnte.
auf welche Überlegungen stützt Du Dich denn bei dieser Annahme?
wie lang ist er denn wenn ich fragen darf.
steht im Eingangspost: 63.5" ntn
die Wurfarme sind gewiss sehr dick, stark und da bricht so schnell nichts.
dickere Wurfarme brechen klarerweise schneller als dünne und vertragen weniger Biegung
mehr Sinn hätte es gemacht einen oder mehrer Bögen mit Zuggewichten zu testen die von einem normalen Bogenschützen auch gehändelt werden können.
der Bogen war vor dem Versuch - wie oben erwähnt - auf 38# @ 26" getillert. das sollte ein "normaler Bogenschütze" m.E. handeln können.
Grüsse