Archers Campfire

Bogenschießen => Bögen => Historischere Bögen (Vollholzbogen / Reflexbogen ) => Thema gestartet von: tempest am Januar 11, 2018, 06:31:43 Nachmittag

Titel: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: tempest am Januar 11, 2018, 06:31:43 Nachmittag
Ich fang an,

An unsere erfahrenen Bogenbauer,

etwas Schmalz benötigt man, damit ein Primbogen Fahrt aufnimmt. Welches Design ist Eurer Meinung nach das Flotteste?
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: ßimon thumb am Januar 11, 2018, 06:41:22 Nachmittag
osmanischer Weitschussbogen. Danach kommt ganz lange ganichts.
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: Zwerg am Januar 11, 2018, 07:08:39 Nachmittag
Möllegarbeth
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: bowster am Januar 11, 2018, 07:15:07 Nachmittag
Mit leichte Pfeile stimmt das mit dem Osmanen wohl, weil mit allen anderen Bögen, mit denen Du in der Primitivbogenklasse schiessen darfst, hast Du nicht lange Freude am Bogen, wenn Du diese mit leichten Pfeilen schiesst, hast Du aber ohnehin vor mit Pfeilen in der Gewichtsklasse 8-12gpp zu schiessen, wirds mit der Antwort nicht mehr ganz so einfach. Das hängt dann davon ab..?? ;D
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: Mercenario am Januar 11, 2018, 07:33:37 Nachmittag
Mit normalem Pfeil Gewicht und und gutem Holz würde ich auch den Mölle nehmen. Für etwas mehr Komfort dabei den holmegaard.
Gruß Merc
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: ßimon thumb am Januar 11, 2018, 08:04:17 Nachmittag
Mit leichte Pfeile stimmt das mit dem Osmanen wohl, weil mit allen anderen Bögen, mit denen Du in der Primitivbogenklasse schiessen darfst, hast Du nicht lange Freude am Bogen, wenn Du diese mit leichten Pfeilen schiesst, hast Du aber ohnehin vor mit Pfeilen in der Gewichtsklasse 8-12gpp zu schiessen, wirds mit der Antwort nicht mehr ganz so einfach. Das hängt dann davon ab..?? ;D

Jo! Nur war das nicht seine Frage. Wie sinnig ein höher-schneller-weiter bei nem Primitivbogen überhaupt sein soll wäre auch interessant, aber auch nicht seine Frage. Auch die Praxistauglichkeit hat er nicht angesprochen.
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: tempest am Januar 11, 2018, 08:15:24 Nachmittag
naja, was denn sonst als die Praxistauglichkeit  ;) . Es geht auch nicht um Speed-Junk, nur um ein möglichst optimiertes Design für kleine Leute mit nicht gerade Bärenkräften....
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: Grombard am Januar 11, 2018, 08:55:40 Nachmittag
Bei Primitivbögen geht unter 40# nicht sooo viel los.
Vom Design her halt bei einem leichten Bogen möglichst kurz.

Ein kurzer schlanker Osage mit Recurves dürfte da wohl die praxistauglichste Lösung sein.
Ein Mölle mit geringem Zuggewicht muss extrem schlanke Nadeln haben um effektiv zu sein.
Einmal dumm angeeckt oder schief gezogen und der Bogen ist hin.
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: nordstern am Januar 11, 2018, 10:23:43 Nachmittag
Bin hier nicht so der Experte

Was ist bitte ist ein Möllegarbeth?

Die Tante scheint grad zu schlafen, keine Suchergebnisse.  :bahnhof:
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: algo am Januar 11, 2018, 10:31:48 Nachmittag
@nordstern

der/das Mollegabet/Møllegabet ist gemeint
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: nordstern am Januar 11, 2018, 10:38:05 Nachmittag
Danke  :thankyou:
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: ßimon thumb am Januar 12, 2018, 02:38:42 Vormittag
naja, was denn sonst als die Praxistauglichkeit  ;) . Es geht auch nicht um Speed-Junk, nur um ein möglichst optimiertes Design für kleine Leute mit nicht gerade Bärenkräften....

Das ist eine völlig andere Fragestellung als im Eingangspost. Bist du dir diesmal sicher, dass es die richtige ist?
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: Mercenario am Januar 12, 2018, 06:31:02 Vormittag
Unter den Gegebenheiten der wie schon vorgeschlagene Osage mit geflippten enden oder evtl ein schöner kurzer evtl Reflexer Holunder evtl bei wenig zugewicht die bessere Wahl da vom Holz her leichter
Gruß Merc
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: Burkhard am Januar 12, 2018, 10:21:57 Vormittag

  der Ausdruck primitiv ist sicher nicht ganz passend. als diese Bögen von unseren Vorfahren geschossen wurden waren es für die damalige Zeit sicher High Tec Geräte

  wie ich es sehe geht es hier doch irgendwie um die Pfeilgeschwindigkeit. und da sollte die Größe des Schützen und die Bogenlänge zusammen passen. in 2 Meter langer Mollegabet der von einen Schützen von 160 cm Größe und einen Auszug von 26" geschossen wird wird nicht besonders gut werfen. ich baue meine Bögen, egal welche Design ich nehme, so das sie etwa vom Boden bis zu meiner Nasenspitze reichen. etwas kürzen kann ich sie immer noch. es ist auch so das mit jedem selbst gebauten Bogentyp ordentlich geschossen werden kann. ein ideales oder optimales Design gibt es meiner Meinung nach nicht.
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: stöckchenschubser am Januar 12, 2018, 11:08:59 Vormittag
Ein Molle ist auch heute noch High Tech, schlanke Tips und wenig Masse an den WA Enden ist heute noch das Ziel.
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: tempest am Januar 12, 2018, 11:26:48 Vormittag
Merci, der Möllegabet hat schon was mit seinen dünnen Needles.
@Burkhard: Prim-Bogen kommt von Primus nicht von Primitiv, jede Zivilisationsstufe hat ihre Spitzenprodukte, bei manchen schauen auch wir heute ziemlich primitiv aus.  :)
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: Grombard am Januar 12, 2018, 11:46:17 Vormittag
Der Mölle sieht einfach extrem hübsch aus, wenn er gut gebaut ist.
Aber wie gesagt, wenn man ihn zu effektiv baut (wirklich eichte schlank Nadeln) kann er auch schnell mal platzen.

Ich habe das Design schon ein paar mal gebaut.
War aber in der Regel nicht wirklich schneller als ein gut gebauter normaler Bogen.

Der eine, der wirklich n ganzen Tacken schneller war, hat leidernicht lange gelebt, weil eine Nadel an der Nocke im Vollauszug geplatzt ist.
Und durch den Leerschuss der komplette Wurfarm explodiert ist.
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: stöckchenschubser am Januar 12, 2018, 12:18:35 Nachmittag
Das war meiner aus Osage.
Der machte bei 40@28 mit bei ca 10gpp 172-175.

Das Design hat wirklich was
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: testjan am Januar 12, 2018, 03:42:42 Nachmittag
Viele hier kennen sicher Andreas „AST“, der im FA aktiv ist. Der hat vor Jahren einen Bogen in Neubrunn getestet, den er gebaut hatte um damit die 180 zu knacken. Hat er geschafft. Mit einem ganz ähnlichen Design wie von stöckchenschubser gepostet: Osage, eher kurz, Recurves, klassischer Flachbogen. Der hatte um die 50# meine ich. Wenn man von einem alltagstauglichen Bogen ausgeht, ist das schon eine Hausnummer und Luft nach oben bleibt eigentlich kaum.
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: AndiE am Januar 12, 2018, 09:33:40 Nachmittag
Und immer wieder die entscheidende Frage: Mit wieviel gpp?
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: testjan am Januar 12, 2018, 09:57:31 Nachmittag
Das weiß ich nicht, ganz normale Holzpfeile halt. Ganz sicher 11/32", jedenfalls keine besonders leichten oder extra für den Test gebauten, sondern die Pfeile, die er auf dem Parcours mit dem Bogen benutzt hat. Die werden wohl so 10 gpp gehabt haben, das müsste grob hinkommen.
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: AndiE am Januar 12, 2018, 10:36:03 Nachmittag
Hallo

Wäre ein Ausnahmebogen wenn das wirklich ~10gpp waren und ich kenne einige die unter 7gpp mit ihren Osage Selfbows am Parcour schiessen.

MfG
        Andi
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: testjan am Januar 13, 2018, 12:11:30 Vormittag
Vielleicht waren es auch nur 9gpp, mit Fichte ist das sicher kein Problem. Ist ja auch nicht so wichtig, ursprünglich ging es um die Frage, welches Design am effizientesten (und dabei haltbar) ist, also keine Flightbögen u.ä. Ein perfekt getillerter und flacher, nicht zu langer Recurve ist da sicher nur schwer zu toppen. Osage, weil das mehr aushält und der Bogen nicht so lang sein muss.
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: roscho am Januar 13, 2018, 10:26:21 Vormittag
Andreas (AST) ist ja nicht bei uns im Forum angemeldet, deswegen poste ich jetzt mal seine Mail an mich hier um etwas Licht  ins Dunkel zu bringen:


Moin Ronny,

da ich / bzw. einer meiner Bögen bei der Speeddiskussion im AC gerade als Beispiel herhalten muss, könntest du die Faktenlage ja mal aus erster Hand ergänzen:
1. Der Bogen ist nicht primär gebaut worden, um irgendwelche Speedrekorde zu meistern - er geht halt einfach gut.
2. Der Bogen ist ein 56" Recurve Osage mit Sehne belegt und dadrüber bemalte Ziegenrohhaut, der so >55lbs bei 27" liefert (durch die Sehne variiert das schon mal).
3. Mein Auszug von 26 -27 macht solche Sachen von vorneherein nicht vergleichbar.
4. Die Pfeile sind 11/32 Zeder oder Sitka Fichte und die haben so roundabout 490 -520 grains Gesamtgewicht (kommt auf den Pfeilsatz an).
5. Der Bogen "Marsipulami" hat in Neubrunn nicht die 180fps geschafft, sondern lag bei ca. 175 fps.
6. Der Bogen wurde auch schon mal vermessen und einen ordentlichen Bauch in der F/D Kurve.
7. Der Bogen ist ein Arbeitstier, in keinster Weise auf extreme Leistung getrimmt, sondern auf Robustheit und Zuverlässigkeit ( der Bogen war in Kanada schon mal einen Monat dauerhaft aufgespannt, ohne dass es ihm was gemacht hätte)
8. Ich würde auch ein  Mollegabetdesign empfehlen (weil es viel einfacher zu bauen ist, als ein sehnenbelegter Recurve) und sehe kein Problem in dünnen Nadeln....

....
Danke, Andreas ;)
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: AndiE am Januar 13, 2018, 04:24:49 Nachmittag
Hallo

Das sind dann schon realistischere Werte und sehr gut für einen selfbow.  :GoodJob:
Ich hatte mal einen kurzen sehr schlanken Langbogen aus Osage von Hanno Börner der war auch ziemlich zügig unterwegs.

MfG
       Andi
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: testjan am Januar 13, 2018, 05:27:24 Nachmittag
Danke Roscho! Da sieht man mal wieder, wie Infos aus zweiter Hand sich ändern...
Ich war auch in Neubrunn, als Ast den Bogen gechronod hat, etwa 100m neben der Schießwiese und sehe den anderen Kollegen kommen „Er hats geschafft, 180fps, Wahnsinn!“

Aber gut, 175 sind auch nicht langsam...
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: AndiE am Januar 13, 2018, 09:54:52 Nachmittag
Hallo

Ich habe meinen Einwand nur geschrieben da es jetzt leider schon seit längerer Zeit in den Foren Mode ist mit unrealistischen fps Werten bzw fps/gpp- Verhältnissen zu schonglieren.
Die oben erst genannten 180fps bei 27" Auszug und 10gpp schaffen nur ein paar richtig gute moderne Bögen (keine selfbows), auch wenn viele was anderes glauben da es momentan einige Hersteller gibt die behaupten ihre Bögen würden weitaus höhere Werte ermöglichen (angeblich 210fps und mehr bei 9gpp usw.)
Damit man eine genaue Vorstellung hat welche Werte realistisch sind und welche nicht, einfach nur mal die Werte von Blacky Schwarz (bowreports) ansehen und vergleichen. Würden die vielen Fantasiewerte stimmen würden Premiumhersteller wie Black Widow, Dryad, Centaur, A&H ziemliche Krücken bauen.
Dass es einem Hobbybogenbauer der seine Bögen nur für sich baut besser möglich ist an die Grenzen zu gehen ist mir sehr wohl auch klar, aber Wunder kann auch dieser nicht vollbringen.

MfG
        Andi
Titel: Re: Prim-Bogen - welches Design?
Beitrag von: Zwerg am Januar 14, 2018, 10:05:01 Vormittag
180 FPS hatte ich auch schon mit einem 35 LB Holzbogen bei 32 Zoll Auszug, mit Holzpfeil.