Archers Campfire
Do it yourself => Ausrüstungsbau => Thema gestartet von: aurelium am Januar 07, 2018, 01:08:58 Nachmittag
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Nichts könnte einfacher sein als ein Pfeilregal zu bauen. Wenn man das Bohren von 196 Löchern und weiteren 196 Vertiefungen mal ausnimmt. Nachdem mich das viel Schweiß gekostet hat, dachte ich: Mach mal schnell ein Foto und teile es, bevor du die Lust daran verlierst. Ich hoffe es ist für andere Bastler hilfreich.
Hier ein paar Tipps, wie es am einfachsten geht:
Das Raster muss nicht 100% gleichmäßig sein, aber es ist unerlässlich, dass die Löcher in beiden Platten exakt übereinander liegen, sonst stehen die Pfeile nicht senkrecht. Also die Platten vorher gut aufeinander fixieren. Am besten die 4 Löcher für die Pfosten als erstes durchbohren und mit Schrauben zusammenhalten.
Das Raster mit Lineal und Bleistift aufzeichnen. Ich habe 10 mm Löcher in 2,5 cm Abstand gewählt, um möglichst viele Pfeile unterzubringen (14 x 14 = 196). Wer 5" Federn benutzt und die hübsch präsentieren will, muss einen größeren Abstand wählen. Auf dem Foto sind 4" Federn zu sehen. Die Löcher passen bis 11/32 Schäfte.
Mit dem Dorn des Holzbohrers kann man perfekt auf den Kreuzungen des Rasters positionieren. Das geht auch ohne Bohrständer sehr gut. Man kann nun in einem Durchgang beide Platten bohren, die untere Platte aber nur bis 2 mm Tiefe. Das erfordert eine sehr genaue Einstellung des Stoppers! Ich hatte keinen Plan und habe erst die eine Platte gebohrt, dann durch die erste hindurch 2 mm in die zweite. Das könnte man sich sparen, allerdings sind die 2 mm so besser zu kontrollieren.
Dann die Platten trennen und mit dem Kegelbohrer in der unteren Platte die Trichter ausfräsen. Die haben den unschätzbaren Vorteil, dass die Pfeilspitzen sich selbst zentrieren! Niedrige Drehzahl wählen, sonst macht ihr Feuer. Abschmirgeln und fertig.
Der Rest ist unspektakulär: 1m Rundleiste in 4 x 25 cm teilen, 8 Löcher vorbohren (4mm) und mit 4x45 Spax Schrauben befestigen (beim Teilen der Rundleiste entstehen durch die Breite des Sägeblatts 2 längere und 2 kürzere Stücke - vor der Montage vorne/hinten sortieren).
Vier Filzgleiter drunter und fertig!
Ich finde es wirkt richtig wohnlich, nicht so Garagen-mäßig wie Lösungen aus Drahtgeflecht o.ä. Die Pfeile flutschen sauber rein, zentrieren sich selbst und stehen kerzengerade (noch gleichmäßiger, wenn man das Regal leicht schräg stellt). Was will man mehr.
Bauteile und Werkzeuge:
- Massives Buchenholzregal aus dem Baumarkt (40 x 80 cm )
- Gleich dort teilen lassen in 2 x 39,5 cm
- Rundleiste 1m (ø 35 mm)
- Kegelbohrer (Wolfcraft ø 10 mm)
- Holzbohrer (ø 10 mm)
- Holzbohrer (ø 4mm)
- Spax Schrauben (4x45)
Es gibt sicherlich irgendwo gelochte Platten, die zufällig den richtigen Lochdurchmesser und Abstand haben (z.B. Holztafeln für Konzertsäle). Ich habe aber nichts wirklich passendes gefunden, also musste die Bohrmaschine ran. Falls jemand eine Quelle für geeignete Platten weiß, immer her damit! Denn wem reichen schon 196 Pfeile ...
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Sauber :klasse:
Ich habe bei meinem ein 5cm Raster gewählt (hier zu sehen: https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=634.msg8529#msg8529 (https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=634.msg8529#msg8529)), beim nächsten Mal wird es enger gewählt.
Mein Holzregal dient eigentlich zur Aufbewahrung der fertigen Pfeile, um Pfeile bei Basteleien mal eben irgendwo abzustellen verwende ich sog. "IC Trays", also Trägerplatten für SMD Chips, die ich hier noch rumliegen habe.
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Coole Sache :) Werde ich wohl mal nachbauen - das Chaos mit meinen Pfeilen nervt mich eigentlich schon lange.
Danke für den Motivationsschub. :klasse:
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Fein gemacht! :GoodJob:
Jetzt weiss ich wonach ich beim nächsten Baumarktbesuch mal ausschau halte!
Behandelst du das Holz noch (Öl, Beize o.Ä.)?
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Das Holz bleibt unbehandelt. Ich finde es riecht einfach besser.
Mit der Zeit pieksen die Pfeile natürlich kleine dents in die untere Platte, wenn man nicht sofort trifft. Aber lackiertes Holz? Lieber nicht.
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Hab meines (nicht so schön wie deins) mit Bienenwachs behandelt, riecht auch gut ;D!
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Ja, es muss nicht immer Lack sein. Gerade Buchenholz lässt sich mit z.B. Danish Oil wunderbar befeuern und erhält eine edle Optik.
Und falls der Pfeilschrott überhand nimmt und dir angesichts des fast leeren Pfeilständers die Tränen kommen, welche auf den Ständer tropfen, dann gibt's wenigstens keine unschönen Flecken. ;)
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Saubere Arbeit! Ich habe Pappröhren auf ein Brett geleimt, acht oder zehn Stück nebeneinander und an die Wand gedübelt. Das ist durchaus nicht wohnlich! Hängt aber in der Garage...
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Ölen ist sicher keine schlechte Idee. Das behalte ich mal als Option im Kopf.
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Hier mal meine Version. wie gesagt nicht so schön wie deine, erfüllt aber auch seinen Zweck.
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Wieso nicht so schön? Weil gerade die Sonne nicht scheint? Ist doch super und auch noch Platz sparender.
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Schönheit liegt bekanntlich immer im Auge des Betrachters -
meine Meinung: beide sind unterschiedlich konstruiert, jedoch gleichermaßen ansehnlich! :GoodJob:
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Würde ich auch sagen - sieht doch gut aus. Nur von den gelb/pinken Pfeilen hab ich jetzt Schwielen auf der Hornhaut (Spässle)
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Gute Arbeit :klasse:
Hier meine Quick'n Dirty Ausführung:
(http://web.a-schnabel.de/For18/staender1_7424.jpg)
(http://web.a-schnabel.de/For18/staender2_7426.jpg)
Das ist nur für Reservepfeile, Bruch und Rohschäfte. Meine Pfeilsätze stecken in ihren Köchern.
Damit die Pfeile schön senkrecht stehen, ist etwas Präzision beim Bohren erforderlich.
Andreas
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Hast einen Bohrständer benutzt?
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Klar, sonst hast Du keine Chance, dass das auch nur halbwegs was wird. ;D
Andreas
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Danke Leute! Ja das mit den gelb-pinken Pfeilen habe ich schon oefters gehoert, aber die gibt der Boden freiwillig wieder her ;D!
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Nachdem ich zwei mal Löcher für so ein Regal gebohrt habe, habe ich als Drittes zwei Weinregale aus Schaumstoff übereinander geklebt.
Ungefähr so wie dieses hier: https://www.bauhaus.info/flaschenregale/climapor-flaschenregal-bogenform-terra-/p/20672179
Das Bohren ist mir zu aufwändig. ;)
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@ aurelium: sieht toll aus! Wird wohl demnächst von mir nachgebaut und noch mit Leinöl endbehandelt.
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Ich habe übrigens keinen Bohrmaschinenständer mit Tiefenanschlag zu Hause, daher hätte ich keine gleichmäßigen Senkungen in der Bodenplatte hinbekommen. Also war meine Lösung eine doppelte Bodenplatte zu bauen:
(https://ascendrocks.files.wordpress.com/2018/01/archfirerocks_pfreg001.jpg)
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Gute Detaillösung mit der doppelten Bodenplatte
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Hatte ich auch zuerst angedacht, aber damit zentrieren sich die Pfeilspitzen nicht. Die Pfeile bleiben dann so stehen, wie man sie reinstellt. Und nochmal 196 Kegel zu bohren ... das war mir dann zuviel.
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@aurelium
Ich habe alle drei Platten übereinander liegend mit einem kleinen Durchmesser vorgebohrt, und eben die oberen beiden Platten dann auf Endmaß hochgebohrt. Dadurch werden die Pfeile in der unteren Platte durchaus zentriert. Wie gesagt, Notlösung weil keinen Bohrmaschinenständer - und bei mir sinds halt ein paar Löcher weniger.
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Ihr habt euch sehr viel Mühe gemacht, das sieht man am Ergebnis. :GoodJob:
Ich habe es mir da einfacher gemacht und habe für 4 Pfeilständer 8€ investiert.
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Ich sehe nur 3 ;)
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Ich habe nicht getrunken und sehe doppelt oder fast doppelt. ;D
Nein der vierte steht auf der anderen Seite des Zimmers. Ich finde die Dinger genial, sind leicht und gut unterzubringen.
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Jetzt hat es doch sehr lange gedauert, bis ich die Idee von aurelium umgesetzt habe. Aber nachdem ich noch Reste einer Tischlerplatte hatte, ging’s nun am Wochenende endlich mal an den Bau. Es wurde eine rechteckige Lösung mit den ungefähren Maßen 50 x 26 für 6 Pfeilsätze à 12 Pfeile. Alles aus Restmaterialien bzw. vorhandenem Mmaterial. Als Raster habe ich 4 x 4 cm gewählt (Erstes Loch vom Rand jeweils 3cm). Nachfolgend das kleine Projekt in Stichworten
Material
- 2 x Tischlerplatte 50 x 26 cm (ging so gerade auf) + 2 Seitenteile ca. 20 x 30 cm.
- Etwas Holzleim
- 8 Holzschrauben 4 x 40 mm
- 4 Filzgleiter zum Schrauben (waren auch noch vorhanden)
Werkzeug
- Holzbohrer 10mm (dann passen auch 11/32 Holzschäfte durch)
- Kegelsenker für den Akkuschrauber
- Handkreissäge (ginge aber auch mit einer Handsäge)
- Stichsäge für die Dreiecke der Seitenteile (ginge auch mit einer Handsäge)
- Lineal und Bleistift
- Körner, um die Löcher anzureißen (ist aber nicht unbedingt notwendig)
- Tischbohrmaschine (ginge aber auch von Hand)
- Schleifpapier
Umsetzung
Bretter zurecht sägen. Auf ein Brett das Raster aufgemalt und die Schnittpunkte gekörnt. Oberes und unteres Brett habe ich dann hilfsweise mit kurzen Schrauben zusammengeschraubt und dann 72 x gebohrt. In das untere Brett nur so weit, dass der Bohrer dieses nur minimal anbohrt. Durch das zusammenschrauben verhindert man das Ausreißen des Holzes an der Unterseite (Austritt des Bohrers). Bretter wieder auseinandergeschraubt. Beim unteren Brett mit dem Senker eine kegelförmige Vertiefung geschaffen (nimmt später die Pfeilspitze auf und zentriert den Pfeil). Alles geschliffen, Seitenteile mit Boden und Deckel verklebt und verschraubt. Nochmals geschliffen, Filzgleiter drunter und tata fertig!
und nun noch ein paar Bilder
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Nur den Zeitaufwand - den haste vergessen anzugeben ... ::)
Bleibt das ein Einzelstück? Hast ja gesehen: Uns Kedde braucht vier solche Teile. ;)
:GoodJob:
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Der Kedde ist doch versorgt. Und in die Pappteile von Bearpaw, von denen ich auch zwei habe, gehen vierzig Pfeile rein und in mein Einzelstück gehen 72!
Den Zeitaufwand kann ich gar nicht beziffern. Ich habe an solchen Basteleien Spaß und vergesse dann auch die Zeit. Für mich ist das pure Entspannung. Grob gesagt 2 Nachmittage.
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Sehr schön geworden, muss ich auch mal machen. Welche Plattenstärke hast Du verwendet?
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Bei mir war es ein Reststück mit 15 mm Dicke. Wenn ich das nochmals bauen würde, dann würde ich unten nur noch eine dicke Platte verwenden und oben zwei dünne (z.B. 9 mm) Multiplexplatten (Sperrholz) verwenden und diese im Abstand von etwa 5 - 10 cm anbringen. Dann sollte es die Pfeile sehr schnell und gut zentrieren. Kannst ja mal berichten, wenn Du eine verbesserte Variante baust.
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:GoodJob:
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Bei mir war es ein Reststück mit 15 mm Dicke. Wenn ich das nochmals bauen würde, dann würde ich unten nur noch eine dicke Platte verwenden und oben zwei dünne (z.B. 9 mm) Multiplexplatten (Sperrholz) verwenden und diese im Abstand von etwa 5 - 10 cm anbringen. Dann sollte es die Pfeile sehr schnell und gut zentrieren. Kannst ja mal berichten, wenn Du eine verbesserte Variante baust.
Die Idee gefällt mir! Mir schwebt ja im Moment eine schmale und lange Variante vor, die ich nicht auf den Boden stelle, sondern (verschiebbar, einhängbar?) entlang eines der Regale in der Garage montiere. Mal schauen, ob mir da eine gute Idee kommt. Auf jeden Fall, wenn ich was baue, stelle ich es ein :)
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Die Idee gefällt mir! Mir schwebt ja im Moment eine schmale und lange Variante vor, die ich nicht auf den Boden stelle, sondern (verschiebbar, einhängbar?) entlang eines der Regale in der Garage montiere. Mal schauen, ob mir da eine gute Idee kommt. Auf jeden Fall, wenn ich was baue, stelle ich es ein :)
@ bourne:
Ist zwar schon ein paar Tage her, aber ich hab jetzt erst nochmal ein wenig gesucht:
es gab da mal eine Vorstellung eines "Pfeilregals", wo die Pfeile kopfüber an einem Magnetstreifen an der Decke bzw. in einem Regal hingen. Lang & schmal & verschiebbar & in einem Regal - sollte damit eigentlich alles machbar sein ;)
Hab den Thread leider nicht mehr gefunden....
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@ bourne:
es gab da mal eine Vorstellung eines "Pfeilregals", wo die Pfeile kopfüber an einem Magnetstreifen an der Decke bzw. in einem Regal hingen.
Danke, das ist ein guter Hinweis!