Archers Campfire
Do it yourself => Bogenbau => Thema gestartet von: HaBe am Januar 06, 2018, 01:50:34 Nachmittag
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Hi,
heute gibt es mal was aus der Werkzeug-Ecke.
Bei den meisten Bögen, welche man so sieht, sind die Hölzer im Griffteil nicht mit gerade Flächen zusammen geleimt, sondern mit oft sogar unterschiedlichen Radien. Diese Radien herzustellen ist in der Hobbywerksatt nicht immer einfach. Die Profis sägen diese Teile mit einer GUTEN Bandsäge und verschleifen sie anschließend mit eine Schablone ( so habe ich es zumindest im Netz mehrfach gesehen).
Nun hat nicht jeder ne g'scheite Bandsäge daheim - ich hab auch nur so ein Spielzeug - und so musste eine andere Lösung her.
Vor einiger Zeit habe ich hierzu eine alte Stichsäge auf das Gestell eines ausrangierten Gasgrills montiert. Die Ergebnisse damit waren top - selbst ein Höllenmaterial wie Cobam ließ sich damit rel. gut bearbeiten. Um nun auch Radien mit diesem Konstrukt herstellen zu können, habe den Sägetisch seitlich verlängert und in der Flucht zum Sägebatt einige Bohrungen angebracht. In diese Bohrungen kommt ein Passstift, welcher als Drehachse fungiert. Der Radius kann somit über den Abstand des Pins zum Sägeblatt verändert werden. Zur Veranschaulichung habe ich mal ein Stück aus eine Spanplatte genommen, welches ich der Einfachheit halber lediglich auf die drehende Unterlage aufgeschraubt habe. Für ein Bogengriffteil muss ich noch die passende Aufnahme inkl. Klemmung konstruieren - sollte aber nicht so schwierig sein. Schaut's euch an, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen Hobbybogenbauer weiter.
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Und nach dem zweiten Schnitt sieht es dann so aus.
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Was pflegte da mein Opa immer so trefflichzu sagen und der war Schreinermeister..... :GoodJob:
"blöd däffsd sai...blos zä hälfm mussdä wissn!"
und für die Frankenlegastheniker...
Blöde darfst schon sein, nur zu helfen musst dir wissen.
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Kenn ich - ein Spruch, welchen auch mein Großvater drauf hatte. Allerdings die schwäbische Variante davon.
Das war halt auch noch die Generation, die ohne Tutorial oder Workshop etwas auf die Kette bekommen hat.
Muss ja selbst zugeben, dass ich das mit der Drehvorrichtung auch nur aus dem Netz übernommen habe. ::)
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Aber gut gemacht. Ich ziehe meinen Hut
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Danke. Ja das ist des nächste große Thema - ein neuer Langbogen. Leider muss ich in einer ungeheizten Garage werkeln, so ist in den letzten Woche nicht viel gegangen. Die ersten "wärmeren" Tage habe ich genutzt um mal etwas Ordnung zu schaffen und die meisten Schränke, Regale und Maschinen auf Rollen zu setzen, um etwas flexibler zu sein. Aber ab sofort geht es, wenn Zeit da ist, wieder weiter mit dem 68 oder 70 Zöller. Los ging es heute aber erst mal dem Zwischenprojekt "Taperschleifmaschine" - zumindest habe ich aus einem alten Tisch ein passendes Untergestell gebaut. Leider ist schon wieder Feierabend, da unsere Kleine krank ist und ich die Betreuung übernehmen muss.
to be continued..
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Naja, ein paar Feinheiten fehlen noch, aber prinzipiell ist die Maschine startklar. :GoodJob: :klasse: :youRock:
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Paar Feinheiten ist vornehm zurückhaltend ausgedrückt. Auf den Tisch kommt eine stabile Platte und der Motor wird unter dieser angebracht. So kann die Riemenspannung durch das Eigengewicht des Motors eingestellt werden. Dann müssen noch ein paar Justiervorrichtungen ran und die Walze geschliffen werden. Elektrik ran und los geht's - so die Theorie zumindest.
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Sag ich doch, Feinheiten. :)
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Hallo HaBe, kaufe dir die Maschine, die ist Gold wert.
https://www.amazon.de/gp/aw/d/B00GO0WWJ2/ref=mp_s_a_1_1/261-7570146-1565756?__mk_de_DE=ÅMÅZÕÑ&qid=1521220760&sr=8-1&pi=AC_SX236_SY340_FMwebp_QL65&keywords=scheppach+osm+100&dpPl=1&dpID=41qrbYdtLYL&ref=plSrch
Und damit und mit einem Bandschleifer bekommst du gute Radien hin.
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Der Blick ist echt der Hammer :) Das Teil habe ich und klar damit geht viel. Aber ohne Bastelei ist es ja nur halb so spannend. Sonst wären ja die Bögen auch viel zu schnell fertig. Was soll ich mit so vielen Dingen denn - hab doch eh keinen Platz. Dein Griffstück sieht schon mal cool aus. Das hast du ausgesägt und dann so lange geschliffen, bis kein Spalt mehr zu sehen war ? Oder sind die hellen Streifen bei solch einem Aufbau auch gleichzeitig die "Fugenfüller". Ich hab das noch nie gemacht und würde das auch mal versuchen.
Ich denke, ich werde mir irgendwann einen Anlaufring an den Spindelschleifer anbauen, dann kann man mit Schablonen arbeiten. Das sollte Vieles leichter machen.
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Ja genau, an jeder Rundung 2 dünne ca. 0.8mm Zierstreifen dann musst du nicht so 100% schleifen. Vor dem verkleben alles zusammen spannen und dann gegen das Licht halten. Wenn noch minimal Licht an der einen oder anderen Stelle durch scheint macht das nix, dass füllt dann der Kleber ;)
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So sah es beim verkleben aus.
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Was ist denn das für ein Kleber ?
Mein Problem beginnt schon beim Sägen. Ich habe zwar eine Bandsäge, aber die ist auch ein Erbstück und eher für 3mm Balsaholz geeignet. Also muss ich alles mit der Stichsäge machen und da wird's halt bei manchem Materialien a bisserl blöd. Aber ich werde mir die Tage mal ein paar Gedanken machen - das mit den dünnen Zierstreifen ist sicherlich nicht verkehrt. Danke für die Tipps.
:klasse: Endlich wieder Leben in der Bauecke. :klasse:
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Als Kleber habe ich Smooth on genommen. Du kannst für die Zierstreifen auch normales Furnier nehmen, gibt es ja auch günstig bei eBay.
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Sodele,
da der Bogen mal wieder ein Test für eine neue Form sein soll, habe ich mich spontan entschlossen, das Teil so einfach wie möglich, also gerade und ohne Radien zu machen. Schnell die Säge angeworfen und etwas verschliffen sieht das gar ned soooo schlecht aus. Mal schaun, wenn ich morgen etwas Zeit finde, verkleb ich das mal so.
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Passt :GoodJob:
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Geil, sowas möchte ich auch mal können, wenn ich groß bin. :klasse: :youRock:
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Ja nu,
ein paar bunte Brettchen zusammen leimen ist jetzt nicht soooo die große Kunst. Interessant wird es, wenn der ganze Bogen mal verklebt ist. Dann beginnt das Bogenbauen. Und dafür ist eine Menge Wissen und Erfahrung erforderlich. Deshalb würde ich mich selbst auch nie als Bogenbauer bezeichnen, sondern eher als ambitionierter Hobbyist, der sein Freizeitgerät selbst herstellt. Dass das nie so ein Granatwerfer, wie von Profihand gezimmert, werden kann, ist mir klar. Aber für mich reicht das und mein letzter Versuchsbogen ist momentan mein Lieblingsbogen. Nicht der Schnellste, aber ich treffe einigermaßen damit. Und mit jedem neuen Projekt versuche ich etwas besser zu machen.
@Erdmännchen: Zeig doch mal ein bisschen mehr von dem Bogen, den du da in der Mache hast.
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Der Take Down dauert noch und der Langbogen ist fast fertig. Wenn er fertig ist gibt es mehr Infos und Bilder.
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Noch schnell vor dem Frühstück erledigt.
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Es gibt Neuigkeiten :)
Der Frühling ist da und es juckt in den Bastlerhänden. So habe ich in den letzten Tagen das Projekt "Dicken-/Taperschleifer" weiter verfolgt. Ein neuer Motor mit 1,1 kW treibt das Teil nun an und hat auf jeden Fall genug Power auch für etwas mehr Vorschub/Zustellung. Letztere erfolgt über einen höhenverstellbaren Tisch - die Verstellung muss ich noch bauen. Da der benötigte Keilriemen erst nächste Woche kommt, habe ich erste Tests mit einer Schnur gemacht - ging auch gut, bis der Knoten geplatzt ist. Die nächsten Arbeiten sind dann das exakte Abrichten der Trommel auf den Schleiftisch, Verkleidung des Untergestells, Elektrik, Abdeckhaube oben mit Staubabsaugung und eine Vorrichtung zum Niederdrücken der Laminate während dem Schleifen. Noch einiges zu tun, aber das wird noch. Hier mal ein paar Bildchen.
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Weiter geht's. Ich hoffe, man sieht auf dem letzten Bild was. Ich hätte gerne mehr abgetragen um es deutlicher zu machen, aber da ist dann der Knoten aufgegangen.
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Noch ein paar frühere Bilder von der Gesamtansicht.
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Hallo,
obwohl eher Themen wie z.B. der richtige Kartoffelsalat u.ä. von tragender Wichtigkeit sind, so möchte ich Schleifer-Geschichte nun dochh auch zum Ende bringen.
Der Keilriemen ist da und deshalb geht's auch weiter. Ich habe zwar beschlossen, dass ich das ganze Teil nochmal in hübsch neu baue, da ich mittlerweile zu viel herum gebastelt, gebohrt und geschraubt habe, aber jetzt soll der grundsätzliche Aufbau erst mal zeigen, was er kann. Wenn dann alles passt, wird die finale Version gebaut. Deshalb versuche ich zügig weiter zu kommen und habe einen relativ einfachen Schiebeschlitten zusammen gebaut. Er besteht aus einem Alu-Rechteckrohr 50x30x3mm und einer beschichteten Spanplatte, welche als Gleitfläche dient. Um nun keilförmig schleifen zu können habe ich einfach Bohrer mit dem passenden Durchmesser (hier 4,0mm ) zwischen Rohr und Spanplatte gesteckt. Auf der Hälfte des Schlittens sind es dann 2,0mm, am Ende liegt das Alurohr auf der Platte auf. Somit ergibt sich ein Taper von 4mm/m. Einige Schrauben von unten sorgen dafür, dass nichts verrutscht. Geschliffen habe ich noch nicht damit - muss mir erst noch ein paar Versuchsleisten schneiden.
Das Ganze war vorgestern.
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Heute habe ich heute nochmal die Walze exakt auf den Auflagentisch angepasst und einige Tests gemacht. Diese verliefen so gut, dass ich gleich mal mein zukünftiges Handteil auf Maß geschliffen habe.
Anschließend hat es mich dermaßen gejuckt, dass ich ein etwas feineres Schleifpapier aufgelegt und eine Bucheleiste getapert geschliffen habe. Dabei wollte ich es dann genau wissen und bin auf der dünnen Seite so weit runter, wie es gerade noch ging. Als ich dann die Leiste gemessen habe, war ich echt begeistert. Aber seht selbst.
Das Thema "Taperschleifer" ist somit erledigt - es kann dann mit dem Nudelsalat oder so weiter gehen. ;)