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Do it yourself => Pfeilbau => Thema gestartet von: Mangart am April 04, 2021, 11:36:38 Nachmittag

Titel: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Mangart am April 04, 2021, 11:36:38 Nachmittag
Hallo Gemeinde!
Als bekennender Grobmotoriker habe ich es wieder mal geschafft, einen Pfeil fies zu verreisen und im Holz meines Scheibenträgers zu versenken.  :o
Durch den Aufprall hat sich wohl das Alu-Insert ein paar Millimeter rausbewegt. Trotz Schnitzeinlage hat sich beim Ziehversuch die Spitze sammt einem Teil des Inserts mit einem fiesen Knacken verabschiedet.
Ich hab’s geschafft, das verbliebene Insert zu entfernen, allerdings hat der Schaft, ein 500er Gold Tip Traditional XT, am vorderen Ende einen etwa 15 mm langen Längs-Haarriss. Ein Biegetest in verschiedene Richtungen hat keine Auffälligkeiten ergeben.
Ich hab jetzt nach dem Aufrauen von Schaft und Insert mit Heißkleber ein 40 mm Alu-Insert reingeklebt.

Meiner Einschätzung nach hat der Pfeil halt jetzt für weitere harte Einschläge eine Sollbruchstelle und würde noch so einen Schuss vermutlich nicht überleben.
Beim normalen Gebrauch dürften nach meinem Verständnis an dieser Stelle aber keine schrecklich großen Kräfte auftreten, sodass der mit Heißkleber fixierte Riss zumindest beim Abschuss keinen Ärger machen dürfte. Oder?

Auf einer Skala von 1-10, für wie wahnsinnig haltet ihr es, diesen Pfeil weiter zu schießen?
  :help:
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Waldgeist am April 04, 2021, 11:44:05 Nachmittag
Grundsätzlich verbietet es sich d.h. beschädigte Carboni`s sind auszusondern.
Allerdings in dem von dir geschilderten Schadenfall würde ich wahrscheinlich auch so handeln, wobei ich das Insert nicht mit Heißkleber sondern mit Sekundenkleber einkleben würde.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Uller am April 05, 2021, 12:09:05 Vormittag
An der Spitze stellt das kein Risiko dar, wenn der Schaft auf weitere Schäden ordentlich überprüft wurde....

Ich nehme für solche Fälle allerdings ausschließlich 2K Uhu Endfest...
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Zawe am April 05, 2021, 05:27:05 Vormittag
Servus,

+ Protectorring drüber und gut is es.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: stöckchenschubser am April 05, 2021, 06:26:30 Vormittag
Aussortieren, s sei denn, du könntest ihn Röntgen.
Der Flextest ist alles andere als zuverlässig und sicher.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Erbswurst am April 05, 2021, 07:00:20 Vormittag
Die reine Lehre verbietet es eigentlich, so einen Pfeil zu reparieren. Es funktioniert in der Praxis aber und im schlimmsten Fall bricht er wieder an dieser Stelle.
Ich würde es wie Uller machen und das Insert mit Epoxi einkleben.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Asaf am April 05, 2021, 07:11:53 Vormittag
wenn kürzen und nur mehr für Techniktraining verwenden keine Lösung ist
von risikofrei zu gewissem Risiko:
1. Schaft aussortieren
2. Insert raus, Protektorring kleben, Spitze wieder rein
3. Isolierband drüber
4. Pfeil so lassen wie er jetzt ist, markieren und regelmäßig prüfen, dass sich keine Fasern lösen.
 8)
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Halvar am April 05, 2021, 07:36:58 Vormittag
Ich habe es früher so gemacht:

Schaftinnenseite aufrauen, Insert aufrauen und beides mit Aceton entfetten und gut ablüften lassen.
Insert so wie Uller mit Uhu Endfest einkleben, Aushärtezeit mind. 24 Std. bei ca. 21 °C.
Den Riss regelmäßig kontrollieren.

Jetzt sortiere ich die Schäfte aus. Federn, Inserts, Spitzen und Nocken werden wieder verwendet. Bleibt der Preis für den nackten Schaft, das ist mir meine Gesundheit wert. Mit dem Alter sinkt bei mir die Risikobereitschaft. LG Halvar
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Seeker am April 05, 2021, 08:04:56 Vormittag
Auch wenn die Reparatur hier ganz gut und sicher klingt- aussortieren!
PRs, Insert und Spitze wiederverwenden, mit Heißkleber kein Problem.

Warum:
Wenn die zu absorbierende Energie ausgereicht hat an einer Stelle die Fasern/Matrix zu beschädigen kann man nicht ausschließen, das an einer anderen Stelle  (Knotenpunkt) die Matrix auch geschädigt wurde. Stichwort Delamination - das muss nicht unbedingt an der Oberfläche sein, kann genausogut in der Mitte der Materialstärke oder der Innenseite auftreten. Das wirken der Kräfte ist so komplex, daß könnten wir nicht mal in der Arbeit zuverlässig simulieren (und unsere in China hergestellten Röhrchen haben zudem sicher nicht die Homogenität wie das Material was wir sonst für Luft- und Raumfahrt verwenden).

Ihr glaubt nicht was man zum Beispiel mit speziellen US Untersuchungen an einem Flügel finden kann wenn dem maintainance Mann ein Werkzeug aus der Hand gerutscht ist und auf den Kohlefaser Flügel gefallen ist OHNE das man an der Oberfläche etwas sehen oder Fühlen kann. Habe mich beruflich 10 Jahre mit solchen Fehlern an mil  Jets beschäftigt.

Ich werfe inzwischen sogar Schäfte weg wenn Sie nach einem Harten Treffer beim äußerst unzuverlässigen Biegetest auch nur Knacken, das ist genau so tragisch wie wenn man außen schon eine Beschädigung sieht...

Auch wenn für viele 10€ viel Geld sein werden, eure Gesundheit sollte euch mehr wert sein!

(Ich verwende aussortiert Schäfte übrigens im Garten für Pflanzen oder seit ich dünne Schäfte schieße auch für meine Orchideen  ;D)

Lg
Klaus
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Coureur de bois am April 05, 2021, 10:04:11 Vormittag
Wer schon mal einen aufgeplatzten Carboni in einer Hand gesehen hat und den verzweifelt schnitzenden Chirurgen...der gibt dir eine 8 (aber nur w.g. deinen handwerklichen Geschick, zwei Punkte weniger)
coureur
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Seeker am April 05, 2021, 10:07:54 Vormittag
Hallo nochmal,

Wen es interessiert und wer Zugang zu Standards hat, DIN EN 4179 beschäftigt sich mit der zerstörungsfreien Prüfung von Weksoffen in der Luft-  und Raumfahrttechnik. Beispielhaft waren da früher auch Schadensbilder zu sehen.

Und für alle mit robustem Magen, 2 schöne Bilder was ein Pfeil der beim abschießen bricht anrichten kann ... Bei diesen Bildern reicht mir auch eine sehr sehr geringe Wahrscheinlichkeit des Eintritts um das auf jeden Fall vermeiden zu wollen.
Die beiden hatten hoffentlich den Anstand dem Chirurgen hinterher für seine x-Stundten lange Arbeit ein Bier auszugeben  :trink:.

Quelle:
Bogensport Deutschland
Und
Fletchers Corner

Lg
Klaus
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Mangart am April 05, 2021, 10:56:57 Vormittag
Wow, die Geschwindigkeit und Qualität der Antworten hier im Forum begeistert mich jedes Mal wieder!
Vielen Dank dafür!
Aufgrund des beschriebenen Geräuschs bin ich mir relativ sicher, dass der Schaden nicht durch den Aufschlag, sondern durch mein dilletantisches Rumbiegen beim Ziehversuch entstanden und dementsprechend tatsächlich auf die Schadensstelle begrenzt ist.

Nichts desto trotz habt ihr meine Risikoabwägung Richtung Vorsicht statt Nachsicht verschoben…  :thankyou:

FALLS ich mich doch mal trauen sollte, das Ding noch mal zu verschießen, werde ich nachberichten!  :angel:
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: aged younger am April 05, 2021, 11:01:36 Vormittag
Ich stimme Seeker zu 100 % zu!

auch ohne "Horrorbilder/ -szenario" von mir nur strickte Ablehnung 👎

Nach meiner Erfahrung ist das hintere Schaftende durch die Trägheit der Nocke bei solchen Treffern mindestens genauso gefähret, vom nicht sichtbaren Innern ganz zu schweigen...

Und ja, auch mir sind schon drei (durch Biegen geprüfte!!!) Carbonchäfte im Schuß "geplatzt"/ abgebrochen/ gerissen: sowohl an der Nocke als auch im vorderen Drittel.
Zum Glück ohne längs zu splittern und ohne mich wirklich zu verletzen  ::)

Daher: lieber zu früh als zu spät aussortieren.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Landbub am April 05, 2021, 01:36:59 Nachmittag
Allen Horrorszenarien zum Trotz: Kleine Beschädigungen auf oder knapp hinter dem Insert / Klebespitze sind harmlos, was die Gefahr bzw. die Konsequenz eines Bruches betrifft.
Zum Thema De-Lamination: Das ist im Prinzip so korrekt wie von Seeker geschrieben, jedoch würde dieser Fall bei jedem härteren Treffer (andere Spitze in der Scheibe) auftreten. Ein Biegetest ohne Geräusche, gerne bis hin zu "90 Grad gebogen" (wird man bei Pfeilen steifer als 500 nicht schaffen - sie halten das aber aus!), und der Pfeil kann geschossen werden. Wenn er dennoch im Bogen bricht, passiert dem Schützen und seinen Nachbarn an der Linie normalerweise nix, weil vor der Auflage.

NB: Wie macht man einen Biegetest:
1) KÄFTIG! Carbonpfeile sind wirklich robust
2) 2 x: einmal und dann nochmal den PFeil um 90 Grad gedreht.
3) zum Biegetest gehört auch eine Inspektion der Nocke (und des Leitwerks, zumindest im Wettkampf)
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Seeker am April 05, 2021, 01:51:26 Nachmittag
Dann nochmal zum Problem beim Biegetest:

Vor allem die kritischen ersten cm von jedem Ende her kann man schwer testen.

Siehe:
https://youtu.be/BrT32kZXoSI

Der gute Mafred zeigt schön wie man die wichtigen Bereiche beim "Test" mit einbezieht.

Wenn man dem Test schon glauben will dann nur so wie im Video gezeigt, anders hilft es kaum.

Lg
Klaus
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Stringwistler am April 05, 2021, 03:37:11 Nachmittag
Servus,

+ Protectorring drüber und gut is es.

Und den dann immer in so einem Fall mit 2-K kleben und gut ist...
Bei mir sieht Müll vermeiden eben anders aus und ich mach so was so lange es Carbonpfeile gibt und mit 40-50lb. und um die 180ft. Geschwindigkeit ist da noch nie was passiert. Es muß aber wirklich jeder selbst wissen was er tut und was nicht.  :upsidedown:
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Erbswurst am April 05, 2021, 04:34:34 Nachmittag
Meinem Schießkumpel hat sich vor zwei Wochen ein Carbonspreißel beim Abschuss in den Daumen gebohrt, winzig klein aber ausreichend für ein paar Tropfen Blut und ordentlich Aua. Wir haben anschließend alle Pfeile peinlichst untersucht und keine Schäden feststellen können. Anscheinend lösen sich manchmal Fasern aus der Matrix ohne dass man es bemerkt und ohne erkennbare Beschädigungen am Pfeil. Ein gewisses Restrisiko bleibt halt immer, es sei denn man schießt Alus denn auch Holz kann im Bogen platzen.

Der Splitter ließ sich übrigens einfach rausziehen und am nächsten Tag war wieder alles gut, keine böse Entzündung o.ä....
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Stringwistler am April 05, 2021, 04:48:58 Nachmittag
Meinem Schießkumpel hat sich vor zwei Wochen ein Carbonspreißel beim Abschuss in den Daumen gebohrt, winzig klein aber ausreichend für ein paar Tropfen Blut und ordentlich Aua. Wir haben anschließend alle Pfeile peinlichst untersucht und keine Schäden feststellen können. Anscheinend lösen sich manchmal Fasern aus der Matrix ohne dass man es bemerkt und ohne erkennbare Beschädigungen am Pfeil. Ein gewisses Restrisiko bleibt halt immer, es sei denn man schießt Alus denn auch Holz kann im Bogen platzen.

Der Splitter ließ sich übrigens einfach rausziehen und am nächsten Tag war wieder alles gut, keine böse Entzündung o.ä....

Dazu möchte ich aber jetzt schon wissen...
Pfeil mit oder ohne Prot.Ring?
Welcher Schaft und Spine?
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Coureur de bois am April 05, 2021, 05:15:05 Nachmittag
Servus,

+ Protectorring drüber und gut is es.

Und den dann immer in so einem Fall mit 2-K kleben und gut ist...
Bei mir sieht Müll vermeiden eben anders aus und ich mach so was so lange es Carbonpfeile gibt und mit 40-50lb. und um die 180ft. Geschwindigkeit ist da noch nie was passiert. Es muß aber wirklich jeder selbst wissen was er tut und was nicht.  :upsidedown:

Darum habe ich zwei Punkte für das handwerkliche Geschick von den 10 abgezogen....
coureur
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Erbswurst am April 05, 2021, 05:52:05 Nachmittag
Dazu möchte ich aber jetzt schon wissen...
Pfeil mit oder ohne Prot.Ring?
Welcher Schaft und Spine?

Ich meine, es war ein 600er Warrior (der Kollege schießt verschiedene Sets) geschossen mit 40# Black Hunter, kein Protectorring. Aber wie gesagt, die Beschädigung war nicht zu sehen oder zu fühlen und der Splitter kann auch vom hinteren Teil des Schafts stammen. Oder aus der Mitte...
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Waldgeist am April 05, 2021, 05:59:47 Nachmittag
" ...und der Splitter kann auch vom hinteren Teil des Schafts stammen. Oder aus der Mitte... "
Wäre dann aber doch eine gänzlich andere Sachlage als der hier in der Diskussion befindliche fall. Oder?
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Erbswurst am April 05, 2021, 06:15:36 Nachmittag
Nicht unbedingt. Vielleicht ist die Ursache dieselbe: Stein- oder Eisentreffer mit nicht sichtbarer Beschädigung (zusätzlich zu der gesplitterten Spitze des Threaderstellers).
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Buersti am April 06, 2021, 12:51:11 Vormittag
Mach ein Blumenstöckchen draus und gut. Was soll das, ewig viel Kleber, Ringe, Hexenwerk in Material für 'n Fünfer stecken und beim nächsten harten Treffer ist er eh hin....
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: The Barebow Factory am April 06, 2021, 10:34:57 Vormittag
An der Spitze stellt das kein Risiko dar, wenn der Schaft auf weitere Schäden ordentlich überprüft wurde....

Ich nehme für solche Fälle allerdings ausschließlich 2K Uhu Endfest...

Dem stimme ich zu.
Hab das schon öfters gemacht. Lasse dann zusätzlich Starbond Flüssigkleber in den Riß reinfließen und schleife dann den Schaft glatt. An der Spitze treten keine so großen Kräfte beim Ablass auf, dass da was passieren könnte. Dann noch ne andersfarbige Nocke drauf, damit ich sehe, dass es der reparierte Pfeil ist.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Coureur de bois am April 06, 2021, 11:01:24 Vormittag
.....oder Lernen durch Schmerzen....
coureur
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Kedde am April 06, 2021, 12:23:30 Nachmittag
Als ich noch nicht wusste was passieren kann wenn ich einen Schaft repariere habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Ich habe sie einfach repariert und über Jahre erfolgreich weiter-geschossen. Jetzt mache ich mir darüber Gedanken und repariere erfolgreich weiter so es der Schaft noch zulässt. Jeder soll es so machen wie er es für sich richtig findet.
Manchmal verlängere ich sie auch nur.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Waldgeist am April 06, 2021, 12:45:20 Nachmittag
Sorry und nur nochmal zur Erinnerung an die Ausgangslage:
Ein Haarriss von ca. 15 mm (vorne) wurde durch Einkleben eines 40 mm Insersts stabilisiert.
(Der Fragesteller hat sich bereits entschieden, wie er mit dem Problem umgehen möchte.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: BowLaw am April 06, 2021, 10:36:31 Nachmittag
"Früher" habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, wie ich einen leicht lädierten Pfeil "rette".
Ich hab dann auch alles geklebt und gemacht und getan und ihn "repariert".
Das war dann der Pfeil, der immer als letztes übrig blieb und den ich doch nicht geschossen habe.

Solche Teile nehme ich dann gerne mal als "Opferpfeil", wenn ein "never come back" oder ein "triff mich oder geh kaputt" Ziel gestellt wird.
Ich gebrauche die Pfeile nicht mehr "richtig".
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Waldgeist am April 06, 2021, 11:12:48 Nachmittag
Dem folge ich und stimme Dir 100%ig zu!
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Farkas am April 23, 2021, 01:06:10 Nachmittag
Nur ergänzend,weil hier noch nicht erwähnt......
.....bei Reperaturwille......



Nach Stecknockentreffer,-sauber gespalten,der Schaft
natürlich auch auf ca.1cm eingerissen.

Nun habe ich durch anderes Hobby,-RC-Modellbau,schon diverse
Erfahrungen mit Lamenieren und dazugehörigen zu verarbeiteten
Materialien.


In diesen Fall mehr wie einfach,man nehme einen ausgedünnten
"Kohleroving",mit Seku an einem Ende fixieren,um den gerissenen
Schaftabschnitt wickeln,-mit Seku einlassen,am Besten mit einer
Nadel/Draht verteilen/verstreichen.
Nach dem Aushärten gegebenfalls das Zuviel an Seku was abschleifen.

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Kohleroving

Wiegt so gut wie nix und die geflickte Stelle ist erfahrungsgemäß
sogar stabiler wie vorher.



Übrigends,wurde zwar eh schon an anderer Stelle von Jemand erwähnt,
-nach aussortierten Carbonschäften schlecken sich Modellbauende die
Fingers ab......






Gruß,Andi.

Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Waldgeist am April 23, 2021, 01:42:05 Nachmittag
" ... nach aussortierten Carbonschäften schlecken sich Modellbauende die Fingers ab...... "
Dann wäre der Handel mit gebrauchten und defekten Carbonis ja noch eine zukunftsträchtige Geschäftsidee?  ::)
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Farkas am April 23, 2021, 02:03:44 Nachmittag
Sisyphos läßt grüßen..... ;D
.....oder mühsam ernährt sich das Eichhorn.


Nein,aber ein echt guter Weg die unbrauchbaren,
schlechterweise schwer zu recyklenden,Dingers
noch einer Verwendung zuzuführen.




Gruß,Andi.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Mangart am April 24, 2021, 12:25:21 Vormittag
Nochmal ein kleiner Zwischenstand für die, die es interessiert:
Da ich mir ja recht sicher bin, dass der Schaden vom Herauswinden aus dem Holz und nicht vom Aufschlag stammt und somit lokal begrenzt ist, hab ich den Pfeil jetzt weiter geschossen.
Neben dem Aluinsert, das mit Heißkleber eingeklebt ist, hab ich den Riss mit Klarlack versiegelt und das Ende mit Edding markiert.
Ich überwache den Pfeil engmaschig nach jedem Schuss mit Biegetest  von Spitze bis Nocke und optischer Prüfung, ob der Riss größer geworden ist.
Bis jetzt hat der Pfeil etwa 50 Schuss sowohl auf Strohmatten als auch auf Schaumtiere ohne Auffälligkeiten überstanden.

Nochmal vielen Dank für euer Fachwissen und eure Erfahrungen!
 :klasse:
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Daniel124 am April 24, 2021, 07:58:03 Vormittag
Sorry, für mich völlig unverständlich, wegen ein paar Euro sich und andere zu gefährden. Bleibt nur zu hoffen dass es bei einem Unfall nur den Verursacher erwischt und nicht Danebenstehende ....

Ehrlich, hunderte bis tausende Euros für Ausrüstung, tausende gefahrene Kilometer und hunderte Euros Eintrittsgelder für Parcoursbesuche, Startgelder für Wettkämpfe, und so weiter ... und dann wegen einem beschädigten Schaft rumgeizen?

Ich bin Schwabe, wir weisen unsere Verschwender nach Schottland aus, aber das verstehe ich nicht.

Grüße, Daniel
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Stringwistler am April 24, 2021, 09:27:53 Vormittag
Sorry, für mich völlig unverständlich, wegen ein paar Euro sich und andere zu gefährden. Bleibt nur zu hoffen dass es bei einem Unfall nur den Verursacher erwischt und nicht Danebenstehende ....

Ehrlich, hunderte bis tausende Euros für Ausrüstung, tausende gefahrene Kilometer und hunderte Euros Eintrittsgelder für Parcoursbesuche, Startgelder für Wettkämpfe, und so weiter ... und dann wegen einem beschädigten Schaft rumgeizen?

Ich bin Schwabe, wir weisen unsere Verschwender nach Schottland aus, aber das verstehe ich nicht.

Grüße, Daniel
Sorry Daniel, aber neben einem Schützen hat eine andere Person gar nix verloren... Die sollte/n immer hinter ihm stehen... so weit zu MEINER Sicherheit. 😄
Und für mich zählt auf jeden Fall auch immer WERTSCHÄTZUNG eines Produkts... wir werfen doch wohl wahrlich viel zu viel gleich in den Müll, oder? 😌
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Daniel124 am April 24, 2021, 10:17:47 Vormittag

Zitat Guido: Sorry Daniel, aber neben einem Schützen hat eine andere Person gar nix verloren... Die sollte/n immer hinter ihm stehen...

In der Praxis sieht das anders aus: die Gruppe am Pflock, und insbesondere die an der Schießlinie aufgereihten Schützen.

Also ich will neben niemandem stehen der zweifelhafte Pfeile schießt.
Vielleicht deshalb weil ich so eine Verletzung wie weiter oben abgebildet einmal life gesehen habe (Holzpfeil, aber nicht weniger beeindruckend), und einmal einen im Abschuss explodierenden Carbonpfeil. Die Einzelteile sind nicht nur brav nach vorn geflogen sondern in alle Richtungen.

Ich repariere auch was geht, aber nicht auf Kosten der Sicherheit, schon gar nicht der Sicherheit Dritter.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Stringwistler am April 24, 2021, 10:26:50 Vormittag

Zitat Guido: Sorry Daniel, aber neben einem Schützen hat eine andere Person gar nix verloren... Die sollte/n immer hinter ihm stehen...

In der Praxis sieht das anders aus: die Gruppe am Pflock, und insbesondere die an der Schießlinie aufgereihten Schützen.

Also ich will neben niemandem stehen der zweifelhafte Pfeile schießt.
Vielleicht deshalb weil ich so eine Verletzung wie weiter oben abgebildet einmal life gesehen habe (Holzpfeil, aber nicht weniger beeindruckend), und einmal einen im Abschuss explodierenden Carbonpfeil. Die Einzelteile sind nicht nur brav nach vorn geflogen sondern in alle Richtungen.

Ich repariere auch was geht, aber nicht auf Kosten der Sicherheit, schon gar nicht der Sicherheit Dritter.

Meine repaierten sind nie Zweifelhaft. Wir hat es da so lange ich Carbonis repariert habe, noch nie einen im Abschuss zerlegt, denn ich weiß ganz genau was ich da tu und würde es nie im Zweifel tun, einen zu reparieren.
Unterscheid 1... meine machen 175-185ft. nach dem Bogen. Mit 210ft. würde ich mir das wohl auch tunlichst überlegen und lassen.
Unterschied 2... ich fahre nur auf Spaßturniere oder mit Freunden auf Parcours, da stehen die Leute EINZELN am Pflock und die Gruppe dahinter und es werden auch keine Autobahnen durch den Wald benötigt..... ;D
 
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Erbswurst am April 24, 2021, 12:39:02 Nachmittag
Mir sind gelegentlich hinten die Nocken rausgeflogen bei Treffern auf Steine o.ä. Steckt man die Nocke dann wieder rein, merkt man, dass sie sehr leicht sitzt, der Pfeil hat aber keine offensichtlichen Beschädigungen oder einen sichtbaren Riss. Das kenne ich übrigens nur von zwei Schäften: Carbon Express Heritage (früher, jetzt nicht mehr) und Penthalon Bandit.

Ich habe dann eine Wicklung aus Zahnseide hinten angebracht und diese mit Epoxi getränkt. Das ist definitiv stabiler als vorher! Sicherheit geht vor, da stimme ich zu aber auch Carbonschäfte lassen sich reparieren, jedenfalls innerhalb gewisser Grenzen.

Vor ein paar Jahren habe ich Pfeile gebaut und den ersten Schaft aus lauter Dusseligkeit einen Zoll zu kurz abgeschnitten. Den Abschnitt habe ich einfach vorn aufs Insert gesteckt und ganz normal mit verklebt (Epoxi) - das hält seit dem problemlos. Ist ein Powerflight, der viele viele Fehlschüsse wegstecken muss, da für das Daumenschießen genutzt.
Titel: Re: Riss im Carbonpfeil
Beitrag von: Mangart am April 24, 2021, 11:21:17 Nachmittag
Sorry, für mich völlig unverständlich, wegen ein paar Euro sich und andere zu gefährden.

Grüße, Daniel

Hi Daniel!

Ich finde diese Einstellung absolut lobenswert.
Bei einem anderen Pfeil habe ich mal einen ähnlichen Schaden durch einen nahezu-Robin-Hood-Schuss am Nockende verursacht. Den habe ich sofort aussortiert und als Dekoobjekt an die Wand verbannt, weil ich bei dem gerade nicht meine Hand dafür in die Carbonsplitter legen würde, dass er weitere Abschlüsse übersteht.

Hier verfahre ich nach dem Prinzip:
Sobald man sich auch nur die Frage stellt, ob es noch gut geht, lasse man es bleiben.

Im hier gegenständlichen Fall bin ich aus den genannten Gründen bei der Risikoabwägung zum Schluss gekommen, dass sich der Pfeil gefahrlos verschießen lässt.
Ich habe keinen Grund zur Annahme, dass über den beschriebenen  Haarriss hinaus ein weiterer Schaden entstanden ist. Der Riss wird über das Insert stabilisiert, befindet sich ganz vorne am Schaft, wo im Abschuss die geringsten Kräfte wirken und wird genau beobachtet.
Die jahrzehntelangen Erfahrungswerte vieler Schützen zeigen, dass sich derartige Pfeile noch problemlos schießen lassen.
Ich komme für mich zum Schluss, dass die Fahrt zum Parcours  gefährlicher ist als das Verschießen dieses Pfeils, sodass ich den weiteren Einsatz für verantwortbar halte.

Die von dir und den anderen Skeptikern vorgetragenen Einwände habe ich dabei natürlich mit großem Interesse gelesen und bei der Überlegung mit in Betracht gezogen.

Daher noch mal ausdrücklich vielen Dank für eure super kompetenten Erklärungen!