Archers Campfire
Do it yourself => Ausrüstungsbau => Thema gestartet von: aurelium am Dezember 15, 2017, 10:39:22 Vormittag
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Habe mich mit viel Spass und Erfolg in das Sehnenbauen (Endlos) eingefuchst und schon ein gutes Dutzend Sehen gefertig (mehr als die Hälfte davon zunächst für den Müll, aber man lernt ja dazu ...). Sollte ich mal eine Flämische brauchen, werde ich die jedenfalls in Auftrag geben und nicht selbst machen, denn das mit diesem Zopf, der nur durch Friktion hält, ist mir unheimlich ;-)
Aktuelle verwende ich für 40# 16 Stränge 8125G, zwei Farben, mit einer Mittenwickung aus Spectra .008 drunter und BCY 350 Braided drüber (passt genau auf die GT und Pentahlon Nocken). Die Öhrchen und Enden umwickle ich ebenfalls mit BCY 350. Was ich an dem Garn besonders mag, ist das Harz, welches unter Druck und Reibung eine glatte Oberfläche macht. Für die MiWi finde ich das ideal.
Leider hält es in den Öhrchen nicht so gut (siehe Bild, die Sehne hat ca. 1000 Schuss hinter sich). Ich wickle die Öhrchen echt stramm und die Enden des Sehengarns sind darunter mit der jeweils anderen Farbe verflochten für extra Friktion (keine Knoten natürlich). Vielleicht hat sich die Sehne nochmals nachgedehnt, obwohl ich sie auf meiner "Streckbank" mit 150 lbs mehrere Stunden vorgedehnt habe (mit bereits gewickelten Enden allerdings).
Sollte ich ein anderes Garn für die Öhrchen probieren? Welches?
Oder mache ich einen grundsätzlichen Fehler?
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Ich nehme gerne geflochtene Angelschnur, weich, reissfest und billig. Für die MiWi Diamond Back.
Das 350 ist so steif und wenig reißfest, dass ich es nur noch für Nockpunkte nehme.
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Ich verwende für die Ohren BCY 3D, das fühlt sich ein bisschen wie Draht an und färbt ziemlich, hält aber bombig. Solche Verschiebungen wie bei dir gibt es trotzdem manchmal.
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...die stören ja auch nicht - so lange es nicht mehr wird!
Die Wicklung dient dazu, die eigentliche Sehne vor Abrieb zu schützen.
Das tut sie auch so....
Mehr is nicht nötig.
Rabe
PS: Natürlich hält auch eine Flämische Sehne...
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Ich sehe das auch so... für 1000 Schuss ist die Wicklung doch noch gut in Schuss... da habe ich schon viel Schlimmeres gesehen...
Davon mal ganz ab... das Spleißen einer flämischen Sehne ist nun wirklich kein Hexenwerk.. Letztlich ist es wie mit Allem, es braucht etwas guten Willen und Übung.... Ich persönlich benutze keine Endlossehnen... Ich finde die "Flämischen" einfach angenehmer und ruhiger... Ich brauche nicht mal Silencer...
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1000 Schuss sind in zwei bis drei Wochen schnell verballert. Die Sehne ist auf dem Bild nur noch gut in Schuss, weil der geschundene Teil der MiWi nicht sichtbar ist ;-) Die rote MiWi ist nur so lang wie meine Hand und darunter kommt die superdünne und glatte Spectra .008 Wicklung, die geht bis über den Arm als Schutz f.d. Sehne (so wenig Material wie nötig). Wenn ich einen dicken Pulli oder Jacke an habe, bekommt die Sehne schon mal was ab.
Ansonsten ja, das BCY 350 macht sich sehr robust, bis auf die Verschiebungen an den Öhrchen. Da wo es aufgeht hatten die WA Tips eine Kante im Carbon, die ich inzwischen runder geschliffen habe. Aber das hat's nur zum Teil verbessert. Baulich verändern wollte ich die Tips nicht, sonst fliegen mir die irgendwann um die Ohren. Ist schon aufregend genug an den teuren Teilen herumzufeilen.
Flämisch kommt irgendwann bestimmt. Im Moment passt 8125G super zu den Uukhas und endlos kann ich zur Zeit am einfachsten selbst fertigen.
Das BCY #3D habe ich da. Vielleicht sollte ich dem nochmal eine Chance geben und strammer wickeln. Flex Evo20 ist ähnlich und hat noch mehr Harz drin (wird glatter unter Druck). Hab ich bisher nur auf einer Dacron Sehne verwendet. Letztendlich muss man wohl einfach alles mal probieren, inkl. Angelschnur.
So ein Wundergarn das unter Druck zu einer Art Teflon-Schlauch verschmilzt, gibt's wohl nicht?
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Viele Fitanesen wickeln die Öhrchen gar nicht und das geht auch, ich würde mir da auch keine großen Sorgen machen. Das ist höchstens ein optisches Problem.
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das Problem mit den scharfkantigen Tipps der Uukhas kenn ich auch.
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Darum ist es auch heute von Nöten die Sehnenkerben der Tips peinlichst genau auszuschleifen, Die Kanten gut zu brechen und das ganze nach zu pollieren.
Wenn das geschehen ist, mit Polyurethanlack oder Angelrutenlack (Fachhandel) und einem Wattestäbchen 2-3mal auszustreichen und Ruhe ist für mehrere Jahre.
Dann kann ich auch bei Endlossehnen getrost auf die Schutzwicklung um die Tips verzichten...
Wenn ich das alle paar mal schießen kontrolliere und auch die Öhrchen innen mitwachse, taugt das auch fast so gut wie bei einer flämisch Spleiß Sehne.
Aber nur fast.... Denn eine standard flämisch Spleiß hat immer noch doppelt so viele Fäden um die Öhrchen wie eine Standard Endlossehne. ;D
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Den Tipp mit Angerutenlack und Wattestäbchen probiere ich mal aus, danke.
PU Lack gibt's leider nur in großen Dosen oder zum sprühen. Auto-Klarlackstifte bringen's vielleicht auch.
das Problem mit den scharfkantigen Tipps der Uukhas kenn ich auch.
Wo wir beim Schleifen kantiger Uukhas sind: Ich hab mal im archerytalk bei den Fitanesen gefragt, ob das schon mal jemand gemacht hat. Hatte nicht so den Eindruck, also hab ich's einfach mal riskiert mit 600er Sandpapier um einen Schaschlickspieß gelegt. (Bild vom Ergebnis ganz unten):
http://www.archerytalk.com/vb/showthread.php?t=5334735
Mir macht das werkeln ja Spass, aber was weg ist ist weg. Die Tips sind dermaßen zierlich, da kommt man schon leicht ins Schwitzen beim Schleifen.
Das Gemeine mit Sehnen ist, dass sie genau dann reißen wenn man nicht damit rechnet. Einem Kollegen ist sie bei vollem Auszug gerissen, trotz routinemäßiger Sorgfalt. Zum Glück keine Verletzungen, aber der Bogen ist hin. Die hier abgebildete Sehne ist noch völlig ok, aber ich möchte halt entspannt einen Tag lang schießen können und nicht alle paar Schüsse das Gefühl haben ich müsste nochmal kontrollieren. Vielleicht muss ich doch noch etwas nachschleifen.
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Also ich nehm lediglich zum Kanten brechen 300er Papier auf Nadelfeile gewickelt.
Zum rauspolieren nehme ich noch feineres 800-1000er Schleifleinen....denn das kann man auf Streifen reisen und gespannt lässt sich da die Sehnenkerbe perfekt auspolieren.... ;)
Auch wenn es ganz feine Tips wie bei den Uukha WA sind, da ist meist nur die Kante des Abgangs nötig, die leicht zu runden.
Das siehst du normal an der Sehne... die Stelle die dann als 1. weiß wird, auf die Sehnenkerbe übertragen, muß geschliffen werden.... :klasse:
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Kleines Update:
Habe eine neue gebaut mit BCY #3D für die Öhrchen (s. Bild). Die Umwicklung der Enden habe ich bei BCY 350 belassen, das bekommt eine schön glatte Oberfläche und trägt nicht so dick auf.
Die Tips habe ich nochmal nachgeschliffen. Da knickt jetzt nix mehr.
Nach erst zwei Dutzend Pfeilen kann man nocht nicht viel sage, sieht aber robust aus.
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Super... wirst sehen, das nachschleifen bringt immer was.
Allerdings ist halt das 350er nicht geflochten sondern nur gezwirnt.
Gezwirntes Material wird immer mehr die Tendenz haben einen Spalt zu bilden wie geflochtenes, aber schaun wir mal..... :klasse:
Aber wieso hast denn bei den schlanken Tips so große Öhrchen gemacht?
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Ich habe hin und wieder rauh gewordene Tips bzw. deren Sehnennuten mit Epoxidharz (Uhu-Plus Endfest) "lackiert". Dünn aufgetragen und anschließend warm (nicht heiß) zerfließen lassen. Das hält relativ lange. Wichtig ist aus meiner Sicht auch, leichte Verschmutzungen der Tips, die im Parcoureinsatz nicht immer ganz vermeidbar sind, möglichst gleich zu beseitigen. Eine Zahnbürste leistet da gute Dienste.
Gruß aus dem verregneten Norden, Ralf (der gleich in die Halle flüchtet)
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Das ist auch eine sehr gute Idee mit dem Epoxyd.
Werd ich das nä. mal wenn ich wieder so raue Sehnenkerben habe, nach dem Nachschleifen mal probieren.... :GoodJob:
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Aber wieso hast denn bei den schlanken Tips so große Öhrchen gemacht?
Ich benutze die Sehne auch für andere ILF WA auf dem selben MT. Die Öhrchen sind aber schon recht klein. Es sind die Tips, die ungewöhnlich schmal sind: Nur 1cm.
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Aha... ok, dann macht es natürlich Sinn. :klasse: