Archers Campfire

Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: Brandy am Oktober 27, 2017, 11:27:42 Nachmittag

Titel: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Brandy am Oktober 27, 2017, 11:27:42 Nachmittag
Nachdem ich jetzt ewig und 3 Tage nix geschrieben hab bin ich mal so frei und starte hier das ERSTE bogenschiess-bezogene Thema :)

Ich wollte tatsächlich neulich im alten Forum dazu was schreiben bzw schauen was es da so hat aber da war es schon nicht mehr erreichbar.

Ich hatte nämlich vor einiger Zeit während eines kurzes Urlaubs ein "Bogenschiessen" Angebot war genommen - man konnte quasi einfach irgendwo mal ne halbe Stunde schiessen.. Kein Handschuh, ein 30lbs Anfänger Take Down, brutal schwere, viel zu steife Alupfeile - 20 sek Einweisung und los gings. Da ich schon ewig nicht geschossen hatte hab ich das einfach gemacht, just for Fun. Nach 2 Min Einweisung und 5 Pfeilen "now lets do a Competition"..

Wie auch immer - Der Gag war der: Der Nockpunkt war (zumindest so einigermassen) für 3-Under ausgelegt, diese Art zu schiessen hatte der Dude auch als "so schiesst man" gezeigt. Ich hab das dann gleich mal ausprobiert da die Pfeile mediterran geankert einfach scheisse flogen - und was soll ich sagen - nach 10 Jahre mediterranem Anker fand ich das gar nicht so schlecht!

Der Pfeil war näher am Auge, man klemmt ihn nicht versehentlich mit den Fingern ein, die Finger sind nah an einander und man kann bequem ausziehen... wenn ich das noch physikalisch betrachte ist die Zughand auch näher an der "Bogenmitte" .. bzw Kraft und Gegenkraft sind eher "gegenüber" (Bogengriff und Zughand) - sofern man die passenden Nocken/Wicklung hat (Pfeil muss halt sauber einnocken da man ihn nicht fixieren kann) alles prima.

Ich hab zwar nicht lang geschossen - aber ein paar meiner Probleme die ich zuletzt hatte und die ich auch nach ein paar Jahren Pause noch habe (Ich geh oft nicht sauber in den Anker, löse zu schnell, evtl unsauber) waren nicht wirklich ein Thema..

Warum macht man das nicht generell so? Warum wird der mediterrane Anker propagiert?

Brandy

Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: africanarcher am Oktober 27, 2017, 11:34:30 Nachmittag
Der Hauptgrund ist das die meisten Schützen / Trainer befürchten, das bei 3-Under der Pfeil zu sehr im den Richt - Zielvorgang einbezogen wird.
Aber das ist sehr strittig!

africanarcher
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 28, 2017, 12:00:53 Vormittag
Und was meinst du mit Schneewittchene Pfeile?  :-X
Aha, das Schimpfwortetool greift ja schon mal gut...  ;)
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Brandy am Oktober 28, 2017, 12:08:42 Vormittag
Ja, wenn ich scheisse schreibe steht da Schneewittchen :)
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Brandy am Oktober 28, 2017, 12:09:06 Vormittag
Nur mit nem kleinen Buchstabendreher :)
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 28, 2017, 12:10:30 Vormittag
Dann musst du eben Schei.. schreiben dann kannst es lesen....  ;)
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Brandy am Oktober 28, 2017, 12:15:22 Vormittag
Der Hauptgrund ist das die meisten Schützen / Trainer befürchten, das bei 3-Under der Pfeil zu sehr im den Richt - Zielvorgang einbezogen wird.
Aber das ist sehr strittig!

africanarcher

Da ich nicht ziele fand ich das grundlegend stimmig den Pfeil schemenhaft im peripheren Sehen zu erkennen - so wie ich ihn bei "normalem" mediterranem Anker sehe - nur etwas näher am Auge.. man "deutet" ja in gewisser Weise mit dem Pfeil, auch wenn ich auf das Ziel schaue ist er ja nicht unsichtbar. Fand ich aber in keiner Weise problematisch da ich wie gesagt in keinster Weise ziele oder so Dinge wie "ich muss dort hin halten damit ich da und da hin schiesse" denke.. der Dude der dort gearbeitet hat hat allerdings auf diese immer gleichen 15m deutlich gezielt, so wie vermutlich die meisten Leute die "mal eben" so nen Bogen in die Hand nehmen und ihre ersten paar Schüsse abgeben.. wenn man so nah dran steht machen das die meisten wohl automatisch. Zumindest wenn hier keine konkreten Anweisungen mitgegeben werden. Hab auch schon einigen Leuten das schiessen "beigebracht" - wenn ich im Hof direkt vor der Scheibe stehe und nen Anfänger-Take Down mit Bogenfenster und steifen Pfeilen habe treffe ich (also man) auf 10m mit "Schiessstand-Technik" recht gut.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: africanarcher am Oktober 28, 2017, 06:56:05 Vormittag
Ist ja auch schlüssig. Manche Trainer wollen es einfach nicht. Schlussendlich musst Du damit klar kommen; Ich habe mich auch nur nach dem Schießgefühl entschieden!
Teilweise ist das Regelwerk der Verbände / Ausrichter zu beachten!

africanarcher
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Brandy am Oktober 28, 2017, 09:58:20 Vormittag
Also wenn ich das nächste Mal schiesse teste ich das mal... hatte wie gesagt das Gefühl hier durch eine Art "Reset" dann einige Altlasten nicht zu übernehmen, aber mal sehen.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: roscho am Oktober 28, 2017, 10:00:47 Vormittag
Ich schieße seit Jahren (wegen einem krummen Zeigefinger) 3under.
Und zum Pfeilabstand: die Höhe des Ankerpunkts ist keine festgelegte Konstante - ich hab schon mediterrane Schützen höher Ankern sehen als ich mit 3under ;)
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 28, 2017, 10:28:35 Vormittag
Ich hab mein lebenlang mediterran geschossen und die letzten Jahre einfach extreme Ablassfehler gemacht, wo der Pfeil gleich immer um bis zu 50-60cm neben dem Ziel lag...  ;)
Als ich dann vor 1 Jahr das mit 3 Unter bei Roscho im Garten probiert habe, bin ich dabei geblieben.
Du zwickst echt den Pfeil nicht mehr zwischen den Fingern ein und bei mir hat sich das mit der seitlichen Abweichung enorm gebessert.  ;)
Anhaltepunkt im Gesicht ist mit Mittelfinger im Mundwinkel und am oberen Eckzahn noch genau so. Daumen unter hinteren Kieferknochen verstärkt die Reproduzierbarkeit der nachfolgenden Schüsse.
Allerdings hab ich immer noch Probleme bei Schüsse über 40m, weil ich dann mit der Bogenhand das Ziel abdecke und ich dann durch das instinktive anhalten meist Tiefschüsse erhalte. Das Unterbewustsein sagt da einfach "ich will das Ziel sehen" und nimm den Bogenarm tiefer als nötig.
Das verstärkt es natürlich noch wenn man wie ich etwas schwerere Pfeile (10gpp+) schießt.  :(
Aber ich bleibe dabei und irgendwann werde ich auch vielleicht mein Unterbewusstsein überlisten lernen...  :D
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Brandy am Oktober 28, 2017, 01:10:04 Nachmittag
Ich hab mein lebenlang mediterran geschossen und die letzten Jahre einfach extreme Ablassfehler gemacht, wo der Pfeil gleich immer um bis zu 50-60cm neben dem Ziel lag...  ;)
Als ich dann vor 1 Jahr das mit 3 Unter bei Roscho im Garten probiert habe, bin ich dabei geblieben.
Du zwickst echt den Pfeil nicht mehr zwischen den Fingern ein und bei mir hat sich das mit der seitlichen Abweichung enorm gebessert.  ;)

Ganz genau so wars bei mir und so hatte ich es auch empfunden! Sobald ich mal wieder schiesse teste ich das.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: carpe noctem am Oktober 28, 2017, 02:34:10 Nachmittag
Ich hab damals auf 3-Under umgestellt als ich meinen HJM Reiterrecurve mit 54" bekommen habe.
Bei 31 Zoll Auszug neigt man extrem dazu die Pfeile einzuklemmen, bin dann gleich bei allen Bögen dabei geblieben.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Tabula am Oktober 29, 2017, 07:02:21 Nachmittag
Ich schieße seit drei Jahren ausschliesslich 3under. Durch massive Probleme mit der HWS damals, ging mediterran gar nicht mehr. Habe dann 3under probiert... und siehe da... plötzlich ging es wieder ... getroffen habe ich auch wieder was. Bin bis heute dabei geblieben. Hat auch nichts mit abgreifen der Sehne zu tun, ein Finger berührt den Nockpunkt, alle Finger locker und entspannt. Funktioniert, wenn Nockpunkt leicht erhöht ist.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 29, 2017, 07:15:43 Nachmittag
Was? 1 Finger berührt die Sehne?
Und die beiden anderen nicht?
Poaaaaaahhh... wie machst du das denn? :D
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Tabula am Oktober 29, 2017, 07:28:37 Nachmittag
Danke für den scharfsehenden Hinweis
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: testjan am Oktober 30, 2017, 07:23:15 Nachmittag
Wie immer gibts Ausnahmen, aber fast alle Gap- oder Splitvision-Schützen schießen 3under weil sie über die Spitze zielen und die Gaps sonst viel zu groß sind. Mit mediterranem Griff ist Gapshooting unnötig schwer bis fast unmöglich. Es sei denn man ankert irgendwo knapp unterm Auge...
Andererseits hat sich in unseren Breiten der Griff als Standard fürs instinktive Schießen etabliert. Warum eigentlich, wir sind doch weit weg vom Mittelmeer?  ;D

In jedem Fall sollte man beides mal ausgiebig probiert haben, sowohl drei drunter als auch eingezwickt haben Vor- und Nachteile.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Landbub am Oktober 31, 2017, 02:06:48 Nachmittag
. Mit mediterranem Griff ist Gapshooting unnötig schwer bis fast unmöglich. Es sei denn man ankert irgendwo knapp unterm Auge...

Nein, das geht auch nicht. Wenn man med. den Anker so hoch nimmt, dann passt die Geometrie der Schultern nicht mehr. Die der Zughand geht dabei dann hoch und das wars mit einem sauberen Rückenzug. Wer die Pfeilspitze ins Zielsystem einbindet, der muss 3under schiessen. Zielt man rein intuitiv, wo wie wir wissen der Pfeil keine Rolle spielt, ists vermutlich egal.

Doof ist, dass manche Vereinsturniere Mediteran vorschreiben anstatt, wie es richtig wäre, nur "mindestens ein Finger berührt den Pfeil" zu verlangen, um Stringwalking zu verhindern.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: cweg am November 09, 2017, 01:42:09 Vormittag
Nach viel Nerverei mit eingeklemmten Nocken, Fingerpinch, etc. habe ich, trotz Langbogen auf 3Under gewechselt. Mediterran hatt ich meinen Mittelfinger am Mundwinkel und hab dann irgenwann gemerkt, dass ich nur mäßig bis schlecht in Rückenspannung komme. Beim Wechsel auf 3Under und Zeigefinger am Mundwinkel habe ich gemerkt, dass ich viel einfacher und entspannter in Rückenspannung komme,da der Pfeil auf, statt zwischen den Finegrn liegt, ist er in etwa gleich hoch wie bei Mediterran und Mifi am Muwi.

Turniermäßig ist es mir egal, wo 3Under verboten ist, fahre ich halt nicht hin und der DFBV muss auch auf mich verzichten. :)

Für Einsteiger finde ich 3Under auch einfacher, da haben sie einen Knoten weniger im Kopf beim Schussaufbau.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Sabiji am November 09, 2017, 08:19:48 Vormittag
Ich schieße seit Jahren (wegen einem krummen Zeigefinger) 3under.
Und zum Pfeilabstand: die Höhe des Ankerpunkts ist keine festgelegte Konstante - ich hab schon mediterrane Schützen höher Ankern sehen als ich mit 3under ;)

Mir geht es ähnlich. Durch "körperliche Gebrechen" greife ich under nock - aber nur mit 2 Fingern. Das ganze mit olympischen Kinn-Anker und Schweinchen-Nase an der Sehne. Bis etwa 40 Meter intuitiv, danach wechsle ich zum Gappen. Es gibt also nichts, was es nicht gibt.
Oft habe ich hören müssen, na du greifst ja auch ab...nur weil man unter die Nocke greift.
Und wie Roscho schreibt, habe ich genug Mediterraner gesehen, die einen dermaßen hohen Anker haben, dass sie mit der Höhe der Nocke zum Auge jedem echten Blankschützen zur Ehre gereichen.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: BT am Dezember 01, 2017, 12:12:35 Nachmittag
Moin  :fire:

Die Frage vor der ich stehe ist sehr ähnlich also klinke ich mich mit ein.  Mit 3-Under fühle ich mich einfach wohl. Soll ich Mediterran noch eine Chance geben?

Hintergrund: Auf den Bogen bin ich erst dieses Jahr gekommen aber spätestens seit der ersten Runde im Parcours bin ich infiziert. ;-) Angefangen habe ich mit einem einfachen Langbogen 68 Zoll mit 20 lbs. Das war zum Technik trainieren auch sehr gut und ich konnte entspannt Mediterran und 3-Under ausprobieren. Split Finger hat sich von Anfang an irgendwie … „falsch“ angefühlt also bin ich direkt bei 3-Under gelandet.

Mittlerweile schieße ich 40 lbs und treffe auch ab und an. :-)

Gewinnen will ich (zumindest Stand heute) nichts. Ich gehe in den Parcours und habe Spaß. Bei der weiten Verbreitung von Mediterran stellt sich nur die Frage ob ich etwas „verpasse“ und vielleicht noch mehr Spaß haben kann wenn ich mich zwinge Split Finger so weit zu trainieren dass ein echter Vergleich zu 3-Under möglich ist.

Grüße BT
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: roscho am Dezember 01, 2017, 12:29:27 Nachmittag
Diese Frage kannst nur du dir beantworten.

Ich kann nur für mich sprechen, da ich mehrfach hin und her gewechselt habe und jetzt bei 3under hängengeblieben bin und auch bleiben werde.

Meiner Meinung nach sollte Bogenschiessen sich natürlich und gut anfühlen, sonst lernt man nie einen sauberen Ablauf.

Ob du was verpasst wenn du dich nicht zu mediterran zwingst, wer weiß ;)

Aber: nur meine 2 ct
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Ralf_HH am Dezember 01, 2017, 12:39:54 Nachmittag
Hat schon mal jemand probiert, 3-under mit Kinnanker zu schießen? Ich schieße bislang WA-Style mit Visier, Kinnanker/mediterran, allerdings ohne Ringfinger (ziehe also mit Zeige- und Mittelfinger, dazwischen ist die Nocke) und kann mir vorstellen, mal 3-under auszuprobieren. Ich fürchte allerdings, dass ich beim Ziehen in den Anker den Pfeil von der Sehne drücke. Hat da jemand Erfahrungen?

Gruß aus dem Norden, Ralf
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: aurelium am Dezember 01, 2017, 02:29:27 Nachmittag
Zitat
Hat schon mal jemand probiert, 3-under mit Kinnanker zu schießen?

Nicht 100% aber so ähnlich: Die obere Ecke vom Tab liegt unter dem Mundwinkel und die Sehne steht platt vor der Nase. Der Anker funktioniert gut. Mein Auszug ist dadurch kürzer geworden. Als mir die WA zu leicht wurden, habe ich tendenziell immer bis hinter die Ohren ziehen wollen ;-) Das ist jetzt passé, denn an der Nase ist definitiv stop.

Und: Müsst ihr unbedingt mal probieren: 3 over. Ja, genau. Alle drei Finger über dem Pfeil. Der erste ging voll daneben, danach wurde es besser. Weiß noch nicht wofür ich das mal brauchen werde, aber es funktioniert. Ist auf jeden Fall eine bereichernde Erfahrung.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: stöckchenschubser am Dezember 01, 2017, 03:06:51 Nachmittag
Jo, und ne Garantie den Bogen zu zerstören
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Ralf_HH am Dezember 01, 2017, 08:08:45 Nachmittag
Ich habe gerade mal @home ein paar Pfeile "Two under" geschossen, also Zeige- und Mittelfinger, mit denen ich sonst mediterran splitte, unter dem Pfeil. Fühlt sich gut an und ich drücke weder mit dem Kinn den Pfeil von der Sehne noch stört der Ankertab(!) beim Ausziehen. Auszugslänge praktisch unverändert (Klicker), aber das war auch nicht anders zu erwarten. Genauso wie die Tatsache, dass das Visier jetzt etwas mehr als die Breite meines Zeigefingers tiefer muss, um denselben POI zu haben.

Definitiv einen Versuch auf dem Parcours wert! Ich muss aber schauen, ob ich auf dem WA-Platz noch die 70 Meter packe oder ob dafür die Visierschiene näher ran muss. Da habe ich aber noch massig Reserven, das Visier steht jetzt reichlich 15 cm vor der Bogenvorderkante. Und wenn ich die leichten Predatoren fertig habe, schlagen die vermutlich schon wegen der flacheren Flugbahn höher ein. Auf jeden Fall danke für die Anregung, das mal auszuprobieren!

Gruß aus dem Norden, Ralf
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: BowLaw am Dezember 01, 2017, 08:33:18 Nachmittag
Jo, und ne Garantie den Bogen zu zerstören
Kurze Antwort, kurze Frage:

Warum ?
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: stöckchenschubser am Dezember 02, 2017, 10:40:46 Vormittag
Jo, und ne Garantie den Bogen zu zerstören
Kurze Antwort, kurze Frage:

Warum ?

Weil der Bogen vollends aus dem Tiller gezogen wird.
Die WA  ungleichbelastet und und kommen ungleich vorne an.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Ralf_HH am Dezember 02, 2017, 10:29:35 Nachmittag
Ich habe inzwischen in der Wohnung ein paar Passen auf 9 m mit "two under", Kinnanker und Klicker geschossen und bin begeistert!  :klasse: Diese Konstellation scheint tatsächlich deutlich verzeihender gegenüber Lösefehlern zu sein als der mediterane Ablass (bei mir: Zeigefinger über, Mittelfinger unter der Nocke). Der Pfeilflug sieht, soweit ich das auf die kurze Entfernung beurteilen kann, auch gut aus.

Ich warte jetzt darauf, dass Wetter und Terminkalender es hergeben, das mal auf dem Parcours zu testen. Vielleicht zu einer Zeit, in der wenig Betrieb ist, ich muss schließlich das Visier neu einschießen und auf dem WA-Platz sind keine Scheiben mehr. Die sich aus der Logik ergebende Korrektur wäre: Jeweils etwas mehr als einen Fingerbreit tiefer als beim mediterranen Ablass. Ob das stimmt, muss ich halt ausprobieren.

Gruß aus dem Norden, einen besinnlichen ersten Advent Eucn allen -

Ralf
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: testjan am Dezember 02, 2017, 10:43:09 Nachmittag
Mit 2under kann man sogar Weltmeister werden. ;D
http://www.losbanosenterprise.com/living/article119488343.html (http://www.losbanosenterprise.com/living/article119488343.html)
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: aurelium am Dezember 03, 2017, 02:09:51 Nachmittag
Zitat
Weil der Bogen vollends aus dem Tiller gezogen wird. Die WA  ungleichbelastet und und kommen ungleich vorne an.

Leuchtet ein, aber tun sie das bei 3 under nicht auch, wenn der Bogen mit 0 Tiller eingestellt ist?

Das Shelf ist nah an der Bogenmitte. Sofern die oberen/unteren WA nicht unterschiedlich stark sind, sollte 3 over oder 3 under nur einen kleinen Unterschied machen. Ich meine, 3 over ist natürlich totaler Unsinn. Darüber müssen wir nicht debattieren. Ich fand es nur interessant, dass es ebenfalls funktioniert hat.

Wenn der Tiller so entscheidend ist, wie kann man dann den selben (nicht tillerbaren) Bogen 3 under und mediterran schießen? Streng genommen müsste der Bogen dann für eines gebaut sein und für das andere nicht taugen. Ist das so?
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: ßimon thumb am Dezember 03, 2017, 03:00:42 Nachmittag
Zitat
Weil der Bogen vollends aus dem Tiller gezogen wird. Die WA  ungleichbelastet und und kommen ungleich vorne an.

Leuchtet ein, aber tun sie das bei 3 under nicht auch, wenn der Bogen mit 0 Tiller eingestellt ist?

Das Shelf ist nah an der Bogenmitte. Sofern die oberen/unteren WA nicht unterschiedlich stark sind, sollte 3 over oder 3 under nur einen kleinen Unterschied machen. Ich meine, 3 over ist natürlich totaler Unsinn. Darüber müssen wir nicht debattieren. Ich fand es nur interessant, dass es ebenfalls funktioniert hat.

Wenn der Tiller so entscheidend ist, wie kann man dann den selben (nicht tillerbaren) Bogen 3 under und mediterran schießen? Streng genommen müsste der Bogen dann für eines gebaut sein und für das andere nicht taugen. Ist das so?

Wo das Shelf ist, ist wurscht. Interessant sind Druckpunkt am Griff und Zugpunkt an der Sehne, denn Zug und Druck biegen den Bogen, und sonst garnichts. Der Druckpunkt ist in der Bogenmitte oder drunter. Beim Mediterranen Griff ist die meiste Last auf dem Mittelfinger, und der ist knapp unter der Pfeilnocke. Die Pfeilnocke ist meist über der Mitte der Sehne und immer über dem Druckpunkt. Man will den Pfeil ja über die Bogenhand drüber schießen, und nicht da durch...

Wechselt man auf den Apache-Draw verschiebt sich der Zugpunkt um eine Fingerbreite nach unten. Diese Änderung kompensiert man entweder mit einem höheren Nockpunkt, mehr Vorspannung an der unteren Wurfarmtasche und durch runtertillern (->schwächen) des oberen Wurfarms.
Wenn jetzt jemand auf die Idee kommt, 3-over zu schießen, verschiebt sich das ganze um 3 Fingerbreiten plus die Nockdicke nach oben. So weit kann man kaum einen Nockpunkt senken, oder Wurfarme anpassen. Wenn man das nicht anpasst, dann ist auf Dauer game-over.

Die selbe Problematik tut sich auch beim Stringwalking auf. Deshalb passt man extra die Einstellung des Bogens auf die mittlere Entfernung an, um den Stress zu minimieren. Gleichzeitig verlässt man sich auf die Haltbarkeit moderner Wurfarme. Und trotzdem halten sie nie so lange beim Stringwalken, wie beim olympischen Schießen. Dies nimmt man jedoch bewusst in Kauf. Und die meisten Stringwalker schießen auch statisch auf 40,0m im Sommer und 18,0m im Winter. Dafür kann man einen Bogen besser tunen als für 1-55m. Dies reduziert das Risiko weiter.

PS: Achtung, es gibt mindestens 3 Bedeutungen für "Tiller." Einmal beschreibt es das Biegeverhalten der Wurfarme jedes Bogens. Und im Umfeld von ILF/Formula-Bögen bezeichnet es die an jeder Wurfarmtasche einstellbare Vorspannung des Wurfarms. Um es dann noch richtig verwirrend werden zu lassen, bezeichnen manche Leute den Unterschied des Abstands von oberem Fadeout zur Sehne abzüglich des Abstands vom unteren Fadeout zur Sehne...
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: testjan am Dezember 03, 2017, 03:41:09 Nachmittag
Einige gewagte Thesen hier....
Wird der Bogen derart außerhalb der Mitte gezogen, jammert er und dass das nicht gesund ist, hört und sieht man deutlich, keine Frage.

Wurfarme halten beim Stringwalking nicht so lange wie beim olympischen Schießen? Gibt es dafür den Hauch eines Beleges oder ist das eine Vermutung? Ich habe im Laufe der Zeit einige Bögen zerbrochen, alle wurden mediterran geschossen. Mir ist noch kein stringgewalkter Wurfarm kaputtgegangen.

Die meisten Stringwalker schießen feste Distanzen? Bis auf die Feldbogen-, 3D- und Freizeitschützen...

Beim Tunen des Bogens für 3under wird nicht der obere, sondern der untere Wurfarm „geschwächt“, also auf Null getillert oder sogar negativ.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: aurelium am Dezember 03, 2017, 04:09:07 Nachmittag
Vielen Dank @ßimon für die hilfreichen Erklärungen. Ich denke "3 over" können wir getrost als kranke Flause streichen.

Was bleibt (und genau zum Thema passt), ist die Frage was der Untergriff für den Bogen, die Tillereinstellung (Vorspannung) und die Materialbelastung bedeutet. Immerhin haben sich hier die meisten Schützen für den Untegriff begeistert.

Ich habe jedenfalls festgestellt, dass mein Nockpunkt extrem hoch zu liegen kommt (62" Bogen, 31" Auszug, 0-Tiller, Untergriff: NP ganz am oberen Ende des Checkers). Den würde ich gern in Normalbereiche senken und das durch andere Vorspannung in den WA ausgleichen, aber wie?
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: roscho am Dezember 03, 2017, 04:21:30 Nachmittag
@aurelium: wie kommst du auf die Idee das der NP am oberen Ende der Skala extrem hoch ist ?
Und was ist für dich der Normalbereich ?
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: aurelium am Dezember 03, 2017, 04:32:31 Nachmittag
3/8 Zoll dachte ich wäre normal? Da wo der Checker zuende ist kann er ja auch nichts mehr anzeigen. Das ist also eher nicht normal, denke ich. Sonst hätte man den Checker ja breiter gemacht.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: roscho am Dezember 03, 2017, 04:51:52 Nachmittag
Normal gibts meiner Meinung nach nicht ;)
Es gibt eine Formel in die Pfeil und Nockdicke einfließt, aber die stimmt eben nicht immer.
Zielführender aus meiner Sicht ist der andere Weg ausgehend davon was die Nockpunktüberhöhung machen soll: beim Ablass mit einem Bogen der übers Shelf geschossen wird wird durch die Nockpunktüberhöhung der Pfeil angehoben und kann ohne Störung über das Shelf fliegen.

Einen Einfluss darauf haben Pivot Punkt, Shelfform und Höhe, Druckpunkt der Hand und Druckverteilung der Zugfinger.

Deswegen muss der Nockpunkt für jeden Bogen und jeden Schützem ausgeschossen werden, um optimal zu sein.

Bei Mediterranen Auszug und Tiller passen die 3/8 bei vielen ganz gut - aber eben nicht immer.

Auch hier gilt: Rohschafttest rulez ;)
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: ßimon thumb am Dezember 03, 2017, 05:00:53 Nachmittag
Wurfarme halten beim Stringwalking nicht so lange wie beim olympischen Schießen? Gibt es dafür den Hauch eines Beleges oder ist das eine Vermutung? Ich habe im Laufe der Zeit einige Bögen zerbrochen, alle wurden mediterran geschossen. Mir ist noch kein stringgewalkter Wurfarm kaputtgegangen.



Ein Beleg ... nun jetzt hättest du gerne einen Link zu ner Interventionsstudie mit mindestens tausend Probanden, richtig?
Nun, die Wurfarme sind für eine mehrjährige Lebensdauer mit bis zu 5'000 Pfeilen pro Woche ausgelegt. Angenommen Wurfarme von Stringwalkern würden im Mittel 3,5% früher brechen ... wär das für 90% aller Bogenschützen noch dermaßen wurscht. Die Wurfarme scheppern beim Stringwalken. Beim einen mehr, beim anderen weniger, das weißt du ja selber. Ist Geschepper eher zuträglich oder abträglich für eine maximale Lebensdauer? Mein Beleg hierfür ist bloß gesunder Menschenverstand und 10 Jahre Erfahrung in 6 Vereinen. Wo ist dein Link zur Interventionsstudie mit mindestens tausend Probanden, dass die bei Stringwalkern länger halten? (War albern. Merkste selbst, oder?)

Die meisten Stringwalker schießen feste Distanzen? Bis auf die Feldbogen-, 3D- und Freizeitschützen...
Und hey, wenn die Stringwalker in deinem Umfeld mehrheitlich unbekannte Entfernungen schießen, find ich das einfach cool!  :klasse: :klasse: :klasse:

Beim Tunen des Bogens für 3under wird nicht der obere, sondern der untere Wurfarm „geschwächt“, also auf Null getillert oder sogar negativ.
Öhm, hast du jetzt noch ne andere Definition für tillern, oder schießt du Bärentöterstyle? :wtf: :wtf: :wtf: :wtf: :wtf:
(https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQ5ZhNNevTy6_JZjOzkZO9wcjwuFAbP3v_Ladd-zmQ8eFwrNbnO6g)
Wenn man weiter unten zieht, und den unteren WA schwächt, dann biegt der sich doch viel viel mehr, und der obere weniger. Jeder sollte eigentlich die Wurfarme gleichmäßig biegen.

Vielen Dank @ßimon für die hilfreichen Erklärungen. Ich denke "3 over" können wir getrost als kranke Flause streichen.

Was bleibt (und genau zum Thema passt), ist die Frage was der Untergriff für den Bogen, die Tillereinstellung (Vorspannung) und die Materialbelastung bedeutet. Immerhin haben sich hier die meisten Schützen für den Untegriff begeistert.

Ich habe jedenfalls festgestellt, dass mein Nockpunkt extrem hoch zu liegen kommt (62" Bogen, 31" Auszug, 0-Tiller, Untergriff: NP ganz am oberen Ende des Checkers). Den würde ich gern in Normalbereiche senken und das durch andere Vorspannung in den WA ausgleichen, aber wie?
Die, die ich kenne haben halt nen etwas höhren Nockpunkt und zack ist alles fluffig.

PS: Funfact: Der Schaft einer Armbrust heißt auf Englisch auchnoch "Tiller." ...
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: aurelium am Dezember 03, 2017, 05:45:26 Nachmittag
Zitat
Auch hier gilt: Rohschafttest rulez

Es war ja genau der Rohschafttest, der mir den NP so hoch ermittelt hat ... nur bei der Höhe steck der Schaft auch gerade im Ziel. Was mir nicht so behagt ist dass der Pfeil bei so hohem NP mehr durchgebogen wird und daher mehr als notwendig schwänzelt (oder war es wippt?). Je weniger Energie in diesem Geschwänzel verloren geht, um so besser.

Jetzt wüsste ich gern ob ich den oberen oder den unteren WA strammer tillern muss, um das zu erreichen.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: testjan am Dezember 03, 2017, 05:49:28 Nachmittag

Beim Tunen des Bogens für 3under wird nicht der obere, sondern der untere Wurfarm „geschwächt“, also auf Null getillert oder sogar negativ.
Öhm, hast du jetzt noch ne andere Definition für tillern, oder schießt du Bärentöterstyle? :wtf: :wtf: :wtf: :wtf: :wtf:


Bevor es hier noch weiter ins Unsachliche abdriftet, denkst du vielleicht nochmal kurz nach, welcher Wurfarm üblicherweise der stärkere ist und wie 3U-Schützen den Tiller verändern...
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: roscho am Dezember 03, 2017, 05:51:37 Nachmittag
Ja reitet der Pfeil denn ?
Oder was meinst du mit „mehr durchgebogen wird“ ?
Ich checks grad nicht ???
Und du schießt doch mit Pfeilauflage, oder ?
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: aurelium am Dezember 03, 2017, 06:03:08 Nachmittag
Ah, richtig: Reiten war das Wort (hatte ich vergessen). Ja, das muss er ja tun, wenn er so schräg von oben beschleunigt wird und sich dabei am Anfang durchbiegt. Archer's Paradox vertikal.

Ich schieße zur Zeit mit Pfeilauflage, will aber mittelfristig über Shelf schießen.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: cweg am Dezember 03, 2017, 06:11:32 Nachmittag
Aurelium, der NP wird unterm Pfeil gemessen, vielleicht kommt es dir deshalb so hoch vor. Ich habe gerade mal bei mir nachgemessen.

NP auf 20mm - 8mm Pfeil = 12mm = knapp 1/2" also gerade mal 1/8" höher als dein theoretisches Ideal.

Meine Pfeile reiten NICHT, sondern gehen sauber heraus. So richtig glauben und vor allem nachvollziehen konnte ich es auch erst, als ich den Rohschafttest durch den Papiertest ersetzt hab.

Der Tiller ist bei meinem TRB Alpsbow 62" -2mm, bei meinem Nilo Barebow 70" auf Null (Stringwalking 3D)

Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: roscho am Dezember 03, 2017, 08:24:15 Nachmittag
Na ja, deswegen schießt man den Nockpunkt ja aus (ist wirklich wie der RST horizontal)
Einmal muss er eben auch übers Shelf und nicht nur um die Seite rum.

Höhe ist egal solange er sauber rohschaftet bzw papiertestet.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: aurelium am Dezember 03, 2017, 10:07:13 Nachmittag
Danke euch beiden für die Hinweise.

Reiten sehen kann ich ihn nicht. Dazu fliegt er zu schnell und bei dem Mistwetter sind die Sichtverhältnisse einfach schlecht. Von der Seite betrachtet hat der Pfeil aber einen heftigen Winkel zur Sehne, was für mich neu ist. Allein daraus habe ich geschlossen dass er reiten müsste. Das werde ich unter besseren Bedingungen nochmal checken.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Landbub am Dezember 05, 2017, 01:08:06 Vormittag

Nun, die Wurfarme sind für eine mehrjährige Lebensdauer mit bis zu 5'000 Pfeilen pro Woche ausgelegt.

Wo hast' n das her?!?
Grad die Hochleitungs-WAs sind VIEL weniger Schuss ausgelegt.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: ßimon thumb am Dezember 05, 2017, 11:28:22 Vormittag

Nun, die Wurfarme sind für eine mehrjährige Lebensdauer mit bis zu 5'000 Pfeilen pro Woche ausgelegt.

Wo hast' n das her?!?
Grad die Hochleitungs-WAs sind VIEL weniger Schuss ausgelegt.

Das war ein Zahlenbeispiel! Ich hänge nicht an der Zahl und nicht an der Prozentzahl möglicher Lebensdauerveränderung. Die geplante Lebensdauer habe ich absichtlich so absurd hoch gewählt, dass selbst Leistungssportler sie sicher nicht erreichen, damit der Beispielcharakter deutlich wird. So weit ich weiß rückte bisher noch keiner der Großen mit konkreten Zahlen zur angepeilten Lebensdauer raus. Egal in welcher Branche.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Landbub am Dezember 05, 2017, 04:17:39 Nachmittag
Ah, OK. Sorry, hatte ich anders verstanden.
Zur Info, weils mir meine teuren W&W Arme um die Ohren gehauen hat (i.w.S.d.W.) habe ich die Aussage bekommen, dass das Konstruktionsziel für max. Speed WAs bei 10.000 bis 15.000 Pfeilen liegt. Wohingegen "normale" WAs, wie sie von SF oder jetzt WNS hergestellt werden auf sehr viel mehr Pfeile ausgelegt sind.
Das muss man beachten, wenn man 700 EUR für WAs hinlegt, dass da nach einem Jahr oder spätestens 2 dann neue fällig sind bei normalem Trainingspensum.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: testjan am Dezember 05, 2017, 05:05:57 Nachmittag
Wer sagt denn sowas? Sorry, aber das halte ich für ziemlichen Bockmist. Kein Hersteller baut Wurfarme, die nur soundso lange halten. Bzw. wenn sie es tun, weil das Material auf Kante gebaut wird, werden sie sich hüten, das irgendwo zu publizieren. Typischer Internetgossip...
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Landbub am Dezember 05, 2017, 05:16:21 Nachmittag
Wer sagt denn sowas? Sorry, aber das halte ich für ziemlichen Bockmist. Kein Hersteller baut Wurfarme, die nur soundso lange halten. Bzw. wenn sie es tun, weil das Material auf Kante gebaut wird, werden sie sich hüten, das irgendwo zu publizieren. Typischer Internetgossip...

Oh, da kennt sich einer aus :-)
Also: "Kein Hersteller baut Wurfarme, die nur soundso lange halten." ist richtig. Hat auch niemand behauptet. Es gibt diverse Design-Ziele. Die Haltbarkeit ist eines davon. Dieses steht im Konflikt mit der Geschwindigkeit. Beides gleichzeitig geht nicht. Also wird ein Ziel vorgegeben, wie viel Schuss der WA MINDESTENS halten muss bei definierter Belastung. Und dann werden die anderen Parameter optimiert. Bei Anfänger-WAs wurde z.B. als Ziel genannt, dass diese Leerschussfest sein müssen. Du kannst jetzt daraus schließen was Du willst oder eben mal selber recherchieren. Und nein, im web findest du davon keinem Hersteller Zahlen. Die Gewährleistung hängt auch nicht davon ab, wie sollte man das auch überprüfen.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: aurelium am Dezember 05, 2017, 06:19:07 Nachmittag
Bei Uukha steht dass sie ihre WA mit 30.000 Schüssen bei 35" Auszug testen. Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass die nach 2-3 Jahren nichts mehr taugen? Die relative Unkaputtbarkeit und Wetterfestigkeit war eines der Kaufkriterien für mich.

Ich mache so 100 Schuss pro Einheit, ca. 10x im Monat. Das sind 10.000 - 12.000 Schuss im Jahr.

Ich vermute eher Marketing Voodoo, damit besorgte Wettkampfschützen brav jede Saison neue WA kaufen gehen. Sonst würden im Markt ja irgendwann nur noch gebrauchte zirkulieren. Mag sein dass Laminate mit Holz schneller ermüden als 100% monolithisches Carbon, aber auch Uukha wollen jedes Jahr wieder Geld verdienen.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: Landbub am Dezember 06, 2017, 11:34:36 Vormittag
Bei Uukha steht dass sie ihre WA mit 30.000 Schüssen bei 35" Auszug testen. Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass die nach 2-3 Jahren nichts mehr taugen? Die relative Unkaputtbarkeit und Wetterfestigkeit war eines der Kaufkriterien für mich.

Nach den Erfahrungen bei uns im Verein würde ich mir generell Sorgen machen, wenn ich Uukha hätte  8)
Und wenn ich sehe, welche WAs gebrochen sind (hab da mal rumgefragt nach meinem "Unfall") sinds tatsächlich die eher hochpreisigen, welche auf max. Leistung optimiert sind. Meine Annahme war, dass Leute, die sowas haben, einfach mehr Pfeile schiessen. Dann habe ich die andere Geschichte erfahren und so kommen 2 Themen zusammen: Technik, wo lange Haltbarkeit nicht unbedingt oberstes Design Ziel war und noch der überdurchschnittliche Trainingsumfang.
Meine Quelle entspringt dem Verband und ist m.W.n. nicht direkt am Umsatz mit WAs beteiligt, sondern trainiert den Kader und optimiert deren Material.
Titel: Re: 3-Under vs Mediterran
Beitrag von: aurelium am Dezember 06, 2017, 01:14:05 Nachmittag
Bei so vielen Schützen auf der Welt bricht schon mal was (und Anekdoten sind noch keine Statistik). Und dass es nicht die einfachen Anfänger-Schaum-WA mit geringer Zugstärke sind, sondern eher die aufwändigen Laminate in höheren Stärken, erscheint mir auch plausibel.

Leistung und Haltbarkeit müssen aber keine gegensätzlichen Zielsetzungen sein. Beides zu vereinen ist einfach nur aufwändiger, bis man die passenden Materialkombinationen und Verfahren durchgetestet hat. Wenn es kracht, ist es eher eine Produktionstoleranz die überschritten wurde (= Garantie).  Robustheit ist allerdings noch was anderes.

Die Uukhas sind bekannt für ihre leicht auftretenden Lackschäden (unter dem Pivot Punkt). Wenn der dicke und harte Lack einseitig abplatzt und der WA dadurch nicht mehr ganz gerade in der Fassung steht, könnte das schon ungünstig sein. Aber brechen? Mit Gewalt geht alles, aber beim normalen Schießen halte ich das für unwahrscheinlich, außer das Teil hat einen Materialfehler.

(ich muss mal die Benachrichtigungen abschalten, komme gar nicht zum arbeiten ...)