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Bogenschießen => Training => Thema gestartet von: ede am August 28, 2020, 08:07:09 Vormittag

Titel: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: ede am August 28, 2020, 08:07:09 Vormittag
Servus zusammen!

Es wird mediterran geschossen.

Mich beschäftigt gerade das Thema, welche Parameter werden wohl einen stärkeren Einfluss auf den Pfeilflug haben?

Beispiel: Rohschafttest ergibt eine Nockpunkthöhe außerhalb des üblichen Bereichs. Nehmen wir an am Shelf stimmt alles und Zug-Ellenbogen passt perfekt.

Sollte man sich dann überlegen die Zugverteilung auf Ring/Zeigefinger etwas zu ändern? Oder Nockpunkt im Extrembereich lassen?

Was auch zu dem Thema gehört:
Wenn der Rohschafttest unterschiedliche Ergebnisse hervorbringt, kann man daraus schließen, dass wahrscheinlich die Finger-Zug-Verteilung nicht gleich ist bzw. diese Verschiebungen durch nicht 100% gleich hohen Zug Ellenbogen kommen.  Also lass ich zuerst mal checken, ob der Ellenbogen stimmt (oder Spiegel) und dann kümmere ich mich um die Finger.  ??!!

Auch ja: Bogen wird nicht fallen gelassen (und andere Sachen auch nicht.. :Achtung:).

Passt ihr lieber die Zugverteilung auf den Fingern dem Bogen / Sehnenwinkel an oder ist das immer gleich und es kann dann auch mal sein, dass der Nockpunkt außerhalb der üblichen Skala ist??

Gruß und schon mal ein schönes Wochenende!!

Ede
Titel: Re: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: Ulrich am August 28, 2020, 08:40:28 Vormittag
Hallo ede

Bin erst gestern darauf gestossen, dass es da einen Konflikt geben kann.
Optimierung der Ellbogenposition, plötzlich schmerzt der Ringfinger und ab und zu geht ein Pfeil durch die Decke.
Wie du warte ich gespannt auf Antworten.

Logisch scheint mir folgende Reihenfolge der Optimierung:

-Ellbogen
-Finger positionieren und belasten
-Nockpunkt
Titel: Re: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: Stringwistler am August 28, 2020, 09:46:18 Vormittag
Wenn dein Nockpunkt extrem hoch ist, wie hoch gemessen ist er denn über 0?
Passt denn dein Tiller des Bogens und wie ist er denn?
Erst wenn diese Fragen geklärt sind würde ich mir Gedanken über Ellbogen und Griff machen.  :upsidedown:
Titel: Re: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: ede am August 28, 2020, 10:32:39 Vormittag
Es geht mir eigentlich nicht um meinen persönlichen Fall, sondern um die generelle Frage.

Aber okay an einen Tiller hab ich nicht gedacht. Nehmen wir in dem Beispiel mal an es geht um einen einteiligen Jagdrecurve. Oder einen Take Down mit festgeschraubten Wurfarmen. Da ändere ich doch nix am Tiller oder etwa doch?!
Titel: Re: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: roscho am August 28, 2020, 10:43:32 Vormittag
Schwere Frage !
Ohne den Schiesstil und die Anatomie des Schützen gesehen zu haben aus meiner Sicht praktisch nicht zu beantworten weil Zugbelastung der Finger, Ellenbogen und die Stellung der Zugschulter praktisch zusammen gehören.

Wenn alles sonstige passt, pfeif auf die „übliche“ Nockpunkthöhe, die ist eben individuell und nicht üblich ..
Titel: Re: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: ede am August 28, 2020, 11:25:08 Vormittag
Also habt ihr die Zuglastverteilung auf den Fingern immer gleich? Denke dass der Ellenbogen am ehesten das Element ist, was konstant bleibt (sein sollte).
Titel: Re: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: Eluio am August 28, 2020, 12:00:02 Nachmittag
Der "richtige" Nockpunkt ergibt sich für mich aus der Einstellung meines Setup als Antwort auf einen immer gleichen Schießstil.
Ich glaube, dass die Lastverteilung auf den Fingern ebenso konsistent sein sollte, wie Druckpunkt in der Bogenhand, Anker, Ellenbogen...
Der immer gleich Schuss sollte sich ja aus dem immer gleichen Schießstil ergeben - als Annäherung an die Konsistenz der Schießmaschine.
Der Ellenbogen gehört für mich zum Paket Alignment und sollte - je nach anatomischer Machbarkeit - mit in die Linie, besonders, da durch einen sehr hohen Ellenbogen beim Lösen sonst ja auch die Hand rausgedreht werden könnte.
Zur Druckverteilung auf den Fingern hab ich kürzlich mal auf 10m ganz bewusst versucht "nur" über den Zeigefinger oder "nur" über den Mittelfinger zu schießen - restlicher Körper so identisch wie möglich - und erhielt 2 wunderschöne Gruppen mit 10cm Abstand zueinander in der Senkrechten. Das finde ich schon viel. Seitdem achte ich noch mehr darauf, den Druck konsistent zu verteilen. (Das ist m.M.n. aber Feintuning, nachdem Schultern, Ellenbogen etc. passen.)
Titel: Re: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: ede am September 01, 2020, 06:54:21 Vormittag


Wenn alles sonstige passt, pfeif auf die „übliche“ Nockpunkthöhe, die ist eben individuell und nicht üblich ..

Guten Morgen und schon einmal vielen Dank für Eure Antworten.  @ Roscho so werde ich es machen. 

Praktisch wären Handschuhe mit Sensoren, die eine Druckverteilung messen.    :blank: :blank:
Titel: Re: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: Gundog am September 02, 2020, 07:03:18 Vormittag
Manche Experten schreiben 30% Zeige, 40% Mittel, 30% Ringfinger oder andere Konstellationen. Mir hat ein guter Trainer mal gesagt, "Hast du ne Zugwaage in den Fingern so das du die %te genau auswiegen kannst ?", von daher wird versucht alle gleich zu belasten bei lockerem Handgelenk und kontrollierter Ellenbogenposition. So das sich ziehen automatisch gut an fühlt.
Titel: Re: Nockpunkt - Zug auf Ring/Zeigefinger - Ellenbogen Zughand
Beitrag von: vielevielegoldene am September 02, 2020, 01:09:33 Nachmittag

zehn Personen werden wahrsch zehn unterschiedliche Antworten geben - zum Glück, ansonsten sähen wir auch alle gleich aus. Probiere etwas mit den Fingern und wähle das Beste für Dich, was sich auch auf den Oly Spie zeigt: jeder anders.

Und zum Rohschafttest: 1-auch falsche Einstellungen ergeben oft gute Ergebnisse, 2-sofern man nur eine Dist schießt bzw. keine Extremeinstellungen wählt, und 3-es gibt noch etliche andere Variablen. Man kann Zug Finger - Arm nicht allein auf Ergebnisse o Rohschafttest projizieren. D.h. wenn ein Schütze noch nicht so weit ist und sich gute Einstellungen wünscht, wird er wahnsinnig, da er nie gleich schießt. Lass dazu noch einen unbekannten Fehler dazukommen, der aber nicht immer wirkt,  oder zwei, die abwechselnd manchmal aktiv sind. Und wenn wir schon dabei sind: Lass dann noch den allg. Schießstil jede Woche ein wenig ändern, verbessern.

Man sieht, erst wenn alles gut lüppt, lohnt sich der kritische Blick auf Rohschaft und Co - aber: ohne kritischen Blick auf grobe Eisntellungen und eigene Ausführungen wird man auch nicht besser. Aber dafür gibt es ja Trainer. Das Meiste ist für den werdenden Fortgeschrittenen überbewertet, aber der Spinewert und Bogen sollte passen  ;) ;)