Archers Campfire

Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: testjan am Februar 06, 2020, 09:32:29 Vormittag

Titel: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: testjan am Februar 06, 2020, 09:32:29 Vormittag
Die superdünnen Skylon (SSA Archery) Schäfte habe ich eben erst entdeckt, keine Ahnung wie lange es die schon gibt. Sie sind in verschiedenen Qualitäten erhältlich und womöglich für BB-Schützen interessant.

Hat die schon jemand getestet? Ich bin ein bisschen angefixt, muss ich zugeben....

https://www.arrowforge.de/epages/63122672.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63122672/Products/101365 (https://www.arrowforge.de/epages/63122672.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63122672/Products/101365)
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: testjan am Februar 06, 2020, 09:39:11 Vormittag
Ergänzung: einen wirklich signifikanten Mehrwert gegenüber den vielen .166 Schäften kann ich mir indes nur schwer vorstellen. Das Gewicht ist in einem ähnlichen Rahmen, sie sind teurer und vielleicht auch bruchanfälliger. Und es gibt kaum Zubehör außer den Komponenten von SSA.

Aber es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen normal dicken und dünnen Pfeilen. Vielleicht auch zwischen dünnen und superdünnen?
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: Gekko am Februar 06, 2020, 10:40:50 Vormittag
Hallo,

aus meiner Sicht haben dünne Schäfte 2 Vorteile gegenüber dicken Schäften.

1. Sie haben beim gleichen Spinewert eine höhere Wandstärke
Sind somit robuster als dicke Pfeile, vor allem hohe Spinewerte werden damit erst vernünftig herstellbar.
Dicke Pfeile gibt's aus gutem Grund meist erst ab 600er Spine.
Daraus resultiert allerdings ein höheres Pfeilgewicht.

2. Sie haben weniger Luftwiderstand
Kleinere Stirnfläche ergibt weniger Luftwiderstand, somit weniger Geschwindigkeitsverlust und eine flachere Parabel.
Weniger Seitenfläche ergibt weniger Anfälligkeit auf Seitenwind, also weniger Winddrift.

Interessant ist das aber nur bei großen Distanzen auf weite Entfernungen, also zB WA 70m Turniere.
Für den 3D Schützen sehe ich keinen Vorteil da die Distanzen meist kurz sind und viel im Wald geschossen wird wo Seitenwind auch nicht so ausgeprägt ist.
Bei den beliebten 4" Naturfedern wird der Luftwiderstand des Schaftes auch zur Nebensache.

Für wen wäre also so ein Pfeil geeignet?
Am Ehesten wenn ich mit einem schwachen Bogen große Distanzen schießen will, also evt Olympic Kinder/Jugend/Damen???
Wobei gerade beim Lancester Archery Classic die Mädels angegeben haben dass sie um die 40# schießen (ja 15jährige Mädels, hätte ich nicht erwartet)
Dafür passt aber die Rundlaufgenauigkeit von 0,006 nicht, Präzisionsschaft ist das keiner.
Wer da ein Niveau schießt wo das signifikat wird schießt Easton X10 oder ACE.
Wer mehr auf den Geldbeutel schauen muss Nijora Taperon SX, der ist mal wirklich innovativ.


LG
Wolfgang
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: aquadrat am Februar 06, 2020, 11:27:42 Vormittag
...
1. Sie haben beim gleichen Spinewert eine höhere Wandstärke
Sind somit robuster als dicke Pfeile, vor allem hohe Spinewerte werden damit erst vernünftig herstellbar.
Dicke Pfeile gibt's aus gutem Grund meist erst ab 600er Spine.
Daraus resultiert allerdings ein höheres Pfeilgewicht.
...

Leider stimmt das so pauschal nicht, ein 600er VAP ist bei mir deutlich fragiler als jeder andere bisher getestete (und auch ähnlich leichte) 600er, egal welcher Durchmesser. Den 500er VAP bekomme ich dafür so gut wie nicht kaputt... also immer Vorsicht mit so allgemeinen Aussagen.

Interessant finde ich dass sie in halben Spinegruppen angeboten werden, vielleicht bekommt man da dann tatsächlich das was drauf steht.

Gruß, A.
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: Gekko am Februar 06, 2020, 11:51:13 Vormittag
Hallo,

da hab ich mich wohl etwas unpräzise ausgedrückt.
Rein von der Geometrie her wird die Steifigkeit vom Durchmesser und der Wandstärke bestimmt.
Bei identischem Material muss also ein dünnerer Schaft eine höhere Wandstärke haben um die selbe Steifigkeit zu haben.
Dementsprechend ist es fast unmöglich einen 800er oder gar 1000er Spine mit dicken Pfeilen hinzukriegen,
die Wandstärke wird so gering dass es kaum ein Material gibt das in der Stärke stabil ist.

Bei deinen VAPs scheint es ähnlich zu sein.
Die haben ja den selben Innen-Durchmesser.
Beim 600er scheint die notwendige Wandstärke für 600er Spine an der unteren Grenze der Haltbarkeit zu sein.
Der 500er hat eine höhere Wandstärke und ist somit haltbarer.
Ein dicker 600er aus dem selben Material wär noch viel zerbrechlicher als der dünne 600er.

Bei den VAPs ist sehr auffällig dass sich beim 700er das Gewicht wieder ansteigt.
Da scheint sich zwischen 600er und 700er im Material bzw in der Konstruktion was verändern.

LG
Wolfgang
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: Gekko am Februar 06, 2020, 12:05:15 Nachmittag


Interessant finde ich dass sie in halben Spinegruppen angeboten werden, vielleicht bekommt man da dann tatsächlich das was drauf steht.

Gruß, A.

Eine halbe Spinegruppe entspricht Pi*Daumen 1/2 Zoll länge oder 25grain Spitzengewicht.
Das ist nur noch für Präzisionsschützen relevant, und dagegen spricht 0,006 Rundlauf.

Zum Spine matchen ist der Bearpaw Arrow Analyzer sehr zu empfehlen.
Für einen einzelnen Schützen ist der mit etwa 250€ zwar etwas teuer, aber meiner Meinung nach sollte jeder Händler sowas haben.
Auch für Vereine sicher eine lohnende Anschaffung.

Ich hab den Cross-X Spinetester.
Der kostet nichtmal die Hälfte und erfüllt den selben Zweck.
Ist in der Handhabung vielleicht etwas weniger komfortabel als der Bearpaw,
aber um mal 12-24 Schäfte zu testen tut der einwandfrei.
Ich bin der Meinung der ist eine gute Investition für jeden der regelmäßig selber Pfeile baut.

https://www.bogentandler.at/de/cross-x-spinetester-app-fuer-android-6853

LG
Wolfgang

Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: aquadrat am Februar 06, 2020, 12:57:45 Nachmittag
Jetzt sind wir mal wieder off topic, aber messe einfach mal einen beliebigen Satz 600er Warrior, Ultralight, Predators oder ähnliches in der Preisklasse durch und schieße die Schäft anschließend roh auf 20m, die gemessenen Unterschiede merkt auch der durchschnittlich talentierte 3D Schütze.

10gr Unterschied in der Spitze merke ich auch bei befiederten Schäften, ich schieße ohne Visier und ohne System, also kein Präzisionsschütze...

Und ja, ich benutze den Arrow Analyzer seit er auf dem Markt ist weil die Hersteller nicht in der Lage sind die Qualitätskontrolle selbst zu machen.

Gruß, A.
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: Speedi am August 29, 2020, 09:38:47 Nachmittag


Aber es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen normal dicken und dünnen Pfeilen. Vielleicht auch zwischen dünnen und superdünnen?

Das würde ich gerne noch mal als Frage in den Raum werfen!!!

Hab mich gerade beim Ali bisschen umgeschaut und speziell bei den Linkboy Schäften gesehen das es hier jetzt zu den mit ID6,2 und 4,2mm auch superdünne mit 3,2mm gibt.

Ich habe in meiner noch recht jungen Bogenkarriere bisher nur die NORMALEN Pfeile mit 6,2 mm Innendurchmesser geschossen. Lese aber immer wieder das die dünnen auf Grund der dickeren Wandung eigentlich stabiler sind und da dünner nicht so windanfällig. Wären das nicht genau die Gründe die Pfeile im 3D Bereich häufiger zu sehen?

Also erläutert mir doch mal bitte Vor- und Nachteile dicker bzw dünner Schäfte und schreibt mal was und warum ihr für Schäfte schießt.
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: Grombard am August 29, 2020, 09:49:25 Nachmittag
Die superdünnen habe ich auch schon bei Mike gesehen.
Ob die nun einen wirklichen Vorteil gegenüber den 4,2ern haben?
Keine Ahnung.
Nachteil an denen ist, das es kaum Komponenten gibt und die entsprechenden preisintensiv sind.
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: Speedi am August 29, 2020, 09:56:27 Nachmittag
Ach hab da meine Frage evtl bisschen falsch gestellt bzw würde meine Frage ausweiten auf:

Was ist der Vorteil von dünnen (4,2) bzw superdünnen (3,2) im Vergleich zu den NORMALEN (6,2mm)?

Nachteil mit den Komponenten nehme ich mal so auf, wobei es mir da jetzt bei evtl mal 6 Fertigpfeilen aus China egal wäre, falls ich mir da mal was testen bestelle  ;)
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: Grombard am August 29, 2020, 10:00:51 Nachmittag
Ich habe das Gefühl, dass dünne Schäfte länger schnell bleiben.
Also bei gleichen FPS weiter fliegen.
Nachteil Spitzen sind in der Regel geklebt und lassen sich nicht schnell austauschen wenn man z.B. die Pfeile auf einem anderen Bogen schießen will.
In niedrigen Spines sind sie sowieso alternativlos.
Bis 700 kann man dicke Schäfte schießen.
Alles was drunter ist, wird so dünnwandig, dass die Teile einfach nix mehr aushalten.
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: Fuxx1a am August 30, 2020, 12:19:54 Nachmittag
Ich glaube, die natürliche Heimat dieser Pfeile ist die FITA-Wiese. Ideal für alle, die einen dünnen und damit weniger seitenwindanfälligen Pfeil schießen wollen, ohne die Mondpreise für Easton X10 zu zahlen.
Titel: Re: Ultradünne Schäfte
Beitrag von: puschel am August 30, 2020, 05:11:26 Nachmittag
Ich glaube, die natürliche Heimat dieser Pfeile ist die FITA-Wiese. Ideal für alle, die einen dünnen und damit weniger seitenwindanfälligen Pfeil schießen wollen, ohne die Mondpreise für Easton X10 zu zahlen.

Hi,

genau da hätte ich jetzt auch eingehakt. Ich schieße derzeit die Skylon Paragon - ultradünn, aber schwer - im Prinzip sind es die billigen Vollcarbon-"Imitate" der X10 - nur 30€ pro Schaft billiger. Die X10 sind noch eine andere Welt, aber für den Preis der X10 im 12er-Pack kann man sich viele Sätze der Paragon bauen und ausschießen. Die guten fürs Turnier, der Rest fürs Training  -  oder für die Tomaten ;)  :Achtung:
Ich habe für mich aus zwei 12er-Sätzen 5 Schäfte aussortiert, der Rest ist völlig ok.
Bedenke muss man nur, dass man bei den ultradünnen Schaften nur noch eine relativ eingeschränkte Spitzenauswahl hat. Skylon ist solala, Easton ist teuer und die Wolframspitzen sind ohnewortesauteuer ...
Aber, die Paragonschäfte gibts auch in 003er-Selektion oder 006er-Selektion für 8, - bzw 6€ Schaft - und für den Preis sind sie echt gut.