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Do it yourself => Bogenbau => Thema gestartet von: andy am Januar 24, 2020, 01:26:10 Nachmittag
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Hallo Kollegen,
. . . wenn es doch schon Unterhaltungen zu diesem Thema gegeben hat bitte melden:
Wie ist den Eure Erfahrung zu Glasstärken 0,8mm oder 1,0mm für Recurvebögen ? Auch zu dem Glas-Holz Verhältnis ?
Nach div. Anleitungen habe ich den ersten 60"; 45# Recurve mit 0,8mm Glas gebaut. Die Wurfarme sind leider nicht so steif wie geplant und neigen stark zum verwinden.
Für den nächsten habe ich die Form etwas entschärft und überlege dafür auf 1,0mm Glas zu gehen. Auch ist die Frage - ob eine Carbonlage etwas bringt!?
lg Andy
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Also.
Es gibt hier sicherlich wesentlich erfahrenere Bogenbauer. Wobei...Bogenbauer bin ich nicht.
Aber mein Mephisto, den ich bei Ralf Hellhammer gebaut habe, hat -soweit ich weiss- 0,8 mm Glas.
Gut. Ist kein Recurve und die Gefahr, dass sich die WAs verdrehen von daher geringer einzuschätzen.
Aber damals wurde auch mit Ulf diverse Zuzecas gebaut. Mit dem selben Glas.
Meinem bescheidenen Wissen nach, hilft Carbon ungemein, wenn es darum geht die Recurves verwindungssteifer zu machen. Mehr als dickeres Glas.
Ich werde (hoffentlich) in den nächsten 4-8 Wochen auch noch einen T/D Recurve bauen. Die WAs werden extreme Recurves (ähnlich wir Border Moss Trooper/Covert Hunter) bekommen.
Da kommen dann genau aus diesem Grund ganz klar 2 Lagen Carbon rein.
Aber mal sehen, was die Pros hier sagen.
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Wenn du sehr ausgeprägte Recurves hast, kommst du um Carbon nicht herum.
Wenn du ein Bild vom ab und aufgespannten Bogen zeigst, kann man da mehr sagen.
Dickeres Glas bringt nur wenig.
Breitere Wurfarme viel mehr.
Carbon, richtig eingesetzt, ermöglicht erst bestimmte Designs, die mit Glas nicht machbar sind.
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...das sind doch schon mal aussagen ! Danke
der erste hatte fast 90Grad Recurves und ohne Carbon und auch nur 38mm :-[
den nächsten werde ich dann etwas flacher, mit 0,8 mm Glas, 45mm und einer Carboneinlage bauen --> das sollte dann auf alle Fälle besser werden ;D
lg Andy
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Kommt auch immer auf die Länge an.
10cm Recurves mit 90° sind was anderes als 25-30cm.
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45# Recurve mit 0,8mm Glas finde ich schon grenzwertig. Der Glasanteil sollte bei Recurve zw. 30 u. 40% vom Gesamtstack betragen. Wenn du stärkeres Glas nimmst dann beachte, dass ein zehntel stärkeres Glas in etwa drei zehntel mehr Holzlaminat entspricht.
Schönen Abend
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. . . die 45# waren auch nicht so geplant ::)
von welchem Gesamtstack geht man aus: von der Mitte oder an den Enden ?
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Wie immer: einfachmal bei swissbow checken, da gibt es eine Tabelle mit allen infos bzgl. Stack.
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Nach dieser Formel müsste man bei 5mm Kern über 1mm dickes Glas benutzen.
Ich kenne niemand, der sowas in nem Recurve verbauen würde.
Ich habe 1,3mm Glas da. Sowas braucht man aber höchstens für einen 70# Hill Style.
Glas und Glas sind auch nicht immer gleich.
Je nach Hersteller und Charge kann das bei selber Dicke stark variieren.
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@ Grombard
da hast du mich missverstanden. Gesamtstack beinhaltet auch das Glas. Wenn du von 5mm Gesamtstack ausgehst dann beträgt der Kern (Laminat, Zierfurnier, Carbon etc.) 3mm. Bei Verwendung von 2x 1mm beträgt der Glasanteil dann 40%. Bei Verwendung von 2x 0,8mm Glas sind es 32%. Also alles im grünen Bereich. Durch Verwendung von unterschiedlichen Glasstärken kann man sich immer zw. 30 u. 40% einpendeln um in diesen optimalen Bereich zu bleiben.
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Ich meine aber 5mm Kern. (So wie es geschrieben habe)
Was bei nem Recurve schon mit 0,8mm Glas je nach Design was um die 50# macht.
Das ist sicher ein Anhaltspunkt.
Aber auf Grund verschiedener Qualitäten und Stärken je nach Hersteller und Charge definitiv höchstens eine grobe Empfehlung.
Wo, aus welcher Zeit, von welchem Hersteller, usw. kommt diese Formel denn her und wie ist sie begründet?
Die meisten Hersteller benutzen bei der Produktion standardmäßig 1mm Glas, damit sie noch etwas über das Glas tillern können.
Unter 50# halte ich 0,8mm für erheblich tauglicher, da dickeres Glas mehr unnötiges Gewicht im Wurfarm bedeutet.
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Ich habe irgendwann im www. gelesen, dass der Glasanteil bei Langbögen ca. 20-25% vom Gesamtstack u. bei Recurves ca. 30-40% betragen sollte. Die Angaben stammen glaublich aus irgend einem US Bogenbau Forum. Für mich war es jedenfalls zu Beginn meiner Bogenbauzeit ein guter Anhaltspunkt an dem ich mich in den vergangenen 10 Jahren gehalten u. damit auch sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Diese Prozentsätze sollen angeblich für ein gutes Gewichts/Leistungs Verhältnis der WA sorgen. Es handelt sich dabei um keine Formel od. eine von mir frei erfundene Aussage sondern um einen von Bogenbauern empfohlenen Anhaltspunkt.
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Ich hab doch nicht gesagt, dass du das erfunden hast.
Ich frage nur, von wann die Empfehlung stammt.
Natürlich ist das nicht falsch und wenn du damit immer gut gelegen hast, ist es sicher ein guter Anhaltspunkt.
Ob das nun aber das Optimum sein muss....
Ich bin kein großer Freund von:
Wir machen das so, weil wir das immer schon so gemacht haben.
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Jetzt habe ich es. Die Aussage von 20-25% Glasanteil im Gesamtstack eines Langbogens stammt von Swissbow. Habe dies soeben in seinem Handbuch zum Glasbogenbau (Seite 82) nachgelesen. Dort steht: Der Glasanteil sollte im Idealfall 20-25% vom Gesamtstack betragen. Mangels Quellenverzeichis kann ich nicht beurteilen ob er das nur anführt weil er das immer schon so gemacht hat, od. ob er durch Tüftelei/Rechnerei od. durch Erfahrungswerte anderer Bogenbauer zu diesen Angabe gekommen ist. Ich finde für andere Bogenbauer sind dies wertvolle Anhaltspunkte.
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Wir gesagt.
Ich stimme dir vollkommen zu, dass dies gute Anhaltspunkte sind.
Pauschal zu sagen, dass das so sein muss und alles andere "grenzwertig" ist, kann ich so aber nicht unterschreiben.
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Grenzwertig war vielleicht der falsche Ausdruck. Ich wollte damit nur sagen, dass die Glasstärke auch dem Zuggewicht angepasst sein sollte. Dies hängt sicher nicht von einer Zahl ab. Ich würde aber keinen 70 Pfund Bogen mit 0,8mm Glas bauen nur damit die WA leicht sind.
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...wenn es schon um das Thema Glas geht:
welche Hersteller gibt es denn aktuell auf dem Markt ?
Bisher kenne ich nur Bearpaw, alle anderen tauchen irgendwie nur anonym auf !
lg Andy
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Gordon Glass, mit dem „Bo-Tuff“ wurden bestimmt schon ein paar Mio. Bögen gebaut.
Es gibt aber auch noch allerhand kleinere Hersteller, z.B. in Finnland und natürlich auch in Chinesien.
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Exel, Gordons, Beier. Mehr fallen mir spontan nicht ein.
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hat jemand Erfahrungen mit Bearpaw zu Gordon ? Preislich liegen diese beiden ja gewaltig auseinander !
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Ich habe bis jetzt nur BP und EXEL verbaut.
Da konnte ich trotz recht hohem Preisunterschied keine Unterschiede feststellen.
Die HJMer verbauen glaube ich Gordons?
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Auf www.tradgang.com wird BP Glas wegen seiner Klarheit gelobt. Soll aber bei gleichem Stack um einige Pfund (5-7) weniger ergeben als Gordon. BP Glas soll angeblich innerhalb einer gesamten Rolle Unterschiede aufweisen. Unterschiede in der Zusammesetzung des Glases kann man hier http://www.tradgang.com/tgsmf/index.php?PHPSESSID=jdm08d1mkn7l4vmkbagfj05ql6&topic=169797.0 (http://www.tradgang.com/tgsmf/index.php?PHPSESSID=jdm08d1mkn7l4vmkbagfj05ql6&topic=169797.0) nachlesen. Die Fa. Gordon Composites gibt es anscheinend nicht mehr. Soviel mir bekannt ist wurde Gordon von Polyone gekauft.
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Ich habe Bögen mit BP, chinesischem, finnischem und Gordon Glas. Und welche, bei denen niemand so genau weiß, was da draufklebt. Nach meinem laienhaften Empfinden gibt es da keine qualitativen Unterschiede, die ich merken würde.
Andererseits kenne ich mindestens einen namhaften Bogenbauer, der mir mal sagte, dass er nur noch BP verwendet weil es besser wäre. Hm....
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BP ist inzwischen von der Optik her definitiv top.
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Ich hab auch mal von Isoglas von Isosport gehört. Hat damit auch schon mal wer Erfahrung gemacht?