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Bogenschießen => Bögen => Thema gestartet von: Waldschrat am November 14, 2017, 06:33:06 Nachmittag

Titel: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Waldschrat am November 14, 2017, 06:33:06 Nachmittag
Wo liegen die Vorteile und Nachteile der Hybriden?
Mittlerweile sieht man die ja immer mehr bei den Händlern in den Regalen.....
Wird ein Hybrid (z.b. BP Mohawk) als Langbogen zugelassen wenn er mit Holzpfeilen geschossen wird?
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: testjan am November 14, 2017, 06:43:56 Nachmittag
 Gegenüber eher konventionellen Langbögen sind sie meist effizienter, d.h. schneller. Und, konstruktionsbedingt, kürzer. Gegenüber Recurves fallen mir keine Vorteile ein. Das Griffstück ist meist ähnlich leicht wie bei Langbögen, das kann man sowohl als Vor- als auch als Nachteil interpretieren.

Bei den großen Verbänden fallen sie als LB oft raus, zu kurz, zu viel Reflex.
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Waldschrat am November 14, 2017, 07:12:09 Nachmittag
Also wird der Hybrid dann wohl bei einem Turnier zu den Recurve gezählt?
Aber irgendwo muss doch ein Grund für diese Bogenform zu finden sein,Schussruhe etc.
Oder doch nur ein Bogen für Langbogenschützen die nicht auf die Effektivität des recurvebogens verzichten wollen....
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Grombard am November 14, 2017, 07:24:52 Nachmittag
Hybride fallen z.B. bei IFAA aus der LB-Klasse raus. Da muss über den kompletten aufgespannten Bogen eine durchgehende Biegung da sein.

Aber ein guter Hybrid ist auch nicht gerade langsam und schön leise.
Das hat man beim Recurve halt nie soooo richtig, da ja immer die Sehne auf die Recurves klatscht.
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: roscho am November 14, 2017, 09:04:20 Nachmittag
Der Hybrid kommt primär aus der Bogenjagd in den USA und soll die Fehlerunempfindlichkeit, das leichte Gewicht  und das niedrige Abschussgeräusch des Langbogens mit der Geschwindikeit eines Recurve Bogens verbinden.

An europäische Regeln und Verbände hat da keiner gedacht.

Gute Beispiele sind da die Shrewbows (http://shrewbows.com/SuperShrew.html) und Big Jims Thunderchild https://bigjimsbowcompany.com/product/thunder-child-deposit-100/

Beide werden trotz der Länge ab 56" als Langbogen "beworben"  :)



Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Buersti am November 14, 2017, 09:29:38 Nachmittag
Allerdings - wegen der Frage nach den Holzpfeilen- gibt es auch viele FeldWaldWiesenTurniere, bei denen die Einstufung der Klassen nach Pfeilmaterial erfolgt, und wenn sie das so ausschreiben ist der Bogen meist egal, Hauptsache kein System und Visier.
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Waldschrat am November 15, 2017, 06:44:35 Vormittag
Ah,ok.......
Danke,das beantwortet so ziemlich meine Frage.
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: mK am November 15, 2017, 08:13:35 Vormittag
Ich bin mit meinen einteiligen Hybriden bisher bei jedem Vereinsturnier in der Langbogenklasse gestartet, sofern keine Holzpfeile vorgeschrieben waren. Bei der LM 3D vom DSB dieses Jahr ist ein Bekannter auch mit seinem einteiligen Hybriden und Holzpfeilen in der LB Klasse gestartet.
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Bogenthomas am November 15, 2017, 02:51:50 Nachmittag
Bei Vereinsturnieren starte ich mit meinen Hybriden auch in der Langbogenklasse, auch, weil wir da nicht sooo viele Klassen aufmachen. Bei offiziellen DSB-Turnieren bin ich aber in der Klasse Instinktivbogen, weil ich Carbonpfeile schieße. Langbogen ist man dann nur mit Holzpfeilen.

Aber Klasse hin oder her: Ich schieße halt gerne mit Hybridbögen, die eher "dreieckige" Form sieht cool aus und die Schussleistung ist überaus zufriedenstellend (ich habe übrigens einen Hybriden von HJM und einen Cajun von Isidor Bogenbau).
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Ra's al Ghul am November 15, 2017, 05:05:29 Nachmittag
Beim TBVD, dem Traditionellen Bogensportverband Deutschland gibt es für Hybride eine eigene Bogenklasse. Das heißt dort "Langbogen modern"!  ;)
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Pfeilwerfer am November 16, 2017, 12:51:36 Nachmittag
Wo liegen die Vorteile und Nachteile der Hybriden?

Ich gebe zu, ich habe Hybride immer etwas belächelt. Nach dem ersten Schießen mit einem nicht mehr.

Für mich liegt der größte Vorteil wohl bei der Schussruhe. Weniger "zackig" als ein Recurve, aber ich schieß die Hybriden gerne. Anfangs muss man auch einmal damit klar kommen, dass der Bogen eine ganze Ecke leichter ist, als z. B. ein Takedown-Recurve. Aber es macht einfach Spaß, damit zu schießen.

Kommt halt immer drauf an, wie man schießen will. Wenn mir Schnelligkeit über alle Maßen wichtig ist, dann werd ich mit einem Recurve sicher am glücklichsten. Bei Schussruhe und Komfort würde ich zum Hybriden tendieren, wobei hier gute Hybride ja auch nicht langsam sind. Vereinen halt nach Möglichkeit das Beste aus Recurve und Langbogen.

Unterm Strich ists wie mit allen Bögen: Wohl Geschmackssache und eine Menge persönliches Empfinden und auch Können.
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: lim naru ungol am November 16, 2017, 03:50:46 Nachmittag
Beim TBVD, dem Traditionellen Bogensportverband Deutschland gibt es für Hybride eine eigene Bogenklasse. Das heißt dort "Langbogen modern"!  ;)

Nicht ganz. In der Sportordnung des TBVD (Handschock Nr. 1) gibt es keinen Unterschied zwischen Hybrid und Langbogen.
Man kann einen Hybridbogen in beiden Klassen schießen. Wenn das Bogenfenster nicht über Mitte und nicht parallel zur Mitte ist.
Der Hauptunterschied beider Klassen liegt im Pfeilmaterial und nicht im Bogen.
Wobei das  Bogenfensters in der Langbogen-klasse reglementiert ist, in der Langbogen modern-Klasse jedoch nicht.
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Ra's al Ghul am November 16, 2017, 09:59:38 Nachmittag
Ich habe mit einem Mephisto, Bogenköcher und Carbon-Pfeilen in der LB-M-Klasse geschossen. Mit dem Bogen bist du bei allen anderen Verbänden mit den Jagdbögen in einer Klasse. Ist aber auch nicht schlimm, denn da kann man mit dem durchaus mithalten. Aber im TBVD hat man das Reglement komplett ausgenutzt.
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: AndiE am November 18, 2017, 10:27:57 Vormittag
Hallo

Die entscheidenden Dinge hat ja Roscho schon genannt.
Ein "guter" Hybrid hat die selbe Leistung oder auch mehr als ein guter Recurve (siehe Messungen von Blacky Schwarz), zieht sich aber gleichmäßiger und weicher und ist leiser. Ausserdem ist ein guter Hybrid kurz (nicht 64 oder 66" wie manche Pseudohybriden hierzulande) und deshalb der perfekte Bogen für den Hochsitz und fürs Blind.
Ich kenne den Bogenbauer persönlich der die von roscho genannten Shrewbows gebaut hat und jetzt unter dem Namen Javaman Bows diese tollen Bögen weiterhin baut und ich habe mich schon einige Male mit ihm über den Hybriden unterhalten und Einteilungen für irgend welche Verbände interessieren die Erbauer der richtig guten Hybriden eben rein garnicht. Der Bogen muss kurz und leistungsstrak sein für die Bogenjagd. Ein Javaman Hybid den ich da habe hat 55#@29" und das bei 52" Länge.
Wer einen guten Hybriden schießen will muss eben bei den Recurven mitschießen aber wo ist da das Problem? Man hat mit einem guten Hybriden keine Nachteile. Diese Aussagen gelten jedoch nicht für die bereits genannten Pseudohybriden europäischer Hersteller. Wer schon einen javaman, shrew, centaur, A&H usw. geschossen hat weiß was ich meine.

MfG
     Andi
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Kedde am Februar 28, 2018, 10:04:51 Nachmittag
Ich schieße den Hybriden Slick Stick von Henry Bodnik und den Recurve BigHorn von Buck Trail. Jeder Bogen hat seine Stärken.
Den Hybriden schieße ich in den Parcours weil er so leicht ist und eine sehr gute Schussleistung hat, den BigHorn im Verein wenn ich in der Halle auf Scheiben schieße, da liegt er wegen seines Gesichtes besser und ruhiger in der Hand.

Gruß
Kedde   :fire:
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Daniel124 am Mai 22, 2020, 12:07:40 Vormittag
Hallo Community,

wärme das hier mal auf ...

Also 'Hybrid' ist wohl ein neuer Begriff für ein altes Design, den Angularbogen, min. 1500 v. Chr., Ägypten.
Auch damals wohl schon sehr kurz.

Siehe:
https://www.geschichtsforum.de/thema/boegen-der-antike.23100/
https://de.dreamstime.com/stockbild-pharao-ramses-ii-mit-bogen-und-pfeil-image18091951
https://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?t=15961
https://de.wikipedia.org/wiki/Sport_im_Alten_%C3%84gypten

Beim letzten Link sind Bögen als Grabbeigabe zu sehen, die einem abgespannten Shrew verdammt ähnlich sehen ...

Der häufig entstehende Eindruck, ein Hybrid sei etwas Neues, was "die Vorteile von Langbogen und Recurvebogen vereint" ist somit wohl nicht ganz richtig ...
Es war wohl eine separate Entwicklung parallel zu LB und Recurve.

Weiß zu dem Thema jemand mehr oder gar fundiert Bescheid?

Grüße, Daniel
Titel: Re: Vorteile/Nachteil Hypridbogen
Beitrag von: Coureur de bois am Mai 22, 2020, 09:39:57 Vormittag
Hallo Daniel schau mal den Sperber von Ballg. an Langbogen alt ägyptische Form
und dann noch den Hybrid Tomahawh von 3rivers der ist 64, der Sperber 66 LG.
Beide sauschnell :bow:
Coureur