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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: Absinth am September 26, 2019, 10:52:55 Nachmittag

Titel: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am September 26, 2019, 10:52:55 Nachmittag
Mit Balance meine ich, dass der Bogen senkrecht satt in der Bogenhand hängt / der Bogen nicht kopflastig ist, also der Bogen nicht kippt, sich nicht neigt in Richtung Kopf des Schützen. Allgemein mag ich, für mein Bogenschiessen, Bögen die ausbalanciert sind und wenn sie es nicht sind, dann freue ich mich darüber, dass sie bzw. die MTs eine Stabibuchse besitzen...

Jetzt mal einige Gedanken bzw. auch Fragen meinerseits zum Thema ganz allgemein...

Wie war das früher/damals mit dem tatsächlichen Jagdrecurves welche zur Bogenjagd genutzt wurden - waren die stets ausbalanciert, hingen also satt senkrecht in der Bogenhand?

Ist ein ausbalancierter Bogen bei der Bogenjagd überhaupt ein Vorteil?

Ist ein ausbalancierter Bogen bei unserem heute überwiegend statischen Bogenschiessen überhaupt ein Vorteil, ein Nachteil oder ist dies völlig egal?

Viele heutige sog. Jagdrecurves, vom Einteiler bis zum 3-Teiler sind nicht ausbalanciert und schon gar nicht viele der diversen ILF-Kombinationen die auch Jagdrecurve genannt werden und sei es nur bei entsprechenden Bogenverbänden. Es scheint ja demzufolge auch völlig in Ordnung zu sein, dass sie nicht ausbalanciert sind - der entsprechende Bogenbauer bzw. Bogengenhersteller macht sich da wohl auch keinerlei Gedanken... Aber wie schon angedeutet, evt. ist es ja auch völlig egal - das mit der von mir beschriebenen Balance.!?

Ich weiß, es gibt noch immer Bogenbauer bzw. -hersteller welche die beschriebene Balance ihrer Bögen extra berücksichtigen und dies nicht nur bei heutigen Jagdrecurves. Will damit auch sagen, dass ich mit dem Thema natürlich auch Langbogner anspreche und egal aus wie viel Teile eure Bögen bestehen.

Die Bögen der Visierschützen bzw. der Oly.-Rev.-Schützen deren Bögen extra nach vorn kippen würde ich zunächst mal gerne aussen vorlassen es sei denn, es ist erforderlich dies hierbei zu berücksichtigen bei Hinweisen bzw. Erklärungen zum Thema.


Also liebe Community, ich freue mich auf eure Meinungen / Gedanken etc..




P.S.: Hatte vor einiger Zeit einen Covert Hunter zur Probe geschossen, meine Meinung damals, unteranderem... Für mich nur mit Stabibuchse...

P.P.S.: Bin nämlich noch auf der Suche nach einem sog. Jagdrecurve, aber ausbalanciert und möglichst ohne erforderliche Stabibuchse.   O:-)

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Uller am September 26, 2019, 11:17:50 Nachmittag
Interessantes Thema, ich bin gespannt !

Zumal ich seit einigen Tagen den kurzen Jagdstabi, der meinen Discovery hat senkrecht ausbalanciert stehen lassen, abgeschraubt habe...

Jetzt habe ich einen leichteren , nicht ausbalancierten Bogen (58")....und...man glaubt es kaum...engere Gruppen... ::)
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: testjan am September 26, 2019, 11:23:31 Nachmittag
Meine Meinung dazu, ganz persönlich und überhaupt nicht allgemeingültig: das wird überbewertet.

Die einzigen, nach deiner Beschreibung, ausbalancierten Bögen, die ich geschossen habe, waren Blankbögen mit Gewicht in der Buchse. Sämtliche anderen Bögen, Lang oder Recurve kippen oben Richtung Glatze. Das ist aber eigentlich überhaupt kein Problem, nur eine Frage der Gewöhnung.
Ich bilde mir ein, den Bogen mit einem dicken Gewicht unten leichter ruhig halten zu können - Betonung auf Einbildung. Wäre es tatsächlich so, müsste sich das im Score widerspiegeln, tut es aber nicht.

Dasselbe gilt übrigens für die Fingerschlinge aber das war ja nicht die Frage...  :troll:
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: walker am September 27, 2019, 06:08:29 Vormittag
Da du ja schon die alten Recurves ansprichst, selbst die einfachsten Holzbogen von Bear, Martin, Black Widow u. a, hatten damals Gewinde für kurze Jagdstabis.
Komm mal vorbei  dann zeig ich dir den Super Kodiak von 1971 und den Grizzly von 1983.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: roscho am September 27, 2019, 08:09:03 Vormittag
Interessantes Frage - über die ich so noch nicht nachgedacht habe ;)

„ist ein ausbalancierter Bogen für die Jagd von Vorteil ?“

Ich denke nicht, weil speziell bei der Jagd die Balance des Bogens durch weitere 2 Faktoren beeinflusst wird.
Der eine ist der sehr oft montierte Bogenköcher der den Bogen seitlich zieht, und der andere die Bogenhaltung die von senkrecht bis stark gekippt gehen kann.

Man steht ja nicht immer aufrecht perfekt ausbalanciert mit waagerechten Untergrund. Bei den extrem kurzen Compoundbögen mag das so sein, aber bei einem traditionellen Bogen sehe ich in der Balance keinen Vorteil.

Beim 3D Schießen als Wettkampfform ist das sicherlich anders, aufrechter Stand, senkrechter Bogen, gute Visierlinie und ein schwerer balancierter Bogen mögen da helfen, waren für mich aber bisher kein Thema ..
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: rso am September 27, 2019, 08:43:29 Vormittag
Meine Meinung dazu, ganz persönlich und überhaupt nicht allgemeingültig: das wird überbewertet. ..

sehe ich genauso, wie vieles andere auch

Da du ja schon die alten Recurves ansprichst, selbst die einfachsten Holzbogen von Bear, Martin, Black Widow u. a, hatten damals Gewinde für kurze Jagdstabis..........
 

oder für ne Angelrolle.  ;)

Und seltsamerweise kann man mit den ganzen alten Teilen auch heute noch hervorragend ohne Stabi schiessen.


Und wer Wettkämpfe schiesst: in TRB oder Instinktivbogen ist der ganze Firlefanz (meine pers. Bewertung) glücklicherweise eh nicht erlaubt  8)
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: walker am September 27, 2019, 09:01:19 Vormittag


Und seltsamerweise kann man mit den ganzen alten Teilen auch heute noch hervorragend ohne Stabi schiessen.

Jepp :klasse:


Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am September 27, 2019, 09:08:24 Vormittag
@roscho: Mit ausbalanciert meinte ich natürlich nicht, dass ich als Schütze stets einen aufrechten Stand einnehme und ich meinen Bogen "stets" senkrecht benutze - ein ausbalancierter Bogen im hiesigen Sinn kann natürlich auch stets auf Kante geschossen werden und natürlich auch mit Bogenköcher.


Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: roscho am September 27, 2019, 09:43:23 Vormittag
Aber allein der Bogenköcher ändert doch die Balance, und von denen gibts x Modelle ...

Und ich bin da bei Mescalero, rso und Walker

Olympisch mach das für mich Sinn, für die von dir ansprochene Jagd sinnbefreit, bei 3D je nach Klasse und Geschmack ;)
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Landbub am September 27, 2019, 09:46:43 Vormittag
Es gibt keine Jagdrecurves. Diese Bezeichnung was mal üblich für "eher kurze" Bögen, sagen wir: bis 62" und auch recht starke Bögen. Für die Jagd sind nun mal 50# aufwärts normal. Die allg. üblichen Bogenklassen, wie die BHR bei IFAA, gehen aber auf diese frühere "informelle Norm" gar nicht ein, sonder beziehen sich auf das Material und den Sehnen-Eingriff. Es ist also komplett willkürlich, was wir als Jagdrecurve bezeichnen wollen.

Gehen wir zu den echten Jagdbögen, also solchen, mit denen gejagd wird. Das sind heute fast ausnahmslos Compoundbögen, weil sie den oben genannten Anforderungen perfekt entsprechen: Sie sind 28 - 33" kurz und haben viel Rumms und Pfeilgeschwindigkeiten bis 340 fps.
Und da kann man sehr gut erekennen, dass kürzere "Jagdbögen" tatsöchlich ausbalanciert sind! Die stehen senkrecht in der Hand und liegen satt auf ohne sich zu bewegen, wenn man die Finger aufmacht. Mein Halon X macht das genau so und andere auch.
Target-Compounds wie mein Focus XL dagegen sind 38 bis 40" lang und kippen Richtung Kopf wie FITA Bögen auch. Hier wird kein Wert darauf gelegt, weil man eh mit Stabis den Schwerpunkt nach vorne verschiebt.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: roscho am September 27, 2019, 09:52:49 Vormittag
Es gibt keine Jagdrecurves ? Gewagte Aussage ;)

3/4 (wenn nicht noch mehr) der amerikanischen Bogenbauer bauen Jagdrecurves zur Jagd ;)
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: walker am September 27, 2019, 10:09:24 Vormittag
Eben.

Auf dem Bild zu erkennen 1. Hunting Bows 2. Gewindeeinsatz

Trotzdem halte ich Stabis bei Jagd Recurves  für Überflüssig!
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Woodinski am September 27, 2019, 10:35:45 Vormittag
OT: Walker, von wann ist denn der Katalog? Den linken Bogen haben wir hier im Verein. War ein "Erbstück" eines ehemaligen Mitglieds. Jeder, der damit geschossen hat, war recht angetan. Mich würd mal interessieren, von wann der ist. Schätze so frühe 70er, oder?
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: walker am September 27, 2019, 10:38:54 Vormittag
1982 gab es bis 1983 und vorher so ab 74/75
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: walker am September 27, 2019, 10:56:01 Vormittag
Die kurzen Jagdstabis früherer Zeiten waren auch weniger als Balance Hilfe gedacht, macht auch wenig Sinn bei gekantetem Bogen, sondern vielmehr als Schockabsorber um Sehnengeräusch und Handschock zu dämpfen.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: cweg am September 27, 2019, 10:58:20 Vormittag
Wer von euch ist denn aktiver Bogenjäger und kann mal etwas mit Hand und Fuss dazu sagen?
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am September 27, 2019, 11:02:23 Vormittag
@Landbub: Du darfst dich auch gerne von nationalen und internationalen Regeln diverser Bogenverbände lösen bzw. der Thread sollte nicht an deren Regeln und Auslegungen gebunden sein...   ;)

Was meinst du denn allgenein zur Balance eines Bogen und egal ob Recurve, LB usw.?


Womöglich war ja die sog. Stabibuchse einst lediglich als Buchse für die Fischrolle vorgesehen bzw. die Fischrolle gar und völlig unbewußt der erste Kurzstabi...  :upsidedown:



Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am September 27, 2019, 11:10:18 Vormittag
Wer von euch ist denn aktiver Bogenjäger und kann mal etwas mit Hand und Fuss dazu sagen?

Sollten wir die Bogenjäger hier nicht finden oder sich jene hier nicht melden - darf und sollte das Thema Balance auch ohne diese Info betrachtet werden.

@cweg: Wie ist das bei deinem Blankbogen, hast du diesen ausbalanciert und wenn ja warum? Hast du ihn schon mal kopflastig benutzt und du für dich einen Unterschied dabei festgestellt?

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Landbub am September 27, 2019, 11:21:58 Vormittag
3/4 (wenn nicht noch mehr) der amerikanischen Bogenbauer bauen Jagdrecurves zur Jagd ;)

Das ist ja was anderes. Es beschreibt aber eben auch nicht das Aussehen / Verhalten / Balance / Aufbau etc des Bogens (ausser, dass es ein Recurve ist und kein Langbogen).

Gegenbeispiel "Blankbogen". Da wissen wir, dass er durch einen 12cm Ring passt und "eher lang" ist, weils Vorteile beim Abgeifen bringt.

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: rso am September 27, 2019, 11:22:16 Vormittag
Ich verstehe das nicht, gehts jetzt um die Jagd, um Fita, um 3D, um verschiedene Bogentypen,  ums Prinzip oder um des Fragens willen?

Ich bin da raus.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: cweg am September 27, 2019, 11:23:15 Vormittag
Mein Blankgogen steht wie ein Trecker im Schuss. Ich hatte aber auch schon welche in der Hand, die nach hinten kippten, kann ich mich drauf einlassen, ändert nicht viel an der Gruppierung.

Ein Freund hat mal Fotos gemacht, als ich den Alpsbow geschossen habe, der ja sehr schwer und ausgewogen ist, mit seinen 62" auch noch Jagdbogenlänge hat. ich war erstaunt, wie der Bogen bei gutem Bogenarm ordentlich mit Tip in Richtung Kopf geht, gut geschossen steckte der Pfeil jedoch im Kill und der schuss fühlte sich auch gut und richtig an. Da hatt ich aber auch schon angefangen zu Gappen und den Bogen sehr senkrecht gehalten. Mir war das mit dem Kicken gar nicht so bewußt.

Den gleichen Bogen hatte ich vorher mit deinem Bogenköcher und Instinktiv, gekantet geschossen. Getroffen habe ich damit auch gut, bis auf die Pfundzahl von 44" könnte man es auch jagdlichen Schießstil nennen, Balance perfekt, kaum Handschock, unkompliziert und schnell und leise......so könnte ich mir, mit +15# den idealen Jagdbogen vorstellen.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Landbub am September 27, 2019, 11:39:50 Vormittag
@Landbub: Du darfst dich auch gerne von nationalen und internationalen Regeln diverser Bogenverbände lösen bzw. der Thread sollte nicht an deren Regeln und Auslegungen gebunden sein...   ;)

Nun, wenn man von einem "Jagdbogen" spricht, sollte man schon auch damit bestimmte Eigenschaften beschreiben, sonst ist der Begriff überflüssig. Denn sonst wäre jeder Bogen ein Jagdbogen, mit dem man irgendwie irgendein Vieh treffen kann. Das sind eben Bogensportverbände, die, wie ich gezeigt habe, die Bezeichnung komplett willkürlich verwenden. Aber auch z.B. nationale Vorschriften. So glaube ich, dass in den nordischen Ländern eine Mindest-Pfundzahl vorgegeben ist, damit mi einem Bogen auch gejagt werden darf.

Was meinst du denn allgenein zur Balance eines Bogen und egal ob Recurve, LB usw.?

Ich mag, dass der Bogen nach vorne kippt und nach links in die Handfläche. Darum Stabi vorne und auch an der Seite, letzteres schwerer als es nötig wäre um nur das Visier auszugleichen. Aber ich fühle mich besser dabei, wenn ich den Bogen ein wenig aktiv halten muss. Es fällt mir so viel leichter, den Pin ins ziel zu schieben, als wenn ich sozusagen aus der Regungslosigkeit / Nullstellung eine Bewegung machen muss.
Ich weiss aber, dass es andere gibt, die das genau andersrum sehen.

Womöglich war ja die sog. Stabibuchse einst lediglich als Buchse für die Fischrolle vorgesehen bzw. die Fischrolle gar und völlig unbewußt der erste Kurzstabi...  :upsidedown:

Die Stabibuchse war glaub ich eher der Praxis geschuldet, Gewichte zuverlässig am Bogen befestigen zu können. Dass ein schwerer Bogen ruhiger zu halten ist als ein leichter und auch mehr energie an den Pfeil übergibt, ist schon eine recht alte Erkenntniss.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Landbub am September 27, 2019, 11:42:33 Vormittag
Ich verstehe das nicht, gehts jetzt um die Jagd, um Fita, um 3D, um verschiedene Bogentypen,  ums Prinzip oder um des Fragens willen?

Was ist denn Deiner Meinung nach ein Jagdbogen?
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: walker am September 27, 2019, 11:53:36 Vormittag
Hier mal zur Erinnerung die ursprüngliche Fragestellung von Absinth.

Wie war das früher/damals mit dem tatsächlichen Jagdrecurves welche zur Bogenjagd genutzt wurden - waren die stets ausbalanciert, hingen also satt senkrecht in der Bogenhand?

Ist ein ausbalancierter Bogen bei der Bogenjagd überhaupt ein Vorteil?

Ist ein ausbalancierter Bogen bei unserem heute überwiegend statischen Bogenschiessen überhaupt ein Vorteil, ein Nachteil oder ist dies völlig egal?

zu 1. definitiv nicht

zu 2. definitiv nicht

zu 3. dass überlasse ich euch Sportschützen

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: roscho am September 27, 2019, 12:28:44 Nachmittag
Ich verstehe das nicht, gehts jetzt um die Jagd, um Fita, um 3D, um verschiedene Bogentypen,  ums Prinzip oder um des Fragens willen?

Was ist denn Deiner Meinung nach ein Jagdbogen?

Ein Traditioneller Jagdbogen ist für mich ein Bogen der vom Bogenbauer mit dem Ziel damit zur Jagd zu gehen gebaut wurde und der eben kein Compound ist.

Beispiele für solche Bögen gibts in Amerika (und anderen Ländern in denen die Bogenjagd erlaubt ist) zu Hauf.
Ich schieß aktuell einen Shrew Classic Hunter 2 - dieser Bogen wurde rein zu Jagdzwecken konzipiert.

Und meine Meinung zur Balance deckt sich - wie schon geschrieben mit der von Mescalero, rso und Walker ..
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Landbub am September 27, 2019, 12:48:36 Nachmittag
Ein Traditioneller Jagdbogen ist für mich ein Bogen der vom Bogenbauer mit dem Ziel damit zur Jagd zu gehen gebaut wurde

Und was unterscheidet nun einen solchen Bogen von anderen? Nur der Aufkleber "jagdbogen" wirds wohl nicht sein.

Vorstellbar:
- Silencer in Waschlappengröße
- Pfeilköcher mit Platz für Broadheads
- Kompass wie die alten Fred Bear, damit man sich nicht verläuft
- Camo oder wernig auffällige Uni Farben

geht das in die Richtung?
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: roscho am September 27, 2019, 12:58:56 Nachmittag
Kannst natürlich alles mit einem Bogen machen .. muss aber nicht sein.

Wichtiger ist aber die Fähigkeit einen schweren Pfeil > 10 gpp mit halbwegs vernünftiger Geschwindigkeit ins Ziel zu bringen und möglichst viel kinetische Energie zu transportieren.

Und leise sollte er sein, auch ohne Waschlappen ..
Die hier in D üblicherweise verwendeten amerikanischen Bogenköcher sind übrigens alle für Broadheads ausgelegt.

Ein guter Jagdbogen ist eher ein gutmütiges Arbeitstier als ein hochgezüchtetes Rennpferd.

Und was Zuggewichte angeht - hier ein guter Überblick für die USA

https://www.gearheadarchery.com/pages/regulations

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am September 27, 2019, 01:57:02 Nachmittag
Hier mal zur Erinnerung die ursprüngliche Fragestellung von Absinth.

Wie war das früher/damals mit dem tatsächlichen Jagdrecurves welche zur Bogenjagd genutzt wurden - waren die stets ausbalanciert, hingen also satt senkrecht in der Bogenhand?

Ist ein ausbalancierter Bogen bei der Bogenjagd überhaupt ein Vorteil?

Ist ein ausbalancierter Bogen bei unserem heute überwiegend statischen Bogenschiessen überhaupt ein Vorteil, ein Nachteil oder ist dies völlig egal?

zu 1. definitiv nicht

zu 2. definitiv nicht

zu 3. dass überlasse ich euch Sportschützen


Danke für deine Zusammenfassung und dem noch...

P.P.S.: Bin nämlich noch auf der Suche nach einem sog. Jagdrecurve, aber ausbalanciert und möglichst ohne erforderliche Stabibuchse...

Und danke auch für deine Einschätzung.


Für den Begriff Jagdrecurve darf auch gerne "traditioneller Recurvebogen" stehen oder wie auch immer. Oder noch anders... Ich möchte mir, nach reichlicher Überlegung, einen Recurvebogen zu legen - womöglich aus 3 Teile, mit krummen evt. gar mit ganz krummen geschraubten Wurfarmen und mit Holzkern darin, das MT aus Holz oder Schichtholz oder aus G10 oder auch alles gemischt und natürlich mit Pfeilflug über's Shelf. Ach ja, das Zuggewicht wird jenes, welches zu meiner körperlichen und momentanen Situation passt.
 
Und wer es mag ganz weit herunterbrechen, der kann sich auch ganz allgemein zur beschriebenen Balance äußern und egal von welchem Bogen. Ich kann mir aus allen etwas entnehmen...  O:-)


Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: cweg am September 27, 2019, 04:43:59 Nachmittag
Alpsbow Shadow Techno Spezial and you're done! 😁
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: wolfsspur am September 27, 2019, 05:18:37 Nachmittag
Hi,
ich schiesse einen Buffalo - der läuft ja so unter Jagdrecurve. Inzwischen habe ich 7 verschiedene Paar Wurfarme ausprobiert.
Die Originalen in Medium und Long, Hoyt F3, F7, Hoyt X Tour, Uukha HX 10, und aktuell Kossman invincible.
Insgesamt finde ich den schon gut ausbalanciert auch ohne Stabi. Wobei der Bogen mit den langen WAs und gerader Haltung nach dem Ablass oben leicht Richtung Kopf geht. Manchmal denke ich da schon über einen kleinen Stabi nach - gefällt mir nur nicht.
Der ist halt kein Holzmittelteil.....
Jammerschade, dass man das Satori nicht mit Formula baut.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: aged younger am September 27, 2019, 05:44:03 Nachmittag
Hi Jörg,
dann geb ich auch mal meinen Senf dazu  ;) :
der best "ausballencierte Recurve" den ich kenne und habe ist mein (Bodnik) Custom Hawk;
der hat vorne soviel "Holz" dass das echt gut passt; wie (fast) jeder weiß ist der einer Schwarzen Witwe nachempfunden, andere Bogenbauer haben aber auch zuvor schon ähnliche Formen gewählt.
Probiers doch mal mit einem so ähnlich geformten TD Recurve
Gruß,
Ralf
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: testjan am September 27, 2019, 07:11:56 Nachmittag
Dieses Prinzip der eingebauten Frontstabis gibt es ja schon ewig lange; Bean Pearson, Black Widow, Bear u.a. haben früher hölzerne (und auch Metall) Scheibenbögen mit viel Fleisch vorn dran gebaut. Eigentlich war es nur logisch, dass Black Widow das Konzept dann auch auf Jagdrecurves angewendet hat. Und weils funktioniert, gibt es mit Bodnik, Alexbow usw. Nachahmer.

Ich habe noch nie einen dieser Bögen geschossen, kann mir aber gut vorstellen, dass sie sich anfühlen, als wäre ein kleiner Stabi vorn reingeschraubt.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: BowLaw am September 27, 2019, 09:24:30 Nachmittag
Wenn ich das richtig auf der Reihe habe, dann ist Herr Bodnik vor einiger Zeit mit einem Mohawk im Amiland jagen gegangen.
Folglich ist der Bogen ein Jagdbogen.

Ansonsten gibt es imho höchstens eine Negativdefiniton:
Ein Jagdbogen ist ein Jagdbogen, wenn er es schafft einen möglichst schweren Pfeil mit möglichst viel Energie auf eine Strecke von rund 25 m (vielleicht auch etwas weiter, je nach dem) zu werfen.
Was auf längeren Entfernungen passiert kann dem Bogen egal sein, da er dafür nicht gebraucht/gebaut wurde.

Wenn man also Turniere oder auch nur "normale Parcours" schießen möchte mit einem "echtem Jagdbogen" wie oben definiert, dann ist so ein Bogen dafür grundsätzlich ungeeignet, da für "nahe" Ziele konstruiert.

Und wenn man mal ganz fies weiterdenkt:
Der "echte Jagdbogen" bringt ja auf kurze Entfernung möglichst viel Energie auf das Gummitier, zerstört es also mit maximaler Wucht, jedenfalls im Rahmen dessen, was ein Pfeil mit Feldspitze kann.
Noch weiterspinnen möchte ich das nicht  O:-)

Im übrigen ganz herzlichen Dank an roscho für den schönen Link über die notwendigen Zugstärken im Amiland, das hat mir nicht nur ein Lächeln ins Gesicht gezaubert sondern noch mehr.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am September 27, 2019, 09:37:28 Nachmittag
Und mein Freund, was sagst du zur beschriebenen Balance - für dich relevant?

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: BowLaw am September 27, 2019, 09:58:43 Nachmittag
Mit Verlaub mein Bester - weshalb sollte die Balance irgendeine Relevanz beim "Jagdbogen" haben?
Hast du theoretische Bedenken, dass der Bogentip an einem Ast anschlägt ?
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am September 27, 2019, 10:25:04 Nachmittag
Danke und gut, dann weiß ich nun, dass sie, die Balance, für dich in der Handhabung deines Bogens keine Rolle spielt und auch nicht, nur, für deinen Kopf erforderlich ist/wäre.   :)

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Stringwistler am September 27, 2019, 10:31:43 Nachmittag


Und seltsamerweise kann man mit den ganzen alten Teilen auch heute noch hervorragend ohne Stabi schiessen.

Jepp :klasse:
Jepp, jepp...  :klasse: :klasse:
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Uller am September 27, 2019, 10:49:43 Nachmittag
Seit einem Turnier neulich....als ich die Ehre hatte, mit dem dann erstplatzierten Primitivbogenschützen in einer Gruppe zu schießen....

....suche ich die Mängel nicht mehr in der Hardware....

Der hat die kompletten Falkenpawhawkilfcarbon- Jagdrecurve-Gruppenmitglieder...einfach nur nass gemacht....

Ich glaube...der hatte seine Balance...in einem Osage-Stecken.... :agree:
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Stringwistler am September 27, 2019, 10:50:25 Nachmittag
Und meiner Meinung nach gibt es keinen Jagdrevier, der nicht immer minimal nach hinten kippt mit leicht, lockerer Handhaltung. Sogar der Black Widow kippt leicht nach hinten, denn er hat zwar viel Holz nach vorne verbaut, aber durch die WA die ja hinten aufgeschraubt sind, wird er wieder schwanzlastig.
Ist aber eigentlich auch nicht schlimm, kommen ja seid Jahrzehnten alle Bogenjäger glänzend damit zurecht...oder?  :klasse:
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: BowLaw am September 27, 2019, 11:07:40 Nachmittag
Nochmal andersrum:

Es kommt eben auch darauf an "woher man herkommt".
Schieße ich bisher "technische Bögen", arbeite mit Stabis, Tab mit Ankerplatte usw., dann achtet man vielleicht auf die Balance eines schnöden Takedown aus fast schon primitivem Holz/Glas, whatever.

Das solche "einfachen Bögen" nicht das können und auch nicht können sollen, da nicht notwendig, kann dann natürlich im ersten Augenblick störend sein.

Dafür hat man dann eben einen "Jagdbogen" <--- bei jedem Post bewusst in Anführungszeichen.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: aged younger am September 28, 2019, 01:15:00 Nachmittag
Und mein Freund, was sagst du zur beschriebenen Balance - für dich relevant?

Absolut nicht -
fällt mir nur eben auf, dass ich beim Hawk bei gestrecktem Bogenarm (ohne in die Sehne zu greifen) und ganz lockerem Halten dieser "einfach senkrecht stehen bleibt"
Da muss ich die anderen Bögen doch mehr oder weniger fest "gegen Kippen" halten  8)
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: PanTau am September 28, 2019, 08:15:17 Nachmittag
Nach 25 Jahren FITA/WA und grundsätzlich offener Hand (mit Fingerschlinge) schätze ich auch in den 5 Jahren, die ich jetzt traditionell schieße, einen ausbalancierten Bogen, weil die anderen mir mit dem oberen Tip auf den Kopf klopfen und meine Haarpracht davon bestimmt noch dünner wird...
Ich hatte bisher an Holzbogen nur einen Hadas, der nach dem Schuss in der Hand stehenblieb (und das war nicht meiner). Bei den neueren, bleibt mein Malota Recurve besser stehen als mein Hunter´´ s Niche Predator. Deshalb hab ich dem Predator (ich schieße mit dem keine Wettkämpfe) drei Wolframstäbe an die Gripper des Gogenköchers spendiert (schön schwarz im Schrumpfschlauch.
Warum mag ich das so? Beim Follow-Trough (wenn ich den denn mal ordentlich hinbekomme) bewegt sich idealerweise nur die Hand nach hinten, der Blick bleibt auf dem Ziel und sieht den Pfeil einschlagen. Wenn der Bogen da Sachen macht, dann ist das für mich irgendwie nicht gut für den Fokus.

Wenn ich das bei einem Bogen nicht hinbekomme und ich ihn "festhalten" muss, dann geht das schon auch, ist aber nicht so die "gefühlte Wahrheit".
 Ja, ich bevorzuge schwere Mittelteile mit "Bauch" vorne unten. Oder wie der Franke sagt: "Wie der Herr, so es Gscherr..."  ;D
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am September 29, 2019, 07:10:16 Vormittag
Freut mich und schon mal vielen Dank für eure Antworten und wie es so ausschaut, bin ich nicht der Einzige dem die Balance seines Bogens freut - und, um Bogen zu schiessen ist sie jedenfalls nicht erforderlich...

Demnächst ist ja wieder PaderBow und da werde ich mal den einen oder anderen Bogenbauer auf den Zahn fühlen bezüglich der Sache mit der Balance und so.

Auch werde ich einen bogenjagenden Bogenbauer anschreiben und ihn zum Thema der Balance versuchen möglichst erfolgreich auszuquetschen - mal schauen was da so kommt. Und ein bissel telefonieren werde ich auch noch, habe da nämlich, neben euch hier, noch ein weiteres Ass im Ärmel.

Wenn ich wieder daheim bin, werde ich mal schauen ob unserer TFK-Langbogen (hat aber nur 64 Zoll aber dafür die typische D-Form) ausbalanciert ist - bin gespannt. Und, da ja eh noch Zeit und der Thread noch jung ist rechne ich auch noch damit, dass sich unsere hiesige sehr starke Langbogenfraktion auch noch meldet/äußert und natürlich auch die für mich sog. "Königsklasse" auch und, dann gibt es ja auch noch die Fraktion - ich drücke es mal ganz einfach aus da ich auf dem Gebiet auch absoluter Laie bin und damit entschuldigt - der Reiterbögen usw. usw..

Also liebe Community, ich freue mich auf weitere Antworten und wünsche euch einen schönen Sonntag vom Eibsee in der Frühe - Absinth.



Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Knorr am September 29, 2019, 09:06:33 Vormittag
Auch ich habe mich vor kurzem das erste Mal mit der Bogen Balance auseinander gesetzt, da ich demnächst wohl noch einen JS "Grombard" Recurve bekomme. Da ich auch schwere Bögen bevorzuge, wird dieser kurze Einteiler Zusatzgewicht im Griff bekommen. Daher war auch bei mir die Frage der Balance, denn kobstruktionsbedingt das Gewicht meines ersten Grombard Bogen "Philoktes" auch noch etwas rechts seitig eingebracht würde. Dennoch ist dieser Bogen ziemlich gerade ausbalanciert. Kippt minimal nach hinten. Im Vergleich zum Kovacs Python der extrem bis tip auf Stirn nach hinten kippt. Im Gegensatz dazu mein Custom bigbear von bodnik der nahezu senkrecht steht. Auch immer noch der Bogen mit dem ich am besten gruppieren, obwohl ich kein Fan von takedown bin.
Mein Reiterbogen kippt da im Vergleich fast bis zur Horizontalen, was bei Reiterbögen aber erst recht egal ist, da ein Reiterbogen, richtig geschossen, sowieso aktiv mit der gelösten Spannung beim Ablass nach vorne und zur Seite gedrückt /gerissen wird sodass der obere tip dann nach links unten zeigt (bei rH).
Ich persönlich finde einen balancierten Bogen subjektiv angenehmer, allerdings reicht mir wenn der Bogen in der senkrechten Achse balanciert ist, nach vorne oder hinten kippen ist mir egal.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Cayuga am September 29, 2019, 09:41:54 Vormittag
Wenn Du nach der Langbogenfraktion rufst, dann will ich Deinen Ruf erhören. Das mit der Balance bringt mich nicht aus dem Gleichgewicht. Mir ist das egal. Ich greife meinen Langbogen ganz locker. Zeige-, Mittel- und Ringfinger greifen locker den Bogen, wobei der Ringfinger schon nur noch ganz schwach beteiligt ist. Das reicht vollkommen, damit der Bogen nicht auf meine  volle graue Haarpracht fällt.

Beobachtung: mein Verus ist fast ausbalanciert. Ich denke, es liegt an dem Zusatzgewicht, dass ich im Griff einbauen ließ. Matthias hat 380 Gramm Blei vorne eingebaut (direkt unterhalb der Griffoverlays, also dort, wo bei anderen Bögen der Stabi ansetzt). Mir ging es hierbei aber nicht um Balance sondern um das Gewicht  und das damit verbundene ruhigere Halten des Bogens.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am Oktober 01, 2019, 10:35:58 Vormittag
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Wenn ich wieder daheim bin, werde ich mal schauen ob unserer TFK-Langbogen (hat aber nur 64 Zoll aber dafür die typische D-Form) ausbalanciert ist - bin gespannt.
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Der TFK kippt auf ca. 50 Grad bei möglichst lockerer Handhaltung. Der Bogen ist federleicht, gefühlt nicht weit entfernt von einem Stück Butter. Um, den Bogen in seine Senkrechte bringen zu wollen, ist ein fast unwesentlicher Druck erforderlich. Ist natürlich auch klar, je höher das Eigengewicht eines Bogens und je weiter er sich von der 90-Gradstellung befindet (also Richtung Kopf des Schützen) - desto höher ist der erforderliche Druck um ihn in Balance zu bringen. Kurzum, entscheidend ist halt die jeweilige Schwerpunktlage.

Wenn ich das Obige mal auf den "Medusa X" (Langbogen von Timberpoint (sehr, sehr feine Bögen)) mit seinen ca. 2,5 kg übertrage, dann kann ich mir gut vorstellen bzw. ist es eine Vermutung von mir, dass sich dieser Langbogen wenig bis überhaupt nicht außerhalb seiner hier beschriebenen Balance befindet.

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am Oktober 12, 2019, 05:14:32 Nachmittag
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Und ein bissel telefonieren werde ich auch noch, habe da nämlich, neben euch hier, noch ein weiteres Ass im Ärmel.
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Ich habe mit meinem Telefonjoker gesprochen und er meinte zum Thema (bezogen auf den Jagdrecurve) - reine Geschmackssache... Okay, mir schmeckt es ja auch so... - ich werde mich aber auch noch weiter umhören.

@cweg und alle weitere Wissende... Schiessen eigentlich alle Blankbogenschützen, speziell meinte ich hier jene die Stringwalking betreiben, einen ausbalancierten BB oder, ist es dort auch lediglich eine Vorliebe weniger Schützen?

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: africanarcher am Oktober 12, 2019, 09:17:37 Nachmittag
Alle WA BB Schützen die ich bis in die Spitzenkader kenne schießen ausbalancierte Bogen.

africanarcher
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am Oktober 12, 2019, 09:40:18 Nachmittag
Aha, dann scheint es ja zumindest für diese Schützen, in Verbindung mit ihrem diesbezüglichen schiessen, triftige Gründe dafür zu geben, welche Gründe wären dies denn zum Beispiel?

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: cweg am Oktober 12, 2019, 09:51:17 Nachmittag
Beim Stringwalking wird der Bogen derart durch das Abgreifen aus der Gleichgewicht gebracht, sodass die Grundbalance, mit möglichst viel Masse im Center, sehr wichtig ist, um einen ruhigen, möglichst präzisen Pfeil zu schießen.
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: africanarcher am Oktober 12, 2019, 10:21:54 Nachmittag
Stabilisatoren / Gewichte haben in der Regel drei Aufgaben:
1. Erhöhung des Eigengewichtes / größeres Beharrungsvermögen.
2. positive Einflussnahme auf den Schwerpunkt im Verhältnis zum Schießstil / zur Schießart.
3. Abhau von Schwingungen während des Zielvorganges / Restschwingungen.

africanarcher
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am Oktober 12, 2019, 10:51:28 Nachmittag
Klar, verstanden - letztlich ist es ja bei meinen BHR-Bögen (red. Oly.-Rec.) sehr ähnlich. Auch diese benutze ich ausbalanciert, mit Kurzstabi - aber eben mit mediteranen Griff in die Sehne.

Wenn ich das bisherige (zus. Gewicht, Stabilisation...) mal auf einen "Jagdrecurve" übertrage so frage ich mich nun noch mehr, ob der "ausbalancierte Jagdrecurve" evt. doch von Vorteil ist?

Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: africanarcher am Oktober 12, 2019, 10:53:42 Nachmittag
Du bist doch nun wirklich lange genug dabei um Dir das selbst zu beantworten; Natürlich :klasse:
das ist, je nach Bogenklasse und Verband nur leider nicht immer einfach!

africanarcher
Titel: Re: Der Jagdrecurve (unteranderem) und dessen Balance?
Beitrag von: Absinth am Oktober 12, 2019, 11:13:25 Nachmittag
Naja, ich sage es mal so... Manchmal hilft mir die Bestätigung von einem "Old Dog" schon noch weiter...  O:-)  und außerdem habe ich doch so einen von mir skizzierten Bogen nicht bzw. noch nicht... Also, hab Dank...  ;)