Archers Campfire

Bogenschießen => Training => Thema gestartet von: africanarcher am September 11, 2019, 09:41:58 Vormittag

Titel: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: africanarcher am September 11, 2019, 09:41:58 Vormittag
Ich habe jahrelang immer mit 55# auf den Fingern (Jagen und Rouven)geschossen.
Nun habe ich mich doch zur Reduktion entschlossen. 40' bis 45# sind es jetzt, je nach Bogen. Bein Stringwalking sogar nur 36#. Macht mehr Spaß und ist besser zu Händeln. Aufbauen geht recht schnell, wenn Nötig! Hab Ihr ähnliche oder andere Erfahrungen?

africanarcher
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: mK am September 11, 2019, 10:08:12 Vormittag
Absolut. Ich habe eine ganze Weile um 50# geschossen. Dann kam die Targetpanik. Da bin ich irgendwann auf ca. 30# runter. Mittlerweile wieder bei ca. 42#. Da fuehle ich mich mit wohl und habe noch genug Herausforderung.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: roscho am September 11, 2019, 10:17:06 Vormittag
Ich bin bei/wegen der TP bzw dem Techniktraining auch auf ein 35# ILF Setup mit schwerem MT runter - inzwischen bin ich wieder bei 42 mit dem Shrew angelangt und fühle mich wieder richtig wohl damit.

Die 45 bis 50# Bögen ruhen nur noch im Regal - einer hat einen neuen Besitzer gefunden ;)
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: cweg am September 11, 2019, 11:05:50 Vormittag
Jepp, ich hatte einen ähnlichen Weg. von viel zu schnelle aufgebauten 42# Olympisch Recurve, auf 48# Langbogen->55# HJM Langbogen->49# Kienle->50# Alpsbow->44# Alpsbow->

-->jetzt 40# Stringwalking. Die 40#, bzw 44# Alpsbow sin zZ absolutes Wohlfühlgewicht, trotzdem schließe ich nicht aus in den nächsten Jahren noch weiter runter zu gehen.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: cruysen am September 11, 2019, 11:07:16 Vormittag
Bei mir ist der Sprung nicht so drastisch gewesen. Nur von rund 40lbs auf rund 35lbs runter.
Ich bin immer noch weit davon entfernt, "gut" zu schießen, merke aber eindeutig, dass es mir leichter fällt, die einzelnen Schritte im Schussablauf systematisch abzuarbeiten.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: OddBow am September 11, 2019, 11:11:31 Vormittag
Japp, auch TP! Bin von 47# auf 30# auf den Fingern.
Fühle mich so deutlich wohler und habe bisher noch keine Situation gehabt, in der ich mir (zwangsweise 😜) mehr Wumms gewünscht hätte.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: slowmo-nocker am September 11, 2019, 11:33:53 Vormittag
Wo andere an den Aufbau denken, muss ich mich mit der Reduktion abfinden. Vor etwa 4 Jahren war ich bei bummelig 40lb auf den Fingern. Dann zog der Winter in die Knochen und das verdammte Alter (das eigentlich noch gar keins ist) forderte Tribut. So hatte ich mich sukzessive an die 28lb herangepirscht. Tja, und vor 2 Wochen ging´s beim Aikido ein Bisschen zu Sache. In der Folge "ziepen" die Ellenbogen ein wenig. Bis das ausgeheilt ist, begnüge ich mich mit satten 22lb.

Beim letzten Parcoursbesuch gingen dann auch fast alle ersten Pfeile in den Waldboden. Erst Nummer 2 oder 3 hatten die erforderliche Flughöhe, um auf Weite zu kommen. Solange es keine tief hängenden Äste bei großen Entfernungen gibt, sollte das aber lediglich ein Problem der Gewöhnung sein.

Das "Kindergewicht" ist nicht nur nötig, weil ich etwa schwächlich und vorgeschädigt bin, sondern auch weil ich seeehr langsam schieße. Meinen Nickname haben mir die Kumpels beim Scheibentraining verpasst. Während die nämlich ihren 6. Pfeil in der Passe schon plaziert hatten, habe ich gerade mal den 5. auf die Sehne gelegt. Ich stehe also vergleichsweise lange im Vollauszug (und habe überhaupt keine Lust, mich dabei zu quälen).

Klar, flache Flugbahn ist voll geil und hat beim Zielen manche Vorteile. Aber auch der "Püppibogen" schmeißt den Pfeil locker 70 Meter (Und er prallt auch nicht ab! Ehrenwort!)

Dirk
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: carpe noctem am September 11, 2019, 12:09:35 Nachmittag
Zu meinen Anfängen wo ich hauptsächlich Clout-Schießen betrieb, habe ich mich schnell auf #75 und mehr gesteigert.
Inzwischen bin ich bei ca. 50# auf den Finger und statt ELB nur noch glasbelegte Bögen. Bei noch weniger Pfund auf den Fingern habe ich Probleme mit dem sauberen Aufbau,
da mir der Gegendruck fehlt.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Sonuka am September 11, 2019, 02:22:13 Nachmittag
Ich muss mich jetzt damit anfreunden weniger zu schießen.... aber jenseits der 40m .... wirds blöd.
UND jetzt muss ich noch neue Pfeile Millern, da hab ich ja gar keine Lust zu.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: testjan am September 11, 2019, 02:29:29 Nachmittag
Das Gute daran ist aber, dass es heutzutage Pfeilmaterial in allen denkbaren Eigenschaften gibt. Anders als in der Holz- und Aluminiumzeit, wo es irgendwann nicht mehr leichter ging und Bögen mit geringem Zuggewicht einfach im Nachteil waren bei weiteren Distanzen. Mittlerweile kann man auch für einen 25#-Bogen Pfeile mit 8 gpp bauen und problemlos 50 Meter oder mehr schießen.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: epona am September 11, 2019, 08:36:42 Nachmittag
Ich bin dieses Jahr auch auf Grund von allgemein schlechterer Körperverfassung von 35 auf 26# runter.

Ergebnis ist deutlich besserer Schussaufbau. Auf einem Parcours neulich mit recht weiten Zielen und vielen tief hängenden Ästen hatte ich einige Probleme. Aber sonst bin ich so gut zufrieden, dass ich überlege, ob ich meinen 35-Pfünder runtertillern lassen soll.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Sonuka am September 12, 2019, 08:55:00 Vormittag
War heute morgen mit 45# im Garten.... jetzt bin ich wieder Flügellahm... ich muß wohl echt runter mit dem Zuggewicht....  :( :( :bang:
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Absinth am September 12, 2019, 09:05:44 Vormittag
@Sonuka: Geschätzt, wie viele Pfeile konntest du denn schiessen bis zu diesem Punkt?

Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Absinth am September 12, 2019, 09:31:50 Vormittag
Aufgrund von Unkenntnis und womöglich auch aufgrund eines Anflugs von Überheblichkeit und den daraus erfolgten Einsichten, auch schmerzlicher Art, habe ich vor neun Jahren, also ein Jahr nach meiner jetzigen Bogenkarriere, das Zuggewicht meiner nachfolgenden Bögen bewusst reduziert. Es liegt seit dem bei max. 38 Pfund.

Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Waldgeist am September 12, 2019, 10:03:23 Vormittag
Auch ich hatte vor drei Jahren das Vergnügen, dass mein Körper meinte sich eine Auszeit nehmen zu müssen.
Nach fünfmonatiger Totalabstinenz in ärztl. und physiol. Behandlung konnte ich "Häppchenweise" wieder einsteigen.
Tja, danach ist man vorsichtiger und sorgsamer ... Das Blöde ist nämlich: Die Probleme kommen schleichend und man kann sie nicht recht einordnen, bis man dann merkt, dass es absolut nicht mehr geht.
Fazit: Alles, was merklich über 40 # liegt ist nix mehr für`n alten Mann ...
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Stringwistler am September 12, 2019, 10:14:46 Vormittag
Da habe ich aber schon einiges mehr in meiner Bogenkarriere reduziert.
Angefangen vor fast 40 Jahren mit 40lb. LB dann auf  55lb in 1-2 Jahren gesteigert.
Mal 3-4 Jahre in den Compound Zweig gewechselt und 80lb. geschossen, aber nicht mit 85-90% Let-off, damals haben die Bögen max. 60% gehabt.
Dann mit Recurve angefangen, die ersten hatten 63-75lb. auf meinem Auszug und die 2219er Alus brachten satte 42g auf die Waage.
Durch falsches Grundtraining und falscher Anleitung natürlich nach 10 Jahren die Knochen ramponiert und auf 53lb. reduziert und so wieder lange Zeit zufrieden, bis der Tennisarm bei jedem schießen schmerzte und das jahrelang. Egal was ich anstellte, vom warm machen bis Physio... nix hat was gebracht.
Erst als mir ein bogenschießender Physiotherapeut in Teublitz auf einem Turnier sagte, wenn ich nicht augenblicklich das Zuggewicht radikal reduziere und mit Übungen für den Tennisarm beginne, schieß ich in kurzer Zeit gar nicht mehr. Uff... das hat gesessen und ich wurde auch von der Übung die er mir zeigte voll überzeugt.
Gewicht abermals auf 40-45lb. reduziert und vor jedem Schießen schön brav meine Übungen gemacht und das mehrmals täglich...
So schieße ich mittlerweilen um die 40lb und das völlig schmerzfrei... zumindest meistens...  :upsidedown:
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: mK am September 12, 2019, 10:39:40 Vormittag
Sorry für Offtopic.

@Guido: Was sind denn das für Übungen gegen den Tennisarm? Gerne auch per PN oder in einen neuen Thread.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: cruysen am September 12, 2019, 11:16:09 Vormittag
 Interessieren würde mich das auch. Sollte es die Infos darüber per PN geben, dann würde ich mich über eine Kopie auch freuen  :youRock:
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Landbub am September 12, 2019, 12:11:01 Nachmittag
Es gibt verschiedene Übungen. Was bei den zahlreichen Youtube Anleitungen oft vergessen wird: Mindestens 30 Sekunden halten.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Ulrich am September 12, 2019, 12:11:18 Nachmittag
Mit einem leichten Bogen habe ich angefangen und baue mir ab und zu einen neuen, stärkeren. Ich habe ausgerechnet, dass ich dann mit etwa 80 Jahren einen original-englischen Kriegsbogen brauche. Und nun dieser Thread!
Macht mich nicht müde!

Mit verstörten Grüssen

Ueli
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Stringwistler am September 12, 2019, 01:54:01 Nachmittag
Sorry für Offtopic.

@Guido: Was sind denn das für Übungen gegen den Tennisarm? Gerne auch per PN oder in einen neuen Thread.

euch kann geholfen werden, ich mach mal ein Video dazu.
und weil es da wohl einige andere Empfehlungen dazu auch geben wird, einen eigenen Faden dazu auf. :klasse:

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=4125.new#new
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: mK am September 12, 2019, 01:56:04 Nachmittag
Danke. :)

Und jetzt wieder zur Zuggewichtsreduktion. ;)
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: aurelium am September 12, 2019, 02:59:49 Nachmittag
Zitat
Bei noch weniger Pfund auf den Fingern habe ich Probleme mit dem sauberen Aufbau, da mir der Gegendruck fehlt.
Das ist bei mir auch so. Das absolute Minimum bei dem ich noch schießen kann sind 30# auf den Fingern. Damit hatte ich vor 2.5 Jahren angefangen. Ab und zu mache ich das nochmal mit einem kleinen Spaßbogen, was mir aber schnell langweilig wird.

Ich sehe das aber anders herum, als die meisten Kommentare hier: Ich arbeite mich zum Bogen herauf und nicht den Bogen herunter zu mir. Ist mir mein Bogen (aktuell 47-48# adF) mal zu stark, bin ich entweder nicht fit, krank, lustlos,  unfokussiert, oder alles auf einmal. Das lasse ich mir aber nicht durchgehen. Dann warte ich die schwache Zeit ab, oder mache mich wieder fit (Radfahren, Schwimmen, weniger essen, Frust reduzieren), oder begnüge mich vorübergehend mit den 5# leichteren Irbis (selbe Geometrie). Ich denke es ist besser das dann zu akzeptieren, als mit Gewalt gegen an zu gehen.

Wenn mein Körper sich mal bemerkbar macht (meist nur der Zeigefinger), wechsele ich einfach von LH auf RH.

Ich habe mir vorgenommen niemals mit dem Gewicht runterzugehen (eher höre ich ganz auf), sondern aufmerksam zu bleiben und Überlastungen vorzubeugen. Der Seitenwechsel hilft enorm dabei. Bei Recurve braucht man dazu zwei Griffstücke für RH und LH und zwei Tabs, aber das war's dann schon. Ich weiß, für 90% der Schützen ist das keine Option, aber wer die "falsche" Seite ebenfalls schießen kann, sollte das seinem Körper zuliebe auch machen.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Landbub am September 13, 2019, 10:31:07 Vormittag
Hab bei der Umstellung von Oly/Splitfinger auf Blank/3under von 44# auf gnadenlose 30# reduziert, um hier den Einstieg zu finden. Das ist gelungen. Allerdings hab ich mit 30# "kein Bedürfnis" einer sauberen Rückenspannung. Mit scheint das Release sauberer mit einer "automatischen" Führung der Sehnenhand nach ninten, wenn man ein paar# mehr auf den Fingern hat. Nach der DM am WE werde ich wohl auf 36 oder 38# gehen. 44 eher nicht mehr.
Mag aber was individuelles sein. Denn mit den 85 oder gar 90% Letoff beim Compoubd kann ich auch nix anfangen. 70% ist da meine Lieblings-Letoff. Da halte ich den Bogen ruhiger, weniger Torque
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Stringwistler am September 13, 2019, 12:38:15 Nachmittag
Zitat
Bei noch weniger Pfund auf den Fingern habe ich Probleme mit dem sauberen Aufbau, da mir der Gegendruck fehlt.
Das ist bei mir auch so. Das absolute Minimum bei dem ich noch schießen kann sind 30# auf den Fingern. Damit hatte ich vor 2.5 Jahren angefangen. Ab und zu mache ich das nochmal mit einem kleinen Spaßbogen, was mir aber schnell langweilig wird.

Ich sehe das aber anders herum, als die meisten Kommentare hier: Ich arbeite mich zum Bogen herauf und nicht den Bogen herunter zu mir. Ist mir mein Bogen (aktuell 47-48# adF) mal zu stark, bin ich entweder nicht fit, krank, lustlos,  unfokussiert, oder alles auf einmal. Das lasse ich mir aber nicht durchgehen. Dann warte ich die schwache Zeit ab, oder mache mich wieder fit (Radfahren, Schwimmen, weniger essen, Frust reduzieren), oder begnüge mich vorübergehend mit den 5# leichteren Irbis (selbe Geometrie). Ich denke es ist besser das dann zu akzeptieren, als mit Gewalt gegen an zu gehen.

Wenn mein Körper sich mal bemerkbar macht (meist nur der Zeigefinger), wechsele ich einfach von LH auf RH.

Ich habe mir vorgenommen niemals mit dem Gewicht runterzugehen (eher höre ich ganz auf), sondern aufmerksam zu bleiben und Überlastungen vorzubeugen. Der Seitenwechsel hilft enorm dabei. Bei Recurve braucht man dazu zwei Griffstücke für RH und LH und zwei Tabs, aber das war's dann schon. Ich weiß, für 90% der Schützen ist das keine Option, aber wer die "falsche" Seite ebenfalls schießen kann, sollte das seinem Körper zuliebe auch machen.

Aurelium, wart erst mal ab wenn du in mein Alter kommst, oder wirkliche Gebrechen hast was ich Dir nicht wünsche, dann reduzierst du auch, wirst sehen. Wie jung bist du denn, wenn ich fragen darf?
Denn aufhören ist für mich nie Option und wird auch bis ich in die Kiste hopse, kein Thema sein.  :klasse:
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Waldgeist am September 13, 2019, 12:56:04 Nachmittag
Die wenigsten von uns, die gesundheitliche Schwierigkeiten im Rahmen des Bogensports bekommen haben, waren davon begeistert noch waren sie darauf vorbereitet. Die "Einsicht in die Notwendigkeit" (nämlich zu reduzieren) kam doch fast immer von außen. Wer da meint, er hätte das allein im Griff und es ginge mit der Zugkraft beständig weiter nach oben, ist leider einem Irrtum aufgesessen.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: walker am September 13, 2019, 03:17:06 Nachmittag
Also Leute nix für ungut, aber ihr solltet vielleicht nicht so verallgemeinern, die meisten Schützen die ich kenne kommen im Laufe ihrer Jahre von leichten über mittelschwere Bogen wieder zurück auf leichte Bogen 30 bis 40 # und die haben meinen vollen Respekt ich freue mich über jeden Schützen.
Aber es gibt auch einige die hohe Zuggewichte schießen und zum Glück nie gesundheitliche Probleme hatten.
Ich schieße jetzt seit ca. 40 Jahren und hab mit 36# angefangen heute mit 64 Jahren schieße ich immer noch am liebsten meinen alten Grizzly mit 67# nur wenn ich zu Turnieren fahre habe ich mich auf Bogen mit 55 bis 60 # runtergeschraubt weil mir der alte Grizzly zu schade ist und ich ja auch mal ans älter werden denken muß. ;)
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: aurelium am September 13, 2019, 05:32:11 Nachmittag
Jeder wird anders alt. Alter an sich ist aber kein Kriterium für Kraft- oder Beweglichkeitsverlust (eher für weniger Ausdauer). Da spielen Erbanlagen, zu wenig Bewegung, Lebensweise, Stress und Schicksal eine größere Rolle. Ich bin schon recht alt und merke durchaus wie die Ausdauer nachlässt! Daran ist aber eindeutig meine Bequemlichkeit schuld: Schon nach 2-3 Tagen ohne Sport u. Bewegung scheint sich die Kraft subjektiv zu halbieren! (Sisiphos lässt grüßen)

Mich hat überhaupt erst der Bogen zum Sport gebracht (Spätzünder). Die Haltung und Spannung hat körperlich so unglaublich gut getan, dass ich 5 mal die Woche zusätzlich Ausdauersport angefangen habe (Radfahren, Wandern, Schwimmen) um fit zu bleiben (fit zu werden, eigentlich). Seit ein paar Monaten fühle ich mich eine Generation jünger und diverse "Messwerte" belegen dass. Der Bogen hat's in Gang gebracht - da denke ich natürlich nicht an Reduzierung.

Bogenschießen allein baut leider keine Kondition auf (wenn man dabei nicht gerade durch die Berge kraxelt). Ich kann zusätzlichen Audauersport nur empfehlen. Schwimmen z.B. lockert sämtliche Gelenke, besonders Schultern, Rücken und Hüften und fordert das Herz. Langsam anfangen, ganz langsam steigern und nicht übertreiben. Ist ein echter Jungbrunnen.

(ist etwas lang geworden, aber ich wollte nochmal erklären, warum das "Schwächeln" am Bogen auch eine Herausforderung sein kann mehr zu tun, anstatt weniger)
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: BowLaw am September 13, 2019, 08:10:14 Nachmittag
Ich bin schon recht alt ....

...

Bogenschießen allein baut leider keine Kondition auf (wenn man dabei nicht gerade durch die Berge kraxelt). Ich kann zusätzlichen Audauersport nur empfehlen. ....

Ein schöner Allgemeinplatz den du da schreibst, welcher gar nichts aussagt, da man nicht weiß aus was für einer Warte du das schreibst.
Wenn du 90 bist, dann bekommst du ein dickes Kompliment von mir, wenn du 20 bist und stark adipös, dann ebenso.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Cayuga am September 13, 2019, 08:16:09 Nachmittag
... Alter an sich ist aber kein Kriterium für Kraft- oder Beweglichkeitsverlust (eher für weniger Ausdauer). ...

Sorry, aber das ist nicht richtig. Im Alter lässt die Kraft nach, Ausdauer und Zähigkeit nehmen bei entsprechendem Training aber eher zu. Langstreckenläufer und insbesondere Ulträufer sind meist recht alt und Sprinter jung. Aber unabhängig vom Alter finde ich (zähle mich eher noch zu den Jüngeren) geringere Zuggewichte sinnvoller als hohe. Wir wollen ja keine Ritterrüstung durchschlagen sondern mit relativ leichten Pfeilen das Ziel treffen. Dafür muss ich kein hohes Zuggewicht haben.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: aurelium am September 13, 2019, 08:34:59 Nachmittag
Danke für die Aufklärung (Sprint vs. Marathon). Meine eigene Erfahrung ist, dass ich mit zunehmendem Alter kräftiger aber weniger ausdauernd wurde. Gemessen hab ich's nicht. Auch möglich dass ich mich täusche. Meine Jugend habe ich jedenfalls schon eine Weile hinter mir.

Im Grunde war es mir auch nur ein Anliegen, einmal Mut dazu zu machen, einem vermeintlichen Kraftverlust durch mehr Aktivität auszugleichen, anstatt den Laden "runterzufahren".
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Cayuga am September 13, 2019, 08:47:32 Nachmittag
Kann es sein, dass Du durch Training kräftiger wurdest? Ich denke ja (geht aus Deinem Beitrag hervor).  Aber auch Ausdauer kannst Du trainieren. Über ein gewisses Kraftlevel wirst Du aber nicht hinauskommen. Aber bevor ich falsch verstanden werde: Du machst das schon richtig, wenn Du mit Krafttraining dem Alterungsprozess entgegenwirkst. Aber bitte auch die Kondition/ Ausdauer nicht vergessen. Ein Bogenturnier oder Parcoursbesuch ist lang. Und nicht zuviel des Guten. Verletzungen und Entzündungen heilen im Alter schlechter als in jungen Jahren.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Ulrich am September 15, 2019, 11:52:29 Vormittag
Eine Reduktion des Zuggewichtes muss ja nicht erzwungen sein. Für mich geht es eher um das Ausloten der Grenzen und die Rückbesinnung auf das Notwendige, das Praktische, das Wohlfühl-Zuggewicht. So lange die gewünschte Reichweite der Pfeile nicht leidet, bleibt eine Reduktion ja auch ohne Einfluss auf eine mögliche Leistung.
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: africanarcher am September 15, 2019, 12:03:39 Nachmittag
Ganz so ist es ja leider nicht. Jedes Pfund das beherrscht wird bringt eine flachere Flugbahn und eine höhere Geschwindigkeit. Beide Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind! Aber es muss eben auch beherrscht werden!

africanarcher
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: Ulrich am September 15, 2019, 12:39:12 Nachmittag
Es stellt sich dann die Frage, inwieweit das hohe Zuggewicht praktisch begründet und wie viel davon dem sportlichen Ehrgeiz geschuldet war (ich hab`s ja auch gern, wenn die Scheibe wackelt).
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: africanarcher am September 15, 2019, 12:48:22 Nachmittag
Das ist nicht die Frage.
Die Frage ist wie realistisch schätz sich der Schütze selbst ein und in wieweit reagiert er auf sichere Empfehlungen des Trainers  / erfahrenen Händler oder Mitschützen! Das alles natürlich im Konsens zum Einsatz; Sport - Jagd - Reha - Eso. etc.

africanarcher
Es wird aber keine allgemeinen, sicheren Empfehlungen geben
Titel: Re: Zuggewichtsreduktion
Beitrag von: aurelium am September 15, 2019, 04:02:40 Nachmittag
Zitat
Beide Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind! Aber es muss eben auch beherrscht werden!
Absolut. Ob man es beherrscht, oder nicht, hängt aber oft von der Tagesform ab. Durchaus auch am selben Tag: Anfangs merklicher Aufwand, später am Abend dann irgendwie schon zu leicht (oder umgekehrt). Ein Bogen der unter überhaupt keinen Umständen eine Herausforderung darstellt, wäre mir zu wenig fordernd. Ganz davon abgesehen sind 42# - 48# auf den Fingern ja nun auch keine Kraftprotzerei.