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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: Palomino am Juli 31, 2019, 02:10:38 Nachmittag

Titel: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Palomino am Juli 31, 2019, 02:10:38 Nachmittag
Hallo zusammen,

ich hätte da Mal eine frage bei der ich an mir selbst gemerkt habe, dass ich damit Probleme habe. Ich schiele auf einem Auge und habe daraus resultierend kein bzw. eingeschränktes räumliches sehen.
Immer wieder macht sich das Mal bemerkbar unter anderem habe ich das Gefühl, dass ich das auch beim Bogenschießen merke.

Ich schieße seit etwa einem halben Jahr und finde meine Ergebnisse auch ganz passabel. Allerdings habe ich an einigen Zielen immer das Gefühl, dass ich durch mein räumliches Sehen nicht richtig Zielen kann und dann auch vorbei schieße bzw. schlecht treffe. Zielen tue ich mit einer Mischung aus Gap-Shooting und intuitivem Zielen.

Die Frage ist jetzt, ob das vom Kopf bzw. von schlechter Technik kommt oder ob das wirklich mit dem räumlichen Sehen zusammen hängt. Gibt es hier auch Schützen die mit dem räumlichen Sehen Probleme haben? Wenn ja, wie geht ihr da mit um? Bzw. merkt ihr dieses "Defizit" beim schießen?`

Viele Grüße
Palomino
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Uller am Juli 31, 2019, 02:21:45 Nachmittag
Mein Tip wäre....mach kein "Problem" daraus....es gibt nämlich Keines !

Bleibe erst mal bei max.10 Meter  ziele auf einen kleinen Punkt...den kleinsten den Du sehen kannst....


 :bow:
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: roscho am Juli 31, 2019, 02:24:35 Nachmittag
Das ist eine sehr interessante Frage ;)

Aber bevor wir wieder in Diskussionen ausbrechen, können wir uns auf einheitliche Begriffe einigen ?

Eventuell nach diesen Definitionen

http://www.bogensport.cc/traditionell-bogenschiessen/trad-bogenschiessen/zieltechniken/alle-zieltechniken/index.php

Alus meiner Sicht sind alle Techniken die sich auf räumliches Sehen stützen (also gefühlsmässig) bei einem eingeschränkten bzw nicht vorhandenen räumlichen Sehen von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: HarryS am Juli 31, 2019, 02:26:06 Nachmittag
Hallo
Mach dir da mal keine Sorgen. Auch ich sehe auf dem einen Auge fast nichts, trotzdem treffe ich ganz gut.
Zumindest als Systemschütze sollte das kein Problem darstellen. Viele Schützen verwenden sogar eine Augenklappe. Insbesondere bei Brillenträgern ist das verbreitet. Der große Vorteil der Augenklappe ist, dass man eben nicht ein Auge zukneift und damit das ganze Gesicht verzieht (und damit auch das andere Auge). Außerdem dient die Klappe als Blendschutz, zumindest bei mir als Brillenträger ist dieser Effekt nicht zu unterschätzen.
Schwierig ist es natürlich beim Entfernungsschätzen. Aber auch hier gibt es genug äußere Anhaltspunkte um zu einem halbwegs vernünftigen Ergebnis zu kommen.

Gruß Harald
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Landbub am Juli 31, 2019, 02:26:56 Nachmittag
Es gibt jede Menge guter Schützen, die machen ein Auge zu beim Zielen. Wenn Du rechts schiesst und dein rechtes Auge OK ist --> Null Problem, musst Dir nur ein passendes System zurechlegen. Intuitiv wird eher weniger gut gehen.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: HarryS am Juli 31, 2019, 02:35:17 Nachmittag
Hallo Palomino
Es wurde bereits angedeutet, ist aber extrem wichtig, daher noch einmal explizit:

Je nachdem welches Deiner Augen schlecht ist, benötigst du einen Rechthand-, oder Linkhandbogen. Da ist es völlig egal ob du Rechtshänder oder Linkshänder bist. Beim Bogenschießen entscheiden die Augen, nicht die Hände :)

Also:
    Wenn das rechte Auge gut ist, dann ein Rechthandbogen
    Wenn das linke Auge gut ist entsprechend ein Linkhandbogen.

Das sog. dominante Auge kannst du einfach herausfinden. Strecke deine Arme aus und  lege die Hände so zusammen, dass du zwischen Daumen und Zeigefinger hindurchschauen kannst (Durchmesser ca. 5cm). Dann blicke durch diese Öffnung und fixiere irgendein Ziel. Jetzt führe die Hände zum Gesicht. Irgenwann schaust du nur noch mit einem Auge durch diese Öffnung. Wiederhole das ganze einige Male, es sollte immer das gleiche Auge sein. Dieses ist dein dominantes Auge und bestimmt was du für einen Bogen brauchst.

Gruß Harald
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: et2000 am Juli 31, 2019, 03:30:18 Nachmittag
Moin.

Ich habe genau das gleiche Problem. Ich bin akuter Rechtshänder, aber da mein linkes Auge das dominante ist, habe ich Bogen in LH. Ansonsten versuche ich trotz fehlender räumlicher Sicht intuitiv zu schießen. Und es geht, mit Einschränkungen beim Treffen, die sich aber eher aus mangelnder Übung/Erfahrung ergeben.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Uller am Juli 31, 2019, 03:51:08 Nachmittag
Lasst Euch keinen Bären aufbinden ... ;)

Da gibts doch in der Tat Schützen ....die behaupten intuitiv zu schießen....

Und... was kommt raus... das "dominante Auge ".....

Einem eingefleischten , gebürtigem Rechtshänder aufzunötigen , er müsse links schießen...

Ist kompletter UNFUG !

Im anzuraten, das evt. mal auszuprobieren....kann man machen ...muss man aber nicht...

Mein Junior ...macht alles mit Links....schießen tut er Rechts .... :GoodJob:

Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: PflaumusKrücke am Juli 31, 2019, 04:16:54 Nachmittag
Bin da ganz bei dir bzw. man(n) und Frau sollte dies nicht so starr sehen... probieren halt was geht bzw. notwendig ist...

Hatte vor einiger Zeit einen RH-Schützen in der Gruppe und er hat auf dem rechten Auge "Null" Sehkraft - ich muss allerdings dazu sagen, dass er mit einem Jagdrecurve unterwegs war und diesen immer auf Kante schoss.


BG. Absinth


   
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: roscho am Juli 31, 2019, 04:25:12 Nachmittag
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen und alle zu langweilen ;)

Es kommt drauf an welche "Technik" man schiesst bzw schiessen will

Wenn ich über das "räumliche Sehen"- und dafür sind beide Augen notwendig -  instinktiv/intuitiv/was auch immer schiesse - dann ist das dominante Auge total egal

Habe ich kein oder ein sehr eingeschränktes räumliches Sehen dann muss sollte ich ein Visier- bzw Zielsystem nutzen. Dann wird der Focus auf die Pfeilspitze oder eben das Visier notwendig, und damit auch das dominate Auge.

Ein Visiersystem kann ich -egal ob ich räumlich sehe oder nicht- immer nutzen, instinktiv geht aber nur MIT räumlichen Sehen ...

Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Landbub am Juli 31, 2019, 04:26:39 Nachmittag
Lasst Euch keinen Bären aufbinden ... ;)

Da gibts doch in der Tat Schützen ....die behaupten intuitiv zu schießen....


Das dominante Auge ist aber auch nur beim intuitiven Schiessen egal. Sofern man die Pfeilspitze inbezieht, wirds schon schwierig mit beiden offen. Aber man kann das andere Auge ja zumachen und schon ists auch wieder egal.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Ralf_HH am Juli 31, 2019, 05:47:31 Nachmittag
Ich bin funktionell einäugig und habe damit beim Bogenschießen noch nie ein Problem gehabt. Für alle Zielverfahren, die mit einer Zielhilfe arbeiten - z. B. Visier, Gap Shooting oder
Stringwalking - ist das einäugige Sehen eher ein Vorteil weil das Ziel nicht "überspringt".

Ich habe nicht nur einmal gesehen, dass Visierschützen die falsche Scheibe getroffen haben, weil sie Visier und Ziel vor dem "falschen" Auge zur Deckung gebracht haben.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Landbub am Juli 31, 2019, 05:51:26 Nachmittag
Ich habe nicht nur einmal gesehen, dass Visierschützen die falsche Scheibe getroffen haben, weil sie Visier und Ziel vor dem "falschen" Auge zur Deckung gebracht haben.

Darum macht man ja zumindest kurz ein Auge zu. Dann hat man den Pin / die Pfeilspitze vor dem richtigen Auge und dann kann man das andere Auge wieder aufmachen, um eben noch mehr (3D) Info on den Schuss inzubeziehen. Oder man lässt es einfach zu und verlässt sich auf die Distanzschätzung.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Ralf_HH am Juli 31, 2019, 06:20:52 Nachmittag
Darum macht man ja zumindest kurz ein Auge zu. Dann hat man den Pin / die Pfeilspitze vor dem richtigen Auge und dann kann man das andere Auge wieder aufmachen, um eben noch mehr (3D) Info on den Schuss inzubeziehen.

Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen - eine Art Daumensprujng mit Visierpin statt Daumen. Muss ich direkt mal probieren. Ich bin derzeit sowieso dabei, mich verstärkt mit dem Daumensprung zu beschäftigen, weil ich langsam den Eindruck bekomme - besonders in welligem Gelände - damit besser zu liegen als mit dem optischen Halbieren der Entfernung zum Ziel und Schätzen der Halbstrecken.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Palomino am Juli 31, 2019, 06:28:37 Nachmittag
Das ist eine sehr interessante Frage ;)

Aber bevor wir wieder in Diskussionen ausbrechen, können wir uns auf einheitliche Begriffe einigen?

OK, danach Ziele ich durch GAP Shooting  :agree:

Das Thema mit dem dominanten Auge ist eigentlich auch einer der Punkte der mich erst zu diesem Thema gebracht hat. Ich kann mein "aktives" Auge beliebig ändern. Ich kann steuern welches Auge gerade das zentrale Bild ans Gehirn sendet. Durch mein Schielen wurde mir als Kind immer ein Auge abgeklebt. Dadurch kann ich eben wechseln. Das ist auch der Grund das mein räumliches Sehen nicht richtig funktioniert: Das Bild des passiven Auges wird vom Gehirn nicht richtig verarbeitet und es kommt kein stereoskopischer Effekt zustande.

Auf 10m bekomme ich mit meinen Pfeilen eine Gruppierung auf etwa Handflächengröße zusammen. Am ehesten macht es sich nach einer Weile im Parcours bemerkbar.

Bitte auch nicht falsch verstehen: Mir geht es nicht primär um Hilfe, sondern eher um einen Austausch ob es  anderen damit auch so geht. Ich bin für meinen Teil im Großen und Ganzen mit meinem Trefferbild zufrieden. Zumindest würde ich erst an anderer Stelle die Fehler suchen.   ;D
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Ralf_HH am Juli 31, 2019, 06:44:49 Nachmittag
Dann haben wir beide den gleichen Sehfehler. Bei mir wurde als Kind auch das (dominante) Auge abgeklebt, allerdings ohne Erfolg. Ein deutliches Schielen habe ich auch, ich schaue im Alltag nur mit dem dominierenden rechten Auge, kann aber bewusst auf links umschalten, beispielsweise beim schon erwähnten Daumensprung.

Beim Gap Shooting solltest Du wenig bis keine Probleme damit bekommen. Ich habe damit jahrelang sogar Sport gemacht, bei denen auf relativ große Entfernungen gezielt geworfen werden muss. Auch damit hatte ich nie Probleme, ebensowenig beim Fußball oder Handball.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Waldgeist am Juli 31, 2019, 07:20:25 Nachmittag
Auch mir fehlt das stereokopische Sehvermögen d.h. ich sehe alles flächig. Zum Beispiel war ich heute Nachmittag wieder "auf dem Platz". Rein optisch betrachtet stehen die Scheiben alle auf gleicher Höhe, wären da nicht die Schilder mit 30m, 40m, 50m, 60m und 70m. Und trotzdem - ich schieß nur Langbogen ohne jegliche Zielhilfen, rein intuitiv. (Unser Verein besteht überwiegend aus FiTa`nesen.) Ein paar mal im Jahr stellen wir (die Tradis) unsere alternativen Ziele auf. Dafür gehts aber immer wieder zu irgendwelchen Parcours. Da gibt es dann ständig wecheselnd große Ziel in den unterschiedlichsten Entfernungen ... Alles eine Sache der Übung: Üben übt! sagte schon Laotse.  ;)
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Cayuga am Juli 31, 2019, 07:50:43 Nachmittag
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen und alle zu langweilen ;)

Es kommt drauf an welche "Technik" man schiesst bzw schiessen will

Wenn ich über das "räumliche Sehen"- und dafür sind beide Augen notwendig -  instinktiv/intuitiv/was auch immer schiesse - dann ist das dominante Auge total egal

Habe ich kein oder ein sehr eingeschränktes räumliches Sehen dann muss sollte ich ein Visier- bzw Zielsystem nutzen. Dann wird der Focus auf die Pfeilspitze oder eben das Visier notwendig, und damit auch das dominate Auge.

Ein Visiersystem kann ich -egal ob ich räumlich sehe oder nicht- immer nutzen, instinktiv geht aber nur MIT räumlichen Sehen ...

 :agree: und dem ist nix hinzuzufügen
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: roscho am Juli 31, 2019, 08:42:19 Nachmittag
Versteht mich nicht falsch, ich will nicht sagen das es unmöglich ist ohne stereoskopisches Sehen durch viel (VIEL) Üben auch instinktiv zu schiessen, aber es ist auf jeden deutlich schwerer zu lernen und beinhaltet ein großes Frustpotential ...

Natürlich kann auch der Weg das Ziel sein, aber es spricht (aus meiner Sicht) nichts dagegen Zielsysteme zu verwenden - in so einem Fall sowieso nicht, und auch sonst ist daran doch nichts verwerfliches wenn einer (auch mit Traditionellen Bögen) „visiert“

Jedem Tierchen sein Pläsierchen ... ;)
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Beefeater am August 01, 2019, 12:24:46 Vormittag
Hallo,

mein linkes Auge ist durch einen Unfall vor vielen Jahren stark eingeschränkt, räumliches Sehen ist bei mir seitdem auch gleich Null. Da ich keine Lust habe, das linke Auge immer zu schließen, nutze ich eine Augenklappe - das klappt bestens.
Mein Ziel auf 10 bis 25 m in meinem Garten ist ein Weinblatt, das ist gerade groß genug, immer wieder alle sechs Pfeile einer Passe aufzunehmen.
Ich schiesse allerdings mit System - Point of Aim.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Stringwistler am August 01, 2019, 09:30:19 Vormittag
Also das mit einem linksdominaten Auge muß auch Linkshandbogen schießen... finde ich auch nicht nötig. Unser Helmut im Verein ist Linkshänder mit Linksdominanz. Nach gut 2 Jahren bekam er Targetpanik und wechselte auf Rechts. Er schießt instinktiv und das ned mal schlecht... der Sack...  :klasse:
Heute hat er zwar auch ab und an wieder Targetpanikansätze und ankert viel zu kurz, aber er trifft rechts auch super, trotz Linksdominanz.
Das ist wirklich nur eine Trainingssache.
Sicher nicht für jeden, aber für viele möglich.  ;)
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: stöckchenschubser am August 01, 2019, 09:37:05 Vormittag
Alles eine Frage der Übung.
Es gibt so viele Schützen die das zweite Auge ausblenden und alles mit einem Auge machen.

Das dominate Auge ist dabei sowas von egal, dass es eigentlich nicht mehr erwähnt werden dürfte.

Sarah z.B. ist Linkshänder mit Rechtsdominanz, spielt überhaupt keine Rolle, wie ihre Ergebnisse gezeigt haben.

Nur beim CP musste sie wechseln wegen des Scopes, wobei auch beim Visierschießen getrickst werden kann.
Für Kurzwaffen gibt es z.B. spezielle Griffe, damit ein Linkshänder mit dem rechten Auge zielen kann.

Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Landbub am August 01, 2019, 09:49:43 Vormittag
Das dominante Auge ist nur beim intuitiven Schiessen kompeltt egal. Beim System gehts auch, man muss halt sein System anpassen. Das wird dann aber schon schwierig, wenn man beim Gap /PoA auch eine von der Entfernung abhängige horizontale Abweichung berücksichtigen muss. Hier ist es wohl tatsächlich einfacher, die Hände zu tauschen im Falle einer Kreuzdominanz.
Den Compound musst dann dermassen "falsch" ankern, dass damit auch wieder Fehler ins System kommen.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: OddBow am August 01, 2019, 09:54:24 Vormittag
Sehe ich ehrlich gesagt nicht ganz so "lasch". Ich verstehe was ihr meint und stimme dem auch grundsätzlich zu.
Allerdings ist das ein bisschen wie zu sagen, dass man beim Fußballspielen getrost als Linksfuß einfach als Rechtsfuß agieren kann. Denn es ist ja nur eine Sache des Trainings.
Ja, ist es, aber wieso soll ich dieses Training auf mich nehmen? Ist man cooler, wenn man Rechtsfuß/auge/hand ist?

Zum räumlichen Sehen bin ich kein Experte. Allerdings würde ich sagen, dass umso weniger "intuitiv", desto besser. Ich glaube z.B., dass Point of Aim ganz gut ohne räumliches Sehen gehen müsste. Aber wie gesagt, gefährliches Halbwissen.  ;D
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: stöckchenschubser am August 01, 2019, 10:04:10 Vormittag
Zitat
Das wird dann aber schon schwierig, wenn man beim Gap /PoA auch eine von der Entfernung abhängige horizontale Abweichung berücksichtigen muss. Hier ist es wohl tatsächlich einfacher, die Hände zu tauschen im Falle einer Kreuzdominanz.

Nö, du musst nur die richtige Spitze benutzen.
Ein Kreuzdominater sieht vorne zwei Pfeilspitzen, nimmt er die richtige trifft er.
Womit wir beim System wären.
Je technischer der Schussablauf, desto einfacher wird er und so unwichtiger wird die Augendominanz.

Aber auch andere Versionen funktionieren Kreuzdiominant.

Bis eben auf die reinen Visertechniken, hier wird tatsächlich ein händischer Wechsel empehlenswert.
Wobei es auch Schützen gibt, die ihr dominantes Auge abkleben/abdecken und das nicht dominante Auge nutzen.


Zitat
Den Compound musst dann dermassen "falsch" ankern, dass damit auch wieder Fehler ins System kommen.

Wenn man die Standardversionen nimmt sicher.
Auch ist es abhängig von Release oder blank.
Wie gesagt, man müsste tricksen, wie z.B. das Scope gegen ein Reddot tauschen.

Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: roscho am August 01, 2019, 10:24:28 Vormittag
Bevor wir hier wieder abdriften in Richtung dominantes Auge - dem TE geht es primär um Fragen zum Schiessen bei Problemen mit dem räumlichen Sehen ;)




Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Landbub am August 01, 2019, 12:27:52 Nachmittag
@roscho: das da gehört schon zum räumlichen sehen:

Zitat
Das wird dann aber schon schwierig, wenn man beim Gap /PoA auch eine von der Entfernung abhängige horizontale Abweichung berücksichtigen muss. Hier ist es wohl tatsächlich einfacher, die Hände zu tauschen im Falle einer Kreuzdominanz.

Nö, du musst nur die richtige Spitze benutzen.
Ein Kreuzdominater sieht vorne zwei Pfeilspitzen, nimmt er die richtige trifft er.

Jeder, der beide Augen offen hat, sieht 2 Spitzen (oder 2 Ziele). Wenn Du jetzt aber die "falsche" nimmst, was jemand mit Sehschwäche auf dem "richtigen" Auge oder Kreuzdominanz tut, so sind die horizontalen Gaps abhängig von der Entfernung. Zeichne es Dir einfach mal auf - selber Grund wie in der Vertikalen, auch mit "Umkehrpunkt", wo man z.B bei 5m wieder das Gap von 13m hat. Man kann diesen Fehler nur eliminieren, wenn der Blick durch das Scope oder über die Pfeilspitze dem Pfeilschaft folgt bis ins Ziel. Also der Pfeil eine ausschließlich in der vertikalen verschobene Strecke der Geraden "Auge-Ziel" ist. Darum ankert man am Mundwingel oder unterm Kinn, aber die Nocke ist immer mehr oder weniger senkrecht unterm Auge. Leute die das nicht tun neigen normalerweise den Kopf ein wenig, um diesen Fehler zu kompensieren.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Sonuka am August 01, 2019, 12:34:14 Nachmittag
Ohne Stereoskopes Sehen ist einfach die "Winkelfunktion" im Sehen weg, ergo werden Entfernungen über die Größe in´s Hirn importiert. Daraus ergibt sich, dass man ganz einfach leichter durch die Tricks der Parcoursbauer reingelegt werden kann. Wo ein normal Sehender sieht "hoppla, da is ja ein Trick (Hügel, Neigung, sonstwas)" sagt. Sieht der eingeschränkte halt nicht sofort wo das Prolem ist. Ganz klassisch: Riesen-Russenkeiler vs. Mini-Wildschwein. Aber nur weil es schwer ist, heist es nicht, dass es unmöglich ist.
Um zum Anfang zurück zukommen: Meiner Meinung nach kann es durchaus sein, dass deine Einschränkung ein Grund für die manchmal schlechte Trefferlage ist, normalerweise nur in hoch-tief, jedoch in Abhängigkeit der Passgenauigkeit der Pfeile auf den Bogen auch Links-Rechts. Denn ein Pfeil, der nicht genau gradaus fliegt, sondern in leichtem Winkel (zu steif oder zu weich) muss von Schützen intuitiv oder bewusst korrigiert werden. Daraus resultiert dass mit dem Räumlichen Sehen und der Distanz nicht nur hoch-tief reguliert wird, sondern auch links-rechts.
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Palomino am August 01, 2019, 01:38:15 Nachmittag
Das würde auch ganz einfach rklären, warum ich nur an manchen Zielen die Probleme habe. Bei den meisten klappt es ganz gut, aber ein paar Ziele bekomme ich einfach nicht auf die Reihe.
Durch deine Beschreibung würde es sich für mich aber erklären, dass ich hier einfach ausgetrickst werde.

Da heißt s dann aber auch wieder: üben, üben, üben. Vor allem das Erkennen der Tricks und das Schätzen von Entfernungen.  :klasse:
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Stringwistler am August 01, 2019, 02:28:46 Nachmittag
Das würde auch ganz einfach rklären, warum ich nur an manchen Zielen die Probleme habe. Bei den meisten klappt es ganz gut, aber ein paar Ziele bekomme ich einfach nicht auf die Reihe.
Durch deine Beschreibung würde es sich für mich aber erklären, dass ich hier einfach ausgetrickst werde.

Da heißt s dann aber auch wieder: üben, üben, üben. Vor allem das Erkennen der Tricks und das Schätzen von Entfernungen.  :klasse:
Da bleibt dir auch nicht viel übrig, du mußt dir da ein System zum Zielen aufbauen.
Ein echter Instinktiver braucht nämlich keine Entfernung schätzen, da erledigt das sein Unterbewusstsein...   ;)
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: Palomino am August 01, 2019, 02:46:45 Nachmittag
Naja, da ich eh schon mit einer Art GAP Shooting (so wie roscho es oben beschrieben hat) geschoßen habe, werde ich das wohl ausbauen und die Entfernungen mal genau ausschießen.  :agree:
Da sollte ich dann bei identsicher Entfernung auf die Scheibe relativ schnell die ersten Ergebisse sehen...
Titel: Re: Treffen ohne räumliches Sehen
Beitrag von: roscho am August 01, 2019, 02:50:37 Nachmittag
 :agree:  :klasse: