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Do it yourself => Bogenbau => Thema gestartet von: Rumpelstilzchen am Juli 23, 2019, 03:15:56 Nachmittag

Titel: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Rumpelstilzchen am Juli 23, 2019, 03:15:56 Nachmittag
Hallo zusammen,

Derzeit geistert mir ein neues Mittelstück im Kopf rum. (da sollen dann natürlich auch wieder neue Wurfarme dran, womit es dann ein komplett neuer Bogen wird 😉)

Bei ein paar Sachen habe ich bereits klare Vorstellungen:
Ich würde gerne nach wie vor 3 Unter Schießen, ohne abzugreifen.
Es soll ein Jagdrecurve werden so um die 62“, Wurfarme mit Holzkern, Fastflight tauglich.
Derzeit reichen mir 35#, das Mittelteil sollte aber „ausbaufähig“ sein, und auch stärkere WAe verkraften. (Mehr als 45# werden das aber bei meiner Statur dann wohl eher nie …)
Es soll ein Holzmittelteil werden und ich will übers Shelf schießen.
Das Schussfenster soll ca. 4mm über Mitte geschnitten sein.
Die verschiedenen Hölzer sollen diesmal geschwungen verleimt werden, die Linienführung hab ich schon vor Augen. Zum einen finde ich das optisch sehr reizvoll, und zudem ist es auch belastungsgerecht.
Der Griff soll seitlich deutlich ausgestellt sein, so dass er das herausdrehen des Unterarms unterstützt, eventuell eine Daumenauflage gegenüber. Ich hatte neulich einen Falkenholz mit ähnlicher Griffform in der Hand, das hat mir sehr zugesagt. Auf alle Fälle brauche ich hierfür mehr Fleisch als die reine Wurfarmbreite. Dadurch kann ich dann auch die Materialstärke im Schussfenster etwas üppiger gestalten.
Als Material kommen einheimische Laubhölzer in Frage. Nuss, Ahorn und Esche hätte ich einiges da. Eiche würde mir noch gefallen, oder auch Robinie.
Bin aber noch offen für jegliche Anregungen, nur Tropenholz muss es nicht unbedingt sein.

Nun zu den Sachen, bei denen ich noch nicht so recht weiß wie es werden soll:
ILF oder Schraubaufnahme?
Hätte ich bereits meine Traumwurfarme im Auge, dann wäre mir eine Schraubaufnahme eigentlich lieber. Das sieht optisch einfach viel mehr nach einem Guss aus, und ich sehe technisch keinen großen Nachteil.
Ich habe aber keine konkreten Wurfarme, auf die ich mich festlegen will.  Zum einen will ich nicht allzu viel investieren, zum anderen wäre es mir lieb, wenn ich in Sachen WA flexibel bliebe, und einfach mal Unterschiedliche testen könnte. Daher wird es wohl auf eine ILF Aufnahme herauslaufen.
Da gibt’s ein breites Angebot, genug gebrauchtes Material zum Experimentieren und mit steigendem Können dann vielleicht auch hochwertigeres Material in jeglicher Preislage…
Dem Spieltrieb kommt natürlich die Einstellbarkeit von Tiller und Zuggewicht entgegen.
Und werkzeugloses Zusammenbauen des Bogens finde ich Klasse, wenn ich mit dem Rad in den Verein fahre. Nicht einmal unbedingt so sehr wegen der einen Schraube, die ich reindrehen muss, aber ich kann den Bogen dort nicht so einfach sauber ausrichten, wie ich das daheim auf meiner planen Werkbank mache.

Was mir an der ILF Aufnahme nicht gefällt ist deren Neigung zum Scheppern. Da ist mir ein satt aufliegender festgeschraubter Wurfarm irgendwie sympathischer…

Beim Material bin ich mir unschlüssig, ob ich da Verstärkungen aus Glas einbauen soll oder nicht.
Wie ist das eigentlich, wenn man von den Verstärkungslagen beim Formen des Griffes seitlich Material abträgt? Reicht da ein Einölen des Griffes, oder muss das mit einem Lack versiegelt sein, damit man später keine Glasfasern in den Fingern stecken hat?

Eine weitere Idee wäre, die „Leimfugen“ mit einem Spalt von ca. 2mm zu arbeiten, und diese dann mit Carbongewebeband und Epoxydharz zu füllen. Dann wäre die Verleimung zugleich Verstärkung und schwarzer Zierstreifen. Funktioniert das so?

Und zu guter Letzt die Frage nach dem richtigen Kleber.
Obwohl ich ein Weißleimfan bin (Bindulin D3 Propellerleim), würde ich zu Epoxy tendieren. Bei Verklebung mit Glas / Carbon stellt sich die Frage nach Weißleim ja eh nicht mehr. Gibt’s da unter den Bogenbauern einen etablierten Standard, oder irgendwelche Tips, was man da am besten hernimmt.
Ich hätte sowas hier bestellt:
https://www.phd-24.de/harze/epoxidharz/laminierharz/epoxidharz-4305-haerter-313-375g/a-3122/
oder das hier
https://www.phd-24.de/harze/epoxidharz/injektion-laminierharz/250g-epoxidharz-200g-75g-haerter-120l/a-2993/
und zur Verstärkung ggf. so ein Band:
https://www.phd-24.de/fasern/carbongewebeband/1m-420g-m-unidirektional-carbongewebeband-50mm-breit/a-3203/

Gruß, Ralf
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Grombard am Juli 23, 2019, 03:31:02 Nachmittag
Von den PHD Jungs hatte ich bis jetzt 2 Systeme.
Beide hervorragend zum Laminieren.
Kleben hat bis jetzt nicht gut funktioniert.
Du musst auf jeden Fall mit dem Flockenzeug andicken, da sie sonst zu dünnflüssig sind.
Beim Kleben habe ich eventuell zu früh getempert, was die Fugen verhungern lassen hat.

Gerade bei geschwungen Verleimungen würde ich eher zu einem dickflüssigerem Harz tendieren, dass eventuelle kleine Spalte sicher füllt.
Vielleicht ist da Smooth On oder UHU besser?

Das Band müsstest du kommplett durchtränken.
Alternativ eventuell einfach schwarzes Glaslaminat?

Die von dir in Betracht gezogen Hölzer sind alle tauglich.
Eiche mit Einschränkungen, da kurzfaserig.
Robinie ist toll.
Gibt ein herrliches bernsteinfarbenes Finish, wenn man's ölt.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: mK am Juli 23, 2019, 07:20:18 Nachmittag
Zum Bau kann ich nichts Produktives beitragen, aber ILF muss nicht scheppern. Ich hatte jetzt vier ILF Mittelteile mit verschiedenen Wurfarmen. "Laut" war nur das hier viel gerühmte F261. Die drei Holzmittelteile waren nicht lauter als geschraubte Wurfarme.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Rumpelstilzchen am Juli 23, 2019, 11:31:46 Nachmittag
... "Laut" war nur das hier viel gerühmte F261. Die drei Holzmittelteile waren nicht lauter als geschraubte Wurfarme.
Na das ist ja schonmal gut zu wissen. Das die Dinger scheppern hatte ich auch eher von den Barebow Kollegen bei uns im Verein abgeleitet, denn deren Bögen hören sich alle nicht wirklich angenehm an  :eeew:
das sind aber auch ausnahmslos Alu Mittestücke und Sehnen ohne Dämpfer und dazu immer sauleichte Pfeile.  8)
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Rumpelstilzchen am Juli 24, 2019, 12:18:27 Vormittag
Von den PHD Jungs hatte ich bis jetzt 2 Systeme.
Beide hervorragend zum Laminieren.
Kleben hat bis jetzt nicht gut funktioniert.
Du musst auf jeden Fall mit dem Flockenzeug andicken, da sie sonst zu dünnflüssig sind.
Beim Kleben habe ich eventuell zu früh getempert, was die Fugen verhungern lassen hat.

Gerade bei geschwungen Verleimungen würde ich eher zu einem dickflüssigerem Harz tendieren, dass eventuelle kleine Spalte sicher füllt.
Vielleicht ist da Smooth On oder UHU besser?

Das Band müsstest du kommplett durchtränken.
Alternativ eventuell einfach schwarzes Glaslaminat?

Die von dir in Betracht gezogen Hölzer sind alle tauglich.
Eiche mit Einschränkungen, da kurzfaserig.
Robinie ist toll.
Gibt ein herrliches bernsteinfarbenes Finish, wenn man's ölt.

Lieber Grombard,

Also mit der Laminiererei und dem Glas verkleben habe ich ja leider null Erfahrung. Mit dem Gewebe hätte ich gedacht, man braucht ein dünnflüssiges Harz um das zu tränken. Und in der Fuge hätte ich gedacht hält da das Gewebe ja die benötigte Menge an Harz durch die vollgesaugten Fasern... Das würde ich aber auf alle Fälle erst mal testen.
Beim Glas könnte man dann ja einfach sowas hier verwenden, oder?
https://www.bow-shop.de/de/Bogenbau/Bogenbau-22/Glaslaminat/bearpaw-powerglas-pure-black-0-80-x-50-mm-streifen.html
Davon hätte ich dann 2-3Lagen pro Fuge verwendet. Hier wäre dann also der dickflüssige fertige Kleber (Uhu Plus) oder entsprechend angedicktes Harz das richtige. Wie weit kommt man denn da mit ner normalen Packung Uhu Plus?
Und die Kanten des Glaslaminats werden beim Schleifen (bis 320er Körnung??) auch schön handschmeichelnd, so dass ich anschließend nur ölen kann?
Und danke für den Robinienzuspruch, da muss ich dann wohl mal zum Schreiner und ein paar Kantel besorgen besorgen. Und mal sehen ob mir ein Kontrast zu Nuss oder eher zu hellem Ahorn besser gefällt.

LG Ralf

Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Grombard am Juli 24, 2019, 06:43:44 Vormittag
Ich denke ein Gebinde UHU Endfest könnte für einen Griff reichen.
Ja, einen sauber verschliffenen Streifen Glas, kannst du nicht ertasten.
Die dunklen Zierstreifen in Bögen sind in der Regel aus Glas oder Micarta.

Aber die Idee mit dem Carbon kann auch funktionieren.
Bei meinen Versuchen hat das aber nicht gut gehaftet.
Mehrere Lagen Gewebe ließen sich gut laminieren, hafteten aber nicht gut am Holz wenn man alles zusammen gepapt hat.
Aber mach einfach ein kleines Probestück und schau ins hält.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: ParaCELLsus am Juli 24, 2019, 03:38:22 Nachmittag
@Rumpelstilzchen:

Ich würde den Epoxy von rudiweick.de nehmen...der ist etwas teurer aber hat sehr gute Eigenschaften und er reagiert nicht so toxisch auf Haut wie andere Kleber...
Link: https://rudiweick.de/produkt-kategorie/kleber/

Der Kleber ist auch gut dickflüssiger und man kann ihn gut verarbeiten...Und der gute Rudi hat damit schon etliche Kombis geklebt...
Kann ich dir nur raten ;)
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: aurelium am Juli 24, 2019, 04:57:06 Nachmittag
Blankbögen scheppern wegen des Stringwalking. Wenn weit von der Nocke weg gegriffen wird schwingt das System natürlich erheblich mehr. BB Schützen nutzen auch keine Sehnenpuschel und stören sich nicht an dem Krach. Mein 650 Club BB scheppert wie Gartengerät ohne Puschel. Schade, aber am MT liegt es nicht.

F261 laut? Kann ich nicht bestätigen. Standhöhe und Vorspannung muss bei denen etwas höher sein, weil der Winkel sehr deflex ist. Und, wie bereits mehrfach gesagt, die Nuppies unter den WA dürfen nicht auf den Boden der Fassung aufsetzen, weil die WA sonst verkannten bzw. nicht mehr ordnungsgemäß sitzen. Dann sind die so leise wie alle anderen auch.

Ach ja, bin gespannt was aus deinem Bogen wird!
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Hartl am Juli 31, 2019, 10:29:47 Vormittag

Als Material kommen einheimische Laubhölzer in Frage. Nuss, Ahorn und Esche hätte ich einiges da. Eiche würde mir noch gefallen, oder auch Robinie.
Bin aber noch offen für jegliche Anregungen, nur Tropenholz muss es nicht unbedingt sein.


Sehr gut, Ralf !!!!! :agree: :youRock:

Das ist ein Aspekt, denn ich schon immer vertrete.

Es gibt kein Tropenholz, das nicht direkt oder indirekt Urwälder und Natur zerstört !!


Man kann auch sehr gute und schöne Bögen ohne Tropenholz bauen.

Siehe https://www.kl-bogen.de/

Gruß, Hartl
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: aurelium am Juli 31, 2019, 01:16:49 Nachmittag
Im Vergleich zu dem was Bolsonaro gerade in Brasilien abholzen lässt (oder was dort seit Jahren illegal abgeolzt wird) sind die paar Griffstücke völlig irrelevant. Da kommen im Jahr weltweit vielleicht 10 Bäume zusammen. Kein Bogenschütze (oder Messerliebhaber) muss deswegen ein schlechtes Gewissen haben. Kritisch ist die Nutzung für Möbel, Terassen, Hausbau und andere Mega-Massenprodukte, wo jährlich Millionen Tonnen zusammen kommen.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Knorr am Juli 31, 2019, 01:37:07 Nachmittag
Also... Vom Bogenbau habe ich keine Ahnung, aber zu Robinie kann ich dir, Rumpelstilzchen, nur sagen das der Kontrast zu Ahorn größer wäre. Denn Robinie wird mit den Jahren immer dunkler, sieht dann ähnlich wie Nuss aus. Anfangs ziemlich gelblich bis bernstein Farben, dann wenn geölt wird es zunehmend schokoladenbraun. Habe schon ein paar Möbel aus Robinie gefertigt.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Uller am Juli 31, 2019, 01:46:13 Nachmittag
Im Vergleich zu dem was Bolsonaro gerade in Brasilien abholzen lässt (oder was dort seit Jahren illegal abgeolzt wird) sind die paar Griffstücke völlig irrelevant. Da kommen im Jahr weltweit vielleicht 10 Bäume zusammen. Kein Bogenschütze (oder Messerliebhaber) muss deswegen ein schlechtes Gewissen haben. Kritisch ist die Nutzung für Möbel, Terassen, Hausbau und andere Mega-Massenprodukte, wo jährlich Millionen Tonnen zusammen kommen.

Danke Dir erst mal....Natürlich spielt "unser" Holzverbrauch eine untergeordnete Rolle...

Viel wichtiger wäre es z.B. beim Grillen !!! darauf zu achten, das die Holzkohle zumindestst ein PFC Zeichen trägt,...auch wenn das noch lange kein Garant ist für Raubbau ...z.B. an Rumänischen Urwaldrelikten...der Großteil für unsere Bratwürschte kommt aus dem Kongo und Umgebung....wer macht die da eigentlich ??? ....jedenfalls kein gebürtiger Kongolese....(wo ist der smiley mit der Glühbirne?)

Ich versuche meinen anteiligen Schaden in sofern gering zu halten, als das ich z.B. gerade versuche ein 23 Jahre altes Automobil noch einmal zu tüven.... ::)

Meine verarbeiteten Kleinmengen aus Leder.... mal so am Rande erwähnt...sind Abschnitte aus der deutschen Möbel-und Kfz Industrie...dementsprechend Schadstoffgeprüft....und volles Rohr upcycling !

Und dabei...bin ich ein "Dino".... was "Mann" NOCH ! besser machen kann....lerne ich von meinen Kindern...


 :fire: :bow:

...ähhh...und tschuldigung fürs bisserl OT  ;)
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: roscho am Juli 31, 2019, 01:55:26 Nachmittag
 :agree:

Kleinvieh macht auch Mist ;)
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Daniel124 am Juli 31, 2019, 03:18:24 Nachmittag
KLEBEN
Hab schon 2 Mittelteile aus Multiplex-Platten mit Uhu Endfest 300 geklebt.
1x für einen 55# Bogen aus Buche und 1x für einen 35er aus Birke.
Nach dem Laminieren die Teile zusammen mit der Klebevorrichtung (oder eben Schraubzwingen) 30 Minuten in den Backofen bei 80-90 °C, das verdoppelt die Zugfestigkeit.
Keine Delaminierungen, beim 55er sind mehrere tausend Schuss zusammengekommen.

ILF UND SCHEPPERN
Bei mir scheppern 2 ILF-Holz-Mittelteile nicht. 

Grüße, Daniel
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Hartl am Juli 31, 2019, 08:00:05 Nachmittag
Im Vergleich zu dem was Bolsonaro gerade in Brasilien abholzen lässt (oder was dort seit Jahren illegal abgeolzt wird) sind die paar Griffstücke völlig irrelevant. Da kommen im Jahr weltweit vielleicht 10 Bäume zusammen. Kein Bogenschütze (oder Messerliebhaber) muss deswegen ein schlechtes Gewissen haben. Kritisch ist die Nutzung für Möbel, Terassen, Hausbau und andere Mega-Massenprodukte, wo jährlich Millionen Tonnen zusammen kommen.


Ich will auch keinem ein schlechtes Gewissen einreden. Aber wenn ich auf etwas umweltschädliches verzichten kann weil es genau so gute Alternativen gibt, dann tu ich das. Und mit den zehn Bäumen wird man allein in Deutschland nicht weit kommen.

Abgesehen davon, kannst du dir vorstellen, dass die Verwendung von fossilem Elfenbein ( die Mammuts sind seit zehntausend Jahren ausgestorben) den Handel mit Elefantenelfenbein fördert.


Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Rumpelstilzchen am August 01, 2019, 08:43:06 Nachmittag
Hallo,

Danke für die vielen Anregungen!
Also das Thema Scheppern habe ich nun von der "Contra" Liste gestrichen. Scheint bei Holz ja kein Thema zu sein.
Kleber: Hmmm UHU plus mag ich, hat sich bewährt und bei mir auch schon so einiges dauerhaft repariert und verklebt. Der Preis ist halt happig, selbst wenn man größere Gebinde kauft. Da kost das Harz von PHD ja nur einen Bruchteill. Vielleicht ist das doch einen Versuch (also Test vorab..) wert.
Zum Thema Tropenholz halt ich mich an Roschos Worte. Und Aureliums Argument kann ich da leider nicht so ganz unterstützen. Auch eine Garnitur Gartenmöbel sind im ja Verhältnis fast nix - und trotzdem kauf ich keine aus Teak...
Ich brauch gar kein Tropenholz,  nichtmal eine Griffschale für ein kleines Messer. Mir reicht das was es an heimischen Hölzern gibt.

LG Ralf
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: aurelium am August 01, 2019, 11:47:54 Nachmittag
Zitat
Auch eine Garnitur Gartenmöbel sind im ja Verhältnis fast nix
Stimmt. Aber für Gartenmöbel (und den ganzen anderen Kram) gibt es Hunderte Millionen Käufer weltweit, während es nur verschwindend wenige traditionelle Bogenschützen gibt.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Rumpelstilzchen am August 02, 2019, 08:21:05 Vormittag
Zitat
Auch eine Garnitur Gartenmöbel sind im ja Verhältnis fast nix
Stimmt. Aber für Gartenmöbel (und den ganzen anderen Kram) gibt es Hunderte Millionen Käufer weltweit, während es nur verschwindend wenige traditionelle Bogenschützen gibt.

Ich versteh schon wie Du das meinst. Es muss halt jeder für sich entscheiden wie konsequent er beim Thema Umweltschutz sein möchte. Wir besitzen zum Beispiel keine Tiefkühltruhe und keinen Wäschetrockner, und ich würde nie  ein E-Bike als Freizeitgerät benutzen. Das sind in meinen Augen halt völlig unnötige Stromfresser.
Allerdings fahre ich als Pendler einen älteren Diesel. Einfach aus Kostengründen :-(

 :ontopic:

Zum Thema ILF Aufnahme hab ich noch ein paar technische Fragen, wie die denn genau funktioniert.
Der Zapfen (Fachbegriff?) am WA der in den Schwalbenschwanz am Griffstück gleitet führt den WA seitlich. Sein Kopf und die Kugelraste dienen nur dazu, dass der WA ohne Sehne nicht wieder rausfällt, richtig?
Liegt dieser Zapfen auch voll im Ende der Schwalbenschwanz Nut im Griffstück an? Und überträgt er somit die in Längsrichtung zum WA autretenden Schubkräfte?
Der Tillerbolzen führt den WA ebenfalls seitlich. Dazu ist meist ein Hülse darauf montiert oder der Tillerbolzen hat unter dem Kopf gleich den passenden Durchmesser.
Der WA liegt in Längsrichtung nicht am Tillerbolzen an? Und somit überträgt dieser auch keine Schubkräfte?
Ist das richtig?
Ich frage deshalb nach, weil ich mir nur so erklären kann, wie die Stolid Bull Griffstücke mit schwenkbar gelagertem Tillerbolzen funktionieren können. Deren Lösung finde nämlich als alter Maschinenbauer ziemlich schick. Allen starr ins Griffstück eingeschraubten Tillerbolzen ist ja ansonsten gemein, dass der Kopf je nach Tillereinstellung mehr oder weniger schräg am WA aufliegt. Mag sein, dass das egal ist, aber aus technischer Sicht gefällt mir das gar nicht. Zumindest müsste da eine schwenkbare Scheibe drunter liegen...

Gruß, Ralf

Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: testjan am August 02, 2019, 08:29:21 Vormittag
Die Argumentation ist trotzdem ein bisschen scheuklappig. Wie viel Leute spielen Violine oder bauen welche? Ganz wenige, wahrscheinlich in einer ähnlichen Größenordnung wie es Bogenschützen gibt. Trotzdem wurde schon vor Jahren das bevorzugte Fernambuk mit einem Importverbot belegt weil die Bestände gefährdet sind. Das war seit 200 Jahren das Top-Holz für Bögen und so ein Ding ist wirklich klein, selbst die für den Bass brauchen nur wenig Holz.

Vor nicht allzu langer Zeit wurde eine der größten Figuren im E-Gitarrenbau hops genommen - Razzia bei Gibson, sämtliche Holzlager konfisziert wegen des Verdachts illegal geschlagenes Tropenholz zu verwenden.

Das sind auch Peanuts, wer kann sich schon eine Gibson leisten....

So geht das weiter, alles Nischenprodukte die für sich genommen nur einen Bruchteil des weltweiten Handels ausmachen, in ihrer Gesamtheit machen sie aber das Kraut fett.

Wobei die intensive Landwirtschaft natürlich die nachhaltigsten Schäden verursacht aber das steht auf einem anderen Blatt.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Steve.bsfd am August 02, 2019, 08:35:10 Vormittag
........................................ :-X
 :ontopic: :thankyou:
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Stringwistler am August 02, 2019, 09:20:52 Vormittag
Zitat Rumpelstilzchen:
Ich versteh schon wie Du das meinst. Es muss halt jeder für sich entscheiden wie konsequent er beim Thema Umweltschutz sein möchte. Wir besitzen zum Beispiel keine Tiefkühltruhe und keinen Wäschetrockner, und ich würde nie  ein E-Bike als Freizeitgerät benutzen. Das sind in meinen Augen halt völlig unnötige Stromfresser.
Allerdings fahre ich als Pendler einen älteren Diesel. Einfach aus Kostengründen :-(


Ich zoll Dir tiefsten Respekt Rumpelstilzchen...  :klasse: :klasse: :klasse:
Wenn ich jetzt erst mit den Leuten anfange, die ein Kreuzfahrtschiff betreten... diese Heuchler...  :bang:
Mach ich aber nicht...  ::)
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: aurelium am August 02, 2019, 04:28:59 Nachmittag
Zitat
mindest müsste da eine schwenkbare Scheibe drunter liegen
Ja, fände ich auch sehr schön. Aber dem Anstellwinkel des WA sind ohnehin Grenzen gesetzt, weil der sich in der Fassung nicht beliebig neigen lässt, ohne dass es irgendwo klemmt oder drückt oder nicht mehr sauber andrückt (besonders unter dem WA).

Zitat
Sein Kopf und die Kugelraste dienen nur dazu, dass der WA ohne Sehne nicht wieder rausfällt, richtig?
Genau. Der WA wird allein durch die Sehnenspannung gehalten. Da klappert's erst, wenn diese viel zu locker ist. Bei normaler Standhöhe passiert das aber nicht.

Zitat
Der WA liegt in Längsrichtung nicht am Tillerbolzen an? Und somit überträgt dieser auch keine Schubkräfte?
Nein. Der muss ja in Längsrichtung hin und her gleiten können beim Auszug und Loslassen. Ich habe sogar Polymer Gleitlager drunter geklebt, damit das besser geht.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: cweg am August 02, 2019, 06:35:12 Nachmittag
Aurelium, kannst du bitte mal von den Polymer Gleitlagern an der Aufnahme ein Bild machen?
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: aurelium am August 02, 2019, 09:54:54 Nachmittag
So sieht das aus. Unten drunter ist auch eins.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: cweg am August 02, 2019, 10:30:23 Nachmittag
Danke, und ist da ein Unterschied zu merken?
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: aurelium am August 02, 2019, 10:38:32 Nachmittag
Kann ich nicht sagen, weil dich die WA noch nie ohne geschossen habe (bei den Uukhas platzt sonst sehr schnell der Lack ab). Es schießt sich aber genial, ohne Rütteln oder Knarzen. Vorher hatte ich das Tape unter die Bolzen und in die Fassung geklebt, aber direkt am WA hält es besser.

Vergleichen kann ich das mit/ohne Tape aber bei den Kinetic Avantage. Da merkt man es deutlich, dass die ohne Tape lauter sind.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Hartl am August 04, 2019, 01:32:24 Nachmittag
Nur nochmal kurz zum Holz und Kleber. :ontopic:

Wenn du was festes und richtig dunkles haben willst, nimm doch Robinie und räucher das ganze Griffstück nach dem Schleifen. Je nach Dauer, drei bis X Tage wird es kräftig- bis schwarzbraun. Ahorn zB. würde es fast gar nicht annehmen. Aber das kann man ja mit kleinen Probestücken testen.

Zum Kleber muss ich dem ParaCELLsus ganz fest zustimmen.  :agree:
Ich hab auch schon lang und viel UHU Endfest geklebt, dabei hat leider nicht immer alles gehalten.
Aber der Rekubond/Rekudur C 05 vom Rudi Weick hat bisher alles gehalten, füllt sehr gut und ist auch nicht sooo teuer. Kann ich nur empfehlen !!

Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Rumpelstilzchen am August 09, 2019, 04:30:20 Nachmittag
Also zum Thema Kleber Danke nochmal an Paracellsius und Hartl!
Endringkleber für Rotationsdruckwalzen aus Nickel von Rudi Weick - interessante Zweckentfremdung ;-) Aber wenn er gut hält, dann solls mir recht sein. Is abgespeichert.

Noch was bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen:
Wenn ich Glaslaminat oder Kohlefasermatten als Verstärkungen mit einklebe, kann ich dann den Kantel nach dem verleimen noch durch den Hobel lassen? Zum einen machen das die Messer vermutlich nicht lange mit... (Ich hab in meiner Maschine Brück Einweg Hobelmesser, 0815 Standard Werkzeugstahl, kein Kobalt und schon gar kein HM)
Zum anderen, habe ich Bedenken dass das Splittern oder Ausbrechen könnte?

Hat da jemand Erfahrung damit? Wie macht das der Profi- Bogenbauer? Zylinderschleifmaschine?

VG Ralf
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Grombard am August 09, 2019, 07:15:47 Nachmittag
Mit Profi kann ich nicht dienen.
Aber ja, Glas killt alles....
Durch den Hobel würde ich sowas nicht lassen.
Die Profis haben einen Breitbandschleifer wo die das durchlassen.
Ich schleife es an der Kantenschleifmaschine plan.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: H.B. am August 09, 2019, 07:53:21 Nachmittag
Hi,
ohne jetzt irgendwie abdrücken zu wollen, verweise ich mal auf ein alten Thread von mir. Mit dem Tool am Schluss Schleife ich mittlerweile so gut wie alles - Handteile und Laminate auf Breite, Laminate auf Stärke und Taper, uvm.
https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=804.15
Ist für einen Handwerker wie dich nicht schwer zu bauen.
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Stringwistler am August 09, 2019, 09:27:45 Nachmittag
So sieht das aus. Unten drunter ist auch eins.
Und mit was hast das auf den WA geklebt aurelium?
Denn so Nylon-Kunststoffsachen lassen sich oft nicht mit allen Klebern sicher kleben. :help:
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Rumpelstilzchen am August 09, 2019, 10:47:13 Nachmittag
Hallo H.B.,

Deinen Beitrag und Deine Eigenbau Schleifmaschine habe ich schon gesehen. Die ist super, und will man dünne Leisten  (Laminate) herstellen sicher unerlässlich. Ich hab mir schon gedacht daß ne Schleifwalze oder ne Breitbandschleifmaschine da das Richtige sind. Ich will aber nicht erst so was bauen, auch wenn es machbar scheint. Ich fürchte das steht bei mir sonst blos rum...

Ich kann ja zur Not das Ganze auf der Metallfräse bei meinem Vater plan und auf Breite fräsen.

@Guido: (3M) Doppelklebeband?
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Stringwistler am August 10, 2019, 12:02:42 Vormittag
Ach hat aurelium das wohl schon irgendwo vorher erzählt? Danke Rumpelstilzchen.  :klasse:
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Rumpelstilzchen am August 10, 2019, 07:34:23 Vormittag
Ach hat aurelium das wohl schon irgendwo vorher erzählt? Danke Rumpelstilzchen.  :klasse:

Nö, war nur mein erster Gedanke. Ich würde es als erstes damit probieren.
Ich glaube das von Aurelium verwendete Material war bereits selbstklebend?
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: Stringwistler am August 10, 2019, 08:39:48 Vormittag
Vielleicht erzählt uns aurelium wo er das Material bezogen hat, denn ausprobieren möchte ich das auch einmal, ob es was bringt...  :klasse:
Titel: Re: Gedanken zum nächsten Mittelstück / Bogen
Beitrag von: H.B. am August 10, 2019, 09:02:45 Vormittag
Mit ner Fräse ist das natürlich easy zu machen - wohl dem der eine zur Verfügung hat. Aber auch hier setzen Carbon/Glas den Werkzeugen ordentlich zu.