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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: DaiSho am Juli 16, 2019, 06:58:26 Vormittag

Titel: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: DaiSho am Juli 16, 2019, 06:58:26 Vormittag
Die Auszugslänge wird sehr oft angesprochen und spielt gerade im Setup eines Bogenneulinges eine große Rolle, hat es doch einige Auswirkungen u.a. auf den Spine.
Ich stöber fast jede Woche in den Bogenbüchern von Vorderegger, so auch gestern im Pfeilbuch. Dabei bin ich auf die Auszugslänge gestoßen.

Dort werden drei Auszugslängen angesprochen:
Die „echte“ Auszugslänge, gemessen vom Pivot-Punkt bis zum Nockpunkt
Die AMO-Standard Auszugslänge vom Pivot-Punkt bis zum Nockpunkt + 1 ¾ Zoll
Die Auszugslänge von der Vorderseite des Bogens bis zum Nockpunkt, welche unwesentlich von der AMO-Standard Auszugslänge abweicht.

Welche also wird meist verwendet, wenn ihr von eurer Auszugslänge sprecht, oder welche unterstellt ihr anderen Personen, wenn sie von ihrer Auszugslänge sprechen?

Meine Pfeile aus der Anfangszeit, welche gerade draußen „verschossen“ werden, sind 30 Zoll lang (von Schaftanfang bis Schaftende ohne Nocke und Spitze). Bei liegt vorne der vordere Teil über den Pivotpunkt, also ist die echte Auszugslänge 30 Zoll. Bei einer Größe von 1,78 m und ohne Affenarme. Nach AMO wären das aber 31 ¾ Zoll. Ich selber spreche immer von meiner 30 Zoll Auszugslänge. Die neuen Pfeile sind alle 31 Zoll lang, weil 30 natürlich zu knapp ist. Das hat sich im Laufe der Zeit eben verändert, aber die 30er rutschen nicht runter und stellen keine Gefahr dar.

Ich vermute, dass einige von der Vorderseite messen, andere vom Pivotpunkt. Also sollte man wohl gerade im Anfängerbereich immer nachfragen, wie der Beginner seine Auszugslänge misst.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Sir Robin am Juli 16, 2019, 07:16:19 Vormittag
Immer AMO Standard. In der Regel wird hierbei ein sehr ähnlicher Wert herauskommen, wie bei der Messung bis Vk Bogen. Der AMO Standard wurde damals mit "plus 1,75" festgelegt, da die meisten olympischen Bögen diesem Wert entsprachen.
Die "wahre Auszugslänge" ist nicht zielführend, da niemand den ich kenne diesen Wert für seine Auszugslänge benutzt.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Cayuga am Juli 16, 2019, 07:36:47 Vormittag
Ich messe von der Vorderseite bis zum NOCKpunkt (@Gerd oder einer der Mods: bitte die dritte Abstimmschaltfläche anpassen). Warum: Das ist für mich die einfachste Art zu messen. Genauere Gedanken habe ich mir darüber noch nicht gemacht.

Jetzt stelle ich gerade fest, dass sich mit meinem neuen Bogen meine Auszugslänge vergrößert, da ich mir für meine Riesenpranken ein Griffstück machen lasse, welches von Pivotpunkt bis Vorderkante länger als üblich ist.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 16, 2019, 07:37:42 Vormittag
Immer AMO Standard.
:agree:
Alles andere stiftet nur Verwirrung.
Das gilt übrigens auch für die Pfeillänge, immer vom Nockboden bis Spitzenansatz.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: DaiSho am Juli 16, 2019, 08:00:48 Vormittag
@Cayuga Danke Peter für den Hinweis, hab es geändert.

AMO-Standard verwundert mich ziemlich. Dann müsste ich ja 32 er Auszug angeben, da denkt ja jeder, ich wäre 2 m groß ...
Auch wenn das natürlich Sinn macht immer AMO anzugeben, weil dies Standard ist.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: roscho am Juli 16, 2019, 08:17:03 Vormittag
Auch ich nutze den AMO Standard
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Absinth am Juli 16, 2019, 08:21:06 Vormittag
@DaiSho: Ich könnte jetzt meinen... Doch, du musst Affenarme haben - denn, du überragst mich mal gerade um 4 cm und ich habe einen AMO-Auszug von gerade mal max. 28 Zoll, oftmals eher ca. 1/4 Zoll weniger.

Meine Mess-Grundlage ist mein AMO-Standart-Bogen, dieser misst exakt 1,75 Zoll vom tiefsten Punkt im Griff bis zur Bogenvorderkante. Dazu addiert sich dann noch die Länge vom Nockboden meines Pfeiles bis zum tiefsten Punkt im Griff. Mit diesem "Maß" fahre ich seit längerer Zeit sehr gut, auch was den Kauf von Gebrauchtpfeilen angeht.

Ein mir liebgewonnener Österreicher hatte mich in meiner BogenBeginnerZeit, bezüglich der Auszugslänge, kompetent beraten. Aufgrund meiner nicht vorhandener Affenarme und meiner 1740 mm Körpergröße konnte er sich nicht vorstellen, wir hatten miteinander telefoniert, dass ich so einen langen Auszug hätte... und ja, er hatte/hat recht. Achja, auch hatte ich seine Erfahrung bestätigt, dass oftmals mit zu langen Auszugslängen "hantiert" wird...

Andererseits ist auch hierbei klar, dass wir auch bezüglich der Auszugslänge sehr individuell unterwegs sind...


BG. Absinth
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 16, 2019, 08:30:25 Vormittag
 :agree:

Ich bin ebenfalls 174, Tendenz fallend, und habe bei akkurater Form 27.5" Auszug, meist eher gut 27.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: DaiSho am Juli 16, 2019, 08:39:52 Vormittag
Oha, Affenarme, ich wusste doch, es stimmt noch mehr nicht  :( :(

Die 30 Zoll Pfeile enden über den Pivot-Punkt, der Bogen hat bei 33@28. Bei mir mehrfach gemessen zwischen 37 und 38 Pfund.
Die letzten drei Jahre habe ich zwischen den Jahren mit unserem befreundeten Verein, da das Training ausfiel, ein Bogenweihnachtsschießen veranstaltet.
Einer von denen hat eine eigene Ausrüstung. Er ist ca. 10 cm größer und nutzt 29 Zoll Pfeile. Den Bogen wollte ich mal ausprobieren. Die Pfeile hab ich runtergezogen, waren zu kurz.
Also Affenarme oder zu viel rumhantieren, hmm.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Absinth am Juli 16, 2019, 08:48:54 Vormittag
...
Andererseits ist auch hierbei klar, dass wir auch bezüglich der Auszugslänge sehr individuell unterwegs sind...


...  O:-)  und bitte jetzt nicht alle deine Pfeile abschnippeln, sie könnten sonst zu kurz sein...  ;-)


BG. Absinth
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 16, 2019, 08:50:35 Vormittag
Gedanken würde ich mir deshalb nicht machen, wir sind halt unterschiedlich konstruiert.... zum Glück!
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Ampsivar am Juli 16, 2019, 09:01:07 Vormittag
Ich messe von der Vorderseite bis zum Nockpunkt.  Warum: Das ist für mich die einfachste Art zu messen
:agree:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: cweg am Juli 16, 2019, 09:10:32 Vormittag
AMO Standard, manchmal machen Standards das Leben einfacher. Weicht der Bogen vom Standard ab, wie zB mein Border Tempest, der Greenhorn Sirius oder die Drage Bue Langbögen, dann wäre meine Auszugslänge mal eben um gut 3" gestiegen, was aber definitiv falsch ist. Bis zum Pivotpunkt oder bis Buttonmitte +1,75" ist dagegen immer gleich.....weltweit :)
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: carpe noctem am Juli 16, 2019, 09:55:14 Vormittag
Aus Sicherheitsgründen messe ich die Pfeillänge immer bis zur Vorderkante. Dann hat man immer einen guten Anhaltspunkt wie kurz ein Pfeil sein darf.
Für ein Zuggewichtsdiagramm nach AMO wegen der Vergleichbarkeit.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: aged younger am Juli 16, 2019, 10:53:17 Vormittag
Ich messe von der Vorderseite bis zum NOCKpunkt. Warum: Das ist für mich die einfachste Art zu messen. Genauere Gedanken habe ich mir darüber noch nicht gemacht.
:agree:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: aurelium am Juli 16, 2019, 11:22:01 Vormittag
Der AMO Standard ist nützlich, aber rein physiologisch etwas willkürlich. Der rein körperliche Auszug geht ja von der Kontaktfläche an der Bogenhand bis zu den Fingern der Zughand - also: von Pivotpunkt (bzw. Button) bis zur Sehne. Das mit den 1,75" plus ist wohl historisch bedingt, weil man vorher den Bogenrücken als Bezug genommen hat und irgendwann mit fortschreitender Technik die Abstände immer unterschiedlicher wurden.

Da es allein um Vergleichbarkeit geht, ist das zwar relativ egal. Nur muss man es leider immer wieder jedem Einsteiger von vorne erklären.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: mK am Juli 16, 2019, 11:31:46 Vormittag
Ich messe auch vom Nockboden bis zur Bogenvorderkante weil es einfach einfacher zu messen ist. Gebe das i.d.R. aber auch immer mit an. Ich bin mir auch absolut bewusst, das mein Auszug je nach Bogen daher um ca. 0,5" variiert und nicht wirklich vergleichbar ist.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Knorr am Juli 16, 2019, 11:35:38 Vormittag
 Auch ich Messe von der Vorderkante bis zum Nockboden. Und bezüglich Individualität :bin auch nur kurze 178cm hoch und ziehe gute 30.5"Auszug.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: BlueAngel am Juli 16, 2019, 08:35:37 Nachmittag
das einzig richtige, "Vom Pivotpunkt bis zum Nockpunkt". (aktuell nur 8%  :-[)

Warum?
Wie wird beim Bogen die Aufspannhöhe gemessen?
 ;)
Richtig, gleicher Bezugspunkt.   :bow:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Waldgeist am Juli 16, 2019, 10:39:26 Nachmittag
Es gibt jedoch ganz einfache Gründe, warum sich viele - mich eingerechnet - anders verhalten. Es geht nicht darum eine bestimmte Norm oder Richtlinie zu erfüllen. Es geht darum die vernünftige Pfeillänge zu ermitteln; und das eben bezogen auf einen bestimmten Bogen unter Berücksichtigung der Konstitution der-/desjenigen Bogenschützin/-en.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: BlueAngel am Juli 16, 2019, 10:49:57 Nachmittag
Das ist mir schon klar, aber du sagst es eben schon selbst.
Pfeillänge.
Auszugslänge != Pfeillänge

Pfeillänge = Auszugslänge + bogenspezifischer Wert

Die Auszugslänge ist halt ein klar definierter Wert, der sich auch einfach vergleichen lässt.
Zu dem Wert passt dann auch das Zuggewicht dazu. ;)
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Waldgeist am Juli 16, 2019, 11:09:46 Nachmittag
Der Begriff "Auszugslänge" wird zwar als Festwert betrachtet und behandelt, ist somit eine durchaus mitentscheidende Größe wenn es um die Kenndaten eines Bogens geht. Mitunter auch als ein Parameter für den Kaufentscheid. Erst recht, wenn es darum geht zwei Bögen zu vergleichen; dann gilt auch für mich AMO.  Soweit o.k.
Wenn ich jedoch vom Schützen ausgehe, ist der Wert eben nicht unbedingt ein Festwert sondern eine Variable, die in Länge des Pfeils einfließt.
Wir müssen uns ja gar nicht überzeugen, zumal wir beide wissen worum es geht. Ich habe die Frage so beantwortet, wie es "im täglichen Geschäft läuft".
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Absinth am Juli 17, 2019, 12:17:47 Vormittag
Habe da mal eine Verständisfrage an jene, welche ihre Auszuglänge so messen/ermitteln...


..."Vom Pivotpunkt bis zum Nockpunkt"...


Wie genau macht ihr das, also praktisch - dort wo der Piviotpunkt liegt befindet sich eure Bogenhand und dort wo der Nockpunkt ist befinden sich eure Fingerlein der Zughand - wie legt ihr unter diesen Bedingungen die Messlatte bzw. den Messpfeil oder was auch immer an, um die Auszugslänge, möglichst korrekt, ablesen zu können? Oder, ermittelt ihr selbige gar über irgendwelche Umwege?


Gut`s Nächtle,
Absinth
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: nordstern am Juli 17, 2019, 12:32:56 Vormittag
Ich habe für Vorderseite abgestimmt.

Mal eine Frage an die AMO/Pivot Verfechter, wie messt ihr denn den Auszug? Irgendwie verdeckt bei mir immer die Bogenhand den Pivotpunkt. Einen Bleistiftstrich möchte ich auch nicht auf den Bogen machen. Also doch Vorderkante minus 1,75" oder echte Bogentiefe bis Pivot? Das wäre dann aber zumindest nicht nach AMO.

Für uns ist wichtig, den Auszug an einem definierten Punkt pro Bogen mit einem Messpfeil zu bestimmen, um danach das echte Zuggewicht auf den Fingern mittels Zugwaage herauszufinden. Dann geht es an die Spineauswahl und RST.

Für ein vergleichbares Auszugsdiagramm mag ja der AMO-Standard ok sein, aber nur nach solch einem Diagramm beurteilen wir keine Bögen, das geht nur in der Praxis.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Stringwistler am Juli 17, 2019, 06:37:02 Vormittag
Also ich mess auch meist Vorderkante Bogen und ziehe dann die 1,75 für Angabe des Pivotpunktes einfach ab. Ich hab mal meine Bögen wegen der +1,75 AMO nachgemessen. Das gibt sich nix, die meisten meiner Bögen haben auch diesen Wert +-5-6mm....also ignorierbar...  :klasse:
Mein Auszug 30,5". Pfeile 30-30,75" je nach Spine.
Bei Bogendiagramme immer nach AMO Maß auf meinem Tillerboard.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: DaiSho am Juli 17, 2019, 06:41:35 Vormittag
Ich habe für Vorderseite abgestimmt.

Mal eine Frage an die AMO/Pivot Verfechter, wie messt ihr denn den Auszug?

Ich bin kein Verfechter der Pivot-Methode, für mich war das einfach schlüssig.
Wie das zu messen war ist einfach. Alter 30er Pfeil, ausziehen, Gattin steht daneben macht ein Foto und ich sehe, am
Übergang zwischen Schaft und Spitze liegt der Pivotpunkt  drunter. Sowie auch andere Personen mit Kommentar: Der ist aber arg kurz und
das ist doch gefährlich  :)
Noch kommt dazu, dass ich bei der Weihnachtsfeier die 29er runtergezogen habe, also ist aufgrund dessen der Auszug mind. 29 + Zoll.

Die Messung von der Vorderseite ist für mich allerdings vollkommen schlüssig, dass sowenig vom Pivotpunkt messen, verwundert mich schon.

An dieser Stelle ein Danke schön für die rege Beteiligung  :klasse:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Stringwistler am Juli 17, 2019, 06:45:57 Vormittag
Ich habe für Vorderseite abgestimmt.

Mal eine Frage an die AMO/Pivot Verfechter, wie messt ihr denn den Auszug?

Ich bin kein Verfechter der Pivot-Methode, für mich war das einfach schlüssig.
Wie das zu messen war ist einfach. Alter 30er Pfeil, ausziehen, Gattin steht daneben macht ein Foto und ich sehe, am
Übergang zwischen Schaft und Spitze liegt der Pivotpunkt  drunter. Sowie auch andere Personen mit Kommentar: Der ist aber arg kurz und
das ist doch gefährlich  :)
Noch kommt dazu, dass ich bei der Weihnachtsfeier die 29er runtergezogen habe, also ist aufgrund dessen der Auszug mind. 29 + Zoll.

Die Messung von der Vorderseite ist für mich allerdings vollkommen schlüssig, dass sowenig vom Pivotpunkt messen, verwundert mich schon.

An dieser Stelle ein Danke schön für die rege Beteiligung  :klasse:
Aber meistens sieht dieser Wert fürs Foto in der Praxis beim schießen häufiger anders, nämlich nicht selten um einige cm kürzer aus.
Darum sag ich jedem der mit der Auszugslänge angibt, später auf dem Parcours seine wahre Auszugslänge, wenn der Pfeil dann auch mal 5-7cm vorne weiter rausschaut, weil sehr viele Leute viel zu starke Bögen schießen.  :Achtung:
Meine Erfahrung sagt mir nämlich daß die auf dem Platz ermittelte Auszugslänge bei traditionellen Schützen oft genug nicht praxiskonform ist.  :Achtung: :Achtung: :Achtung:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: DaiSho am Juli 17, 2019, 06:53:43 Vormittag
Da hast du wohl Recht Guido, insbesondere wenn man auf dem Parcour vernachlässigt, ins T zu kommen.
Dann sieht die Sache ebenso ganz anders aus.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: aurelium am Juli 17, 2019, 10:10:17 Vormittag
Gerade in einem Forum, wo täglich die Frage kommt "welche Auszulänge hast du denn?", sollte man sich schon auf einen Standard einigen, denn sonst reden wir alle aneinander vorbei. Eine Toleranz von +/- 1,75" hinzunehmen ist völlig sinnlos. Der Unterschied zwischen 28" und fast 30" ist enorm und kann einen Bogen für einen Schützen nutzlos machen.

Wie auch immer ihr eure Pfeillängen messt, hier im Forum sollte nach AMO kommuniziert werden. Sonst können wir diese Angabe in Zukunft auch gleich weglassen.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Grombard am Juli 17, 2019, 10:21:07 Vormittag
Dem kann ich mich nur anschließen.

Beim Bogen wird das Zuggewicht nach AMO angegeben.
Wo liegt jetzt der Sinn darin, den eigenen Auszug anders anzugeben?
Pfeil bis Bogenvorderkante macht noch Sinn, da dieser Wert nah am AMO liegt.
Aber ab Pivot ist irreführend und im Zweifel auch suboptimal für die Performance oder gar gefährlich.

Wenn ich z.B. einen Bogen bis 29" Auszug (AMO) designe und jemand fragt, ob er den auch mit 30" schießen kann....
Dann mag das bei 30" AMO noch so halbwegs gehen....
Bei 30" vom Pivot aus, also mit 32" Pfeilen bis Vorderkante gezogen sieht das ganze schon anders aus
Dann ist der Bogen weit außerhalb von seiner Komfortzone.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Cayuga am Juli 17, 2019, 11:16:51 Vormittag
 :agree:   Einheitliche Sprache und Standars machen Sinn. Ich werde zukünftig meine Auszugslänge nach AMO angeben.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 17, 2019, 11:24:05 Vormittag
Alles andere sorgt bloß für Verwirrung, das sieht man schon an dieser Diskussion.

Ob nun exakt Button plus 1,75 oder einfach bis Vorderkante spielt dabei eigentlich keine Rolle, der Unterschied ist marginal.

Alles wird so angegeben und gemessen: Auszugslänge, Zuggewicht, Mindestpfeillänge - fertig. Und man spricht dieselbe Sprache.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Stringwistler am Juli 17, 2019, 01:51:50 Nachmittag
Alles andere sorgt bloß für Verwirrung, das sieht man schon an dieser Diskussion.

Ob nun exakt Button plus 1,75 oder einfach bis Vorderkante spielt dabei eigentlich keine Rolle, der Unterschied ist marginal.

Alles wird so angegeben und gemessen: Auszugslänge, Zuggewicht, Mindestpfeillänge - fertig. Und man spricht dieselbe Sprache.

Das geht doch beim Zuggewicht schon weiter.
Ich habe in meinen Sehnenbauformularen die Abfrage nach tatsächl.Zuggewicht auf den Fingern stehen.
Gut die Hälfte der Besteller gibt aber das Zuggewicht auf 28" das auf dem Bogen steht an.
Wenn ich dann mal Leute mit 31-32" Auszug habe, können das ja schon mal 10lb. mehr sein?
Zugewicht sollte auch immer mit 40@30,5" angegeben werden. Was auf dem Bogen steht ist doch nur beim Verkauf interessant. :youRock:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 17, 2019, 02:23:23 Nachmittag
Ist ja klar, dass man bei bestimmten Zwecken das tatsächliche Zuggewicht braucht, wie das dann ermittelt wird ist wurscht. Es zählen nur die Pfund auf dem Finger.

Und Angaben auf dem Bogen stimmen sowieso nie. Jedenfalls weichen sie öfter ab als dass sie hinhauen, egal welcher Hersteller. Ausnahme: Wurfarme von Takedowns, da stimmt es.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Sabiji am Juli 17, 2019, 04:08:56 Nachmittag
Ausnahme: Wurfarme von Takedowns, da stimmt es.
Nö. Erst vor kurzem hat sich ein Vereinskollege nach langem Überlegen Uukha VX+ zugelegt, um sie mit einem kürzerem MT (ich glaube 21") zu verheiraten. Er hat das Zuggewicht der WA über den Mittelteil-WA-Rechner von Uukha ermittelt und war totunglücklich, dass das tatsächliche Zuggewicht nach Erhalt der WA um 6 lbs nach unten abwich. Wir haben die WA dann auf ein 25" OR-Mittelteil noch mal überprüft, dasselbe Ergebnis: 6 lbs leichter als angegeben (mit elektronischer und mechanischer Waage gemessen).
Bei den Kosten der WA wollte er natürlich reklamieren. Den Stand der Dinge kenne ich leider nicht.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 17, 2019, 04:18:31 Nachmittag
😲😲😲
Das scheint mir aber eher die Ausnahme zu sein, wer weiß, vielleicht hat der Praktikant noch schnell vor Feierabend die Daten draufgepinselt und einen Zahlendreher.
Gerade so renommierte Hersteller.... meine haben immer gestimmt, selbst die billigsten Polaris usw.
Im Gegensatz zu LBs und Recurves, da gibt es Abweichungen bis zu 20%, meist nach unten. Auch bei Bogenbauern mit dem besten Renommee.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: cweg am Juli 17, 2019, 04:30:20 Nachmittag
Auch wenn es OT ist, bei UUKHA WA ist es bekannt, dass die WA i.d.R zu schwach ausfallen. Die messen dass mit nem anderen Wurfarmwinkel oder so.

Bei Kaya hingegen ist es (mir leider zu spät) bekannt, dass die meist 2-4lbs zu viel haben.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 17, 2019, 04:33:04 Nachmittag
Das ist übel! Gut, wenn man es wenigstens vorher weiß und sich darauf einstellen kann.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: aurelium am Juli 17, 2019, 04:38:27 Nachmittag
Ist nicht immer so. Meine Vx+ mit nominal 40# hatten sogar etwas mehr, was mich natürlich gefreut hat. Ich habe jetzt 48# auf den Fingern. Der Rechner auf der Uukha Homepage geht von einem relativ steilen Winkel aus, was bedeutet man muss bei vielen MT die Tillerbolzen ganz rein drehen, um auf das nominale Gewicht zu kommen. Troztdem empfehle ich immer 2# stärker zu bestellen, weil die WA sich so butterweich ziehen, dass man die extra Beschleunigung quasi zum Nulltarif bekommt.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Stringwistler am Juli 20, 2019, 01:54:37 Nachmittag

Nö. Erst vor kurzem hat sich ein Vereinskollege nach langem Überlegen Uukha VX+ zugelegt, um sie mit einem kürzerem MT (ich glaube 21") zu verheiraten. Er hat das Zuggewicht der WA über den Mittelteil-WA-Rechner von Uukha ermittelt und war totunglücklich, dass das tatsächliche Zuggewicht nach Erhalt der WA um 6 lbs nach unten abwich. Wir haben die WA dann auf ein 25" OR-Mittelteil noch mal überprüft, dasselbe Ergebnis: 6 lbs leichter als angegeben (mit elektronischer und mechanischer Waage gemessen).
Bei den Kosten der WA wollte er natürlich reklamieren. Den Stand der Dinge kenne ich leider nicht.

Ach interessant...ein 21" MT ist bei Dir ein kürzeres? :bremse:
Was bitte ist denn dann ein 17" oder gar ein 15" ILF- MT? Denn das sind längen die ich bevorzuge und dafür schöne long oder X-long Longbow Wurfarme.... :youRock:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: aurelium am Juli 21, 2019, 01:17:09 Nachmittag
Kürzer als 21" geht mit ILF Recurves bei 30"-31" Auszug einfach nicht. Ich habe alle Längen 17, 19, 21 und 25 hier liegen und nur mit dem 25-er und 21-er komme ich mit 31" Auszug zurecht. Alle anderen verschwenden nur Energie mit Gerüttel, Geschüttel und Überdehnung der WA, sodass die Pfeile bei mehr Zuggewicht sogar langsamer fliegen.

Ich verstehe ja den Reiz kurzer Jagdbögen, aber X-Long Longbow WA mit Schaumkern kann man mit Vollcarbon Superrecurves überhaupt nicht vergleichen.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: aged younger am Juli 21, 2019, 05:57:56 Nachmittag
Ich verstehe ja den Reiz kurzer Jagdbögen, aber X-Long Longbow WA mit Schaumkern kann man mit Vollcarbon Superrecurves überhaupt nicht vergleichen.
:agree:  ich ziehe auch kürzere Bögen vor, aber weniger (vgl. Signatur) geht wirklich nicht mehr sinnvoll....

sorry für´s OT :unschuldig:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Stringwistler am Juli 21, 2019, 06:58:43 Nachmittag
Kürzer als 21" geht mit ILF Recurves bei 30"-31" Auszug einfach nicht. Ich habe alle Längen 17, 19, 21 und 25 hier liegen und nur mit dem 25-er und 21-er komme ich mit 31" Auszug zurecht. Alle anderen verschwenden nur Energie mit Gerüttel, Geschüttel und Überdehnung der WA, sodass die Pfeile bei mehr Zuggewicht sogar langsamer fliegen.

Ich verstehe ja den Reiz kurzer Jagdbögen, aber X-Long Longbow WA mit Schaumkern kann man mit Vollcarbon Superrecurves überhaupt nicht vergleichen.
Bei mir im Verein schießen welche Morisson Max4 und 5 auf 17-19" MT mit 62-63" Länge und 32" Auszug...die können das und zwar sogar sehr gut.
Und natürlich auch mit meinem soften Bosenbows Longbow WA in Long...sicher ist das ne andere Welt, aber smoother gehts dann bei den Längen nimmer.... ;D
Und alles längere wie 64" hat nix mehr mit jagdliche Bögen fürs 3D-Schießen zu tun...ist meine persönliche Meinung..... ;)
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 21, 2019, 07:47:07 Nachmittag
Heute war ich seit längerer Zeit mal wieder mit dem kürzeren Howard Hill unterwegs, der ist 66“ lang. Ich habe mich verdammt jagdlich gefühlt!
 :bremse:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: cweg am Juli 21, 2019, 07:52:56 Nachmittag
 :youRock:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Stringwistler am Juli 21, 2019, 08:02:34 Nachmittag
Heute war ich seit längerer Zeit mal wieder mit dem kürzeren Howard Hill unterwegs, der ist 66“ lang. Ich habe mich verdammt jagdlich gefühlt!
 :bremse:

 :klasse: :klasse: :klasse: :Achtung: :Achtung: :Achtung:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: aurelium am Juli 22, 2019, 10:30:15 Vormittag
"Jagdlich" ist eine rein ästhetische Einordnung (ganz besonders wenn man eh nicht jagen darf). Wenn es anatomisch nicht funktioniert, hilft der Chic-Faktor leider nichts.

Ich kann meine Vx+ auch auf dem 17" MT schießen und mich herrlich "jagdlich" dabei fühlen. Optisch gefällt mir das sehr! Die WA ziehen sich dann immer noch butterweich usw., aber es ist halt Unsinn, wenn dann trotz 6# mehr Zuggewicht 10 fps weniger vorne raus kommen als auf dem 21" MT und es sicht nicht mehr harmonisch anfühlt. Die Physik lässt sich nicht durch Optik beeinflussen.

Leute mit langem Auszug haben einfach nicht so viele Möglichkeiten. Das geht schon bei der minimalen Pfeillänge los ...
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 22, 2019, 02:25:52 Nachmittag
"Jagdlich" ist eine rein ästhetische Einordnung (ganz besonders wenn man eh nicht jagen darf).

Genau so sehe ich das auch. Wer tatsächlich auf den Hochsitz krabbelt oder in halb gebückter Haltung aus dem Blind schießen will, wird dafür natürlich keinen 70“ ILF-Recurve nehmen. Das wäre nicht nur nicht jagdlich sondern fast unmöglich.

Auf unseren Parcours ist das was anderes, an denen ist ohnehin nicht viel jagdlich außer die Tatsache, dass die Ziele eine tierähnliche Form haben. Meiner Meinung nach ist hier jeder Bogen genauso jagdlich wie der andere, entscheidend ist nur der Wohlfühlfaktor und persönliche Vorlieben. Manchmal auch anatomische „Auffälligkeiten“😆 wie x-long Arme...
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: roscho am Juli 22, 2019, 02:51:24 Nachmittag
"Jagdlich" ist eine rein ästhetische Einordnung (ganz besonders wenn man eh nicht jagen darf). Wenn es anatomisch nicht funktioniert, hilft der Chic-Faktor leider nichts.

"Jagdlich" ist natürlich nicht nur rein ästhetisch - aber "jagdlich" ist keine Längendefinition, eher eine "Zuggewichtsklasse" die für die jeweilige Wildart vorgegeben wird, zugegebenermassen in Deutschland völlig irrelevant ;)

Aber was die Länge angeht, da muss man nur mal nach Google nach den (wirklich) alten Bildern von Thomson, Saxton Pope, Art Young oder Howard Hill durchsuchen ..

Deren Bögen waren alle mindestens 68" lang, natürlich geht das auch mit diesen Längen ..

Und um es noch historischer zu machen: https://www.worldhistory.biz/modern-history/85763-eastern-woodland-bows.html - die Bögen der Waldland Indianer waren von 54" bis 69" lang ..

Aber auch hier noch mal: Jedem Tierchen sein Pläsirchen ;)

Mir persönlich wäre ein Metall MT ILF Setup einfach zu schwer um es den ganzen Tag im Gelände mit rum zu schleppen ;)


Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Stringwistler am Juli 22, 2019, 04:09:45 Nachmittag
Ich rede doch nicht von Holzbogen oder mit Backing belegte Bögen, die waren freilich oft länger, auch die amerikanischen Flachbogen waren meist 62-66" lang.
Ich rede hier von Recurve oder TD- Bögen.....solch lange ILF Dinger muß ich nicht haben und gehören eigentlich nicht in die 3D- Ecke...
aber wie du schon sagtest... jedem Tierchen.... :bow:
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: aurelium am Juli 22, 2019, 10:00:22 Nachmittag
Zitat
solch lange ILF Dinger muß ich nicht haben und gehören eigentlich nicht in die 3D- Ecke
Solche Ausgrenzung finde ich unpassend. Das hieße dann ja konsequenterweise "Sorry, du hast zu lange Arme. Das sehen wir hier nicht gern. Schieß doch bitte woanders."

Ich weiß, du meinst es nicht so. Aber so kann das rüberkommen. Nur mal so als Feedback.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: testjan am Juli 22, 2019, 10:59:04 Nachmittag
Nicht nur das, dieses pseudoelitäre Denken hat überhaupt etwas Befremdliches. Jeder kann schießen was er will, jedem Tierchen sein Plaisierchen usw....aber bitte gefälligst nach meinem Geschmack?!

Muss doch niemand mögen, lange ILF-Recurves oder kurze Hybrids oder Takedown-Reiterbögen oder sonstwas. Aber warum ein bestimmter Bogentyp "nix in der 3D-Ecke zu suchen" hat, ist mir völlig schleierhaft. Damit klinke ich micht aus dieser seltsamen Debatte aus.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: Stringwistler am Juli 22, 2019, 11:19:22 Nachmittag
Das ist halt meine eigene Meinung, daß die nicht jedem gefällt ist mir schon klar.
Aber jeder darf doch seine Meinung haben oder?  ;D
bei mir im Verein hat auch einer 33" Auszug und trotzdem schießt er er nen 64" Falkenholz.Recurve.
Titel: Re: Auszugslänge welche Basis wird genommen
Beitrag von: DaiSho am Juli 23, 2019, 06:35:46 Vormittag
Ich habe die Umfrage mal geschlossen, da die letzte themenbezogene Antwort Nr. 31 war.
Vielen Dank für die rege Teilnahme.

Als Fazit kann man entnehmen, dass AMO-Standard auch bei jeglicher Kommunikation genommen werden sollte, damit keine Unklarheiten aufkommen und immer die gleiche Basis Grundlage ist.