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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: BowLaw am Mai 05, 2019, 10:51:33 Nachmittag

Titel: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: BowLaw am Mai 05, 2019, 10:51:33 Nachmittag
Im Bogensport gibt es ja (für mich) fast unübersehbar viele Vereine/Verbände.

Daher meine Frage:

Wenn jemand Trainer im Verein oder Verband X ist, ist er dann auch als Trainer im Verein Y anerkannt oder muss er dann eine Übergangsprüfung oder ähnliches machen ?
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: Waldgeist am Mai 05, 2019, 11:11:46 Nachmittag
Fragt hier der Jurist oder der Bogensportler?
Bei dem Übermaß an Bogentrainern - ACHTUNG! [Ironie] - wird sich jeder Verein glücklich schätzen, der einen ausgebildeten Trainer bereits in seinen Reihen hat bzw. eine Bewerbung erhält. Besonders rar sind solche, die sich im tradit. Bogenschießen auskennen. Die Frage nach dem Verband, wo der Trainer seine Ausbildung erhalten hat, dürfte da zweitrangig sein.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: BowLaw am Mai 05, 2019, 11:57:09 Nachmittag
Fragt hier der Jurist oder der Bogensportler?
Ein Ex-Taucher.
Das war mal das erstrangige Hobby.
Damals gab es eben auch gefühlte 100 Verbände, die sich gram waren und physikalisch/biologische Gesetze unterschiedlich ausgelegt haben.
Da gab es eben auch Vereine/Verbände und (am Anfang nur) eine wirtschaftlich strukturierte Organisation.

Jetzt dürfen alle mal raten, welche Form sich (im Freizeitbereich) international durchgesetzt hat, während sich die anderen noch bekloppt haben.

Und husch husch, war das mal kurz eine anerkannte Organisation.
Die physikalisch/biologischen Gesetze blieben erstaunlicherweise gleich aber wurden dann "ausgeschlachtet" ... aber das führt jetzt zu weit.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: Absinth am Mai 06, 2019, 07:25:22 Vormittag
Im Bogensport gibt es ja (für mich) fast unübersehbar viele Vereine/Verbände.

Daher meine Frage:

Wenn jemand Trainer im Verein oder Verband X ist, ist er dann auch als Trainer im Verein Y anerkannt oder muss er dann eine Übergangsprüfung oder ähnliches machen ?


Kommt womöglich auch drauf an aus welchem Lager der Trainer kommt und in welches Lager er wechselt... In etwa so... Der Trainer mit dem Schein der "Archers Academy" wechselt als Trainer zum Fita-Verein und umgekehrt. Hmm..., in meiner Antwort steckt womöglich mehr Frage als Antwort drin...   ;-)


BG. Absinth
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: testjan am Mai 06, 2019, 08:09:35 Vormittag
Es geht doch gar nicht vordergründig um den „Stoff“. D.h. ein ausgebildeter und vom DSB zertifizierter Trainer, der privat schon seit 100 Jahren Holzbogen schießt, ist auch für einen traditionell ausgerichteten Verein das Beste, was möglich ist. Auch wenn der Verein Mitglied im TBVD ist oder überhaupt keinem Verband angehört. Der Verein kann sicher sein, dass der Trainer alle relevanten Sicherheitsfragen vermitteln kann und sich auch biomechanisch und bogentechnisch bestens auskennt.

Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: roscho am Mai 06, 2019, 08:19:55 Vormittag
Auch hier: bitte die versicherungsrechtlichen Fragen nicht vergessen, es geht nicht nur ums "Wissen"
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: testjan am Mai 06, 2019, 08:29:58 Vormittag
Was denn für Fragen konkret?
Ergänzung: wenn ich auf unserem Vereinsgelände unterwegs bin, genieße ich Versicherungsschutz über den Versicherer, dem der Verein angehört. Ob da ein Trainer anwesend ist oder nicht und wer dessen Ausbildung zertifiziert hat, ist dabei unerheblich.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: roscho am Mai 06, 2019, 09:10:01 Vormittag
das war/ist bei uns anders: bei den Trainingseinheiten die vom Verein angesetzt wurden muss ein VÜL dabei sein !

Als Einzelperson mit Schiessprüfung kann das Gelände (FITA/WA Wiese) aber auch ohne Aufsicht genutzt werden.

Ich rede nicht von einem Vereinsparcour !


Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: Gardener am Mai 06, 2019, 09:17:08 Vormittag
Ich habe Mitte 2018 beim DFBV angefragt ob meine SSL-Bogen Lizenz vom DSB/NSSV als Grundlage für einen Trainer 1 DFBV anerkannt wird.
Nix da, alles neu ist gefordert. Nicht das ich lernfaul bin aber Zeit und Kosten sind auch hier ein Faktor. Das Projekt haben wir, es waren zwei, ersatzlos beerdigt.
Sind jetzt auf der Warteliste NSSV, im Grunde ist mir Wurst wo Hauptsache das.
Aus dem was hier und bei anderen Gelegenheiten dazu kommuniziert wird gibts im Trainer Bereich eher einen ausgeprägten Mangel. Zum Nachteil der Bogner!
Es wäre vielleicht nett wenn alle! Verbände sich auf eine Basis für den SSL und Trainer C-Basis/ Trainer Stufe 1 oder wie auch immer, einigen und das auch gegenseitig anerkennen.
Zum Thema Versicherung als SSL und Vorsitzender: Schutz besteht nur wenn, Aufsicht die selber nicht schiessen darf, und vorher das gesamte Gelände begangen wurde.
Eine Versicherung haben und Schutz bekommen kann ein Unterschied sein. ;)
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: rso am Mai 06, 2019, 09:19:22 Vormittag
Auch wenn es vielleicht etwas von der Eingangsfrage abweicht:
Mir sind jetzt bei uns in D drei Trainerzertifikate bekannt:
DSB, DFBV, Archery-Academy
Also 2x ein Sportverband und 1x eine privatwirtschaftliche "Akademie"
Die Preise für die Ausbildungen sind jeweils leicht eruierbar, die Zugangsvoraussetzungen sehr unterschiedlich.

Ebenso die Zielgruppen.
Oder hat jemand von euch schon mal einen (selbsternannten) "therapeutischen" Bogenkursanbieter mit DSB- oder  DFBV-Trainerschein gesehen? Da hängt ein anderes "Zertifikat" an der Wand.

Man könnte also versucht sein, rein vordergründig daraus (auch) ein gutes Geschäftsmodell abzuleiten.

Weiterhin könnten natürlich auch noch viele andere auf die Idee kommen, eine Bogentrainer-Ausbildungsakademie aufzumachen und Wochenendkurse mit anschließenden Urkundenverteilung zu (relativ stolzen) Preisen zu verkaufen.
Naja, probieren ja auch einige.

Hat jetzt jemand Fragezeichen?
Also ich bei dem Thema immer wieder...   ;)   

(und das alles sagt noch überhaupt nichts über die individuelle Qualität des entstandenen Trainers aus)
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: testjan am Mai 06, 2019, 09:34:54 Vormittag
Zum Thema Versicherung als SSL und Vorsitzender: Schutz besteht nur wenn, Aufsicht die selber nicht schiessen darf, und vorher das gesamte Gelände begangen wurde.

Wer sagt das? Die (in unserem Fall) bayerische Versicherungskammer? Oder ist das vielleicht eher eine juristisch haltlose Verordnung des DSB, die halt „schon immer so“ gehandhabt wird, wahrscheinlich aus dem Kugelschießen kommt aber im Grunde ein Witz ist.

Aber das ist ohnehin alles Theoretisiererei....es wäre mal interessant zu erfahren, wie viele Schäden die Versicherer in den letzten Dekaden im Bogensport zu regulieren hatten. Wahrscheinlich zwei...
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: Waldgeist am Mai 06, 2019, 11:46:20 Vormittag
Das ist doch das eigentliche Problem: Mit der Nichtanerkennung/Nichtakzeptanz der Lizenz des jeweils anderen Verbandes wird Politik gemacht. Das dies zu Lasten der Vereine resp. deren Mitglieder geht ist dabei aus Verbandssicht offensichtlich unerheblich.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: Ischowida am Mai 06, 2019, 02:38:56 Nachmittag
Aktuell trifft mich das Thema persönlich.
Unser Vorstand bat mich zu eruieren, wo und wie ein Trainerschein zu erwerben sei.
Ich wäre dann von Seiten des Vereins auf ebendiesen Trainerlehrgang entsandt worden.
Unser Vorstand ist von Seitens des DSB einer der Prüfer für Trainer,  allerdings nur für Fita Bereich.
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass man im Instinktiven Bogenbereich keinen speziellen Trainerschein benötigt, da dieser in keinem Verband anerkannt werden würde.
Also ist es letztendlich egal, wer da an der Schießlinie steht und Anfängern das Grundsätzliche beim Bogensport vermittelt, solange dieser eine gewisse Erfahrung hat und es didaktisch vermitteln kann.
Übrigends ist unser Verband in Bayern durch die Bayerische Landessportversicherung, versichert.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: HarryS am Mai 06, 2019, 03:31:56 Nachmittag
Hallo
Ich denke schon dass ein ausgebildeter Trainer einem erfahrenen Schützen vorzuziehen ist. Selbst ein Fitatrainer sollte für einen Instinktivschützen besser sein als kein Trainer.
Dinge wie Stand und Rückenspannung gelten unabhängig davon, wie man jetzt Zielt (oder eben nicht). Selbst das 4-Phasen Modell dürfte für einen Instinktivschützen einigen Gewinn bringen, beugt es doch Fehlern wie z.B. den Pfeil durch ein zu schnelles senken des Bogenarms zu verreißen vor.
Für Instinktivschützen am geeignetsten dürfte ein erfahrener Instinktivschütze sein, der z.B. einen Trainerschein beim DSB gemacht hat.

Gruß Harald
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: Waldgeist am Mai 06, 2019, 03:47:56 Nachmittag
Moin Harald,
zugegeben - off topic; aber eine Generalisierung halte ich für ziemlich gewagt. Ein noch so gut augebildeter Trainer ist keine Garantie dafür, dass er in guter Anleiter/Weitergeber/Beobachter/Helfer ist. Die Frage ist dann schon, worauf kommt es denn
letztlich an? Erst recht, wenn es sich um ein Arbeitsfeld handelt, dass in der Trainerausbildung gar nicht bearbeitet wird.
 :ontopic:
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: PanTau am Mai 06, 2019, 04:03:15 Nachmittag
das war/ist bei uns anders: bei den Trainingseinheiten die vom Verein angesetzt wurden muss ein VÜL dabei sein !

Als Einzelperson mit Schiessprüfung kann das Gelände (FITA/WA Wiese) aber auch ohne Aufsicht genutzt werden.

Ich rede nicht von einem Vereinsparcour !
VÜL muss man nicht sein (das macht halt der BTS so(?)). Beim DSB heißt es:
"Aufsicht kann jeder volljährige und erfahrene Bogensportler sein, der vom vertretungsberechtigten Vereinsvorstand oder dem jeweiligen Ausrichter hierzu eingeteilt bzw. ermächtigt worden ist. Eine Aufsicht darf selbst während der direkten Aufsichtstätigkeit nicht am Schießen teilnehmen. Eine zur Aufsichtführung ermächtigte Person darf schießen, ohne selbst beaufsichtigt zu werden, wenn sichergestellt ist, dass sie sich allein auf der Bogensportanlage befindet."

Bei uns gibt es eine theoretische und eine praktische Einweisung mit Skript und gegen Unterschrift - der Vorstand segnet dann die Liste ab. Voraussetzung ist, dass man länger als 6 Monate im Verein ist oder entsprechend in einem anderen Verein mit Erfahrung und Sachkunde konfrontiert worden ist. Das ist dann aber nur die "Aufsicht" - das Training hält auch nur der Trainer/VÜL.

Versichern (Tagesversicherungsschein, Abreißblock) müssen wir alle, die nicht in einem anderen BSSB-Verein sind, auch wenn sie anderweitig versichert sind - das ist bei uns Abmachung mit dem Forst als Eigentümer und dem Landratsamt (Zuständig für Gefahrenabwehr), die genau diese Deckungssummen abgenickt haben.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: HarryS am Mai 06, 2019, 06:00:03 Nachmittag
Hallo Waldgeist
Ich habe erlebt wie unser Trainer den Trainerschein gemacht hat und plötzlich auf Dinge geachtet hat, die ich sehr wichtig finde und die nicht offensichtlich sind und die nix mit dem Bogen zu tun haben. Wie man mit dem Bogen umgeht hat er uns davor auch schon sehr gut gezeigt, aber die vielen Kleinigkeiten drumherum spielen auch eine Rolle.
90% der Dinge die wir im Training tun sind völlig unabhängig vom Bogen. Einen guten Stand braucht jeder Schütze egal ob Tradi oder Compund und wenn das auf dem Wackelbrett, Trampolin oder Schwebebalken geübt wird, dann spielt der Bogen überhaupt keine Rolle. Gleiches gilt für die Körperhaltung und weite Teile des Schußablaufs. Wenn die Körperspannung nicht stimmt, dann hat man einfach keinen reproduzierbaren Schußablauf und es ist völlig egal ob da dann instinktiv geschossen wird oder ein Zielfernrohr aufgeschraubt ist.
Das der Trainierende das ganze didaktisch vernünftig rüberbringen muss versteht sich von selbst. Ich denke aber trotzdem, dass 80% "Standardtechnik" vermutlich sogar von einem Trainer für Kugelschützen gewinnbringend an einen Bogensportler vermittelt werden können, wenn die nicht vernünftig stehen und ihre Atmung im Griff haben treffen die auch nix. Das man dann noch jemand braucht, der sich mit dem eigentlichen Sportgerät auskennt ist natürlich auch klar.

Wie gesagt, in meinen Augen optimal ist ein erfahrener Intuitivschütze mit einer fundierten Trainerausbildung und die gibt es derzeit halt vor allem für Scheibenschützen.

Gruß Harald
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: BowLaw am Mai 06, 2019, 09:06:46 Nachmittag
Wer sagt das? Die (in unserem Fall) bayerische Versicherungskammer? Oder ist das vielleicht eher eine juristisch haltlose Verordnung des DSB, die halt „schon immer so“ gehandhabt wird, wahrscheinlich aus dem Kugelschießen kommt aber im Grunde ein Witz ist.

Aber das ist ohnehin alles Theoretisiererei....es wäre mal interessant zu erfahren, wie viele Schäden die Versicherer in den letzten Dekaden im Bogensport zu regulieren hatten. Wahrscheinlich zwei...

Ich wäre dankbar, wenn mir jemand einmal die Bedingungen zu so einer Versicherungspolice zukommen lassen könnte, das würde ich mir sehr gerne einmal durchlesen wie das geregelt ist.
Gerne über PM, dann läuft das über Email und ist vielleicht einfacher.
Im Netz habe ich nichts gefunden und direkt anfragen habe ich keine Lust, ich bin ja nur eine neugierige Nase.

Zu den Schäden:
Das ist vollkommen schnurz - nur weil die letzten Jahre nichts passiert ist leert ein Versicherer im Falle eines Falles nicht seine Taschen und meint "hier haste, bei uns wars die letzten Jahre zuviel".

Zum Trainer allgemein:
Ganz egal bei welchem Zusammenschluß - man lernt die Bogenschießsache aus ganz anderer Sicht zu sehen als ein gewöhnlicher (wenn auch sehr erfahrener Schütze).
Plötzlich gibt man nämlich nicht nur "schnell mal Tipps", sondern ist "Gott" - und da kann man schon mal innerlich ins Schleudern kommen, ob das, was man da gerade lehrt so wirklich ganz echt total richtig ist.
(Diese Erfahrung bitte wieder aus der Tauchecke, Bogensportirgendwas bin ich nicht, aber es ist zu 100% vergleichbar ...fast)
Abgesehen davon lernt man bei solchen Kursen (hoffentlich) auch, wie man dieses Wissen vermittelt - auch das war für mich damals etwas neues.

Zur Ausgangsfrage im Besonderen...naja, hatte ich mir schon fast gedacht, dass das so läuft - leider.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: stöckchenschubser am Mai 07, 2019, 08:13:26 Vormittag
Es spielt letztlich keine Rolle ober der Trainer den Fitabereich abdeckt oder nicht.
Da gibt es schlicht und einfach keine Unterschiede zwischen Tradi und Fita.

Bzw. das sogenannte Tradi schießen baut auf dem Fta schießen auf, alles muss genau so gehandhabt werden wie bei
den Fitanesen, nur das Visier fällt weg.

Alles andere  ist wieder die Verbandsmeierei, jeder Verband will sein eigenes Süppchen, sein eigenes Geld verdienen.

Grade wieder erlebt beim Schießleiter, absolut identischen Prüfungsfragen, bis auf 2 verbandsspezifische,
trotzdem muss ich für jeden Verband eine separate Schießleiterprüfung machen.
Und das, obwohl jede von Polizeilicher Seite als Ordnungsbehörde anerkannt ist.

Die Versicherhungstechnische Seite hängt von der Versicherung ab.
Der DSB als Versicherungsnehmer verlangt die Übungsleiter/Aufsicht,
weil die Versicherung es verlangt.

Andere nicht unbedingt.

Letztendlich muss man einen Schritt weiter denken, die Verbände haben Regelwerke herausgebracht,
für Wiese und besonders Parcours, die aber nicht zwingend verbindlich sind.
Aaaaaber, wenn mal was passiert, wird jeder Richter sich an diesen Regelwerken orientieren, und wenn man da
vorsätzlich oder grob fahrlässig von abweicht, z.B. als Parcoursbauer, der kann sich warm anziehen.
Da kann das ganz schnell ans Privatvermögen und ins Strafrechtliche gehen, weil die Versicherung dann nicht zahlt,
oder zahlt und sich das Ganze wieder holt. Und ne Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung, im Besten Fall, kommt auch nicht gut.

Wir haben über die Jahre hinweg die Gefährlichkeit unseres Sports aus den Augen verloren,
dabei ist es reiner Schießsport, und die grundlegenden Sicherheitsregeln sind die gleichen wie bei der Kugelfraktion.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: PanTau am Mai 07, 2019, 04:25:06 Nachmittag
Ich wäre dankbar, wenn mir jemand einmal die Bedingungen zu so einer Versicherungspolice zukommen lassen könnte, das würde ich mir sehr gerne einmal durchlesen wie das geregelt ist.
Gerne über PM, dann läuft das über Email und ist vielleicht einfacher.
an der PM ist kein Dateianhang dran, ist ja aber auch nix Geheimes. Vorbedingung ist die DSB-Schießplatzordnung:

DEUTSCHER SCHÜTZENBUND e.V.
Sicherheitsregeln für Bogensportanlagen
1. Jeder Sportler ist den Bestimmungen dieser Sicherheitsregeln, der jeweils gültigen Sportordnung und der Ausschreibung, die er durch seine Teilnahme anerkennt, unterworfen.
2. Bei jedem Ausziehen des Bogens darf dieser nur so hoch gehalten werden, dass auch ein sich unbeab-sichtigt lösender Pfeil nicht über den Gefahrenbereich hinaus (freies Gelände bzw. Pfeilfänge wie Netz, Wall, Gegenhang usw.) fliegen kann.
3. Beim Auszug des Bogens im Spann- und Zielvorgang muss der Pfeil immer in Richtung der Scheibe bzw. des Ziels oder der Auflage zeigen.
4. Grundsätzlich muss der Bogen immer so ausgerichtet sein, dass niemand durch einen sich unbeabsich-tigt lösenden Pfeil gefährdet bzw. verletzt werden kann. Es darf nur geschossen werden, wenn sich deut-lich erkennbar keine Personen in Schussrichtung im Gefahrenbereich vor oder hinter der Scheibe aufhal-ten.
5. Jedes Schießen darf nur unter Aufsicht erfolgen. Den Weisungen der jeweiligen Aufsicht(en) ist Folge zu leisten.
6. Aufsicht kann jeder volljährige und erfahrene Bogensportler sein, der vom vertretungsberechtigten Ver-einsvorstand oder dem jeweiligen Ausrichter hierzu eingeteilt bzw. ermächtigt worden ist. Eine Aufsicht darf selbst während der direkten Aufsichtstätigkeit nicht am Schießen teilnehmen. Eine zur Aufsichtfüh-rung ermächtigte Person darf schießen, ohne selbst beaufsichtigt zu werden, wenn sichergestellt ist, dass sie sich allein auf der Bogensportanlage befindet.
7. Bei Störungen ist das Schießen einzustellen. Es darf erst auf Anordnung der Aufsicht fortgesetzt wer-den.
8. Sportler, die in leichtfertiger Weise andere gefährden, sind von der Teilnahme am Schießen auszu-schließen und vom Bogenplatz zu verweisen. Personen, die durch ihr Verhalten den reibungslosen und sicheren Ablauf einer Veranstaltung stören oder zu stören versuchen, können vom Bogenplatz verwiesen werden.
9. Rauchen und der Konsum von Alkohol sind auf dem Sportgelände, im und vor dem Aufenthaltsbereich der Sportler untersagt.

sowie die "Sicherheitstechnischen Regeln", die Grundlage für eine Abnahme sind (hängt unten als .pdf an).

Versichern müssen wir seit glaub ich 2 Jahren Gastschützen nicht, wenn öffentlich zu einer Veranstaltung (Schnupperschießen, Waldtag etc.) eingeladen wurde...
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: Ralf_HH am Mai 07, 2019, 04:38:18 Nachmittag
Mal ein ganz klein wenig OT: In der (deutschen) Reiterei ist es ganz ähnlich. Da gibt es die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) als Pendant zum DSB und (beispielsweise) den IPZV (Islandpferde-Zuchtverband) als Gegenstück zu einem der kleineren/traditionell aufgestellten Vereine.

Es ist fast undenkbar, dass ein FN-Trainer bei den Islandpferdereitern einen Kurs oder auch nur eine Reitstunde gibt und umgekehrt ein IPZV-Trainer bei den Großpferdereitern. Im Kleinen geht das manchmal (und funktioniert auch), aber man hat nicht den Eindruck, dass es von den Verbänden besonders gewünscht ist.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: BowLaw am Mai 07, 2019, 08:26:28 Nachmittag
Lieber PanTau,
ich danke dir für deine ausführliche Antwort - aber das ist nicht das, was ich "brauche".
Ich hätte Interesse an dem Versicherungsvertrag respektive dem "Kleingedrucktem" des Versicherers - wer auch immer es ist.
Die von dir geposteten Sicherheitsregeln füllen dieses Kleingedruckte sozusagen aus, aber das Kleingedruckte ist zunächst einmal das was im Vordergrund steht - und das würde ich gerne einmal lesen.
Mit der PN meinte ich nur, dass man dort dann evtl. Mailadressen austauschen kann, da ja Anhänge nicht funktionieren.
@stöckchenschubser, so ähnlich:
"Der DSB als Versicherungsnehmer verlangt die Übungsleiter/Aufsicht,
weil die Versicherung es verlangt." hast du geschrieben.
Wo in welchem Paragrafen der Versicherungsbedingungen steht das denn - oder so etwas ähnliches ?
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: rso am Mai 07, 2019, 09:09:29 Nachmittag
Beim DFBV sind die Vers.bedingungen auf der Homepage hinterlegt, beim DSB vermutlich in den einzelnen Landesverbandsseiten
http://www.dfbv.de/index.php/organisation/versicherung

(wobei die vermutlich alles entscheidende Risikobeschreibung BBR nicht dabei ist -> somit Aussagekraft gering)
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: rso am Mai 07, 2019, 09:19:37 Nachmittag
und hier noch eine entsprechende Seite des DSB -> hier NWDSB

https://www.nwdsb.de/index.php/versicherungen
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: stöckchenschubser am Mai 08, 2019, 12:15:11 Vormittag
Den  Paragraphen kann ich dir nicht nennen, ist auch unglücklich ausgedrückt.
Die Aufsicht beim Schießen ist per Waffg vorgeschrieben, Paragraph 11 AWaffv, die Versicherung übernimmt das.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: rso am Mai 08, 2019, 08:33:04 Vormittag
Naja, entscheidend ist ja immer die Risikobeschreibung (sprich: was ist eigentlich versichert).

Und beim NWDSB lautet der Kernsatz:

Versichert ist die Durchführung des satzungsgemäßen Verbands- bzw. Vereinsbetriebes und in diesem
Rahmen die Veranstaltung und Ausrichtung aller Veranstaltungen und Unternehmungen des NWDSB oder einer Organisation im NWDSB einschließlich der Vorbereitung und Abwicklung.


Konsequenterweise muß man sich dann alle Satzungen reinpfeifen.... wozu ja auch die Sportordnungen gehören

Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: stöckchenschubser am Mai 08, 2019, 10:43:16 Vormittag
Wobei die Satzung, bzw. die Sportordnung,  ja von der Ordnungsbehörde abgesegnet ist.
Die Satzung verweist auf die jeweilige genehmigte Sportordnung.

Der DSB hat hier einfach die jeweiligen Regeln vom Kugelsport übernommen.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: rso am Mai 08, 2019, 11:50:04 Vormittag
@BowLaw
Michael, wenn du die Sportordnung des DSB haben willst, pn mir doch einfach deine e-mail



Interessant fände ich ja, welche Risikobeschreibung Vereine haben, die nicht dem DSB oder DFBV angeschlossen sind.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: BowLaw am Mai 08, 2019, 08:47:23 Nachmittag
Danke euch allen, jetzt habe ich mir das mal kursorisch reingepfiffen  :upsidedown:

Letztendlich ist das Ergebnis ganz interessant, wobei ich das natürlich nicht komplett durchprüfen konnte (und wollte).

Bei dem pdf von der GothaAir ist zum versicherten Risiko folgendes zu lesen:

Umfang des Versicherungsschutzes
1.1 Versicherungsschutz besteht im Rahmen des versicherten Risikos für den Fall, dass der Versicherungsnehmer
wegen eines während der Wirksamkeit der Versicherung eingetretenen Schadenereignisses
(Versicherungsfall), das einen Personen-, Sach- oder sich daraus ergebenden Vermögensschaden
zur Folge hatte, aufgrund
gesetzlicher Haftpflichtbest immungen
privat rechtlichen Inhalts
von einem Dritten auf Schadensersatz in Anspruch genommen wird.


Da fehlen allerdings vielleicht die Besonderen Bedingungen zur Haftpflichtversicherung - das weiss ich nicht.

Im Gegensatz dazu der bereits von rso zitierte Absatz des NWDSB, welcher sich auf die satzungsgemäße Durchführung bezieht.

Nach (sehr) kurzem Nachdenken würde ich momentan eine Versicherung bei der genannten Luftfahrgesellschaft abschließen.
Alternativ sollte über Satzungen nachgedacht werden ... da sind ja in realo Tür und Tor so geöffnet, dass man eine Versicherung gar nicht mehr abschließen braucht.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: Waldgeist am Mai 08, 2019, 10:05:11 Nachmittag
Dazu eine (nicht ganz unbedeutende) Ergänzung: VN ist der Verein - nicht das einzelne Mitglied!
Wobei ich die ARAG - Sportversicherung im Schadenfall als durchaus kulant wahrgenommen habe.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: BowLaw am Mai 08, 2019, 10:10:20 Nachmittag
Dazu eine (nicht ganz unbedeutende) Ergänzung: 1VN ist der Verein - nicht das einzelne Mitglied!
2Wobei ich die ARAG - Sportversicherung im Schadenfall als durchaus kulant wahrgenommen habe.

Zu 1:
Kannst du mal näher ausführen, was du das düsteres denkst ?
Zu 2:
Den Post negiere ich genauso wie den vom Mescalero, dass in den letzten xJahren nichts passiert ist.
Hoffen wir, dass es so bleibt!
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: stöckchenschubser am Mai 09, 2019, 08:04:51 Nachmittag
Zitat
. da sind ja in realo Tür und Tor so geöffnet, dass man eine Versicherung gar nicht mehr abschließen braucht.


Darum wird von jedem Schützen bei Turnieren eine private Haftpflichtversicherung verlangt.
Sollte jeder haben, ein Schadensfall kann schnell das Haus kosten.


Vereine sind nicht zur Versicherung verpflichtet, dann hafteteben der Vorstand mit allem was er hat.
Bzw. Vereine sparen gerne an den Meldungen der Schützen an die Verbände, spart dem Verein Geld, und der Schütze ist nicht versichert.
Dann sagt nämlich auch die private Versicherung, ätsch.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: rso am Mai 09, 2019, 08:55:51 Nachmittag


Vereine sind nicht zur Versicherung verpflichtet, dann hafteteben der Vorstand mit allem was er hat.
Bzw. Vereine sparen gerne an den Meldungen der Schützen an die Verbände, spart dem Verein Geld, und der Schütze ist nicht versichert.
Dann sagt nämlich auch die private Versicherung, ätsch.

Der letzte Satz ist aber sehr mißverständlich, entweder du hast ein privat versichertes Risiko oder nicht.
Ätsch sagt da niemand.
Die PHV beinhalted üblicherweise die private Ausübung von Sport nahezu jeglicher Couleur.
Somit auch Bogenschiessen, auch bei Wettbewerben.
Titel: Re: Erkennen sich Vereine untereinander an ?
Beitrag von: stöckchenschubser am Mai 11, 2019, 06:19:16 Vormittag
Zitat
Somit auch Bogenschiessen, auch bei Wettbewerben.


Schön wär's.
Beim Schießen im Verein ist oftmals die private außen, vor, weil es im Verein, bzw. bei der Ausübung vereinsüblicher Tätigkeiten  ist.
Die Private ist fürs Schießen außerhalb des Vereins.


Bei Wettbewerben ist in der Regel, wenn über den Verein die Vereinsversicherung zuständig, und zwar nur die, weil die auch eine Wegeunfallversicherung beinhaltet.


Nur privaten Veranstaltungen oder auf Fremdparcours ist rein die Private zuständig.


Hat auch seinen Sinn.
Wer für eine Sache zwei Haftpflichtversicherungen hat, hat oftmals gar keine.