Archers Campfire

Bogenschießen => Bögen => WA-Barebow und ähnlich (verstell- und einstellbar/mit Button etc.) => Thema gestartet von: puschel am Februar 25, 2019, 12:21:59 Nachmittag

Titel: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am Februar 25, 2019, 12:21:59 Nachmittag
Hallo,

habe am Wochenende versucht mein Pfeil-Setup für die "draussen-Zeit" zu finden. Nachdem ich auf der ArcCon etwas mit Klaus über seine Nijora's gequatscht habe, habe ich 3 dünne Onawa Pro X 600er Schäfte (30,5'') mit einer 90gn Spitze verheiratet. Soweit gut - entspricht ungefähr meinem Hallensetup. Mit flachen 3 Zoll Federn und als Rohschaft - wunderbar.
Da es draussen auch mal regnen kann möchte ich Vanes.
Jetzt kleine Vanes (1,75) drauf - nichts geht mehr. Die Pfeile eiern, schwänzeln, reiten, nach Belieben. Gut - die Vanes stabilisieren weniger als Federn, aber so krass hätte ich es nicht erwartet. Ging so weit, dass der Pfeil mit Vanes am Button anschlug und die Vanes vom Shaft rasiert hat...
Wenn ich dann noch abgriff wurde es grauenvoll...

Hab ihr Empfehlungen zu Vanes, die 3 Zoll Federn ersetzen können und trotzdem halbwegs handzahm zu tunen sind?

Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am Februar 25, 2019, 12:37:25 Nachmittag
Klar ist dir ja sicherlich - neuer/anderer Schaft - erfordert auch dessen neue/andere Abstimmung.

Die Vanes sind natürlich schwerer als NF und meine Erfahrung dazu ist, dass dies, zumindest, eine schwerere Spitze erfordert... zusätzliches Gewicht am Heck erfordert halt ein höheres Spitzengewicht usw. .

Achja und an den Vanes liegt es mMn. nicht.


BG. Absinth
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: testjan am Februar 25, 2019, 12:46:50 Nachmittag
Das sehe ich ebenso.
Ursachen kann das viele haben, vielleicht sind die Rohschäfte doch nicht so optimal passend oder die Auflage klemmt. Ich schieße X2 Bohning Blazer und auch Federn ohne eine Veränderung im Pfeilflug.
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am Februar 25, 2019, 01:37:35 Nachmittag
Klar ist eine neue Abstimmung nötig - das ist klar
Die Agil600er sind jetzt mit Federn so, dass ich das nicht ändern mag (siehe Anhang)
Bei den Nijoras habe ich gestern von 0 angefangen. Nockpunkt, Auflage, Button. Alles neu eingestellt, bis die befiederten und der Rohschaft auf 18m gerade in einer Gruppe stecken. Danach erfolgte der Wechsel auf Vanes - das Gewicht der kleinen Vanes ist unwesentlich über den 3 Zoll Federn, - das ist insgesamt im Pfeilgewicht 2gn Unterschied. Das habe ich vernachlässigt.
Aber ich habe - denke ich - ein Clearance Problem. Die Feder steckt das weg - der Vane verursacht taumeln.

Jetzt frage ich mich, ob ich durch andere Spitzen mal einen anderen Spine "simuliere" - auch wenn dann die Trfferlage nicht mittig ist, oder reicht es, den Pfeil zu drehen, dass die Leitfeder z.B. oben ist.
Das die Auflage klemmt würde ich ausschließen wollen, die habe ich sehr leicht eingestellt.
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am Februar 25, 2019, 02:44:34 Nachmittag
Klar, die Höhe des Gewichtsunterschied macht hier echt den Kohl fett. Bei meinen 750er Speed Demon + NF mit 4 Zoll funzt es mit einer 60er Spitze - mit 3 Zoll Vanes benutze ich eine 70er Spitze. Alles andere ist eigentlich identisch.

Ich würde bei NF und Vanes nur einen Schafttyp verwenden - macht bei mir vieles einfacher.


BG. Absinth



Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Ralf_HH am Februar 25, 2019, 03:16:30 Nachmittag
Wenn die Pfeile so an den Bogen klatschen, dass es alle(?) Vanes abreißt, liegt es an allem Moglichen, aber eher nicht an den Vanes selbst. Ein Clearanceproblem, das möglicherweise bei den Federn auch vorhanden ist, aber erst bei Vanes so richtig symptomatisch wird, halte ich für denkbar. Es gibt Vanes, denen man nachsagt, dafür empfänglich zu sein - beispielsweise die Bohning Blazers, die für den Compound wohl prima sind, aber auf vielen OR Probleme machen. Ich habe die selbst eine zeitlang geschossen, bis ich wegen der schlechten Wärmebeständigkeit der Blazers auf X-Vanes umgestiegen bin.

Im übrigen habe ich Zweifel, ob die hier geäußerte Ansicht, dass man schwerere (verglichen mit Federn)  Vanes durch schwerere Spitzen ausgleichen könne/müsse, so richtig ist. Sowohl Mehrgewicht am Bug als auch am Heck macht aus meiner Sicht den Pfeil dynamisch weicher. Man müsste also auf ein schwereres Leitwerk mit einer leichteren Spitze "reagieren", wenn man den dynamischen Spine unverändert lassen will.
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am Februar 25, 2019, 04:01:36 Nachmittag
...
Man müsste also auf ein schwereres Leitwerk mit einer leichteren Spitze "reagieren", wenn man den dynamischen Spine unverändert lassen will.

Danke für den Tipp, ich werde es ausprobieren.


Besten Gruß,
Absinth
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: stöckchenschubser am Februar 25, 2019, 08:03:14 Nachmittag
Eigentlich sagt man doch, Gewicht hinten gleich
dynamisch steigern.
Was auch der Logik entspricht, da der Schaft dadurch
hinten weniger weit schwingt, aber länger braucht um zu stabilisieren.


Also wenn hinten schwer, müsste vorne auch mehr.
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: BowLaw am Februar 25, 2019, 09:10:45 Nachmittag
Da es draussen auch mal regnen kann möchte ich Vanes.
Ich glaube du schießt ja in einer anderen "Bogenwelt" als ich - so mit Button und nicht übers Shelf und sowas.

Aber ich frage jetzt doch einmal höflich nach: Wozu eigentlich diese Umstände ?

So wie du schreibst sind deine Schäfte einigermaßen optimal ausgeschossen, wenn ich das richtig verstanden habe, also sind die Federn/Vanes eigentlich nur noch für "schön" bzw. die Restausreißer, die in einem selbst stecken.

Also macht Regen nun eigentlich nichts.

Und ... das habe ich mich selber auch irgendwann einmal gefragt ... wie oft schießt man eigentlich wirklich bei Regen ?
Freiwillig eigentlich sehr selten und ..naja gut, wenn es einen auf dem Turnier erwischt dann schon mal - aber auch das ist (bei mir) auch selten (wobei ich alle Turniere besuche, bei denen ich mich angemeldet habe - Ehrensache).

Also warum Vanes, wenn es eigentlich klappt?
"Um es zu wissen" akzeptiere ich auch gerne als Antwort - die könnte dann auch von mir kommen - aber neugierig bin ich doch.

Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am Februar 26, 2019, 10:05:46 Vormittag
...
Jetzt kleine Vanes (1,75) drauf - nichts geht mehr. Die Pfeile eiern, schwänzeln, reiten, nach Belieben. Gut - die Vanes stabilisieren weniger als Federn, aber so krass hätte ich es nicht erwartet. Ging so weit, dass der Pfeil mit Vanes am Button anschlug und die Vanes vom Shaft rasiert hat...
Wenn ich dann noch abgriff wurde es grauenvoll...
...


Hier noch etwas aus der Nachbarschaft, bediene dich einfach dieser Lektüre und entscheide bitte selbst, was für dich in selbiger wichtig ist bzw. für dich hilfreich sein könnte...

https://bogensportwissen.eu/viewtopic.php?f=23&t=76


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Jogi am Februar 26, 2019, 12:56:38 Nachmittag
Mach dich nicht fertig mit dem Thema. Ich hab alles auf und ab probiert. Von Spinwings bis hin zu 5 zoll Naturfedern.
Ich bin jetzt bei 2 zoll Naturfedern gelandet.
Sollte es mal regnen hab ich ein Plastiksackerl dabei. Somit schon mal keinen Nachteil mehr.
Eine Naturfeder von mir wiegt genau 1,1 gn, da kommen nur mehr Spinwings mit und das war mir wichtig. Obwohl es auch ein Blödsinn war und zu vernachlässigen ist.
Spinwings sollen sich schnell stabilisieren....mag sein, ich konnte keinen unterschied zu Natur, Vanes oder sonst was feststellen. Einzig die Größe der Federn ist entscheidend auf Speed, wegen dem Luftwiderstand.

Pack dir hinten drauf was dir gefällt und übe lieber am Release, dann schwänzeln deine Pfeile, egal mit welcher Befiederung nicht mehr ;)

lg Jogi
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am Februar 26, 2019, 03:02:20 Nachmittag
Hi zusammen,

erstmal stimme ich fast allen eurer Aussagen zu :)

Warum mache ich das?
Die alten Schäfte sind Reste und ich würde gerne draussen optimale Pfeile schiessen.
D.h. für mich: kleiner Durchmesser, flache Vanes, normaler FOC
Kleiner Durchmesser wegen der Winddrift
Vanes wegen evtl. auftretenden Regens
Normaler FOC - weil es mir eher liegt als superleichte aber zickige Pfeile oder FOC-Dickschiffe

Warum frage ich hier?
Weil ich davon ausgehe, dass es nicht an den Vanes liegt. Grundsätzlich mache ich den ganzen Spaß ja, um die Abstimmung des OR zu lernen - und nach wie vor muss ich zugeben, dass ich diesen technischen Teil unterschätzt habe.

Ich denke auch, dass ich hier ein Clearance-Problem habe, aber...!
Im Prinzip fliegen die 600er Schäfte mit 3 Zoll Federn und als Rohschaft toll - im Bild oben sieht man den Rohschaft zwischen den Befiederten nicht so deutlich, aber dieses Set ist sehr cool. Damit denke ich mir, dass der Spinewert grob passt.
Wenn ich jetzt die erste Sache ändere - den Pfeilschaft einen Hauch dünner - dann passe ich zwei Dinge gleich mit an: Button und damit den "Centershot" -> der geht etwas weiter raus, damit der Pfeil einen Hauch links der Sichtlinie liegt. Die Auflage lommt auch etwas hoch, damit der Schaft wieder mittig vor dem Button liegt - und der Nockpunkt ansatzweise passt.
Die Geschichte passt auch mit dem Rohschaft und den naturbefiederten (3 Zoll).
Jetzt tausche ich die 3 Zoll Federn gegen Vanes - und ab da geht nichts mehr (die 3 Vanes wiegen zusammen 9gn)
Ich habe auch die SpinWings hier - gleiches Problem - ich sehe einen Einschlag 2mm über der Verklebung.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich bei der Abstimmung sehr hart am Rand des funktionierenden Fensters bin und die kleinen Veränderungen dazu führen, dass ich über die Grenze komme und dann anschlage.

Jetzt kommen die Fragen/Thesen, die ich leider nicht genau beantworten/validieren kann.

1. Die Kurve/Amplitude, die der Schaft nach dem Lösen macht, ist in seiner Amplitude nur vom statischen Spine des Schafts und der Spitze abhängig. Die Richtung (=Einstellung des Centershots) ist vernachlässigbar, ein steiferer Pfeil würde eine flachere Amplitude bewirken. Ich brauche aber eine kürzere oder längere Amplitude, da der Pfeil nach dem Verlassen der Sehen 2-3x schwingt, bevor er am Button vorbeigeht. Wo ich da in der Bewegung bin weiß ich nicht.

2. Die Anzahl der Umdrehungen zwischen Verlassen der Sehne und dem Passieren ist nach Internetvideos zu urteilen irgendwo zwischen 1/3 und 3 - das ist wiederum nur abhängig von der Art und Verklebung der Federn/Vanes/Wings.

3. Meine Spigarelli-Auflage klappt weg, bevor das Ende des Pfeils=Federn/Vanes vorbeikommen, d.h. das einzige Hinderns ist der Button - und sie klemmt nicht ;)

Für mich gibts jetzt drei Variablen:

1. Spielen mit dem Spine/Spitze/Centershot, so dass der Pfeil vorbeischwingt
2. Andere Vanes testen, die sich zufällig so drehen, dass der Button nicht getroffen wird
3. Die gleichen Vanes behalten, aber die Stellung der Vanes so drehen, dass der Button nicht getroffen wird.

Und jetzt sagt mir das Bauchgefühl: Da ich "stringwalke" und damit den Auszug, Geschwindigkeit und "Drehzahl" verändere kann ich die beiden letzten Punkte vergessen. Ich muss also in einen Bereich rein, dass der Pfeil sauber raus geht und dass der Bereich, den ich durch den Abgriff verändere, durch die Befiederung ausgeglichen wird.
Für die Halle hatte ich jetzt ein Set, dass gepasst hat.
Für die variablen Entfernungen draussen 5-50m muss dann meine Abstimmung optimal für ca. 25m sein, aber die Fehler für die Extremwerte ausgleichen.
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am Februar 26, 2019, 03:20:57 Nachmittag
Na prima, das liest sich ja toll und weiterhin gutes Gelingen.


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Stringwistler am Februar 26, 2019, 04:31:49 Nachmittag
 Also mir wäre deutlich wichtiger, daß der Rohschaft leicht weich anzeigt, anstatt daß er exakt in der Mitte der Befiederten sitzt. Denn dann passt er mit deinen 3 Vanes perfekt und später schießt du ja e nur Pfeile, ohne Rohschaft. Dann sollte der auch perfekt am Fenster und Button vorbei gehen.
Aber in 10° die Nocke einfach mal weiterdrehen, kann schon sehr viel ausmachen,  obwohl man es echt manchmal nicht war haben will...  ;D
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am Februar 26, 2019, 05:39:52 Nachmittag
...
Man müsste also auf ein schwereres Leitwerk mit einer leichteren Spitze "reagieren", wenn man den dynamischen Spine unverändert lassen will.

Danke für den Tipp, ich werde es ausprobieren.
...

Eigentlich sagt man doch, Gewicht hinten gleich
dynamisch steigern.
Was auch der Logik entspricht, da der Schaft dadurch
hinten weniger weit schwingt, aber länger braucht um zu stabilisieren.


Also wenn hinten schwer, müsste vorne auch mehr.


Ja @stöckchenschubser, dem ist tatsächlich so und ich werde es natürlich nicht ausprobieren - schließlich habe ich ja, durch mein experimentieren, die dabei wirkende Physik bereits bewiesen.


@Ralf_HH, hier mal folgender Link - http://tophatarchery.com/test/produktberater/pfeilkunde-pfeiltuning/ - und hier ein kleiner Auszug aus selbigem...

"...Wie kann man einen Pfeil dynamisch steifer machen?
Ein Pfeil wird steifer, wenn man die Schaftlänge kürzt.
Ein Pfeil wird steifer, wenn man das Gewicht der Spitzenkomponenten reduziert (leichtere Spitze, Break-Off Segment abknipsen bei Einklebespitze, leichteres Insert etc.)
Ein Pfeil wird steifer, wenn man Gewicht der Komponenten am Schaftende erhöht (schwerere Nock, Nockpin, Protectorring hinten, schwerere Befiederung etc.)..."


Und genau dieses, dieses steifer werdende Verhalten des Schaftes - kann mittels Erhöhung des Spitzengewichtes wieder korrigiert werden.


Oder etwas anders erklärt...
- Wir nehmen zwei identische Pfeile - Pfeil A und Pfeil B - welche sich lediglich in ihrer Befiederung unterscheiden.
- Pfeil A besitzt Naturfedern, welche in der Summe 5 Grain wiegen.
- Pfeil B besitzt Vanes, welche in der Summe 15 Grain wiegen (bei mir z.Bsp. 3" WH v. MG).

Unstrittig und logisch ist, dass sich der jeweilige Schwerpunkt von Pfeil A und B, trotz gleicher Länge, jeweils an unterschiedlicher Stelle befindet. Bei Pfeil B befindet sich der Schwerpunkt näher zur Nocke hin - weil, schwereres Heck - gegenüber Pfeil A. Daraus resultiert, dass die physikalische Gesamtlänge von Pfeil B kürzer ist und somit der Pfeil B auch steifer reagiert... Umgekehrt und allgemein gilt - je weiter der Schwerpunkt des Pfeils von der Nocke entfernt sich befindet - desto länger ist seine physikalische Gesamtlänge und bedeutet, desto weicher reagiert der Pfeil.


Ich habe keine Ahnung, aber vielleicht ist es mir ja gelungen, mit meinem Beitrag, deinem Zweifel etwas zu begegnen...   :)


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Ralf_HH am Februar 26, 2019, 09:16:30 Nachmittag
Ich habe nochmal darüber nachgedacht und komme mittlerweile zum selben Ergebnis, aber vor einem anderen Hintergrund: Wenn ich den Pfeil hinten schwerer mache, wird aufgrund der erhöhten Trägheit im Heck die Relativbeschkleunigung des Nocks zur Spitze geringer. Da es diese Relativbeschleunigung ist, die überhaupt erst für die Durchbiegung des Pfeils sorgt, sollte ein schwererer Nockbereich den Pfeil tatsächlich dynamisch härter machen.

Ich war zunächst davon ausgegangen, dass allein die größere nachschiebende Masse im Heck den Pfeil weicher machen muss - ähnlich wie ein höheres Zuggewicht. Das stimmt aber nicht, denn ein schwereres Heck erkaufe ich mir, im Gegensatz zur Steigerung des Zuggewichts, mit einem Verlust an Beschleunigung und damit mit einem leicht härter reagierenden Pfeil.

Ein Punkt ist mir noch eingefallen: Bevor der Pfeil die Sehne (und den Bogen) verlässt, kann er durch Federn bzw. Vanes nicht in Rotation versetzt werden. Der Bogen arbeitet also während der kompletten Beschleunigungsphase gegen einen erheblichen Luftwiderstand an. Das sollte/könnte ebenfalls dazu führen, dass ein Pfeil mit großen Naturfedern dynamisch anders - wahrscheinlich härter - reagiert als einer mit kleinen Vanes. Es müsste dann aber auch unmittelbar hinter dem Bogen eine signifikante Geschwindigkeitdsdifferenz messbar sein. Unmittelbar hinter dem Bogen müsste man deshalb messen, weil der naturbefiederte Pfeil im freien Flug vermuitlich schneller an Geschwindigkeit verliert als der mit kleinen Vanes.
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: aquadrat am Februar 27, 2019, 08:37:42 Vormittag
Moin, ich habe zwar noch nie an einem OR rumgebastelt, aber so weit ist mein BHR da ja auch nicht weg, hier mal meine Gedanken dazu:

Normaler FOC - weil es mir eher liegt als superleichte aber zickige Pfeile oder FOC-Dickschiffe

FOC ist IMO nur relevant wenn es um die Penetration geht. Zwei gleich schwere Pfeile werden auch gleich fliegen und gleich zickig/fehlerverzeihend sein, unabhängig vom FOC solange der Schwerpunkt vor der Stelle ist an der die Strömung am Pfeil umschlägt.

Zitat
Ich denke auch, dass ich hier ein Clearance-Problem habe, aber...!
sehe ich auch so

Zitat
...
Wenn ich jetzt die erste Sache ändere - den Pfeilschaft einen Hauch dünner - dann passe ich zwei Dinge gleich mit an: Button und damit den "Centershot" -> der geht etwas weiter raus, damit der Pfeil einen Hauch links der Sichtlinie liegt. Die Auflage lommt auch etwas hoch, damit der Schaft wieder mittig vor dem Button liegt - und der Nockpunkt ansatzweise passt.

Ich denke hier liegt das Problem. Sind die Schäfte entsprechend ihres Splines ausgerichtet? Hast du die Spinewerte aller Pfeile nachgemessen? Hast du Trefferbilder geschossen und die mal statistisch ausgewertet? Ich denke das Setup liegt haar scharf auf der (zu) steifen Seite. Die Spitze deutlich (mindestens) eine Pfeilbreite aus dem Center raus damit die Primärschwingung deutlich unterstützt wird.

Zitat
...
Jetzt kommen die Fragen/Thesen, die ich leider nicht genau beantworten/validieren kann.

1. Die Kurve/Amplitude, die der Schaft nach dem Lösen macht, ist in seiner Amplitude nur vom statischen Spine des Schafts und der Spitze abhängig. Die Richtung (=Einstellung des Centershots) ist vernachlässigbar, ein steiferer Pfeil würde eine flachere Amplitude bewirken. Ich brauche aber eine kürzere oder längere Amplitude, da der Pfeil nach dem Verlassen der Sehen 2-3x schwingt, bevor er am Button vorbeigeht. Wo ich da in der Bewegung bin weiß ich nicht.

Nicht ganz, der "Centershot" hat einen erheblichen Einfluß. Der (passende) Pfeil macht eine Biegung Bauch nach rechts (immer RH Schütze), das ist die Primärbiegung direkt in den ersten Millisekunden nach dem Lösen, dann eine Biegung Bauch nach links, dabei geht er am Mittelteil vorbei.

Zitat
2. Die Anzahl der Umdrehungen zwischen Verlassen der Sehne und dem Passieren ist nach Internetvideos zu urteilen irgendwo zwischen 1/3 und 3 - das ist wiederum nur abhängig von der Art und Verklebung der Federn/Vanes/Wings.

da dreht sich noch nix, die Rotation beginnt erst deutlich (so 2,3 Meter) nach verlassen des Bogens, je nach Befiederung.

Was ich testen würde:
- Schlagen immer alle Pfeile an?
- Sind die Pfeile wirklich gleich?
- Trockenshampoo, Lippenstift, Babypuder, whatever auf den Schaft und rausfinden wo genau die Berührung ist, nur weil die Naturfedern sie wegstecken heisst das noch nicht dass das Setup perfekt passt, solange der Schaft anschlägt ist der Rohschafttest nicht aussagekräftig.

Gruß, Andi
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am Februar 27, 2019, 09:21:58 Vormittag
Danke euch für die ausgiebigen Kommentare :)

Ich arbeite mich gerade auch durch die Ullr-Kommentare im Link oben durch - kann mir irgendjemand erklären, wie die Durchbiegung der Primärbiegung berechnet wird und daraus der Abstand der Nocke zum Button? Ich glaube mein Mathewissen ist dazu zu eingestaubt - oder ich hatte es nie ;)
Irgendwie bekomme ich das Gefühl, dass man diese Abstimmungsgeschichte noch "etwas" weiter treiben kann ;) ;)

Lesson learned:
Auch hier gilt die 80:20-Regel - 80% der Pfeilabstimmung ist nach 20% der Zeit erledigt, die restlichen 20% verhalten sich genauso...

Auf die vielen Fragen:

Nein - ich habe nicht den Spline jedes Pfeils ausgemessen, auch den Spine nicht - und ich habe billige Carbonpfeile und vor dem Ergebnis graut es mir :) - aber das 10° drehen werde ich mal testen, bzw das "umgedrehte Y".

IMO sollte der Rohschaft wie die befiederten Pfeile sitzen, wenn ich am Heck des Schafts Tape mit dem Gewicht der Befiederung habe

Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: aquadrat am Februar 27, 2019, 09:31:45 Vormittag
Danke euch für die ausgiebigen Kommentare :)

Ich arbeite mich gerade auch durch die Ullr-Kommentare im Link oben durch - kann mir irgendjemand erklären, wie die Durchbiegung der Primärbiegung berechnet wird und daraus der Abstand der Nocke zum Button? Ich glaube mein Mathewissen ist dazu zu eingestaubt - oder ich hatte es nie ;)
Irgendwie bekomme ich das Gefühl, dass man diese Abstimmungsgeschichte noch "etwas" weiter treiben kann ;) ;)

Das wird schwierig, so wie ich es verstehe hat er sich selbst ein mathematisches Modell entwickelt, mit dem er die komplette Ballistik durchrechnen kann. Wie genau man das macht? K.a., der Maschinenbauer der Vertrauens sollte das können, auf seiner Homepage findet man noch mehr dazu und kann zumindest einen Teil der Berechnungen nachvollziehen. Das ist meiner Meinung nach aber gar nicht nötig, experimentell Bestimmen dass es passt sollte reichen.

Zitat
Auf die vielen Fragen:

Nein - ich habe nicht den Spline jedes Pfeils ausgemessen, auch den Spine nicht - und ich habe billige Carbonpfeile und vor dem Ergebnis graut es mir :) - aber das 10° drehen werde ich mal testen, bzw das "umgedrehte Y".

Daher meine Frage, meine billigen Carbonies schwanken im Spine (jeweils weichste Stelle, Stichwort Spline), um über eine halbe Spinegruppe. Wenn sie jetzt noch ungünstig (durch Zufall) angeordnet sind, wird die Schwankung noch größer. Im Extremfall vergleichst du dann beim Rohschaften 500er mit 600er und 700er... das Drehen der Nocke oder des Pfeils variiert nur die Zufallsverteilung.

Gruß, Andi
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am Februar 27, 2019, 09:43:17 Vormittag
...
Ich arbeite mich gerade auch durch die Ullr-Kommentare im Link oben durch - kann mir irgendjemand erklären, wie die Durchbiegung der Primärbiegung berechnet wird und daraus der Abstand der Nocke zum Button? Ich glaube mein Mathewissen ist dazu zu eingestaubt - oder ich hatte es nie...

Womöglich, wirst du ja auf des ullrs HP fündig und wenn nicht, dann könntest du ihn ja auch kontakten - könnte mir nämlich gut vorstellen, dass er dir auch insgesamt weiterhelfen kann...   :)

Mathe...? Achje...   :wtf:   +   8)


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am März 01, 2019, 12:14:17 Nachmittag
Trial&Error(&Geldverbrennen)

Ich habe in den sauren Apfel gebissen und habe mir Rohschäfte mit 650, 600, 550 und 500er Spine mit Spitzen von 70-100gn versehen und am Heck neue Vanes angeklebt.
Danach mit 3 unter und maximalem Abgriff geschossen. Und siehe da, auf den neuen, weichen Vanes sieht man den Anschlag am Button mit zunehmender Härte langsam nach hinten wandern. Erst ab der Kombination 550/90gn bin ich vom Vane runter. Damit liegt der Praxistest mit Vanes eine komplette Spinestufe neben dem rechnerischen Wert ...

Jetzt habe ich immerhin eine schicke Reihe neuer Tomatenstengel -und kann Tomaten nach Spinewert absteigend wachsen lassen. Mal sehen, ob es eine Auswirkung des Spinewerts des Tomatenstengels auf die Wuchshöhe gibt ;)
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am März 01, 2019, 12:46:14 Nachmittag
Hilfe, irgendwie habe ich so etwas ähnliches wie ein Déjà-vu...   8)

@puschel, super und dir weiterhin viel Spass beim Bogenschiessen.


BG. Absinth
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am März 11, 2019, 05:23:09 Nachmittag
Daher meine Frage, meine billigen Carbonies schwanken im Spine (jeweils weichste Stelle, Stichwort Spline), um über eine halbe Spinegruppe. Wenn sie jetzt noch ungünstig (durch Zufall) angeordnet sind, wird die Schwankung noch größer. Im Extremfall vergleichst du dann beim Rohschaften 500er mit 600er und 700er... das Drehen der Nocke oder des Pfeils variiert nur die Zufallsverteilung.
Gruß, Andi

Habs jetzt mal nachgemessen...
Die Aurel Agil 600 sollten umgerechnet 52,5#haben - von den 10 Schäften liegen 8 bei 52,4 bis 52,6, einer liegt bei 53,4, einer bei 51,8 - aber die Schäfte stammen auch aus verschiedenen Chargen. Die geringe Abweichung überrascht mich - da sehen meine feinst ausgespinten und ausgeschossenen Holzpfeile aber sowas von alt aus...

Den "Ullr" habe ich auch kontaktiert - Termin ist aber erst Ende April...

Bin jetzt erstmal vom Barebow-Tiller und dem Abgreifen weg. Für die nächste Runde draussen gibts klassischen OR mit 3Unter, 0-Tiller, ... da funktionierts auch mit Vanes. Bis zu den Feldbogenturnieren habe ich so etwas Zeit gewonnen - oder ich schieße da mit dem Langbogen ;)

Grüße,
Jochen
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: aquadrat am März 12, 2019, 08:38:34 Vormittag
Langsam glaube ich, ich habe immer unwahrscheinliches Pech mit den Schäften...

Gruß, Andi
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am März 12, 2019, 09:38:36 Vormittag
Nun, womöglich ist ja dein - vieles Messen - die Ursache dafür...   :)


BG. Absinth
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: testjan am März 12, 2019, 09:44:27 Vormittag
Wer misst, misst Mist.

Das ist natürlich Unfug aber ein Fünkchen Wahrheit steckt drin. Sich selbst erfüllende Prophezeiung und so.
Wenn ich einBündel Rohschäfte kaufe unddenke, das die schon passen werden, schieße ich damit vielleicht wirklich besser als mit denselben Schäften vorher penibel ausgemessen. Wenn ich (unbewusst) um jedes halbe Grain Differenz und jede noch so kleine Abweichung im Spine Bescheid weiß....nicht gut für das Vertrauen ins Material.

Das ist wie wenn der TÜVer die abgerockten Bremsscheiben bemängelt hat. Sofort meint man, das Auto würde schlechter bremsen als vorher...
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: aquadrat am März 12, 2019, 09:58:00 Vormittag
Hmm, wenn ich Schäfte für meine Schützenkollegen vermesse bin ich häufig positiv überrascht, wie z.B. mit den Predators vor ein paar Tagen. Nur wenn es die eigenen oder die für meine Freundin sind ist die Qualität eher bescheiden  :(

Egal, die werden dann sortiert und sind damit besser als ich schießen kann, und wenn die VAPs jetzt noch den Dauerfestigkeitstest bestehen hat sich das Problem eh erledigt.

Gruß, Andi
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am Mai 13, 2019, 08:42:34 Vormittag
...
Den "Ullr" habe ich auch kontaktiert - Termin ist aber erst Ende April...


Und, wie war denn eigentlich der Termin - magst über dessen Ergebnis etwas schreiben?


Danke und beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am Mai 13, 2019, 09:07:09 Vormittag
Oha - lange Geschichte...

Den Termin musste ich absagen (jobbedingt)
Dazu kam die Entscheidung, diesen Sommer wieder auf den Langbogen umzusteigen, was viele Gründe hat. Zum einen sind es die Termine - ich wollte dieses Jahr die DSB-Turniere (Halle, im Freien, Feld und 3D) schiessen - bis ich dann die Termine und Orte gesehen habe und es genau zu den Hallenterminen bis zur LM (die habe ich auch mit dem Blankbogen geschossen) und noch zu den KM Feld und im Freien schaffe. Zusammen mit der schleichenden Unzufriedenheit mit meinem Blankbogen-Setup habe ich alles auf den nächsten Winter geschoben ;)

Grundsätzlich hat sich die Geschichte mit dem Setup aber auch etwas entschärft. Die Kombi aus Gillo G2, Zniper, Aurel 600 mit Bjoern-Vanes fliegt ganz ordentlich. Aber Vergleichsschießen mit anderen Bögen hat eindeutig ergeben, dass es besser geht (besser vom Gefühl beim Schuß). Ich werde also versuchen, mich dem Langbogen-Setup anzunähern. Mehr Zuggewicht, Wurfarme mit Holzkern, schwerere Pfeile - scheint für mich die bessere Wahl zu sein ;)
Dazu kommt dann wohl auch die (noch auszuschießende) Entscheidung, ob Stringwalking oder POA mein System der Wahl ist. Aber das starte ich erst im August/September...
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am Mai 22, 2019, 11:32:16 Vormittag
und noch ein Nachtrag...

manchmal ist weniger mehr...
Habe neulich auf einem Feldturnier kurz mit einem Schützen gesprochen, der mit seinem antiken Einfachsetup alle anderen Blankbogenschützen und auch die meisten Recurve-Visierschützen in Grund und Boden geschossen hat... Kurzes Fazit ist, dass dein Gefühl mit dem Setup stimmen muss und dann hilft nur das genaue Ausschießen deiner Abgriffe/Haltepunkte.
Den Rest des Tage drüber nachgedacht und abends mehr oder weniger alles vom Mittelteil abgeschraubt und eine Plastikauflage von Bearpaw angeklebt. Nun ja - meine Pfeile gehen sauber raus... Ein Training lang mit verschiedenen Distanzen gespielt: 20-40m wie an der Schnur gezogen, 5-15m muss ich den seitlichen Versatz des noch nicht ganz stabilisierten Pfeils korrigieren - ich denke damit habe ich eine gute Basis, wenn ich nach den Sommerferien den 2. Anlauf mit dem Blankbogen mache

Lesson learned: Schrauben sind nicht mein Ding :)
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Absinth am Mai 22, 2019, 02:24:52 Nachmittag
Bin ja immer neugierig...

...
...und abends mehr oder weniger alles vom Mittelteil abgeschraubt und eine Plastikauflage von Bearpaw angeklebt. ...


Heißt dies, dass du auch auf den Button verzichtest?

Mich würde echt interessieren - was, die Ursache dieses "seitlichen Versatzes" auf die 5-15 Meter ist... Mir wäre dies echt zu viel und mir fehlt die Vorstellung, dass es daran liegt, dass sich die Pfeile auf diese Entfernungen noch nicht stabilisiert haben... Welche Lage hat denn der Pfeil im Bogenfenster? Center, kurz davor....


Beste Grüße,
Absinth



Nachtrag: Welche dieser Klebeauflagen, von Bewarpaw, benutzt du denn?



Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: cweg am Mai 22, 2019, 03:49:52 Nachmittag
Das der Pfeil auf kurze Distanzen Versatz hat heisst, dass er noch nicht richtig eingestellt ist. Vor ein paar jahren dachte ich auch noch, dass Stringwalking nur mit einem Rasterbutton geschossen werden kann, da der Pfeil sich bedingt durch die variierende Auszugslänge, im Spine ändert. Erfahrene schützen haben mich eines besseren gelernt und man kann sein System tatsächlich so abstimmen, dass es auf alle Entfernungen passt. Aber das dauert und verlangt Geduld und Spucke.  ;)

Da laut DSB jetzt auch beim Blankbogen Sehnendämpfer benutzt werden dürfen, habe ich mir gleich Fleecedämpfer à la Guido reingemacht, mit dem Ergebnis, dass ich bereits bei 5, 10 und 15m zwei Finger breit links lag.....also Dämpfer wieder raus und ich lass den Bogen laut sein, bis ich Lust hab wieder von vorn zu tunen  :)
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am Mai 23, 2019, 12:55:12 Nachmittag
Heißt dies, dass du auch auf den Button verzichtest?

ja

Mich würde echt interessieren - was, die Ursache dieses "seitlichen Versatzes" auf die 5-15 Meter ist... Mir wäre dies echt zu viel und mir fehlt die Vorstellung, dass es daran liegt, dass sich die Pfeile auf diese Entfernungen noch nicht stabilisiert haben... Welche Lage hat denn der Pfeil im Bogenfenster? Center, kurz davor....

Mit meinen beschränkten Mitteln ist es Center, aber da werde ich nicht mehr viel dran drehen.
Der Versatz ist 1 Fingerbreit - damit kann ich leben.


Nachtrag: Welche dieser Klebeauflagen, von Bewarpaw, benutzt du denn?

BEARPAW Pfeilauflage Super Rest Kunststoff, einfach und sehr billig ;)

Das der Pfeil auf kurze Distanzen Versatz hat heisst, dass er noch nicht richtig eingestellt ist. Vor ein paar jahren dachte ich auch noch, dass Stringwalking nur mit einem Rasterbutton geschossen werden kann, da der Pfeil sich bedingt durch die variierende Auszugslänge, im Spine ändert. Erfahrene schützen haben mich eines besseren gelernt und man kann sein System tatsächlich so abstimmen, dass es auf alle Entfernungen passt. Aber das dauert und verlangt Geduld und Spucke.  ;)

Das soll es in der Tat geben, aber derzeit fehlt mir dazu die Motivation.
Ich habe jetzt ein Setup mit dem die dünnen Pfeile mit Vanes zwischen 5 und 50m fliegen und die dickeren mit Federn auf 18m - das reicht mir erstmal um über den Sommer zu kommen und für die ersten Runden im Winter in der Halle. Jetzt gehe ich lieber bei schönem Wetter zum Spaß schiessen und merke mir einfach, dass ich bei 5m einen Hauch recht anhalte ;)

Da laut DSB jetzt auch beim Blankbogen Sehnendämpfer benutzt werden dürfen, habe ich mir gleich Fleecedämpfer à la Guido reingemacht, mit dem Ergebnis, dass ich bereits bei 5, 10 und 15m zwei Finger breit links lag.....also Dämpfer wieder raus und ich lass den Bogen laut sein, bis ich Lust hab wieder von vorn zu tunen  :)

Woher hast du die Auslegung mit den Sehnendämpfern? Die SpO erlaubt es ausdrücklich beim Langbogen und die Schiris, denen ich bisher begegnet bin legen es so aus, dass "verboten ist, was nicht ausdrücklich erlaubt ist".
Ich fände es klasse, weil ich ruhige Bögen mag...

Grüße,
Jochen
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: cweg am Mai 23, 2019, 01:01:00 Nachmittag
Ich habe auch keine Lust mehr den Bogen weiter einzustellen, von daher hatte ich die Dämpfer gleich wieder rausgebaut. Bestes 3D Wetter muss sinnvoll, d.h. mit Schießen im Wald verbracht werden, da bin ich ganz bei dir  :)

Gefunden habe ich es hier. hätte ich noch silencer drin, hätte ich mir das PDF ausgedruckt und zu jedem DSB Wettkampf mitgenommen. Mein norwegischer Bogenfreund, der auch KR ist, sagte mir dazu, dass es zunächst nur im DSB und nicht international in WA gilt.

https://www.dsb.de/media/PDF/Statuten/TK-Mitteilungen/TK_Bogen_1-2018.pdf
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: puschel am Mai 24, 2019, 12:54:29 Nachmittag
danke für den Link :)
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Stringwistler am Juni 10, 2019, 02:37:20 Nachmittag
und noch ein Nachtrag...

manchmal ist weniger mehr...
Habe neulich auf einem Feldturnier kurz mit einem Schützen gesprochen, der mit seinem antiken Einfachsetup alle anderen Blankbogenschützen und auch die meisten Recurve-Visierschützen in Grund und Boden geschossen hat... Kurzes Fazit ist, dass dein Gefühl mit dem Setup stimmen muss und dann hilft nur das genaue Ausschießen deiner Abgriffe/Haltepunkte.
Den Rest des Tage drüber nachgedacht und abends mehr oder weniger alles vom Mittelteil abgeschraubt und eine Plastikauflage von Bearpaw angeklebt. Nun ja - meine Pfeile gehen sauber raus... Ein Training lang mit verschiedenen Distanzen gespielt: 20-40m wie an der Schnur gezogen, 5-15m muss ich den seitlichen Versatz des noch nicht ganz stabilisierten Pfeils korrigieren - ich denke damit habe ich eine gute Basis, wenn ich nach den Sommerferien den 2. Anlauf mit dem Blankbogen mache

Lesson learned: Schrauben sind nicht mein Ding :)

Hey puschel,
wo hast du denn die geilen Vanes wie Eichenlaub aussehend, her? ;)
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: cweg am Juni 10, 2019, 02:40:47 Nachmittag
Das sind Bjørn Dragonflight

https://archery-attack.de/shop/categorie?page=categorie&cat=60&sorting=&filter_id=98
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Stringwistler am Juni 10, 2019, 02:42:39 Nachmittag
Das sind Bjørn Dragonflight

https://archery-attack.de/shop/categorie?page=categorie&cat=60&sorting=&filter_id=98

wow...das nenn ich mal ne superschnelle Antwort, herzlichen Dank cweg.... :GoodJob:
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: cweg am Juni 10, 2019, 02:46:31 Nachmittag
Gerne doch  :)

Die Dinger sind in der Blankbogen-Szene derart "in" wie Gillo und Yost.
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: africanarcher am Juni 10, 2019, 03:15:57 Nachmittag
Die hast Du doch schon auf meinem Lehrgang im März gesehen!

africanarcher
Titel: Re: mit Vanes gehts nicht ?
Beitrag von: Stringwistler am Juni 15, 2019, 09:45:14 Vormittag
Ja aber hab den Namen halt schon wieder vergessen...  :wtf: