Archers Campfire

Bogenschießen => Tipps für Neueinsteiger => Thema gestartet von: roscho am Februar 04, 2019, 04:29:04 Nachmittag

Titel: Basisempfehlung für einen "passenden" Pfeil
Beitrag von: roscho am Februar 04, 2019, 04:29:04 Nachmittag
Weil das Thema Basisempfehlung für einen passenden Pfeil ja immer wieder mal kommt, möchte ich hier mal eine aus meiner Sicht passende Übersicht posten.

Die Werte sind nicht von mir, sondern aus A. Cameras (sehr guten Buch) "Shooting the Stickbow" und die Tabellen gibts als Gesamtübersicht auf Englisch  hier:
http://www.shootingthestickbow.com/ArrowGuide.html


Ich habe mal versucht das auf Deutsch zu übersetzen:

Als Vorbemerkung: diese "Vorschläge" ergeben nicht den PERFEKTEN Pfeil für den jeweiligen Bogen, sondern "nur" nach der 80/20 Regel einen brauchbaren Pfeil der für Anfänger zum Erlernen der Schußtechnik und die ersten Gehversuche vollkommen ausreichend ist.

Also Allgemein für circa 28" (27-29") lange Pfeile und 100 bis 125 gn Gesamtspitzengewicht (Insert + Spitze)

bei einem Zuggewicht auf den Fingern xx# von nutze ich folgenden Spine

18# bis 23#: 1300 bis 1500 Spine (optimal 1400)
24# bis 27#: 1000 Spine
28# bis 33#: 900 Spine

bis hierher immer dünne Schäfte, jetzt ist eine Auswahl möglich
 
34# bis 42#: 700 Spine
43# bis 52#: 600 Spine
53# bis 60#: 500 Spine
61# bis 70#: 400 Spine
71# bis 80#: 300 Spine

Das gilt für ca 28" lange Pfeile, bei 30" Länge jeweils (bei gleichen Zuggewicht) eine Spineklasse niedriger, 32" zwei Spineklassen

Umgekehrt bei 26" eine Spineklasse höher, 24" 2 Spineklassen.

Spitzengewicht hat auch einen Einfluss, 50 gn mehr machen eine Spineklasse aus.

Beispiel bei einem 40# Bogen mit 28,5" langen Pfeilen mit 100 gn Spitzengwicht brauche in 700 Pfeile, nehme ich 150 gn Spitzen ODER ein schwereres Insert brauch ich 600er Pfeile.

Modernes Sehnenmaterial hat auch einen Einfluss, der bis zu 5# ausmachen kann.

Beispiel: ich habe einen den obigen 40# Bogen und nutze 700er Pfeile, wechsle ich auf ein  modernes Sehnenmaterial kommen rechnerisch 5# dazu und ich brauche 600er Pfeile.

Habe ich nur einen 35# Bogen bei dem ich auch 700er schiessen würde brauch ich nicht zu wechseln da ich noch im Bereich bin.

Nochmal: diese Übersicht ergibt keinen perfekten Pfeil, aber einen brauchbaren Pfeil für den Einsteiger und kann dem Fortgeschrittenen als Basis für eine Schaftauswahl für den Rohschafttest dienen.

Diese Werte gelten auch nicht für einen "hochperformanten" Bogen oder Bögen mit einem extremen Mittenschnitt, aber der Einsteigerbogen sollte gut damit passen.

Der Vollständigkeit halber: die perfekte Bogen/Pfeil/Schützenkombi kann nur mit einen Rohschafttest ermittelt werden - das ist aber kein Thema für Einsteiger ...

Titel: Re: Basisempfehlung für einen "passenden" Pfeil
Beitrag von: mK am Februar 04, 2019, 04:41:10 Nachmittag
Eine Frage die sich mir direkt aufgedrängt hat. Warum der Sprung von Spine 900 bei 28-33# auf Spine 700 bei 34-42#? Was ist mit Spine 800?
Titel: Re: Basisempfehlung für einen "passenden" Pfeil
Beitrag von: roscho am Februar 04, 2019, 04:46:23 Nachmittag
Ich habe - wie geschrieben - nur den englischen Originaltext übersetzt ;)
Da gabs eben keinen Spine 800 ...

Ist in diesem Fall aber auch völlig egal - es geht um einen zu 80 % passenden Einsteigerpfeil ..

Titel: Re: Basisempfehlung für einen "passenden" Pfeil
Beitrag von: Cayuga am Februar 04, 2019, 04:53:29 Nachmittag
Was haltet Ihr von den beiden Spinetabellen (je eine für Carbon und Holz), die Henry Bodnik auf seiner Blog-Seite drauf hat? M. E. sind diese für den Einstieg ganz gut geeignet, übersichtlich und gut lesbar. Da fand ich mich damals auch als Einsteiger gut zurecht.
Titel: Re: Basisempfehlung für einen "passenden" Pfeil
Beitrag von: roscho am Februar 04, 2019, 04:56:46 Nachmittag
Henry´s Tabellen sind auch voll ok !
Titel: Re: Basisempfehlung für einen "passenden" Pfeil
Beitrag von: Tom der Badner am Februar 04, 2019, 05:14:11 Nachmittag
Henry´s Tabellen sind auch voll ok !

Finde ich auch.

Ich nutze meist diesen hier:

https://der-bogenschuetze.de/pfeile/spinewert-rechner/

und liege immer ganz nah an den Werten die ich beim Rohschaften ausschieße. Ist sehr einfach zu bedienen.
Titel: Re: Basisempfehlung für einen "passenden" Pfeil
Beitrag von: mK am Februar 05, 2019, 07:58:55 Vormittag
Ich habe - wie geschrieben - nur den englischen Originaltext übersetzt ;)
Da gabs eben keinen Spine 800 ...

Ist in diesem Fall aber auch völlig egal - es geht um einen zu 80 % passenden Einsteigerpfeil ..

Naja, wenn du es so siehst, dann gibt es in der Tabelle auch keinen Spine 700. ;) Ein 1816 Alu-Pfeil hat einen Spine 756. Also genau in der Mitte. Ich finde die Lücke etwas unglücklich.
Titel: Re: Basisempfehlung für einen "passenden" Pfeil
Beitrag von: roscho am Februar 05, 2019, 08:41:26 Vormittag
@mk: Jein ;) klar ist die Lücke etwas "ungünstig" - die Pfundsprünge sind auch recht groß

ABER: ein Einsteiger weiss wahrscheinlich nicht genau welches Zuggewicht er wirklich auf den Fingern hat, von daher aus meiner Sicht ist die Lücke schon ok
und der Pfeil soll ja auch nur zu 80% passen ... 

Ich finde das wirklich tolerabel ...

Titel: Re: Basisempfehlung für einen "passenden" Pfeil
Beitrag von: Gekko am Januar 29, 2020, 07:50:01 Vormittag
Hallo,

ich denke die Pfeilauswahl ist beim Anfänger nicht so wichtig.
Ohne die entsprechende Schießtechnik fliegen die Pfeile ohnehin nicht geradeaus.
Schon mal einen Anfänger einen Blankschafttest schießen lassen?

Meine Empfehlung für die ersten Pfeile daher:
-Die ersten Pfeile sind Verschleißmaterial, kauf günstige
-Billige Pfeile sind gefährlich, also nicht "25€ fürs Dutzend Glasfieber" günstig
-Pfeile müssen zum Bogen passen, kauf welche mit Spineangabe - Auswahl nach Tabelle reicht
-Was der Pfeil/Schütze nicht kann kompensieren die Federn, kauf große
-Und was für jeden Ausrüstungsgegenstand immens wichtig ist, kauf SCHÖNE

Am Ende landet man dann üblicherweise bei den Einsteiger Pfeilen der großen Hersteller.
Die liegen aus gutem Grund zu tausenden in den Vereinen als Leihpfeile rum.
Wer im Verein schießt kann auch erstmal bei den Leihpfeilen oder bei Vereinskollegen testen, da sieht man auch schnell was "fliegt"

Für den 2. Satz Pfeile sollte die Schießtechnik so weit fortgeschritten sein dass man schon mal Blankschaft schießen kann.
Dann weis man wie man daneben liegt und der 2. Satz passt dann schon ganz gut.

LG
Wolfgang