Archers Campfire
Bogenschießen => Training => Thema gestartet von: Ampsivar am Januar 22, 2019, 06:35:26 Nachmittag
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Hallo erstmal in die Runde, :fire:
ich war gestern und heute wieder Roven, Scheibentraining und auf dem Pakour unterwegs gewesen und mir kam folgender Gedanke:
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ein Treffer auf einem Ziel sich besser in den Lernprozeß eingräbt, wenn es eine Wirkung anzeigt - beim Roven wäre das z.B. ein getroffenes Ästchen, eine Kastanie, ein Tannenzapfen die zerbrechen, wegrollen oder ganz einfach ein Maulwurfshügel der aufstaubt, ein abknickender Grashalm usw...
Beim Scheibentraining ein Luftballon, ein Ring mit einem Blatt oder Pappdeckel hinterfüttert der zerreißt oder ein Pendel etc...
Eben alles was ihr euch vorstellen könnt was nach einem Treffer von euch als unmittelbare Wirkung empfunden wird.
Ist dieses Gefühl nur mein subjektiv empfundenes körpereigenens Belohnungssystem oder gibt es Erkenntnisse, dass Treffer dieser Art einen einprägenderen Lerncharakter haben?
Hier gibt es so viele kluge Köpfe - kennt sich da wer aus?
Ich meine die Frage jetzt nicht von der moralisch/ethischen Komponente betrachtet, nicht dass mir da jemand noch eine "Zerstörungswut" hineininterpretiert... O:-)
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;D das pass schon, ich freue mich auch über eine solche Rückmeldung, macht einfach mehr Spaß
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Bekannt ist das Emotionen einen deutlichen Einfluss auf den Lernprozess haben - positive wie negative.
Deutlich sicht- oder hörbare Treffer gehören da natürlich dazu, weil einfach eine zusätzliche Information zu dem reinen Treffer hinzu kommt.
Man muss eben nur aufpassen das sich negativ nichts verstärkt ;)
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Man muss eben nur aufpassen das sich negativ nichts verstärkt ;)
::) das stimmt wohl... "BÄÄÄÄM" hört sich auch besser an als "KNACK" ;D
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Man muss eben nur aufpassen das sich negativ nichts verstärkt ;)
::) das stimmt wohl... "BÄÄÄÄM" hört sich auch besser an als "KNACK" ;D
KNACK gehört aber auch zum Lernprozess ;D
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Dazu kommt das NEGATIV Lernen schneller geht als positiv (Aua ist das heiss ;) ) also nach einem guten Treffer immer schön Freudentanz aufführen ;)
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Es heißt ja immer Lernen soll Spaß machen.
Und ich kann mich an viele Treffer auf Hagebutten,
Golfbälle, Flaschen, Zapfen und Wurfscheiben noch Monate danach erinnern,
weil ich dabei viel Spaß hatte und beim Gelingen wohl nicht zu wenig Glückshormone ausgeschüttet habe.
Folglich prägen mich diese Treffer mehr als selbst der gelungenste Parcoursbesuch,
den ich eine zeitlang im Kopf habe bis er verschwimmt und nur eine Emotion übrig bleibt.
Ich mit meiner Person unterstütze somit deine These, aber ob das für jeden gilt?
Wichtig im Nebensatz finde ich, dass man sich realistische Ziele aussucht.
Damit verringert man automatisch das Negative, das roscho angesprochen hat.
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Folglich prägen mich diese Treffer mehr als selbst der gelungenste Parcoursbesuch,
den ich eine zeitlang im Kopf habe bis er verschwimmt und nur eine Emotion übrig bleibt
Sorry für das semi-ot, aber in diesen Worten erkenne ich mich wieder. Was gibt es schöneres als vor dem Schlafen im Kopf ein gutes Training/eine gute Parcoursrunde/ ein schönes Turnier nochmal im Kopf abzuspielen. Analyse, schwelgen und wohlig wegschlummern. Ist sogar besser als AC lesen ;)
:ontopic:
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Da bin ich voll bei Steff & Co.!
Geht mir genau so, die tollen Treffer mit "Effekten" auf irgendwelche Objekte bleiben einfach
besser im Gedächtnis haften!
Die ganzen versemmelten Schüsse über die "ärgere" ich mich vielleicht, sie sind dann aber
auch ganz schnell wieder abgehakt.
Ich denk´ mal, dass das normal ist. Dingen die posititiv (in welchem Sinne auch immer) berühren
bleiben besser in Erinnerung.
Manchmal kommt es auch vor, dass ich sogar den besten Treffer auf Scheibe oder 3D als letztes ziehe.
Einfach um das Ergebins möglichst lange zu visualisieren. Klingt vielleicht bekloppt, aber ich
freu´ mich dann einfach nochmals über das Schussbild!
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Mir geht das auch so ähnlich, aber ich hab das auch beim normalen Schießen auf meine Säcke oder andere gestopfte Objekte die bei einem „ Kill“ anders klingen als die anderen , ich hoffe ihr wisst was ich meine, diese dumpfe Geräusch das dir ohne genau hinzuschauen sagt : Kill !
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Dazu kommt das NEGATIV Lernen schneller geht als positiv (Aua ist das heiss ;) ) also nach einem guten Treffer immer schön Freudentanz aufführen ;)
Beim Freudentanz bin ich dabei, ansonsten leichtes Widersprechen. Negative Erlebnisse verdrängt der Mensch und an positive erinnert er sich. Also ja, positive Schüsse (Schießerlebnisse) emotionalisieren. Das ist ganz wichtig (aber bitte die Mitschützen nicht durch häufige laute Jubelschreie nerven). Bei Fehlschüssen hilft mir, diese nüchtern zu analysieren: Technikfehler oder Zielfehler?
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Verdrängen ja, vergessen leider nein ...
Lernen geht da leider anders .. Negativlernen (Schmerzvermeidung, Ärger etc ..) geht sehr schnell ins Unterbewusstsein - das ist evolutionär sinnvoll aber in diesem Fall leider schlecht .. und wenn es nur der Marder ist den ich nie treffe (Negativ vorprogrammiert)
Sachliche Analyse ist da sicher gut um diesen Prozess zu unterbrechen, aber man sollte sich bewusst sein das es Negativlernen gibt und das es sehr schnell geht, eben schneller als Positiv ...
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Sachliche Analyse ist da sicher gut um diesen Prozess zu unterbrechen, aber man sollte sich bewusst sein das es Negativlernen gibt und das es sehr schnell geht, eben schneller als Positiv ...
Da hake ich nochmal nach, das finde ich interessant.
Sachliche Analyse ist sicherlich toll, aber oft unmöglich, wenn ich (persönlich) zum Beispiel an einen Springbock denke.
Da kann ich mir auch nicht einreden "Jucheee wieder einer, ich freu mich so, dass ich üben darf".
Hilft da die - leicht hervorzurufende - Emotion "Du S** dich treff ich heute ganz bestimmt grrrr", oder hilft letztendlich nur wieder mal üben...üben...üben ?
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Dazu kommt das NEGATIV Lernen schneller geht als positiv (Aua ist das heiss ;) ) also nach einem guten Treffer immer schön Freudentanz aufführen ;)
Beim Freudentanz bin ich dabei, ansonsten leichtes Widersprechen. Negative Erlebnisse verdrängt der Mensch und an positive erinnert er sich. Also ja, positive Schüsse (Schießerlebnisse) emotionalisieren. Das ist ganz wichtig (aber bitte die Mitschützen nicht durch häufige laute Jubelschreie nerven). Bei Fehlschüssen hilft mir, diese nüchtern zu analysieren: Technikfehler oder Zielfehler?
Da ist mir alle mal ein Jubelschreier lieber, als einer in der Gruppe, der sich ständig nur lauthals über seine schlechte Leistung ärgert.
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Diese Emotion hilft sicher nicht, aus meiner Sicht hilft da nur ein konstanter Schussaufbau und wenn vorbei die Analyse: was hab ich falsch gemacht..
Und: Üben ÜBEN ÜBEN
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Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ein Treffer auf einem Ziel sich besser in den Lernprozeß eingräbt, wenn es eine Wirkung anzeigt
Was willst Du denn lernen? Wenn es darum geht, etwas einfach nur zu treffen, dabei den Abstand zu schätzen oder eben seine Intution zu justieren, so kann das schon sein.
Wenns allerdings darum geht, bestimmte Komponenten des Schussablaufs zu lernen / üben, ist ein visuelles Ziel (ausser beim eigentlichen Zielvorgang) eher kontraproduktiv. Nicht umsonst übt man sowas auf Scheiben ohne Auflage.
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Wen ein wissenschaftliche Studie dazu interessiert... viel Spaß
Aufmerksamkeitslenkung beim sportmotorischen Lernen
F Ehrlenspiel, H Maurer - Zeitschrift für Sportpsychologie, 2007 - econtent.hogrefe.com
… automatischer Kontrolle das Bewegungs-System selbst organisieren kann und effektiv arbeitet,
wird es … Wulf und Prinz (2001) postulieren, dass es deshalb effektiver sei, Bewegungen in … Phasen
des Lernprozesses von besonderer Bedeutung für das motorische Lernen sind und …
Konnte leider keinen Link erstellen, der funktioniert.
Einfach googeln, bei researchgate.net könnt ihr ihn kostenlos lesen.
Achtung Kopfweh - Gefahr
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Hilft da die - leicht hervorzurufende - Emotion "Du S** dich treff ich heute ganz bestimmt grrrr", oder hilft letztendlich nur wieder mal üben...üben...üben ?
Das wäre genau der falsche Weg (ich meine damit natürlich nicht das Üben ;)). Wenn Du das machst, dann verfestigen sich die negativen Emotionen umso mehr. Ich nehme jetzt mal ein Beispiel aus dem Fußball: kein Drittliga-Team, welches im DFB-Pokal gegen eine der Top-Manschaften der 1. Liga (sozusagen Dein Springbock) antritt wird sich sagen „Oh je, gegen die haben wir keine Chance, jetzt kriegen wir die Hucke voll, etc.“. Ganz im Gegenteil: die gehen alle Positiv daran, nach dem Motto „super, gegen xxx zu spielen“, „Volles Stadion“, „denen zeigen wir es“. Zeig es doch mal dem Springbock. Du hast nichts zu verlieren. Wenn Du an dem Tier immer vorbeischießt, dann wäre sogar ein Körpertreffer mit dem dritten Pfeil ein Erfolg. Meine Strategie wäre jetzt, sich voll auf den Schuss zu konzentrieren (meines Wissens schießt Du System), also einen Anhaltepunkt zu wählen und ihn sich zu merken, saubere Technik und den ersten Pfeil sozusagen als Versuchsballon loszuschicken. Mit dem willst Du sozusagen gar nicht treffen (Du willst schon treffen, aber Du hast keinen Stress, es ist ja der Versuchsballon), Analyse, ob ich technisch sauber geschossen habe, wenn ja, dann muss ein Tiefschuss oder Hochschuss an einem zu hohen oder zu tiefen Anhaltepunkt gelegen haben. Neuen Anhaltepunkt wählen und den zweiten Pfeil wieder mit sauberer Technik losschicken (auch hier wieder positiv denken). Und Du hast ja sogar noch einen dritten Pfeil.
Und wenn Du triffst: Den FREUDENTANZ nicht vergessen!
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Ich wage mal ein kritischen Gedankengang. Könnte dieses Belohnungsziel cooler Treffer/Treffereffekt auch ein zweischneidiges Schwert sein? Was ist, wenn die erwartete "Belohnung" Treffer aus was weis ich für Gründen ausbleibt, sich nicht einstellen will, es irgendwie nicht läuft?
Kein Treffer = keine Belohnung = schlecht geschossen? Das heißt, schlecht geschossen - weil nicht getroffen? Ist da nicht zu viel Fokus auf dem Ergebnis (einhergehend mit der Erwartung eines positiven Ergebnisses)?
Ob das einen effektiven Lernprozess tangiert, weiß ich nicht. Aber ist es nicht gerade das Besondere beim Schießen, das man ein Ergebnis gleich auf die Stulle geschmiert bekommt? Und dieses Ergebnis wird natürlich bewertet - wahrscheinlich viel zu wenig objektiv.
Gerade Anfänger definieren ihren Erfolg über Treffer, weil sie noch zu wenig die Qualität ihrer eigenen Bewegungsabläufe beurteilen können. Selbst wenn die Technik mies war, suggeriert der gute Treffer möglicherweise "alles im grünen Bereich!".
Am Anfang macht man häufig schnell Fortschritte und zeigt bald gute Ergebnisse. Aber ein Effekt stimmt wirklich, vielleicht könnt ihr den bestätigen: neue Leute kommen, sind bald schnell erfolgreich, oft ganz oben, krabbeln dann plötzlich ein paar Saisons im Mittelfeld rum, wechseln oft Bögen oder gar zum Compound weil sie irgendwie wieder an frühere "Höhen" aufschließen wollen und manchmal verschwinden sie auch ganz.
Irgend einen Grund muss es ja haben, ja - diese können vielfältig sein (Zeit, Job, Familie, anderes Hobby, Gesundheit), aber vielleicht steckt bei einigen tatsächlich ein Faden dahinter...der mit Stagnation oder "Leistungseinbruch" zu tun hat, bzw. dass man vermeintlich keinen vernünftigen Weg daraus gefunden hat. Dabei geht es nicht nur um Turnierschützen, denn den Anspruch gut treffen zu wollen besitzen auch Nicht-Turnierschützen.
Ich fürchte, das hier das Treffen zu stark im Fokus stand, einhergehend mit der Befriedigung und dem Belohnungssystem. "Ich treffe irgendwie nicht mehr" hört man häufiger als "ojeh, meine Technik hat ganz schon nachgelassen". Neee, die Technik passt schon, schließlich schießt man schon Jahre.
Und noch was: wird gerade dieses Treffer/Belohnungssystem nicht als eine mögliche Ursache für das Entstehen von Targetpanik angesehen?
Ein cooler Treffer oder Treffereffekt kann zum effektiven Lernprozess beitragen, wenn dieser Treffer als Belohnung für einen konzentrierten Schussaufbau und Bewegungsablauf angesehen wird. Ein gutes Gefühl beim Schussaufbau wird durch einen guten Treffer belohnt. Erst wenn alle Parameter intern abgehakt wurden, würde ich das als effektiven Lernprozess bezeichnen. Selbst wenn hier der Pfeil fehl geht, ist die mögliche Baustelle nur das richtige Einschätzen der Entfernung und Situation und nicht ein Sammelsurium diverser möglicher Fehler.
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Interessant, vom Lerneffekt aus habe ich es noch nie betrachtet.
Mir gefallen Ziele die nicht fest im Boden verankert sind ohnehin besser. In Kombination mit Holzpfeilen schwingen und/oder rotieren aufgehängte einfach schön nach einem Treffer.
Dann habe ich jetzt einen weiteren Grund ausgewählt zu schießen. 8)
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Ich wage mal ein kritischen Gedankengang. Könnte dieses Belohnungsziel cooler Treffer/Treffereffekt auch ein zweischneidiges Schwert sein? Was ist, wenn die erwartete "Belohnung" Treffer aus was weis ich für Gründen ausbleibt, sich nicht einstellen will, es irgendwie nicht läuft?
Kein Treffer = keine Belohnung = schlecht geschossen? Das heißt, schlecht geschossen - weil nicht getroffen? Ist da nicht zu viel Fokus auf dem Ergebnis (einhergehend mit der Erwartung eines positiven Ergebnisses)?
Ob das einen effektiven Lernprozess tangiert, weiß ich nicht. Aber ist es nicht gerade das Besondere beim Schießen, das man ein Ergebnis gleich auf die Stulle geschmiert bekommt? Und dieses Ergebnis wird natürlich bewertet - wahrscheinlich viel zu wenig objektiv.
Gerade Anfänger definieren ihren Erfolg über Treffer, weil sie noch zu wenig die Qualität ihrer eigenen Bewegungsabläufe beurteilen können. Selbst wenn die Technik mies war, suggeriert der gute Treffer möglicherweise "alles im grünen Bereich!".
Am Anfang macht man häufig schnell Fortschritte und zeigt bald gute Ergebnisse. Aber ein Effekt stimmt wirklich, vielleicht könnt ihr den bestätigen: neue Leute kommen, sind bald schnell erfolgreich, oft ganz oben, krabbeln dann plötzlich ein paar Saisons im Mittelfeld rum, wechseln oft Bögen oder gar zum Compound weil sie irgendwie wieder an frühere "Höhen" aufschließen wollen und manchmal verschwinden sie auch ganz.
Irgend einen Grund muss es ja haben, ja - diese können vielfältig sein (Zeit, Job, Familie, anderes Hobby, Gesundheit), aber vielleicht steckt bei einigen tatsächlich ein Faden dahinter...der mit Stagnation oder "Leistungseinbruch" zu tun hat, bzw. dass man vermeintlich keinen vernünftigen Weg daraus gefunden hat. Dabei geht es nicht nur um Turnierschützen, denn den Anspruch gut treffen zu wollen besitzen auch Nicht-Turnierschützen.
Ich fürchte, das hier das Treffen zu stark im Fokus stand, einhergehend mit der Befriedigung und dem Belohnungssystem. "Ich treffe irgendwie nicht mehr" hört man häufiger als "ojeh, meine Technik hat ganz schon nachgelassen". Neee, die Technik passt schon, schließlich schießt man schon Jahre.
Und noch was: wird gerade dieses Treffer/Belohnungssystem nicht als eine mögliche Ursache für das Entstehen von Targetpanik angesehen?
Ein cooler Treffer oder Treffereffekt kann zum effektiven Lernprozess beitragen, wenn dieser Treffer als Belohnung für einen konzentrierten Schussaufbau und Bewegungsablauf angesehen wird. Ein gutes Gefühl beim Schussaufbau wird durch einen guten Treffer belohnt. Erst wenn alle Parameter intern abgehakt wurden, würde ich das als effektiven Lernprozess bezeichnen. Selbst wenn hier der Pfeil fehl geht, ist die mögliche Baustelle nur das richtige Einschätzen der Entfernung und Situation und nicht ein Sammelsurium diverser möglicher Fehler.
Gut geschrieben, im Training gilt ein sauberer Schuss der daneben geht ist mir lieber als ein Zufallstreffer ohne richtigen Ablauf :unschuldig:
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Moin, hier ist Woody. Ich schieße gern auf bewegliche Ziele, Konservendosen mit Gummikopf geschossen oder pendelnde Ziele.Zu pendelnden Zielen hab schon einmal zum Thema targetpanik und Vollauszug etwas gepostet und ich finde, es hat schon seinen Reiz, Ziele, die eine deutliche Rückmeldung geben abzuräumen. Natürlich ist es zumTechnikverbessern unabdingbar, an der Scheibe den Schußablauf, Auszug , Anker, Nockpunkt, Standhöhe Spine etc. zu ermitteln bzw. zu trainieren. Wenn allerdings Konserven, kleine Zitronensaftfläschchen (leer) und ähnliche Objekte nach einem sauberen Schuß durch die Gegend fliegen, macht mir das schon Spaß. Zum Thema negative Emotionen sei noch kurz gesagt, es gibt auch größere Konservendosen ;)
munter bleiben sagt Woody
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Wirklich sehr interessante Antworten! :klasse:
Vom Spaß am Feedback des Zielmediums zum Einfluß von Emotionen rüber zum negativen Lernerfolg und dem Worst Case Szenario Targetpanic, weiter zu didakitischer Vorgehensweise der Trainigsschwerpunkte bis zur positiven Bestärkung bei vorher klar definierter Zielsetzung...
Der Helle Wahnsinn für einen Hobbypfeileverstecker dieses wissenschaftliche Herangehensweise im Blick zu behalten...
Wir halten fest:
Positive Emotionen bei schönem Pfeilflug und Treffern sind genauso wichtig wie das Zurückhalten negativer Emotionen bei keinem Treffer - man kann ja auch schön daneben schießen ;)
...und zum Thema Tanzen sei gesagt: Nimand möge sich bitte beschweren, wenn es in diesem Sommer öfter regnet als im letzten Jahr :unschuldig: ;D
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You made my day ;D
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jepp
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Ich versuche mal noch was sinnvolles dazu beizutragen.
Abhängig davon was der Einzelne natürlich erlernen oder üben will,
wäre es doch ein schöner Eigenversuch mal an sich selbst auszuprobieren welchen Effekt das Schiessen
auf Dosen, Luftballons, ……auf Einen hat.
Und umgekehrt sollten die Rover mal vor eine Scheibe stehen.
Für meine Ziele war Beides wichtig, aber Ehrgeiz entwickle ich so richtig wenn es fliegt, pendelt, wegfliegt und knallt.
Die visuelle Rückmeldung ist mir sehr wichtig.
Als ich den Schuss aus der Hüfte geübt habe, war er für mich erst erfolgreich als ich den Golfball getroffen habe. Diesen Schuss habe ich abgespeichert. Die Treffer davor, auf Stümpfe und sonstiges nicht.
https://youtu.be/sSzFhfmovRU
Das ist meine Wahrheit, ob sie der Wissenschaft standhält ist mir egal.
Fakt ist, das ich die Fähigkeiten die ich auf diese Weise erworben habe,
auch nach langer Pause, in kurzer Zeit wieder abrufen kann.
:bow: Steff ;D
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Und umgekehrt sollten die Rover mal vor eine Scheibe stehen.
Genau das ist bei mir der Fall. Scheiben bzw. Bildauflagen "irritieren" mich doch deutlich.
Ich weiss nicht wie ich es anders beschreiben soll, ich komme mit "richtigen" Zielen, ob
jetzt bewegt oder 3D-Ziele einfach besser klar!
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Die Beweglichen Ziele sind sicherlich erstens ein Motivator, zweitens ist da natürlich die Emotion und somit das "eingraben" in das Bewegungsgedächtniss deutlich stärker. Ein Problem, welches dabei entsteht das man sehr stark vom Treffer abhängig ist. Nach dem Motto: "Wer trifft hat recht"
Wir machen im Winter oft "fokusiertraining" 10m auf Kronkorken oder ähnliches, da ist die Freude groß wenn ein Loch im Kronkorken ist und auch das Trefferbild wird besser. Wenn ich aber auf dem Parcours bin und einen perfekten Schuß abgegeben habe (Mit einem bomben Körpergefühl wie Rückenspannung da, Hand richtig geführt, sauberer Ablass usw.) UND gutem Treffer. Dann habe ich mir angewöhnt ne ordentliche Beckerfaus in den Wald zu brüllen. Denn DANN merkt sich mein Hirn: "Dieser Bewegungsablauf ergibt diesen geilen Treffer====> so funktionerts am besten" und die Emotion die dabei kommt und durch das "Ritual" verstärkt wird hilft dabei es noch besser im Bewegungsgedächtniss abzuspeichern.
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Mensch Sonuka,
da tanzt im Wald ganz schön der Bär, wenn du einen guten Tag hast. ;)
Ich vermute das Nachhalten nach dem Schuss ist die ruhige Variante von der Beckerfaust.
(gemeint ist Boris Becker, er spielte mal Tennis)
Nachhalten und sich dabei verinnerlichen was man gerade getan hat, und wie das Ergebnis davon aussah.
Und wenn es gut war, dann ganz besonders verinnerlichen.
Kann man das so sagen, Trainer ?
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:yes: :agree:
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Danke Trainer
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Weiste, Steff. Bei mir ist´s im Wald immer sehr SEHR ruhig. Ich hoffe wir verstehen uns?
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Och komm, du scherzst.
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Zur Frage von Steff:
Nachhalten und sich dabei verinnerlichen was man gerade getan hat, und wie das Ergebnis davon aussah.
Und wenn es gut war, dann ganz besonders verinnerlichen.
Kann man das so sagen, Trainer ?
Für uns 3D Schützen ganz wichtig ist auch die Einprägung des Geländes (Schusssituation abspeichern). Egal ob Treffer oder nicht.
Gespeicherte Situation können abgerufen und mit neuen ähnlichen Situation verglichen werden.
Hat vielleicht jeder schon mal selbst bei sich erlebt: Stehe am Pflock, denke: Aha , ist ganz ähnlich wie beim Hausparcours Situation x oder Y
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Für uns 3D Schützen ganz wichtig ist auch die Einprägung des Geländes (Schusssituation abspeichern). Egal ob Treffer oder nicht.
Gespeicherte Situation können abgerufen und mit neuen ähnlichen Situation verglichen werden.
Hat vielleicht jeder schon mal selbst bei sich erlebt: Stehe am Pflock, denke: Aha , ist ganz ähnlich wie beim Hausparcours Situation x oder Y
Nee, das Erlebnis hatte ich noch nie. Zumindest nicht bewusst, ob das im Unterbewusssein geschieht, weiß ich nicht, aber ich hatte zumindest noch nie diese Reaktion bei mir festgestellt. Geländeanalyse mache ich schon, aber nicht den Vergleich (zumindest nicht bewusst).
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Als Systemschütze hat man das. Intuitiv nicht, denn da zählt das Gelände nur periphär. Man fokussiert einen Punkt und überlässt es dem Unterbewusstsein, wegen rauf/runter korrigierend einzugreifen. Macht man das bewusst, hat man ein System wie "OK, 20% Gefälle, 30m --> normal Pfeilspitze 20cm über der 11, bei dem Gefälle --> 10cm über der 11."
Dabei helfen in der Tat erlernte vergleichbare Situationen wie "die Sau steht wie der Hirsch auf dem Vereinsparcours und da ziele ich auf blabla"
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Danke für die Erläuterung, Landbub. In der Tat, ich schieße überwiegend intuitiv (bis auf die ganz langen Schüsse)
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Hallo zusammen,
ich schieße auch intuitiv und vertrete hier einen andere Auffassung wie Landbub.
Für mich ist das bewusste Erfassen von Geländesituationen ein wichtiger Bestandteil des Trainings. Ich gehe manchmal auf Turniere mit dem Ziel, gerade diesen Teil auch bewusst zu trainieren.
Als intuitiver Schütze nimmt man sehr wohl auch das Gelände wahr und kann aus seinen Schüssen lernen. Jeder Pfeil den ich auf ein Ziel schieße kann dazu beitragen. Dies kann man auch bewusst tun und so seinen Zielcomputer(Erfahrung) füttern.
Gruß Tom