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Bogenschießen => Umwelt & Naturschutz => Thema gestartet von: BowLaw am Dezember 30, 2018, 01:00:18 Vormittag

Titel: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: BowLaw am Dezember 30, 2018, 01:00:18 Vormittag
Ein neues Thema starten ist ja eigentlich ganz einfach.

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=237.msg48522#msg48522

Und Uller hat recht, dass etliche Beiträge in dem Roving Thread wirklich gut waren, doch zu dem einen oder anderen Beitrag vielleicht noch Diskussionbedarf besteht.

Jeder Jeck ist anders, jedes Bundesland ebenso, und Dland und Öland ohnehin.
Hier in Bayern gibt es in den Wäldern - auch wenn sie Privatbesitz sind - den Allgemeingebrauch.

Allgemeingebrauch bedeutet sinngemäß: "Darfste machen was du willst, aber mach nix kaputt".
Eigentlich einfach - oder ?

Zum Diskussionausgangspunkt biete ich mal mehrere Alternativen:

Die bösen üblen Mountainbiker - und dann (ja das ist mir aufgestossen lieber grüner Alkohol) den Waldbesitzer, der mit dem Finger wedelt, wenn ein wertvoller Baumstumpf von Bogenschützen beschossen wird.

Beides Extreme ?
Wenn man will, ja, doch beide Sportarten, die durch Menschen ausgeführt werden, die der Natur näher sein wollen.

Hinzu kommt (sehr wenig in 2018) vielleicht noch der gemeine Pilzesammler.
Der stiefelt ja nun wissentlich und willentlich durch das wertvolle Unterholz auf der Jagd nach seinem Begehr ... Waldwege, Waldpfade werden gemieden.

Der Geocacher - ein ganz besonderes Phänomen: Der Anfänger, der dem Kompass ohne Rücksicht auf Verluste folgt um zum Ziel zu kommen - der Fortgeschrittene hat kapiert, dass er den Waldpfaden folgen kann.

Dann gibt es noch diese destruktiven Familien ... keine Ahnung von nichts, breiten einfach ihre Picknickdecken auf Heidekraut/Moos oder sonstwas aus und denken, daß die Kids das toll finden so ohne Tisch und Stühle.

Die Hundebesitzer - auch wieder so eine Spezies für sich.
Da denken die, daß so ein Tier einfach so rumlaufen darf in der Natur ... aber auch da gibt es eben die Guten und die Bösen - das kann sich jeder selber vorstellen.

Ich denke, das man das noch unendlich mit positiven und negativen Beispielen hier verlängern kann.

Aber - und das ist ganz wichtig:

Allen gemeinsam ist, daß sie die Natur, die Umwelt oder wie man das auch immer nennen will, zeigen, nutzen und natürlich auch für den jeweiligen Gebrauch bewahren wollen.

Wer sich nun an die Nase fassen sollte .... genau die einen und genau die anderen 50%
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Alfred E. Neumann am Dezember 30, 2018, 06:33:09 Vormittag
Der Jäger-der(selbst gesehen,ist aber schon ein paar Jahre her) mit seinem alten Trabbi bis an
den Hochsitz Fährt.
Wahrscheinlich zu faul seine Ausrüstung zu schleppen.
Aber auch hier gibt es solche und solche.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Cayuga am Dezember 30, 2018, 09:54:35 Vormittag
Wahrscheinlich verstehe ich es nicht richtig, aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, man will mir sagen, wir Bogenschützen sind die Guten; die Bösen sind die Jogger, Mountainbiker, Familien mit Kindern, ganz übel die Geocacher. Ich persönlich jogge im Wald, gehe mit der Familie dort spazieren, ganz früher habe ich auch mal Dosen im Wald gesucht und ja, ich besuche Bogenparcours und Bogenturniere. Ich bin weder Waldbesitzer noch Jäger oder gar Jagdpächter, das will ich hier mal deutlich sagen. Aber mir ist schon bewusst, dass ich fremdes Eigentum nutze (durch das allgemeine Waldbetretungsrecht grundsätzlich erlaubt) und im Zweifel die Jagd (für die jemand Pacht zahlt) störe. Aber vielleicht kann ja Uller oder ein anderer mir hier meine Bedenken etwas zerstreuen.

Machen wir uns aber bitte mal nix vor. Wir Bogenschützen bleiben nicht auf den Waldwegen, wir gehen auch ins Unterholz. Wir suchen Pfeile und „pflügen“ dabei den Waldboden um. Wir operieren Pfeile aus Bäumen und hinterlassen evtl. sogar Carbonpfeile im Wald, weil wir sie nicht wiederfinden konnten. 

Wir müssen m. E. auch die negativen Begleitumstände unseres schönen Sports sehen und nicht mit Fingern auf die anderen (MTB‘ler; Jogger, Jäger, Harvesterunternehmer) zeigen.

Die Kernfrage ist doch, was können wir Bogenschützen tun oder wie verhalten wir uns optimalerweise im Wald, so das wir die Natur am wenigsten stören.

Ein paar Beispiele: Falls ich einen Baum treffe, dann greife ich nicht zum Messer, sondern zur TakeOut-Zange, ich „entsorge“ weder Pfeilteile noch sonstiges, was ich mit in den Wald bringe, dort. Finde ich derartiges (von anderen), dann nehme ich es mit und entsorge es fachgerecht. Beim Farradfahren achte ich beispielsweise darauf, dass ich kein Kettenöl mit PTFE (Teflon) verwende.

Wenn die Diskussion hier in die Richtung meiner Kernfrage geht, würde mich das freuen.

Cayuga, der Selbstkritische

Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: roscho am Dezember 30, 2018, 10:13:03 Vormittag
Ich denke dieses Thema ist zu komplex um es in einem Thread behandeln zu können, da viel zu viele Facetten davon betroffen sind.
Es betrifft uns als Schützen (entweder auf einem dazu ausgewiesenen Parcour oder eben beim Roven), es betrifft aber auch den das Habitat „Wald“, das Biotop „Wald“ oder den Besitz „Wald“ und ihre jeweiligen Nutzer bzw Bewohner.

Überhaupt „Wald“ - was ist DER „Wald“ ?

Zu mir: ich habe (Wild)Biologie studiert, bin selbst kein Jäger aber seit Jahren mit einem guten Freund der Jäger ist als Revierhelfer in seinem Revier unterwegs, mein Sohn studiert Forstwissenschaft.

Wenn gewünscht lege ich gerne ein Board zum Thema Umweltschutz und Waldnutzung an, für einen einzelnen Thread halte ich das Thema als viel zu umfangreich.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Cayuga am Dezember 30, 2018, 10:27:42 Vormittag
Ich finde das Thema sehr interessant, spannend und so wichtig, dass ich ein eigenes Board befürworte. Wenn das noch mehr hier so empfinden, dann würde es sich lohnen.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 30, 2018, 10:42:32 Vormittag
Eigenes Board? Keine Einwände

@ Cayuga: Es wäre in der Tat vermessen zu meinen Bogenschützen im Wald = gut und alle anderen im Wald = böse. Hat m.M. aber auch keiner zum Ausdruck gebracht. Was aber hindert uns durch vorbildhaftes Verhalten, durch Hinweisen auf Missstände der Natur einfach Respekt zu zollen? Es gab eine - leider zu wenig angenommene - Initiative in Richtung "Wald und Sport". Ich muss mich auch fragen lassen: Woher kommt diese unbändige Lust auf das Schießen auf Gummitierchen? Und das, wo ich die "echte" Bogenjagd ablehne? Wioe glaubwürdig bin ich denn?  Da sehe ich z.B. Klärungsbedarf.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: tombows am Dezember 30, 2018, 11:12:10 Vormittag
Ich bin auch für ein eigenes Board.

Mir geht es genauso wie Waldgeist, ich schiesse sehr gerne auf die Gummiviecher,
kann mir aber nicht vorstellen auf ein lebendes Wildtier mit dem Bogen zu schiessen.
Ich verteufel jedoch niemanden, der meint dies tun zu müssen.

Was mir jedoch zutiefst wiederstrebt, ist wenn sich der Mensch im Wald benimmt als sei er "the one and only".
das betrifft aber ja nicht nur den Wald, sondern die gesamte Natur.

Ich und auch meine Frau versuchen uns in der Natur so zu verhalten, als wäre es unser eingenes Wohnzimmer, bzw.
unser eigener Garten. Keinen Müll liegen lassen, ob jetzt Pfeilreste, Zigarettenkippen, Plastikverpackungen oder noch vieles mehr,
respektvoll mit sämtlichen Kreaturen umgehen, Eingriffe in die Natur auf ein Minimum zu beschränken (bin nebenbei Waldbesitzer).

Nebenbei sollte man seine Umgebung dazu auffordern und anhalten, dies genauso zu tun.

Wahrscheinlich gibt es noch viele andere Dinge die man beachten kann und soll, aber das wird sich ja zeigen in einem neuen Board.

So long
tom
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Beefeater am Dezember 30, 2018, 11:49:20 Vormittag
Gute Idee, ein eigenes Board. Im Zuge meiner "Online-Recherche" bin ich auf allerlei Infos gestossen, dabei auch dieses Negativbeispiel: https://forum.wildundhund.de/threads/jaeger-und-bogenschuetzen.8754/

Das zeigt genau, wie man m.E. nicht vorgehen sollte - ich vermute allerdings einen sogenannten Troll oder gar jemanden, der das Roven bewußt madig machen will. Möglicherweise aber meint er es auch ernst und ist schlicht ein dummer Mensch - kommt auch vor.

Mit den Gummitieren geht´s mir ähnlich - "echte" Bogenjagd käme mir nicht in den Sinn, statt der Tierdarstellungen könnte ich auch mit anderen Zielmotiven sehr gut leben, da tickt sicher auch jeder anders.
Es gibt ja auch Jäger, die darauf schwören, daß nur die Jagd mit dem Bogen "echt" ist - wieder ein anderes Thema. 

Echte Natur gibt es, wie jemand ja schon andeutete, kaum noch in Deutschland, ein Großteil (alle?) der heutigen Wälder sind ja bewirtschaftete Flächen, kultivierter Wald also.  Wenn ich recht erinnere, gibt es gar keinen "Urwald" mehr in Deutschland.

Trotzdem aber sind diese Flächen wichtige Ressourcen für heimische Flora und Fauna und man muß behutsam mit ihnen umgehen, wenn man nicht irgendwann nur noch vor totem Holz und kahlen Flächen ... oder Rapsfeldern ... stehen will.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Cayuga am Dezember 30, 2018, 12:22:50 Nachmittag
Die Diskussion bei Wild und Hund zeigt mal wieder die unterschiedlichen Interessen. M. E. ist es auch nicht leicht, hier einen Interessenausgleich zu finden. Und schon gar nicht so wie in dem dortigen Forum. Für unser Forum wünsche ich mir gerne eine kontroverse Diskussion, aber einen freundlich sachlichen Austausch.

Ich bin der Meinung, reden hilft. Beim Thema Roving hilft es sicher, wenn Förster, Jäger und Grundeigentümer wissen, was das ist und es nicht fälschlicherweise mit Wilderei verwechseln. Sonst ist Stress vorprogrammiert.

Und was wir so alles beachten sollten, wie wir uns in der Natur am besten bewegen und was wir dazu beitragen können, unseren schönen Sport so zu gestalten, dass wir von Waldbesitzern, Förstern und Jägern als willkommene Besucher im Wald angesehen werden, darauf freue ich mich im neuen Board zu lesen und zu schreiben.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 30, 2018, 12:31:12 Nachmittag
Mir ist u.a. daran gelegen, dass es uns gelingt durch behutsame Öffentlichkeitsarbeit für ein positives - oder positiveres? - Image zu sorgen, so dass wir auf Akzeptanz und weniger auf Skepsis stoßen.  Wie notwendig dies ist, zeigt die Diskussion in dem Wildhund.de - Forum ja auf.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Wolverine am Dezember 30, 2018, 12:49:44 Nachmittag
ein eigenes Bord, für was, dass die Bemühungen einzelner wieder zerschossen werden, soory, das ist für den A.......h.

Wie Einige hier wissen, habe ich mich bemüht einen Rovingguide zu erstellen, ich hatte einige Förster und Jagdpächter überzeugen können daran teilzuhaben.
Es kam wie es kommen sollte, da wurden Jäger  im alten AC als versoffene Grünrockträger usw. betitelt, ich mach im Wald was ich will da kann mir keiner etwas vorschreiben; um nur zwei Beispiele zu nennen, nachdem die Beteiligten hier mitgelesen haben, bekam ich dementsprechende Anrufe und musste mein Tun rechtfertigen, das hat dazugeführt, dass ich mein Vorhaben eingestellt habe.
Eine Wiederaufhahme der Bemühungen um diesen Preis, nein Danke.

Da gehe ich lieber zur Jagd oder zum Roven ins Revier und habe meine Ruhe.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: roscho am Dezember 30, 2018, 12:56:39 Nachmittag
Ich habe - trotz Bedenken - ein eigenes Board zum Thema Umwelt & Naturschutz angelegt

Ich finde - da wir unseren Sport ja zum Grossteil in der freien Natur ausüben - sei es Parcours oder eben Roven Diskussionen zu diesem Thema schon sehr sinnvoll.

Roven ist ja nicht das einzige, auch Parcours sind im "Wald" mit seinen "Bewohnern".

Ich weiss, das Thema im allgemeinen ist recht heikel, deswegen ich bitte um eine sachliche  und offene Diskussion.

Bitte scheut euch nicht eigene Threads zu einzelnen Bereichen wie z.B. "Baumschädigung" anzulegen, nur so kann es übersichtlich bleiben.

Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 30, 2018, 01:00:02 Nachmittag
Solche Erfahrungen, wie Du sie gemacht hast, sind natürlich abolut demotivierend! Erst recht, wenn "es die eigenen Leute waren", die sich in beschriebener Weise geoutet haben und damit Deine Anstrengungen zunichte gemacht haben. Es gilt aber
auch, dass der stete Tropfen den Stein höhlt. Ganz abgesehen davon, dass es u.U. einen weitergehenden Bedarf gibt, sich auszutauschen.
In diesem Sinn gleich mal ein Dankeschön an roscho!
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Steff am Dezember 30, 2018, 01:12:31 Nachmittag
Ich frage mich auch welche Absicht der Rover hatte, als er in WildundHund seinen Beitrag postete.
Da konnte doch nichts Positives dabei rauskommen.

Aber, und da sind wir bei der eigenen Nase.
Seit Jahren pushe ich Roven hier im Forum, im Alten wie im Neuen.
Nach einigen Beiträgen zu meinen Themen dachte ich mir auch, was hast du da angestoßen.

Doch ich glaube das Gute überwiegt bei Weitem, und wir sollten unseren Sport offen ausüben, um aktiv Aufklärung zu betreiben.
Dazu gehören Gespräche mit Forst und Jagd, den Spaziergängern etc.
Und dabei ist jeder gefordert einen kompetenten und angemessenen Eindruck zu hinterlassen.

Hierzu könnten wir Hilfe von kompetenter Seite gut gebrauchen.

Und ich gebe vor der Diskussion zu Bedenken, dass Schäden durch Fracking, Abholzung der Urwälder, Müllkontinente, Schleppnetzfang, Klimaerwärmung, Überbevölkerung, Wasserknappheit und Luftverschmutzung globale Probleme sind, an denen jeder von uns beteiligt ist.

Das sprengt den Rahmen hier zwar bei Weitem, zeigt aber die Dimension zwischen dem was wir hier diskutieren und dem Ist-Zustand unserer Erde.

Meine 2 cent











Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 30, 2018, 01:44:42 Nachmittag
Zum Thema "Sport und Umwelt" gibt es eine aus Bundesmitteln finanzierte Broschüre des DOSB (im ANHANG) wo das Stichwort Bogenschießen oder Bogensport nicht einmal vorkommt. Und dies, obwohl die Fachverbände zur Stellungnahme und zur Mitarbeit gebeten waren. Vermutlich ging die Anfrage an den DSB. Aber da die Broschüre aus 2011 ist war man vermutlich noch nicht so weit, um zu erkennen, dass Feldbogenschießen und 3 - D sich in der freien Natur abspielen und nicht auf dem FITA - Platz.
Insofern ist es auch nicht verwunderlich, wenn Parcoursbetreiber oder Vereine, die sich z.B. ein Gelände erschließen wollen, nirgendwo Anhaltspunkte finden, wo sie es positive und hilfreiche  Aussagen gibt.
Schade, dass das von Wolverine angegangene Projekt eines Roving Guide" so böse geendet hat. Vielleicht gibt es ja doch Fachaufsätze oder Beiträge auf die man zumindest aufbauen kann?
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Absinth am Dezember 30, 2018, 01:51:35 Nachmittag
@BowLaw bzw. mein lieber Freund und Kupferstecher: Deine Aufzählung im EP gibt mir zu denken, aber egal.

Andererseits freut es mich, dass du gelesen hast, was ich anderswo geschrieben habe. Schade finde ich jedoch, dass du mich leider Missverstanden hast - die Ursache dessen, falls es dich interessiert, könnte womöglich auch im Folgendem stecken...

"Du musst sehr geduldig sein", antwortete der Fuchs. "Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras. Ich werde dich verstohlen, so aus dem Augenwinkel anschauen und du wirst nichts schr sagen. Die Schr Sprache ist die Quelle der Missverständnisse. Aber jeden Tag wirst du dich ein bisschen näher setzen können ...


BiG. Absinth, dein lieber grüner Alkohol  8)




PS: Manch einmal, da verstehe ich gewisse Dinge auch nur so, wie ich es auch nur möchte...  O:-)
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Uller am Dezember 30, 2018, 05:28:23 Nachmittag
Kaum ist man mal einen Sonntag lang die Ruhe des Waldes stören....schon gibts hier ein neues Board !

 :klasse:

Danke, für die Einrichtung !

Mit der Zeit wird hier sicher eine Sammlung wertvoller Aspekte zum respektvollen Umgang mit unserem Lebensraum entstehen.

Lebensraum, den wir genau so selbstverständlich nutzen wie all die anderen Arten, die wir zum großen Teil stark bedrängen oder gar schon verdrängt haben....
Als dominante Gattung, die sich noch dazu für "intelligent" hält, liegt es ganz an uns, was wir von den Resten einstiger Natur den nachfolgenden Generationen übrig lassen...

Der Bogensport kann dabei, wie viele andere Outdoor-Sportarten auch, eine tragende Rolle spielen um jungen Menschen umsichtiges Verhalten in Wald und Flur näher zu bringen .

Darüber hinaus denke ich, das es  uns gut zu Gesicht steht wenn hier auch Außenstehende nachlesen können, das wir auf schonende, nachhaltige Nutzung Wert legen !

 :fire: :bow:
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: BowLaw am Dezember 30, 2018, 07:26:08 Nachmittag
Wahrscheinlich verstehe ich es nicht richtig, aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, man will mir sagen, wir Bogenschützen sind die Guten; ...

Stimmt, das wollte ich auf gar keinen Fall sagen.
Durch die (Extrem)Beispiele wollte ich nur aufzeigen, daß auch andere Sportler (oder eben auch Nichtsportler), ohne daß sie es wollen Spuren (Schäden?) im Wald hinterlassen - vielleicht sogar, ohne es vermeiden zu können.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: stöckchenschubser am Dezember 30, 2018, 08:08:08 Nachmittag
Ich kopiere es mal rüber.Wir haben unseren Schießstand im Wald, 4_5 mal die Woche, wir konnten wochenlangeinen ganzen Stand nicht nutzen, weil dort eine Ricke nebst Kitz eingeuogen war.Auch unsere Kameras zreien viel Bewegung auf dem Gelände.Gleiches gilt für ständige Parcours oder Anlagen,die Tiere gewöhnen sich dran.Auf meinem Schießwaldstück stören sich die Viecher auch nicht mehr an mir, sonder ziehen ruhig weiter.Und da ist regelmäßig Radverkehr, Fußgänger, Hunde Motorverkehr, vom Quad PKW und Moped, nebst Reitern.Wenn etwas regelmäßig geschieht, geht die Störung grgen Null, da sind die Schäden an der Fauna gravierender.Genau wie die Rehe inzwischen stehen bleiben, wenn unser Hund auf die Wiese kommt.
Ich habe immer ein eigenes Ziel dabei, ist kein Aufwand und bei Treffern passiert eben gar nichts.Auch auf und im Waldboden leben Tiere.
Ich bin nun seit fast 50 Jahren fast täglich im Wald unterwegs, als Waldbesitzer, Forstwirt, Reiter und als Sportler, zu allen Tages- und Jahreszeiten.Der größte Teil des Waldes ist recht unempfindlich, und kann gelegentliche Belastungen gut wegsteckenDas größte Problem sind die, die einfach querfeldein durch Dickungen und Gehölz marschieren oder fahrenHier sind auch die Bogenschützen beim Roven ganz vorne dabei, ein Pilzsucher ist in der Regel leise und gewissenhaft.Wer mit offenen Augen durch den Wald geht, sieht viel Plätze, die tabu sind, auch wenn gerade die für einen Bogenschützen interessant sein könnenDas wird meiner Erfahrung nach aber von vielen Waldnutzern (Sportlern) einfach ignoriert.
Ich finde es einfach nur zum kotzen, wenn das Biotop um eine Quelle von (Motorrad)reifen zerpflügt, oder duch Fußabdrücke und Pfeilesuchen aufgerissen wird.Das ist kein ordentliches Verhalten in der Natur. :trink:
Es gibt auch in jedem Jagdrevier Stellen die für den Jäger uninteressant sind, weil kein Wild oder schlecht zu bejagen ect. pp.Hier kann man z.B. sehr gut seine privaten Schießübungen abhalten.
Muss man nur mal quatschen.
Ein größeres Problem sehe ich, wenn Roven mehr als nur Wenige betrifft, wenn wirklich Scharen von Bognern durch die Wälder ziehen.Nicht nur wegen der Sicherheit, auch und ganz besonders durch die Belastung durch das Schießen und natürlich dem damit einhergehenden Müllaufkommen.
Das würde wohl in einem festen Areal enden, also einem Parcours ohne Ziele.Daher bin kein Freund davon das Roven einer breiten Masse schmackhaft zu machen, es wird enden wie beim Moutainbike, feste Routen.
Für mich persönlich ist das Schießen im Wald ein erweitertes Gartentraining, ausnutzen  des Geländes in einem festen Bereich, abgesprochen mit dem Jagdpächter, den Rest der Natur genieße ich lieber beim Spaziergang oder im Ansitz.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: joe.man am Dezember 30, 2018, 08:10:24 Nachmittag
Wie schaut den die rechtliche Seite des Rovens im Wald aus?

Ich würde gerne aber unsere Förster (Raum NRW, Hünxe, Schermbeck, Kirchhellen) sind nicht wirklich nette aufgeschlossene Jagdgesellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kollegen das gerne sehen würden. Vor allem momentan ist bei uns schlechte Stimmung weil wir "EINEN" Wolf im Revier haben der das Wild verscheucht und leider auch Nutztiere reißt.
Ich bin oft im Wald mit Hunden unterwegs und bis vor ein paar Jahren war ich noch als Amateur mit dem MTB im Wald unterwegs. Obwohl ich wirklich schon immer sehr vernünftig im Wald unterwegs war, meine Hunde sich sehr gut benehmen, ecke ich oft bei den Kollegen an. Diese Woche noch ein seltsames Gespräch mit einem Forstmitarbeiter zum Thema Wolf gehabt.
Wenn jetzt noch Typen mit nem Bogen durch den Wald rennen .... ohweh .... das wird ihm nicht gefallen.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: stöckchenschubser am Dezember 30, 2018, 08:21:12 Nachmittag
Nunja, diw rechtliche Seite.Also grundsätzlich darfst du den Wald für Freizritaktivitäten nutzen.Grundsätzlich darfst du auch dein Sportgerät (nur sportliche Version)Mitnehmen und benutzen.Problematisch wird es erst, wenn du Schäden verursachst oder die Wildruhe störst, wie was zu beweisen ist lassen wir mal.So weit so gut.Erstrebenswert ist immer eine Interessenzusammenlegung,  z.B. Beobachtungen an den Pächter melden, wie Müllentsorger oder Wilderer, ja die kommen am hellen Tag.Auch könnte Aktivität in bestimmten Bereichen den Wolf vergrämen, also auch etwas geben.

Zum Thema Belastung, die gesündeste und reichhaltigste Flora und Fauna findet man auf Schieß- und Truppenübungsplätzen.Also dort wo jeden Tag 1000 Mann nebst Panzern durchs Gelände pflügen.Man hat sogar Pflanzen gefunden, die man in D für ausgestorben hielt.
Aaber,  trotz viel Bewegung und Krach, spielt sich das Meiste in festen Bereichen ab.Den Rest hat die Natur fest im Griff, die Tierwelt stört sich nicht daran.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: BowLaw am Dezember 30, 2018, 08:26:36 Nachmittag
Nachdem die Regelungen (soweit ich das erahne) von Bundesland zu Bundesland verschieden sind, rege ich an die Frage nochmal in der Rubrik "Rechtliches" und vielleicht sogar mit der Überschrift "Wie ist es in NRW mit dem Roven" zu stellen.
Eventuell kann man da eine Wissens-/Halbwissenssammlung geordnet nach Bundesland (oder auch Land) erstellen, da diese Frage immer wieder aufkommt.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: stöckchenschubser am Dezember 30, 2018, 08:36:34 Nachmittag
Juristen vor    ;D
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Beefeater am Dezember 30, 2018, 08:48:48 Nachmittag
Ich sehe es ganz simpel - es gibt drei Personenkreise, deren Interessen z.T. unterschiedlich sind und die sinnvollerweise im Sinne des Ganzen immer erst miteinander reden sollten, bevor es zu Spannungen und Mißverständnissen kommt.
Das sind zunächst der Eigentümer einer Waldfläche - entweder Privatmann oder Firma oder Staat (Kommune, Land, Bund), i.d.R. durch ein Amt (Förster o.ä) vertreten.
Der zweite Personenkreis sind diejenigen, die durch entsprechende Verträge gegen Bezahlung ein Nutzungsrecht an diesen Flächen erworben haben.
Und dann kommt der dritte Personenkreis, der Freizeitler, der o.a. Waldflächen je nach Rechtslage mehr oder weniger in Grenzen nutzen darf. Dazu gehören Sonntagsspazierer, Fotografen, Jogger, MTBler ...und eben auch Bogenschützen.

Nun kann man sich als Freizeitler mit Ausdrucken von Gesetzestexten, die man meint verstanden zu haben, in den Wald stürzen und konfrontationsfreudig denen gegenüber treten, die o.a. Personenkreisen 1 und 2 angehören.
Kann man machen, macht aber meist mehr kaputt als das es hilft.

Pfiffiger im eigenen Sinne, aber auch dem aller Bogner, ist es sicher, das Gespräch zunächst mit dem Eigentümer, dann mit dem Pächter zu suchen und zunächst einmal zu erklären, was z.b. Roven ist, das davon eben keine unkalkulierbare Gefahr für Mensch und Tier ausgeht, um dann ein Stück Wald zu identifizieren, in dem man dem Roven nachgehen kann.
Klappt das nicht, muß man halt woanders schauen.

Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: BowLaw am Dezember 30, 2018, 09:16:09 Nachmittag
@Stöckchenschubser: Mal sehen, das haben schon so viele vor mir gemacht, wenn man im Netz bzgl. Bayern sucht  :)

@Beefeater: Das mit den drei Personenkreisen hast du sehr gut herausgearbeitet, das kann ich gerne so unterschreiben.

Das mit der Pfiffigkeit ebenso, leider gibt es da ein "Aber":
Natürlich ist es so, wenn du "auf dem Dorf" oder "auf dem Land" lebst, dann ist (einigermaßen) bekannt, wem welche Waldabschnitte gehören.
Dann ahnt man wahrscheinlich auch, wer unseren Aktivitäten aufgeschlossen gegenübersteht und wer eher ...kritisch ... ist.

Ich lebe nunmal in einer größeren Stadt und wenn ich einmal Roven gehe, dann eben irgendwo in den Randgebieten, wo es eben Wald (oder Natur oder sonstwas) gibt.
Da müsste ich theoretisch nun bei den angrenzenden Häusern klingeln und fragen, wem das Gebiet gehört, wer gepachtet hat oder mir am Ende noch einen Grundbuchauszug erholen um das feststellen zu können.

Und da ist eben (leider) Ende mit der Piffigkeit, so sehr ich deinen Ansatz befürworte.
Das "zwingt" mich dazu mal im Gesetz zu blättern, ob ich die Aktivitäten die ich möchte ausüben darf oder nicht.
Und danach kann ich mich dann richten.

Im übrigen hatte ich noch niemals eine Begegnung weder der positiven noch der negativen Art bei meiner (wenigen) Roverei.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Beefeater am Dezember 30, 2018, 09:27:30 Nachmittag
@BowLaw Klar, das ist etwas schwieriger in so einem Fall. Da ist es wahrscheinlich sinnvoll, sich ein paar Ecken herauszusuchen, die man dann zukünftig nutzen kann.

Informationen über Flurstücke kann man z.T. auch online erfahren und mit den Kenndaten ggf beim Forstamt nachfragen, z.b. für NRW:
https://www.tim-online.nrw.de/tim-online2/

Ortsname eingeben, dann reinzoomen, bis Flurstückbezeichnung erscheint, dann im linken Menü das "i" Icon anklicken, dann erscheinen die Angaben zu dem Grundstück.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: BowLaw am Dezember 30, 2018, 09:47:24 Nachmittag
, dann im linken Menü das "i" Icon anklicken, dann erscheinen die Angaben zu dem Grundstück.
Die Grundstücke finde ich, aber nicht das "i" Icon.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Beefeater am Dezember 30, 2018, 10:08:46 Nachmittag
 Müsste so etwa aussehen: (http://)
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: BowLaw am Dezember 30, 2018, 10:24:27 Nachmittag
Danke dir, auf dem Smartphone klappt das auch.
Auf dem Computer scheint das Werkzeug etwas "mächtiger" zu sein.

Tolles Teil!

Mir blutet das Forenherz, daß so etwas nicht unter "Rechtliches" eingestellt wird, sondern hier im Thread verloren geht  ;)
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: roscho am Dezember 30, 2018, 10:45:03 Nachmittag
@Bowlaw: weil es hier nicht nur um Rechtliches geht, sondern auch (oder vielmehr) um ein Umwelt und Naturbewusstsein der Bogenschützen.
Auch ein Parcour ist in der Natur ;)
Es ist aber ja immer möglich „Rechtliches“ das hier angesprochen wird zusammen zu fassen und in dem entsprechenden Board zu posten.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Uller am Dezember 30, 2018, 11:20:26 Nachmittag
Ihr macht das gerade sehr kompliziert...

Das Betretungsrecht ist im Bundeswaldgesetzt geregelt und es gibt meines Wissens kein Bundesland das im Wesentlichen davon abweicht...

Ausnahmen können in in bestimmten Schutzgebieten wie z.B Naturschutzgebieten und Nationalparks gelten....Landschaftsschutzgebiete und Naturparks sind in der Regel auch abseits der Wege betretbar...
Weitere Ausnahmen sind natürlich umzäunte Schonungen und  zeitweise Sperrungen wie z.B. bei Holzeinschlag....

Rücksichtsvoll ist es  beim Roven auf oder in der Nähe von Forstwegen zu bleiben....so kann einem keiner den Vorwurf der Störung von Wildtieren machen ..... Wähle ich jetzt noch meine Ziele sorgfältig aus, entsteht keinerlei Schaden und der Wanderung mit Bogen steht nichts im Wege...

Fragen muss ich auch niemanden ....das wäre auch viel zu aufwendig wenn ich heute hier und morgen dort die Waldlandschaft genießen möchte...

Wenn ihr ohne Bogen wandern geht, zum Klettern oder zum Skifahren......dann wird ja auch niemand gefragt.... ;)

Suche ich regelmäßig den gleichen "Lieblingsplatz" auf sieht das anders aus, dann sollte man sich mit den übrigen Nutzern natürlich ins Einvernehmen setzen...

Und überall gilt sowieso.....außer Fußabdrücken nichts zurück lassen....
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 30, 2018, 11:47:13 Nachmittag
Ich habe mal die für Niedersachsen relevanten gesetzl. Bestimmungen herauskopiert. Vielleicht sagen die ja etwas aus, was über das, was im Bundesgesetz geschrieben steht hinaus geht oder präzisiert. Vielleicht mag Uller sich der Texte einmal annehmen.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Beefeater am Dezember 30, 2018, 11:56:26 Nachmittag
Für RLP findet man die Infos hier https://naturschutz.rlp.de/?q=natura2000
... weiter unten auf der Seite auch die rechtlichen Grundlagen
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Absinth am Dezember 31, 2018, 12:44:37 Vormittag
@Waldgeist: Bei euch da oben solltest du allerdings zusätzlich darauf achten, dass du dem Grundbesitzenden keine unzumutbare Nutzung zu mutest. Auch wenn du es eigentlich nicht musst, so könntest du aber im Sinne von vertrauensbildenden Maßnahmen oder so ähnlich, vorab, mit selbigem sprechen/kommunizieren.


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Ampsivar am Dezember 31, 2018, 12:47:17 Vormittag
Überschrift: Öffentlichkeitsarbeit Bogenschießen in der Natur, Roven
Seinerzeit hatte ich hier einmal von einer netten Geschichte über das Roven auf einer Nordseeinsel berichtet: Vom persönlichen Anfragen bei Amt über die Erlaubnis innerhalb eines zugewiesenen Bereichs bis zum Aufregen einer Touristin mit ank...cken beim Vogelschutzbeauftragten und dem anschließend klärendem wirklich freundlich netten Gespräch mit Diesem.
Diese Insel besuchte ich in diesem Jahr erneut. Doch Ätsch - die Genehmigung wurde abgewiesen. Die Amtsträgerin hatte Bedenken (Schnappatmung) und war der Meinung ob ich wohl alle recht beisammen hätte überhaupt in Erwägung zu ziehen in einem Naturpark solch gefährlichen Quatsch nachgehen zu wollen...Ferner wollte man wissen wer mir damals die Erlaubnis erteilt hätte um intern zu ermitteln...
Was ich sagen möchte ist, dass man wohl tatsächlich von Umständen und Launen abhängig ist die man selbst wenig bis kaum beeinflussen kann, auch wenn man sich artig und ordnungskonform verhalten möchte. Mir selbst kam danach das Sprichwort: "Wer blöd fragt, bekommt ne blöde Antwort" in dem Sinn. Doch war dieses wohl der eher emotionaler Natur - denn natürlich hat´s mich geärgert.
Mittlerweile denke ich, dass das Roven innerhalb eines kleinen Kreises gelebt werden kann, es schlummert sein Dasein jenseits des öffentlichen Interesses. Sollte der Kreis sich vergrößern und sogar die Thematik in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert werden, sehe ich schwarz. Trotz allermöglichen Anstrengungen und Bemühungen unserseits um positive Darstellung - hier seien folgende Stichworte aufgezählt: Naturerlebnis, Müllsammelaktionen, Gemeinschaftsaktionen mit der Jägerschaft zur Waldpflege, Kinder- und Jugendarbeit, und was weiß ich noch was ich alles hier vergessen habe - wird es irgendwo irgendjemanden geben der politisch motiviert die Sicherheit der Allgemeinheit gefährdet wissen will und alle zuvor genannten positiven Darstellungen mit jenem Argument umschmeißt. Unsere Zeiten sind nun einmal so. Der Selbstdarstellungsdrang Jener und die Bedingungen zur Beförderung innerhalb einer Behörde basieren auf "Bewältigung außergewöhnlicher Ereignisse" und nicht auf Eignung und Befähigung zur Abarbeitung der Routine - aus jeder Mücke wird ein Elefant gemacht
Unsere Thematik des Rovens bietet ganz einfach gesagt sehr viele Angriffspunkte.
Vielleicht kennen einige von Euch den Kai Sackmann, Bushcrafter mit Leib und Seele. Er geht wirklich sehr pfleglich und vorbildlich mit der Natur um. Seine Trekkingtouren laden zum selber Erleben ein. Hier ein Link zu seiner Seite und ein Einblick über das Denken mancher Behördenvertreter https://www.youtube.com/watch?v=a9LGllyVzZM  Ich stimme ihm in allen Punkten zu!
Wenn dieses Denken bereits bei dem Thema "Wandern" vorhanden ist - welche Hysterie erzeugt es denn erst bei Unserem???
Die ganzen Meinungsmacher und Berufsempörten sind hierbei noch nicht einmal erwähnt. 
Er tut mir ausgesprochen leid, dass vorangegangene Zeilen sich pessimistisch anhören, doch meine privaten und dienstlichen Erfahrungen lassen mich zu diesem Ergebnis kommen.

In Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde und des Datums wünsche ich uns allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und dass wir unser schönes Hobby in den uns glücklich machenden Varianten auch 2019 und darüber hinaus leben können. Danke für die vielen Impressionen, Ideen und an die Admins für eure Arbeit. :fire:
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Steff am Dezember 31, 2018, 07:10:10 Vormittag
Das gibt mir zu denken. Mir sind wohl aus den Erfahrungen in meiner kleinen ländlichen Idylle einige Irrtümer unterlaufen.

Für die Gelegenheitsleser, ich rove mit Erlaubnis von Forst und Jagd in unkritischen Teilen des Waldes.
Ebenso nutze ich die Wiesen am Waldrand mit der Zustimmung der Pächter.
Und das täglich.
Gespräche mit Spaziergehern, Hundehaltern, Schulklassen und Kindergärten etc. verliefen immer positiv,
was auch daran liegt, dass ich ein Teil des öffentlichen Lebens in meiner Gemeinde bin.

Vor diesem Hintergrund kam ich zu der Fehleinschätzung, dass meine Art zu Roven wohl überall möglich sei.

Aber ich auch hätte Bedenken, wenn ich einen öffentlichen Antrag in unserem Gemeinderat stellen würde.
Dort herrscht Politik mit Fraktionszwang und ist oft Welten von uns Bürgern entfernt.

Wegen der Aussenwirkung werde ich einige meiner Videos privatisieren.

Ciao Steff
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: stöckchenschubser am Dezember 31, 2018, 07:41:37 Vormittag
Die Spaziergänger und co sind in der Regel nicht das Problem, ich mache es auch für alle sichtbar.Blöd wird es nur wenn ein Subjekt mit Grünschimmel im Hirn sich ereifert,aber um so lustiger, wenn die herbeigerufene Polizei ihm mitteilt, es möge doch nur anrufen wenn ein Grund dazu besteht.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Absinth am Dezember 31, 2018, 09:40:56 Vormittag

Aber bitte bitte, nicht in Hysterie und schon gar nicht in Resignation verfallen - für beides gibt es aus meiner Sicht keinen Grund und selbst wenn meine persönlichen Erfahrungen ab und zu mich dazu drängen sollten bzw. es versuchen. Ich bin mir sehr sicher, dass keiner möchte irgendjemanden das bzw. sein Roven nehmen. Erwähnt werden muss auch nicht, dass ich dabei "gewisse Regeln" befolgen muss bzw. sollte und vor allem auch dann, wenn ich mich mit meinem diesbezüglichen Handeln und Tun und egal auf welche Art und Weise in bzw. der Öffentlichkeit präsentiere... Selbst unserer Fussball-Bundestrainer versucht dies zu beachten... aber andererseits, irgendwann muss er sich doch mal kraulen dürfen...  8)

Mal etwas Anderes... Welcher Baum ist denn wohl, noch, Baum des Jahres und wird durch welchen Baum abgelöst?

Mal noch etwas ganz Anderes... Für die hier Interessierten stelle ich mal den "Waldzustandsbericht 2018" für das Land Baden-Würtemberg ein, denn den gibt es schon und außerdem ist der immer so schön bunt und zusätzlich Bedarf er auch keiner besonderen Kenntnisse, damit kommt halt jeder zu recht. Sollten Fragen aufkommen, was ein Waldzustandsbericht mit uns Bogenschützen zu tun hat, dann immer her damit.


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: roscho am Dezember 31, 2018, 09:50:56 Vormittag
Edelkastanie und Flatterulme ;)

Ich hab mir gerade mal das Video das Ampsivar verlinkt hat angesehen und muss sagen, Herr Sackmann hat schon gute Argumente.

Da wir hier beim Roven hängen bleiben aber doch noch mal dazu.

Klar ist aus meiner Sicht das es hier um einen Interessenkonflikt geht,  aus meiner Sicht "hauptsächlich" zwischen Jagdpächtern bzw Förstern und anderen "Waldnutzern".

Dieser Konflikt entsteht vor allem dadurch das eben ausgewiesene Wege verlassen werden um seinem Hobby zu frönen, sei es Roven, MTB, Traillaufen, Reiten, Pilzsuchen  oder oder oder ...

Den Forst stören dabei andere Gesichtspunkte als den Jagdpächter....

Den einzigen gangbaren Weg den ich da in unserer Rechtssituation sehe ist ein Miteinander ... eine vorherige Absprache mit den beteiligten Personen bzw Parteien.

Ich gestehe das es bei mir und den bayrischen Staatsforsten da auch schon zu keiner Einigung gekommen ist, aber wer suchet der findet.

Zumindest in meinem Raum gibt es genug andere Möglichkeiten, persönliche Kontakte sind da aber sicher von Vorteil.

Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 31, 2018, 11:15:00 Vormittag
Nicht Resignation sondern Information!
Zu den originären und berechtigten Interessen der Eigentümer und deren Beauftragten ist hinlänglich geschrieben. Da hilft auch nach meiner Erfahrung nur der offene Gedankenaustausch, um zu einem Interessenausgleich zu kommen. Was aber nicht sein soll ist doch die Sache, dass uns Ressantiments entgegen gebracht werden. Unkenntnis, Desinformation und schlechte Vorbilder oder Beispiele müssen aus der Welt! Da sind wir Botschafter in eigener Sache. Also müssen wir dazu beitragen, dass durch uns    in der Gesellschaft ein Bild entsteht, dass uns und unserem Anliegen gerecht wird. Da fällt mir das Beispiel von den rücksichtlosen Hundehaltern ein. Also sorgen die Vernünftigen durch vorbildhaftes Auftreten dafür, dass das Gesamtbild ein positives ist und die Einzelfälle auch als solche erkannt und benannt werden.
Es wäre schön, wenn auch die Fachverbände des Bogenschießens sich zur Verfügung stellen und sich ebenfalls in gebotener Weise engagieren. Vor 20 Jahren konnten die meisten mit dem Begriff des "sanften Tourismus" nicht anfangen; das ist heutzutage anders und in den Reisebüros hat man verstanden, dass auch damit Geld zu verdienen ist.

Nachtrag: Sacki hat absolut recht!!!   
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: stöckchenschubser am Dezember 31, 2018, 01:46:52 Nachmittag
Das mit dem guten Beispiel ist ja nett, aber ich kann 100 mal mit meinem Hund bei Fuß
an Wild oder Hundeplätzen vorbei gehen, im Gedächtnis bleibt der Eine, der es verbockt.
Und gerade die sehen es nicht ein, dass sie was falsch machen.

Und wer die Entwicklung bei den Parcours beobachtet hat, merkt sehr schnell, dass bei einer
eklatanten Steigerung der Rovingzahlen, auch die Zahl derer steigt, die sich nicht benehmen können.

Offenheit, Erklärung, Information ist ja alles gut, aber wenn die Zahlen wirklich steigen, wird man
nicht umhin kommen feste Bereiche zuzuweisen, wie es ja teilweise jetzt schon passiert, bzw.
ich bin z.B. immer in einem festen Bereich rund um unseren Schießstand.
Eigentlich habe ich einen ganzen Truppenübungsplatz vor der Tür mit richtig geilem Gelände,
aber dann würde ich wieder in Bereiche vordringen, die man nur betreten sollte zum Ansitzen oder zum Arbeiten.

Dadurch habe ich schon bei den Beteiligten erst mal ein gutes Bild vermittelt, aber wie lange hält das vor?

Wenn der Tourismus ins Boot geholt werden soll, wird man eh nicht um feste Bereiche, also Parcours herum kommen.
Wenn ich mir vorstelle dass hier täglich 20 Personen nach Lust und Laune durch die Gegend roven würden,
wird mir Angst und Bange, allein schon wegen der Sicherheit, die leider zu oft stiefmütterlich behandelt wird.
Und da sind dann alle anderen Freizeitler noch nicht bedacht.

Ich bin nach wie der Meinung, dass freies Roven eine Randerscheinung bleiben sollte, die ja auch nur
funktioniert, wenn die Zahlen klein bleiben. Ansonsten wird die Belastung im Wald zu hoch, einfach weil
es keine temporäre Belastung ist wie Holzeinschlag, und auch keine geregelte wie ein fester Parcours.
Das Erste sitzt die Fauna aus, wie z.B. ein Turnier, an das Zweite gewöhnen sie sich und werden auch auf dem Parcours zu finden sein.
Aber eine Vielzahl von Menschen die täglich abseits der Wege frei durch den Wald streift, bringt einfach zu viel Hektik ein.
Weil eben jeder Rückzugsraum jederzeit von einem Rovenden betreten werden kann.

 



Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: roscho am Dezember 31, 2018, 01:56:23 Nachmittag
Ich denke nicht das Roving ein Massenphänomen werden wird.
Wie Steffs Umfrage schön gezeigt hat rovt nur ein winziger Bruchteil der Bogenschützen in diesem Forum.

Mit dem Roving Guide gibt es ja schon einen Verhaltensansatz für Rover.
Schön wäre es eben wenn wir hier im Forum das noch etwas klarer ausarbeiten können.

Ich denke nicht das etwas von den Verbänden in dieser Richtung kommen wird.

Von meiner Seite noch ein Hinweis, wir beißen uns hier schon wieder am Roven fest, ich möchte noch mal drauf hinweisen das auch Parcours in der Natur sind und auch dort für Bogenschützen bestimmte Regeln gelten sollten.

Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 31, 2018, 02:25:10 Nachmittag
Zwischenruf an roscho: Mir geht es um das Thema Umwelt und Bogenschießen generell. Das Roven ist eine "Spielart" dessen.
Zwischenruf an den stöckchenschubser: Freies Roven soll und wird vermutlich nur ein kleiner Teil von uns betreiben; ist doch o.k.
Ich möchte uns aber aus der "Defensivecke" heraus wissen und uns in einem adäquaten Image wahrgenommen sehen.
Ist aber nur mein unbescheidener Vorschlag.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: stöckchenschubser am Dezember 31, 2018, 02:27:40 Nachmittag
Die Regeln für Parcours gibt es ja, hält sich nur nicht jeder dran.

Es sind aber auch die Parcousbauer gefragt, ich habe tatsächlich schon eine Station gesehen,
da ging jeder Fehlschuss in eine Kirrung, und natürlich jeder Sucher ebenso.

Auch viel zu oft, dass wegen eines oberflächlich geilen Schusses, Sicherheit und Umwelt einfach ignoriert wurden.

Oder Ziele in einen Tümpel gestellt, der als Biotop hauptverantwortlich für die Amphibienpopulation in dem Waldbereich war.

Oder lebende 80-100 Jahre alte Bäume als Bachstop usw.usw.

Man will den Wald/die Natur nutzen und verweigert sich ihr.

Ein gut angelegter Parcours nutzt ca 30% des Gesamtgeländes, der Rest ist quasi ein Schutzgebiet,
weil eigentlich ja alle anderen draußen bleiben sollten.


Zitat
Ich möchte uns aber aus der "Defensivecke" heraus wissen und uns in einem adäquaten Image wahrgenommen sehen.

Das leisten ja schon einige, aber hier läge die Hauptarbeit bei den Vereinen, aber da geht es schon los.
Allein das Gemecker jedesmal von Schützen weil sie bei Turnieren nicht in Vollcamo auflaufen dürfen.
Also machen sie es auf dem Parcours, oder beim Roven. Wie man dieses Erscheinungsbild postiv rüber
bringen will, in einer Gesellschaft die die Polizei ruft, weil ein Zug Soldaten in Uniform über eine
öffentliche Straße marschiert, weiß ich jetzt auch nicht so wirklich.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: roscho am Dezember 31, 2018, 02:31:04 Nachmittag
@Stöckchenschubser: genau richtig !

Und es wäre wirklich wünschenswert wenn dieses Bewusstsein bei Schützen geweckt oder gefördert würde, damit diese dann den Parcoursbauer darauf ansprechen können.

Geile Schüsse kann man auch stellen ohne massiv die Natur zu belasten.

Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 31, 2018, 02:37:06 Nachmittag
@ Stöckchenschubser: Volltreffer! Ist ja mein Reden; immer ersteinmal bei sich (d.h. im eigenen Umfeld) anfangen. Da gibt`s noch einiges aufzuarbeiten und bewusst zu machen.
Titel: Re: Umwelt und die Bogenschießerei
Beitrag von: Stringwistler am Dezember 31, 2018, 03:57:29 Nachmittag
Nur leider kannst du dieses Bewusstsein als alter Hase nicht mal den teils Spackmaten die Parcours und Turniere stellen, beibringen.
Wie oft habe ich solche fehl gestellten Ziele oder Schüsse die letzten 20 Jahre schon angeprangert und drauf hingewiesen?
Und bei über 90% solcher Meldungen ist nix passiert. Die meisten Parcourssteller lassen sich doch "ihrer vermeintlich super gemachten Arbeit" nicht die Krümel vom Kuchen nehmen und sind oft genug uneinsichtig und rechthaberisch. Die solchen die nicht einsehen daß sie da Fehler machen, sind irgendwann daran schuld, daß wir alle darunter leiden müssen. Hat es die letzten 20 Jahre was gebracht?.... Nein....Also sind auch weitere Bemühungen die nächsten 20 Jahre vergebens.... Aber ich gebe deswegen garantiert nie auf und bleibe weiter am Ball, auch wenn ich mir da schon oft "die Goschn verbrannt" habe... :agree: