Archers Campfire
Do it yourself => Bogenbau => Thema gestartet von: CS am Dezember 26, 2018, 10:40:35 Nachmittag
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Frage an die Bogenbauer hier am Feuer. Eignet sich Ahorn zum Bau eines Primitivbogens?
Bei glasbelegten Bögen wird es ja ziemlich häufig in der unteren Preiskategorie als Baumaterial verwendet. Ein klassisches Material scheint es für den Primitivbogenbau ja nicht zu sein.
Gruß CS
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Ich habe zu Weihnachten 2 Ahornstaves geschenkt bekommen,
mit der Info das man gutes Ahorn für den (Primitiv) Bogenbau nur noch sehr schwer bekommt.
Ansonsten nutze ich diese Quelle https://de.m.wikibooks.org/wiki/Bogenbau/_Bogenbau/_Holz
Lese bei im Fletchers Corner, oder warte bis Grombard antwortet ;)
Ciao Steff
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Ich habe schon einen sehr schönen Bogen aus Spitzahorn gebaut.
Bergahorn wäre noch besser.
Generell spricht nix dagegen.
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mit der Info das man gutes Ahorn für den (Primitiv) Bogenbau nur noch sehr schwer bekommt.
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Woran erkennt man "guten" Ahorn ?
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Keine Ahnung, da bin ich genau so überfragt,
wie bei guten Holzschäften.
Aber vielleicht antwortet ja jemand mit mehr Wissen ;)
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Ahorn neigt zu Drehwuchs....und je nach Standort zu sehr schnellem Wachstum...= breite Jahrringe...
So durch die Forstwirtsbrille....
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Also als Faustregel für Laien:
1) Nicht gedreht
2) Schmale Jahresringe
= GUTER Ahorn ?
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Drehwuchs ist immer doof.
Ausser bei Hasel, da ignoriert man das einfach.
Zu dünne Jahresringe sind doof, dann reißt der Rücken.
Zu dicke Jahresringe sind doof, dann knitterts am Bauch.
Um die 5mm wären optimal.
Und dann muss der Stave noch frei von Pilz etc. sein und langsam und vorsichtig getrocknet sein.
Aber im allgemeinen erkennt man einen guten Stave an einem em guten Bogen, den man daraus gebaut hat. :unschuldig:
Irgendwann muss ich auch mal wieder was schnitzen.
Ich hab noch 2 schöne Halbstämme Ulme. :bow:
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Erst mal vielen Dank für eure Tipps. Der gedachte Ahorn hat sich vor Ort dann auch gleich als nicht geeignet herausgestellt und wird mir aber zumindest für Spaltübungen dienen.
Bei meiner Durchforstungsaktion ist noch ein ganz brauchbarer Haselnussstave übrig geblieben der jetzt erst mal langsam trocknen darf.
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mit der Info das man gutes Ahorn für den (Primitiv) Bogenbau nur noch sehr schwer bekommt.
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Woran erkennt man "guten" Ahorn ?
Im Zweifel (also immer) einen Standard-Bruchtest(tm) machen. -> http://fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=65&t=14479
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Ahorn = Bogenholz?
Ja, aber... (s.u.)
Welcher Ahorn?
Bergahorn 90%
Andere je nach Sorte 80 bis unter 50%. Es gibt sehr viele Sorten...
Drehwuchs?
Feuerholz!
Ringdicke?
bis 4 mm: Feuerholz (mit viel Erfahrung: bis 3 mm)
4 - 8 mm: geeignet, 5 - 6 mm: perfekt
über 8 mm: höchstens noch für flache Bogen unter 50#
(breit = Schnellwuchs = schwammige Zellstruktur)
Sonst noch zu beachten:
LANGSAM trocknen und nicht zu stark. Keine Sonne! Sonst ist es nur noch Butterkeks.
NICHT mit Hitze biegen. Weder feucht noch trocken.
Gefahr beim Trocknen:
1. Schimmel
Gegenmaßnahme: Mit Pinselreiniger abreiben. Gut belüftet trocknen
2. Holzschädlinge
Ohne Rinde trocknen. Vorsorglich mit Pinselreiniger abreiben.
Breite?
halbflach 3,5 - 4 cm oder flach 4 - 5,5 cm. Keine schmalen Langbogen.
Halbpyramidal.
last not least:
Woran erkennt man GUTEN Ahorn (abgesehen von der Ringdicke)?
Je gelber, desto besser. Je dichter, desto besser.
Rabe