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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: puschel am Oktober 11, 2018, 05:20:30 Nachmittag

Titel: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 11, 2018, 05:20:30 Nachmittag
Hi,

neulich ist mir das Monatsmagazin des Badischen Sportbundes in die Finger gefallen und darin habe ich eine Tabelle mit Mitgliedern nach Altersklasse und Sportart gefunden...
aus "Sport in BW08/2018, Seite 5"

Bogensport - Mitglieder gesamt 795

Weniger haben nur die Bobfahrer, die Sportbowler, die Floorballer, die mod. Fünfkämpfer, die Sportärzte und die Sportlehrer (wobei mich die letzten beiden "Sportarten" etwas irritieren ;)

Bei einer Gesamtmitgliederzahl von 3.984.872!!
Das sind knapp 0,02%
Selbst Rasenkraftsport (und da habe ich noch nie was von) gehört hat über 4.000 Mitglieder
Sportschach über 17.000!

So langsam wird mir klar, warum dass wir so unbedeutend in einer Nische verkümmern und jede Förderung an uns vorbeigeht...
*kopfschüttel*

Mann, da sind wir hier im Forum fast mehr...
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Woodinski am Oktober 11, 2018, 05:29:06 Nachmittag
Wäre interessant, wie die Vereinsmitglieder von Schützenvereinen mit Bogenabteilung erfasst sind. Das sind nämlich nicht wenige.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Grombard am Oktober 11, 2018, 05:33:28 Nachmittag
Das liegt wohl vor allem daran, dass der Bogensport extrem zerklüftet ist.
So viele Verbände und Auslegungen von reinen Scheibenschützen zum 3D-Schützen und die verschiedenen Bogenklassen....

Solange aber die Händler und Parcoure überleben können und ich im Wald auf Gummitiere schießen kann, sind mir die Mitgliedszahlen irgendwelcher Verbände völlig egal.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: BärTiger am Oktober 11, 2018, 05:39:22 Nachmittag
Hobbyschützen ohne Verein/Verband dürften viiiel mehr sein.
Habe auch noch nichts vom Badischen Sportbund gehört.
Wenn es ab 796 Mitglieder ne Förderung gibt, melde ich mich an  ;D
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: testjan am Oktober 11, 2018, 05:44:46 Nachmittag
Das sind seltsame Zahlen, wobei ich die Richtigkeit überhaupt nicht infrage stellen möchte. Was verbirgt sich denn hinter dem Badischen Sportbund? Wenn der nicht zum DSB gehört, wundern mich die Ergebnisse indes nicht. Gehört er dazu, stimmt irgendwas nicht, auf die Zahl von knapp 800 kommt ja allein ein Städtchen wie Karlsruhe oder so.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Uller am Oktober 11, 2018, 07:11:34 Nachmittag

Solange aber die Händler und Parcoure überleben können und ich im Wald auf Gummitiere schießen kann, sind mir die Mitgliedszahlen irgendwelcher Verbände völlig egal.

 :youRock:

Dem ist nichts hinzu zu fügen !

 :bow:
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Ari am Oktober 11, 2018, 07:16:48 Nachmittag
x 3  :yes:
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: roscho am Oktober 11, 2018, 07:33:59 Nachmittag
 :agree:  :yes:
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 11, 2018, 11:08:10 Nachmittag
Zu den Mit-Glieder kommen doch aber auch noch Frauen dazu?  :Achtung:
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Uller am Oktober 11, 2018, 11:29:00 Nachmittag
Jetzt...musst Dir einen Bart wachsen lassen...Guidl...alter Oberförster.... ;)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 12, 2018, 10:39:36 Vormittag
lustige Kommentare :)

Badischer Sportbund ist ein Teil von Ba-Wü, was ein Teil des DSB ist. Die Zahlen beziehen sich auf Baden-Württemberg.
Was mich irritiert ist die Frage, warum die Bogenschützen von "so völlig egal" bis "verbandsfeindlich" eingestellt sind. In meinem jetzigen Verein sind von 160 Mitgliedern und Mitgliederinnen nur 5 in einem Verband und 0 im DSB.  In meinem nächsten Verein werden alle mit der Anmeldung Teil des DSB - aber das ist dann Pfalz.
Sei es wie es ist - eigentlich macht doch Gemeinschaft stark. Aber Bogenschützen sind Einzelgänger... warum?
Warum ist Verband schlimm, warum sind Verbandsturniere böse und warum ist nur der eigene Bogentyp cool und alle anderen seltsame missgeleitete Wesen? :Achtung:

Wenn ich mir Verbände ansehe - und alle schimpfen auf Verbände und ihre Funktionäre - , dann wird dort aber so etwas wie Ausbildung, Weiterbildung und quasi ein gemeinsames Regelwerk hochgehalten, Jugendarbeit gefördert und der Austausch untereinander ermöglicht - quasi ein Lagerfeuer in groß. Warum kriegen wir Bogenschützen jetzt nicht EIN funktionierendes Verbandskonstrukt auf die Reihe? Ich gehe mal einen Schritt weiter: was passiert, wenn jetzt mal "irgendsoeinGesetzgeber" auf den bekloppten Trichter kommt und mal die Anforderungen an Parcoure draussen zu verschärfen? Wir haben keine Lobby, keinen starken Verband und bei einer offiziellen Zahl von <0,02% der Sportler ist doch der Schutz der gemeinen grünen Waldeidechse sowieso höher zu bewerten. Ausserdem schiesst 80% der oben genannten Schützen sowieso in der Halle und auf der eingezäunten Wiese... ich mag an der Stelle den Gedanken gar nicht mal weiterdenken...

Naja, drücken wir uns mal die Daumen, dass so schnell keiner auf diese bekloppten Ideen kommt...
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: HarryS am Oktober 12, 2018, 11:19:06 Vormittag
Hallo
Ich kann diesen Zahlen nicht so richtig glauben schenken. Allein bei uns im Zollernalbkreis haben über 80 Personen an der Kreismeisterschaft teilgenommen. Wenn ich jetzt von uns auf andere Vereine schließe, dann nehmen ca. 50-60% der Mitglieder (der Bogenabteilung) an den Meisterschaften teil. Damit hätten wir schon allein im Zollernalbkreis mehr als 130 Bogenschützen. Da müssen aufs Land hochgerechnet sehr weit über 1000 Schützen zusammenkommen. Und Württemberg ist jetzt nicht so anders als Baden.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 12, 2018, 12:51:24 Nachmittag
@Harry
ist eigentlich noch schlimmer
das ist aus :
https://www.lsvbw.de/wp-content/uploads/2018/07/08_Sport-in-BW.pdf -> Seite 5
- und das ist ganz BaWü...
Ich finde die Zahlen auch extrem seltsam...
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Tom der Badner am Oktober 12, 2018, 01:00:32 Nachmittag
Kann es sein, das wir hier von zwei Verbänden mit der gleichen Abkürzung reden?

DSB = Deutscher Schützenbund

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Sch%C3%BCtzenbund


DSB = Deutscher Sportbund
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Sportbund

hier gehört der Badische Sportbund dazu

https://www.badischer-sportbund.de/


Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: HarryS am Oktober 12, 2018, 03:17:09 Nachmittag
Hallo Puschel
Damit hat sich das ganze doch komplett disqualifiziert, oder will irgendjemand ernsthaft behaupten, es gäbe nur 25 Bogensportvereine in BW. Vermutlich sind da tatsächlich die Turnvereine mit Bogenabteilung gezählt. Das könnte hinkommen, sind doch die meisten Bogenschützen entweder im Deutschen Schützenbund oder einem der expliziten Bogenverbände organisiert.
Ganz ehrlich, dass Bogenschießen bei den Turnern eine Randsportart ist, stört mich nicht. Bodenturnen gibts ja auch nicht im DSB oder DFBV oder ...

Gruß Harry
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: testjan am Oktober 12, 2018, 03:51:25 Nachmittag
 :agree:

Dachte ich mir‘s doch, hier ist nicht vom DSB die Rede.

@puschel
Mit den Verbänden ist das so eine Sache... sehr viele Leute sind natürlich über ihren Verein Mitglied im DSB (da gibts keine Einzelmitgliedschaft), fühlen sich im Allgemeinen aber nicht vertreten und haben eher das Gefühl, die Vereine seien unnötig.
Deshalb gibt es auch so viele davon - alle mit etwas anders gelagerten Schwerpunkten.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 12, 2018, 04:13:42 Nachmittag
Ich gehöre schon immer, verschiedenen, Randgruppen an und warum auch nicht...


Beste Grüße und ein schönes WE,
Absinth
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Marcus am Oktober 12, 2018, 06:35:44 Nachmittag
Also das ist doch mal sehr interessant. Wenn ich jetzt schätzen müsste, dann würde ich im bayrisch-schwäbischen Raum (da komm ich her) etwa 2500 bis 3000 Bogenschützen annehmen.

Ich rede jetzt von dem Bereich Dillingen-Augsburg-Donauwörth Wie ich darauf komme? Ich kenne zufällig ein paar Daten von dem ein oder anderen Verein und spreche auch mit den Händlern in der Ecke. Da ich relativ regelmäßig Turniere bis zu einer Fahrzeit von etwa 2 Stunden um meinen Heimatort besuche, könnte ich mir vorstellen, dass das ungefähr hinkommt. Die meisten der Teilnehmer hat man schon gesehen und trifft sich auch regelmäßig auf den Turniere. Jetzt bin ganz schlecht darin mir das Verhältnis auf ganz Bayern gesehen vorzustellen, aber wenn ich das jetzt mal 4 nehme, dann müsste das doch in etwa hinkommen. Also wären es in Bayern etwa 12.000 Menschen, die den 3d Bogensport betreiben. Dazu kommen noch die Fitanesen, da hab ich keinen Plan, würde aber vermuten, dass das auch noch mal soviele sind. Bei ca 12 Millionen Einwohner waren das 0,2 Prozent. Das halte ich jetzt nicht für unrealistisch. Leider hab ich jetzt deine Zahl vergessen und kann auf dem Tablet hier auch nicht soweit zurück scrollen.
Edit: Na das deckt sich ja fast genau mit deinen Daten.

Das dürfe übrigens auch erklären, warum es keine ordentliche Zeitschriftenlandschaft gibt. Ach ja, das wäre auch interessant, welche Auflagen haben denn die einschlägigen Zeitschriften, weiß das jemand? Da könnte man auch ein paar Rückschlüsse ziehen.

Noch ein Nachtrag: bei der Bayrischen Meisterschaft vom DSB im 3d waren ca. 400 Teilnehmer. Bei der Bayrischen Meisterschaften in Hochbrück sind es glaub ich 5.000 Schützen. Welche Disziplinen da alles vertreten sind, weiß ich nicht genau, aber vielleicht gibt's ja jemanden hier der das weiß.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: tarwin am Oktober 13, 2018, 11:05:38 Nachmittag

Was mich irritiert ist die Frage, warum die Bogenschützen von "so völlig egal" bis "verbandsfeindlich" eingestellt sind. In meinem jetzigen Verein sind von 160 Mitgliedern und Mitgliederinnen nur 5 in einem Verband und 0 im DSB.  In meinem nächsten Verein werden alle mit der Anmeldung Teil des DSB - aber das ist dann Pfalz.
Sei es wie es ist - eigentlich macht doch Gemeinschaft stark. Aber Bogenschützen sind Einzelgänger... warum?

Das reizt mich jetzt doch zu einem Kommentar und ich finde die Frage ganz spannend. Ich selbst bin sicherlich eher ein Anfänger, ein Reingeschmeckter, aber ich wage mal einen Erklärungsversuch.

Ich komme eigentlich auch einer ganz anderen Ecke, nämlich vom Wandern und vom Mountainbike. Ich will raus und in den Wald und irgendwann hat mich ein Freund auf einen Parcours mitgenommen und das ist es was ich will: Mein Naturerleben einfach noch ein wenig "aufpeppen" und zwar (deshalb bitte nicht negativ verstehen) im Sinne einer Anreicherung. Die kurze Konzentrationsphase, das Schießen und dann wieder das in der Natur bewegen sind für mich totale Regenerationsfaktoren; es ist eine meiner liebsten Arten, den Alltag hinter mir zu lassen und einfach zu mir selbst zu gelangen (Achtung, Kitschalarm!).

Deshalb sind mir auch Wettbewerbe, Treffen und Turniere eher unangenehm, weil sie dazu führen, dass Parcours geschlossen sind, Horden von Wildgewordenen durch den Wald trampeln, Pfeilsuchtrupps laut die Vorzüge oder Nachteile von indischen Rindslederpfeilauflagen, von Tieren, die bei Vollmond an ungeraden Tagen geschlachtet wurden, diskutieren und dabei ihre 23 abgängigen Hunde herbei rufen.

Ich brauche daher keinen Verband, keinen Verein, keine anderen Menschen. Ich gehe so weit, dass ich inzwischen fast alleine am liebsten unterwegs bin, aber das lässt sich nicht immer machen - man will ja kein totaler Freak sein  ;)

Das als Erklärungsversuch...

Best

tarwin.






Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 13, 2018, 11:33:39 Nachmittag
Man tarwin, dann pass bloß auf, daß du nicht irgendwann als Einsiedler da draußen zurück bleibst...  :Achtung:
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: crem1 am Oktober 14, 2018, 09:18:53 Vormittag
so wie ihr schon erkannt habt sind dies 2 verschiedene Verbände, wir haben vor 2 Jahren einen reinen Bogensportverein gegründet da der Ortsansässige Schützenverein keine Abteilung machen wollte.
Kurz nach der Gründung waren Mitglieder und Vorsitzende des Badischen Sportbund bei uns und wollten das wir in den Sportbund eintreten,

Es gibt kaum reine Bogensportvereine in unserer Region und der Vorsitzende wollte das wir deshalb eintreten.
Das größte Problem der Verein muss eine bestimmte Mitgliederanzahl aufweisen ,ich weis es nicht mehr sicher wieveil aber es war von um die 40 die Rede.
Dazu kommen dann noch die Kosten die der Badische Sportbund möchte, für einen frischen Verein im Traditionellen Bereich war das un interessant.   

Der größte Bereich im Badischen Sportbund ist natürlich der Fußball und daher fällt der Bogensport auch sehr minimal aus.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 14, 2018, 06:58:15 Nachmittag
Wollen könne die Verbandler viel.
Für unseren 2009 gegründenten Verein war das auch kein Thema, denn die Beiträge für einen neuen Verein sind so immens daß wir uns das gleich verkniffen haben und auch heute muß unser Verein in keinem Verband sein, wir haben so auch mächtig Spaß und Freunde beim Bogenschießen.... und den Mitgliedern freuts mit niedrigen Beiträgen.... :angel: :yes:
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 14, 2018, 08:45:52 Nachmittag
Wenn man die enthaltenen Versicherungen und Ausbildungsleistungen berücksichtigt, ist der Verband gar nicht so teuer
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 17, 2018, 11:23:59 Vormittag
hmmmm...

Wikipedia:
"Der DOSB entstand durch den Zusammenschluss des finanziell schwer angeschlagenen Deutschen Sportbunds (DSB) und des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK). Ziel des Zusammenschlusses war die einheitliche Vertretung des Sports und die bessere Durchsetzung der Interessen der Mitgliedsverbände und -vereine."

Die Sportbünde sind im DOSB, der Schützendbund (DSB) ist im DOSB. Nicht erfasst ist alles, was DFBV, DSBV, AAE,... oder verbandsloser Verein ist. Die Frage hier ist doch nicht, wieviele Bogenschützen es gibt, sondern warum so wenige in Verbandsstatistiken auftauchen. Wenn du in Deutschland nicht in einer Liste stehst, gibt es dich nicht  ;)
Also eigentlich sind wir viele (siehe oben) aber es taucht nur ein Bruchteil offiziell auf. Warum?

Jeder Fussballer, Turner, Schwimmer,... ist autmatisch im Verband. Der Verband organisiert brauchbare Ausbildungen, Weiterbildungen, Versicherungen, ... und macht auch Lobby-Arbeit. Warum nicht bei den Bogenschützen? Das ist für mich die Frage, die sich mir stellt, wenn ich sowas lese. Mit dem Hintergrund werden mir Diskussionen klar, die ich mit der Gemeinde, Verwaltungen und potentiellen Sponsoren führe. Bsp.: In Bruchsal wird im Rahmen der Sportlerehrung geehrt, wer etwas im Bereich des DOSB gewonnen hat. Bei anderen Gemeinden sieht man das entspannter... oder versucht mal eine Förderung für Übungsleiter oder Trainer zu bekommen... oder an einer Trainerweiterbildung des DSB teilzunehmen... oder oder oder...
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 17, 2018, 12:04:10 Nachmittag
Moin Puschel,
woher hast Du die Kenntnis, dass "nur ein Bruchteil" der Bogenschützen im DSB d.h. in den Vereinen, die dem DSB angehören, organisiert sind? Hast Du Zahlen?
Ich weiß auch nicht, warum es gerade unter den Bogenschützen soviele Uneinigkeiten insbesondere hinsichtlich Material und Disziplinen gibt. Inzwischen gibt es ja bereits vier nationale Fachverbände mit unterschiedlichen WKO. Ich habe mal gelernt: Einigkeit macht stark! Ich war selber über viele Jahre als Vertreter eines olymp. Sportfachverbandes auf der Landes- und der Bundesebene unterwegs. Natürlich gab es da viel zu diskutieren, zumal es da auch noch einen Weltverband gibt, der ständig Neuerungen auf den Weg gebracht haben wollte, die uns nicht unbedingt gefallen haben.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 17, 2018, 12:45:40 Nachmittag
Den einen oder anderen Verband gibts schon aus gutem Grund, nämlich die, welche speziell Randsportarten wie berittenes Bogenschiessen etc bereitstellen.

Was aber m.M.n. überhaupt keinen Sinn macht:
- die zwei Verbände DSB und DBSV (der aus der DDR). Dass die trotz großer Überdeckung der KLassen nicht zusammengefunden haben ist ein Armutszeugnis und, so wie man es mir sagte, die Folge von persönlichen Interessen der damaligen Funktionären. Peinlich.

- dass gleiche Sportarten wie 3D oder Feld z.B. vom DSB und vom DFBV unterschiedlich mit Regeln versehen sind. Hier sollte es übergreifende Liegen oder Meisterschaften geben. Oder eben vom DSB z.B. der Feldbereich komplett dem DFBV überlassen werden, der diese Meisterschaften dann (ggf. offen) austrägt. Andersrum richtet nur der DSB die Hallenrunde aus. Nur um 2 Beispiele zu nennen.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 17, 2018, 02:08:30 Nachmittag
Der DSB ist nationaler Vertreter der WA. Der DFBV ist der nationale Vertreter der IFAA. Es sind also jeweils 2 nationale Vertreter von internationalen Dachverbänden und jeder dieser nationalen Verbände ist natürlich an das eigene, internationale Regelwerk gebunden. Richtig, der DBSV resultiert als "Überbleibsel" der Wende aus der ehem. DDR, da es nur einen nationalen Vertreter olympischer Ausrichtung geben durfte.

Dazu kommt, dass der DBSV ein reiner Bogensportverband ist, der DSB aber sämtliche Sportschützen beinhaltet. Besonders die Knallschützen machen den Mammutanteil -je nach Region -an Mitgliedern aus. Wer schon mal auf einer Delegiertenversammlung war weiß, dass dort hauptsächlich Orden und Uniformen zur Schau getragen werden und Bogensport eine sehr untergeordnete Rolle spielt.

Zu dem sieht sich der DBSV als Breitensportlich ausgerichteter Verband, der ist DSB eindeutig spitzensportlich veranlagt. Ich habe Jahrelang Feldbogen über den regionalen DSB Ableger mit geschossen. Einmal bin ich bis auf 20 Zähler an die untere Qualigrenze für die DM rangekommen. Beim DBSV hätte ich mich dagegen stets qualifiziert. Damals gab es beim Feld für visierlose eh nur die Disziplin Blankbogen und diese wurde eben qualitechnisch auch von denen dominiert. Das gleiche galt und gilt für die Halle. Ich sehe hier an sich kaum Schnittmengen. Und hier liegt eben das Problem, dass sich Schützen mit ihren Interessen nicht wirklich ausreichend vertreten fühlen. Der DBSV hat halt das Manko, "nur" ein nationaler Verband zu sein. Mit einer Teilnahme an einer DM ist Schluss. Der DSB versucht sich in den letzten Jahren wieder im 3D, sprich DM und einer WM. Für die meißten breitensportlich ausgerichteten Schützen qualitechnisch utopisch. Bestenfalls interessant für Visierschützen.
Tja, und dann gibt es da noch den TBVD für die reinen Tradis. Über dessen Sinn oder Unsinn ließe sich streiten.

Aber betrachtet man zu mindestens die 3 erstgenannten Verbände, ergibt sich eine Logik, warum diese nebeneinander bestehen. DSB/WA und DFBV/IFAA sind von der Grundausrichtung schon international gesehen zu unterschiedlich. Es müssten sich hier ohnehin erst eine internationale Annäherung des Regelwerks geben, damit National agiert werden kann.

Also ganz so einfach von wegen kann man sich nicht einfach auf eins einigen ist das alles nicht.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 17, 2018, 02:31:20 Nachmittag
"Also ganz so einfach von wegen kann man sich nicht einfach auf eins einigen ist das alles nicht."

Nur mal so: Einigung setzt Einigungswillen voraus. Da bin mir gar nicht so sicher, dass es den überhaupt gibt.
Muss es ja auch nicht, wenn es z.B. kein Interesse an intern. Zusammenarbeit gibt. Nur eines sollte dann auch
nicht sein: Schuldzuweisungen an die anderen.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 17, 2018, 02:53:38 Nachmittag
Moin Puschel,
woher hast Du die Kenntnis, dass "nur ein Bruchteil" der Bogenschützen im DSB d.h. in den Vereinen, die dem DSB angehören, organisiert sind? Hast Du Zahlen?
Hi, die Formulierung ist missverständlich: Ich stelle mir die Frage, warum nur ein Bruchteil der Bogenschützen in der am Anfang zitierten Statistik auftauchen.




Ansonsten sind das viele gute Gründe für verschiedene Verbände - ne, eigentlich nicht! Warum muss ich Breitensport und Spitzensport schon vom Verband her trennen und damit den Wechsel von einer Ausrichtung zur anderen undurchlässig machen? Warum brauche ich einen eigenen Verband, nur weil ich beim Bogenschiessen auf einem Pferd sitze oder weil mein Bogen aus Holz oder aus Carbon, weil er linksrum gebogen oder ziemlich gerade ist? Die Begrifflichkeit hier zeigt es doch deutlich: "die Knallschützen" - hmmm, mindestens so viele Stilarten und unterschiedliche Ausprägungen wie im Bogenschiessen, aber auf jedem Verbandstag präsent wie beim Schützenfest ;) Also wäre für mich doch die Frage, was machen "die" richtig und wir falsch? Und ich glaube nicht, dass jeder Schützenbruder, der vor dem Sonntagsfrühschoppen eine Runde das Luftgewehr quält den Anspruch hat bei der nächsten WM dabei zu sein - das klingt jetzt ein wenig sarkastisch, aber es trifft den Nagel auf den Kopf. Die Trennung in Breitensport und Spitzensport ist genauso blödsinnig, wie eine Trennung weil der glasbelegte Langbogen nicht wirklich traditionell ist oder weil ein Bogenköcher am Recurvebogen nicht jagdlich ist oder oder oder...
Und jetzt wieder die Frage vom Anfang: Warum sind wir nicht in Verbänden? Weil die Verbände einfach doof sind und sich da nichts bewegt?? Und warum ist das doof und nichts bewegt sich? Weil wir nicht bei den Verbänden mitmachen? Ein Henne-Ei-Problem :(
Schuldzuweisungen braucht an der Stelle kein Mensch, sonst könnten wir in Bayern in die Politik gehen ;)

Und jetzt geht's noch einen Schritt weiter: Was müßte denn passieren, damit Verbandsarbeit nicht sooo böse ist und dass dort mehr Bogenschützen "mitspielen" - und sei es nur als Nummer auf einer Liste?
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: HarryS am Oktober 17, 2018, 03:13:17 Nachmittag
Hallo

Ich kann da in großen Strecken nur Zustimmen. Wenn ich daran denke wieviele Vereinsmeister bei uns in den Kugeldisziplinen ausgetragen werden (stehend, liegend, aufgelegt) und wie viele Waffengattungen es da gibt frage ich mich doch warum wir Bogenschützen das nicht auch hinbekommen. Um eine vergleichbarre Zahl an Disziplinen zu bekommen müssten wir ja nicht nur nach Bogenart, sondern auch noch nach Farbe separieren.

Eine gute Frage ist auch, warum in der Statistik so wenige auftauchen. Allein die Bogenschützen des Deutschen Schützenbundes sollten schon deutlich mehr als in dieser Statistik sein. Sicher wir sind nicht Fußball, aber es gibt sicher mehr von uns als viele Offizielle uns weißmachen wollen. Sonst müsste es ja schon fast mehr Rhönradfahrer als Bogenschützen geben.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 17, 2018, 03:24:17 Nachmittag
...
Ich weiß auch nicht, warum es gerade unter den Bogenschützen soviele Uneinigkeiten insbesondere hinsichtlich Material und Disziplinen gibt.
...
Ich habe mal gelernt: Einigkeit macht stark!
...


Da mag ich dir doch gerne einen ganz kleinen Denkanstoß geben und habe die Hoffnung, dass es für dich nicht OT ist... - ich werde mich auch möglichst kurz halten...

Wie wir ja alle wissen liegt der Beginn des Umgangs - mit Pfeil und Bogen, durch uns Menschen - sehr sehr weit zurück. Und wie wir ja auch alle wissen, erfüllte dieser "Umgang" lebensnotwendige Zwecke und dies teilweise noch bis heute. Auch diese frühe Waffe hat erheblich unsere menschliche Entwicklung beeinflusst und egal ob bewusst oder unbewusst - einfach geschrieben, sie ist in unseren Köpfen. Und wie auch nicht?

Und worum geht es bei allen "Meisterschaften/Turnieren..." und nicht nur dort? Ja richtig, um "das Treffen"... 1. Platz, 2. Platz.......

Und damals halt; Ich muss/will überleben... Wer zuerst satt wird... Wenn ich das größte Stück erlege... usw. usw.

Und ja, dies steckt doch nach wie vor in unseren Köpfen - ist aus meiner Sicht auch überhaupt kein Problem ganz im Gegenteil, diente/dient doch dem Überleben/Leben: Selbst jene die darauf angesprochen werden und es verneinen, glaub mir, auch dort ist es nicht anders, es ist ihnen nur nicht bewusst oder gestehen es sich nicht ein... Dieser, von mir nur angerissenen Zusammenhang trifft aus meiner Sicht natürlich auch auf die FITA-Schützen zu.  :-)

Ach ja und über - Einigkeit macht stark! - denke ich noch einmal nach... Jedoch kann ich jetzt schon mal schreiben, dass ich diesbezüglich keinen Zusammenhang bei einer Vergabe von Siegertreppchen etc. sehe...  ;-)


Also, sorry für mein OT  ;-) und beste Grüße,
Absinth



Nachtrag zu - Einigkeit macht stark! Stimmt natürlich, wenn du da im Orchester sitzt und ihr da alle super spielt, ein jeder sein Instrument - dann spiegelt euer Können gewiss auch eure Einigkeit bzw. dann spiegelt eure Einigkeit gewiss auch euer Können...  ;-)   O:-)


Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 17, 2018, 03:27:19 Nachmittag
Einigungswillen kann nur von der Basis initiiert werden, nicht von den Organen eines Verbandes.

Und das ist illusorisch.

Es wird nie den einen Verband geben, wo sich alle verstanden und vertreten fühlen. Ich schiele da nur mal zu den politischen Parteien, die wollen alle ja auch nur, dass es "uns" und dem Land gut geht. "Eine Partei" gibt es nur in Diktaturen und das kann keiner wollen, wer in der Geschichte bewandert ist.

Nein, ich kenne zig Schützen die ganz bewusst in mehreren Verbänden sind und abseits der Spaßturniere sich aus dem Turnier- und Meisterschaftsangebot der Verbände das raussuchen, was für sie möglich und attraktiv ist. Gerade diese Vielfalt ist doch gut.

Es wird auch immer Leute geben die rum zicken nach dem Motto äähh DFBV Meisterschaften sind keine echten Meisterschaften, weil man da sich nicht qualifizieren muss (obwohl er das Niveau gar nicht beurteilen, da er nie dran teilgenommen hat) oder TBVDler sind Separatisten die eher noch zu einer Spaltung des Bogensports beitragen, oder diese oder jene Regel eines Verbandes ist ja total doof, blabla
Kleingeister! Sport ist für mich Toleranz, Fairness und Vielfalt.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 17, 2018, 04:15:46 Nachmittag

Einigungswillen kann nur von der Basis initiiert werden, nicht von den Organen eines Verbandes.

Warum sollte das so sein? Es stünde nichts dagegen, dass sich die Organe und Funktionäre zusammensetzen und einen neuen Kurs vorgeben. Man kann hier ja vorher in die Basis gehen und sich feedback holen.

Nein, ich kenne zig Schützen die ganz bewusst in mehreren Verbänden sind und abseits der Spaßturniere sich aus dem Turnier- und Meisterschaftsangebot der Verbände das raussuchen, was für sie möglich und attraktiv ist. Gerade diese Vielfalt ist doch gut.

Nein, diese Vielfalt ist für viele verwirrend und bringt kein Vorteile. Siegerehrungen, die 2 Stunden lang dauern aufgrund der vielen Klassen? Und wo teilweise nicht mal mehr 3 Leute mitmachen, um das Stockerl zu füllen? Und hinterher hängt die Goldene an der Wand bei 2 Teilnehmern? Und es gibt noch mindestens 2 weitere Deutsche Meister in der annähernd gleichen Disziplin? Was soll daran gut sein?


Kleingeister! Sport ist für mich Toleranz, Fairness und Vielfalt.

Das o.g. Problem hat mit dem letzten Zitat, dem ich uneingeschränkt zustimme, so rein gar nix zu tun. Eher im Gegenteil: Toleranz würde es möglich machen, dass es nicht so viele Klassen gibt. Warum muss man nach Material unterscheiden? Kann doch jeder nehmen, mit was er am besten zurecht kommt. Holz, Blech, Carbon, egal. Warum müssen Daumenschützen einen eigenen Verband gründen? Treffen die so viel schlechter als Fingerschützen? Etc. Wie gesagt, wo ich zustimme, ist bei berittenen Schützen, weil einen Gaul in der Gruppe im Parcours, das wäre schon komisch.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 17, 2018, 04:33:33 Nachmittag

 Die Begrifflichkeit hier zeigt es doch deutlich: "die Knallschützen" - hmmm, mindestens so viele Stilarten und unterschiedliche Ausprägungen wie im Bogenschiessen, aber auf jedem Verbandstag präsent wie beim Schützenfest ;) Also wäre für mich doch die Frage, was machen "die" richtig und wir falsch?

Und jetzt geht's noch einen Schritt weiter: Was müßte denn passieren, damit Verbandsarbeit nicht sooo böse ist und dass dort mehr Bogenschützen "mitspielen" - und sei es nur als Nummer auf einer Liste?

Da hast Du einen ganz wunden Punkt getroffen. Der Knallsport beim DSB hat ein großes Problem: das Image ist im A...und damit einher gehen Nachwuchsprobleme und Überalterung der Mitglieder. Der Bogensport im DSB gilt dagegen als "weißer" Sport. Er ist sauber und politisch korrekt. Die Eltern schicken Lena-Annemarie und Luca-Alexander lieber zum Bogensport als zum Schießsport mit "Waffen". Der Bogensport/DSB kann sich über Nachwuchs im olympischen Bereich nicht beklagen. Aber jetzt kommt´s! Da gibt es ja auch noch die sogenannten traditionellen Schützen! Die tragen bedenkliche Kleidung, frönen einen jagdähnlichen Sport, schießen auf Tiernachbildungen und dann ihr Gehabe und so weiter. Hier sind noch die größten Balken im Kopf besonders oder gerade innerhalb des Bogensports selbst. Und das ist auch der Grund für viele trad. Schützen, warum der DSB/WA für sie eher unattraktiv ist. Auch hier erfolgt in meinen Augen eine krampfhafte Politik, in dem das 3D WA immer mehr Fita-isiert und dem Scheibensport angeglichen wird, damit jeglicher jagdlicher Ursprung nicht mehr zu erkennen ist. Gleichzeitig sagt man aber, hey wir machen was für Euch! Im Gegensatz zum DFBV und DBSV braucht ihr Visierlosen nur auf max. 30 Meter schießen. Das ist doch wesentlich realistischer (der Begriff jagdlich geht ja sportpolitisch nicht). Dass das manchmal nur 2 EUR große X-Kill ... Mist falscher Begriff... also der innerste Wertungsbereich der Scheibe extra bewertet wird ist eher ein Relikt aus dem Visierbogenschießen. Das finde ich schon ziemlich gruselig.
Noch vergangenes Wochenende habe ich mich mit einem trad. Schützen eines überwiegend Fita-ausgerichteten Vereins unterhalten. Nach wie vor werden sie als eher "fehlgeleitet" und keinesfalls als Bogensportler angesehen. "Man schießt nicht auf Tiere, auch wenn es nur Nachbildungen sind" war die feste Meinung des dortigen Trainers. Ich sagte zu dem Schützen, er solle mal seinen Fita-Trainer nach der Regelwerk über die Höhe der Mitte einer Vollauflage bei der WA fragen. Ex Ärmel sind das glaube ich 130 oder 135 cm vom Boden aus. Ein Wert der so noch aus dem alten Militär für Mannscheiben stammt - die Höhe des Herzens bei einem durchschnittlichen Erwachsenen.

Bei uns im Verein sind wir auf einen guten Weg, wir machen unseren Olympischen 3D schmackhaft und sie kommen langsam. Dafür schießen wir auch das eine oder andere Scheibenturnier. Vor allem respektieren wir die Erfolge der jeweils "anderen Seite".
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 17, 2018, 04:49:20 Nachmittag
Landbub,
du siehst es so, ich sehe es anders.

Breitensport hat auch sein Preis.

Würde ich dagegen alles nur auf einen Verband und wenige Klassen komprimieren landet man zwangsläufig wieder nur im Leistungssport! Nur wenige würden in wenigen Klassen Meisterschaften unter sich ausmachen. Qualis wären unverzichtbar. Für die allermeisten Schützen wäre dann eine Teilnahme aus Leistungsgründen gar nicht möglich. Dann bleiben wieder nur die "Spaßturniere". So entsteht wieder nur ein elitäres Gebilde aus Leistung und dem ...Rest.

Deswegen begrüße ich die Verbandsvielfalt. Denn ich bin Breitensportler, betreibe ein Hobby, gehe einer Arbeit nach und habe Familie.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 17, 2018, 05:00:27 Nachmittag
Noch vergangenes Wochenende habe ich mich mit einem trad. Schützen eines überwiegend Fita-ausgerichteten Vereins unterhalten. Nach wie vor werden sie als eher "fehlgeleitet" und keinesfalls als Bogensportler angesehen. "Man schießt nicht auf Tiere, auch wenn es nur Nachbildungen sind" war die feste Meinung des dortigen Trainers. Ich sagte zu dem Schützen, er solle mal seinen Fita-Trainer nach der Regelwerk über die Höhe der Mitte einer Vollauflage bei der WA fragen. Ex Ärmel sind das glaube ich 130 oder 135 cm vom Boden aus. Ein Wert der so noch aus dem alten Militär für Mannscheiben stammt - die Höhe des Herzens bei einem durchschnittlichen Erwachsenen.

Meine Erfahrung, auch aus Trainier Lehrgängen: Diese Diskussionen führen zu nix und ja, dieses Bild wird beim DSB auch so vermittelt. So war eine Kernaussage "unser aller Ziel ist es, die nächste Lisa [Unruh] heranzuziehen". Bei manchen ist der Balken tatsächlich zwischen Stirn und Schiessbrille.
Aber: Wenn man da Leute kennt aus solchen Vereinen, dann nimmt man die einfach mal mit auf dem Parcours. Und dann verstehen die, dass da auf einmal nicht mehr Fuchs & Stegosaurus im Focus stehen, sondern das Gelände selbst. Ich verstehe auch nicht, warum Feld so wenig zulauf hat.

Und man muss auch sagen, dass es diese negative Einstellung auch bei so manchen Tradis gibt. Und jetzt mag man mich als spiessig bezeichnen, aber der Flachmann, die Bierflasche und die Zigarette haben auf einem Parcours nix, aber auch gar nix verloren. Soviel sportlichen Geist sollte jeder haben, der einen Bogen in die Hand nimmt. Da wird im Wartebereich gequalmt wie nochwas, damit der Nikotinpegel am Pflock wieder passt und das auch, wenn in der Gruppe Kinder sind. Das macht halt wirklich einen schlechten Eindruck. Und wenn man was sagt, dann gibts da durchaus unsachliches Kontra von wegen "meine Sache, geht niemanden was an" etc
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 17, 2018, 05:05:00 Nachmittag
"Warum sollte das so sein? Es stünde nichts dagegen, dass sich die Organe und Funktionäre zusammensetzen und einen neuen Kurs vorgeben. Man kann hier ja vorher in die Basis gehen und sich feedback holen. "

Zu Letzterem würde ich auch dringend raten, sonst könnte es passieren, dass durch zu viel Politik "von oben" die Mitglieder weglaufen und ...upssss...ein neuer Verband gegründet wird. Auf das "Volk" zu hören ist das Wesen der "theoretischen" Demokratie.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 17, 2018, 05:06:31 Nachmittag
Landbub,
du siehst es so, ich sehe es anders.

Breitensport hat auch sein Preis.

Würde ich dagegen alles nur auf einen Verband und wenige Klassen komprimieren landet man zwangsläufig wieder nur im Leistungssport! Nur wenige würden in wenigen Klassen Meisterschaften unter sich ausmachen. Qualis wären unverzichtbar. Für die allermeisten Schützen wäre dann eine Teilnahme aus Leistungsgründen gar nicht möglich. Dann bleiben wieder nur die "Spaßturniere". So entsteht wieder nur ein elitäres Gebilde aus Leistung und dem ...Rest.

Deswegen begrüße ich die Verbandsvielfalt. Denn ich bin Breitensportler, betreibe ein Hobby, gehe einer Arbeit nach und habe Familie.

hmm... kann Deine Meinung nicht widerlegen, da ist sicher was dran. Nur, warum gibt es dann z.B. beim Fussball  / Handball / etc nicht "den anderen Verband", der das Feld kleiner und die Tore ein wenig größer macht, damit die Ergebnisse höher ausfallen? Und dennoch gibts da die B-Jugend bis zu den Alten Herren, die auf dem selben Feld spielen nach den selben Regeln?
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 17, 2018, 05:17:28 Nachmittag

Und man muss auch sagen, dass es diese negative Einstellung auch bei so manchen Tradis gibt. Und jetzt mag man mich als spiessig bezeichnen, aber der Flachmann, die Bierflasche und die Zigarette haben auf einem Parcours nix, aber auch gar nix verloren. Soviel sportlichen Geist sollte jeder haben, der einen Bogen in die Hand nimmt. Da wird im Wartebereich gequalmt wie nochwas, damit der Nikotinpegel am Pflock wieder passt und das auch, wenn in der Gruppe Kinder sind. Das macht halt wirklich einen schlechten Eindruck. Und wenn man was sagt, dann gibts da durchaus unsachliches Kontra von wegen "meine Sache, geht niemanden was an" etc
Gar keine Frage, da gebe ich Dir vollkommen recht. Auf wirklichen 3D Meisterschaften habe ich so etwas aber kaum erlebt. Die meisten waren hoch konzentriert bei der Sache und wollten so gut wie möglich abschneiden.
Unsportliches Verhalten habe ich auch bei WA Meisterschaften erlebt, bei denen ich meine damals jugendliche Tochter begleitet habe. Schwachköpfe gibt es leider überall.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 17, 2018, 05:22:03 Nachmittag
Landbub,
du siehst es so, ich sehe es anders.

Breitensport hat auch sein Preis.

Würde ich dagegen alles nur auf einen Verband und wenige Klassen komprimieren landet man zwangsläufig wieder nur im Leistungssport! Nur wenige würden in wenigen Klassen Meisterschaften unter sich ausmachen. Qualis wären unverzichtbar. Für die allermeisten Schützen wäre dann eine Teilnahme aus Leistungsgründen gar nicht möglich. Dann bleiben wieder nur die "Spaßturniere". So entsteht wieder nur ein elitäres Gebilde aus Leistung und dem ...Rest.

Deswegen begrüße ich die Verbandsvielfalt. Denn ich bin Breitensportler, betreibe ein Hobby, gehe einer Arbeit nach und habe Familie.

hmm... kann Deine Meinung nicht widerlegen, da ist sicher was dran. Nur, warum gibt es dann z.B. beim Fussball  / Handball / etc nicht "den anderen Verband", der das Feld kleiner und die Tore ein wenig größer macht, damit die Ergebnisse höher ausfallen? Und dennoch gibts da die B-Jugend bis zu den Alten Herren, die auf dem selben Feld spielen nach den selben Regeln?

Gehe mal in bestimmte Bereiche des Kampfsports, da wird es erst richtig kompliziert
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 17, 2018, 05:44:33 Nachmittag
Dann melde ich mich nochmal zu Wort. Ist doch klar, dass jeder aus seinem Erfahrungsbereich schöpft und sich so Ansichten und Überzeugungen heraus bilden. Soweit so gut. Selbstverständlich wäre es möglich, alle möglichen Bogendisziplinen und "Spielarten" unter dem Dach eines Verbandes zu vereinen. Die Entwicklung hin zu den vier nationalen Verbänden ist doch von Menschen gemacht, die sich etwas dabei gedacht haben und deren Beweggründe gar nicht schlecht sein müssen. In diesem Thread hingegen diskutieren wir mehr um die Frage der Repräsentanz und die Frage der Interessenvertretung. So wie sich ich weiß nicht wieviel hunderte Vereine (mit deren Mitgliedern) unter dem Dach des DSB repräsentieren, wäre es - zumindest in der Theorie - doch kein Problem, wenn die Zahl noch höher ausfiele. Strukturell würde sich da vermutlich nichts ändern. ABER eines wäre mit Sicherheit anders: Würden sich alle Bogenschützen in GER zusammen schließen und auf eine gemeinsame Vertretung verständigen, hätten wir wahrscheinlich zumindest auf nationaler Ebene mehr Gewicht. Dazu wird es vermutlich nach meiner Einschätzung  nicht kommen d.h. alles bleibt wie es ist.

Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: HarryS am Oktober 17, 2018, 06:00:32 Nachmittag
Hallo
Ich bin einer dieser "Fitanesen", gehe aber auch gerne in den Parcour. Es ist einfach eine andere Disziplin. Warum Feld so wenig Zulauf hat, würde ich auch gerne wissen, ich mag es mehr als 3D, vieleicht weil ich da einfach genau sehe wo ich hinschießen muss. Bei den Tieren muss ich jedesmal raten bzw. brauche ein Fernglas.

Back to Topic: Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum eine so kleine Gruppe Sportler so viele Verbände braucht. Wo liegt das Problem in ein und demselben Verband Fita und Tradis unterzubringen?

Warum so viele Klassen: Das wiederum kann ich nachvollziehen. Mein Blankbogen mit Carbon Wurfarmen und Stringwalking ist halt einfach deutlich präziser als ein über das Shelf geschossener Holzbogen. Ich will damit nicht sagen, dass es nicht Holzbogenschützen gibt, die besser als ich treffen, die gibt es! Trotzdem ist es eine Frage der Fairness, von den technischen Möglichkeiten her ausgeglichene Chancen zu schaffen. Das kann man machen indem man nur eine Sorte Bogen zulässt, da wären aber sofort alle zurecht verstimmt. Möchte man also nicht einzelne Gruppen frustrieren, muss man für getrennte Wertungen sorgen. Für diese "Gerechtigkeit" nehme ich auch gerne eine längere Siegerehrung in kauf. Und mal ehrlich, auch wenn nur 5 Starter in einer Klasse sind ist es ein Unterschied ob man mit Platz 3 auf dem Treppchen steht oder mit einem Ring weniger Platz 4 gemacht hat.

Warum aber muss es 3 Deutsche Meister geben, deren Bogenklasse sich nicht, bzw. nur minimal unterscheidet. Dafür habe ich nicht wirklich Verständnis.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 17, 2018, 07:57:00 Nachmittag
Dass das IOC nur einen nationalen Ansprechpartner haben will, versteht sich von selbst.
Viele Verbände heißt nur, Teilen und Herrschen. Erinnert mich etwas an das Heilige Römische Reich (deutscher Nation). Irgendwie hat es 1000 Jahre funktioniert und aber wie genau, kann man nicht sagen.
Helfen tut es nicht, da sich jede kleine Gruppe als eigene Klasse berechtigt sieht.
Der Leistungssport wird sich immer aus dem Breitensport rekrutieren, denn dort fängt es an.  Doch auch der Breitensport braucht Regeln, an die man sich orientieren kann, um zu sehen woran man ist.
Mit verschiedensten Verbänden und ihren dazugehörigen Mechanismen und Titeln ist das nicht hilfreich.
Man muss leider schon in jungen, sehr jungen Jahren die Leute finden und begeistern. Aber gerade im Bogensport hat man Chancen, noch im sportlichen „hohen“ Alter mitzumachen. Wo sonst findest du 40 bis 50-Jährige als Sportler in den Olympischen Spielen.
Begriffe wie Jagdbogen Turnier, Jagdturnier und Kill, das ist alles nicht hilfreich, wenn man den Sport in der breiten Masse etablieren will. „Wo gehst du hin?“ „Zu einem Jagdturnier?“ „Wie bitte was?“ Das versuch erst mal zu erklären. Mit Bogenturnier oder 3D Bogenturnier kann man sich sehr viel mehr vorstellen. Das konnte sogar ich, lange bevor ich den Sport angefangen habe.

Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 17, 2018, 07:59:47 Nachmittag
Recht hat er ... :agree:
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: aurelium am Oktober 17, 2018, 09:34:32 Nachmittag
Ich komme nochmal auf die "Randgruppe" bzw deren Größe zurück:

Mit 7,9 Millionen Bogenschützen, 1,25 Mio davon schießen regelmäßig (mind. 26x/Jahr), sind die USA mehr als reichlich ausgestattet. Da wird DE niemals mithalten, denn umgerechnet auf unsere Bevölkerung wären das  7,9m * 80m / 300m = 2,1 Millionen Bogenschützen. Das wären 2,6% ! Der Anteil an Compound-Schützen ist riesig, "trads" sind auch dort eine kleine Gruppe.

Jahresumsatz mit Archery-Produkten in den USA: $380 Millionen. Zum Vergleich der gesamte Umsatz mit Sportprodukten aller Art: $24 Milliarden.

http://archerytrade.org/manufacturers/research/

Wem die Kleinkrämerei in DE auf den Senkel geht, der sollte vielleicht auswandern  ;)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: aponi am Oktober 17, 2018, 10:25:42 Nachmittag
Bin schon vor einigen Jahren aus dem Schützenverein ausgetreten. Vereinslos - hier gibt's keinen Verein mit Parcours und bunte Keks mag ich nunmal nicht.
Was juckts mich, wenn die Bogenschützen beim Badischen Sportbund ne Randerscheinung sind? Das stört meinen Pfeilflug so gar nicht ....

Grüßle vom Schmetterling
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: HarryS am Oktober 18, 2018, 09:19:19 Vormittag


Was juckts mich, wenn die Bogenschützen beim Badischen Sportbund ne Randerscheinung sind? Das stört meinen Pfeilflug so gar nicht ....


Ich denke das sollte schon jucken. Vieleicht nicht im Badischen Sportbund, aber eine Organisation für alle Bogfenschützen wäre in meinen Augen schon Sinnvoll. Wir hatten es doch auch schon hier im Board, wie schwierig es teilweise ist einen Parcour zu eröffnen oder zu betreiben. Und das liegt nicht daran, dass sich nicht einige Idealisten finden würden, die das durchziehen, sondern daran, dass in den Behörden, bei den Förstern und Jägern unser Sport keine wirkliche Lobby hat. Eine Lobby setzt aber nun mal eine irgendwie geartete Organisation voraus. Und je mehr Menschen da organisiert sind und je mahr Geld eine solche Organisation damit zur Verfügung hat, umso bessere Lobbyarbeit kann sie leisten.

Ich lebe in einer Region mit einer relativ hohen Dichte an Bogenvereinen und Parcours, aber es gibt andere Ecken der Republik, da musst du mehrere Stunden fahren um mal zu einem Parcour zu kommen. Und ohne vernünftige Lobby, die klarstellt, dass es sich hier um einen Sport handelt, egal ob auf die Scheibe oder auf ein Gummitier, wird sich das vermutlich nicht leicht ändern lassen.

Ich wünsche mir dass jedem in unserem Land klar ist, dass wir nicht ein Haufen militanter Spinner sind, die am Wochenende mit Tarnkleidung durch den Wald robben und wildern, sondern dass es sich um einen Sport handelt, wo es auf Körperbeherrschung, und maximale Konzentration, wenn auch nur für eine kurze Zeitspanne, ankommt. Ein Sport der vom Schwerpunkt "Wandern mit Bogen und gelegentlich einen Pfeil schießen" bis zu "meditative Konzentration auf ein Ziel und dieses wiederholt präzise treffen" jedem eine Heimat (oder vieleicht auch zwei  ;D) bieten kann.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 18, 2018, 09:28:25 Vormittag

Was juckts mich, wenn die Bogenschützen beim Badischen Sportbund ne Randerscheinung sind? Das stört meinen Pfeilflug so gar nicht ....


Du schiesst nur in der privaten Scheune oder rovest im Wald eines Freundes? Zustimmung.
Besuchst du auch nur gelegentlich einen Parcours, egal ob vereinsintern als Gast oder einen öffentlichen, so ist deine Aussage sehr egoistisch, weil Du dich darauf ausruhst, wofür andere vorher ggf. lange gekämpft haben.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: BärTiger am Oktober 18, 2018, 09:42:32 Vormittag
Volle Zustimmung für Antwort 46+47  :klasse:

Antwort 45   :-X 
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Steff am Oktober 18, 2018, 10:18:53 Vormittag
Danke für deine Worte Harry,
ein Sport mit starkem Hintergrund tut sich in Deutschland sehr viel leichter.

Davon können Mountainbiker und Kletterer ein Lied singen.
Zur Erinnerung, wir haben in BaWü immer noch die 2 Meter Regel, warum?

Oder, bevor sich vor knapp 30 Jahren der DAV der Sportkletterer angenommmen hat, wurden Felsen gesperrt, oder durch das Biotopschutzgesetz der Zugang verhindert, obwohl Tausende Felsen da waren die nicht beklettert wurden.
Heute sieht das anders aus, der DAV hält die Hand drüber.

Wer mit einer Stimme spricht und eine starken Lobby hat, kann einfach mehr bewegen und erreichen.

Auch ich musste das erst lernen, so ab die 40 ;)



Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 18, 2018, 12:12:08 Nachmittag


Ich denke das sollte schon jucken. Vieleicht nicht im Badischen Sportbund, aber eine Organisation für alle Bogfenschützen wäre in meinen Augen schon Sinnvoll. Wir hatten es doch auch schon hier im Board, wie schwierig es teilweise ist einen Parcour zu eröffnen oder zu betreiben. Und das liegt nicht daran, dass sich nicht einige Idealisten finden würden, die das durchziehen, sondern daran, dass in den Behörden, bei den Förstern und Jägern unser Sport keine wirkliche Lobby hat. Eine Lobby setzt aber nun mal eine irgendwie geartete Organisation voraus. Und je mehr Menschen da organisiert sind und je mahr Geld eine solche Organisation damit zur Verfügung hat, umso bessere Lobbyarbeit kann sie leisten.

Das mag ja alles richtig sein. Aber - und das versuche ich verzweifelt in meinen vorherigen Beiträgen darzustellen- es hakt doch schon in der Szene! Mag sein das Kuckingen mit Österreich und der 3D WA einen anderen Stand hat, aber hier in Deutschland sieht es in vielen DSB-ausgerichteten Vereinen völlig anders aus!
Mein erster echter Bogenverein war ein Paradebeispiel. Die Ablehnung und der Argwohn gegenüber 3D und den damit assoziierten "trad. Bogensport" liegt tief in der Befürchtung, dass gerade diese "Strömung" den Bogensport aus einer positiven Sicht rausrückt, die Zuordnung "Sport" sogar gefährdet, den Bogen den Status Sportgerät verlieren lässt. Saufende, grölende und rauchende martialisch gekleidete Horden, die in bewusst gestellten Jagdähnlichen Situationen Tiernachbildungen "killen".
Insofern kann ich die Versportlichung von Begrifflichkeiten und Äußerlichkeiten seitens der WA/DSB was 3D betrifft durchaus nachvollziehen. Dennoch finde ich es gruselig, weil man sich damit bewusst auch von anderen Verbänden nach dem Motto "wir sind die moralisch besseren" abgrenzt. Wir haben Sportler, was ihr habt...

Ich denke, man kann den 3D Sport auch seine Tradition lassen die auf seinen Wurzeln beruht. Aber hier ist jeder 3D Schütze gefordert, sich seiner Verantwortung bewusst zu sein und klar zu sagen, hey mach bloß die Kippe aus oder mit dem Flachmann kannst du gleich wieder nach Hause fahren.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 18, 2018, 12:26:43 Nachmittag
Es ist nicht leicht in Österreich aber unser Stand ist besser, leider war ich nicht von Anfang an dabei. Bin einfach zu jung.

Aber auch wir haben etliche Konsvervative Tradis, denen mein Standtpunkt schwer fällt zu verstehen. Leider sind viele von denen mit einem sehr hohen Alkoholkonsum aufgefallen.

Das mit dem Rauchen, nun ich bin Waldbesitzer. Alleine schon aus Umweltschutzgründen will ich keine Raucher im Wald haben. Der Filter alleine dauert Ewigkeiten zum Abbauen, so etwa 40 bis 50 Jahre und ist voller Gift. In Deutschland gibt es wenigstens ein Rauchverbot in den Wäldern. Alkohol finde ich sowieso nicht gut.

Wir respektieren die Scheibenschützen genau so wie sie uns respektieren. Allerdings ist der Zulauf zu den 3-D Turnieren größer.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 18, 2018, 12:32:27 Nachmittag
Moin Sabiji,
Dir ist aber schon klar, dass es offizielle 3 D - Meisterschaften auch unter dem Dach des DSB und seiner LV gibt? Ich kan Dir Deine persönlichen Erfahrungen nicht nehmen; es ist nur nicht o.k. wenn Du selbige für allgemein gültig und übertragbar erklärst. Ich habe da gänzlich andere Erfahrungen.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: roscho am Oktober 18, 2018, 12:36:39 Nachmittag
Erfahrungstechnisch bin ich (inzwischen vereinslos) ganz bei Sabiji.

Ich kenne in meinem aktuellen persönlichen Umfeld auch keinen Verein in der Nähe in den ich eintreten könnte.

Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 18, 2018, 12:51:51 Nachmittag
Das ist aus meiner Sicht schon bedauerlich, wenn eure Erfahrungen so sind wie sie sind.
In "meinem Verein" gibt es ca. 100 Mitglieder in zwei Abteilungen, wobei die Waffenschützen (40) praktisch passiv sind. Unter den 60 Bogenschützen (aktiv)  befinden sich ca. 12 Tradis, die neben dem gemeinsamen Training und WK-Geschehen mit den Olympis und Compoundern darüber hinaus noch an spezifischen 3D Veranstaltungen (Trainings, Lehrgänge, Parcoursbesuche, ...) teilnehmen. Es kann demnach auch anders sein ...
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 18, 2018, 12:57:07 Nachmittag
Das hängt auch viel vom Trainer ab. Der vom Verein in der Nachbarstadt lehnt 3D auch kategorisch ab. So dann auch der ganze Verein. Die Jugend kommt zu uns, wir bilden die Leute auch in 3D aus, und das vom Langbogen bis zum Compound.

@roscho: in den DFBV kann man auch als Person beitreten. Inden DSB / seinen nachgelagerten Landesverbänden leider nicht, das geht nur über den Verein und das ist eine Altlast der Kugelschützen.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: roscho am Oktober 18, 2018, 01:13:23 Nachmittag
Ich bezweifle in keinster Weise das es wo anders auch anders sein kann ;)

Ich habe auch jahrelang versucht in meinem (Ex)verein eine Akzeptanz zu schaffen - was mir aber nicht gelungen ist - und zwar sowohl auf Tradi als auch auf WA Seite.

Ein Grund mag auch sein das gerade bei finanzknappen Vereinen die schon Schwierigkeiten haben einen WA Platz finanziell zu halten einfach kein GELD für ein 3D Gelände und Scheiben(Tiere) vorhanden ist.

Es gibt meines Wissens auch keine "echte" Trainerausbildung für 3D Schiessen - der VÜL im BSSB und der C-Trainer beinhielten (damals) auf jeden Fall keine spezifischen Kenntnisse.

@Landbub: ich weiss ;)

noch kurz: aktuelle Infos vom BSSB: https://www.bssb.de/bssb/Bogenkader/Allgemeine_Dokumente/Leitfaden_Neugr%C3%BCndung_2018-04.pdf

Auf 40 Seiten kommt 2 mal das Wort 3D vor - mehr findest du dazu nicht (Blankbogen und englischer! Langbogen wird noch genannt).

Soweit zur Akzeptanz des BSSB ;)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: aurelium am Oktober 18, 2018, 01:21:44 Nachmittag
Eine gewisse Skepsis gegenüber jagdlichen Settings hatte ich anfangs auch.

Ich bin kein Jäger und werde es auch nicht mehr, aber wenn ich mir die ATA website ansehe mit konsequent auf Bogenjagd und Jagdromatik ausgerichteten Bildern und Themen, dann ist das schon sehr ansprechend und passend. Ganz besonders vor dem Hintergrund der unfassbar weiten Landschaften, die dort genutzt werden können, kommen mir keine Assoziationen von Verrückten, die wildern, saufen oder rauchen. Das ist traditionelle Nahrungsbeschaffung als sportliche Herausforderung veredelt. Das wirkt alles plausibel und unanstößig auf mich. Da wirken Tiere aus Schaumstoff eher deplaziert.

Im vergleichsweise engen Europäischen Wald, wo an jeder Ecke eine neue Ortschaft kommt und Senioren mit Rollator spazieren gehen, erscheint ein Schütze in ähnlichem Outfit dann als Verrückter und potentielle Bedrohung für den gesellschaftlichen Frieden oder den Ruf des Bogensports. Der Bogenjäger - ob simuliert oder echt - hat bei uns keinen angestammten Platz in der Kultur und ist daher fremd.

Und gerade deswegen braucht dieser Sport eine Lobby. Ich denke man kann die Fremdheit überwinden durch freundliche Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung/Gespräche in den Vereinen.

Wo ein WA-lastiger Verein kein 3D will, ist das völlig ok. Ich finde ohnehin, dass ein reiner 3D/Trad Verein für viele Schützen interessanter wäre. So käme man endlich mal aus der "Holzbogen Krabbelgruppe" raus, auf die gern etwas herabgeschaut wird.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: HarryS am Oktober 18, 2018, 01:47:49 Nachmittag
Hallo
Ehrlich gesagt kann ich vieles nicht nachvollziehen. Ich bin in einem traditionellen Schützenverein und die Kugelfraktion stellt auch (noch) 2/3 der Mitglieder. Trotzdem gibt es bei uns Bogenschützen die lieber auf die Wiese gehen und andere die unseren Parcour vorziehen. Beides hat seine Daseinsberechtigung.

Es wäre für mich auch noch nachvollziehbar, wenn man diese beiden Fraktionen in unterschiedliche Vereine auslagern würde (was ich persönlich aber sehr schade fände). Wer nur Scheibe schießen möchte verursacht evtl. weniger Aufwand und Kosten als 3D Schützen (die Pflege des Parcours ist nicht zu unterschätzen). Aber ich sehe einfach keinen Grund nicht alles in einem Dachverband zu haben, der eine vernünftige Lobbyarbeit machen kann.

Ich persönlich bin sehr glücklich damit, dass wir beide Möglichkeiten haben. Es gibt Tage, da möchte ich mich einfach nur auf ein Ziel konzentrieren und abschalten und das kann ich am besten auf der Wiese. An anderen Tagen möchte ich mit meiner Familie oder Freunden Spaß beim Bogenschießen haben, da ist ein Gang durch den Parcour die bessere Alternative. Alleine durch den Parcour macht mir zumindest deutlich weniger Spaß.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Ralf_HH am Oktober 18, 2018, 02:23:08 Nachmittag
Mir würde etwas fehlen, hätte ich nicht die Möglichkeit, in meinem Verein sowohl einen WA-Platz als auch einen kleinen 3D-Trainingsparcours zu schießen. Den WA-Platz zum Einschießen von Materialänderungen und mal für Schüsse über 50 m, den 3D-Parcours für alles andere.

Bei uns sind mittlerweile mehrere Schützen, die früher nur 3D geschossen haben, zumindest bis zur Kreis-/Landesmeisterschaft auch bei WA aktiv. Der umgekehrte Fall - Schützen, die im Verein mit WA begonnen haben und dann bei 3D reingeschmeckt sind - ist mir nicht bekannt, aber auch das wird es geben.

Für mich hat WA durch seine derzeitigen Wettkampfmodalitäten den Reiz verloren. Halle mag ich sowieso nicht, und 72 Pfeile auf dieselbe Entfernung über die Wiese zu jagen ist auch nicht meins. 3D habe ich die beiden letzten Jahre mit viel Spaß und Gewinn die LM in Heikendorf bzw. Neustrelitz mitgeschossen. Auf beiden Veranstaltungen waren übrigens mehr Compound- als OR-Schützen - das Annehmen eines jagdlichen Settings durch die Recurve/Visier-Truppe (also nicht Jagdrecurve) scheint vielen Schützen schwer zu fallen, was sicher nicht nur darin begründet ist, dass eine voll aufgerödelte Fitaflitsche im Wald manchmal etwas unentspannt zu transportieren ist  8)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 18, 2018, 02:59:02 Nachmittag
Moin Sabiji,
Dir ist aber schon klar, dass es offizielle 3 D - Meisterschaften auch unter dem Dach des DSB und seiner LV gibt?

Ja klar, ich bezog mich ja schon auf Feld und Halle in Antwort #26. 3D habe ich nicht erwähnt, weil die Landesmeisterschaften keine Qualiturniere für eine DM waren. Die wurden jahrelang nicht ausgerichtet. Entsprechend mager war die Resonanz an Schützen. (20 - 25 Mann wenn´s hoch kam. Einmal fiel es vollständig aus, weil der damals größte traditionelle Verein seine Starter zurück zog. Dann fehlten auf einen Schlag 50% der Schützen. Ich habe im alten Verein Berichte zu Feld, 3D und anderen Turnieren geschrieben. Zu mindestens haben sie die auf die Homepage gestellt. So fair waren sie, denn ich wollte den Horizont im Verein erweitern. Ich und der Vater eines anderen Kid´s im Verein zusammen mit einem anderen Trainer schafften es eine Handvoll visierlose Schützen über die Zeit für den Verein zu gewinnen.
Dann gab es ein Cut mit dem Trainer und der Abteilungsleitung und auch ich warf das Handtuch. Als ich nach einer gewissen Zeit danach mal wieder auf die Seite schaute, waren Bilder einer Vereinsmeisterschaft online. Tja, ich war überrascht. Es gab keine visierlosen Schützen mehr. Die, welche ich noch erkannte und damals mit Jagdbogen schossen standen brav mit einem Olympischen Recurve an der Linie.

Ich bin doch kein Feind des DSB/WA. Auch jetzt bin ich in einen DSB-Verein und hier herrscht ein gutes Gleichgewicht. Ich arbeite in der Abteilungsleitung als Beisitzer für den trad. Bogensport mit. Jedes Mitglied ist ja automatisch Mitglied im Landesverband des DSB. Das bedeutet, das es über den Verband nur die LM 3D WA als Verbandsturnier für rein 3D Interessierte gibt. Was auch bedeutet, das max. 1mal im Jahr in der Vergangenheit diesen Schützen das Startgeld bezahlt wurde, während es für die Scheibenschützen eine Reihe bezahlter Turniere des DSB (Halle, im Freien, jeweilige DM, Liga Bögen mit Visier) gab.
Mittlerweile wird interessierten Schützen auch den Beitrag eines 2. Verbandes gewährt, wenn er aktiv an deren Meisterschaften teilnimmt. Und die Krönung in diesen Sportjahr: allen Schützen werden die Stargelder aller Meisterschaften und wichtiger Turniere jedes Verbandes gezahlt, wenn er daran teilnimmt. Um die Mitgliedschaft in einem (3.)Verband muss sich der Schütze selbst kümmern und dafür aufkommen.
Das ist der Stand der Dinge bei uns. Es dieser Warte der "Harmonie" macht natürlich 1Verband durchaus Sinn, aber ich weiß, gerade aus eigener Erfahrung, dass es in anderen Vereinen ganz anders zu geht.
Und ich wiederhole noch mal: bestünde de Facto nur ein Verband, halte ich die Gefahr einer Leistungselite gegeben und einer großen breiten Masse, die aus Leistungsgründen keine Teilhabe an Meisterschaften hat. Das hier gebrachte Beispiel eines Verbandes bei Hand- oder Fußball halte ich nicht für vergleichbar, da sich hier jeder entsprechend seines Leistungsstandes in diversen Ligen übers Sportjahr austoben kann. Ligen gibt es offiziell beim DSB nur für Visierleute
Vergleichbar wäre nur die BHL beim DFBV. Ligen wurden schon von engagierten Leuten vereinsübergreifend in Berlin veranstaltet. Momentan gibt es den Nordmannscup, der gemeinschaftlich von 6 Vereinen im Nordosten Deutschlands ausgerichtet wird. Hat aber nichts mit einem Verband zu tun.

Es müsste sich schon verdammt viel bewegen, damit ein einziger Verband wirklich interessant wird.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 18, 2018, 03:06:59 Nachmittag
Jaja, womöglich, wird an verschiedenen und entscheidenden Stellen zu kleinkariert gedacht? Also bitte meine Herren, nicht verzagen, packen wir es an bzw. weiter an und außerdem, das Bohren von dicken Brettern dauert halt immer etwas länger.

Bezüglich der Lobbyarbeit sollten wir mal über unseren sportlichen Tellerrand hinweg und in die Industrie schauen, denn diese ist uns um Lichtjahre voraus...

Hier zum Beispiel der VDA = Verband der Automobilindustrie e.V. - dieser Verband betreibt, wie wir ja alle wissen, sehr sehr gute Lobbyarbeit und diese kommt auch tatsächlich in höchsten Ebenen an.

Was spricht eigentlich gegen einen solchen ähnlichen neuen Verband, einen sog. "Dachverband" - welcher sich ausschließlich und nur mit den jeweiligen Interessen aller bestehenden deutschen Bogensportverbände beschäftigt und diese dann an den entsprechenden Stellen auch vertritt.!?


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 18, 2018, 03:35:02 Nachmittag
Dahin ging auch mein Hinweis; was wirklich fehlt ist eine "schlagkräftige" Ernst zu nehmende Interessenvertretung für die  übergreifenden Anliegen der traditionellen Bogenschützen.  Themen und Arbeitsfelder gibt es da zu Genüge. Aber bitte nicht der Diskurs um Bogenklassen und Materialien, so wie sie jeder Verband für sich in seiner Sphäre definiert!!!
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: PanTau am Oktober 18, 2018, 03:52:36 Nachmittag
... also als BSSBler (DSB), ehemaliger WA-Schütze und VÜL kann ich mich nicht beklagen. Bei uns laufen die WA-Compounder, sehr wenige WA-Recurver, ein (unglaublich guter) Stringwalker und etwa 15 Tradis im gleichen Verein, alle treffen sich mindestens im Winter zum Hallentraining (2 x 2 Stunden), im Sommerhalbjahr verläuft sichs ein wenig, aber auf dem Fita-Platz kommen auch die Tradis regelmäßig zum Training. Konsequent an den Meisterschaftsrunden nehmen bei uns nur die Compounder, der Stringwalker und ein Tradi teil. Der BSSB hat uns durch Versicherungserklärungen und Vermittlung des Gutachters wohlwollend beim Parcoursplanen und -betreiben (Vereinsparcours, nur für BSSB-Versicherte Mitglieder bzw. tagesversicherte in Begleitung) unterstützt - klar sind da aber die Grenzen enger als anderswo (fahrende Ziele z.B. bekommst Du nach den BSSB/DSB-Bedingungen nicht abgenommen), aber es funktioniert. Man foppt sich ab und zu, da ist von Dachlatten oder Bahnschwellen die Rede und manchmal hebt einer ne winzige Madenschraube vom Boden auf und freut sich, wenn die Compounder hektisch werden - aber insgesamt läuft das sehr gut. Im Dachverein (hauptsächlich Fußball) und in der Stadt sind wie "die Bogenschützen".
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: roscho am Oktober 18, 2018, 04:01:28 Nachmittag
@PanTau: evtl sollte ich mal über eine Mitgliedschaft nachdenken ;)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 18, 2018, 04:09:26 Nachmittag
@PanTau: Danke für deinen "positiven" Beitrag, ich befürchtete schon eigene Depressionen...   :(

@All: Ich bitte um weitere positive Beiträge und ja, auch ich ziehe mir nicht die Hose mit der Kneifzange an - aber, lasst uns doch bitte auch nach vorn schauen...   :youRock:


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Ralf_HH am Oktober 18, 2018, 04:13:57 Nachmittag
Dahin ging auch mein Hinweis; was wirklich fehlt ist eine "schlagkräftige" Ernst zu nehmende Interessenvertretung für die  übergreifenden Anliegen der traditionellen Bogenschützen.

Kann/sollte man das wirklich am Begriff "traditionell" festmachen? Soweit ich verstanden habe (und teilweise aus eigenem Erleben nachvollziehen kann), gibt es sowas wie ein "Akzeptanzgefälle" zwischen dem "weißen" Bogensport (WA) und dem "grünen" (3D/Feld). Das lässt sich aber eher nicht am Gegensatzpaar "traditionell vs. technisch" festmachen, schon gar nicht, wenn - was ich für wünschenswert halte - die Schützen mit technisch ausgefeilten Bögen vermehrt auf 3D und die Tradis vermehrt auf WA aufmerksam werden.

Ich sehe es eher so, dass ein "Dachverband" die Aufgabe haben könnte/sollte, 3D aus der Ecke der "Bambikiller"-Wahrnehmung herauszuführen und gleichzeitig für größtmögliche Durchlässigkeit zwischen Wiese und 3D zu werben. Dass sich 3D- und WA-Schützen bzw. "Tradis" und "Techniker" misstrausch beäugen, müsste nicht sein und tut dem Sport insgesamt nicht gut, weil es den uns nicht Wohlgesonnenen erleichtert, einen Keil in unsere Reihen zu treiben und die berechtigten Interessen der Bogenschützen zu marginalisieren.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 18, 2018, 04:44:50 Nachmittag
Moin Ralf,
über die Begrifflichkeit haben wir uns ja schonmal an anderer Stelle geäussert. Auch glaube ich nicht, dass ein echtes Misstrauen zwischen denen die einen olymp. Bogen führen und nach dem Reglement der WA schießen  und denen die auf Gummitiere oder Baumstümpfe schießen besteht. Ebenso wenig geht es um Abgrenzungsfragen, sondern um Interessenvertretung da, wo uns tatsächlich der Stiefel drückt.
Ergänzend und so ganz nebenbei: Nach meiner Beobachtung bekommen die interessierten Neuzugänge allesamt zunächst einen rel. einfachen Bogen zumeist mit einem hölzernen Mittelstück in die Finger. Die Differenzierung folgt doch erst bei bleibendem Interesse ...
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: PanTau am Oktober 18, 2018, 05:45:39 Nachmittag
@PanTau: evtl sollte ich mal über eine Mitgliedschaft nachdenken ;)
unbedingt sogar. - wenn Dich die 40 Minuten Weg nicht schrecken :o) :welcome:
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 19, 2018, 08:36:10 Vormittag
und manchmal hebt einer ne winzige Madenschraube vom Boden auf und freut sich, wenn die Compounder hektisch werden

Hehe, das probier ich mal, im Sinne von "guckt mal, von mir isse nicht".
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 19, 2018, 10:09:24 Vormittag
erstmal: Boah ey!! Ich bin schlicht umgehauen von der Menge, der Länge und auch der Tiefe der Beiträge :) :) :)
Weiter so!!


Ich finde es cool, dass eigentlich doch viele einen ähnlichen Gedankengang haben, ich mag ihn mal mit "Unverständnis wegen der vielen Verbände" zusammenfassen. Dann gibt es einige die sagen, dass sie keinen Verband brauchen, das ist für mich auch völlig ok.

Dann gibt es den Ansatz, dass wir die vielen Verbände brauchen, damit mehr Leute Chancen auf Medaillen haben. Das ist etwas, was mich grübeln lässt. Ich habe an meine Wand geschaut und da hängen reichlich Medaillen und dann schaue ich mir die Wand nochmal an und habe überlegt, warum ich mich für dieses oder jenes Turnier anmelde und über welche Platzierungen/Ergebnisse ich mich dabei besonders gefreut habe - und dabei kam eigentlich raus, dass es mir sch...-egal ist, ob es ein Kirmesturnier oder eine DM, KM, RM, EM war und ob es nach DFBV, DSBV oder WA-Regeln geschossen wird. Gernervt hat mich definitiv, dass ich dazu insgesamt 4 Sportordnungen zerlegen musste ;)
Wenn ich zurückblicke, dann ist für mich nicht das Turnier oder das Ergebnis geblieben, da müsste ich in die Listen schauen - aber ich kann dir heute noch aus dem Stehgreif sagen, ob es aus Eimern geschüttet hat oder ob die Gruppe so gut drauf war, dass du am Ende Zwerchfellmuskelkater hattest. Und dabei war es erstaunlicherweise völlig egal, ob es ein Verbands- oder Kirmesturnier war. Von daher lasse ich dies Argument von der Ausrichtung der Turniere nicht gelten: Wenn ich Spaß haben will gehe ich auf ein Kirmesturnier, wenn ich auf ein Treppchen will dann auf ein Verbandsturnier -> Das ist Käse!!
Ich habe mehr Spaßbremsen auf Kirmesturnieren getroffen, mal abgesehen von Flachmannnutzern oder Konsumenten anderer "Entspannungsmitteln". Den einzigen massiven Unterschied habe ich beim Auslegen der Regeln gesehen, da sind die Verbandsturniere eindeutiger und ich habe den massiven Eindruck, dass dort viel mehr Leute (längst nicht alle) die Regeln auch gelesen haben.

Aber zurück zum Verbandswesen
Ich kann die Beschreibungen der Vorteile von Verbands- und Lobbyarbeit nur teilen. Klettern, Radfahren, Kugelschützen, ... das sollten wir mal weiter sammeln, vielleicht auch mit Beispielen aus unserem eigenen Sport :)
Ich finde zusätzlich sollte man den Verbandsfunktionären auch Ruhig mal etwas Zucker in den Poppes blasen, die machen das freiwillig und meistens in ihrer Freizeit - und in letzter Zeit habe ich echt nur Gemecker gehört. Was ich auch faszinierend finde, da auf der einen Seite keiner Verbandsarbeit machen will, keiner in Verbände will und auf der anderen Seite sind sich aber alle einig, dass "die Verbände" keine gute Arbeit machen und hauen vereint drauf ;) (Sorry für diese überspitzte und verallgemeinerte Darstellung)

Was könnte man den jetzt tun, bzw. was spricht gegen einen einzigen Verband?
Ich habe den Satz mit dem berittenen Schießen im Hinterkopf, wäre in der Tat ein lustiges Bild, ein Pferd über einen Fita-Platz galoppieren zu sehen ;) Aber Spaß beiseite, ein Verband heißt ja nicht, dass man alle Klassen immer und überall mischen muss. Aber ich sehe berittene Schützen genauso als Bogenschützen wie Langbogner mit und ohne Glas, mit und ohne abnehbare Wurfarme oder Bogenköcher, linkstragend, rechtshändig oder mit Dreitagebart. Solange wir so viele Verbände haben werden wir so viele und noch mehr Klassen haben, denn darüber stimmen die anwesenden Delegierten der Vereine, bzw. die Mitglieder ab und nicht die Funktionäre allein.
Was spricht für einen einzigen Verband?
(Ich sammel jetzt nur mal die Sätze von oben)
Lobbyarbeit
Bild nach aussen
Trainerausbildung
klares Regelwerk
Förderung für alle (Breiten- und Spitzensport)

Gerade beim letzten Punkt würde ich gerne die Fußballer von oben als Beispiel ranziehen: Hätten wir Spitzensport auf dem Niveau ohne den Breitensport darunter? Kommt nicht gerade die Aufforderung von den "Spitzen", dass wir wieder mehr Breite Masse brauchen, Kinder, die in den Strassen kicken. Wo kommen denn die Spitzensportler her? Die kicken im Garten, auf dem Boltzplatz und dann kommen sie mal in einen Verein, wo der Trainer ein gewisses Talent erkennt und dann mal eine "Sichtung" anstößt. Und dann gibt es bei den Fußballern die Struktur diese Talente zu fördern. Dies haben wir eigentlich gar nicht. Naja, irgendwann die Sportförderung beim Bund, Polizei, Zoll... auch nicht jedermanns Sache

Bleibt die Frage, wie man es zusammen bringt?
Kann man einen DFBV als Breitensportabteilung in einen DOSB integrieren? Dito mit DSBV? Kann man einen TBVD als Tradi-Sparte integrieren? Muss man dazu eine eigene Identität aufgeben oder kann man seine Ideen mitnehmen? Muss man so viele Klassen und Sparten haben? Viele sind ja nun relativ vergleichbar DSB hat Blankbogen, das ist BBR ohne Stabi beim DFBV, bei den Langbogen sind die Unterschiede noch kleiner und ich denke, dass mit etwas gutem Willen eine sinnvolle Klasseneinteilung machbar ist. Das wäre Breitensport und IFAA-Wettbewerbe
Beim WA siehts schon überschaubarer aus, da gibts den (O)R, Blankbogen und Compound - reicht doch, oder? Diese werden über den Spitzensport gefördert
Um jetzt die anderen Verbände reinzubringen gibt es Langbogen einmal mit Holz (trad) und einmal mit Carbonpfeilen (techn.) und die Primbows ... und so weiter (ich denke das ist machbar)
Von den Veranstaltungen ist man doch auch nicht mehr so weit weg:
DSB macht VM, KM, LM, DM (die erste Meldung/das erste Ergebnis macht der Verein, danach gehts über den Sportwart)
DFBV macht RM, DM (beides derzeit noch jeder für sich)
Beide machen Ligabetriebe - wobei es da mächtige Unterschiede gibt
Hier könnte man schön zusammenstreichen, zusammenführen.

Und dann bleibt da noch die Frage nach den Funktionären ;) Ich glaube die Verbände wären nicht traurig, wenn man weniger Funktionäre wählen müßte, aber mehr Menschen hätte, die mitarbeiten.

Bei den Sicherheitsbestimmungen hat es doch schon eine Zusammenarbeit gegeben. Wäre es denn bei anderen Fragen so schwierig? Wo ich ehrlich gesagt das größte Problem sehe ist die Art der Mitgliedschaft und die Abgabe der Beiträge. Der DFBV ist orientiert an der Einzelmitgliedschaft, also eher wie ein Verein und nicht wie ein Verband. Der DOSB ist rein Vereinsorientiert und es gibt keine Einzelmitgliedschaft, d.h. der Weg in diesen Verband geht nur über einen Mitgliedsverein. Naja, aber auch das sollte man lösen können - wenn man will. Zur Not löst man es über eine einfache Kooperation, alle bleiben wo sie sind, aber die Turniere werden für alle aufgemacht - nicht nur in der Gästeklasse ;) und für den Schützenbund auch nur für die KM's, danach geht es seinen gewohnten Weg... ketzerische Gedanken, erstmal müssen Wände weg und Türen auf, dann kann man weiter sehen. Das stoppt vielleicht die Tendenz zu mehr "Separatismus" und wenn man erstmal sieht, dass "die anderen" auch nur Bogenschiessen ...
Die ganzen Kirmesturniere machen es doch vor, das es geht. Es gibt eine Ausschreibung und alle kommen damit klar.
Naja - man kann ja noch träumen :)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 19, 2018, 10:28:30 Vormittag
@puschel: Mich würden auch tatsächlich deine Antworten auf die von dir selbst gestellten Fragen interessieren.

Und welcher Verband sollte deiner Meinung nach übrig bleiben?


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 19, 2018, 10:33:03 Vormittag
Ein Hinweis zum DOSB. Was viele vielleicht nicht wissen/kennen ist dessen "Doppelstruktur:
Neben der Schiene der Vereine hinauf zu deren Bundesfachverbänden, die im DOSB vertreten sind,  gibt es die Sportbünde (KSB, RSB, LSB). Wem es also gelingt, mit seinem Bogensport-Verein in seinem örtlichen Kreissportbund aufgenommen zu werden, ist ebenfalls "oben" vertreten.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 19, 2018, 10:37:51 Vormittag
@puschel: Mich würden auch tatsächlich deine Antworten auf die von dir selbst gestellten Fragen interessieren.

Und welcher Verband sollte deiner Meinung nach übrig bleiben?


Beste Grüße,
Absinth


Und außerdem, die Frage nach den "nur einen Verband" wurde hier schon mehr als deutlich und auch von beiden Seiten, jedenfalls für mich, verständlich dargestellt.

Bitte nicht schon wieder - es sei denn, es gibt völlig neue Argumente. Andererseits, komm egal...


Beste Grüße,
Absinth



:edit:

Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 19, 2018, 11:09:42 Vormittag
So wie ich sein Post verstehe ist "nur ein Verband" gar nicht zwangsweise gefordert, sondern vielmehr die Zusammenarbeit und Angleichung der SpOs, welches durchaus demokratisch stattfinden könnte. Inwieweit hier die Anhängigkleit von den internationalen Verbänden geht, weiss ich allerdings nicht. Aber ich hatte es oben schon beschrieben: Niemand muss seinen Trainingsplan ändern, nur weil er nun eine Linie durchtrennen muss anstatt diese nur anzureissen oder andersrum. Daraus würde sich dann die Möglichkeit von offenen Turnieren ergeben, wo man als Verbandsfremdling nicht nur in der Gästeklasse für Leberkäseumsatz sorgt.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 19, 2018, 11:36:19 Vormittag
Tut mir leid, Absinth, aber ich muss noch mal rein grätschen. Und zwar voll pessimistisch.

Ich weiß nicht ob einige vorherige Beiträge wirklich aufmerksam gelesen haben. Deswegen noch einmal: der Die Bogensportsparte des DSB ist der nationale Vertreter des internationalen Hauptverbandes WA. Die WA hängt im Olympischen Dachverband drin. Die machen die olympischen Disziplinen, ein bisschen Feld und 3D. Der DFBV ist nationale Vertreter der IFAA. Die machen Feld und 3D, aber keine olympischen Disziplinen. Ihre Devise: A World-Family of Archer. Fokus 100% Breitensport. Beide nationalen Verbände haben als Grundlage das Regelwerk des Internationalen Hauptverbandes.
Würde es rein hypothetisch zu einer "Vereinigung" aller Verbände hier in Deutschland kommen, muss das Regelwerk definiert werden. Ändert sich das Regelwerk zu Ungunsten der internationalen Vorgaben, verliert man automatisch deren Anerkennung. Oder meint ihr, die ändern ihre Regelwerke, weil in irgendein Land plötzlich massenkuscheln angesagt ist?
Dann ist wieder Schluss bei einer DM. Nix mit International. Nix mit Leistungssport, Nix mit Olympia.

Klar, man könnte sich auf das Regelwerk der WA einigen. Dann gibt es wieder eine LM, eine DM, eine WM und Olympia. Wir haben ganz klar Leistungssport und ganz, ganz, ganz wenige Medaillen an den Wänden, die eh keiner braucht. Aber es gibt ja genug Kirmesturniere die den 3D Sport bestens National und International repräsentieren.
Aber wie berücksichtigt jetzt die WA die Primitiven, die Daumenschützen, die Schützen mit Hoppepferdchen usw. Na klar, alles Blankbogner. Es soll ja einfacher werden. Die Siegerehrungen gehen echt fix.

Sorry für meinen Sarkasmus! Ich meine es weder gehässig noch böse. Aber seit doch mal ehrlich, wie soll das mit diesem riesen Internationalen Rattenschwanz funktionieren???

Und seit noch einmal ehrlich. Bei aller gutgemeinten Vereinigungsideen. Es wird IMMER Schützen geben, die sich nicht vertreten fühlen oder genau diesen Verband ablehnen. Entweder bleiben die Verbandslos und damit von jedem Turnierwesen abseits der Kirmesturniere ausgeschlossen. Oder aber diese Leute gründen eine eigene Interessengemeinschaft, also Verband. Und dann haben wir wieder den Salat. Das beste ist, die hängen sich wieder an einen internationalen Verband und dann ist alles wieder wie früher  :Achtung:.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 19, 2018, 11:57:56 Vormittag
Ich befürchte, man schreibt hier ein wenig aneinander vorbei. @Sabijis Post liest sich so, als müsse es genau so sein wie es ist. Und das stimmt m.e. nicht. Ein Verband wäre wohl illusorisch, es sei denn, er hätte sie ganzen Disziplinen der heutigen Verbände als Sparten. Ausser dem dem Namen würde sich da nix ändern.
Soweit Einigkeit mit Sabiji

Aber:
Es wäre m.E. sehr wohl möglich, die heute schon sehr ähnlichen Sparten (BHR / Intuitiv, Blank / Blank, All open / Freestyle) auf nationaler Ebene soweit anzugleichen, dass GEMEINSAME Meisterschaften möglich wären. Da würde man es sich auch nicht mit den Hauptverbänden WA / IFAA verscherzen. Das ginge bei 3D, Feld und (schwerer, bei) "FITA".

Das hätte viele Vorteile:
- gut gefüllte Klassen (das ist wichtig für den Veranstalter)
- Ein "wir Bogenschützen" Erlebnis
- Trainier könnten auch Talente andere Verbände erspähen und den Weg in den Kader aufzeigen
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 19, 2018, 12:33:18 Nachmittag
Nur mal so als Gegenbeispiel:
Ich weiß nicht, wieviele unterschiedliche Disziplinen sich unter dem Dach des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) zusammen geschlossen haben. Die Bestenliste umfasst nahezu 200 Seiten. Da soll mir einer sagen, dass sowas nicht geht.

Es ist also stets die Frage danach was gewollt ist. Natürlich gäbe es ein Konstrukt, in dem sich der Bogensport vereinigen könnte, um als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Und glaubt ja nicht, dass innerhalb der vier Bogensportverbände nicht munter gestritten wird. Nix da mit Kuscheln und Teetrinken - was ich auch völlig o.k. finde!
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 19, 2018, 12:43:14 Nachmittag
Tut mir leid, Absinth, aber ich muss noch mal rein grätschen. Und zwar voll pessimistisch.
...

@Sabiji, T., mein Freund, du darfst das und außerdem sehe ich es auch nicht als pessimistisch an - sondern, es ist doch lediglich die Darstellung dessen, wie die Situation in der Realität momentan ist.

Ach ja, auch ich bin für Vielfältigkeit und auch in Bezug auf die Anzahl von Verbänden.


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: aurelium am Oktober 19, 2018, 05:37:18 Nachmittag
Zitat
Es wäre m.E. sehr wohl möglich, die heute schon sehr ähnlichen Sparten (BHR / Intuitiv, Blank / Blank, All open / Freestyle) auf nationaler Ebene soweit anzugleichen, dass GEMEINSAME Meisterschaften möglich wären. Da würde man es sich auch nicht mit den Hauptverbänden WA / IFAA verscherzen. Das ginge bei 3D, Feld und (schwerer, bei) "FITA".

Ich bin jetzt noch nicht lange genug dabei um im Detail mitzureden, aber das scheint mir ein sehr guter Vorschlag zu sein.
 :agree:

Aber, die passive Art à la "es müsste mal jemand ...." fruchtet leider nicht. Einsteigen und selber Politik machen, das ist das einzige was Veränderung bringt. Ich weiß nicht wie träge diese ehrenamtlichen Strukturen sind, aber da es dort kein Geld zu verdienen gibt, besteht die Belohnung aus Sinnerfüllung, gefühlter Wichtigkeit und Anspruch auf Deutungshoheit. Letzteres ist in Deutschland sicher die größte Barriere, den Rest kann man mit freundlicher Diplomatie erreichen.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 19, 2018, 06:51:39 Nachmittag
IFAA bietet mehr als nur 3D.

Indoor, Feld, 3D. Indoor ist sogar interessant, von den Regeln.

Es ist Illusorisch, dass die IFAA und WA als Verbände ihren Bogenklassen zusammenlegen und entwirren.

Der DSB kann ohne weiteres die IFAA als einen Dachverband anerkennen, wenn sie wollten. Der kann dann auch eine Meisterschaft nach WA und IFAA machen.

Ein Verband als Vertretung ist viel interessanter als viele Verbände mit jeweils kleinen Gruppen an Schützen.

Und wenn ich mir so anhöre was in Oberwiesenthal los war, hat sich für mich der DFBV disqualifiziert.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 22, 2018, 10:15:48 Vormittag
:)

Niemand sagt, dass es einfach ist/wird  :)
Aber ich finde, dass die Punkte, die ihr als machbar schildert, eigentlich auch machbar sind:
Offene Meisterschaften nach gemeinsamen Kriterien (heißt für mich nicht, dass es plötzlich nur noch Leistungssport oder Breitensport gibt)
Anerkennung des einen Verbandes als Dachverband in einem anderen Verband (klingt für mich nach "muss nur wollen", nicht nach "geht nicht")

Art der Meisterschaften:
Wäre es denn ein Problem, wenn man die Qualifikation in einem DFBV so regelt, dass es dort auch VM, KM, LM und DM gibt - mit der Einschränkung, dass zur DM vorher eine RM notwendig ist - und das VM und KM stattfinden können - wenn es mal genug Teilnehmer gibt? Oder das die paar DFBV-Schützen vorher eine KM oder LM bei den WA'lern mitschiessen dürfen? Da kann man auch gleich mal schauen, ob man die entsprechenden Limits in den gleichen Klassen schiessen kann. Mit Erreichen des Limits kannst du immer noch entscheiden, ob du dann DSB weiterschiesst, DFBV weiterschiesst oder beide. Wenn aus so einer Konstruktion rauskommt, dass ich z.B. die Quali für  die LM im Bankbogen nicht schaffe, dann ist das auch mal eine Aussage, mit der ich leben muss - und dann darf ich eben nicht zu einer LM/DM fahren.
Bei Klassen, die es im WA nicht gibt würde es doch nur heißen, dass ich derzeit eine RM vor einer DM schießen muss. Wäre vielleicht auch nicht schlecht, wenn man dort eine Art Quali-Punktzahl festlegt und dann lädt der Fachwart zur DM ein - auch wenn es dann in manchen Klassen noch einsamer werden würde, was aber vielleicht manchmal nicht schlecht wäre...
Noch sehe ich kein Problem darin dies verbandsoffen zu gestalten oder unter einem Dachverband. Das Problem mit IFAA und WA sehe ich auch nicht in der Form: Wenn sich die beiden Verbände anerkennen und unter einem Dach starten, dann hast du darüber nur zwei Weltverbände in die du passend melden musst - und vielleicht ist es da auch besser, wenn sich Schützen nicht selbst zu einer WM anmelden dürfen/müssen (sei mal ketzerisch in die Runde geworfen)


>>Ein Verband als Vertretung ist viel interessanter als viele Verbände mit jeweils kleinen Gruppen an Schützen.
>>Und wenn ich mir so anhöre was in Oberwiesenthal los war, hat sich für mich der DFBV disqualifiziert.
Das sind jetzt noch zwei Punkte - beim ersten stimme ich voll zu, beim zweiten denke ich mir nur das mit der Größe des Verbandes und der Anzahl der Mitgliedervereine vielleicht auch die Fähigkeit zur Durchführung von Großveranstaltungen steigt. Das vielleicht mit der Größe eines Verbandes auch die Anzahl von Sponsoren steigt und ab einer gewissen Größe Veranstaltungen und Verwaltung von "Profis"/"Vollzeitkräften"/"wie auch immer" durchgezogen wird und damit die Anzahl der kleinen, ärgerlichen Dinge, die immer mal schieflaufen, weniger werden.
Ich war nicht in Oberwiesenthal, aber Geschichten habe ich auch reichlich gehört. Die Frage für mich ist aber: Wer ist denn der DFBV - wenn ich mir die Veranstaltung als z.B. Engländer ansehe? Ist DFBV der Vorstand, sind DFBV die anwesenden Helfer, ist DFBV auch der Kaffeeverkäufer oder sogar auch der Schütze? Und dann: Wenn etwas schiefläuft, trete ich aus? Mache ich das im Verein auch? Ist ein heikles Thema, aber irgendwo auch der Kern der Sache. Wenn mir ein Verbandsturnier nicht gefällt, verlasse ich den Verband oder gründe einen eigenen? Wenn mir ein Turnier nicht gefält, motze ich vor den anderen Schützen und gehe nicht mehr hin? Wenn wir das so machen, dann laufen wir bald alle alleine durch den Wald -> deswegen kann ich nur sagen, ne - mache ich nicht so! Wie zu jedem Kunden sage ich es auch zu jedem der bei mir auf einem Turnier war oder im Training oder egal wo: Wenn es schlecht war, sag es mir - wenn es gut war, dann sag es den anderen.
Ihr habt hier schon so viele gute Punkte gesammelt, ich denke, dass das der Weg ist (wie oben geschrieben) Änderung kommt aus der Masse. Wenn ihr einen Verbesserungsvorschlag habt, dann gebt ihn weiter - das heißt nicht, wenn ich etwas zu meckern habe, dann erzähle ich es allen ;) Ein Problem anzusprechen ist immer der Anfang, dann muss ein Verbesserungsvorschlag kommen, mit der Option, dass es nicht umgesetzt wird. Nur über ein Problem zu meckern und Schuldige suchen bringt keinen nach vorne (zeigt gerade auch die Politik)
Ich fände es auch mal spannend mal komplett durchzudenken, was es heißen würde, wenn der DFBV als Mitgliedsverband beim DSB anerkannt wird, ...
Ich finde Landbub hat es auf den Punkt gebracht - ein erster Schritt wäre es doch mal, die Klassen, die sich eh schon ähneln soweit aufzumachen, dass gemeinsame Turniere möglich sind. Und dann kann man ja mal weitersehen, was dann passiert. Das trifft in erster Linie die Viserschützen und die visierlosen Recurves ohne Stabi, die Halle und Feld schießen, das trifft den Langbogen für 3D draussen - klar gibts da Feinheiten, die etwas anders sind, aber warum nicht mal versuchen?
Und dann sammelt doch mal anders herum die Dinge, die in einem Verband cool sind: wie z.B.
- die Flint-Runde oder Feldbogen bis 72m mit dem Langbogen im IFAA
- ...

Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sonuka am Oktober 22, 2018, 03:42:25 Nachmittag
Hier kann man ja ne weile lesen, wenn man "Quereinsteiger" ist.

Meine Meinung zum Thema, auch wenn´s schon oft genug von anderen geschrieben wurde.
1. Ich bin in einem Verein und davon überzeugt, dass das eine gute Sache ist, weil man
 a) Sich leichter organisieren kann.
 b) Seinen Sport und seine Interessen gemeinsam fördern kann
 c) Gemeinsam mehr erreicht
Ich bin ausserdem aus Überzeugung in allen 3 Nennenswerten Verbänden, aus verschiedenen Gründen
DBSV: Bei uns in der Region weit verbreitet, gute Breitensportarbeit und ein Vernünftiger Leistungsmodus mit LM=>Quali zur DM
DFBV: Grundvorraussetzung um bei der WBHC oder EBHC mitzumachen, die Bowhunterliga finde ich grundsätzlich ein Geiles Format, auch wenn ich zu wenig Zeit dafür habe
DSB: Auf einer Leistungsorientierten Ebene 3D-Schießen als Sport. Mit Qualizahlen bis zu ner WM.
Ich würde SEHR gerne eine Fusion von DSB und DBSV sehen, mit Internationalen Regeln der WA. Wer die größerene Weiten schießen möchte, der kann zum DFBV gehen. Ich finde es 27 Jahre nach der Wende an der Zeit, den DDR-Kader aussterben zu lassen, zugunsten eines Durchgängigen Wettkampfsystems mit dem Breitensportangebot des DBSV.
Eine Fusion beider Verbände brächte auch den Vorteil (Back to topic) das wir einen Verband mit Anschluß an den DOSB hätten der auch NENNENSWERT Beitragszahler aus dem Bogensportbereich hätte. Denn in Verbänden ist es wie in Parteien.... je mehr Mitglieder einer Meinung drin sind, um so eher wird die Meinung vertreten, soll heißen: wenn mehr Bogenschützen in den LV des DSB wären, würden hier auch Bogensportfreundlichere Funktionäre gewählt werden, was dazu führen würde, dass der Bogensport mehr Gehör auf Bundesebene bekommt. Aber auch hier gilt wie in allen Bereichen der Demokratie: Die große Masse an nicht aktiven Meckeronkeln erreicht eben ausser mieser Stimmung NIX!
Wollt Ihr was verändern? Tretet in die Verbände ein und werdet aktiv in der Verbandsarbeit.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: carpe noctem am Oktober 22, 2018, 05:35:54 Nachmittag
Hier kann man ja ne weile lesen, wenn man "Quereinsteiger" ist.

Meine Meinung zum Thema, auch wenn´s schon oft genug von anderen geschrieben wurde.
1. Ich bin in einem Verein und davon überzeugt, dass das eine gute Sache ist, weil man
 a) Sich leichter organisieren kann.
 b) Seinen Sport und seine Interessen gemeinsam fördern kann
 c) Gemeinsam mehr erreicht
Ich bin ausserdem aus Überzeugung in allen 3 Nennenswerten Verbänden, aus verschiedenen Gründen
DBSV: Bei uns in der Region weit verbreitet, gute Breitensportarbeit und ein Vernünftiger Leistungsmodus mit LM=>Quali zur DM
DFBV: Grundvorraussetzung um bei der WBHC oder EBHC mitzumachen, die Bowhunterliga finde ich grundsätzlich ein Geiles Format, auch wenn ich zu wenig Zeit dafür habe
DSB: Auf einer Leistungsorientierten Ebene 3D-Schießen als Sport. Mit Qualizahlen bis zu ner WM.
Ich würde SEHR gerne eine Fusion von DSB und DBSV sehen, mit Internationalen Regeln der WA. Wer die größerene Weiten schießen möchte, der kann zum DFBV gehen. Ich finde es 27 Jahre nach der Wende an der Zeit, den DDR-Kader aussterben zu lassen, zugunsten eines Durchgängigen Wettkampfsystems mit dem Breitensportangebot des DBSV.
Eine Fusion beider Verbände brächte auch den Vorteil (Back to topic) das wir einen Verband mit Anschluß an den DOSB hätten der auch NENNENSWERT Beitragszahler aus dem Bogensportbereich hätte. Denn in Verbänden ist es wie in Parteien.... je mehr Mitglieder einer Meinung drin sind, um so eher wird die Meinung vertreten, soll heißen: wenn mehr Bogenschützen in den LV des DSB wären, würden hier auch Bogensportfreundlichere Funktionäre gewählt werden, was dazu führen würde, dass der Bogensport mehr Gehör auf Bundesebene bekommt. Aber auch hier gilt wie in allen Bereichen der Demokratie: Die große Masse an nicht aktiven Meckeronkeln erreicht eben ausser mieser Stimmung NIX!
Wollt Ihr was verändern? Tretet in die Verbände ein und werdet aktiv in der Verbandsarbeit.


was würde die Verbände dazu sagen: Jehova!
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 23, 2018, 06:15:35 Vormittag
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Ich würde SEHR gerne eine Fusion von DSB und DBSV sehen, mit Internationalen Regeln der WA. Wer die größerene Weiten schießen möchte, der kann zum DFBV gehen. Ich finde es 27 Jahre nach der Wende an der Zeit, den DDR-Kader aussterben zu lassen, zugunsten eines Durchgängigen Wettkampfsystems mit dem Breitensportangebot des DBSV.
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Ich könnte mir gut vorstellen, dass die hier zum Aussterben Vorgesehenen etwas dagegen hätten. Oder hast du diesbezüglich andere Informationen sowohl aus der reinen Mitgliederebene als auch aus der Funktionärsebene und dies womöglich gar aus beiden Verbänden?

Sollte ich deinen Denkansatz falsch verstanden haben, so bitte ich um nähere Erläuterung. Danke!

Klar, eine Fusion bedeutet auch immer eine neue Chance - aber, bei so einer Fusion wie im hier vorgeschlagenen Fall, da bleibt auch schon mal etwas übrig was nicht mehr benötigt wird und ja, dies hat in der Regel Folgen.!?


Beste Grüße,
Absinth


Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sonuka am Oktober 23, 2018, 09:03:03 Vormittag
ich hab KEINE Infos. Ich habe lediglich meinem Wunsch Ausdruck verliehen.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Marcus (WÜ) am Oktober 23, 2018, 09:30:32 Vormittag
Naja, der DSBV will ja zumindest am 11.11. (mal wieder) sein Präsidium stürzen.

Wenn da jetzt schnell genug Leute eintreten, dann kann das mit der Fusion mit dem DSB zügig umgesetzt werden. ;-)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sonuka am Oktober 23, 2018, 09:57:27 Vormittag
Ich denke, die haben da schon welche in der Hinterhand, die dann eingesetzt werden. Aber nach der einen oder anderen Aktion dieses Jahr  isses eigentlich Jacke wie Hose. Wenn Zahlen von nem Quali-Turnier einfach so mir nichts-dir nichts korrigiert werden, obwohl alles Normkonform gestellt war.... muss man sich nicht wundern. Erst machen die Ausrichter dicht, dann die Schützen, dann wars das.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 23, 2018, 10:39:48 Vormittag

Ich könnte mir gut vorstellen, dass die hier zum Aussterben Vorgesehenen etwas dagegen hätten.

Weiss jemand, warum das damals nicht gegelappt hat? Meine Recherche dabei endete immer bei "es waren damals auf beiden Seiten nur egoistische Idioten am Werk". Das hilft natürlich nicht wirklich weiter.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 23, 2018, 11:33:53 Vormittag
Auch wenn es nicht weiter hilft, so würde es mich nicht wundern, wenn sich am Ergebnis deiner damaligen Recherche, bis heute, nix geändert hat.


BG. Absinth
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 23, 2018, 11:58:42 Vormittag
Hi, eine Bitte:
Keine schmutzige Wäsche waschen - das ist nicht produktiv :)
Ich denke wir werden in jedem Verband, bei jedem Turnier und in jedem Verein soviel "DummgelaufenGeschichten" finden um jedes Lagerfeuer bis zur Rente und noch danach zu unterhalten  :fire:

Aber mal zurück zu einem Ansatz von vorne: Änderungen kommen von den Mitgliedern, d.h. erstmal muss man einen Vorschlag machen und dann muss man noch hingehen und ihn vortragen und mit darüber abstimmen. Fangen wir mal mit dem einfachen Teil an - ein Vorschlag. Um den sinnvoll zu gestalten braucht man Grundlagen, daher habe ich mich mal hingesetzt und die Sportordnungen vom DSB, DSBV und DFBV "überflogen" und mal die angehängte Tabelle zu Bogenklassen und Veranstaltungen zusammengestellt. Ist schon amüsant zu sehen, wo da eigentlich die Unterschiede sind.
Gehen wir jetzt mal bei den Bogenklassen den Ansatz, dass man die DSB-Klasse als Grundlage nimmt, dann gibts eigentlich in beiden anderen Verbänden eine Entsprechung und dazu verschiedene Abstufung, bei denen weniger erlaubt ist.
Dazu gibt's drei gemeinsame Runden: Halle 18m, Feld und 3D
Unterschiede gibts noch bei der Quali, bedingt durch die Anzahl der Teilnehmer.
Klingt jetzt nicht so kompliziert...
Spannend wäre jetzt einfach mal zu sehen, welche Runde aus welchem Verband mit welcher Teilnehmerzahl gefüllt wird und ob es da jetzt wirklich so unüberbrückbare Hindernisse gibt. Bsp: Im DFBV gibt es durchaus Klassen bei einer DM mit weniger als 10 Teilehmern, vielleicht ist es ketzerisch, da mal den Sinn der Aufteilung zu hinterfragen...
Ich sehe einen Schwerpunkt beim DFBV im 3D bei den "Tradis"
Beim DSB Bei der "Scheibe auf der Wiese"
Beides ist beim jeweils anderen kaum oder gar nicht vertreten.
Also wäre es spannend mal die Halle und das Feldbogenschiessen näher zu betrachten, da sind beide aktiv, aber aus dem Bauch heraus glaube ich, dass die Gruppe der Leute, die beides schiesst und nicht in beiden Verbänden klar käme, sehr klein ist.
Bleiben die Veranstaltungen, die es nicht in allen Verbänden gibt:
"Halle 25m" sollte nicht wirklich ein Problem sein, für jemanden der im DFBV Halle auf 18m schiesst
"Flint-Runde" und "Bogenlaufen" sind nette Ergänzungen und wo wäre das Problem, es einfach weiterlaufen zu lassen.
Bleibt noch die Quali-Frage:
Nun ja, bei der gewaltigen Masse von Schützen bei den RM's im DFBV wage ich jetzt mal die These, dass es rein technisch kein Problem sein sollte die jeweilige RM als Pflicht zu definieren und wer dann die Quali schafft, darf zur jeweiligen DM in den Verbänden, die Meldung erfolgt dann du den Sportwart/Fachwart. Wo die Qualipunktzahl aufgehängt wird sei mal dahingestellt. Beim DFBV wäre so eine Zahl vmtl. erstmal relativ niedrig (weil der Erfahrungswert fehlt), beim DSB könnte sie etwas höher werden, wenn aus einem anderen Verband noch gute Schützen dazukommen.
Was fällt weg:
Die freie Anmeldung zur DM beim DFBV, beim DSBV fehlt mir das Gefühl für Teilnehmerzahlen
Was kommt dazu:
Meisterschaften von DFBV, DSBV, DSB sind offen für Schützen der anderen Verbände - was bedeutet, dass es erstmal mehr Turniermöglichkeiten in der Region gibt.

Spannend wäre jetzt wirklich mal zu sehen, ob die Überschneidungen in den Bereichen irgendwo auch mit Überschneidungen bei den Stilarten und mit einer Ballung von Schützen zusammenfällt - und in dem Bereich dann noch, wer in der Schnittmenge nicht schon Mitglied in mehreren Verbänden ist ;) Ich habe fast das Gefühl, dass man hier (böse gesprochen) fast über Einzelschicksale diskutiert...

Würde also im ersten Schritt kein "geplantes Aussterben von Funktionärsstellen" bedeuten :)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 23, 2018, 12:15:42 Nachmittag
Hi, eine Bitte:
Keine schmutzige Wäsche waschen - das ist nicht produktiv :)

Es wäre sicher ein wichtiger Input zu verstehen, warum damals das nicht geklappt hat, vor allem, wenn sich herausstellen sollte, dass Fakten nicht kompatibel waren. Keine Ahnung - Verbandssatzung, SpO, Dachverbände etc. Daran könnte man arbeiten. Wenn es Herrschaftsdenken war, daran kann man wohl kaum was machen.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Absinth am Oktober 23, 2018, 03:54:03 Nachmittag
Ich mag gern nochmals einen kleinen Blick auf die Verbandsvielfalt werfen...

Wie wir ja alle wissen, also jene die sich damit auskennen bzw. am Rande damit beschäftigen, gibt es "gute Gründe" für das Vorhandensein der verschiedenen nationalen Verbände und jeder dieser Verbände besitzt "eine Entstehungsgeschichte". Bei einer Fusion und egal wer da mit wem... welcher Verband möchte da schon gern auf seine Entstehungsgeschichte verzichten? Diese stehen nicht selten mit großen Emotionen in Verbindung welche ganz sicher auch ihre Berechtigung haben und diese können, möchten und dürfen doch nicht vergessen werden. Und ja, diese stecken doch aber nun mal in den Köpfen derer drinnen (bzw. wurden diese bereits weitergeben) die am Aufbau bzw. deren Weiterführung von/an diesbezüglichen Verbänden beteiligt waren bzw. es sind und es besteht die Angst, dass dies in Vergessenheit gerät... Kurzum, bei einer angestrebten Fusion hilft denen da kein Gelaber von; komm egal, alles wird gut und es wird da gar noch besser als es überhaupt jemals war...

Das Obige sollte jedoch eine Weiterentwicklung eines Verbandes nicht ausschließen bzw. auch dieser könnte, wenn er es dann sollte/muss, sich an neuen Gegebenheiten orientieren und eines sollte doch klar sein - Stillstand geht nun mal gar nicht oder anders gesagt, selbst in der Natur bedeutet Stillstand gleich Tod.

Mal etwas aus dem Bognerleben... Ich war die Tage auf einem "freien Turnier". In unserer Gruppe gab es eine Person welche auf einer DM das erste Treppchen errang. Die Person trat auf dieser DM mit einem Bogen an welcher für die von ihr gemeldeten BK nicht regelkonform war, aufgefallen ist dies im Verlaufe dieser Meisterschaft, die Wertung wurde dann halt in der dem Bogen entsprechenden Klasse durchgeführt (zum Unmut vieler anderer Personen) und basta...  :-)

Und warum schreibe ich das (Mal etwas aus dem Bognerleben)? Hier im Thread wurde an wenigen Stellen, feinsäuberlich, nach Bratwurst- bzw. Kirmesturnieren und MEISTERSCHAFTEN jeglicher Couleur unterschieden. Und auch dies ist bereits, meiner Meinung nach, eine unnötige sog. Schranke in den Köpfen. Ich war noch auf keiner MEISTERSCHAFT bisher und nur auf freien Turnieren und dies wird womöglich auch so bleiben.? Jaja, auch ich weiß, dass das oben Geschilderte keine gängige Praxis ist und trotzdem frage ich mich - war diese DM nun gar ein Bratwurst- bzw. Kirmesturnier oder eine von vielen akzeptierte MEISTERSCHAF? Auch so ein Fall würde meine Verbandswahl beeinflussen und gut, dass es sie gibt, die Wahl... 

Zurück zur Verbandsvielfalt, ja nu und sorry, man kann da schon leicht abschweifen... Auch wurden hier ja schon Vergleiche mit anderen Sportarten gezogen und diese dann ach so sehr gelobt mit ihren einen Verband und dessen Arbeit bis nach unten. Ich finde die Vielfältigkeit nach wie vor in Ordnung - dass, sich Gewillte einen Verband aussuchen können, wenn mehrere zur Verfügung stehenden und möge doch ein jeder, bitte nach seiner Fasson in dem ihn zur Verfügung stehenden Verband glücklich werden. Und außerdem, es kann doch auch ausgetreten bzw. gewechselt werden... Und wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe und nach wie vor für zweckmäßig halte ist, die Bildung eines sog. "Dachverbandes / einer Kommission / einer Vereinigung / einer Interessengemeinschaft... oder was auch immer" (ja und ohne Bogenklassen, Mitglieder etc.) - welche/-r die Interessen aller hiesigen Verbände sammelt und an entsprechenden Stellen vertritt UND ZUSÄTZLICH als Bindeglied zwischen den Verbänden auftritt bzw. aktiv wird. Ich bin überzeugt davon, dass dies auch positiv wirken könnte...   :youRock:

International schaut es doch bei uns im PfeilundBogenBereich ziemlich gut aus, hat diesbezüglich schon mal jemand auf den Boxsport geschaut?  ;-)


Beste Grüße,
Absinth




:edit:
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: testjan am Oktober 23, 2018, 04:29:27 Nachmittag
Es gibt hier viele gute Ansätze! Es bleibt aber ein grundlegendes Problem: das Ehrenamt. Mangelnder Nachwuchs hat zunächst mal nix mit dem Verband zu tun, es muss sich einfach im Verein jemand finden, der sich zweimal pro Woche für zwei Stunden mit den Knirpsen an die Scheibe stellt. Unentgeltlich, versteht sich. Und es braucht einen Materialwart.
Bei der Vereins- oder Verbandsarbeit ist es ähnlich. Potentiell besteht die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. Ich weiß nicht, wie es personell beim DSB und seinen Landesverbänden aussieht aber vom DBSV bzw. dem bayerischen LV weiß ich, dass Personalmangel herrscht. Niemand will sich den Schuh anziehen. Ob das bei einem neu zu gründenden Verband langfristig anders wäre?

Ein großer Teil der Bogenschützen, der weitaus überwiegende Teil der mir bekannten, will „einfach nur Spaß“ haben. Das ist natürlich legitim aber IRGENDWER muss Vereinsarbeit machen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Turniere ausrichten, Parcours bauen und instandhalten, Kinder anfixen, Öffentlichkeitsarbeit, Training, Texte fürs Verbandsblättle verfassen.....das funktioniert weitgehend auch ohne Dachorganisation aber spätestens beim nächsten Generationenwechsel fällt ein aktiver Verein schneller in sich zusammen, als man „Hilfe” rufen kann. Fragt mich nicht, woher ich das weiß... Das dicke Ende diesbezüglich steht uns m.M.n. noch bevor, da viele Vereine bzw. die entsprechenden Bogenabteilungen noch nicht so furchtbar alt und die Gründungsmitglieder oft noch aktiv sind.

Lange Rede, kurzer Sinn: es braucht nach meinem Dafürhalten keinen neuen Verband, die bestehenden Strukturen haben ausreichend Potential. Es braucht aktive Bogenleute, die sich engagieren, auch über die Vereinsgrenzen hinaus aber vor allem natürlich dort.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sonuka am Oktober 23, 2018, 04:38:22 Nachmittag
NOCH einen neuen Verband braucht sicher keiner...  eher mal ein zusammenlegen. Aber des wird nicht passieren, denn alleine schon die Tatsache, dass sich eines der Präsidien ja selbst abschaffen würde machts unmöglich.
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Landbub am Oktober 23, 2018, 09:35:59 Nachmittag
NOCH einen neuen Verband braucht sicher keiner...  eher mal ein zusammenlegen.

MEIN Ansatz wäre ja dieser:
Die Bogenschützen des DSB lösen sich aus diesem heraus und gründen einen Verband auf gleicher ebene wie der DSB. Nennen wir ihn DBSB. Deutscher BogenSchützen Bund. Dieser integiert auch den DBSV auf Augenhöhe, dieser verschwindet also. Die weitgehende Überdeckung in der SpO sollte das erlauben und niemand wir assimiliert, sondern man macht gemeinsam was neues.
Der DBSB bleibt Organ des DOSB und deutscher Ansprechpartner der WA. Der DBSB übernimmt die Regeln des DFBV für Feldbogen, so dass Meisterschaften gemeinsam ausgetragen werden können. Umgekehrt passt sich der DFBV an die 3D Regeln der WA an, um auch hier gemeinsam mit dem DBSB Meisterschaften austragen zu können. Es gibt in den SpO zwar klare Unterschiede, welche aber lösbar sein sollten. Und auf die IFAA Wettkämpfe dürfen dann auch die DBSBler, nur eben nach IFAA Regeln. Scheibenschützen sollten sich wegen Olympia auch im DBSB befinden und auch die Trainerausbildung findet nach WA Richtlinien dort statt. So wie ich den DFBV verstanden habe, ist die Ausbildung dort eher richtung "coaches", aber es gibt keine Struktur, wo man Talente findet und nach oben durchreicht bis nach Berlin.

Einfach wäre das sicher nicht. Was ist z.B. mit all den Bogenschützen, die eine Abteilung eines Kugelvereins sind und deshalb eben beim DSB mitglied sind. Und was bedeutet das für die hierarchische organisation? Müsste es dann neben dem BSSB noch einen BBSSB geben? Und die Gaue, die teilweise heute schon funktionärslos sind? Andersrum: braucht man die? Tradition mal aussen vor gelassen. Da wirds dann schwierig.

oder wir lassen einfach alles so, wie es ist :-)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 24, 2018, 02:33:37 Nachmittag
Hi,

bitte seht mir meine flapsige Ausdrucksweise nach :) Den Begriff "Kirmesturnier" habe ich noch von meinem damaligen Trainer aufgedrückt bekommen und der soll in keinester Weise abwertend sein. Wer mich kennt hat vmtl. auch schon von mir den Spruch gehört, dass jeder, der bei uns in der Gegend auf einem Kirmesturnier klarkommt oder da auf dem Treppchen stehen darf, sofort bei jeder Verbandsmeisterschaft teilnehmen kann (bezogen auf seine Leistung - nicht auf die Sportordnung).

Bitte versteht mich auch nicht so, dass ich Verbände abschaffen oder fusionieren will - will ich nicht :)
Was ich gerne weg hätte sind Mauern zwischen den Verbänden. Warum darf ein Mitglied des einen Verbands nicht (einfach) bei dem anderen mitmachen, warum sind Bogenklassen zwar ähnlich, aber nicht so gleich, dass sie wirklich vergleichbar sind. Ich fände es toll, wenn es "den Dachverband"eher die "Dacharbeitsgruppe" gäbe, der ein wenig die Zügel in der Hand hält. Warum sind beim einen Verband Zuggewichte auf 60# beschränkt, beim anderen die Pfeilgeschwindigkeit auf 300fps - die Absicht dahinter ist vmtl. die gleiche. Warum erlaubt der eine Verband Dämpfer ohne Auslösehilfe, der andere Auslösehilfe ohne Dämpfer und der Dritte beides? Warum ist ein TRB-Bogen (DFBV) ein Jagdbogen (DSBV), solange er unter 66'' Länge bleibt? Das sind für mich Grenzen, die keinen Sinn machen. Warum gibt es Trainerausbildungen, die nicht abgeglichen und nicht gegenseitig anerkannt sind? Versuch das mal einem interessierten Aussenstehenden (zB Sponsor) oder einem Anfänger zu erklären. Da kann ich jeden verstehen, der einfach sagt - da bleibe ich bei meinen Kirmes - sorry - freien, nicht verbandsorganisierten Turnieren und halt mich da raus.
Und damit kommen wir in die Richtung, warum es wenig Mitglieder in Verbänden gibt und damit warum es wenige freiwillige Ehrenamtswillige gibt, die sowohl im Verein als auch im Verband die Arbeit machen. Wir haben die Situation wie sie ist, wenige Leute die die Arbeit machen - und da stellt sich dann für mich die Frage, warum man manche Dinge nicht zusammenfasst - zB Meisterschaften (nicht die Verbände dahinter) Warum gibt es nicht eine gemeinsame Meisterschaft "Halle" oder "Feld" - die Regeln dazu sind sich bei DSB, DSBV und DFBV ziemlich ähnlich, DSB macht LM vorab, DFBV macht RM's, alles parallel - warum? Warum macht der DSB jetzt ein eigenes 3D und hängt sich nicht an die etablierte DFBV-Version.
Wenn man sich ansieht, was jeder Verband an "eigenen" Veranstaltungen hat, bleibt doch reichlich "eigenes" und "Tradition" übrig.

Für mich ist es der total falsche Weg, noch mehr verbandseigene Meisterschaftsdubletten zu erzeugen, wenn ich eh schon zu wenig Leute dafür habe. Ist es so schwer sich da zusammenzusetzen und etwas gemeinsames auf die Beine zu stellen?
So wie ich es beobachte, gibt es durchaus den Wunsch an coolen, gut gestellten und gut organisierten Turnieren teilzunehmen. Es gibt hier bei uns in der Gegend ein paar Kirmes - sorry - freie, nicht verbandsorganisierte Turniere, die sind so schnell ausgebucht, dass man gar nicht reinkommt, wenn man nicht schnell genug ist.
Was zeichnet diese Turniere denn aus?
Gute Organisation, konstanter Anspruch/Leistung, (gutes Essen?), genügend Helfer,...
Was sind die Punkte, über die bei Verbandsturnieren gelästert wird?
Die Sportordnung ist es in der Regel nicht ;)
Also wäre es doch eigentlich konsequent, weniger, aber dafür gut organisierte und abgestimmte Turniere zu machen - vielleicht ist da jetzt doch der Wunsch zu sehr Vater des Gedanken ;) Damit sinkt die Belastung für den einzelnen Organisator und damit vielleicht auch die Frustfehlerrate...
Und noch ein anderer Gedanke dazu - wenn ich bei "gemeinsamen" Qualiturnieren erstmal regional anfangen muss/darf (beim DSB im eigenen Verein - was ich eigentlich sehr gut finde), dann habe ich auch nicht die Situation, dass ich auf einmal mit meiner ersten Turnierteilnahme (mit vielleicht meilenweiter Anreise, Übernachtungen, hohen Kosten) auf einer DM stehe, mich eigentlich nicht wirklich auskenne und mit evt. falschen Erwartungen in so ein Turnier gehe - und dann enttäuscht zurückkomme, meckere und nie wieder hingehe. Da liegen Quali und Ausbildung irgendwie übereinander...

Aber damit zurück zur Grundfrage: Warum tauchen wenig Schützen in der Statistik auf? Nun ja, weil wenige Schützen in den Verbänden sind, die das monitoren und offenlegen.
Was kann man dafür tun, dass sich das ändert? Mauern und Unterschiede abbauen, wo es nur geht und damit die offene Struktur in den Verbänden verbessern.
Wollen das alle? Mit Sicherheit nicht
Deswegen aufgeben? Mit Sicherheit nicht
Was werde ich für meine kleine Welt tun? Selbst zu Verbandsturnieren gehen und Leute motivieren mitzugehen, und das nicht nur in einem Verband. Weiterhin die Funktionsträger mit Fragen und Ideen "versorgen" - und ich fänd es schön, mit dem Ansatz nicht alleine zu sein :)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 24, 2018, 02:41:02 Nachmittag
Moin Puschel,
nur mal so gefragt: Gibt es einen besonderen Grund warum Du (auch in Deiner Auswertung) nicht auf den TBVD eingehst? Soll keine Werbung sein! Sondern nur der Vollständigkeit halber ...
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: puschel am Oktober 26, 2018, 09:38:25 Vormittag
Moin Puschel,
nur mal so gefragt: Gibt es einen besonderen Grund warum Du (auch in Deiner Auswertung) nicht auf den TBVD eingehst? Soll keine Werbung sein! Sondern nur der Vollständigkeit halber ...

Hi,

ja, ein einfacher Grund: DSB, DFBV, DSBV kenne ich und da habe ich schon Turniere geschossen, nach TBVD nicht. Ich habe da auch die SpO nicht gelesen/zerlegt. Fühlt euch frei, die Auswertung zu ergänzen :)

Grüße,
Jochen
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sonuka am Oktober 26, 2018, 09:49:33 Vormittag
Dass keine gemeinsamen Turniere veranstaltet werden (können) ist eigentlich offensichtlich, was den DFBV und den DSB angeht. In beiden benötigen die Mitglieder die Turniere als Grundlage für internationale Turniere, ergo müssen die internationalen Regeln herhalten, ergo können sie nicht gemeinsam stattfinden und auch nicht angeglichen werden.
Dass der DSB und der DBSV keine gemeinsamen Turniere machen liegt daran dass hier auch die Reglements unterschiedlich sind und wenn die angeglichen werden würden, gäbe es ja nu GAR KEIN Argument mehr für die beiden parallel-Verbände. Dass die beiden sehr nahe beieinander sind, ist iwi logisch, da sie ja (soweit ich das weis, war aber nicht dabei) in den 80ern noch beide Unterorganisationen der WA waren und somit beide aus dem gleichen Regel-Urknall entstanden. (Ihr erfahrenen korrigiert mich, wenn ich falsch liege, zu dem Zeitpunkt habe ich keinen Gedanken an Bogensport verschwendet)
Titel: Re: das wir eine Randgruppe sind - ok... aber soooo krass??
Beitrag von: Sabiji am Oktober 26, 2018, 10:11:04 Vormittag
@Sonuka, ja der DBSV war halt der nationale Vertreter der damaligen Fita. Damals, ich glaube bis zur Olympiade in Seoul, schoss man bei Olympia auch noch die "große Fita", wie sie auch jetzt noch bei Meisterschaften des DBSV üblich ist. Beim DSB nach WA und auch bei Olympia ist die olympische Distanz 70 Meter.

Alles weitere, was du aufgeführt hast, ist eben genau der Umstand, den ich hier versucht habe deutlich zu machen. Klar könnte man eine "ökomenische" Meisterschaft auf nationaler Ebene abhalten. Aber das warst dann aber auch. Je nach Regelauslegung taugt sie dann nicht für eine internationale Quali.

Dem DFBV sollte es eh nicht jucken, denn die verlangen keine Quali.