Archers Campfire

Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: BowLaw am Oktober 07, 2018, 08:49:09 Nachmittag

Titel: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: BowLaw am Oktober 07, 2018, 08:49:09 Nachmittag
Nachdem ich heute "die" Lösung für den Gebrauch von Pfeilfangnetzen entdecken durfte (verwende Blunts etc. und schiesse auf ein davor gehängtes "Nicht3DZiel") - siehe hier: https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=2342.msg39763;topicseen#msg39763
wollte ich das noch ein wenig senibilisieren.

Ein Pfeilfangnetz, oder Pfeilstoppnetz, wie es in anderen Posts hier im Forum heisst (ich habe das mal abgesucht nach dem Begriffen), fängt keine Pfeile und stoppt keine Pfeile.
Naja, jedenfalls nicht alle.

Natürlich haben die Teile auf Parcours eine gewisse Berechtigung, aber auch bei diesem Nutzen muss ein Parcoursteller nachdenken.
Zum einen muss das Netz richtig "nicht gespannt" sein, sondern in möglichst vielen Wellen verlaufen.
Das ist schon mal ein richtiger Kostenfaktor.

Zum anderen - und das hat mich bei einem österreichischem Parcour so richtig geärgert - muss es auch Sinn machen.
Dort war die Situtation so, dass man bergauf schoß, hinter dem Adler befand sich so ein Netz.
Das Netz hat bei einem Vorbeischuß nichts anderes gemacht, als die Pfeile "irgendwohin" zu lenken.
Folge: Man konnte sich hinter dem Netz "totsuchen" nach dem abgelenktem Pfeil.

Hilfreich sind sie sicherlich, wenn das Ziel auf einem Parcours relativ weit gestellt ist, da der Pfeil seine Energie auf dem Weg natürlich verliert und dann "hängenbleibt". Aber auch dann ist unbedingt darauf zu achten, dass sich hinter dem Ziel nichts und niemand befinden kann (wenn man nicht gerade Pfeile sucht).

Mir selber werden die Dinger immer unsympatischer.
Titel: Re: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: testjan am Oktober 08, 2018, 07:53:42 Vormittag
Das kann ich nur unterschreiben. Wenn die Netze richtig hängen, halten sie zumindest fast alle Holz- und anderen 5/16“ Pfeile auf. Vorausgesetzt sie sind noch relativ neu.
Spaghettis fliegen sehr zuverlässig und nur wenig gebremst durch und unkontrolliert weiter, auch wenn sie von schwachen Bögen kommen.

Außerdem sind die Netze eine Beleidigung fürs Auge. Es gibt natürlich Situationen, in denen die Dinger ihre Berechtigung haben und sinnvoll sind, klar. Ich mag sie trotzdem nicht.
Titel: Re: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: puschel am Oktober 08, 2018, 09:49:39 Vormittag
ich sehe es ähnlich, die Netze mögen ihre Berechtigung haben, wenn ich Abpraller oder Bruchpfeilteile in der Nähe des Ziels halten will - oder auch wenn ich Vögel von einem dichten Vorbeiflug am Ziel abhalten will, aber die Teile stoppen keinen Pfeil - auf unserem Parcours hängt so ein Netz bei einem 45m Schuß doppelt und wellig, aber es gehen trotzdem 30-50% der Pfeile durch. Wer stoppen wil braucht ein Brett oder eine Mauer oder viele Ethafoamplatten oder vergleichbares. Und das muss auch noch regelmäßig kontrolliert werden...
Eigentlich sollte man auf diese "Hilfsmittel" verzichten und den Parcours so bauen, dass er auf natürliche Weise sicher ist oder so massiv "backstoppen", dass die Teile wirklich halten - alles andere vermittelt nur trügerische Sicherheit...
Titel: Re: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: carpe noctem am Oktober 08, 2018, 10:25:55 Vormittag
Also ich habe bisher noch durch jedes einfache gehängte Netz durchgeschossen.
Wenn es doppelt hängt mit etwas Abstand stoppt es den Pfeil, ansonsten wenn es gut gehängt liegt der Pfeil 10-20m hinter dem Netz
Titel: Re: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: Grizzly am Oktober 08, 2018, 01:22:59 Nachmittag
Einfach bringt gar nix

1) WEICHES Material. Durch den harten Billigkram bricht sich der Pfeil den Weg.
2) Freischwingend, damit Energie durch nachgeben/pendeln abgebaut werden kann
3) Mehrere Lagen durch Falten oder weitere Netze

Wir haben auch dem Parcours 2 Netze im Abstand von 2 m ohne Falten hängen. Egal welche Pfeile ich nehme (55 lb auf den Fingern!), selten geht mal einer durch das hintere Netz. Dann liegt der Pfeile aber max 2 m dahinter.

Ja sind meist ab 40 m, hab ich aber auch schon bei 15m probiert. Gleicher Effekt.
Titel: Re: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: aged younger am Oktober 08, 2018, 02:00:00 Nachmittag
 :-X
ich habe das etwas anders als die meisten von Euch erlebt:
Ich habe/ hatte ein "Dura-Netz" (3 * 4 m), welches - wellig und frei hängend - die Stricknadeln meiner Jungs und meiner Frau (damals bis etwa 20#) nie durchgelassen hat, und von mir (bis zu 50#)  auch einlagig die Pfeile zuverlässig gestoppt hat - wenn auch oft erst im Bereich der Befiederung;
das Netz wurde allerdings auch nicht wirklich länger der Witterung oder "permanentem Beschuss" ausgesetzt, es erfüllte seinen Zweck, wenn irgendwelche Gäste auf 10 m eine 70er Scheibe verfehlten ;) (nur wegen des umständlichen auf- und Abhängens ist es einer festen Umhausung + Strohballen gewichen und schlummert im Keller)

Nur wenn einer meiner Pfeile zufälligerweise mal auf eine bereits vorgeweitete Stelle traf kam es vor, dass der Pfeil erst 3 oder 4m dahinter lag (vielleicht 2 oder 3 mal)
wenn so´n Netz natürlich auf dem Parcours immer im gleichen Bereich malträtiert wird ist es auch schnell wirkungslos; sicherlich gibt es auch Qualitätsunterschiede bei den einzelnen Fabrikaten
Gruß, Younger
Titel: Re: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: Uller am Oktober 20, 2018, 06:54:51 Nachmittag
Gerade gefunden....

https://pfeilfangnetz.shop/pfeilfang-maximum-safe/ (https://pfeilfangnetz.shop/pfeilfang-maximum-safe/)

Kennt das jemand, bzw.hat es schon mal beschossen ?

 :bow:
Titel: Re: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: Ari am Oktober 20, 2018, 07:12:14 Nachmittag
Nöö,
schaut aber vielversprechend aus, wenn es sogar Armbustbolzen aus 15m stoppt!

Das Material schaut irgendwie "filzig" aus. Würde mich mal interessieren, was das ist!
Titel: Re: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: Ralf_HH am Oktober 20, 2018, 07:21:29 Nachmittag
Im Artchers Park gibt es auf der inneren Runde einen stehenden Bären auf etwa 40 Meter. Dahinter ein Pfeilfangnetz, das "eigentlich" korrekt aufgehängt aussieht.

Bei dem Ziel hatte ich die Entfernung völlig verpeilt eingeschätzt und vier Pfeile ins Netz gesetzt. Drei davon haben das Netz komplett durchschlagen (einer lag etwa 10 Meter dahinter), einen haben die Vanes gestoppt.

Ein Pfeilfangnetz ist eine schöne Sache, wenn man immer(!) weiß bzw. unter Kontrolle hat, was sich dahinter abspielt. Man sollte sich nie auf so ein Ding verlassen, zumal die Netze wohl auch altern und dann immer weniger gut fangen.

Edith hat natürlich was vergessen: Meine Pfeile gehen natürlich deshalb so "gut" durch Pfeilfangnetze, weil sie so dünn sind. Wenn ich zuhause schieße, hält mein (doppelt gehängtes) Netz meine ollen Alus sicher ab, meine 900er Predatoren gehen dagegen genauso sicher zumindest durch eine Lage durch. Bei meinem zweilagigen Netz bleiben aber auch die Carbonnadeln regelmäßig an den Vanes hängen.
Titel: Re: Die trügerische Sicherheit von Pfeilfangnetzen
Beitrag von: Uller am Oktober 20, 2018, 09:40:57 Nachmittag
Jo Ralf !

 :agree:

Es geht aber mittlerweile um das "Maximum-Safe"....