Archers Campfire

Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: Thommy Recurve am September 30, 2018, 04:31:17 Nachmittag

Titel: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Thommy Recurve am September 30, 2018, 04:31:17 Nachmittag
Als erstes mal Hallo im Forum. Dann auch gleich meine erste Diskussion. Das Thema ist nicht neu, ich meine aber das man wieder mal darüber sprechen darf und mich interessiert die Meinung der Gemeinde meine Ansichten betreffend.

Schiesse ich einen LB mit Carbonpfeilen gilt er als Barebow. Wird diese Kategorie in diesem Sinne bei einem Turnier nicht geführt, darf man sich mit den Jagdrecurves inkl. Pfeilauflage, Button und einem kleinen Ausgleichsgewicht messen.

Ich finde es wäre zeitgemäss, Carbon in der LB Kategorie zu erlauben und LB mit Holzpfeilen z.B. als LB trad. zu werten. Einerseits hat ein moderner, laminierter LB mehr gemein mit einem Recurve als mit einem LB als Selfbow, andererseits ist es halt eben doch kein Recurve. Zum Recurve gehören heute Carbonis so selbstverständlich wie die Butter aufs Brot. Weshalb dann nicht zu einem LB? Historisch gesehen kann ich das nicht nachvollziehen. Die Engländer hatten ihren Eibenbogen, die Samurai den Yumi und die Indianer verschiedene Arten von Langbögen. Im osmanischen Reich, in Korea und anderso in Asien wurde anstelle eines LB der Recurve als Reiterbogen in verschiedenen Arten benutzt. Man kann also nicht sagen, der LB habe eine längere Tradition, auch wenn man annimmt, das der Recurve erst später "erfunden" wurde. Das war aber laaange vor den Eibenbögen und den Yumis, daher irrelevant.

Kurz gefasst, wenn ich Carbon IM Bogen habe gibt es keinen Grund, warum man dann kein Carbon AUFLEGEN darf, ohne dafür "bestraft" zu werden.

Wäre es nicht an der Zeit dem Rechnung zu tragen? Würden nicht mehr Schützen einen LB schiessen? Die Verbände sprechen von Vielfalt und wollen sowas gar nicht hören. Sind die Tradis zu verbort um dem Wunsch nachzugeben, endlich in einer eigenen Kategorie moderne Langbögen mit entsprechenden Pfeilen zuzulassen? Würde man da Jemandem etwas "wegnehmen"?  Wie seht ihr das so?

Schönes Wochenende
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Cayuga am September 30, 2018, 07:01:32 Nachmittag
Ich bin mal gespannt auf diese Diskussion. Ich selbst bin ja der Meinung, dass ein guter Langbogen mit starkem Reflex-Deflex einem TRB gleichwertig oder annähernd gleichwertig ist und der Unterschied eher im Pfeilmaterial (schweres Holz gegen leichtes und homogenes Carbon) liegt. Mein damaliger Thread findest Du hier:

   https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=1047.0

Du hast natürlich Recht, dass es auf den ersten Blick nicht logisch erscheint, dass Du beim Langbogen Carbon in den Wurfarmen haben kannst, aber keine Carbonpfeile schießen darfst. Ich selbst bin allerdings Fan von guten Holzpfeilen und möchte mich auch bewusst mit anderen LB-Schützen mit Holzpfeilen messen. Die kann man schön abstimmen, gebarrelt, getapert, usw. Aber das ist Geschmacksache, andere werden das genau anders sehen.

Nicht richtig ist aber dass die Verbände dem nicht Rechnung tragen. Beim DFBV schießt Du normalerweise (ich glaube bis 66 Zoll Bogenlänge) LB mit Carbonpfeilen in der TRB-Klasse. Wenn meine Eingangsbehauptung richtig wäre, dann wäre dies auch die korrekte Bogenklasse zum Wettbewerbsvergleich. Beim DSBV ist meines Wissens mittlerweile Carbon auf dem LB freigegeben. Hier empfinde ich es allerdings dann gegenüber Holzpfeilschützen unfair.

Sehr gut gelöst hat es der TBVD, der Verband der die rein traditionellen Bogenklassen vertritt. Hier gibt es sowohl die Klasse Langbogen (Holzpfeile) als auch die Klasse Langbogen modern (LB-M), bei der Carbonpfeile erlaubt sind. Zudem trägt der TBVD auch der Entwicklung moderner Langbögen Rechnung und lässt bei LB-M auch Bögen mit über Mitte geschnittenem Pfeilbett/Bogenfenster zu, wie es die modernen Hybriden haben (D-Form wird hier nicht gefordert, lediglich darf die Sehne nicht die Wurfarme berühren, also kein Recurve).
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Waldgeist am September 30, 2018, 07:14:00 Nachmittag
Moin Thommy Recurve,
erst einmal ein herzliches Willkommen am Feuerchen und in der Runde der Diskutanten.
Ich kann Deine Position gut nach vollziehen; schieße selber Langbogen und nutze ausschließlich Karbonpfeile. Cayuga ist ja bereits auf die unterschiedliche Einordnung unter den vier nationalen Verbänden eingegangen. Ich mache es mir da - so wie andere auch - ganz einfach indem ich ausschließlich 3 D Parours aufsuche und mich der off. Turniere enthalte. Anders ausgedrückt: Ich beschränke mich auf das was mir Spaß macht und überlasse die Auseinandersetzung in Bezug auf die Zulassung und Regelkonformität meiner Ausrüstung denen, die darin einen tieferen Sinn sehen.
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: carpe noctem am September 30, 2018, 07:43:13 Nachmittag
Da hilft nur eines konsequente Verbandsarbeit.
Vor ein paar Jahren wurden traditionelle Bögen gar nicht berücksichtigt im DSB, heute haben wir LM und DM und die Möglichkeit für die WM nächstes Mal.
Ich habe bei unserem Verband immer wieder durch unseren Sportwart beim Bogenreferenten nachfragen lassen wie es aussieht entsprechende Turniere zu schießen.
Verbände sind langsam mit ihren Entscheidungen, aber da zumindestenst im Bereich der WA es noch keine Möglichkeit gibt Langbogen mit Carbon zu schießen ist da noch eine Menge Arbeit
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Wolverine am September 30, 2018, 08:06:25 Nachmittag
diese Frage ist immer wieder interessant, ich persönlich tendiere zu Holzpfeilen, da mir die Fertigung solcher sehr viel Spaß macht.
Holzpfeile schieße ich auf dem Langbogen, dem Hybriden und dem Recurvebogen, allerdings habe ich auch Aluschäfte sowie Carbonies für diese Bögen.
Also schieße ich das was mir gefällt oder in der Ausschreibung gefordert wird.
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Kuckingen am September 30, 2018, 11:12:26 Nachmittag
Wenn der LB aufgrund von modernen Materialien den TRB/IB so ähnlich ist, warum soll man den LB mit Carbonpfeilen überhaupt als eigene Klasse führen. Der TRB /IB ist in seiner Bogenform nicht vorgeben. Der kann so asymmetrisch wie ein Yumi sein, der ja ein Recurvebogen ist oder eben ein die D-Form eines Langbogens oder wie eben viele andere Holzrecurvebögen von den 58 Zoll und kleiner oder eben 68 Zoll und größer.

Man kann schon die Vielfalt preisen aber man kann auch den Größten gemeinsamen Nenner suchen, anstatt den Kleinsten.

Durch Holzpfeile bekommt aber einen Unterschied, der sportlich relevant ist und somit eine eigene Bogenklasse rechtfertigt. Schließlich will man als ernstzunehmender Sportler durchaus Konkurrenz haben und nicht 1. von 3 werden oder so. Ist nicht gerade viel wert und nichts womit man angeben sollte.
Oder soll die Siegerehrung länger dauern als das Turnier?
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Stringwistler am September 30, 2018, 11:43:23 Nachmittag
Das sehe ich genau so... Gute Langbogenschützen schießen heute mit Carbon die gleiche Punktzahlen wie mit Recurve... also wieso nicht in der gleichen klasse. Und Gruppen gibt es wirklich doch genug...die Siegerehrung mit den vielen Schüler - und Jugendlichen dauern doch wirklich schon lange genug...oder?
Und Holzpfeile sind mit Recurve genau so schwer zu schießen, mit mit einem bis Mitte geschnittenen Hybriden...  ;)
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: stöckchenschubser am Oktober 01, 2018, 09:35:36 Vormittag
Wo wir wieder beim Discount Bogenschießen wären.

Es gibt bereist jetzt nur noch zwei Klassen, wo der Schütze etwas mehr können sollte als einzukaufen.
Lässt man jetzt Carbon zu, gäbe es nur noch eine wirklich tradtionelle Klasse.
Allerdings bräuchten wir dann keine LB Klasse mehr, die können dann in die TRB oder BHR eingestuft werden,
man kann sich doch ne Pfeilauflage und ein Gewicht dran basteln, viele haben doch schon Wolfram im Griff.

Warum eigentlich nut LB mit Carbon, warum nicht den PB ebenfalls mit Carbon?
Wenn ich schon moderne Materialien wie Kleber und Sehne sowie Kunststoff verwende, dann kann man doch auch Carbon drauf schießen.

Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 01, 2018, 10:37:39 Vormittag
Ohne Probleme kann ich einen Primbogen in die Langbogenklasse stecken. Ich kann aber auch einen Primbogen mit Einsatz von Wasserdampf auch mit Recurve bauen. Beide könnten durchaus in Historical Bow landen. Anders herum, könnte der Historical Bow mit Recurves bei TRB/IB landen. Der Yumi ist da sehr ähnlich. Vor allem wenn er aus Bambus gefertigt wird. Recurvebogen oder Historicalbow, als was würdet ihr ihn nehmen?
Wie gesagt, diese Diskussion um den kleinsten gemeinsamen Nenner ist eher fruchtloser Natur.

Holzpfeile zu bauen ist schwierig, langwierig und erfordert viel Geduld. Der Pfeil muss weitaus besser abgestimmt auf den Schützen und den Bogen sein als der Bogen. So ist also, der LB-Klasse die mit Holzpfeilen schießen muss weitaus berechtigter, als wenn er als eigene Klasse mit Carbonpfeilen gewertet wird.
Eine Aufteilung in Klassen muss schon Sinn machen. Eine LB-Klasse mit Carbonpfeilen ist es nicht.
Das hat auch nichts damit zu tun, ob ich das beste Gerät kaufe oder nicht. Denn als Schütze muss ich meine Ausrüstung beherrschen und diese nicht mich.

Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Cayuga am Oktober 01, 2018, 01:49:43 Nachmittag
Richtig schöne Diskssion hier, gefällt mir. Allerdings schon interessant, dass das Ergebnis in diesem Thread anders ausfällt als in dem Thread „LB einem TRB wirklich unterlegen?“. Dort zeichnete sich eher noch das Bild ab, dass der TRB wirkungsvoller als der LB mit Carbonpfeilen ist. Hier habe ich den Eindruck gehen die Stimmen eher in Richtung ebenbürtig.

Sei es drum, schön fände ich auch, wenn es weniger Bogenklassen gäbe. Mein Vorschlag dazu wäre:

- Bögen ohne Shelf mit Holzpfeilen (also SB und PB)
- Bögen mit Shelf und Holzpfeilen (also bisher LB)
- Bögen mit Shelf und Carbonpfeil (LB und TRB)
- Bögen mit Pfeilauflage ohne Visier (BHR)
- Bögen mit Visier (Rest)

Aber PB mit Carbonpfeilen geht für meinen Geschmack nicht. So ein wenig praktikable Erwägungen dürfen schon sein. Dass ich heute keine Tiersehne draufmache, sondern eine synthetische Faser macht m.E. schon Sinn. Und dass ich heute nicht Baumharz, Holzteer, eingekochte Tierhäute oder Birkenpech benutze, ist doch auch oK. Zumal bei der Bogenkontrolle keiner ohne großen Aufwand feststellen kann, welchen Kleber ich verwendet habe. Und zudem wurden die modernen Kleber um das Jahr 1900 erfunden.

Wäre schön, wenn die Verbände auch irgendwann mal einsehen, dass weniger mehr ist.



Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: rso am Oktober 01, 2018, 03:00:34 Nachmittag
Schöne Einteilung Cayuga, gefällt mir!  :agree:
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Uller am Oktober 01, 2018, 03:16:36 Nachmittag
Schöne Einteilung Cayuga, gefällt mir!  :agree:

 :agree:
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 01, 2018, 03:24:31 Nachmittag
Ergo: Noch`n Verband muss her!                      :Achtung: :Achtung: :Achtung:  :Achtung:

Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Cayuga am Oktober 01, 2018, 03:24:52 Nachmittag
Danke, Danke. Aber wir gründen jetzt nicht noch den fünften Verband in Deutschland 🇩🇪  :)
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Cayuga am Oktober 01, 2018, 04:02:31 Nachmittag
Ich habs mir doch gerade anders überlegt. Wie wäre es mit

   AC/DC 

Archers Campfire/Deutschland Confederation

 :Achtung:
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 01, 2018, 05:53:40 Nachmittag
Super Aufteilung... Wäre ich auch dafür. ;D
Und für deinen neuen Verband würde ich es mir sogar überlegen als überzeugter Verbandsgegner, (ein Pflaster reicht ja oft auch) dem beizutreten und zu unterstützen.... :youRock:
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 01, 2018, 08:21:56 Nachmittag
Super Vorschlag! Vorausgesetzt, die anderen treten bei               :new:
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Cayuga am Oktober 01, 2018, 08:25:35 Nachmittag
Ich bin zwar nicht der Threadersteller, aber da ich sicher auch für das Off-Topic mitverantwortlich bin, jetzt aber bitte wieder

 :ontopic:
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 02, 2018, 08:02:55 Vormittag
Wenn man seinen Eingangstread noch mal ließt dann kann ich das Problem sogar gut verstehen. Denn in den Recurveklassen schießen heute sehr viele olympic Recurve mit Button und Pfeilauflage in nicht jagdlichen Längen mit Gewicht und superleichten Pfeilen, meist System und 3 unter....gegen solche Burschen hat man dann natürlich nicht mal mit einem Knoll oder Stegmeyer Langbogen mit Carbonpfeilen irgendeine Chance.
Sobald es eben zu technisch wird, ist vorbei mit lustig, da dann mitzuhalten.
Deswegen wurden ja auch die TRB und RB-Modern eingeführt.
Nur auf kleineren Spaßturniere werden die eben zusammengeworfen, wie es bei uns in Nordbayern durchaus üblich ist. Wenn man weiter Richtung Osten in die Oberpfalz fährt, wo die ersten Jagdbogenturniere Deutschlands stattfanden, werden oft solche technischen Recurves in die Visierklasse verbannt, was wiederum die traditionellen Bögen wieder mehr stärkt, denn die sind auch für die Jagd gemacht und auch fürs jagdliche 3D Schießen konzipiert. Da muß man sich eben seine Turniere nach den Regeln genau aussuchen, es gibt ja schließlich genug davon.
Ich vermute nur, daß die technisierten Bögen weiter auf dem Vormarsch bleiben, auch wenn mir das nicht gefällt. Damit lassen sich halt deutlich mehr Punkte schießen, sofern es Autobahnturniere nach WA sind. Auf richtig tricki gestellten Turnieren mit steilen Auf-und Abschüssen...  und a  paar Ästchen und Blätter im Weg und vielleicht noch selbsgebaute Tiere, dann aber schnell nicht mehr, wie wir letzte Woche in Einberg bei Coburg sehen konnten.
Da waren die ersten Recurver mit einem Pendelziel mit max. 30 Punkten und einem Stahlziel mit 40 Punkten beim 1.Treffer, auf 28 Scheiben mit der Max. Punktzahl der ersten 3 Unter 490 Punkte.... Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen...  ;D Obwohl die meisten Ziele nicht zu weit und schon gar keine WA Max Entfernung hatten. Ich liebe solche Turniere, Wo einem alles erlernte abverlangt wird und sein Unterbewustsein in Streß ist...  :klasse:
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Icarium am Oktober 02, 2018, 08:55:58 Vormittag
Klasse 1: Bögen ohne Kunstlaminate + Holzpfeile
Klasse 2: Bögen mit Kunstlaminate + Holzpfeile
Klasse 3: wie 2 + freie Pfeilwahl
Für alle gilt Fingerablass, Handrücken/Shelf und keine Visiere/Stabis
Klasse 4: wie 3, alle Arten von Pfeilauflagen/Stabis

Und wenns sein muss noch ne Klasse für alles das Compound und Visier hat.
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 02, 2018, 09:19:57 Vormittag
Da frage ich mich, Stringwhistler, wie viel du über die Jagd weißt. Ich habe mir die Unterlagen meines Bruders angesehen, als er mit seiner Frau den Jagdschein machte. Wenn die mit dem Gewehr schon darauf achten müssen, dass für den Schützen freie Bahn ist und ein Fangbaum dahinter, wegen den Kugeln, so ist deine kritisierte „Autobahnschussbahn“ eine der Jagd durchaus realistischere Annahme, als Durch Astlöcher und Blätter zu schießen. Und überhaupt schon mal ein WA-Turnier geschossen?
Nicht jagdliche Längen? Ein sehr lustiger Begriff.
Wenn ein Bogen überhaupt Chancen in Deutschland und Österreich auf Jagdzulassung haben kann, dann ist es nur der Compound.
Bei der WA gibt es dafür genau zwei weitere Bogenklassen, Blankbogen und Olympic Recurve, einfach nur Recurve genannt.
Ingesamt hat die WA es mit seinen 5 Bogenklassen übersichtlich und praktisch gelöst mit Verbesserungspotential.

Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: stöckchenschubser am Oktober 02, 2018, 09:28:22 Vormittag
Zitat
- Bögen ohne Shelf mit Holzpfeilen (also SB und PB)
- Bögen mit Shelf und Holzpfeilen (also bisher LB)
- Bögen mit Shelf und Carbonpfeil (LB und TRB)
- Bögen mit Pfeilauflage ohne Visier (BHR)
- Bögen mit Visier (Rest)

Die letztendlich genau so unsinnig ist wie viele andere Versuche die Klassen zu verschlimmbessern. (Nicht persönlich nehmen)
Soll jetzt ein Recurve mit 30 lbs gegen einen High End Compound antreten, nur weil er ein Visier hat?

Wie üblich ist der Bogensport der einzige, bei dem der Sportler verlangt, die Regeln haben sich ihm anzupassen, und nicht er sich den Regeln zu beugen.
Ich und mein Material sind nicht gut genug, also bitte die Regeln ändern.

Warum, schießt man denn LB, wenn man doch nicht so schießen will, wie das Reglement es vorschreibt?
Vor allem, warum muss man dann Turniere schießen und Punkte geiern?
Wenn mein Equioment nicht zu den Bogenklassen  passt, dann schreibe ich halt nicht und haben einen Tag lang Spaß.

Oder wollen wir einfach ein wenig rassistisch sein und ganze Klassen komplett ausschließen?

Die Regeln, wie sie z.B. der DFBV hat, sind über Jahre gewachsen und bis jetzt das beste Ergebnis,
wenn ich alle Bogensportler ansprechen und niemanden ausgrenzen möchte.

Zitat
die traditionellen Bögen wieder mehr stärkt, denn die sind auch für die Jagd gemacht und auch fürs jagdliche 3D Schießen konzipiert

Nichts für ungut, aber Compound wurden eher für die Jagd entwickelt, Recurves sind eher eine Weiterentwicklung des Scheibenbogens.
Gut, letztenendes sind alles nur Weiterentwicklungen, denn der einzige Bogentyp der wirklich mal für die Jagd entwickelt wurde,
ist der Bogen aus Naturmaterialien.
Ein Jäger versucht doch sicher eher das Maximum des Möglichen zu erreichen, und wenn das Schießen mit Pfeilauflage und Klicker
bedeuten würde, würde er es wohl nutzen. Er nutzt ja auch ein Zielfernrohr, Reflexvisier ect. und nicht nur Kimme und Korn.

Was die Autobahn angeht, auch rauf und runter geht mit Autobahn, Jagdlich wäre auch eher Autobahn,
bewegliche Ziele eher nicht, und Gegenstände in der Flugbahn ein sicherheitstechnisches NoGo.
Außer im Nahbereich Schütze/Ziel.
Wenn es die Parabel beeinflusst hätte man zusätzlich eine nicht gerechte Benachteiligung bestimmter Schützen.
Was ebenfalls ein NoGo wäre, will man eine Gleichbehandlung aller Schützen.

Letztenendes kommt es aber immer auf den Schützen an, anderes Material ist nur eine andere Krücke um laufen zu lernen.

Irgendwie ist das wie beim Schießen.
Der Eine kauft sich Munition, der andere macht sie selbst.
Aber ganz vorne sind nur die, die sich mit der Materie selbst befasst haben
uind wissen wie sie ihre Munition tunen müssen.

Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Thommy Recurve am Oktober 02, 2018, 12:44:07 Nachmittag
Wow! Das das Thema nicht ohne ist dachte ich mir - so ein vielfältiges Echo hätte ich nicht erwartet! Toll für ein Forum, wenn es so gelebt wird.

Erstmal Danke für die tollen Antworten und ja, ich hab meine Meinung geändert bekommen, und das zu Recht.

Es ist halt so wie auch einer geschrieben hat (sorry, geh jetzt nicht nochmal retour zum schauen), das man mnchmal zusammengewürfelt wird und dann mit seinem Recurve mediterran über den Shelf schiesst und nebendran einer mit Button, Auflage und Stabi 3 unter einem die Punkte wegheimst. Da möcht ich jetzt nicht mit dem modernsten LB gegenhalten müssen. Ich schiesse mit einem Recurve einfach einen Tick besser als mit LB (Bodnik Mohawk vs. Falco LB), selbst bei vergleichbarem Pfeilmaterial. Das das hauptsächlich am Schützen liegt, ist ja auch klar..  :schuldig:

Die vereinfachten Klassenvorschläge tönen sehr interessant. Da ist sehr viel Erfahrung und Kompetenz hier im Forum!  :klasse:

Nach den vielen Beiträgen krieg ich echt Bock wieder mehr LB zu schiessen. Ich geh jetzt in meine Mentale Wohlfühlzone, streichle meinen LB, zieh mir noch ein bisschen "Byron" Videos rein und trete dann gestärkt gegen meine Recurve-Kollegen an!

 :thankyou: Grüsse aus der Schweiz, danke nochmal für alle Feedbacks und tschüss..
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 02, 2018, 03:57:26 Nachmittag
Da frage ich mich, Stringwhistler, wie viel du über die Jagd weißt. Ich habe mir die Unterlagen meines Bruders angesehen, als er mit seiner Frau den Jagdschein machte. Wenn die mit dem Gewehr schon darauf achten müssen, dass für den Schützen freie Bahn ist und ein Fangbaum dahinter, wegen den Kugeln, so ist deine kritisierte „Autobahnschussbahn“ eine der Jagd durchaus realistischere Annahme, als Durch Astlöcher und Blätter zu schießen. Und überhaupt schon mal ein WA-Turnier geschossen?
Nicht jagdliche Längen? Ein sehr lustiger Begriff.
Wenn ein Bogen überhaupt Chancen in Deutschland und Österreich auf Jagdzulassung haben kann, dann ist es nur der Compound.
Bei der WA gibt es dafür genau zwei weitere Bogenklassen, Blankbogen und Olympic Recurve, einfach nur Recurve genannt.
Ingesamt hat die WA es mit seinen 5 Bogenklassen übersichtlich und praktisch gelöst mit Verbesserungspotential.

Was regst du dich denn so auf über meine Ansichten?
Daß die vielen nicht so in die heutige Zeit passen weiß ich durchaus.
Und jagdähnlich ist nicht immer freies Schussfeld, zumindest mit dem Bogen. Da hast du in kürzester Zeit die Möglichkeit abzuwägen ob du da scheißt oder nicht.... Gewehrjagd ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen.
Und nein... ein WA Turnier werde ich aus diesen Gründen auch nie schießen, muß ich auch nicht... gibt bei uns in der Region noch genug andere, wo man auch die olympic Recurves nicht so oft zu sehen bekommt, weil das denen auch keinen wirklichen Spaß macht. ;)

Also bitte.....
"jedem Tierchen... sein Pläsirchen....

Die Welt ist bunt.... und nicht jeder hat halt die gleichen Vorzüge.... :)
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 02, 2018, 04:06:28 Nachmittag
"Wenn ein Bogen überhaupt Chancen in Deutschland und Österreich auf Jagdzulassung haben kann, dann ist es nur der Compound."

Nur mal so: Ich hoffe doch sehr, dass dies nie der Fall sein wird!        :ontopic:
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: roscho am Oktober 02, 2018, 04:11:42 Nachmittag
Bei dem  :ontopic: bin ich dabei ;)

Wenn über Bogenjagd diskutiert werden soll (von mir aus gerne) dann bitte im passenden Board ;)

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?action=collapse;c=5;sa=collapse;fd2c55fd27e5=b0cfd1bcca2ce4c0099a668008b4b45a#c5

Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: puschel am Oktober 02, 2018, 04:57:37 Nachmittag
:)
die Eingangsfrage ist gut, aber schnell erklärt.
Das ist so, weil die Regel es so sagt.

Die nächste Frage ist natürlich nicht kürzer als abendfüllend zu klären und Auslöser verschiedenster Glaubenskriege: Warum ist das in der Regel und warum sind die Regeln und die Klassen in den verschiedenen Verbänden so unterschiedlich definiert? Tja - habe ich keine Antwort, nur mein Bauch sagt "ist halt so" und wenn ich mir die Verbandsmenschen so anschaue wird es auch so bleiben :(

Grundsätzlich stimme ich aber denen zu, die sagen, dass ein guter technischer Langbogen problemfrei mit einem guten TRB mithalten kann. Ich hätte überhaupt kein Problem da an der Stelle zu sagen, dass der Unterschied nur das Pfeilmaterial ist.
TRB ist jetzt DFBV-Reglement. Am Wochenende hatte ich einen Falkenholz-Langbogen in der Gruppe und mit 1,5kg-Recurve-Mittelteil und zwei aufgeklebten Carbon-Wurfarmen sind wir nicht mehr besonders nah am Holzstab mit eingesägter Pfeilauflage. Aber das ist ok, das Ding nutzt die Regel aus und fertig. Schau dir die Ergebnisse bei den LB's und den TRB's an - die sind trotz unterschiedliche Pfeilen nicht weit auseinander...

Beim DSB gibts nur blank in der Halle und im Feld. Da habe ich mit meinem Holzprügel nicht den Hauch einer Chance gegen Hightechmittelteile mit Magnetauflage, Gewichten, Button und ultraleichte Pfeilen. An einem guten Tag schiesse ich mit dem Langbogen nach 5 Jahren Training in der Halle (10er-Ring) 450 Punkte, mit dem blanken Recurve liege ich mit 2 Wochen Training da schon entspannt drüber.

... und dann haben wir DSBV, da darf der Langbogen Carbon schiessen, der Rest ist aber wieder anders definiert
... und dann haben wir den TBSV, AAE,...? mit wieder anderen Definitionen
... und dann haben wir den WA mit der internationalen Definition
... und dann haben wir die IFAA mit wieder anderen definitionen
... und dann noch die länderspezifischen Waffengesetze (spannend wenn man mal nach Spanien zu einem Turnier will)

Aber was soll's - du kannst dir nur den Verband suchen, der das erlaubt, was du machen willst - und dann die passenden Turniere schiessen. Ich habe bei unseren Verbänden kein gutes Gefühl, dass wir mal dahin kommen, wo andere Länder längst sind. Und damit bleiben wir wenige, die sich nicht einig sind und nicht an einem gemeinsamen Strang ziehen...

Beim Thema Bogenjagd bin ich mal so gar nicht flexibel: Ich traue den Leuten mit Jagdschein absolut zu ein Tier waidgerecht zur Strecke zu bringen - mit den Mitteln ihrer Wahl.
Aber: Wenn die Bogenjagd hier erlaubt wird, wird ein Bogen eine Waffe (in der gesetzlichen Definition) werden. Die Konsequenzen für Aufbewahrung und Transport kann man sich bei den Sportschützen ansehen, den Papierkrieg mit Besitzkarten brauche ich nicht wirklich und die Auflagen für einen Parcours oder ein Turnier will ich mir gar nicht vorstellen. Und der Vergleich mit anderen Ländern zählt nicht - die sind nicht so regelverliebt und dem Kontrollwahn verfallen...
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 02, 2018, 05:50:27 Nachmittag
Klingt u.U. abwegig - gehört aber unmittelbar zum Thema:

Ich betreibe das Bogenschießen weil ich Freude daran habe und nicht, um irgendwelchen Regelwerken gerecht zu werden.
Titel: Re: LB vs Barebow / Carbon oder Holz
Beitrag von: Wolverine am Oktober 03, 2018, 04:22:38 Vormittag
"Wenn ein Bogen überhaupt Chancen in Deutschland und Österreich auf Jagdzulassung haben kann, dann ist es nur der Compound."

Nur mal so: Ich hoffe doch sehr, dass dies nie der Fall sein wird!        :ontopic:

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