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Bogenschießen => Training => Thema gestartet von: Beschleunigung am September 11, 2018, 08:25:02 Nachmittag

Titel: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Beschleunigung am September 11, 2018, 08:25:02 Nachmittag
Servus,

wenn man regelmäßig entweder nur rechtshand oder nur linkshand Bogen schießt, insbesondere bei höheren Zuggewichten, dann dürfte sich durch die asymetrische Belastung auch in der Anpassung des Körpers widerspiegeln.
Der Bogenarm ist getrimmt auf statisches "geradehalten" und der "Zugarm" eben auf ziehen.
Wenn man bedenkt, dass manche Leute mal eben für jeden Pfeil mit einem Arm 25 Kilo und mehr ziehen....

Was sind eure Erfahrungen damit? Tut ihr was gegen Dysbalance?

Kann jemand gar wirklich beidseitig, also sowohl rechts- als auch linkshändig schießen?
Was dann ja auch 2 mal erlernte Ankerpunkte vorraussetzt....
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: tombows am September 11, 2018, 08:54:36 Nachmittag
Hallo,

ich schiesse beidhändig, aber nur zum Spaß.

Links schiesse ich 55 lbs
Rechts nur bis max. 35 lbs.
Es ist natürlich kein Vergleich in der Trefferlage, ich mach das mit rechts auch nur zum Spaß, oder wenn ich einen Bogenkurs habe und
nur RH Bögen da sind und ich auch mal schiessen will.
Manchmal gehen wir auch nen halben Parcours just for fun mir der anderen Seite mit nem 35lbs Twinbow.

gruß tom
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Wolverine am September 11, 2018, 10:12:30 Nachmittag
Servus,

wenn man regelmäßig entweder nur rechtshand oder nur linkshand Bogen schießt, insbesondere bei höheren Zuggewichten, dann dürfte sich durch die asymetrische Belastung auch in der Anpassung des Körpers widerspiegeln.
Der Bogenarm ist getrimmt auf statisches "geradehalten" und der "Zugarm" eben auf ziehen.
Wenn man bedenkt, dass manche Leute mal eben für jeden Pfeil mit einem Arm 25 Kilo und mehr ziehen....

Was sind eure Erfahrungen damit? Tut ihr was gegen Dysbalance?

Kann jemand gar wirklich beidseitig, also sowohl rechts- als auch linkshändig schießen?
Was dann ja auch 2 mal erlernte Ankerpunkte vorraussetzt....


ja, das geht bei mir
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Robin Gleb am September 12, 2018, 05:46:41 Vormittag
Ich schieße auch rechts (40#) und links (45#). Im Alltag bin 8ch Rechtshänder, aber mein linkes Auge ist dominant. Deswegen habe ich zuerst gelernt mit dem LH Bogen zu schießen und übertrage die Technik einfach auf die rechte Seite. Ähnlich wie bei Tom, ist die Trfferlage links besser.
Wenn ich rechts schieße, muss ich ganz anders zielen, nämlich ganz intuitiv. Die Pfeile fliegen umso besser, je länger ich rechts übe.
Gruß.
Gleb
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Pippilotta am September 23, 2018, 05:46:01 Nachmittag
Aloha,
Ich schieße Krankheits bedingt auch beidhändig. Rechts 25 # und links 20#. Habe bei beiden keinerlei Probleme mit der Trefferlage. Mein Trefferbild ist ziemlich gleich.
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: aurelium am September 23, 2018, 07:15:43 Nachmittag
Ich schieße von Anfang an LH + RH, gelegentlich abwechselnd (habe mal einen langen Thread dazu im alten AC eröffnet).
Nach 2-3 Pfeilen bin ich RH genauso gut wie LH, was meine Hauptseite ist. An einigen Tagen schieße ich Pass-weise abwechselnd, oder sogar Pfeil-weise.

Zitat
Was dann ja auch 2 mal erlernte Ankerpunkte vorraussetzt....
Überhaupt nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass was ich LH lerne, sofort RH umsetzen kann (und umgekehrt). Es ist ja auch wirklich exakt das selbe, nur spiegelverkehrt. Man braucht allerdings zwei genau gleiche Bögen (bzw. Mittelteile), gleiche Tabs und - wenn man nicht 2x genau die gleichen WA besitzt - passend getunte Pfeile.

Leider liegen mir Reiterbögen nicht so (bisher). Die wären am einfachsten mit dem Wechseln.

Ja, der Körper dankt es mir. Aber hauptsächlich tue ich das, weil es mir leicht fällt. Warum etwas verkümmern lassen, was so gut funktioniert?
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: sfs-archery am Dezember 21, 2018, 07:40:23 Vormittag
Seit dem ich Kraftsport mache und kräftig abgenommen habe (-27kg seit 6.3.18)  merke ich diese Muskeldysbalancen extrem.
Auf der linken Seite hängt mein Bauch stärker durch als rechts. And auch die Kraftwerte der beiden Körperseiten unterscheiden sich extrem. Merke ich vor allem beim Bankdrücken und Rudern.
Und ich versuch aktiv dagegen was zu tun. D.h. bei mir ich nutze primär Kurzhanteln und Kettlebells anstelle von Langhanteln und Geräten beim Krafttraining. Dadurch kann die "starke" Seite die schwächere nicht unterstützen (da getrennte Hanteln) und wird dadurch gut mittrainiert.
Die Muskeldysbalancen sind dadurch schon etwas kleiner geworden.
Gruß
sören / sfs-archery
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Steff am Dezember 21, 2018, 09:05:02 Vormittag
Gratuliere Sören,
ich würde dir empfehlen es mal mit Klettern zu versuchen.

Dieser Sport kräftigt deinen ganzen Körper ohne Dysbalancen zu verursachen, schult die Koordination und und und.

Nebenbei macht es auch noch Spaß.

Um die Dysbalancen vom Bogenschiessen durch das Schiessen mit der anderen Seite auszugleichen, müßte hier schon ein ähnliches Pensum absolviert werden.
Das halte ich bei den meisten Schützen für utopisch.

Nochmal zum Klettern. Nachdem der Sport gerade boomt, gibt es bald an jeder Ecke eine Kletterhalle mit Anfängerkursen.

Ciao Steff
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: sfs-archery am Dezember 21, 2018, 09:22:42 Vormittag
ich würde dir empfehlen es mal mit Klettern zu versuchen.
Dieser Sport kräftigt deinen ganzen Körper ohne Dysbalancen zu verursachen, schult die Koordination und und und.
Da ich aktuell nicht mal ein Klimmzug sauber hinbekomme ist das aktuell noch nichts für mich. Ganz abgesehen von meiner ausgeprägten Höhenangst.
Mein Kollege ist da aber recht begeistert davon. Umgenau zu sein vom "Bouldern".  Ich werde es später im Prozess sicher mal ausprobieren. Daher Danke für den Tipp.
Es ist auch meine Einschätzung das man durch Schießen mit der "anderen" Seite das Thema nicht vollumfänglich in Griff bekommt. Dazu müsste man wirklich sehr viel mit der "falschen" Seite schießen um da ein sauberen ausgleich hinzubekommen.
Kleiner tipp noch wenn man zum Bogenschießen in der Natur ist. Nehmt ein TRX (Slingtrainer) mit. Macht dann einfach auf der Runde einen kurzen halt, befestigt den Slingtrainer an einem Baum und macht ein paar Übungen. Macht echt Spass : :)
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: aurelium am Dezember 21, 2018, 09:23:23 Vormittag
Zitat
Um die Dysbalancen vom Bogenschiessen durch das Schiessen mit der anderen Seite auszugleichen, müßte hier schon ein ähnliches Pensum absolviert werden

Ich bin kein Physiotherapeut, aber ca. 25% vom Gesamtpensum auf der anderen Seite haben bei mir schon einen sehr ausgleichenden Effekt. Entscheidend ist wohl eher dass die symmetrische Bewegung überhaupt ausgeführt wird und die Muskeln sich daran erinnern. Mein "anderer" Bogen ist rein zufällig 5# leichter, was prima dazu passt.

Ansonsten kann ich Schwimmen wärmstens empfehlen, um alle Gelenke geschmeidig zu halten und schlank zu bleiben.
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Knorr am Dezember 21, 2018, 09:33:12 Vormittag
Klettern und Kanufahren als Ausgleich reichen mir. Hauptsache der Körper wird vielseitig durchbewegt.
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Steff am Dezember 21, 2018, 09:36:59 Vormittag
Sören,
es ist ein weitverbreiteter Irrtum, das man zum Klettern einen Klimmzug können muss.

Deine ersten Versuche würden eher etwas vom Steigen auf eine Leiter haben.
Erst viel später wird es athletischer.

Nun denn, weiter viel Erfolg bei deiner sportlichen Karriere

 :youRock:
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Stringwistler am Dezember 21, 2018, 09:46:06 Vormittag
Also ich bin Linkshänder, aber kann auch rechts nicht nur schießen sondern auch treffen...allerdings nicht ganz so viel Zuggewicht wie links.
Was die meisten da eben absolut falsch machen mit jagdlichen Bögen... ist der durchgestreckte Bogenarm und das dann resultierende, weit von vorne ziehen des Bogens. Denn das macht auf längere Sicht bei stärkeren Zuggewichten die Zugschulter kaputt, glaubt mir... ich weiß das, Hab ich nämlich grad wieder.
Viel besser und vor allem effektiver ist da die Zug-Druckmethode... Wie von Fred Appell z. B. praktiziert...
Das heißt beides zugleich... Den Bogenarm erst halb abgeknickt und dem Körper zugewandt, dann braucht auch der Zugarm mit Schulter nicht so weit nach vorne und die Muskulatur setzt an einer völlig anderen Stelle mit der Belastung an.
Das beugt auf alle Fälle auch schon mal Dysbalance vor....
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Knorr am Dezember 21, 2018, 01:04:27 Nachmittag
Um es mal aus physiologischen Aspekten zu sehen bringt es leider eben nichts wenn man 25% des Pensums des antagonistischen Partes aufbringt. Ein Muskel baut sich in acht bis zehn Tagen bereits ab, in diesem ersten Zeitfenster fängt der Körper an die Muskeln die er nicht braucht zu verstoffwechseln, Energie Speicher werden geleert, Muskeleiweiß zur Energiegewinnung abgebaut. Zuerst verliert man die Schnellkraft, das Muskel Gedächtnis bleibt zum Glück noch etwas. Nach ca sieben Wochen sind sogar neuronale Verbindungen zurück gegangen. Daher ist ein 25% Antagonistentraining zwar gut für das Gefühl und das Gewissen, einen Effekt auf drohende Dysbalance hat es allerdings nicht. Außer man würde zb 25%des Zuggewichtes nehmen und ein Viertel der üblichen Pfeile Zahl schießen, aber eben genau so oft wie den Hauptzugarm.
Sprich es ist keinerlei Effekt messbar wenn man zb zwei Mal in der Woche mit rechts schießt und nur einmal im Monat links. Dysbalance kann dadurch nicht verhindert werden, da der physiologische Effekt spätestens zehn Tage später weg ist.
Das Muskel Gedächtnis bleibt zum Glück länger b
Beispiel:
Man kann 100 kg Bankdrücken, macht das dann aber zwei Monate lang nicht mehr. Dann probiert man wieder und findet 80 kg schwer. Schon nach dem dritten Mal aber schafft man wieder fast die 100.das ist Muskel Gedächtnis, ein wirklicher Masse und Kraftaufbau kann in solch kurzer Zeit nicht erfolgen.
50# nach Trainingspause erscheint einem viel, nach dem halben Parcours geht es auf einmal wieder. Der Körper erinnert sich.
Abwechslung schadet nicht, wie Steff aber richtig sagt, um Dysbalance entgegen zu wirken braucht es das gleiche Pensum.
Artfremder Sport kann das gleiche bewirken.
Sorry, Klugscheißer Modus wieder aus.
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: aurelium am Dezember 21, 2018, 03:04:23 Nachmittag
Klugscheisser Modus wieder ein: Es gibt überhaupt keine nennenswerte Dysbalance.

Wenn man es richtig macht, also in etwa so wie Guido beschreibt: Aus der Mitte nach außen "aufklappen", anstatt einen Arm steif zu halten und mit dem anderen die ganze Strecke zu ziehen, dann ist der Kraftaufwand im Rücken (zwischen den Schulterblättern) halbwegs symmetrisch. Die Asymmetrie betrifft eher den Bewegunsgablauf und die Koordination, also den Kopf.

Hey, wenn das nicht so wäre, würden wir alle schon total schief sein und immense Gesundheitsprobleme haben, bei den Tonnen die da am Tag gezogen werden.

Allein die Hände haben sehr verschiedene Aufgaben. Dass die Finger der Zughand ganz anders belastet werden, ist klar. Wegen eines schiefen Rückens oder verschieden dicker Arme muss sich aber keiner Sorgen machen.
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Cayuga am Dezember 21, 2018, 03:35:30 Nachmittag
Interessante Diskussion, in die ich mich zum Mitlesen mal einklinke. aurelium hat mich gerade wieder ein bisschen beruhigt, da ich nur einseitig schieße (allerdings ungefähr so, wie Guido das empfiehlt).
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Knorr am Dezember 21, 2018, 04:08:02 Nachmittag
 ;D@aurelium:das habe ich eingangs ja auch schon gemeint das ich dort keine Gefahr für eine Dysbalance sehe. Angemessenes Zuggewicht vorausgesetzt. Die Eingangsfrage war ja nur ob beidseitig schießen Sinn macht. Daher mein Trainingslehre Hinweis.  ;)
Ich putze übrigens seit 43 Jahren mit rechts und nur mit rechts meine Zähne. Weil links geht bei mir gar nicht  :Achtung:

Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Stringwistler am Dezember 21, 2018, 04:14:00 Nachmittag
heyeyey...jetzt hab ich beinahe Knorrs Beitrag geändert, anstatt neuen begonnen... glaub die Brille muß ich auch mal putzen.... :youRock:

Geht bei mir seid 56 Jahren prima mit links.....und auch rechts würde ich hinbekommen... ok.... ab und zu würde dann aber die Zahnbürste im Auge landen... :Achtung:
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Steff am Dezember 21, 2018, 04:30:35 Nachmittag
Wenn man eine These vertritt, wie die einer eventuellen Dysbalance, dann ist es nicht zielführend die These mitten in der Diskussion auszuhebeln.

Denn einseitig ist die Belastung allemal, und selbst wenn wir es nicht Dysbalance nennen,
so haben wir durch was auch immer, verspannte Nacken, Hüftschmerzen, Ellenbogenaua, Schulterwehweh, um nur einiges aus meiner Erfahrung zu nennen.
Und das Genannte trat immer nur einseitig auf. Worauf lässt das schliessen?

Hohes Zuggewicht
Schlechte Technik
Ungewohnte Bewegung
Einseitige Belastung
usw.....

Nicht zwingend sind körperliche Mängel von aussen zu sehen.

Z.B. Versucht mal eine einbeinige Kniebeuge mit links und rechts, oder versucht ein fieses Marmeladeglas mit eurer nicht dominanten Hand zu öffnen.
Soll beweisen das wir eh schon eine bessere und schlechtere Hälfte haben.  ;)

2ct Steff



Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 21, 2018, 04:35:14 Nachmittag
"Soll beweisen das wir eh schon eine bessere und schlechtere Hälfte haben.  ;)"

Wie jetzt - was hat das mit meiner besseren Hälfte zu tun und wieso weiß ich nichts davon, hä?                            :ontopic:
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Steff am Dezember 21, 2018, 04:37:02 Nachmittag
"Soll beweisen das wir eh schon eine bessere und schlechtere Hälfte haben.  ;)"

Wie jetzt - was hat das mit meiner besseren Hälfte zu tun und wieso weiß ich nichts davon, hä?                            :ontopic:

Honi soit qui mal y pense  ;D
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Knorr am Dezember 21, 2018, 08:22:57 Nachmittag
Jetzt wollte ich schon wie Waldgeist einen albernen Witz über meine bessere Hälfte machen, aber da es nicht mein Anliegen ist ein (ernstes) Thema auszuhebeln, und auch nicht in Verdacht geraten will unseren Sport nicht mit den nötigen Ernst anzugehen, lasse ich es lieber.
Trotz allem bin ich hier immer noch der Ansicht das jeder Sport, solange er im normalen, gemäßigten Rahmen ausgeführt wird, nicht zu muskulären Dysbalancen führt!
Jeder Sport der extrem betrieben wird zieht allerdings Probleme mit sich
Wie Steff richtig schreibt :zu hohes Zuggewicht, übermäßiges Training, falsche Technik.
Skelett Funde aus dem Mittelalter von Berufsbogenschützen zeigen daher auch enorme Veränderungen der Knorpel und Knochenstruktur. Die schossen aber auch 80 bis 120#.

Normal betriebenes Bogenschießen sollte,wenn richtig ausgeführt, nicht zu Dysbalancen führen.
Beidhändig schießen als Therapie aus vorher genannten Gründen in der Regel effektlos, was natürlich nicht heißt das man es nicht machen sollte, aber das war ja nicht die Frage. Physiologisch unnötig wenn man Bogenschießen normal betreibt.

Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Steff am Dezember 22, 2018, 07:09:42 Vormittag
Punkt.

Schade, ich steh auf Humor.
Nach der Vorlage hab ich drauf gewartet.

Ernst: oben hab ich noch vergessen, das Aufwärmen aufzulisten.
Mein Favorit "die Teetasse" nach roscho.
Hab mir jetzt einen kleinen Medizinball geleistet um mich vor dem Training in Bereitschaft zu bringen.

Ich hatte mit der "Teetasse" eine Ahaerlebnis, als ich beim Kurs von Max danach so schön und leicht in die Rückenspannung gekommen bin.

Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Knorr am Dezember 22, 2018, 07:30:29 Vormittag
Ja, aufwärmen ist ein wichtiger Punkt!
Die Teetasse eine typische Physio Übung.
Wie wenig man darüber nachdenkt, wurde mir erst wieder bewusst als ich einen Tag mit 66er hier aus dem Forum unterwegs war, und er vor dem schießen erst einmal ein Deuserband auspackte um sich kurz aufzuwärmen.
Das hat mir wieder einmal die Augen geöffnet und erinnert wie wichtig aufwärmen eigentlich ist.
Titel: Re: Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.
Beitrag von: Cayuga am August 08, 2020, 12:56:11 Nachmittag
Ich hole den Thread mal wieder vor, da es ein interessantes Thema ist, das unsere Gesundheit beeinflusst.

Ich schieße ausschließlich RH und habe eine gewisse Einseitigkeit in meiner Rückenmuskulatur festgestellt. Nun habe ich mir vor einigen Wochen das Trainingsgerät von Saunders (Power Pull) gekauft (z.B. hier zu bekommen: https://bogensportshop.eu/de/ausruestung/training/saunders-trainingsgeraet-power-pull.html). Meine überraschende Erfahrung: Auch mit der linken Hand kann ich deutlich mehr ziehen als zu Beginn meiner Bogenkarriere mit rechts. Das Halten des Bogens und das „Verankern“ der Bogenschulter scheinen also einen Effekt auf die Muskulatur zu haben. Etwas ähnliches schrieb schon Guido. Meine linke Rückenmuskulatur hat sich schon etwas mehr aufgebaut und schließt zur rechten Muskulatur auf. Ich will zukünftig weiterhin mit dem Gerät meine Rückenmuskulatur rechts und links trainieren, also Krafttraining ohne Bogen.

Von dem Power Pull bin ich ziemlich begeistert.