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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: aurelium am Juli 18, 2018, 03:58:32 Nachmittag

Titel: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: aurelium am Juli 18, 2018, 03:58:32 Nachmittag
Habe bisher 16 Stränge 8125G (endlos) geschossen für ca. 40-42#, wie von Uukha empfohlen (https://www.uukha.com/en/faq-en.php). Jetzt habe ich neue Vx+ und 44-45# auf den Fingern. Lt. Empfehlung müsste ich nun 18 Stränge nehmen.

Ist das notwendig zur Sicherheit?

Oder eine Frage des Komforts/Schussverhaltens?
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Grombard am Juli 18, 2018, 04:04:32 Nachmittag
Komfort, Schussverhalten.

Für 50# reichen theoretisch 8 Strang.
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: aurelium am Juli 18, 2018, 04:22:35 Nachmittag
Ah ok, danke. Wenn mir die Sehne also bei 45# die Finger aufschlitzt, sollte ich evtl. ein paar Stränge mehr nehmen.

Ich hatte den Gedanken, ob die Xcurves mit ihren schmalen Tips und dem "extra Wumms" nicht zu sehr in die Öhrchen hauen. Aber 2 Stränge mehr sind nun wirklich keine wesentliche Verstärkung. Die sieht man ja kaum.
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Grombard am Juli 18, 2018, 04:45:54 Nachmittag
Kannst ja eine Sehne mit verstärkten Öhrchen machen.
Aber rein für die Stabilität braucht's nicht so viele Stränge.
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Absinth am Juli 18, 2018, 05:02:07 Nachmittag
Habe bisher 16 Stränge 8125G (endlos) geschossen für ca. 40-42#, wie von Uukha empfohlen (https://www.uukha.com/en/faq-en.php). Jetzt habe ich neue Vx+ und 44-45# auf den Fingern. Lt. Empfehlung müsste ich nun 18 Stränge nehmen.

Ist das notwendig zur Sicherheit?

Oder eine Frage des Komforts/Schussverhaltens?


Nein.

Es gibt da gar Sehnenbauer - welche ihre 6-Strangsehnen bis 50 Pfund freigeben. Dies ist hier zwar nicht das Thema - aber für ein Speedy eigentlich ein muss bzw. wenigstens mal probieren.  ;-)


Habe bisher 16 Stränge 8125G (endlos) geschossen für ca. 40-42#, wie von Uukha empfohlen (https://www.uukha.com/en/faq-en.php). Jetzt habe ich neue Vx+ und 44-45# auf den Fingern. Lt. Empfehlung müsste ich nun 18 Stränge nehmen.

Ist das notwendig zur Sicherheit?

Oder eine Frage des Komforts/Schussverhaltens?


Die einen sagen so und die anderen sagen so...  Also, ein möglichst von vornherein wertfreier Versuch macht dich kluch...  ;-)


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Absinth am Juli 18, 2018, 05:16:36 Nachmittag
...Wenn mir die Sehne also bei 45# die Finger aufschlitzt, sollte ich evtl. ein paar Stränge mehr nehmen.
...


Wie sollte dies denn passieren? Selbst wenn du 2 und mehr Stränge weniger nimmst - so passt du doch die MiWi eh stets auf die Nocke entsprechend an oder, wickelst du die MiWi im Bereich der Zugfinger stärker als es die Nocke erfordert?


Beste Grüße,
Absinth
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: aurelium am Juli 18, 2018, 05:29:07 Nachmittag
Danke für eure Tipps.

Zitat
wickelst du die MiWi im Bereich der Zugfinger stärker als es die Nocke erfordert?
Nein, ist aber eine nette Idee. Ich habe zwei Nocken S (2,4mm) und L (2,6mm), aber der Unterschied macht sich im Griffgefühl natürlich nicht bemerkbar.

Ich dachte immer 40# und das wird's dann für mich sein. Irgendwann wurde es dann zu entspannt. Wenn man ohne Respekt im Halbschlaf gedankenlos herumballern kann, sind ein paar # mehr fällig. Das erste mal zuhause allein 45# auszuziehen mit nagelneuen, superdünnen WA ist schon aufregend! Vielleicht sind's auch 46# oder sogar mehr, hab noch nicht gewogen. Die Vorfreude ist riesig. Das sind echt stramme Knaller.

Öhrchen verstärken werde ich schon wollen. Ist eine Kunst für sich. Drunter dünnes Garn, darüber dickeres, aber sobald eine kleine Lücke aufzieht, flutscht alles durcheinander. Muss mal verschiedene Versuche machen und üben.

Aber schön, dass ich schon mal Test-Ballern kann mit den vorhandenen Sehnen (das ich aufgekratzt bin, hatte ich schon erwähnt?)
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: aurelium am Juli 18, 2018, 07:35:31 Nachmittag
Kleines Update nach ein paar Passen im Garten: Kein Grund mehr Stränge zu nehmen. Schießt sich göttlich!

Knackiges Peitschen und ein warmer Subwoofer-Bass am Ende. Zero Handschock, der Bogen steht in der Luft wie eine Säule. Irgendwie heben sich die Kräfte gegenseitig auf. Sogar die alten Pfeile fliegen noch ganz gut. Gemessen: 222 fps. Die allgemeine Weisheit, dass Speed die Trefferlage erschwert, kann ich nicht bestätigen - in diesem Fall ist es umgekehrt. Wenn ich damit warmgelaufen bin mache ich mal eine Bogenvorstellung.

Die Öhrchen leiden aber tatsächlich etwas an den Tips. Da muss ich wohl, wie bei den Irbis, die Kanten etwas runder schleifen.
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Soulsurfer am Juli 19, 2018, 05:54:17 Nachmittag
@ Aurelium, Also bei 16 Strang geblieben. Ich denke, das passt so auch. Merkst du einen Unterschied zwische den Irbis und VX+? Ich kann schlecht vergleichen , da der Irbis 4 # stärker war, als ich ihn probierte
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: aurelium am Juli 19, 2018, 06:59:08 Nachmittag
Den Unterschied Vx+ zu Irbis kann ich nur ungefähr beurteilen, weil die Vx+ etwa 5-6# stärker sind.
Meine Irbis haben 40# auf 19" (ungefähr 35# auf 25") und die Vx+ haben 40# auf 25". Beide in LONG und bei 31" Auszug.
Mit den Vx+ müsste ich auf dem Jagdbogen ca. 45# auf den Fingern haben.

Auszugverhalten ist gleich.
Vx+ Sound ist viel geiler. Fiese Peitsche mit Subwoofer.
Vx+ schwingt weniger nach (und das trotz der 5# mehr)
Vx+ ist bei gleichem Gewicht a.d.F. auf langem MT 10 fps schneller als Irbis auf kurzem MT.
Das höhere Gewicht merke ich auf dem 70" BB sofort (endlich), auf dem 64" Jagdbogen aber kaum (echter Luxus).

Glaube kaum dass ich jemals nochmal irgendwelche anderen WA brauchen werde ;-)
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Stringwistler am Juli 20, 2018, 07:31:45 Nachmittag
Also ich würde da ne 14+4 Strang wenn schon nötig, 8125G schießen. +4 heißt 4 Fäden Extra/ Öhrchen, das entlastet die Tips und macht nix langsamer.
Mittenwicklung unterfüttere ich immer in dem Bereich der 3 Finger (ca.8cm), damit das Griffgefühl gleich bleibt, anders merkst du jedes Pfund mehr und es macht keinen Spaß mehr... :bow:

Aber ich würde auf dem heißen Teil eine 10+4 Rhino schießen, die steigert das Fooop nochmal deutlich...würde ich meinen. :youRock:
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: aurelium am Juli 21, 2018, 12:55:11 Nachmittag
Die Tips aus Vollcarbon halten so gut wie alles aus. Um die mache ich mir keine Sorgen.

Eine Verstärkung würde ich zur Schonung der Sehne um die Öhrchen wickeln wollen. Eine einzelne Lage #3D zieht sich schnell auseinander, so dass Lücken entstehen. Vielleicht eine Lage 0.008 Halo drunter und darüber das #3D? Kann man eigentlich nur herumexperimentieren.

Verstärkung mit einer Flämischen ist wahrscheinlich unauffälliger, wegen der Zopf-Flechtung. Ich habe aber noch Angst vor den Flämischen, dass die aufgehen und mir alles um die Ohren fliegt. Leider schon ein paar Geschichten gehört wo die im Vollauszug auseinandergerissen sind.  Endlos ist nicht so hübsch, aber idiotensicher. Wenn sich da was löst, merkt man es vorher.
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Stringwistler am Juli 21, 2018, 03:18:22 Nachmittag
Also sorry Aurelium, "ich hab da mal gehört.... "
Hatte ich Dir mehr zugetraut...  ;D
Ich mache seid 30 Jahren flämisch Spleiß Sehnen. Von denen ist noch nie eine aufgegangen, aufgerutscht. Ist auch technisch unmöglich wenn man sie nicht zu weit aufdreht.
Bei 1,5-2 Umdrehungen kann da (zumindest bei meinen) absolut nix passieren.
Bei einer flämischen hast halt um die Öhrchen die volle Strangzahl, das gibt um einiges mehr Sicherheit. Bei einer Endlos hast immer nur die Hälfte der Fäden, sprich bei einer 14 Strang sind es da nur 7 Fäden...Davon hab ich selbst schon einige reisen sehen, trotz Schutzwicklung um den Öhrchen. Das Fadenmaterial wird da halt bis zur Grenze belastet. Dafür ist es halt auch einige Feet schneller. Eine flämisch dagegen immer leiser und schont den Bogen um ein vielfaches bei gleichem Material und Strangzahl.  ;)
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Grombard am Juli 21, 2018, 04:08:06 Nachmittag
Heute habe ich eine flämische reißen gesehen.  :bow:
Der Pfeil steckte im Ziel und die Sehne lag dann neben dem Bogen.
Mittig im Öhrchen gerissen.
Der betroffene Herr hat allerdings auch 50#@28" mit ca 32" Auszug und 6-7gpp mit einer 10-Strang Sehne geschossen.
Er meinte, dass die schon etwas dünn sei, aber es war damals sonst wohl gerade keine andere da.  ;D

Sind Standard-ILF-Wurfarme ich werde mir mal seine Sehnenkerben ansehen.
Und dann kommt da was um die 16Strang drauf.

Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Waldgeist am Juli 21, 2018, 04:22:14 Nachmittag
Soviel zum Thema "10-Strang reichen selbst bei 50#".  O:-)
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Grombard am Juli 21, 2018, 04:29:00 Nachmittag
Für 50# reicht das auch.
Da war sicher was am Tip, was scheuert.
Und wie ich geschrieben habe keine 50#.
Bei 32" dürfte der Bogen locker so um die 60# haben.
Und dann noch relativ leichte Pfeile.
Respekt, dass das so lange gehalten hat.
Die Sehne ist da schon ein paar Jahre drauf.
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Stringwistler am Juli 22, 2018, 06:30:29 Nachmittag
Würden auch theoretisch reichen, aber was denn?
FF+ oder Dacron, oder Dynaflight 75 oder 97....oder oder oder...... ;)
Und wenn sie in den Öhrchen gerissen ist, hat garantiert die Sehnenkerbe eine scharfe Kante, dann geht über früher oder später die nä. Sehne auch wieder kaputt... oder sie war schlampig gemacht, dann kann es schon auch vorkommen daß auf die eine Farbe mehr Zug kommt wie auf die andere, dann hast nur noch 5 Fäden die die Last tragen, wenn dann das eine Bündel reist, fetzt es meistens das 2. Bündel auch mit durch.... :eeew:

Und noch mal wie gesagt....wenn ein Faden 60lb aushält, dann ist das in der Zugfestigkeitsmaschine geschehen und dann willst ja nach dem Zug noch ein paar Pfeile schießen, wo beim Schuss ein vielfaches der Belastung auftritt und dann soll die Sehne ja 50.000Schuss halten... also muß immer genügend Reserve eingebaut werden....Mit Leuten mit so dünnen Schnürchen hab ich kein Mitleid mehr, denn sie wissen nicht was sie tun....bis es scheppert... :wtf:
Ich sag da immer nur...."wers braucht".... :Achtung:
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: aurelium am Juli 22, 2018, 10:07:25 Nachmittag
Zitat
dann kann es schon auch vorkommen daß auf die eine Farbe mehr Zug kommt wie auf die andere
Deswegen zwirbel ich meine Sehnen nur unter voller Spannung auf der Streckbank.
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Stringwistler am Juli 23, 2018, 09:45:16 Vormittag
Zitat
dann kann es schon auch vorkommen daß auf die eine Farbe mehr Zug kommt wie auf die andere
Deswegen zwirbel ich meine Sehnen nur unter voller Spannung auf der Streckbank.
Na beim zwirbeln selbst, wirst ja noch keine volle Spannung drauf haben, eher danach, oder?  ;D
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: aurelium am Juli 23, 2018, 10:09:59 Vormittag
Auf dem Sehnengalgen ist die Spannung anfangs noch moderat. Dann wird strammer gezogen und an den vier Ecken die Walzen hin und her gedreht, damit alle 14, 16, 18 Stränge sich auf gleiche Spannung setzen. Dann werden die Enden gewickelt.

Danach kommt das Teil auf die Streckbank, wo dann volle Spannung angezogen wird, noch bevor die Öhrchen geschlossen werden. Damit ist sichergestellt, dass keine Seite mehr Spannung hat als die andere. Dann wird unter Vollspannung eingedreht, gerundet und abgewachst. Dann erst werden die Öhrchen geschlossen und die MiWi gewickelt.

Hat sich bewährt.
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Stringwistler am Juli 23, 2018, 11:05:37 Vormittag
Ach so... du redest ja hier von Endlossehnen... daher weht der Wind.  ;D
Na da würde ich es auf jeden Fall dann ähnlich machen.  ;D
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Ralf_HH am Juli 23, 2018, 08:53:55 Nachmittag
Auf dem Sehnengalgen ist die Spannung anfangs noch moderat. Dann wird strammer gezogen und an den vier Ecken die Walzen hin und her gedreht, damit alle 14, 16, 18 Stränge sich auf gleiche Spannung setzen. Dann werden die Enden gewickelt.

Ich mache das noch etwas anders: Bei meinen Endlossehnen mache ich auf dem Sehnengalgen die nötige Zahl an Umläufen, danach kommt die Sehne direkt runter und wird auf meinen Zweitbogen aufgespannt, der 2 Zoll länger ist als der Bogen, für die ich die Sehne baue. Auf dem Bogen bleibt die Sehne so mindestens ein paar Stunden, besser über Nacht. Dann haben sich die Stränge ausgerichtet. Man kann das Ausrichten verfolgen, indem man alle halbe Stunde die Standhöhe misst. Die fällt anfangs in mehreren Schritten leicht ab, um dann ein Endmaß zu erreichen, Weiter als bis zur gleichmäßigen Ausrichtung aller Strände rutscht die Sehne nicht durch, sie geht also nicht wieder auf, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Bewicklung hat. Ich nehme die Sehne ab und mache das Öhrchen auf der Seite der freien Strangenden gleich komplett fertig - damit ist für ein Öhrchen schon mal ausgeschlossen, dass ich es unter ungleicher Strangbelastung schließe. Dann mache ich das zweite Öhrchen, das ist am schwierigsten, weil es beim Schließen mit dem ersten exakt fluchten muss. Dann kommt die Sehne auf den Bogen, bleibt dort über Nacht und erst dann kommt die MiWi drauf.
Titel: Re: Strangzahl einer Sehne und Belastung
Beitrag von: Stringwistler am Juli 23, 2018, 10:08:24 Nachmittag
OK... interessant... Endlos ist halt auch so mancher Trick nötig um echt eine perfekte Sehne hinzubekommen.
Genau wie bei meinen flämisch Spleiß.
Wo ich nach den beiden gezwirnten Öhrchen auch erst die Sehne auf Länge bringe und mit dem 2- 2,5 fachem Zuggewicht der Angabe des Bogens die endgültige Länge der Sehne einstelle und vorstrecke. Erst dann kommt die Miwi drauf.
Dadurch kann man eine Sehne fast ohne Nachstellen, sogar gleich auf Turnier schießen (was mir schon viele Kunden geschrieben haben)  und es wird zumindest bei 452Xcel Material u.ä. nur einmal eine minimale Nachstellung der Standhöhe von Nöten... ;)