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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: BowLaw am Juni 24, 2018, 08:55:39 Nachmittag

Titel: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: BowLaw am Juni 24, 2018, 08:55:39 Nachmittag
... ist bei uns seit zwei Jahren das Highlight im Urlaub.
Eine Woche Bogenschießen pur auf verschiedenen Parcours in Österreich oder Südtirol - jeden Tag ein anderer und keinen Tag auslassen.
Da kommen im Maximalfall auch 5-6 Parcoursbesuche hintereinander zusammen.
Jeder Tag ein neuer Genuß.

Gut - das ist nicht Turnierschießen, aber körperlich sicherlich genauso anstrengend (besonders, da wir das mit Selbstversorgung und Camping verbinden, dh. danach wird auch noch "gearbeitet".

Die Psyche ist sicherlich eine ganz andere Sache, aber - geht man auf Turniere wirklich um den ersten Platz zu gewinnen ?
90% der Bogenschützen wissen doch so ungefähr wo sie stehen, da kann man doch eine Meisterschaft locker mitschießen.

Sorry, aber ich verstehe das nicht, wenn da ein totaler Stress aufgebaut und vier Tage Bogenschießen als die Totalherausforderung  gesehen wird.
Kann mir das jemand erklären ?
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Eiger2000 am Juni 24, 2018, 09:02:52 Nachmittag
Sorry Micha ... mach es einfach mal!
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: BowLaw am Juni 24, 2018, 09:18:33 Nachmittag
Sorry Micha ... mach es einfach mal!
Nachdem ich bei solchen Veranstaltungen total unehrgeizig bin würde das auch nichts helfen - außer, dass ich mich über irgendwelche Regularien ärgern müsste.

Daher eben die Frage - oder hast du gedacht, du würdest auf einem der ersten Plätze landen ?
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Ampsivar am Juni 24, 2018, 10:08:52 Nachmittag
Nun ja... ich denke du hast da schon das richtige Wort auf deine Frage selbst  gefunden... Ehrgeiz.
Wenn man aus reiner Freude am Bogenschießen an einem Turnier teilnimmt, kann es sein dass einem die Beweggründe anderer Teilnehmer und deren daraus resultierenden Stress - auch selbst auferlegterLeistungsdruck genannt - entgeht. Manche Auswüchse rufen Stirnrunzeln hervor und sind amüsant doch manche Kopfschütteln wo man sich fragt : "Wat häv häi dann?" 
Da es in vielen Verbänden keine Qualifikationen zur Teilnahme gibt, sind doch ab und an einige Starter körperlich nicht auf 2 oder mehr Tage trainiert und reagieren auf den psychischen Druck auch noch mit physischen Ausfällen, was zu Verstärkung des Ersteren führt.  Wobei aber auch der Stress zu körperlichen Reaktionen führen kann - aber da befinden wir uns bereits im Stresslevel gaaannnzzz weit oben und außerhalb unserer Wohlfühlzone.
Vorbereitung ist also Pflicht. Jedenfalls wenn man weiter oben mitspielen möchte.
Ich persönlich bin der Meinung  -ohne es böse zu meinen- dass jeder Turnierteilnehmer die innere Einstellung mitbringen sollte sein Bestes zu geben.
Das macht eben ein Turnier aus. Wem es Wurst ist wo er/sie am Ende steht, kann sich auf jedem Pakour austoben.
Wenn du selbst keinerlei Stress nach 4 Tagen Turnier incl. Wetterkapriolen, ungewohntem Gelände, nervigen Gruppenmitgliedern, blöde Regularien, subjektiv empfundene ungerechte Wertung und was weiß ich noch... empfindest, darfst du dich sehr glücklich schätzen. ;)
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: aurelium am Juni 25, 2018, 07:23:19 Vormittag
Zitat
Wenn du selbst keinerlei Stress nach 4 Tagen Turnier incl. Wetterkapriolen, ungewohntem Gelände, nervigen Gruppenmitgliedern, blöde Regularien, subjektiv empfundene ungerechte Wertung und was weiß ich noch... empfindest, darfst du dich sehr glücklich schätzen.

Gleichmut, oder so ähnlich, nennt man das doch, oder? Soll man gut beim Bogenschießen lernen können  ;D
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: lakeshooter am Juni 25, 2018, 07:43:53 Vormittag
Die Gründe bei einem mehrtägigen Turnier mitzumachen sind vielfältig.
Einige davon:
Kontrolle des Leistungsstandes (ggf. auch mit internationalen Bogenschützen)
neue Erfahrungen machen (vier Tage Schießen just for fun ist etwas völlig anderes als unter Turnierbedingungen)
neue Kontakte knüpfen (mit Leuten aus Gegenden, die man sonst wahrscheinlich nie treffen würde)
alte Kontakte treffen (die man ggf. nur auf solchen Veranstaltungen trifft)
Spaß am Schießen unter Wettkampfbedingungen
Körperliche und Konzentrations-Grenzen ausloten
bewältigen von "Stresssituationen" (rausholen aus Tiefs, z. B. Wenn man mehrere Ziele hintereinander nicht trifft)
Überwinden des eigenen Schweinehunds (wenn das Wetter schlecht ist, kann ich nun mal nicht im Bett bleiben,... )
etc pp

Wenn man sich natürlich nur über Turnierregularien aufregt, und das auch schon im Vorfeld weiß, ist so ein Turnier natürlich nichts für einen. Wenn aber einer der z. B. oben genannten Punkte im Vordergrund steht, lohnt sich so ein Turnier als Erfahrung auf jeden Fall.

Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Stringwistler am Juni 25, 2018, 07:58:04 Vormittag

Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Du hast es sehr trefflich auf den Punkt gebracht.  ;D
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: stöckchenschubser am Juni 25, 2018, 10:10:24 Vormittag
Zitat
Ich persönlich bin der Meinung  -ohne es böse zu meinen- dass jeder Turnierteilnehmer die innere Einstellung mitbringen sollte sein Bestes zu geben.Das macht eben ein Turnier aus. Wem es Wurst ist wo er/sie am Ende steht, kann sich auf jedem Pakour austoben.



Dann wäre jedes Turnier gähnend leer.
Ist auch nicht unbedingt Sinn der Sache.
Viele Turniere besuche inzwischen nur noch, weil ich da Leute treffe, die sonst quasi das ganze Jahr nicht sehe.
Und so geht es vielen Anderen.
Dazu kommt die Party, die ist auch oft genau so wichtig wie das Schießen.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Sonuka am Juni 25, 2018, 03:06:13 Nachmittag
Turnierbedingung bedeutet dabei in erster Linie:
Du stehst zu einer Fremdbestimmten Zeit auf und musst mit einem Fremdbestimmten Zeitablauf klarkommen. Ich würde freiwillig nie im Leben um 8 Uhr einschießen und um 12 Uhr Schießbeginn machen. Dann läufst du mit Leuten zusammen die entweder das Ganze genau so locker sehen wie du, oder voll im Turniermodus sind... du kannst es dir nicht aussuchen. Pausen gibt's lediglich an den Pausenstationen, und da lediglich so lange, so lange die Gruppe das ansagt. Wenn jemand wie ich (ich mache normalerweise keine Pausen) dann zur Pause vergattert wird.... kann er es aber auch nicht ändern. Selbst wenn alle in der Gruppe durchziehen wollen würden, geht´s nicht, da man nicht einfach so überholen darf.
Und der Ehrgeiz erledigt den Rest.
Also ganz so Easy ist es eben nicht... Das anstrengeste ist das Eingruppieren in deine Leistungsklasse... damit wird dem Ehrgeizigen Schützen klargemacht: Du bist jetzt 3 Gruppen zurückgefallen! Das erhöht dann irgendwie doch den Leistungsdruck, vor allem wenn man mal nicht auf der Höhe war, man wills ja wieder Gut machen...
Schwer zu erklären.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Waldgeist am Juni 25, 2018, 03:24:41 Nachmittag
Ich denke auch, dass die Rahmenbedingungen (Fremdbestimmtheit, Ehrgeiz, fremdes Terrain, usw.) bestimmend sind.
Im Urlaub an der Ostsee schieße ich tgl. 1.5 bis 2 Stunden = Entspannung pur! ABER: Da habe ich auch den Platz überwiegend für mich alleine d.h. ich kann meinen Rhythmus "ausleben" und es ist niemand da, außer den Piepmätzen und zwei herum tollenden Pferden auf dem Nachbargrundstück, der mich ablenken könnte. Wenn ich das Gefühl habe, dass es reicht, dann packe ich mein Gerödel eben zusammen.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Eiger2000 am Juni 26, 2018, 06:30:22 Nachmittag
Jetzt muss ich meinen Senf auch noch dazu geben ;)
 Zu Oberwiesental kann ich nicht so sehr viel sagen, weil wir nicht dabei waren, aber zur WBHC in Ungarn. Grundsätzlich wird es nicht soooo viele Unterschiede geben, wenn man von den regionalen Besonderheiten einmal absieht.
Der grosse Unterschied zu deinen 5-6 Parcours ist das MÜSSEN. Du musst einfach um 5:30 oder 6:00 aufstehen. Vielleicht gibts eine morgendliche Dusche ... in Ungarn gabs keine und wir waren sogar für die Dixies dankbar. Also Katzenwäsche, schnell zum Frühstück und wenn es noch langt auf die Practice Range. Wir haben uns das nach 2 Tagen geschenkt. In OWT startete der Bus zu den Parcours zwischen 7:00 und 8:15 ... Zeit hast du also keine. Es folgt das Briefing und ein langes Warten auf den Schiessbeginn. Dopingstand ist Fehlanzeige ... vielleicht gibts unterwegs Wasser, aber dein Vesper hast du dir morgens sowieso selbst zusammen gestellt.  Rauchen ist nur an den Wasserstationen angesagt. Unsere Gruppen waren ausnahmslos super! Man ging fast fürsorglicher miteinander um als auf vielen Spassturnieren. Nachdem du irgendwelche 5-6 Stunden im Parcours unterwegs warst darfst du auf den Shuttle warten und bist gegen 17:00 wieder am Startplatz. Die anschliessende Fahrt zum Domizil folgt. Du hast jetzt keine Lust mehr einzukaufen und zu kochen. Du freust dich wenn du abends noch ein paar Kollegen in der Kneipe triffst und irgendwoher die Tagesergebnisse bekommst. Morgen Ausschlafen ist nicht! Da geht es nämlich genauso weiter.
Ääääh ... das schreibt einer der sich kaum unter Leistungsdruck gefühlt hat  :)
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Dünül am Juni 26, 2018, 06:36:58 Nachmittag
Sorry Micha ... mach es einfach mal!
Nachdem ich bei solchen Veranstaltungen total unehrgeizig bin würde das auch nichts helfen - außer, dass ich mich über irgendwelche Regularien ärgern müsste.

Daher eben die Frage - oder hast du gedacht, du würdest auf einem der ersten Plätze landen ?

vergleiche nicht ohne ehrgeiz den tag im wald zu verbringen mit einem mehrtägigen turnier. ich denke du spielst auf die ebhc an.
wer diese spannung und das rundherum nicht erlebt hat weiß nichts davon.
körperlich anstrengend? nicht der körper wird müde nach einem tag sondern der kopf. wenn ich wo ohne ergeiz rumballere am parcour mit dem motto egal ob drauf und schön geschossen oder nicht.....
zu hause gehn wir auch mal 2 runden oder auch drei am parcour davon wirst nicht müde. auch nicht mit selber kochen hinterher.
gruß
dünül
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: testjan am Juni 26, 2018, 06:42:53 Nachmittag
Obwohl ich noch nie eine solche Veranstaltung besucht habe, kann ich das recht gut nachvollziehen. Ich war schon mehrfach auf verlängerten Sportwochenenden  :D , sechs oder sieben Parcoursrunden in vier Tagen und da kommt unwiderruflich das Tief mittendrin.

Bei den Riesenturnieren kommen die vielen Faktoren dazu, die so ein Event eben ausmachen: Massen an Menschen (das hält auf Dauer auch nicht jeder gleich gut aus), Erfolgsdruck, Gruppensituation, Wetter, Verpflegung, Logistik, Übernachtung....
Im Gegensatz zum „Bogenurlaub“ sind das viele Aspekte, auf die man als Teilnehmer nur begrenzt Einfluss hat, was den Umgang damit nicht unbedingt erleichtert. Wenn ich in der Freizeit schießen bin und das Wetter kippt, breche ich kurz ab, gehe lecker was essen und komme später wieder. Wenn ich übel drauf bin und nichts treffe, gehe ich an den Babypflock. Diese Entscheidungen kann ich auf keinem Turnier treffen, dazu kommt der mehr oder weniger starke Ehrgeiz...
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: ImperfectArcher am September 05, 2018, 06:57:14 Vormittag
Für alle die gerne mal mitten in Deutschland mehrere Parcours in kleinem Umkreis schießen wollen, z.B. währen eines Urlaubs, dürfte das hier interessant sein..
Habe ich eben in einem anderen Forum entdeckt  8) 8)  https://www.3d-bogenregion.de (https://www.3d-bogenregion.de)

Neben dem Bogenparcours Collenberg (https://www.3d-bogenregion.de/bogenparcours/bogenparcours-collenberg/) sind dort auch der Bogenparcours Eschau (https://www.3d-bogenregion.de/bogenparcours/bogenparcours-eschau/), Wolfsschlucht (https://www.3d-bogenregion.de/bogenparcours/bogenparcours-wolfsschlucht/), Bogenparcours Großlaudenbach (https://www.3d-bogenregion.de/bogenparcours/bogenparcours-wildschuetz-grosslaudenbach/), OX-BoW Bogenparcours (https://www.3d-bogenregion.de/bogenparcours/ox-bow-3d-parcours/) und der Bärleinsparcours (https://www.3d-bogenregion.de/bogenparcours/baerleinsparcours/).

Ich selbst war bislang leider nur ein oder zweimal in Collenberg... kennt jemand die anderen Parcours?  :thankyou:
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: snoopy am September 05, 2018, 07:10:38 Vormittag
Ich sehe das auch so wie die Vorschreiber, wobei man eventuell noch differenzieren muss zwischen den klassischen Vereins-Wochenendturnieren, wo es auch mehr um das Miteinander und den Spaß geht, oder die großen offiziellen Turniere.

Da haben die Vorredner eigentlich alles schon sehr treffen geschrieben. Und da bin ich auch der Meinung auf solche Turniere sollte man nicht zum Spaß gehen, das sollte man dann schon mit einer gewissen ehrgeizigen Minimaleinstellung angehen, wenn man es auch nur mal probieren will um zu sehen wo man steht, ohne sich groß was auszurechnen.

Mein Ding wäre es nicht, wenn ich die Bilder in der 3D Bogensport oder TB sehe, ich mag es da eher beschaulich.
Aber andere mögen eben genau diese Turnierluft...why not.

Ich kann mich noch gut an mein erstes "offzielles" Karate Turnier erinnern, das war auch eine ganz anddere Sache, als die Kämpfe im verein, oder bei Vereinsvergleichskämpfen. Du kommst in die große Halle, da sind hunderte Kämpfer, alle angespannt, jeder begutachtete jeden, schaut was die anderen so drauf haben, schon der Geruch ist anders in der Halle.
Turnieratmosphäre ist schon etwas Besonderes.

Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Kedde am September 05, 2018, 09:10:41 Vormittag
Wenn wir im Urlaub in der Pfalz oder im Schwarzwald sind versuche ich auch jeden Tag einen anderen Parcours zu schießen was auch meistens klappt.
Das können dann auch schon so an die 10 Stück werden. Zu hause gehe ich ab und an auf einen Parcpurs, meist schieße ich im Garten.
Meisterschaften schieße ich nicht mit, den Stress möchte ich mir nicht antun und ich bin ein Mensch der gerne lacht und das Leben in seiner Endphase einfach nur noch genießen will, ich würde andere stören. Aber wenn Spaßturniere ausgetragen werden bin ich dabei.
Egal ob im Garten, auf den Parcours im Urlaub oder eben die Spaßturniere, ich nehme es locker und nicht verbissen, versuche aber immer das Beste aus mir und meinem Bogen herauszuholen. Also ein klein wenig Ehrgeiz ist da noch vorhanden, denn mir ist es nicht egal ob ich mein Ziel treffe oder verfehle und nachher Pfeile suchen muss.
Bogenschützen die sich zu Meisterschaften anmelden sollten meiner Meinung nach auch den Ehrgeiz mitbringen ganz vorne zu landen zu wollen und die Sache ernst nehmen. Ich würde es nicht gut finden jemanden in meiner Gruppe zu haben der die Sache nicht ernst nimmt und somit die anderen irritiert oder aus dem Rhythmus bringt.

Aber das ist meine ganz eigene und subjektive Meinung dazu. 
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: aquadrat am September 05, 2018, 09:32:14 Vormittag
Wir haben gerade mal wieder unseren Sommer-Bogen-Urlaub gehabt. 11 Tage Kirchberg in Tirol, jeden Tag 2 Parcours oder einen, dann aber 2 mal rum, außer bei An- und Abreise, da gab es nur eine Runde 3D Bogensportclub Kössen (Hinweg) und eine Runde Kaiserwinkel (Rückweg). Dabei waren auch so nicht ganz unanstrengende Schmankerl wie Waidring / Strub, BSV Avalon und Alte Mittel. Ich halte uns für recht fit, trotzdem mussten wir einen Tag Pause machen und 2 Mal auf den Final Target zur Erholung, der ist flach. Ich würde nicht mal im Traum daran denken eine Großveranstaltung wie die EBHC mitzumachen, die vielen Menschen sind das was anstengt! Da kommt kein noch so steiles Gelände mit...

Gruß, Andi
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: snoopy am September 05, 2018, 09:37:20 Vormittag
Schön geschrieben Kedde, so sehe ich das auch.
 :klasse:

Ich denke das Thema der Leistungsturniere könnte besser gesteuert werden, wenn man sich überall qualifizieren müsste, dann wäre die leistungsorientierte Grundeinstellung schon mal da. (Beispiel WOT des TBVD, da gibt es in derselben Bogenklasse z.B. den letzten mit <140 Punkten, die ersten sind > 600 / 700. In anderen Bogenklassen war das Feld dichter, aber auch noch bis 300 Punkte Differenz.
Andererseits, wie soll man herausfinden, ob einem so was Spaß macht und man ggf. auch bereit wäre trainings-technisch zu intensivieren, wenn ich ohne Quali nie die Chance habe so etwas mal auszuprobieren?
Oder ein kleiner, neuer Verband wie der TBVD, wenn der gleich mit Qualifikationen anfängt, dann wird es unter Umständen überschaubar.

Vermutlich ergibt sich die Notwändigkeit einer Qualifikation automatisch mit der Größe des Verbandes / Turniers

Seien wir froh, dass es die diversesten Möglichkeiten gibt und jeder nach seiner Facon etwas für sich finden kann.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: mK am September 05, 2018, 09:38:08 Vormittag
Bogenschützen die sich zu Meisterschaften anmelden sollten meiner Meinung nach auch den Ehrgeiz mitbringen ganz vorne zu landen zu wollen und die Sache ernst nehmen. Ich würde es nicht gut finden jemanden in meiner Gruppe zu haben der die Sache nicht ernst nimmt und somit die anderen irritiert oder aus dem Rhythmus bringt.

Das gilt genauso für "Spaßturniere". Klar, soll das Turnier auch Spaß machen. Nichts gegen ein wenig rumalbern und nette Gespräche. Aber ein Turnier ist auch immer ein Wettkampf! Aber dazu haben wir einen anderen Thread.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: JanL (†) am September 05, 2018, 11:38:26 Vormittag
Mir machen Turniere einfach Spass. Auch wegen der ganzen Atmosphäre.
Meine Platzierung ist mir da erstmal wurscht. Dennoch will ich natürlich gut schiessen.

Der Spass mit gleichgesinnten Bekloppten steht für mich ganz klar im Vordergrund.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Waldgeist am September 05, 2018, 11:41:00 Vormittag
Der Begriff Spaßturnier suggeriert möglicher Weise bei dem einen oder anderen, dass da eitel Lustigkeit und Albernheit herrscht. Dem ist aber nicht so; auch Spaßhaben bedarf durchaus der Ernsthaftigkeit. Was hier fehlt ist lediglich der Ehrgeiz unbedingt im Kreis derer zu sein, die da in meiner Bogenklasse antreten auf dem Treppchen zu landen.
Ich hingegen freue mich auch über den gelungenen Treffer meiner Mitschützen! Und wenn es ihm auf jeden Punkt ankommt - na, dann ist es seine Einstellung und sein Plan. Völlig o.k. Dennoch traben wir einträchtig über den Parcours und genießen es.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: snoopy am September 05, 2018, 01:34:09 Nachmittag
...Ich hingegen freue mich auch über den gelungenen Treffer meiner Mitschützen! ....

 :klasse:

Wenn man in so einer Gruppe ist, dann hat man schon gewonnen und es wird ein toller Turniertag.
Hatte ich beim Wuida Haufa Turnier dieses Jahr in Abensberg und auch in Hirschau. 5 tolle Leute, jeder hat ernsthaft geschossen und versucht das Beste abzurufen, wir hatten dennoch Spaß und gute Gespräche und die ganze Gruppe konnte sich über einen guten Schuss des jeweils anderen freuen.


Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Waldgeist am September 05, 2018, 02:09:24 Nachmittag
Abensberg? Da regiert doch Fürst Otto K. Ich denke Du kennst ihn ebenfalls?  ;)
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: snoopy am September 05, 2018, 03:45:58 Nachmittag
Abensberg? Da regiert doch Fürst Otto K. Ich denke Du kennst ihn ebenfalls?  ;)

Sagt mir gerade nix, bin 2x auf dem Turnier gewesen und 1x privat. Kennen, kenne ich eigentlich nur den Tom (Mindfactor) und den Rob.
Der Tom gibt die Vorstandschaft ab, hat er am Turnier verkündet.
Vom Sehen eventuell schon.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Kedde am September 05, 2018, 04:23:15 Nachmittag
Bei uns wurde jeder gute Schuss von der ganzen Truppe ab-geklatscht, genauso wie alle nach einem Pfeil gesucht haben.
Da wurde auch der Bogen eines anderen mal hinterher-getragen ohne Kommentar.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Sabiji am September 05, 2018, 05:12:45 Nachmittag

Die Psyche ist sicherlich eine ganz andere Sache, aber - geht man auf Turniere wirklich um den ersten Platz zu gewinnen ?
90% der Bogenschützen wissen doch so ungefähr wo sie stehen, da kann man doch eine Meisterschaft locker mitschießen.

Sorry, aber ich verstehe das nicht, wenn da ein totaler Stress aufgebaut und vier Tage Bogenschießen als die Totalherausforderung  gesehen wird.
Kann mir das jemand erklären ?
Mein bester Kumpel ist solch ein lockerer Schütze, der sich selbst bei Meisterschaften kein Stress macht. Aber wenn Du um 6:00 Uhr auf stehst, um 7:30 den Bus zu den Tschechen nehmen musst, Stunden an der Einschießwiese wartest, das Busse dich zum Parcours bringen, dann dort noch mal ewig wartest bis das Schießen beginnt (gegen Mittag). Danach wartest Du wieder ewig, dass Busse dich zurück bringen, erst zur Einschießwiese, dann nach O-Thal, dann ist das Stress, totaler Stress. auch für jemanden, der einfach nur Spaß haben will. Er hatte wenigstens immer Glück mit den Gruppen. Man war der angepisst.
Am Tag 2 war ich in der sterilsten Gruppe, die ich jemals erlebt habe - da war ich (noch) relativ weit vorne. Alle nett, keine Frage. Aber keinerlei Emotionen, ob bei guten Schüssen, oder schlechten, nix. Kaum Unterhaltungen, Anspannung pur. Man hat richtig gemerkt, wie jeder vor sich hin taktiert hat. Es ist schon ziemlich anstrengend, in einer solchen Gruppe zu schießen.

Die DM DBSV mit "nur echten" qualifizierten Schützen habe ich dagegen als Kindergeburtstag empfunden.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: JanL (†) am September 05, 2018, 05:28:38 Nachmittag
Erstaunlich was manche Leute als Stress bezeichnen. Ich muss da grad mal ein wenig schmunzeln.

Kann ich nicht nachempfinden. Das Wort Stress existiert in meinem Wortschatz so gut wie garnicht.
Es gibt Dinge, die sind anstrengend. Aber doch nicht stressig.

Stress hat man nicht. Man macht ihn sich.

Stressig wäre vielleicht, wenn mir auf dem Job mitten im Niemandsland die Speicherkarte, die Festplatte, der Rechner und gleichzeitig
auch noch die Kamera abraucht. Ich nur noch 2 Stunden Zeit habe die Arbeit von einem Ganzen Tag zu wiederholen und weit und breit
kein Ersatzequipment zur Hand und am nächsten Tag Abgabetermin ist. Das könnte man als Stress bezeichnen.
Doch auch dafür gäbe es irgendeine Lösung.

Probleme sind versteckte Möglichkeiten.


Aber früh aufstehen, auf Busse und Schiessbeginn warten etc.p.p. , um in der Natur Bogen zu schiessen ist doch wahrlich kein Stress.

Lasst mal die Kirche im Dorf. Wirklich wahr.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Waldgeist am September 05, 2018, 05:37:57 Nachmittag
 :upsidedown: Jetzt wirds philosophisch ...
Aber Jan hat schon recht: Stress ist stets eine subjektive Empfindung  :bang:  ;)
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Kedde am September 05, 2018, 05:38:59 Nachmittag
Zum Glück sind wir Menschen und deshalb auch unterschiedlich in unseren Empfindungen und Emotionen.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: nordstern am September 06, 2018, 12:11:10 Vormittag
Aber früh aufstehen, auf Busse und Schiessbeginn warten etc.p.p. , um in der Natur Bogen zu schiessen ist doch wahrlich kein Stress.
Lasst mal die Kirche im Dorf. Wirklich wahr.

Ganz ehrlich, lieber JanL, wer nicht dabei war, sollte sich m.M.n. etwas zurückhalten. (mit Bezug auf Jabiji)
Am ersten Tag 3-4 Std. bei hochsommerlichen Temperaturen auf der Wiese bzw. Parkplatz rumstehen, dann mal eben noch ca. 4 km vom Busstop bis zum Treffpunkt laufen, um dann noch mal 2 km zum ersten Ziel zu gelangen, ist sicherlich der Wunsch aller Bogenschützen, das Bogenschießen in freier Natur zu genießen, so vollumfänglich entspannt.

Am Ende des Tages dann dummerweise die 4 km wieder zum Bus zurückzulaufen, oh, kein Bus weit und breit, na ja, dann warten wir halt noch mal so anderthalb Std., voll entspannt. Das war der erste Tag für meine Frau.

Ich hatte mehr Glück, unsere Busfahrer hatten sich nur hoffnungslos verfahren, sind dann alle raus aus den Bussen, wahrscheinlich um sich zu besprechen, ok, so ein Ting kann halt auch mal ne Std. dauern. Dummerweise hatten sie alle Türen geschlossen und uns wurde etwas sehr heiß und die Luft im Bus knapp. Ich hatte gerade mit dem Gedanken gespielt, den Nothammer zu nutzen, als es doch endlich weiterging, rückwärts per Einweiser ca. 2km auf engen Waldwegen, muss man auch mögen.

Von den versprochenen Wasservorräten keine Spur, zwei waren kurz vorm Kollabieren. Abends dann Warten auf Busse, was für Busse? Es stellte sich heraus, die Busfahrer hatten schon Feierabend, sei es ihnen gegönnt. Irgendwann kamen dann doch noch welche. Wir hatten schon gehofft, dass unsere Frauen das Essen fertigt hätten. Siehe oben, kamen noch ne Std. später zurück.

Kannst ja mal drüber nachdenken, ob Du unter solchen Umständen wirklich die wahre Kirche im Dorf gelassen hättest....
 :Achtung:



Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: Sabiji am September 06, 2018, 08:04:58 Vormittag
Ich war im Ort bei einem alten Fahrlehrer untergekommen, bei dem viele Busfahrer ihren Führerschein gemacht hatten. Er meinte, die Tschechen waren sauer, dass deutsche Busfahrer die Schützen über die Grenze gebracht haben und hatten sich dann geweigert zu fahren. Deutsche sind eingesprungen, die kannten aber das Gelände und die Fahrwege bei Bodzi Dar nicht. Siebensäure hatten sie dagegen in Ihrer Freizeit abgefahren, um die Wege zu kennen. Viele haben die Touren neben ihrer Linienbus-Tätigkeit gemacht.
Hut ab vor der logistischen Leistung, die ein solch riesiges Event mit sich bringt. Ja es gab die besagten Pannen und sie waren nicht schon, aber shit happens. Nicht schön waren solche Dinge, wie sie bei uns (BHR) am 3. Tag in Bodzi Dar passiert sind. Wo eine Gruppe bzw. bestimmte Schützen an einem Versorgungsstand richtig Stress gemacht und die Frau am Stand bedroht haben. Ja, die haben Mondpreise aufgerufen - aber solche Sachen gehen gar nicht.

Vielleicht erinnert jemand an den Tschechen-Bus mit dem Spinnennetz-Riss in der Frontscheibe? Der Bus machte eine Notbremsung und der Bogen meines o.g. Kumpels hämmerte in die Frontscheibe. Oh ja, der hatte wirklich Spaß bei der EBHC.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: snoopy am September 06, 2018, 09:10:21 Vormittag
Die beiden letzten Posts bringen es ziemlich auf den Punkt -> solche großen, offiziellen Turniere sind logistische Großprojekte, die der Veranstalter mal mehr mal weniger gut bewältigt.
Das erzeugt beim einen oder anderen Schützen schon Stress (ist ja egal, ob er sich den selber macht), für ihn ist es stressig.

Aber auch das ist ja wieder so, dass jeder das für sich entscheiden darf:
a) ja, das ist trotz aller genannten Effekte hier mein Ding, ich will das, das ist die Luft die ich immer wieder mal schnuppern muss/will
b) nope, das ist so überhaupt nicht mein Ding (egal ob die Leistungsorientierung oder das Drumherum)
c) eigentlich nicht so mein Ding, aber ich möchte es zumindest mal probieren, um mitreden zu können und zu sehen, ob es nicht eventuell doch was für mich wäre (so oft sind solche Turniere ja auch nicht)

Wir haben das schönste Hobby der Welt, mehrere Tage auf dem Parcours in Urlaubsstimmung sind aus meiner Sicht das Schönste was man sich wünschen kann. Aber ganz egal, wie jemand individuell mit Stress umgeht oder ihn zulässt oder eben nicht -> ein Turnier einer nationalen oder gar internationalen Größenordnung ist eine völlig andere Sache / Stimmung/ Atmosphäre, da gibt es soviele Faktoren, die ich nicht bestimmen kann, das muss man einfach realistisch sehen.
Titel: Re: Mehrere Tage Bogenschiessen
Beitrag von: JanL (†) am September 06, 2018, 10:19:17 Vormittag
Wie gesagt.

Das war sicherlich nervig und anstrengend. Und ich hätte garantiert auch im Strahl gekotzt, wenn ich dabei gewesen wäre.
Dennoch finde ich, dass der Terminus "Stress" allzu oft und zu schnell misbräuchlich und inflationär verwendet wird.