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Do it yourself => Bogenbau => Thema gestartet von: rso am Juni 18, 2018, 01:17:27 Nachmittag

Titel: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: rso am Juni 18, 2018, 01:17:27 Nachmittag
Servus,
ich habe die fixe Idee, von meinem alten Samick Deermaster (Takedown) an den Wurfarmen Material abzunehmen, damit das Zuggewicht von realen 32# auf ca. 29# fällt. (Dann könnte ihn nämlich meine bessere Hälfte evtl. benutzen, schafft sie so nicht)

Wenn ich hier alles mögliche richtig gedeutet habe, gibt es 2 Möglichkeiten:
- Material seitl. an den Wurfarmen abschleifen
- Kanten brechen (Trapping)

Was sollte ich bevorzugt ausprobieren?
Tips + Tricks dazu... bzw. was darf man keinesfalls tun?
Wie behandelt man nach mehr oder minder gelungenen Aktion die Wurfarme im Endfinish (Lack, Öl??)?
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Bananajoe am Juni 18, 2018, 02:02:09 Nachmittag
Also ich würde parallel an den Seiten was abnehmen, das ist am einfachsten, den winklig sollre man erstmal üben.
Kleb dir tape auf die Was, vermeidet zum Einen Kratzer, zum Anderen kannst du darauf gut parallelen zeichnen.
Für -3# braucht du wirklich nicht viel wegnehmen, pro Wurfarm würde ich erstmal 1mm anpeilen, baue aber nur Langbögen...
Ich benutze dafür einen Tellerschleifer.
Am Ende nochmal in den Tillerstock.
Auf der einen Seite wäre es bei missglücken kein finananzieller Ruin, auf der anderen Seite auch aufwändig für 3#.
Oder schick die holde mal zum Sport ;D
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Stringwistler am Juni 18, 2018, 04:04:05 Nachmittag
Also ich hab das schon einige male gemacht.
Zeichne zuerst mit Bleistift die mitte der WA an... das geht am leichtesten nit einem Metallmaßstab, da er sich den Recurve folgend, biegen lässt.
Dann zeichnest du von den Tips bis ca. 25-30cm jeder Seite ca 1mm außen mit dünnen Edding an, denn den sieht man beim Abschleifen besser und wird ja e abgeschliffen. Dann mußt du eine Banschleifer in den Schraubstock spannen und mit ca. 100-150er Papier versuchen einen geraden Winkel zu halten. Nicht zu viel Druck denn das geht wie Schmids Katze und aufpassen damit es nicht zu heiß wird.....immer mal Pausen machen und kontrollieren.
An den Tips würde ich seitlich vorher auf 0 auslaufen lassen, das heißt die Tips nicht verändern.
Wenn du das so beidseitig links und rechts vorgenommen hast, mit einem 150er Papier auf Schleifklotz gewickelt, die Kanten schön brechen und dann das 1.x aufspannen und den Tiller kontrollieren. Bei mir hat das 3x anstandslos ohne nachtillern gut geklappt und hat so immer 3-5lb. reduziert. Wenn du mehr reduzieren willst kannst du max bis 2mm gehen, aber dann schon 5-6cm vor den Tips auf 0 auslaufen lassen...
Die Kanten dann noch sauber mit 250er Schleifpapier auf Klotz gewickelt entgraten und runden und die Kanten entweder 3-4x ölen odern mit Parkettlack und Haushaltschwamm versiegeln.....
Du siehst, ein Bandschleifer und Schleifklotz ist dazu immer nötig....Schwingschleifer dauert zu lange...
Notfalls leih dir einen bei nem Kumpel.....glaub mir.... ;D :klasse:

Viel Erfolg dabei... :bow:
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: rso am Juni 19, 2018, 04:53:59 Nachmittag
Danke für die Ratschläge. dann werde ich mal den Bandschleifer raussuchen, Schleifband besorgen und nä. Woche loslegen.
Kann ja maximal in die Hose gehen  ;D
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Stringwistler am Juni 19, 2018, 05:52:05 Nachmittag
Genau...sauber angezeichnet ist da die halbe Miete.
Und dann immer mal absetzen beim Schleifen und kontrollieren ob der Strich noch da ist. Ich habe ihn gerade noch stehen lassen, denn beim Kanten brechen schleift man ihn dann e weg.... ;) :youRock:
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Erdmännchen am Juni 19, 2018, 07:52:10 Nachmittag
Schicke mir den Bogen wenn du Dir nicht sicher bist, ich mache es schnell für Dich!
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: rso am Juni 19, 2018, 08:09:50 Nachmittag
Danke Lars für das Angebot  :thankyou:, aber da ist schon der Reiz dabei, es selbst zu schaffen...  ::)
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: BowLaw am Juni 19, 2018, 08:33:45 Nachmittag
Schicke mir den Bogen wenn du Dir nicht sicher bist, ich mache es schnell für Dich!
:youRock: - der musste jetzt mal sein.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: HaBe am Juni 19, 2018, 08:39:01 Nachmittag
Danke Lars für das Angebot  :thankyou:, aber da ist schon der Reiz dabei, es selbst zu schaffen...  ::)

Hi,
gute Einstellung - dafür schon mal Respekt. Wünsche frohes Schaffen und ein geschicktes Händchen.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Erdmännchen am Juni 19, 2018, 08:59:55 Nachmittag
Geht eigentlich nicht schwer, aber man sollte es einmal gesehen haben und bei 3# würde ich nichts seitlich abschleifen sondern nur die Kanten brechen.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: stöckchenschubser am Juni 20, 2018, 11:31:23 Vormittag
Danke für die Ratschläge. dann werde ich mal den Bandschleifer raussuchen, Schleifband besorgen und nä. Woche loslegen.
Kann ja maximal in die Hose gehen  ;D

Den Bandschleifer würde ich da lassen wo er ist.
Die 2-3# bekommt man mit der Hand und wie schon gesagt dem Brechen der Kanten hin.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: HaBe am Juni 20, 2018, 12:12:52 Nachmittag
Hi,

blöd nur, wenn die Kanten bereits rel. stark gebrochen sind. Dann wird's halt irgendwann ein Messeranschliff - oder zumindest ne Spachtel  ;)
Wenn du mit einem Bandschleifer arbeitest - ich nehme mal an, dass es ein Handgerät ist - dann am besten so, dass du Band, Wurfarm und den Abtrag ständig im Blick hast. Das bedeutet, dass du den BS seitlich hinlegen und irgendwie fixieren solltest.  Nur so hast du eine gute Kontrolle über das, was du tust. Einfach den Bogen einspannen und mit dem Schleifer drüber rutschen, führt zu eher bescheidenen Ergebnissen - ich weiß das.
Wünsche gutes Gelingen.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: stöckchenschubser am Juni 20, 2018, 12:27:19 Nachmittag
Wenn die Kanten schon stark gebrochen sind, ist zu empfehlen mit Messer / Ziehklinge zu arbeiten,
Immer gleich auf beiden Seiten, anschließend die kanten wieder brechen.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: HaBe am Juni 20, 2018, 12:35:57 Nachmittag
Ja das kann mann natürlich auch machen. Wer auf Nummer ganz sicher gehen möchte, der macht es wie es in der Anleitung von Swissbow zu lesen ist. Schleifpapier 80er Körnung,Schleifklotz und viel Geduld. Dann einfach auf jeder Seite des Wurfarms die gleiche Anzahl an Schleifstrichen machen. Dabei von innen nach außen (Richtung Tipps) arbeiten. 10x links, dann 10x rechts und Kontrolle. Das Ganze so lange, bis es passt. Ist aber wie gesagt u.U. eine langwierige Geschichte.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: rso am Juni 20, 2018, 01:31:28 Nachmittag
Jungs und Mädels,
keine Sorge, ich werde mir das Anzeichnen wie in Guidos Tip genannt. Dann gehe ich über die Kanten, denn die sind noch "original chinesisch ungebrochen". Dann messe ich. Und dann werde ich (falls erforderlich) den quer festgezurrten Bandschleifer laufen lassen (ist ja angezeichnet)
Und ich werde evtl. sogar paar Bilder davon machen.

Und wenns in die Hose geht, schmeisse ich den Schneewittchen (das Original-Wort mit Sch... und eiss mag man hier nicht) weg, bin um ne Erfahrung reicher, und bestelle bei Joachim nen passgenauen Bogen für Birgit.
Für den Deermaster hab ich auch noch 35er (37 real) Wurfarme... nein, die versaue ich dann nimmer, das verkaufe ich dann als Komplettpaket.
Sonst noch Wünsche?  :Achtung:

Ach ja, vorher, dabei  und hinterher werd ich mir immer mal ein oder zwei oder... Bier gönnen (fränkisch + süffig... und das im hohen Norden)
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: rso am Juni 25, 2018, 04:57:26 Nachmittag
nur mal so als Rückmeldung:
mit der Hand und bisserl Kanten schleifen bringt.... 0 (Null!... na, evtl. im my-Bereich)
hab 80x mit der Hand von jeder Seite, da biste platt.

also Bandschleifer, quer auf die Werkbank gezurrt, 120er Papier, auf den Wurfarmen millimeterweise abgeklebt und geschliffen. Immer schön vorsichtig (im Nachhinein, warum eigentlich vorsichtig?). Nach ca. 5-6x die gesamte Prozedur -> ca. 3 Pfund weg (bei mir  vermutlich auch).

Also versaut hab ichs nicht, ob der Tiller noch 100%ig passt? Gute Frage, 95%ig vielleicht, meine Lesebrille muß ich erst mal reinigen (lassen).....

Fazit: wenns nix wertvolles ist, einfach mal ran an die Marie und austesten, ist ne interessante Erfahrung

Dank an alle Tipgeber!
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Erdmännchen am Juni 25, 2018, 05:17:37 Nachmittag
Ich nehme eine Feile und dann mit 80, 120, 240 und zum Schluss mit 320'er Schleifpapier die Kanten bearbeiten, fertig. Ich habe es so von meinem Meister (HJM Bogenbau) gelernt und damit reduziert man das Zuggewicht bis 5-6# in einer Stunde. Aber wie schon geschrieben, man sollte die Vorgehensweise einmal gesehen haben. Wenn man weiß wie es geht können auch schiefe Wurfarme wieder ausgeglichen werden und der Tiller sollte danach auch noch passen.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: rso am Juli 29, 2018, 11:57:48 Vormittag
als ergänzende Rückmeldung:
habe den Bogen nochmal nachgeschöiffen (Bandschleifer quer mit Schraubzwinge fixiert) und per Hand feingeschliffen + Kanten gebrochen, offene Stellen mit Balistol geölt. So kam nochmal ein Pfund weg.
Hat bisserl gescheppert, also Fellpuffs in die Sehne. Silencio.
Und was soll ich sagen, Birgit kann ihn ausziehn und damit für höheres Zuggewicht trainieren und treffen funktioniert auch.

Somit erfolgreiche Operation  ;D
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Waldschrat am Februar 24, 2019, 09:21:22 Vormittag
Weiß jemand wieviel ein Recurve max. reduziert werden kann?
Bei langbögen hab ich schon mehr als 10 lbs gesehen.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Grombard am Februar 24, 2019, 10:21:23 Vormittag
Kann man pauschal nicht beantworten.
Kommt drauf an, wie breit der Wurfarm ist und wie stark die Recurves sind.
Bei manchen kann man nur wenig wegnehmen, weil sie sonst Kippeln.
Wenn es ein sehr breiter Wurfarm mit moderaten Recurves ist geht halt deutlich mehr.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: rso am Februar 24, 2019, 11:53:08 Vormittag
Ich hab den ja nochmal nachgeschliffen, insgesamt von 32 lbs auf 28 lbs runter. Da ist ganz schön Material weg.
Funktioniert aber einwandfrei.
So als Zeitüberbrückung bis zum AC-Treffen, ich hoffe, dass Joachim dann nen 58er mit niedrigem Zuggewicht dabei hat und vielleicht auch paar Holzmuster... dann könnte sich Birgit vor Ort ihren neuen Traumbogen zusammenstellen  ;)
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: stöckchenschubser am Februar 24, 2019, 02:46:08 Nachmittag
Weiß jemand wieviel ein Recurve max. reduziert werden kann?
Bei langbögen hab ich schon mehr als 10 lbs gesehen.

Als Faustformel 5# mehr ist zu individuell.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Waldschrat am Februar 24, 2019, 03:04:42 Nachmittag
Ok,dachte ich mir beim recurve......
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Stringwistler am Februar 24, 2019, 03:08:36 Nachmittag
Kommt wirklich sehr auf den Recurve an, wie Grombard geschrieben hat.
Ich hab meinen Border Swift TD damals von 59 auf 52lb.  (breite WA) um 7lb. reduziert und zwar bis in die Tips, die sind auch schlanker geworden.
Ich hab es allerdings anders rum gemacht. Bandschleifer 100er Band in Schraubstock gespannt. Auf die Wurfarme Kreppband aufgeklebt und beidseitig zw. 1-2mm mit Bleistift angezeichnet. Langsam Winkel einhaltent mit nicht zu hohem Druck bis zum Bleistiftstich abgeschliffen. Vorsicht ...darf nicht heiß werden. Immer mal mit der Hand die Temperatur der Schleifkante testen.
Beide Seiten mit Schleifschwamm die Kanten gebrochen, aufgespannt... Tiller gemessen... um 1mm verfehlt, das ist nix, also gut angezeichnet... nachgetillert, Kanten gut gerundet, mit Polyurethanlack lackiert, fertig.
Was glaubt Uhr was das Chrony danach sagte? Gleicher Pfeil, zwar als Rohschaft einen ticken Steif, aber aufs ft. gleiche Geschwindigkeit bei damals 11-12gpp bei 59lb.
Hatte ich nie gedacht... weniger Masse in den Wurfarmen, so was von super soft im Auszug und erst da haben die Recurves deutlich weiter aufgemacht, wie vorher....
Das liegt daran daß viele Bogenbauer wie auch Border damals Laminatstärke X 35-42lb... Laminatstäke Y 42-48lb... usw verarbeiten und tillern das Zuggewicht rein über die Breite der WA.... was es natürlich bei einem konisch zulaufendem WA-Kern deutlich leichter und schneller macht...  ;)
Die Performance war einfach viel besser wie vorher. Allerdings hat er wirklich etwas mehr nachgeschwungen wie vorher....
So,  habe ich schon 2 weitere Bogen mit bestem Erfolg vin unnötigem Gewicht und Zuggewicht befreit, die sich danach ähnlich verhielten...  :yes: Auch die 2 anderen haben etwas mehr nachgeschwungen weil sie im Recurve schon recht schmal geworden sind. Aber wirklich nicht störend bei schießen, wie z. B. beim Covert Hunter.... Oder Viking Loki, da ist es von Haus aus deutlich mehr (Zuggewichtsabhägig) . ;)
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Waldschrat am Februar 24, 2019, 03:24:01 Nachmittag
Hatte einen recurve im Auge mit für mich deutlich zu viel zuggewicht, da hätten ca 12 lbs abgespeckt werden müssen.
Ist wohl deutlich zu viel.......
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Grombard am Februar 24, 2019, 04:26:53 Nachmittag
Das wird sehr wahrscheinlich nix.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Stringwistler am Februar 24, 2019, 06:45:33 Nachmittag
Find ich auch... zumindest nicht nur über die Breite.... und du kannst ja auch vorher nicht bestimmt sagen, ob es auch so viel lb. werden... Das kann man nur grob schätzen...
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Waldschrat am Februar 24, 2019, 06:47:04 Nachmittag
 Ok,das vorhaben ist somit im keim erstickt......
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: twoleftears am Juli 14, 2019, 01:20:44 Vormittag
Hallo,

ist zwar schon ein paar Monate her, aber für Interessierte würde ich gerne von meiner bisherigen Erfahrung zum Thema Wurfarme runterschleifen berichten.

Ausgangslage war ein BP Black Kiowa 45@28. Aus Komfortgründen und weil ich 45# für den 3D Sport inzwischen für unnötig halte, will ich den Bogen also idealerweise auf 35# runterschleifen.
Eine Anfrage bei BP brachte mir die Information, dass maximal 3-5 lbs möglich wären. Hier im Forum sind Aussagen von bis zu 10 oder sogar mehr lbs zu lesen.
Also lasse ich mich nicht von den sicherlich berechtigten Einwänden Vorsicht walten zu lassen abschrecken und lege los.

1. Schritt
Mit dem Bandschleifer, bestückt mit 100er Papier, werden die Wurfarme um jeweils 2 mm in der Breite runter geschliffen.
Begonnen habe ich an der der Stelle an der die WAs aus dem Griffstück kommen und bin bis an die Tipps ran gegangen.
Hier war ein Erfolg von ca. 3 lbs zu verbuchen.

2. Schritt
Das Ziel von ca 10 lbs halte ich zu diesem Zeitpunkt für schwer zu erreichen. Dennoch Versuche ich es weiter.
80ger Schmiergelpapier in den Handschleifblock eingespannt und 70 Striche auf jeder WA-Seite Material abgenommen. Ich gehe davon aus, dass hier ein weiterer Millimeter geschwunden ist, insgesamt also schon 3 mm.
Zuggewichtswaage sagt 40,5 lbs.

3. Schritt Probeschießen.
Läuft bin zufrieden. Aber immer noch zu viel Zuggewicht.
An dieser Stelle habe ich übrigens immer noch nicht vor richtig eine Vorstellung wie ich an dem Bogen den Tiller überprüfe. Also wo genau muss ich was messen? Könnte mir hierzu jemand eine kurze, knackige Anleitung geben?

4. Schritt
Kanten brechen...
Garnicht so einfach hier einen gleichmäßigen Winkel hin zu bekommen, vor allem mit einem relativ breiten Schleifblock. Etwas mit einer Rundung anstatt einer geraden Fläche wäre hier von Vorteil, gerade wegen den Recurves.
Klappt irgendwie, aber ist nicht 100%tig sauber. Hier mal etwas mehr angenommen, da Mal etwas weniger. Im Grunde habe ich versucht es gleichmäßig hinzubekommen, aber besonders gut gelungen ist es mir glaube ich nicht.
Ich schätze, dass ich jede WA Seite, in insgesamt 3 Arbeitsschritten, vorsichtig ca. 90 mal, vom Wurfarmansatz am Griff bis zu den Tipps, abgeschliffen habe. Verwendet habe ich 100er Papier.
Das Ergebnis sind inzwischen 39#28
Leider habe ich den Eindruck, dass der untere Recurve minimal schräg steht...:-(
Inwieweit ist das schädlich? Ist wirklich nicht viel, vielleicht ist es sogar nur Einbildung, aber der Verdacht ist zumindest vorhanden.
Inwieweit wäre das denn schlimm? Muss es
überhaupt schlimm sein?


Morgen ist ein weiteres Probeschießen und ggf. ein vorsichtiges Nacharbeiten geplant. Ich berichte gerne wir es gelaufen ist.

Hier noch mal meine Fragen:
Wie genau und wo soll ich den Tiller messen, was ist der "fadeout"?
Ist eine leichte Schrägstellung der Recurves als extrem negativ zu betrachten?
Wie behandle ich die Schleifstellen? Bootslack (ist der flexibel wenn er hart wird) oder Öl?
Kann ich Kratzer auf dem schwarzen Glaslaminat irgendwie rauspolieren, nachfärben oder irgendwie kaschieren?

Vielen Dank schonmal für eure Unterstützung

Grüße
twoleftears
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Waldschrat am Juli 14, 2019, 01:26:18 Vormittag
Poste dann mal die Bilder von deinem Blauen Auge wenn dir das ding um die Ohren geflogen ist......😂😂😂😂
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Uller am Juli 14, 2019, 01:43:22 Vormittag
Großes Nachtkino !

 :troll:
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Stringwistler am Juli 14, 2019, 03:22:41 Nachmittag
Erklärung :MT= Mittelteil
                   WA=Wurfarme

Also den Tiller misst du an den Enden der Fadeouts (Spitze wo das MT in die WA läuft und endet) im rechten Winkel zur Sehne im aufgespannten Zustand.
Bei so einem kurzen Bogen nicht einfach.
Sollte unten ca. 4-6mm weniger sein wie oben, da spricht man dann von +4-6 (bezieht sich immer auf den oberen WA).
Bei mediterranem Ablass, 1 Finger über der Nocke, 2 Finger darunter.
Bei 3 Unter... 0-Tiller, also oben und unten gleiches Maß.
Zum angeblich verdrehten WA.
Spanne ab und dreh den WA entgegengesetzt 2-3x kräftig in die andere Richtung.
Aufspannen-ausziehen-zurücklassen mit sehr lockerer Bogenhand, denn oft klammert man da den Bogen zu sehr und dadurch liegt die Sehne nicht mittig in der Sehnenkerbe des WA.

Kanten versiegeln.
Ich würde ein Hartöl wie Livos Kunos Hartplattenöl oder Parkettöl o. ä. nehmen und in 2-3 Tagesabständen 5-6x auftragen, das reicht.

Krater kannst du mit handelsüblicher Autopolitur rauspollieren wenn sie nicht zu tief sind.
Aber bedenke... an dieser Stelle wird jeder matte Lack um einiges glänzender.
Mit Diemel und schmaler Polierscheibe bekommst es punktuell besser hin :klasse:
Also, viel Glück.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: twoleftears am Juli 14, 2019, 06:31:47 Nachmittag
Dankeschön Wistler!! Das hilft mir sehr weiter!

War also heute auf dem Platz und habe ca 100 Pfeile geschossen. Bin sehr zufrieden und möchte eigentlich auch nicht weiter schleifen.
Die Gruppierung ist 1 A und die Lautstärke hat auch nicht merklich zugenommen.
Bei 29" Auszug habe ich jetzt ca. 41,5 lbs auf den Fingern, das ist anständig und absolut ausreichend.
Bei 28" Auszug sind es ca. 38 lbs von einstmals 45.

Der Wurfarm war im Übrigen nicht verdreht, offensichtlich habe ich gestern Nacht dann doch nicht mehr so gerade geguckt wie erhofft...
Der Tiller ist in der Tat nicht einfach zu messen. Es ist für mich nicht wirklich ersichtlich wo nun das Griffstück aushört und der Wurfarm beginnt.
Ich werde hier so genau wie möglich nachmessen, aber dem Ergebnis vermutlich nicht die entscheidende Bedeutung beimessen.

Vermutlich sollte ich noch mit feinem Schleifpapier die Kanten schlichten, dann werde ich Stringwistlers Ratschlag folgen und mit dem besagten Öl die
WA-Außenkanten bearbeiten, sowie mit Politur versuchen die Kratzer aus dem Glaslaminat zu bekommen.


Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Stringwistler am Juli 14, 2019, 06:33:24 Nachmittag
Dankeschön Wistler!! Das hilft mir sehr weiter!

War also heute auf dem Platz und habe ca 100 Pfeile geschossen. Bin sehr zufrieden und möchte eigentlich auch nicht weiter schleifen.
Die Gruppierung ist 1 A und die Lautstärke hat auch nicht merklich zugenommen.
Bei 29" Auszug habe ich jetzt ca. 41,5 lbs auf den Fingern, das ist anständig und absolut ausreichend.
Bei 28" Auszug sind es ca. 38 lbs von einstmals 45.

Der Wurfarm war im Übrigen nicht verdreht, offensichtlich habe ich gestern Nacht dann doch nicht mehr so gerade geguckt wie erhofft...
Der Tiller ist in der Tat nicht einfach zu messen. Es ist für mich nicht wirklich ersichtlich wo nun das Griffstück aushört und der Wurfarm beginnt.
Ich werde hier so genau wie möglich nachmessen, aber dem Ergebnis vermutlich nicht die entscheidende Bedeutung beimessen.

Vermutlich sollte ich noch mit feinem Schleifpapier die Kanten schlichten, dann werde ich Stringwistlers Ratschlag folgen und mit dem besagten Öl die
WA-Außenkanten bearbeiten, sowie mit Politur versuchen die Kratzer aus dem Glaslaminat zu bekommen.

 :agree:
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Grendel am Oktober 16, 2019, 03:58:56 Nachmittag
Das Thema betrifft mich auch gerade. Ich lass bei meinem Bogenbauer den noch nicht fertigen Bogen nochmals etwas runter tillern, da ich hei meinem anderen Bogen merke, dass 45 lbs a.d.F. auf Dauer nicht sonderlich komfortabel sind.

Er sagte, max. 2 lbs wären möglich.

Nun meine Frage: was ist die Probkematik beim runter tillern? Könnten die Wurfarme brechen oder so?
Betrifft einen Recurve.
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: rso am Oktober 16, 2019, 05:49:01 Nachmittag
mach dir wegen 2 lbs keinen Kopf!
Titel: Re: Zuggewicht der Wurfarme reduzieren
Beitrag von: Grendel am Oktober 16, 2019, 06:38:29 Nachmittag
mach dir wegen 2 lbs keinen Kopf!

Mangels Erfahrung hab ich erst eh nach 5 lbs weniger gefragt, was aber nicht möglich war. Aber die 2 lbs nehm ich auch, besser wir nix.