Archers Campfire
Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: Cayuga am Februar 26, 2018, 12:44:32 Nachmittag
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Ich schieße überwiegend Holzstöckchen, bin aber gerade mal wieder dabei, mir neue Carbonpfeile (Üben und Parcoursbesuche) auszusuchen. Nun bin ich völlig verwirrt und brauche Eure Hilfe :help: und hoffe, das Licht am :fire: bringt mir ein wenig Erleuchtung.
Nun zu meinem Problem:
Welche Komponenten passen auf welchen Schaft? Für "Normaldicke" Carbonpfeile scheint es einen Quasi-Standard für den Innendurchmesser zu geben (0,245 Zoll). Nun habe ich festgestellt, dass mein erster Carbonschaft (Heavy Hunter von BP) genau diesen Innendurchmesser hatte. Als zweiten und aktuell benutzten Schaft habe ich den vielgelobten Gold Tip Traditional Hunter (Innendurchmesser aber 0,246 Zoll). Nun liebäugele ich (weil hier im Forum sehr positiv hervorgehoben) mit dem Nijora Bark Pro, der wiederum einen anderen Innendurchmesser von 0,244 Zoll hat. Mich haut's gleich um: 3 verschiedene Innendurchmesser (wobei Nijora sogar innerhalb einer Serie zwei verschiedene Innendurchmesser hat), die in der Spanne von 0,002 Zoll liegen (sagenhafte 0,05 mm).
Und nun kommt's noch dicker. Auf der Nijora-Homepage las ich (wenn ich das richtig gelesen habe), dass die Nocken und Inserts wohl sowieso 0,244 Zoll haben und sowohl für die 0,244 als auch 0,245 Schäfte gehen. Ich kapiere es nicht :bang: :bang: :bang:
Meine konkreten Fragen:
1. Wiese hat ein Hersteller sowohl 0,244 als auch 0,245 ID? Kann der sich nicht festlegen? (ist aber keine so wichtige Frage)
2. Wenn die Nocken und Inserts sowohl auf die 0,244 als auch 0,245 Schäfte passen, passen die dann auch auf meine Gold Tip mit 0,246? (oder ist hier die Toleranz zu groß (zwischen den Schäften liegen ja jeweils 0,001 Zoll oder 2,54 Hundertstel Millimeter.
3. Umgekehrt: kann ich die GT-Nocken (0,246) auch auf dem Bark Pro mit 0,244 ID benutzen? (oder mache ich den innen minimalst dünneren Schaft damit kaputt bzw. schwäche ihn zu heftig)
Im Voraus herzlichen Dank für Eure Hilfe
Peter
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So lange die Nocke saugend passt ist alles gut. Wenn die Nocke zu locker sitzt kannst du Teflonband (Klempnerbedarf Baumarkt) nehmen.
http://www.wernerbeiter.com/de/informationen-downloads/tipps-tricks/Tipps_NO_D.pdf
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Die Nocken haben meist kleine Längskanten (Streifen) außen rum, die beim Hereindrücken in den Schaft nachgeben. Daher sitzen sie auch bei leicht unterschiedlichen Innendurchmessern fest genug. Eine Garantie gibt es aber nicht. Muss man in jedem Fall ausprobieren.
Ich klebe Nocken nie. Wenn die Noche zu locker sitzt, kann man was ganz dünnes und reißfestes drumwickeln (Malerkrepp, Tesafilm, Papier, ...). Mit etwas Experimentieren hat man schnell was passendes gefunden.
Eine andere Geschichte sind die unterschiedlichen Größen der Sehnenkerbe. U.u. muss man neue MiWis wickeln, die zu den aktuellen Lieblingsnocken passen.
Auch greifen verschiedene Nocken sehr unterschiedlich um die Sehne, manche mit zwei Rastpunkten (wozu eigentlich?). Bis man da seine optimale Kombination gefunden hat, kann es schon dauern. Am besten von jeder infrage kommenden Nocke 1 Exemplar zum Probieren bestellen, bevor man sich ganze Tüten davon zulegt, die dann nicht wirklich passen.
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Bei mir passen die Gold Tip Nocken (.246) auch in die Penthalon Hunter Extreme (.245) Schäfte, einen Hauch fester als die Penthalon Nocken, passt aber.
Zu deiner Frage 3:
Aus dem Bauchgefühl würde ich aber davon abraten, es in .244er Schäften zu probieren.
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Das leigt vor allem daran das es keinen Standard gibt ;)
Goldtip hatte 0,246" (6,24mm) Innendurchmesser, Easton 0,245" (6,22mm)
Fremdzubehör (Nocken) Hersteller haben dann "Universal"Nocken in passend von 0,244 bis 0,246 gemacht
Schau dir mal diese Übersicht an (nicht verzweifeln)
https://cdn.shopify.com/s/files/1/0873/5316/files/LUM_Distributor_Vertical_Flyer_2016_cbf384a7-6b0f-443f-8215-867536eff613.pdf?13542316795896852390
Lustig wirds vor allem beim Aussendurchmesser :Achtung:
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Das leigt vor allem daran das es keinen Standard gibt ;) ...
Schau dir mal diese Übersicht an (nicht verzweifeln) ...
Lustig wirds vor allem beim Aussendurchmesser :Achtung:
Angesichts dieses Wirrwars bin ich echt froh darüber nur Holzstöckchen zu schiessen ;)
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Hm, ihr macht mich heute echt noch Kirre. :Achtung:
Wusstet ihr, das bei dieser Größe die Spritgusstoleranz +- 0.06 mm ist? Werkzeuggebunden. Darum sind alle Nocken mit einer kleinen Feder(Gegenteil eine Nut) versehen. Die schabt beim Eindrücken in den Schaft ab, und gleicht so die Toleranz aus. Fazit : egal ob 0,244 oder 0,246 die Nocken passen in den Schaft. Die eine strammer, die andere weniger stramm beim eindrücken.
0,244 = 6,1976mm
0,246 = 6,2484mm
Gruß Tom
DIN 16742 TG3 (wobei ich fast nicht glaube das die Toleranzgruppe angezogen wird, eher höher)
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Fazit : egal ob 0,244 oder 0,246 die Nocken passen in den Schaft. Die eine strammer, die andere weniger stramm beim eindrücken.
Danke Tom :youRock:
Warum sagen dass dann nicht auch die Hersteller und Händler :bang: Die erwecken den Eindruck „diese Nocke ist für den Schaft, dortige Nocke ist aber für xy-Schaft“.
Das macht mich kirre, wäre so als ob ein Spitzenhersteller für Holzpfeile sagen würde, diese Schraubspitze ist für Zedernschäfte und die da drüben für Fichte. Ach ja, und für Kiefer brauchen sie Variante 3 ;)
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Sag das nicht so leichtfertig, ich hoffe du nimmst keine Saunders für Fichte, abgesehen von Sitka 11/32.
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Mist, jetzt hatte ich mich gerade auf die Saunders-Spitze für meine Fichtenschäfte eingelassen und da kommst Du. Aber vielleicht kann ich ja noch umdisponieren und Sitka bestellen :Achtung:
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Mist, jetzt hatte ich mich gerade auf die Saunders-Spitze für meine Fichtenschäfte eingelassen und da kommst Du. Aber vielleicht kann ich ja noch umdisponieren und Sitka bestellen :Achtung:
:bremse:
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Kleiner Tipp, nebenbei.
War roven, ein Pfeil dabei. harter Treffer, Nocke rausgeflogen,
Nocke gefunden, reungedrückt, oh shit, die sitzt aber nimmer richtig fest.
Was tun? Nix dabei.
Lösung:
kleiner Grashaln 2cm in Schaft eingeführt. Nocke reingedrückt. Hält ;)
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Wie Tom schon sagte,
ich habe die Easton S-Nocke und die GoldTip Nocke auf Schäften mit einem ID 0.244 - 0.246 geschossen und das funktioniert einwandfrei!
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Kleiner Tipp, nebenbei.
War roven, ein Pfeil dabei. harter Treffer, Nocke rausgeflogen,
Nocke gefunden, reungedrückt, oh shit, die sitzt aber nimmer richtig fest.
Was tun? Nix dabei.
Lösung:
kleiner Grashaln 2cm in Schaft eingeführt. Nocke reingedrückt. Hält ;)
Ist das nicht ein Zeichen dafür, dass der Carbonpfeil hinten schon anfängt zu reißen?
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Nein. Nur dafür, dass die Grate an der Nocke schon weggedrückt sind.
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Kann sein, muss aber nicht. Ist oft nur so, daß die kleinen Schälrippchen (Feder) abgenudelt sind. Deshalb Schaft anschauen, wenn er aufpilst, ist er am A...
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Noch ein kleiner Tipp,
Ich mache immer auch gleich zur Sichtprobe die Fingernagelprobe.
Schaft am Nockende zwischen Daumen und Zeigefinger drehen. Daumenagel liegt schräg auf der Schnittkante. Wenn ein Riss entstanden ist, spürst du es am Nagel als unebene Stelle oder Grat.
Ich gebe aber keine Garantie auf dieses Prüfverfahren. Ist nur ein Tipp als Zusatz zur Sichtprobe.
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An Alle am :fire: ein herzliches Dankeschön :thankyou: :youRock: :youRock:
Ihr habt mir wie schon einige Male schnell und kompetent weitergeholfen. :klasse: :klasse: :klasse:
Ich war wahrscheinlich wieder viel zu akademisch und zu ängstlich unterwegs. Carbon ist für mich irgendwie immer noch Hightech und etwas beängstigend. Schön, dass es hier am :fire: so kluge, kompetente und nette Menschen gibt, die das Ganze pragmatischer angehen und mit mir ihre Erfahrung teilen.
Super :klasse:
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Carbon ist ja sowas von Low Tech aber auch. Gepresste Kohlefasern, mehr nicht.
Echtes High Tech wären mal aktive Lenkpfeile, die das Ziel selbst suchen :Achtung:
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Gott sei Dank fahr ich Motorrad :unschuldig: :nospam: :bahnhof: :Achtung:
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...
Echtes High Tech wären mal aktive Lenkpfeile, die das Ziel selbst suchen :Achtung:
Hast du die etwa nicht?
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Ich will ja nicht nörgeln, aber fehlt da nicht noch das andere Ende oder hab ich was übersehen?
Wie verhält sich das bei den Inserts?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da ein Grat flachgedrückt wird.
Grüsse
Much
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Ne aber des sollte der Kleber ausgleichen :bremse:
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Ne aber des sollte der Kleber ausgleichen :bremse:
Der Heißkleber :unschuldig:
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Und wenn eine Nocke nach harten Treffer plötzlich merklich leichter drin steckt, biege ich die Nocke die im Schaft steckt seitlich her und hin, damit sich der Schaft aufweitet. Dann siehst du sofort Risse. Wenn sie sonst nicht zu sehen sind, Protectorring mit Sekundenkleber aufgeklebt und die Nocke auch eingeklebt. So hat ein sonst noch guter Pfeil, ein 2. Leben erhalten, denn wir produzieren ja e Müll genug, oder? :(
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Wenn sie sonst nicht zu sehen sind, Protectorring mit Sekundenkleber aufgeklebt und die Nocke auch eingeklebt. So hat ein sonst noch guter Pfeil, ein 2. Leben erhalten, denn wir produzieren ja e Müll genug, oder? :(
Ähm - ja ... also da bin ich schon anderer Meinung mit dem Kleben und der Zweitnutzung des Pfeils.
Aber jeder Jeck ist anders.
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Mit dem Müll hat Guido recht und für sinnvolle Verwertung bin ich immer zu haben, aber dass unser sonst so sicherheitsbewusster Guido dieses Risiko eingeht. Da ich es nicht bewerten kann, bin ich dann eher bei Dir, BowLaw.
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Für mich ist das auch ein NoGo. Da ich hauptsächlich Tapetenpfeile schieße, kann man nie sicher sein, wie weit der Riss geht. Ein eingerissener Schaft wird zum Blumenstecken. Glücklicherweise bin ich von hinten eingerissenen Schäften weitgehend verschont.
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Genau lesen, Guido hat nichts von hinten eingerissenen Schäften geschrieben.
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Ich zitiere Guidl:
Wenn sie sonst nicht zu sehen sind (Risse) , Protectorring mit Sekundenkleber aufgeklebt und die Nocke auch eingeklebt.
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Ich hab's so verstanden, dass dann, wenn die Nocke nicht mehr ganz so fest sitzt, aber keine Risse zu sehen sind, ein Ring aufgeklebt wird.
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Das macht aber keinen Sinn. Wenn die Nocke zu locker sitzt reicht ein wenig Teflonband, Tipp-Ex oder einfach eine neue Nocke.