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Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: Kassiopeia am Mai 05, 2023, 02:22:24 Nachmittag
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Sehnenausschlag, Spine, Spline, Knotenpunkte usw. sind logische Sachverhalte für einen sauberen Pfeilflug.
Was nicht ganz logisch erscheint, dass der Pfeil weiterhin waagrecht um die Knotenpunkte schlingert, obwohl die Befiederung den Schaft in eine Drehbewegung versetzt.
Dieses Phänomen gibt's wohl nur beim Bogenschießen, wo ein Objekt fröhlich waagrecht dynamisch stabil pendelt, obwohl es sich dreht.
Das horizontale Hin und Her ist also immun gegen das Drehen.
Was geht da physikalisch ab?
Logischerweise müsste das Oszillieren doch mit der Drehung mitwandern, weil die Drehung bedingt durch das Pendeln schließlich nicht exakt im Zentrum des Pfeils beginnt und somit eine relativ unrunde Sache darstellt.
Ziemlich tiefgründige Sache und für die Trefferquote eher nicht entscheidend, aber wer kann hierzu trotzdem den Erklär-Bär machen?
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Hi Himmels-W,
das hängt mit der Massenträgheit zusammen.
Wenn der Pfeil sehr steif und krumm ist, würde er seine Biegung in die Rotation "mitnehmen" und rotierend oszillieren.
Die schwingende Masse des Pfeils ist aber meist "stärker", als die Zug- und Druckspannungen, die durch die Biegung an den Pfeiloberflächen entstehen.
Diese wechselnden Spannungen wandern dann einfach mit der Rotation mit.
Auf längere Distanzen wird aber auch ein weicher Pfeil zunehmend rotierend oszillieren, wenn er sich in seiner Flugbahn nicht vorher stabilisiert hat.