Archers Campfire

Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: DerSven am April 08, 2023, 07:12:17 Nachmittag

Titel: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: DerSven am April 08, 2023, 07:12:17 Nachmittag
Moin ihr Lieben,

ich habe nun eine Weile herumprobiert und es tauchen Fragen auf. Ich bin eingestiegen mit so einem Standardteil von Ragim, 25#. Dann gedacht, dass ich was Schönes möchte.....daher zwei Setups:
Einmal Kinetic Vygo 25 " mit 36 # Recurve Wurfarmen in short von Buck Trail. Ich wollte keinen ganz langen Bogen, aber die Möglichkeiten mit dem langen Mittelteil später  flexibel zu sein. Für mein Gefühl komme ich damit klar, Gruppierungen im Garten auf 15 m innerhalb von  10 cm sind häufig, auch mal enger, 3 von 5 in 4-8cm......( hey , nicht lachen)  8)
Dann einen Oakridge Zebrali onepiece 60 "  in 30 #. Der streut etwas mehr, ist aber mal hier egal. 

Mein Auszug liegt bei ca. 29".

Ich habe von meinem Einstiegsschnäppchen noch diverse Pfeile da, die ich gern probiert habe.  Fazit: Ich komme erstaunlich gut mit 500er Easton Carbon zurecht, auch wenn die eigentlich doch zu hart sein müssten (Länge 32").  Dann habe ich mir mal 600er und 700 er Warrior zugelegt (ebenfalls 32"), um zu schauen, ob das was ausmacht: Kein Unterschied, vielleicht minimal in der Höhe, erkläre ich mir mit dem Pfeilgewicht. Ich glaube aber gleichzeitig, ich schieße noch viel zu schlecht um vielleicht einen Unterschied zu bemerken. Oder merkt man den erst bei größeren Entfernungen?

Da ich handwerklich Bock hatte und die Optik mag, habe ich mir noch Holzpfeile gebaut. Einen Satz Kiefer 5/16  (30#, 80gr Spitzen) und einen Satz Zeder in 11/32 (40#, 100gr Spitzen).   Da ist die Streuung einfach noch etwas größer, ich weiß noch nicht, ob das aussagekräftig sein kann. Die 11/32 liegen etwas tiefer wohl aufgrund des Gewichtes.

Befiederung bei allen Pfeilen 4 Zoll Natur

Was mich irritiert ist der kaum zu bemerkende Unterschied: Wie gesagt, bei den 500ern , 600 ern und 700ern ist nichts zu bemerken. Bei den Holzpfeilen etwas mehr,  da ist die Streuung etwas größer, aber generell liegen die alle auf einer 10 cm breiten Bahn, was die horizontale Abweichung angeht.

Wie würdet ihr weitermachen? Was sollte ich tun damit ich ein passendes Setup finde?
Den Tipp: Weiterüben könnt ihr mir auch geben, aber das weiß ich schon......

Ich bin gespannt.....
Liebe Grüße
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: bourne am April 08, 2023, 07:21:36 Nachmittag
Das liest sich für mich, als würdest Du alles mit Federn schießen? Falls ja, mit Federn fliegt viel – lies Dich mal zum Thema Rohschafttest ein  :bow:
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: DerSven am April 08, 2023, 07:26:39 Nachmittag
Rohschafttest habe ich schon einiges gelesen. Aber ab wann ist der sinnvoll?  In der Tat schieße ich alles mit Federn :-)
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Amantilado am April 08, 2023, 07:31:52 Nachmittag
Hallo
Stimme bourne zu!
Man kann sich viel mit Theorie beschäftigen (was auch gut ist)
Aber eine effektives „spinen“ geht nur mit Rohschaft-Test .. am Besten mit jemandem zusammen, der Erfahrung hat und den Pfeil im Flug beobachten kann.
Rein rechnerisch gibt eine Spinetabelle eine Richtung vor, aber es gibt viel zu viele Variablen! (Tatsächlicher Auszug, Wurfarme Toleranz/Dynamik, Sehne, Pfeilgewicht/Länge…usw…)
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Amantilado am April 08, 2023, 07:38:56 Nachmittag
Rohschafttest habe ich schon einiges gelesen. Aber ab wann ist der sinnvoll?  In der Tat schieße ich alles mit Federn :-)

Kurz gesagt;
Die Federn dienen nur zur zusätzlichen Stabilisation im Flug. Der Pfeil sollte auch ohne Federn „gut und gerade“ fliegen.
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: bourne am April 08, 2023, 07:47:49 Nachmittag
Rohschafttest habe ich schon einiges gelesen. Aber ab wann ist der sinnvoll?  In der Tat schieße ich alles mit Federn :-)

Sinnvoll ist er genau bei Deiner Frage: welcher Pfeil (Spine, Spitzengewicht, Dein Auszug, Dein Release, Deine Form) kommt gut und sauber am Shelf vorbei und welcher nicht. Um zu sinnvollen Ergebnissen zu kommen, braucht man allerdings eine halbwegs solide (=reproduzierbare) Technik.
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: DerSven am April 08, 2023, 07:56:20 Nachmittag
Ok, erstmal danke..... also weiter üben, und wenn man Lust hat Rohschafttest......ob er gerade oder schief steckt. werde ich noch hinbekommen .....

Was ist mit dem nicht vorhandenen Unterschied?  500 700 egal?  :-)

Lieben GRuß
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: bourne am April 08, 2023, 08:05:27 Nachmittag
Ok, erstmal danke..... also weiter üben, und wenn man Lust hat Rohschafttest......ob er gerade oder schief steckt. werde ich noch hinbekommen .....

Was ist mit dem nicht vorhandenen Unterschied?  500 700 egal?  :-)

Lieben GRuß

Beim Rohschafttest wird das nicht beides gleich gut fliegen :)

(Mit Centershot und modernen Bögen hat man aber durchaus ein breites Spektrum, in dem Pfeile befiedert ganz gut fliegen, aber halt nicht perfekt)
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Clemens am April 08, 2023, 08:21:17 Nachmittag
Hier findest du vielleicht etwas Hilfe:
https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=3000.msg51508#msg51508

Videos gibt es unzählige dazu. Gut fand ich unter anderem zB:
https://youtu.be/Y82UY0AszKc

Ich habe mich relativ früh am Rohschaft probiert und es hat solala funktioniert. Ich behaupte, dass meine damaligen ausgeschossenen Pfeile nicht merklich besser flogen als die fertig gekauften. Im moment bin ich grad dabei ein neues Set Pfeile auszuschiessen mit einem Jahr mehr Erfahrung und Pfeil-Wissen. Vermutlich werde ich nächstes Jahr mit einem milden lächeln auf diesen Versuch zurückblicken..

Aber ich denke, wenn man gerne rumbastelt und probiert (und unzählige YouTube videos schaut und AC beiträge liest) sollte man sich nicht davon abhalten lassen. Es ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert finde ich.

Plan B - zum kompetenten Händler gehen und dort Pfeile machen lassen. Oder jemanden kennen der richtig Plan hat.

Viel Spass!  :bow:

Ps: beim Rohschaften langsam die Distanz erhöhen. Die Löcher in meiner Garagenwand gäbe es nicht hätte ich darauf geachtet  ;D
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Amantilado am April 08, 2023, 08:27:35 Nachmittag
Kann allem Gesagten nur zustimmen!
Bei Centershot (wie Deinem neuem Kinetic Mittelteil)
Kannst du immer etwas steifere Pfeile wählen.
Bei 10-15 m ist der Unterschied auch nicht so groß.
Hier ein Spinerechner für den Anfang;
http://server.maiweg.eu/spinerechner.php
Ich würde bei deinem 28,5-29 Zoll Auszug und den 36 Pfund mit 600er Warrior Carbon oder 35-40# Holzschäften anfangen und dann durch unterschiedliche Spitzen Gewichte und kürzen nach oben oder unten justieren…
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Irnschen am April 08, 2023, 08:30:41 Nachmittag
Hi Sven, mit den Holzschäften würde ich keinen Rohschafttest durchführen. Die werden mit hoher Wahrscheinlichkeit abbrechen, wenn sie in die Scheibe einschlagen.
Vielleicht kannst Du von einem 500er und einem 70er0, nach und nach mehr Feder abschneiden. Irgendwann merkst Du einen Unterschied und kannst durch Schaftlänge und Spitzengewicht gegensteuern, bis der Pfeil ohne Federn halbwegs gerade fliegt. Wenn Du von dem 500er gleich die ganze Federfläche abschneidest, wird der Pfeil, je nach Größe des Zieles, daran vorbei fliegen.
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Daniel124 am April 08, 2023, 08:42:54 Nachmittag

... Gruppierungen im Garten auf 15 m innerhalb von  10 cm sind häufig ...

... Oder merkt man den [Unterschied] erst bei größeren Entfernungen? ...

... Wie würdet ihr weitermachen? ...


Ja,wenn ein Spine grob nicht stimmt merkt man das auch mit befiederten Pfeilen auf größere Entfernungen. Abweichungen links / rechts durch falschen Spine kommen dann auch mit Federn raus. Und der Sinkflug setzt früher ein, weil Energie verloren geht durch die stärkere Korrekturarbeit der Federn. Das ganze ist beim Olympic MT geringer ausgeprägt als bei den trad. Bögen.

Wie weitermachen? Rohschafttest :-) Ist keine Raketenwissenschaft, und bei 10 cm Streuung auf 15 Meter schießt du gut genug dafür. Musst dir ja nicht über Promille-Genauigkeit Gedanken machen. Also mit einem grob falschen Spine fliegt ein Rohschaft auf 15 Meter an der Scheibe vorbei. Mit einem einigermaßen getunten Schaft steckt ein Rohschaft auf 15 Meter bei der befiederten Gruppe.

Übrigens: Naturfedern funktionieren bei Regen nur noch bedingt. Passt der Spine, reicht das noch um zu treffen. Passt er grob nicht ... dann nicht.

Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Sampera am April 08, 2023, 08:45:23 Nachmittag
Geh mal näher an die Scheibe (7,5m) und schieß mal je 3 Pfeile. Dann schau dir an wie die Pfeile im Ziel stecken. Zeigen alle 3 Nocks nach rechts: zu hart. Zeigen alle 3 Nocks nach links: Zu weich. (Gilt für Rechtshänder)

Wie schon geschrieben, die Federn (vor allem 4 Zoll) gleichen viel aus. Trotzdem solltest Du statistisch gesehen mit zu harten Pfeilen mehr nach links, mit zu weichen mehr nach rechts schießen (Wieder nur für Rechtshänder)

Ob man als Anfänger oder auch Fortgeschrittener wirklich den perfekten Pfeil braucht wage ich zu bezweifeln. Zielauge mal ein wenig mehr rechts oder links macht mehr aus als nicht ganz perfekte Pfeile ist meine Meinung (falls Du Systemschütze bist)
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: RazFaz am April 08, 2023, 08:49:30 Nachmittag
Hi Sven, mit den Holzschäften würde ich keinen Rohschafttest durchführen. Die werden mit hoher Wahrscheinlichkeit abbrechen, wenn sie in die Scheibe einschlagen.
Vielleicht kannst Du von einem 500er und einem 70er0, nach und nach mehr Feder abschneiden. Irgendwann merkst Du einen Unterschied und kannst durch Schaftlänge und Spitzengewicht gegensteuern, bis der Pfeil ohne Federn halbwegs gerade fliegt. Wenn Du von dem 500er gleich die ganze Federfläche abschneidest, wird der Pfeil, je nach Größe des Zieles, daran vorbei fliegen.

Nur wenn sie nicht passen und die Qualität nicht besonders ist, ich habe schon sehr, sehr viele Rohschafttests mit Holzschäften gemacht und die waren imer aussagekräftig, da waren auch Forenmitglieder anwesend bzw. haben diese bei mir durchgeführt.
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: carpe noctem am April 10, 2023, 08:02:45 Vormittag
Ich würde erstmal deinen Auszug genau ausmessen und dann messen was du genau auf den Fingern hast. Gerade bei Anfängern geht der saubere Pfeilflug im Ablass und in der Rückenspannung unter. Rohschafttest am besten immer mit einer Vergleichsgruppe von befiederten Pfeilen schießen und auf unterschiedlichen Distanzen. Vielleicht ist ein erfahrener Schütze in deiner Nähe der das mit beobachten kann. Denn oft hilft es sehr wenn jemand zweites den Pfeilflug beobachtet aus einer hinteren Position

Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: DerSven am April 13, 2023, 08:17:12 Nachmittag
Wow, vielen Dank für die vielen Antworten. Das gesamte Geschilderte klingt auch sinnvoll, dann mache ich mich da mal dran......

Eine Ketzerfrage habe ich aber, die mag an meiner Unwissenheit liegen:
Wenn ich also mit den Federn relativ zusammen gruppiere, was wird nach dem Rohschafttest mit den besseren, ausgetesteten Pfeilen Pfeilen geschehen, wenn ich jetzt im Moment wie beschrieben keinen Unterschied bemerke?  Werde ich dann einen Unterschied bemerken?   

Ich hoffe, ihr verstehet, was ich meine ?
Erstmal DANK und liebe Grüße
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: tombows am April 13, 2023, 08:53:26 Nachmittag
Wenn du keinen Unterschied zwischen befiedert und unbefiedert merkst, na dann passt dein System. :klasse:
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: DerSven am April 13, 2023, 09:20:40 Nachmittag
Wenn du keinen Unterschied zwischen befiedert und unbefiedert merkst, na dann passt dein System.  :bow:

Das wäre schön und ein genialer Zufall, oder?   Ich meinte, dass ich zwischen 500 , 600 und 700 keinen Unterschied bemerke...... 
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: roscho am April 13, 2023, 09:26:23 Nachmittag
Ich gehe davon aus das du immer noch keinen Rohschafttest gemacht hast …

Wie schon mein Opa schon sagte: Versuch macht Kluch !

Und ein Versuch hat noch keinem geschadet …
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: tombows am April 13, 2023, 09:38:30 Nachmittag
Wenn du keinen Unterschied zwischen befiedert und unbefiedert merkst, na dann passt dein System. :klasse:

Diese Aussage war natürlich MIT Rohschaft gemeint, probier`s, dann wirst es sehen :unschuldig:
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: DerSven am April 13, 2023, 09:42:53 Nachmittag
Da haste Recht, ich les mich gerade ein. Wenn mir jemand vor einem halben Jahr gesagt hätte, was man beim Bogenschießen alles beachten kann.....uiuiuiui....

Werde das mal machen und natürlich berichten....

ABER: Es macht mir auch Spaß, wenn es nicht ganz perfekt ist, das muss ja auch zum Können bzw. Nicht-Können passen----  daher tendiere ich ja auch zum traditionellen Schießen, da ist dann schon genug zu tun und zu lernen.  Nicht weil man da weniger können muss....
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Irnschen am April 13, 2023, 10:04:47 Nachmittag
Ich denke, dass die meisten von uns, Bogenschießen als Hobby betreiben und es ist wunderbar, wenn man Spaß dabei hat. Wenn es Dir also mit deinen jetzigen Pfeilen Spaß macht, würde ich alles so lassen.
Wenn Du deine 3 verschiedenen Pfeile bei Regen schießt, werden die nicht mehr gruppieren. Wenn Du eine größere, turnierübliche Entfernung schießt, werden die Pfeile auch nicht gruppieren, weil die Federn die "falschen" Pfeile mehr bremsen wird als die "passenden".
Wenn Du aber sagst und das meine ich nicht ironisch, ich schieße nicht im Regen und auch nicht auf größere Entfernungen, dann würde ich alles so lassen und Spaß haben.
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: BowLaw am April 13, 2023, 10:11:47 Nachmittag
Da haste Recht, ich les mich gerade ein. Wenn mir jemand vor einem halben Jahr gesagt hätte, was man beim Bogenschießen alles beachten kann.....uiuiuiui....

Werde das mal machen und natürlich berichten....

ABER: Es macht mir auch Spaß, wenn es nicht ganz perfekt ist, das muss ja auch zum Können bzw. Nicht-Können passen----  daher tendiere ich ja auch zum traditionellen Schießen, da ist dann schon genug zu tun und zu lernen.  Nicht weil man da weniger können muss....
Naja, zum traditionellen Schießen gehört es nicht, dass man mit "unpassenden" Pfeilen schießt.
"Irgendwann" bist du dann auch mal soweit, dass du dich fragst "wars jetzt ich oder wars der Pfeil?".
Ich gestehe allerdings, dass ich mittlerweile auch soweit bin, dass ich den Rohschaft "so einigermaßen" ausschieße und mich dann auf die Federn verlasse.
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: roscho am April 13, 2023, 10:12:08 Nachmittag

ABER: Es macht mir auch Spaß, wenn es nicht ganz perfekt ist, das muss ja auch zum Können bzw. Nicht-Können passen----  daher tendiere ich ja auch zum traditionellen Schießen, da ist dann schon genug zu tun und zu lernen.  Nicht weil man da weniger können muss....

Da hast du Recht, ein Rohschafttest ist ganz sicher kein Muss, Bogenschiessen macht auch ohne RST Spaß …

Wenn deine Pfeile gruppieren und du zufrieden bist, ist doch alles gut.

Wenn du aber wissen willst welcher Pfeil wirklich passt, wirst du um einen Rohschafttest nicht herum kommen …
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Ulrich am April 14, 2023, 07:51:25 Vormittag
Wow, vielen Dank für die vielen Antworten. Das gesamte Geschilderte klingt auch sinnvoll, dann mache ich mich da mal dran......

Eine Ketzerfrage habe ich aber, die mag an meiner Unwissenheit liegen:
Wenn ich also mit den Federn relativ zusammen gruppiere, was wird nach dem Rohschafttest mit den besseren, ausgetesteten Pfeilen Pfeilen geschehen, wenn ich jetzt im Moment wie beschrieben keinen Unterschied bemerke?  Werde ich dann einen Unterschied bemerken?   

Ich hoffe, ihr verstehet, was ich meine ?
Erstmal DANK und liebe Grüße

Der passende Pfeil bietet mehr Toleranz bei Technikfehlern. Das heisst, dass die Ausreisser weniger weit abtrudeln.
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Grizzly am April 14, 2023, 10:58:01 Vormittag
Weil Regen genannt wurde.

Ich war mal auf einer völlig verregneten Bezirks- oder Landesmeisterschaft Feldbogen mit dem Langbogen und Holzpfeilen.


Meine Pfeile waren ausgepined, gewogen und mit Gänsefedern bestückt. MEINE Pfeile sind auch bei angelegten und nassen Federn noch gerade geflogen. Bei den meisten anderen mit Naturfedern, die ich gesehen habe konnte man das nicht sagen. Es lagen dann die vorne, die die Arbeit in Rohschaften und sorgfältiges Arbeiten gesteckt haben.

Für mich was das DER Aha Effekt.

Unter ähnlichen Bedingungen hat meine Tochter mit 13 dann mal bei einem 3D Turnier eine damals amtierende Deutsche Meisterin (?, hat sie behauptet) deklassiert... Die hat dann nach etwa der Hälfte frustriert aufgegeben....... Wir haben ihr erst hinterher gesagt, dass sie immerhin gegen eine amtierende IFAA Jugend  3D Europameisterin den Kürzeren gezogen hat. Aber die der Unterschied im Pfeilflug war schon extrem bei den beiden.

Ich baue gerade für meine Frau 2 Sätze Holzpfeile. 25/30 und 35/40. Wichtig: Rohschäfte sind innerhalb 10 g. Und natürlich mehrfach lackiert. Die fliegen auch mit Rohschaft auf ihren beiden Bögen wie an der Schnur gezogen in die Gruppe.

Das ist in meinen Augen eine Arbeit, die sich auch in einem relativ frühen Stadium schon lohnt.   
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: DerSven am Mai 05, 2023, 06:22:34 Nachmittag
Soooo....habe mal ein klein wenig rumprobiert und die nächsten Fragen.....das ist ja wie in der realen Wissenschaft, eine Antwort generiert drei Fragen....

Ich habe erstmal einen meiner Carbon-Pfeile genommen und die Federn abrasiert. Den Rücken oder GRat der die Federn hält habe ich draufgelassen, weil ich gedacht habe, dass Gewicht ist dann schon recht ähnlich.
Mit den Pfeilen und dem Rohschaft ging´s dann raus. 10m, 3under....passt irgendwie. Keine großen Abweichungen von befiederten oder dem blanken Schaft.....größere Entfernung kann ich im Moment nicht machen, ich berichte, wenn ich das geschafft habe......

ABER: Ich habe dann selbstgebaute Holzpfeile genommen , zwei Sätze zum Testen, einen Satz  5/16 30# und einen Satz 11/32 45#, da auch jeweils einen blanken Schaft, erstmal ohne Gewichtsausgleich, dachte, dass mache ich später. Die blanken Holzschäfte (egal. welcher!!!!) sitzen immer so in der Scheibe, dass die Nocke ca. 6-10 cm unten liegt, also Pfeilspitze in der Scheibe, Nocke Richtung Boden. IMMER :wtf:.....Ich habe dann mal den Nockpunkt etwas verschoben, hoch und runter, hat nichts bewirkt......Ich werde das demnächst nochmal testen, ich musste da dann aufhören. Klar, kein Gewichtsausgleich, vielleicht auch grobe Abweichung im Spine, klar, der Carbonblank hat noch die Federgrate drauf., dass kann auch etwas bewirken......aber dass die Carbonis immer gerade stecken (auch der sogutwieblanke) und die blanken Hölzer immer so schief sitzen, fand ich erstaunlich, oder ist das logisch? Was übersehe ich?  :help:
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: Clemens am Mai 06, 2023, 07:30:59 Vormittag
Sind die Holzschäfte wesentlich schwerer und dicker als die carbonschäfte?
Vielleicht ist es ganz banal einfach nur weil der Holzschaft nicht so tief in die scheibe eindringt und deshalb dann auf grund seines Gewichts nach unten hängt.
Titel: Re: Anfänger und seine Pfeilprobleme ?
Beitrag von: DerSven am Mai 07, 2023, 06:21:44 Nachmittag
Nee, das kommt aus der Flugbahn....