Archers Campfire
Bogenschießen => Tipps für Neueinsteiger => Thema gestartet von: Clemens am März 28, 2023, 06:01:26 Nachmittag
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Mein Bogen frisst bei meinen Pfeilen immer dieselbe Feder. Mal kleine bissen, mal große. :eeew:
Woran kann das liegen? Ich hab einen Thread entdeckt bei dem Roscho erwähnt dass "der Rochen" federn frisst.
Gibts ausser dem Rochen noch andere Gründe die ihr beobachtet habt?
Technik? Spine? Nockpunkt?
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Definitiv beides, Nockpunkt und Spine. Je nachdem, ob er unten über das Shelf kratzt, seitlich anschlägt oder - das gibt es auch - das Shelf überhaupt verlässt und neben dem Shelf entlangeiert.
Du könntest Dir ein Malerkrepp oder sowas aufkleben, da sieht man recht schnell, wo er hängenbleibt. Oder Slow-Motion Videos machen.
Oder einen Rohschaftest... 8)
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Auch ein Bild vom Shelf und von den Pfeilen würde bei der Diagnose helfen …
Und: ja es kann alles sein, NP Höhe, Shelfmaterial eigene Form …
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Danke erstmal für die Einschätzungen. Bilder häng ich hier dran.
Das mit dem Malercrep versuch ich morgen mal und werde berichten.
Meine derzeitigen pfeile sind etwas zu weich ich glaube dass das zumindest ein Teil des problems ist. Ich habe den Federnfraß zwar auch bei passenden pfeilen beobachtet allerdings längst nicht so extrem und nach viel viel mehr schüssen.
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Man sieht es am Shelf hinten, ganz aufgeraut ..
Da frisst das Shelf die Feder
Hast du die NP Höhe ausgeschossen ?
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Moin, hier ist Woody, ich würde das Leder auf dem Shelf an der zu dir zeigenden Seite ausschärfen und wie wärs mit dem Donadonistyle (Leitfeder nach innen). Meine Pfeile sahen früher ähnlich aus, nach dem Drehen der Leitfeder wars damit vorbei und ich schieß jetzt schon seit Jahren so. Dies hier zusätzlich zu den Tipps von Roscho.
Viel Erfolg beim Federfressen- äh testen ;) und
munter bleiben
Euer Woody
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Hast du die NP Höhe ausgeschossen ?
Jo hab ich gemacht. Von der höhe her war der Rohschaft unauffällig aber tendentiell zu weich.
Ich weiß jetzt mal was alles ein Problem darstellen kann und werd einfach nacheinander mal eure Tipps ausprobieren. Danke!
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Trotzdem, NP leicht nach oben und schauen, was passiert. Für mich sind die gnazen Tests und auch die Rechner Hilfen. Nicht mehr und nicht weniger.
Am Ende entscheidet das Gesamtsystem und dazu gehört auch die menschliche Komponente.
Wann hast du den Rohschaft test gemacht ? Mit oder ohne dem Leder.
Klar, wenn Rohschaft und Pfeile passen, sollte es stimmen. Die Federn sind aber weich und werden "weggedrückt", streifen aber trotzdem leicht. Also theoretisch ok, praktisch Schei.. 8)
Dazu noch die Unregelmässigkeiten der Handhaltung und des Release..... U.U. reicht ein mm nach oben und gut ist.
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Und dann gibt`s da ja auch noch die Komponente, die hinter der Sehne steht ...
Deshalb kommt von mir stets der Ruf nach dem zweiten Augenpaar.
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Oder NP leicht nach oben, etwas Lippenstift aufs Shelf und das Ganze noch einmal. Besser etwas viel höher und dann langsam nach Unten. Bis die Feder farbig wird und dann leicht nach oben.
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Auf dem Bild sieht es so aus, als hast Du nur einen (oberen) Nockpunktbegrenzer. Dann kann es sein, dass der Pfeil beim Lösen nach unten rutscht.
Probier daher einmal einen zweiten unteren Nockpunktbegrenzer aus. Ggf. hilft das.
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Hast du schon verraten, wie du die Sehne ziehst (3 unter/split)? 2 NP-Begrenzer sind immer gut, evtl. noch etwas höher und dazu ein Streichholz unter das Rochenleder am Shelf.
Puristen werden (zurecht) meinen, letzteres wäre keine tiefgreifende Fehlerkorrektur, aber es könnte ein Lösungsweg sein.
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unter das Rochenleder am Shelf.
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Ich bin sicher, dass das kein Rochenleder ist.
Die Hornplättchen sind so hart, dass man daran kaum Abnutzungsspuren erkennen würde......dafür umso mehr an Federn und Pfeil.
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Erstmal das Shelf komplett neu machen....man sieht auch das der Pfeil vor dem Pivot aufliegt...etwa auf Höhe der Zierverleimung...
Auf jeden Fall zweiteilig und nicht so in die Kurve gepappt...
Wenn Leder, dann ein hartes Glattleder....am einfachsten ist selbstklebender Klettflausch, ich mache gerade auch gute Erfahrungen mit Gleitfilz für Möbel, gibt's für 1-2 € in verschiedenen Stärken im Baumarkt
Und ja ...dat ist kein Rochen
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Woodi hats auf den Punkt gebracht...
Und ich würde das Shelfleder immer 2teilig mit mm Luft dazwischen ausführen.
Aber Nockpunkt 1mm höher und Leitfeder nach innen und Leder hinten abschärfen wird dein Problem lösen. 😄 👍🏻
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Erstmal das Shelf komplett neu machen....man sieht auch das der Pfeil vor dem Pivot aufliegt...etwa auf Höhe der Zierverleimung...
Auf jeden Fall zweiteilig und nicht so in die Kurve gepappt...
Wenn Leder, dann ein hartes Glattleder....am einfachsten ist selbstklebender Klettflausch, ich mache gerade auch gute Erfahrungen mit Gleitfilz für Möbel, gibt's für 1-2 € in verschiedenen Stärken im Baumarkt
Und ja ...dat ist kein Rochen
Neumachen mit dem Klettflausch hab ich schon mal eingeplant. Das jetzige Leder ist durch..
Kann man den flausch für beide Teile nutzen oder nur für die Auflagenseite?
Mit dem Nockpunkt werd ich auch nochmal spielen und die Leitfeder nach innen probier ich auch aus :thankyou:
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Ja klar geht das auch für die Seitenanlage
Auch kannst Du z.B. durch "unterfüttern" Deinen evtl.zu weichen Pfeil etwas korrigieren
Einfach einen schmalen Schnipsel am Anlagepunkt senkrecht aufkleben und dann das größere Stück drüber kleben...
Da musst Du Muße zum Experiment haben....Ein ordentlichches Shelf lohnt sich !
Danach kommt die Nockpunkthöhe....und den dann zweifach
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Du meinst am seitlichen Anlagepunkt wie auf dem Foto markiert?
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Schau mal... So sehen meine Shelfs aus... 😄
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Und2
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- also ich dachte immer das ist normal, dass die Federn nach längerem Gebrauch etwas ausgefranst aussehen - so sehen die von mir und meinem Mann genutzen Federn alle nach einer Weile aus. Ich habe nochmal alles geprüft: Nockpunkt stimmt, Spine stimmt (sowohl bei Holz- als auch Carbonschaft), Shelf stimmt (Arni baut da keinen Mist ;)) - nur mein Ablass hat noch Entwicklungspotential...
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- also ich dachte immer das ist normal, dass die Federn nach längerem Gebrauch etwas ausgefranst aussehen - so sehen die von mir und meinem Mann genutzen Federn alle nach einer Weile aus. Ich habe nochmal alles geprüft: Nockpunkt stimmt, Spine stimmt (sowohl bei Holz- als auch Carbonschaft), Shelf stimmt (Arni baut da keinen Mist ;)) - nur mein Ablass hat noch Entwicklungspotential...
Wenn du denkst der Nockpunkt passt,
hast bei 1mm höher nichts verpasst.... :klasse:
Mit Rohschaft darfst nämlich nicht immer davon ausgehen, daß es mit Federn auch passt.
Deshalb auch immer den Donadoni- Style testen und Leitfeder auf 15 Uhr zum Fenster (Rechtshänder).
Wenn die Pfeile so ohne jeden Schlenker fliegen, würde ich es immer so machen,
dann wird die untere Feder meist an der Kante vom Shelf durch das Paradoxon vorbeigeleitet.... :klasse:
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- na dann mache ich das mal so - Danke für den Tip
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kleines Update was ich so gemacht hab und was es gebracht hat.
Ich habe alle Vorschläge mit dem zu weichen Pfeilsetup ausprobiert und die Pfeile sind im Ergebnis okayish geflogen. Der Rohschaft war für mich mit den 800ern nicht zu retten. Ich glaub ich hätt den so weit kürzen müssen dass ich mir ins shelf schiesse um den steif genug zu bekommen. ;)
Ich hab mir dann einen Satz Skylon Bentwood 700er geholt. Die hatte ich schon mal als fertigpfeile und die sind ganz gut geflogen und auch nicht zu teuer.
Diese habe ich nun von voller länge immer in 0.5" schritten gekürzt und dabei den Flug des vor allem befiederten Schafts beobachtet. Ich habe mich hierfür an Clay Hayes Methode orientiert (https://youtu.be/pE2YHfr2rXA)
-> in short: Tune erst den befiederten schaft so, dass er gerade ausm Bogen geht und mach dann den Rohschaft.
So hab ichs dann gemacht. Ich hab mich dabei mit der Slowmo des Pixel (1/8) gefilmt. Man erkennt so absolut ausreichend den Pfeilflug und ich konnte verlässlich "zu weich" oder "passend" reproduzieren. Ich war damit also für mich sehr erfolgreich. Der befiederte Schaft geht sehr schön aus dem Bogen und er fliegt, bei guter technik, dort hin wo ich es gerne hätte.
Der Rohschaft allerdings.. der ist eine ecke zu weich. Und das bleibt er auch. Beim kürzen der 700er bin ich bei meiner Schmerzgrenze angelangt. Auch Spitzen- und Pfeilgewichttechnisch.
Aber für mein können reicht das fürs erste ganz leicht. (Ich schiesse die traditionellen 3D Distanzen oder zu Hause auf die Scheibe.)
Ich glaube das nächste mal versuch ich einen 600er Satz in voller Länge und kürze mich zum Ziel. Auch beim Spitzengewicht werde ich mich deutlich nach oben bewegen stichwort: schwere inserts - um mehr testbandbreite zur Verfügung zu haben.
Danke nochmal für euer Schwarmwissen! :youRock:
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-> in short: Tune erst den befiederten schaft so, dass er gerade ausm Bogen geht und mach dann den Rohschaft.
Danke nochmal für euer Schwarmwissen! :youRock:
Na so was hab ich ja noch gar nicht gehört? 😂😂😂
Der 1. April ist doch schon vorbei.... 😄
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Wenn du deine Art zu tunen gefunden hast ist das prima, aber generell ist die Vorgehensweise verkehrt.
Gut, wenn man gar nicht weiss wo man hinlangen soll, dann kann man ja durchaus ein paar befiederte Pfeile (ausgeliehen) fliegen lassen, damit man weiss wo man beim Tunen anfangen soll.
Aber dafür gibt es ja eigentlich die Spinerechner.
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Ich hab den thread (die wichtigsten Teile..) zum Rohschafttesten und Pfeilauswahl hier im Forum mehrmals gelesen und mir ist natürlich bewusst, dass die Reihenfolge eigentlich verkehrt ist.
Also ich habe das Video so verstanden:
Rohschaft ist wichtig und hat absolut seinen platz aber ist schwierig. Bist du noch nicht so gefestigt damit dann mach doch erstmal so wie ich (Clay Hayes) es dir hier im Video zeige, taste dich ran und ärger dich dann weniger weils gar nicht funktioniert.
Und das hat wirklich prima geklappt muss ich sagen. Vorallem konnte ich für mich nachvollziehbar Veränderungen darstellen und Schussbilder reproduzieren.
Schaut euch das Video doch an und wir reden hier über die Stellen die euch irritieren und ich kann dann auch nochmal kontrollieren ob ich das richtig verstanden hab. Am Englisch wirds eher nicht liegen, aber vielleicht an der Erfahrung mit Pfeiltuning ;). Ich möchte hier keine Seite ergreifen und ein Video eines Youtubers verteidigen oder gar behaupten, dass seine die einzig wahre Methode sei. Mir gehts hier darum aus dem ganzen wieder ein Stück mehr Erfahrung mitzunehmen.
Sidenote:
Wenn man "gar nicht weiß wo man hinlangen soll" kann man nicht Tunen. Ich nähere mich mit Spinetabellen der Schafthersteller und Spinewertrechnern (Quellen aus dem AC Forum) an meinen "Sollspine" an. Und der rest ist dann eben probieren. Macht ihr das anders?
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@Clemens
ich find an deiner Vorgehensweise nichts Schlechtes, ich für mich sehe den Rohschafttest als Bestätigung
der Vermutung des Tunings. Ich schieße auch oft vorher mit Befiederung und dann zusätzlich den Rohschaft.
Wenn der RS dann ausreißt, dann kann ich immer noch fein-tunen. wenns passt is gut.
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Und der rest ist dann eben probieren. Macht ihr das anders?
;D Nein.
Ich probiere auch rum und mache es falsch.
Bei mir ist es so, dass ich eine bestimmte Pfeillänge erreichen will und damit murkse ich dann rum.
Der Kollege im Video schießt auf Stroh - da ist es unmöglich einen Rohschaft zu ermitteln, da der Pfeil am Ende "irgendwo" steckt.
Wenn ich das richtig begriffen habe will er zunächst einmal Holzpfeile tunen (da bin ich mir aber nicht sicher).
Bei Holzis scheint es allerdings wirklich so zu sein, dass diese gerne mal bei einem falschen RST brechen - da ist ein "Vorabtuning" sicherlich sinnvoll.
Ansonsten - siehe vorher - wenns klappt, warum nicht ?
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JA, der Badner Tom hat das mal in Buch gemacht. Hat für ein nettes Feuerchen gereicht :pop:
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Also der Kollege im Video schießt selbst geschnitzte Holzbögen mit Minimal-Shelf. Da ist das vorherige Ermitteln des Spines mittels Rechner oder Erfahrungswert eher unscharf.
Wenn man bei diesen Rahmenbedingungen dann Rohschäfte aus Holz schießt und das passt nicht, brechen die Schäfte beim Einschlag in die Scheibe ab.
Daher hat Hartl für das Ausschießen des passenden Pfeils bei diesen Rahmenbedingungen mal empfohlen mit befiederten Schäften anzufangen, und die Federn schrittweise zurückzuschneiden bis nur noch der Federkiel am Schaft übrig ist.
Für auf Center geschnittene Shelfs und Carbon kann man sich das sparen. Für einen neuen Bogen kauft man den naheliegenden Spine 1x und jeweils 1x eine Nummer weicher und härter sowie verschiedene Spitzengewichte. Dann kann man den idealen Schaft für diesen Bogen ausschießen in der richtigen Länge.
Verschwendet ist da nix, man hebt die Rohschäfte auf und hat irgendwann einen Fundus für weitere eigene Bögen und Kollegen.
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Also der Kollege im Video schießt selbst geschnitzte Holzbögen mit Minimal-Shelf. Da ist das vorherige Ermitteln des Spines mittels Rechner oder Erfahrungswert eher unscharf.
Wenn man bei diesen Rahmenbedingungen dann Rohschäfte aus Holz schießt und das passt nicht, brechen die Schäfte beim Einschlag in die Scheibe ab.
Daher hat Hartl für das Ausschießen des passenden Pfeils bei diesen Rahmenbedingungen mal empfohlen mit befiederten Schäften anzufangen, und die Federn schrittweise zurückzuschneiden bis nur noch der Federkiel am Schaft übrig ist.
Für auf Center geschnittene Shelfs und Carbon kann man sich das sparen. Für einen neuen Bogen kauft man den naheliegenden Spine 1x und jeweils 1x eine Nummer weicher und härter sowie verschiedene Spitzengewichte. Dann kann man den idealen Schaft für diesen Bogen ausschießen in der richtigen Länge.
Verschwendet ist da nix, man hebt die Rohschäfte auf und hat irgendwann einen Fundus für weitere eigene Bögen und Kollegen.
Perfekt erklärt, mit dem Fundus der aufgehobenen Rohschäfte mach ich es auch so. 👍🏻😊
Clay's Empfehlung bezieht sich natürlich in erster Linie auf Holzpfeile, die wenn etwas abweichend, gerade beim Selfbow wo der Pfeil ja deutlich um den Bogen geschlängelt wird, viel eher schräg einschlagen und dann brechen.
Das Paradoxon ist da um ein vielfaches mehr ausgeprägter, wie bei einem mittig geschnittenen Bogen.
Hier im Clip auch gut zusammen gefasst.
https://youtube.com/clip/UgkxOqIs-dHXw0n78jS4nazcb3XZHgsteYA3