Archers Campfire

Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 09:54:26 Nachmittag

Titel: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 09:54:26 Nachmittag
... bzw. hab' sie wohl noch nie verstanden, da das Folgende mein erster Rohschafttest war. Auf jeden Fall brauche ich eure Hilfe, denn ich kann mir das
folgende Geschehen überhaupt nicht erklären. Was ist passiert?

Bisher habe ich folgende Pfeile geschossen:

- Hersteller / Modell: Beman ICS White
- Spine: 500 (7,1 GPI)
- Länge Pivot Nocke - Insert: 31,3"
- Spitze: 90 gn
- Gesamtgewicht: 432 gn

Das ganze mit folgendem Bogen-Setup

- Hersteller / Modell: W&W Black Wolf
- Länge: 60"
- WA: 35# @ 28"
- Sehne: Fastflight
- Pfeilauflage: NAP Centerrest - auf Center justiert
- Auszugslänge: 29" (Pivot Nocke bis Bogenrücken)

Die Pfeile sind i.d.R. mit Nocke nach rechts eingeschlagen, also meine Annahme: ein wenig zu steif
Zusätzlich lassen sich die Pfeile durch ihre Beschichtung ziemlich schwer ziehen, insbesondere bei Nässe.
Aus diesen beiden Gründen habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Pfeil gemacht. Letztendlich ist's dann folgender geworden:

- Hersteller / Modell: Nijora Tokala
- Original-Länge: 32"
- Spine 600 (6,1 GPI)
- Insert: Nijora Alu 50 gn
- Spitze: TopHat 100 gn (resultierender FOC: 13,4%)

Da der Schaft in 32" ausgeliefert wird, dachte ich genügend Puffer zum Kürzen zu haben, sollte der Pfeil zu weich sein.
Zusätzlich habe ich Spitzen (TopHat) in verschiedenen Gewichtsgrössen geordert. Auf den Rohschaft kam noch ein Wrap und Protektorring (hinten)
und dann gings auch schon los. Nach diversen Videos zum Thema habe ich meine Tests aus ca. 10m Entfernung durchgeführt, wie eben in den Videos gesehen.
Der ungekürzte Rohschaft schlug mit Nocke weit links ein, also viel zu weich (siehe nachfolgende Photos). Nach einigem Kürzen immer noch zu weich.
Selbst als ich den gesamten Puffer aufgebraucht habe (Pfeillänge Pivot Nocke bis Insert 28,1") - die Nocke lag immer noch ein wenig links.
Erst als ich auf eine Spitze mit 85 gn gewechselt bin, hat der Rohschaft gepasst.

So, und jetzt kommt's:
Nachdem ich einen gleichen Pfeil - mit 4" Vanes befidert - auf die gleiche Länge gekürzt habe, und diesen aus ca. 18m geschossen habe, ist dieser zwar
gerade im Ziel eingeschlagen, allerding immer um ca. 15cm zu weit links - und das mehr oder weniger konsistent.
Ich habe dann zur Referenz meine alten Beman ICS und den neuen Pfeil in einer Passe geschossen. Ergebnis: die Bemans lagen auf einer geraden Linie,
der neue Pfeil wieder um ca. 15 bis 20cm zu weit links (siehe nachfolgende Photos).

Jetzt versteh' ich die Rohschaft-Welt nicht mehr und benötige eure Hilfe. Was hab' ich falsch gemacht und woran könnte es liegen, dass der
Pfeil uter der oben geschriebenen Vorgeschichte konsequent zu weit links einschlägt???

Ich bin für jeden Ratschlag äusserst dankbar!!!

Viele Grüße
Ein leicht verzweifelter Marcherio
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 09:55:39 Nachmittag
Hier der noch ungekürzte Rohschaft ...
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 09:56:49 Nachmittag
Nach einigem Kürzen ...
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 09:58:02 Nachmittag
Mehr kürzen ging nicht mehr ... Nocke immer noch leicht links
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 09:59:02 Nachmittag
Erst nachdem ich die Spitze von 100gn auf 85gn gewechselt habe, ein einigermassen gerader Rohschaft ...
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 10:00:28 Nachmittag
Hilfe, der befiederte Pfeil schlägt konsequent zu weit links ein - im Vergleich zu meinen alten Pfeilen (als Referenz in der gleichen Passe geschossen) ...
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 10:01:11 Nachmittag
... und weil's so 'schön' ist nochmal ...
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: roscho am Dezember 18, 2017, 10:05:42 Nachmittag
Eine Entfernung ist immer schlecht, durch das Paradoxon kann der auf 10 m passend anzeigen, auf 15 oder 18 was ganz was anderes.
Hast du noch Rohschäfte ?
Kannst du mal auf andere Entfernungen testen ?
So von 8 bis 18 bis 20 m ?
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 10:11:38 Nachmittag
Hallo roscho,

getestet hab' ich letztendlich von 5m und 10m. Ich habe noch Rohschäfte und könnte bis auf 18m gehen.

Allerdings bin ich derzeit stark verunsichert und frage mich, ob ich noch einen weiteren Schaft kürzen / verballern soll ... ?

Vielen Dank und viele Grüße

Marcherio
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: roscho am Dezember 18, 2017, 10:18:13 Nachmittag
Du wirst wohl nicht drum rum kommen noch einen (oder mehrere) zu verballern wenn du hinter den Rohschafttest steigen willst.
Du hast so 37# auf den Fingern ?
Was ich nicht ganz verstehe: du sagst du hast eine Auszugslänge von 29“ ? Konntest aber deinen Schaft auf 28“ kürzen ?

600 sollten aber grob passen.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: testjan am Dezember 18, 2017, 10:35:43 Nachmittag
Meiner Meinung nach ist es nicht so relevant wo die Nocke hinzeigt, viel wichtiger ist es, wo der Pfeil hinfliegt bzw. wo er steckt. Die Ausrichtung der Nocke ändert sich oft auch mit der Entfernung, ein steifer Schaft fliegt aber (fast) immer nach links.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 10:43:32 Nachmittag
Du wirst wohl nicht drum rum kommen noch einen (oder mehrere) zu verballern wenn du hinter den Rohschafttest steigen willst.
Du hast so 37# auf den Fingern ?
Was ich nicht ganz verstehe: du sagst du hast eine Auszugslänge von 29“ ? Konntest aber deinen Schaft auf 28“ kürzen ?

600 sollten aber grob passen.

Das mit dem Verballern hab' ich fast schon befürchtet ...

Die Auszugslänge von 29" ist bis zum Bogenrücken gemessen. Die Pfeilauflage befindet sich ja quasi noch vor dem Bogenrücken (oder dahinter, je nachdem wie rum man's sieht). Der Pfeil liegt aktuell also noch knapp auf der Pfeilauflage - weniger geht quasi nicht mehr ...
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 18, 2017, 10:51:24 Nachmittag
Meiner Meinung nach ist es nicht so relevant wo die Nocke hinzeigt, viel wichtiger ist es, wo der Pfeil hinfliegt bzw. wo er steckt. Die Ausrichtung der Nocke ändert sich oft auch mit der Entfernung, ein steifer Schaft fliegt aber (fast) immer nach links.

Danke für die Info! Der Rohschaft ist beim Test (5m / 10m) mehr oder weniger immer in der Mitte eingeschlagen. Erst der befiederte Pfeil hat (bei ca. 18m) Probleme gemacht ... 
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: roscho am Dezember 18, 2017, 10:57:40 Nachmittag
Der zu steife Schaft ist nicht immer links !
Das ist eben das Archers Paradoxon - er schlängelt sich nach vorne - mit einer stärkeren Abweichung nach links.
Je nach Entfernung kann auch ein steifer Schaft rechts einschlagen.
Sollte er wirklich zu steif sein müsste auf 10m eine 150 gn Spitze wahre Wunder bewirken - dann müsste der befiederte in der Richtung passen (von der Höhe kann er etwas tiefer sein)
Also wenn du willst - nicht schneiden erst mal mit Spitzengewicht bis rauf zu 200gn spielen.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: testjan am Dezember 18, 2017, 11:06:26 Nachmittag
Mir ist ein steifer Schaft noch NIE, auch nicht beim Test mit Holzschäften, die ja kreuz und quer fliegen, wenn sie nicht passen, nach rechts geflogen. Möglich, dass es das gibt. Erlebt oder gesehen habe ich das noch nie und ich habe wirklich viele Pfeile gerohschaftet.

Gerade zu steife Schäfte zeigen das deutlich, eben weil das Paradoxon hier nicht funktioniert, sie biegen sich eben nicht weit genug durch. Bei weichen Schäften ist das anders, oder es kann anders sein. Die biegen sich wie sie wollen und fliegen nicht zwangsläufig nach rechts. Bzw. nicht auf jede Distanz.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: aurelium am Dezember 18, 2017, 11:11:36 Nachmittag
Um das Tuning zu vereinfachen, beschränke ich mich (noch) auf den statischen Spine und das Spitzengewicht, von denen ich mir ein Sortiment zum Durchprobieren zugelegt habe. Für Zuggewichte zwischen 35-40# habe ich also 700 und 600 Schäfte gleicher Länge (passend zu meinem Auszug) in blank und befiedert und teste dann einfach die Spitzen durch bis eine passt. Dann weiß ich was ich für den neuen Satz Pfeile bestellen muss.

Es gibt fast immer verschiedene Kombis die passen, z.B.
- 600 mit 100gn Spitze und Naturfedern ohne Wrap
- 700 mit 70gn Spitze und Plastikfetches auf Wrap

fliegen bei mir beide gleich gut mit 35# auf den Fingern. 500 war schon nach Überschlagsrechnungen in jedem Fall zu steif, denn ich wollte keine super-schweren Spitzen vorn drauf haben (zu kopflastig). Ich denke auch, dass die zu hart sind für dein Setup.

Ach ja, und der Wolf ist sehr weit über Mitte geschnitten. Bei 100% Center Shot kann es passieren, dass der Pfeil sich mit jedem Schuss zufällig zuerst in eine andere Richtung biegt. Justiere die Auflage einen kleinen Tick aus dem Center nach außen, damit die Richtung für das Paradox vorgegeben ist. Bei mir hat das Wunder gewirkt.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Mercenario am Dezember 19, 2017, 02:24:35 Vormittag
Das mit der Center justage kam mir auch in den Sinn zumal die Durchmesser der unterschiedlichen pfeiltypen minimal anders sein können
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Stringwistler am Dezember 19, 2017, 08:47:21 Vormittag
Ihr habt alle hier Recht und das mit dem Centercut wird auch den Erfolg bringen.
Solche Tests sind immer besser zu 2 zu machen, weil der Schütze nicht immer selbst den ersten Schlenker des Paradoxon sieht.
Ein 2. Beobachter dee hinter dem Schützen steht kann das genau beobachten.
Das mit der schweren Testspitze hatte ich jetzt als nächstes auch vorgeschlagen und wenn du die jetzt bestellen musst, Dann leg dir zum testen gleich ein Set von 70-150gn in 10gn Schritten zu, Die brauchst du immer wieder und sind billiger wie dein verschnittener Pfeil...  :klasse:
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: testjan am Dezember 19, 2017, 09:07:00 Vormittag
Centercut! Das hatte ich überhaupt nicht gelesen, ist aber sehr wichtig. Eigentlich die Basis, wenn der Schaft über der Mitte liegt, fliegt kein Pfeil vernünftig.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: cweg am Dezember 19, 2017, 11:18:32 Vormittag
Entweder der Rohschafttest klappt nach relativ wenig Veränderung oder ich mache dann einen Papiertest. Das führt bei mir zu besseren und nachverfolgbareren Ergebnissen.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: nordstern am Dezember 19, 2017, 11:38:04 Vormittag
Ich habe auch den W&W mit 35# und kenne die Problematik, auch mit den Tokala.

Rohschafttest mind. bis 30m, eher mehr, 1-2 Rohschäfte und zwei mit Federn,
bei zu kurzen Entfernungen kann die Richtung der Nocke täuschen, mit Pfeilauflage wird das noch mehr
Den NAP genau auf Center oder leicht negativ geht auch, der Test wird einfacher mit etwas positivem Center

Bei mir war es letztendlich die Serienstreuung bei den Tokala, ist aber schon 2 Jahre her. Aus einem 12er Satz vier zu weich
und drei zu steif. Das hat mich einige graue Haare gekostet. Der statische Spine war nämlich gleich.

Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 19, 2017, 07:04:49 Nachmittag
Centercut! Das hatte ich überhaupt nicht gelesen, ist aber sehr wichtig. Eigentlich die Basis, wenn der Schaft über der Mitte liegt, fliegt kein Pfeil vernünftig.

Wirklich? Und ich dachte die Compounder verschiessen ihre Pfeile alle per Centercut über Mitte ???

Kann man das mit dem 'nicht vernünftig über die Mitte fliegen' irgendwie nachvollziehbar erklären? (zumindest meine alten Bemans fliegen ja konsistent geradeaus über die Mitte geschossen (wenn mein Release passt) ?
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 19, 2017, 07:08:37 Nachmittag
...
Ach ja, und der Wolf ist sehr weit über Mitte geschnitten. Bei 100% Center Shot kann es passieren, dass der Pfeil sich mit jedem Schuss zufällig zuerst in eine andere Richtung biegt. Justiere die Auflage einen kleinen Tick aus dem Center nach außen, damit die Richtung für das Paradox vorgegeben ist. Bei mir hat das Wunder gewirkt.

Ich dachte immer die Biegerichtung hängt in erster Linie davon ab, dass die Sehne über die Finger der Zughand in eine Richtung abgelenkt wird und von dieser Richtung ihre Kraft auf den Pfeil überträgt (wobei die Richtung der Ablenkung über die Zughand immer die gleiche sein müsste) ???

Den Pfeil ein wenig links vom Center rausspitzen zu lassen werde ich dennoch ausprobieren! Danke für den Tip
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 19, 2017, 07:11:08 Nachmittag
Das mit der schweren Testspitze hatte ich jetzt als nächstes auch vorgeschlagen und wenn du die jetzt bestellen musst, Dann leg dir zum testen gleich ein Set von 70-150gn in 10gn Schritten zu, Die brauchst du immer wieder und sind billiger wie dein verschnittener Pfeil...  :klasse:

Das hatte ich vergessen zu erwähnen. Testspitzen hatte ich von 20gn bis 150gn geordert. Selbst nachdem ich die 150gn aufgesetzt hatte, war der Pfeil immer noch linkslastig.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: testjan am Dezember 19, 2017, 07:28:27 Nachmittag
Erklären kann ich es nicht, auf jeden Fall bekommt ein Pfeil, der „über der Mitte“ liegt, also dessen Spitze rechts der Sehne rausguckt wenn man von hinten peilt, einen falschen Impuls und setzt das Paradoxon außer Kraft.

Bei Compoundern liegt der Pfeil exakt in der Mitte, weder links noch rechts vom Center. Die lösen aber auch symmetrisch (Release) und schießen oft harte Schäfte. Manche sagen auch „zu steif gibts nicht“.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: aurelium am Dezember 19, 2017, 07:51:20 Nachmittag
Zitat
Ich dachte immer die Biegerichtung hängt in erster Linie davon ab, dass die Sehne über die Finger der Zughand in eine Richtung abgelenkt wird

Das ist richtig, aber die Position der Strike Plate (Pfeilanlage) spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle. Das bildet zusammen eine Einheit und ist daher auch bei jedem Schützen etwas anders. Evtl. ist sie für dein Release zu nah am Bogenfenster.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Brandy am Dezember 19, 2017, 07:56:44 Nachmittag
Man muss bedenken dass Rohschäfte halt auch krass anfällig gegen Lösefehler oder Bogenverreisser (schlechte Rückenspannung etc) sind.
Und dass - wie schon geschrieben - mehrere Entfernungen wichtig sind - also vor alle die grossen.. ich hab das auch nie so recht verstanden bzw sagen wir so - nachvollziehen können warum Pfeile mal so mal so stecken.. logisch ist es erklärbar aber dann stecken sie doch wieder komisch entgegen jeder Logik. Fakt ist aber: Wenn der Pfeil passt fliegt er - sofern man gut geschossen hat - schnurgrade und quasi wie befiedert. DANN sollte er auch mit Federn gut fliegen.

Deinen Fall kann ich mir nur so erklären dass die Pfeile bei dir irgendwie "schief" raus gehen (Ablass, verreissen des Bogenes etc - grad bei nur 10 m schnell passiert) und du dann quasi "überkompensiert" hast beim Pfeiltuning - und ausserdem deinen "inneren Joystick" auf den Flug angepasst hast  - so dass dann der befiederte Pfeil - der dann von den Federn korrigiert wird - plötzlich daneben trifft.. .

Ich fand es immer hilfreich zum einen mehrere Rohschäfte zu haben so dass ich 3 er Serien schiessen kann ohne hin und her zu laufen und ausserdem noch 3 oder 4 befiederte "grundsätzlich ok fliegende" Pfeile zu schiessen um quasi den "Schussflow" konstant zu halten.. also immer erst 3 normale Pfeile schiessen, dann einen Rohschaft..

 :bow:

Da ich intuitiv schiesse würde ich den Schuss evtl an ein verschobenes Trefferbild anpassen - somit ist das dann nicht mehr aussagekräftig..
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: sternengammler am Dezember 19, 2017, 08:08:30 Nachmittag
Was auch noch nicht ganz uninteressant ist, ein Kollege aus einen anderen Verein hat mir erzählt, dass gerade beim Tokala erhebliche Abweichungen im Spine vorkommen können. Sie hätte schon bis zu einem ganzen Spinewert unterschied gemessen. (Kann ich jetzt nicht bestätigen, da ich keinen Spinewertmesser habe).
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 19, 2017, 11:07:20 Nachmittag
Erklären kann ich es nicht, auf jeden Fall bekommt ein Pfeil, der „über der Mitte“ liegt, also dessen Spitze rechts der Sehne rausguckt wenn man von hinten peilt, einen falschen Impuls und setzt das Paradoxon außer Kraft.

Bei Compoundern liegt der Pfeil exakt in der Mitte, weder links noch rechts vom Center. Die lösen aber auch symmetrisch (Release) und schießen oft harte Schäfte. Manche sagen auch „zu steif gibts nicht“.

Danke für die Aufklärung! Ich glaube da habe ich Dich missverstanden. Mit 'über die Mitte schiessen' hatte ich gemeint, dass die Pfeilauflage den Pfeil genau auf Center stellt.
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 19, 2017, 11:14:58 Nachmittag
Das ist richtig, aber die Position der Strike Plate (Pfeilanlage) spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle. Das bildet zusammen eine Einheit und ist daher auch bei jedem Schützen etwas anders. Evtl. ist sie für dein Release zu nah am Bogenfenster.

Danke nochmals für den Hinweis! Ich werde die Pfeilauflage mal ein wenig weiter herausdrehen, so dass der Pfeil wie gesagt ein klein wenig links der Sehne (von hinten gepeilt) herausspitzt. Ich bin mal auf das Schussbild gespannt ...
Titel: Re: Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr
Beitrag von: Marcherio am Dezember 19, 2017, 11:17:39 Nachmittag
...
Ich fand es immer hilfreich zum einen mehrere Rohschäfte zu haben so dass ich 3 er Serien schiessen kann ohne hin und her zu laufen und ausserdem noch 3 oder 4 befiederte "grundsätzlich ok fliegende" Pfeile zu schiessen um quasi den "Schussflow" konstant zu halten.. also immer erst 3 normale Pfeile schiessen, dann einen Rohschaft.
...

Danke für den Tip! Erst in den 'Schussflow' zu kommen um dann den / die Rohschäfte zu schiessen ist wohl nicht verkehrt!