Archers Campfire
Do it yourself => Sehnenbau/ Mittelwicklung/Nockpunkt => Thema gestartet von: sternengammler am November 13, 2017, 10:15:40 Vormittag
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Hey
Ich meine, Guido hätte das damals reingesetzt. Glücklicherweise hatte ich den damals auf meinem Computer gespeichert.
Hier also nochmal das Originalrezept für den meiner Meinung nach genialsten Sehnenwachs der mir bis jetzt untergekommen ist:
"Sehnenwachs
Man braucht nur 2 Zutaten: reines Bienenwachs u. Kolophonium.
Beides bei E-bay gekauft.
Ihr müsst darauf achten, dass ihr das Kolophonium in reiner Form, in Bernsteinfarbener Qualität bekommt.
Das Bienenwachs hab ich in kleiner Tropfenform gekauft, das lässt sich besser portionieren.
3/4 Teile Bienenwachs 1/4 Teil Kolophonium.
Das Colofonium ist ja nichts anderes als reines Baumharz aus Kiefer o. Fichte, anderes muß nicht sein.
Es ist ratsam die harten Brocken möglichst klein zu bekommen. Das kann man am besten durch zerschlagen in einer dicken Plastiktüte erreichen. Zum aufkochen nehme ich eine saubere innen verzinkte Konservendose, die ich am Rand mit einer Zange eindrücke u. einen Ausgieserschnabel andrücke.
Erst einen Teil des Wachses, so ca. 3-4cm in der Dose erhitzt, dann die Temperatur runter fahren und das Kolophonium in kleinen Portionen darin auflösen.
Wenn man zu viel auf einmal rein gibt, hat man nur einen Klumpen um den Rührstock hängen. Man braucht da anfangs ganz schön Hitze, ein Gaskocher geht da wunderbar. Aufpassen, dass es nicht zu heiß wird, sonst verbrennt das Bienenwachs.
So eine 375ml Dose 3/4 voll braucht da schon min 1/2 bis 3/4 Stunde Rührzeit.
Achtung...beim Einkochen kann der Topf Feuer fangen, also unbedingt im Freien machen u. einen Topfdeckel zum Löschen bereit legen.
Dann bei kleiner Hitze so lange unter ständigem Rühren ohne Blasenbildung köcheln, bis sich das Kolophonium vollständig verflüssigt hat.
Als Form verwende ich Backpapier, das ich 4fach um einen Besenstiel wickle u. zum eingiesen in ein Konservenglas stelle. Das Papier unten gut einschlagen u. mit Tesa sichern. Zum Test ob es dicht ist, könnt ihr Wasser eingiesen. Dieses Füllmuster aber dann wegwerfen o. gut trocken lassen.
Das Papier ruhig 30cm hoch lassen, denn nach dem Erkalten schrumpft das Wachs ca. 5-6cm. Papier kann man dran lassen u. einfach auf 6-7 cm lange Stücke schneiden."
LG Yörk
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Danke Yörk, fürs ausgraben.... :klasse:
Wenn jemand noch mehr solche Sachen findet die mal im Forum gepostet wurden, nur her damit.
Wenn ihr dazuschreiben könnt, von wem die mal waren ist das sehr nützlich und dann wird auch wohl keiner was dagegen haben oder? :ontopic:
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Verkauft mir jemand einen Batzen?
Ich hatte dir schonmal deswegen geschrieben @Guido, das ist aber wohl im Zuge des Crashs untergegangen. Möchte nicht selber panschen.
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Kannst freilich eins haben wenn du willst... weiteres als PM sonst krieg ich wegen "Werbung" wieder eine auf den Deckel.... :troll:
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Hoi zäme
Ich reanimiere den Thread mal wieder. DIY ist lässig. 🙂
Hatte mir vor. einer Weile auch mal Sehnenwachs selber gemacht. Mit Bienenwachs und (gereinigtem) Fichtenharz.
Die Konsistenz ist mE etwas hart, dh es lässt sich schwer auftragen. Pflanzenöl möchte ich nicht viel reingeben, da ich befürchte, dass dieses ranzig wird und das Sehnenwachs auch zu schmierig.
Jetzt lese ich hier von Kolophonium. Das ist ja Harz minus diverse flüchtige Substanzen. Ist Kolophonium besser geeignet als Harz?
Und womit kann man die Konsistenz weicher bekommen ohne (zuviel) Öl zuzufügen?
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Entweder nochmal einschmelzen und etwas Wachs zugeben oder die Scnirrfläche vor dem Auftragen etwas mit einen Feuerzeug/ Gasbrenner anwärmen.
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Hmm, wenn ich mehr Wachs dazugebe, bleibt es ja auch fest.
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Es ist schon ewige Jahre her, dass ich das Sehnenwachs selbst hergestellt hab, das war noch im alten Forum. Aber ich meine je mehr Kolophonium, desto härter das Sehnenwachs.
Meine Erfahrungen decken sich mit diesem Beitrag, vielleicht hilft es dir.
https://www.sinus-archery.de/sehnenwachs-selber-herstellen/
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Oder du schaust einfach hier.... ::)
Sehnenwachs vom Stringwistler (https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=429.0)
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Danke. Hab’s jetzt mit Burgunderharz (Fichte) in den genannten Mengenanteilen versucht. Mal schauen wie es rauskommt. 🙂
Kolophonium ist schwieriger zu bekommen, das Burgunderharz ist ja, meinem Verständnis nach, ein Zwischending.
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Da muss man etwas herumprobieren. Kolophonium hatte ich bei ebay gekauft. Ich kann Montag mal bei mir im Keller gucken, ob ich die Reste noch hab und dir gerne zuschicken.
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Schau mal bei "Kremer Pigmente", da bekommst du alle benötigten Stoffe und mehr...
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Ich habe auch mal selber versucht Sehnenwachs herzustellen. habe sogar noch einen Rest in Benutzung, aber eher im Winter, denn es ist mir zu weich geraten.
Ich habe damals etwas Sonnenblumenöl hinzugegeben. Bis heute ist nichts ranzig geworden. An der Stelle lassen sich bestimmt auch duftende Öle verwenden 🤔
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Mit ätherischen Ölen wäre ich etwas vorsichtig, könnte sein, dass die das Material schädigen.
Andererseits gibt's ja auch das "sense&feel Wax" in verschiedenen Duftrichtungen......
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Es ist auch nicht jedes Bienenwachs gleich. Meincerstes wurde erwas klebrig. Die Bienen hatten dort viel Thymian. Das klebrigere verwende ich für die Enden und Mittenwicklung. Das zweite dann wurde perfekt. Habe übrigens etwas orange (Ätherisches Öl) dazugetan. Duftet herrlich und bis jetzt (2 Jahre) keinerlei Schäden an den Sehnen.
Viel Glück beim Herstellen. Auf die Mischung kommt es an…
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Vielen Dank für eure Tips und Hinweise.
Mein zweiter Versuch geht schon besser, etwas klebrig vielleicht. Wenn ich das Harz etwas mehr „auskoche“, wird das wahrscheinlich anders.
…ob ich die Reste noch hab und dir gerne zuschicken.
Danke für das liebe Angebot. Der Versand in die Schweiz würde vermutlich unnötig teuer. Ich verarbeite mal vorerst meine Harzvorräte. Davon habe ich genug.
Hab’s diesmal in Packpapier, welches ich um ein Rundholz gewickelt und unten eingeschlagen habe, abgefüllt. Mit Malerkrepp gesichert, funktioniert das sehr gut.
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Ich fertige mein Sehnenwachs ebenfalls selbst an und benutze in der Rezptur Bienenwachs, festeren Schuhwachs und Olivenöl. Damit erreiche ich ein in der Tendenz weicheres Sehnenwachs, was den Vorteil hat, dass es beim Wachsen der Sehne nicht einzelne Filamente beschädigen kann ( wenn es zu hart ist).
Jeder der "Wachserzeuger" hat so seine eigene Meinung und danach seine persönliche Rezeptur entwickelt.
Zudem nutze ich aufgebrauchte Klebestifte von UHU, Pattex oder auch Lippenpflegestifte z. B. von Labello. Was Besseres gibt es nicht.
Gruß
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Aufpassen bei der Zugabe von Olivenöl oder anderen Ölen.
Bei flämisch gespleißten Sehnen kann da der Schuss leicht nach hinten aufgehen.
Zu viel Ölanteil lässt nämlich den Spleiß deutlich leichter kriechen und die Sehne längt sich oft länger nach..... ;) :agree:
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Hey zusammen,
ich arbeite aktuell mit purem Bienenwachs (als Imker aber auch an der Quelle)
Einfach in der Hand etwas vorgewärmt und gut.
Hat m. E. n. den echt großen Vorteil quasi keinen Dreck anzunehmen und echt lange zu halten.
Manche Sehnen hab ich noch nie nachfetten müssen...
LG
Alex
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Und da mir im Winter immer das Brennholz und so manch anderes knapp wird, hab ich heute wieder frisch gekocht... 😂👍