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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: Clementine am Oktober 23, 2025, 11:14:00 Vormittag

Titel: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Clementine am Oktober 23, 2025, 11:14:00 Vormittag

Es betrifft das Regelwerk der IFAA.
Das Thema Abpraller und Treffer.
Baum-Abpraller zählen bekannterweise.
Der Baum hat aber auch horizontal auslaufende Wurzeln und diese verlaufen oft an der Oberfläche.
Nun findet ein Schütze, dass der Pfeil eben nicht der Erde entlang, sondern an jener flachen Wurzel abgeprallt ist und anschliessend den Weg ins Ziel gefunden hat.
Also war es ein Baum-Abpraller. Ergo: wird gewertet.

Nun wird vom anderen Schützen argumentiert: Ab wann gilt denn die Definition "Boden-Abpraller"?
Der Verlauf einer Fichtenwurzel ist vom Stamm oft zuerst in diagonaler Linie und weiterer Verlauf zum Teil fast an der Oberfläche des Bodens sichtbar.
Ab wann gehört die Wurzel nicht mehr zum Baum und wird als "Boden" gewertet?

Gibt es dazu eindeutig anzuwendende Richtlinien. Als Targetcaptain bin ich da auch schon ratlos gewesen.

Meine Meinung dazu: (falls es keine bereitstehende Lösung gibt)
Abpraller sind in jedem Fall zu werten! Dort wo die Spitze steckt, das zählt. Egal wie der Pfeil dorthin gefunden hat.
(sonst soll mir am Turnier mal einer zeigen, wie er absichtlich einen Abpraller ins Target schiesst.)

Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 23, 2025, 11:31:59 Vormittag
Und ich dachte bislang: Ein Treffer ist, wenn der Pfeil die Sehne verlassen hat und auf direktem Weg ins Ziel gelangt ist!?
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: rso am Oktober 23, 2025, 11:40:58 Vormittag
Ich kann den Ausgangsbeitrag nicht wirklich ernst nehmen.

Allein das Wort "Abpraller" ist schon anders definiert.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 23, 2025, 11:41:27 Vormittag
Tja, IFAA eben. Die Wenn die Wurzel offen am Boden ist, Teil des Baums Abpraller. Wenn alles andere ist Boden.

Meine persönliche Empfehlung nicht NICHT Regelkonform, werte den Pfeil wie er im Ziel steckt. Wenn es Umwege über den Boden gab, sei es eben so!

Es ist eine Regel die nicht zu exekutieren ist. Also sollte man sie weglassen!
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 23, 2025, 12:19:14 Nachmittag
Drumm wird in meiner Gruppe erst gar kein Abpraller gezählt oder eben vorher ausgemacht, alle Abpraller.

Alles andere ist Verbandshumbug und jeder Verband wills anders..... :eeew:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: rso am Oktober 23, 2025, 12:27:00 Nachmittag
..
Alles andere ist Verbandshumbug und jeder Verband wills anders..... :eeew:

Nein Guido, nicht immer gleich auf die Verbände schimpfen.

Die Frage ist doch eher, woher die Weisheit kommt, dass ein von einem Baum abgeleiteter Pfeil gewertet wird ?
Wo doch gemäß  Sicherheitsbestimmungen des DFBV (Pkt. 1.3.5, vorvorletzter Satz) der Parcours so angelegt sein muß, dass die Pfeilflugbahn zum Ziel frei von Ästen und Bäumen ist.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 23, 2025, 12:34:06 Nachmittag
Der Originaltext lautet "Skids or glances off the ground into the target shall not be counted."

"Ground" ist nicht mit "Erde" oder "Waldbogen" gleichzusetzen, sondern es ist alles, was irgendwie am Boden ist und eben nicht Ast oder Stamm ist.
Die Regel ist dumm beschrieben und man muss auch berücksichtigen, dass ein "Abpraller", wie wir ihn verstehen, im US Englischen eben kein "Skid" ist, sondern ein "Bouncer". Damit wirds schon mal klarer. Drum ist bei solchen Themen immer so ranzugehen, dass man sich fragt "was soll die Regel erreichen, was soll sie verhindern, wie beeinflusst ein Verstoß die Fairness oder die Sicherheit?".

Ich würde es so interpretieren, dass eine Wurzel, die nicht vollständig oberhalb des Bodens ist, ich also nicht drunter durchgreifen kann, und das nicht von der Trefferstelle bis zum Stamm, als "Ground" zu werten wäre. Daraus folgt, dass eigentlich nur Pfeile jenseits direkter Treffer gewertet werden, die durch einen Ast oder ein Gestrüpp abgelenkt wurden, was auch eine sinnvolle Interpretation der Regel wäre.

Daran drangehangen gleich eine Frage: Schuss nach oben, Pfeil steckt unter dem 3D Ziel, das KEINEN Sockel hat. Wie stellt man fest, ob der Pfeil unten im Tier steckt? Die Methode "ich wackel am Tier und wenn der Pfeil mitwackelt, zählt er" geht nicht, man darf das Ziel zum Werten nicht berühren. Den Pfeil auch nicht.

Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Bambus am Oktober 23, 2025, 12:40:55 Nachmittag
..
Alles andere ist Verbandshumbug und jeder Verband wills anders..... :eeew:

Nein Guido, nicht immer gleich auf die Verbände schimpfen.

Die Frage ist doch eher, woher die Weisheit kommt, dass ein von einem Baum abgeleiteter Pfeil gewertet wird ?
Wo doch gemäß  Sicherheitsbestimmungen des DFBV (Pkt. 1.3.5, vorvorletzter Satz) der Parcours so angelegt sein muß, dass die Pfeilflugbahn zum Ziel frei von Ästen und Bäumen ist.


Wie kann man einen interessanten und fordernden Parcour stellen, wenn man nicht mal eine Lücke im Geäst nutzen darf? Dann gibts diese langweiligen Parcoure, bei denen sich die Schwierigkeit zu 90% über die Entfernung zu Killhöhe definiert  :eeew:


Ich frag ja nur so...
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: roscho am Oktober 23, 2025, 12:44:37 Nachmittag
"Daran drangehangen gleich eine Frage: Schuss nach oben, Pfeil steckt unter dem 3D Ziel, das KEINEN Sockel hat. Wie stellt man fest, ob der Pfeil unten im Tier steckt? Die Methode "ich wackel am Tier und wenn der Pfeil mitwackelt, zählt er" geht nicht, man darf das Ziel zum Werten nicht berühren. Den Pfeil auch nicht."

Da hilft nur der Supermann Röntgenblick der festellen kann ob die Metallspitze im Target steckt  O:-)

Ich -liebe- ein ausgefeiltes Regelwerk  :pop:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: rso am Oktober 23, 2025, 12:57:32 Nachmittag
..
Ich frag ja nur so...

Bisserl OT, aber bekanntlich geht es bei Verbandsregeln ja um Wettkämpfe und Meisterschaften.
Und da darf ein Teilnehmer schon erwarten, dass -ungeachtet von Größe, Linkshänder oder Rechtshänder- jeder einigermaßen vergleichbare Wettkampfbedingungen vorfindet.

Kann man verstehen, wenn man sich etwas Mühe gibt. Und kann trotzdem spannend gestellt werden, wenn man es kann (ohne die Konzentration auf max. Entfernung)

Übrigens gibts keine Parcoure, nur Parcours (behauptet jedenfalls der Duden)  ;)

Und zum Thema: wir haben noch nie (bei einer Meisterschaft nach IFAA) einen durch einen Baum abgeleiteten Pfeil gewertet (bzw. darüber diskutieren müssen).
Normal ist doch der Fall, dass der Pfeil den Boden berührt, hier ist es eher das Problem, wer es gesehen hat (und beweisen kann).
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 23, 2025, 12:59:24 Nachmittag

Wie kann man einen interessanten und fordernden Parcour stellen, wenn man nicht mal eine Lücke im Geäst nutzen darf? Dann gibts diese langweiligen Parcoure, bei denen sich die Schwierigkeit zu 90% über die Entfernung zu Killhöhe definiert  :eeew:

Durch Steigungen und Gefälle und vor allem durch die geforderte Präzision. Darum gibts ja höherwertige Trefferflächen, weil das "Kill oder Wound" nicht genug Unterscheidung liefert.
 Andersrum habe ich nicht verstanden, warum es einen Schuss interessanter macht, wenn man durch eine Astgabel schießen muss. Liegts an meiner 1,90m Größe, so dass ich nicht verstehe, dass 1,60 große Leute dann den Schuss Springen nehmen müssen?
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: rso am Oktober 23, 2025, 01:00:41 Nachmittag
..
Daran drangehangen gleich eine Frage: Schuss nach oben, Pfeil steckt unter dem 3D Ziel, das KEINEN Sockel hat. Wie stellt man fest, ob der Pfeil unten im Tier steckt? Die Methode "ich wackel am Tier und wenn der Pfeil mitwackelt, zählt er" geht nicht, man darf das Ziel zum Werten nicht berühren. Den Pfeil auch nicht.

Gemäß 6.4 (SpO DFBV) ist das Berühren des Ziels nicht ausdrücklich verboten, 6.4.4  lässt in Analogie die Wertung durchaus zu (Target Captain)
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: bowmanmane am Oktober 23, 2025, 01:05:21 Nachmittag
Pfeile dürfen vor der Wertung nicht berührt werden. Klar soweit.
Dass das Ziel beim DFBV nicht berührt werden darf, wäre mir neu.
Treffer von unten kann man nur so feststellen.
Wie immer geht's um die goldene Ananas und wer die Hose nicht mit der Kneifzange anzieht, sollte klarkommen.

Ich pflege zu sagen: "Schreibt auf, was ihr wollt!" Wenn's um höhere Weihen geht, die allwissenden Kampfrichter bemühen.

Zuviel Regelwerk, dazu kocht noch jeder sein Süppchen.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 23, 2025, 01:30:00 Nachmittag
..
Alles andere ist Verbandshumbug und jeder Verband wills anders..... :eeew:

Nein Guido, nicht immer gleich auf die Verbände schimpfen.

Die Frage ist doch eher, woher die Weisheit kommt, dass ein von einem Baum abgeleiteter Pfeil gewertet wird ?
Wo doch gemäß  Sicherheitsbestimmungen des DFBV (Pkt. 1.3.5, vorvorletzter Satz) der Parcours so angelegt sein muß, dass die Pfeilflugbahn zum Ziel frei von Ästen und Bäumen ist.

Doch doch... meine Überzeugung und jahrzehntelange Erfahrung, sagen einfach.....

Es kommt schon mal vor, daß einer 1m am Tier vorbeischießen würde (mehrmals selbst miterlebt) und durch einen Baumtreffer doch noch Punkte bekommt. Deswegen gibts ja erst diese Autobahnen für 3D im Wald....Solln sie doch gleich auf die Wiese, dann ist kein Baum im Weg.
Hey... im Wald stehen halt mal Bäume, oder? :agree:
Wenn die Verbände Eier in der Hose hätten, gäbe es "BEI ALLEN" Abpraller zählen nicht.... Punkt.....

Aber damit wie auch so viele andere blöds..... Regelungen wie Bogenköcher Verbote u.s.
versuchen sie Mitglieder in ihr eigenes Lager zu ziehen.
Daraufhin, lassen sich andere Verbände wieder neue noch blöds.... Regeln einfallen.

Und damit Schluss hier für mich.... :unschuldig:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: rso am Oktober 23, 2025, 01:39:15 Nachmittag
..

Es kommt schon mal vor, daß einer 1m am Tier vorbeischießen würde (mehrmals selbst miterlebt) und durch einen Baumtreffer doch noch Punkte bekommt. ..

Naja, mir hat jetzt immer noch niemand die angebliche Regel gezeigt, dass von Bäumen abgeleitete Pfeile als Treffer gewertet werden. Deswegen sagte ich ja ursprünglich, dass ich die ganze Fragestellung für absurd halte.
Behaupten kann man viel, aber wo steht es?
Ich habe ja echt schon einige (offizielle) Geschichten mitgeschossen, aber mit dem Schmarrn war ich noch nie konfrontiert.
Wir drehn uns hier um des Kaisers Bart wegen was?... viel heisser Luft!
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Long John am Oktober 23, 2025, 02:03:11 Nachmittag

Daran drangehangen gleich eine Frage: Schuss nach oben, Pfeil steckt unter dem 3D Ziel, das KEINEN Sockel hat. Wie stellt man fest, ob der Pfeil unten im Tier steckt? Die Methode "ich wackel am Tier und wenn der Pfeil mitwackelt, zählt er" geht nicht, man darf das Ziel zum Werten nicht berühren. Den Pfeil auch nicht.

Ich mache das i.d.R. so, dass ich in der Gruppe abstimme, dass wir am Tier rütteln und sehen, ob sich der Pfeil mitbewegt. Hat bisher jeder als logisch verstanden.

Zum Thema seitliche Abpraller vom Baum: Da im Regelwerk nichts dazu steht. zählt der Pfeil. Egal, ob der Baum 5m seitlich steht.
Bin da aber voll bei Guido: entweder sollten alle Aufsetzer/Abpraller zählen oder keine. Eine Differenzierung zwischen Boden und Baum ist für mich sinnlos.

Ich persönlich würde es begrüßen, wenn alle Pfeile, die im Ziel stecken, zählen. Dann gäbe es keine Diskussionen, ob Aufsetzer oder nicht. Meist haben das ohnehin nicht alle in der Gruppe (gleich) gesehen. Und dem vermeintlichen Ziel ist es letztlich egal, wie der Pfeil reinkam.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 23, 2025, 02:23:47 Nachmittag
... und ich nehme es eben einfach hin, wenn mein Pfeil nicht auf direktem Weg sein Ziel getroffen hat, dann war´s eben ein Fehlschuss. Basta!
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: kungsörn am Oktober 23, 2025, 02:53:17 Nachmittag
Danke Bambus. :youRock:
Wenn man einen sportlichen Charakter hervorheben möchte, dabei die sprichwörtlichen „Autobahnen“ ins Gelände setzt,
die dadurch fehlenden Schwierigkeiten mit immer weiteren Entfernungen realisiert, führt das 3D doch völlig ad absurdum.
Ketzerische Frage: Sind die Parcours im Flachland noch weiter gestellt, als die im bergigen Gelände?

Und bitte nicht falsch verstehen. Ich will Niemanden aus dem 3D-Parcour drängen, egal welcher Bogen und welcher Stiel.
Aber, Bitte Bitte Bitte: Macht aus den wenigen verbleibenden Parcours keine FITA-Schießwiese. Auch nicht wg. irgendwelcher Meisterschaften.

Die Regel, dass Abpraller nicht zählen (egal von wo und was), reiht sich ein in die Liste der Regelwerks-Abstrusitäten von Verbänden, die Ihre Mitglieder mit 3D bei der Stange halten wollen.
Es ist dem getroffenen Tier ziemlich egal, ob der Pfeil auf dem Weg in seinen Körper vorher noch einen Baum touchierte, ein Blatt spaltetet oder den Boden oder eine Wurzel.
Und auch, ob die Wurzel Teil des Bodens ist oder der Boden Teil der Wurzel oder ob der Boden nicht mehr als x,y % seiner Gesamtlänge verdeckt.
 :pop:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Orion am Oktober 23, 2025, 03:30:30 Nachmittag
Sehr interessante Diskussion!
Ich lerne hier wieder mal viel dazu, wie man die Dinge anders sehen kann.

Denn, und ohne irgendein Verbands-Regelwerk dazu studiert zu haben: für meinen gesunden Menschenverstand galt bislang immer, dass richtungsändernde Abpraller nicht zählen dürfen. Das würde bei miserablen Schüssen doch dem Zufall Tür und Tor öffnen. Wir sollten doch nur gute Schüsse belohnen, oder?

Der Sport, in dem Abpraller gelten und wo diese sogar ausdrücklich gewünscht sind, heißt Billard…
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Gartenpinguin am Oktober 23, 2025, 04:06:58 Nachmittag
Danke Bambus. :youRock:
Wenn man einen sportlichen Charakter hervorheben möchte, dabei die sprichwörtlichen „Autobahnen“ ins Gelände setzt,
die dadurch fehlenden Schwierigkeiten mit immer weiteren Entfernungen realisiert, führt das 3D doch völlig ad absurdum.
Ketzerische Frage: Sind die Parcours im Flachland noch weiter gestellt, als die im bergigen Gelände?

Und bitte nicht falsch verstehen. Ich will Niemanden aus dem 3D-Parcour drängen, egal welcher Bogen und welcher Stiel.
Aber, Bitte Bitte Bitte: Macht aus den wenigen verbleibenden Parcours keine FITA-Schießwiese. Auch nicht wg. irgendwelcher Meisterschaften.

Die Regel, dass Abpraller nicht zählen (egal von wo und was), reiht sich ein in die Liste der Regelwerks-Abstrusitäten von Verbänden, die Ihre Mitglieder mit 3D bei der Stange halten wollen.
Es ist dem getroffenen Tier ziemlich egal, ob der Pfeil auf dem Weg in seinen Körper vorher noch einen Baum touchierte, ein Blatt spaltetet oder den Boden oder eine Wurzel.
Und auch, ob die Wurzel Teil des Bodens ist oder der Boden Teil der Wurzel oder ob der Boden nicht mehr als x,y % seiner Gesamtlänge verdeckt.
 :pop:

 :agree: :klasse:

Ganz Deiner Meinung. Mit Dir würde ich gerne mal ein Bierchen am Lagerfeuer trinken  :trink:


Den Ursprung dieser Absurditäten sehe ich aber nicht direkt bei den Verbänden, sondern bei Schützen die für ihr Treppchen alles ausnutzen, was das Regelwerk hergibt.
So waren es früher Schützen, die speziell vom Boden abprallende Pfeile gebaut haben, um somit ein Problem zu umgehen: das Treffen von flachen, weiten Zielen (wie ein großes Krokodil auf 40m oder ein liegender Hirsch auf 50m). Der "Trick" war es dann nicht erst nach Gefühl oder System die Distanz zu schießen, sondern konsequent davor in den Boden zu schießen, damit der Pfeil ins Ziel hüpft.
Um das Auszuhebeln haben die Verbände mit entsprechenden Regeln nachgezogen.

Und ähnliche Quatschdiskussionen hatte ich zuletzt mit Freunden, die bei der WBHC in Südafrika "ihr System" ausfeilen wollten. Meistens sind das Tricks um Distanzen zu "messen", jedoch ohne Messgerät. Zum Beispiel mittels Bogen auf dem Fuß abstellen und mit gestreckter Hand irgendwas verdecken, weil weder Bogen noch Hand ein "Messgerät" laut Regelwerk darstellen.

Ganz ganz furchtbar. Ich weiß warum ich solche Turniere nicht gerne mitmache.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 23, 2025, 04:12:04 Nachmittag
Es ist sowieso nur eine Angelegenheit der IFAA. Die WA kennt dies so gar nicht.

Wichtig bei der WA ist, wo der Pfeil schlussendlich steckt. Rückpraller zählen, ist aber Gruppenentscheid über den Wert. Ist meist bei Kinderbögen der Fall.


Und immer dieser Autobahnvorwurf. Ich würde gar nicht einen Schuss abgeben wollen, wo ich befürchten müsste, Abpraller zu erleiden. Das ist ein Sicherheitsrisiko und schadet meinem Material
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 23, 2025, 04:19:43 Nachmittag
Denn, und ohne irgendein Verbands-Regelwerk dazu studiert zu haben: für meinen gesunden Menschenverstand galt bislang immer, dass richtungsändernde Abpraller nicht zählen dürfen. Das würde bei miserablen Schüssen doch dem Zufall Tür und Tor öffnen. Wir sollten doch nur gute Schüsse belohnen, oder?
Der Sport, in dem Abpraller gelten und wo diese sogar ausdrücklich gewünscht sind, heißt Billard…

Es ist ja nicht erwünscht und wird nicht gefordert. Es verhindert aber beispielsweise Diskussionen, ob der Pfeil, schwer und langsam vom Langbogen, also mit hoher ballistischer Kurve, das kleine Ästchen oben auf der Flugbahn berührt hat oder nicht.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Gartenpinguin am Oktober 23, 2025, 04:36:10 Nachmittag
Andersrum habe ich nicht verstanden, warum es einen Schuss interessanter macht, wenn man durch eine Astgabel schießen muss. Liegts an meiner 1,90m Größe, so dass ich nicht verstehe, dass 1,60 große Leute dann den Schuss Springen nehmen müssen?

Ist Off-Topic, aber da möchte ich gerne einhaken.

Ich habe neulich bei mir ein 3D Gartenturnier veranstaltet. 25+2 Ziele auf 100x100m.
Natürlich halte ich mich da an kein Regelwerk, sondern stelle es so, wie es Spaß macht und sicher ist. Auszeichnungen gab es für alles, außer für Punkte. Das wusste vorher aber keiner.
Die Teilnehmer aus meinem Freundeskreis waren Kinder und Erwachsene, Linkshandschützen und Rechtshandschützen. Schnelle Bögen und langsame Bögen, kurze Bögen und Lange.

Der einfache "Trick" ist es, dem Schützen Platz und Freiraum beim Schuss zu geben. Anstatt einen Fuß am Pflock haben zu müssen, war ein 2,5m Radius um den Pflock nach hinten herum freigegeben, damit jeder sein eigenes Fenster suchen konnte. Und wer kein Fenster findet, muss improvisieren. Gerade deshalb macht das 3D Schießen so viel Spaß, weil man auch mal kreativ werden und Lösungen auf neue Probleme finden muss.

Beispiel dafür war ein kleines Ziel, ein Steinmarder, welchen ich durch das Horn von meinem Mufflon hindruch getroffen sehen wollte. Distanz vom Horn zum Marder waren 3m. Die Ansage war klar: Der Schütze darf stehen und machen was er will, der Pfeil muss durch das runde Horn hindurch. Kleine Menschen können so nah ran wie sie wollen, Große weiter nach hinten oder in die Hocke, LH und RH-Schützen konnten sich frei positionieren.
Es ist am Ende so lächerlich einfach etwas so schönes und spaßiges umzusetzen, aber so ein Spaßschuss ist ja nicht "jagdlich" oder "einem Regelwerk angemessen".

Und dann kommt das Lächeln in den Gesichtern, die strahlenden Augen, wenn dann eine Lösung oder Schießposition gefunden wurde und der Pfeil perfekt ins Ziel geht. Und manchmal sind es die wahrlich abgefahrensten Lösungen, die alle für unmöglich halten, die beim Treffen dann aber allen die Kinnlade herunterfallen lässt.

Je mehr wir uns auf so - tut mir Leid dafür - verdummbesserte und aufgeblähte Regelwerke fixieren, desto eintöniger und langweiliger werden die Schüsse. Der Begriff "Autobahn" ist da schon sehr gut getroffen. Irgendwann schießt man dann das gleiche Mufflon zum tausendsten Mal auf die gleichen 30-40m. Und die Umsetzung spannender Alternativen fällt weg, weil man "konform" sein möchte. Oder weil man ein so großes Tier für einen Wettkampf doch nicht auf 15m schießen kann. - DOCH, kann man.
Stattdessen werden immer mehr Tiere auf den Markt geballert, die den fehlenden Freiraum im Regelwerk ausgleichen sollen.

3D lebt von der Abwechslung, und das Terrain und die Vegetationen bieten da bereits sehr viel.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 23, 2025, 04:41:47 Nachmittag

Und ähnliche Quatschdiskussionen hatte ich zuletzt mit Freunden, die bei der WBHC in Südafrika "ihr System" ausfeilen wollten. Meistens sind das Tricks um Distanzen zu "messen", jedoch ohne Messgerät. Zum Beispiel mittels Bogen auf dem Fuß abstellen und mit gestreckter Hand irgendwas verdecken, weil weder Bogen noch Hand ein "Messgerät" laut Regelwerk darstellen.

Ganz ganz furchtbar. Ich weiß warum ich solche Turniere nicht gerne mitmache.

Das sind keine "Tricks", sondern ganz normale Methoden, eine Entfernung etwas zuverlässiger zu schätzen als einfach nur aufs Ziel zu schauen. Die Geschichte mit dem Bogen auf dem Fuss, dann über das Tipp auf den Boden zu schauen und zu wissen, das sind bei mir 28m, kommt von den Geologen oder auch Landwirten, die auf diese Weise rasch im Feld Entfernungen abschätzen, ohne dass da erst einer hinlaufen muss mit ner Antenne fürs Leica Laser Dings. Geht einigermaßen genau nur auf ebenem Feld, rauf und runter wird das nix. Aber da gibts anderes. Was ist daran verwerflich oder gar furchtbar? Jeder hat sein Zeitlimit, also kann das auch nicht zu großen Verzögerungen führen.
Ich würde sogar sagen, das machen die meisten so, wenn man die Länge des Ziels nicht kennt. Wenn man die kennt, dann ist natürlich der "Bogensprung" die genauere Wahl: https://youtu.be/QUpVRrSvkwg?t=1117

Die Alternative zum "über Bogentip": https://youtu.be/QUpVRrSvkwg?t=961  das geht mit viel Übung auch bergauf, könnte aber bei Zuschauern die falschen Assoziationen hervorrufen

Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Stringwistler am Oktober 23, 2025, 05:24:20 Nachmittag
Andersrum habe ich nicht verstanden, warum es einen Schuss interessanter macht, wenn man durch eine Astgabel schießen muss. Liegts an meiner 1,90m Größe, so dass ich nicht verstehe, dass 1,60 große Leute dann den Schuss Springen nehmen müssen?

Ist Off-Topic, aber da möchte ich gerne einhaken.

Ich habe neulich bei mir ein 3D Gartenturnier veranstaltet. 25+2 Ziele auf 100x100m.
Natürlich halte ich mich da an kein Regelwerk, sondern stelle es so, wie es Spaß macht und sicher ist. Auszeichnungen gab es für alles, außer für Punkte. Das wusste vorher aber keiner.
Die Teilnehmer aus meinem Freundeskreis waren Kinder und Erwachsene, Linkshandschützen und Rechtshandschützen. Schnelle Bögen und langsame Bögen, kurze Bögen und Lange.

Der einfache "Trick" ist es, dem Schützen Platz und Freiraum beim Schuss zu geben. Anstatt einen Fuß am Pflock haben zu müssen, war ein 2,5m Radius um den Pflock nach hinten herum freigegeben, damit jeder sein eigenes Fenster suchen konnte. Und wer kein Fenster findet, muss improvisieren. Gerade deshalb macht das 3D Schießen so viel Spaß, weil man auch mal kreativ werden und Lösungen auf neue Probleme finden muss.

Beispiel dafür war ein kleines Ziel, ein Steinmarder, welchen ich durch das Horn von meinem Mufflon hindruch getroffen sehen wollte. Distanz vom Horn zum Marder waren 3m. Die Ansage war klar: Der Schütze darf stehen und machen was er will, der Pfeil muss durch das runde Horn hindurch. Kleine Menschen können so nah ran wie sie wollen, Große weiter nach hinten oder in die Hocke, LH und RH-Schützen konnten sich frei positionieren.
Es ist am Ende so lächerlich einfach etwas so schönes und spaßiges umzusetzen, aber so ein Spaßschuss ist ja nicht "jagdlich" oder "einem Regelwerk angemessen".

Und dann kommt das Lächeln in den Gesichtern, die strahlenden Augen, wenn dann eine Lösung oder Schießposition gefunden wurde und der Pfeil perfekt ins Ziel geht. Und manchmal sind es die wahrlich abgefahrensten Lösungen, die alle für unmöglich halten, die beim Treffen dann aber allen die Kinnlade herunterfallen lässt.

Je mehr wir uns auf so - tut mir Leid dafür - verdummbesserte und aufgeblähte Regelwerke fixieren, desto eintöniger und langweiliger werden die Schüsse. Der Begriff "Autobahn" ist da schon sehr gut getroffen. Irgendwann schießt man dann das gleiche Mufflon zum tausendsten Mal auf die gleichen 30-40m. Und die Umsetzung spannender Alternativen fällt weg, weil man "konform" sein möchte. Oder weil man ein so großes Tier für einen Wettkampf doch nicht auf 15m schießen kann. - DOCH, kann man.
Stattdessen werden immer mehr Tiere auf den Markt geballert, die den fehlenden Freiraum im Regelwerk ausgleichen sollen.

3D lebt von der Abwechslung, und das Terrain und die Vegetationen bieten da bereits sehr viel.

Auch off topic......Du sprichst mir aus der Seele Gartenpinguin...und du kungsörn auch. :youRock: :youRock: :youRock:
 :ontopic:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: cweg am Oktober 23, 2025, 05:34:46 Nachmittag
Es wird immer mind. zwei Lager beim 3D schießen geben und das ist auch gut so.

Egal wer, was und wie er es erklärt, gibt es offene Menschen und eher verbohrte Menschen und das auf beiden Seiten.

Zum Glück war ich nie so wettkampforientient und kann Bogen schießen mit wem ich will und im Rahmen der Sicherheit, wie ich will.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 23, 2025, 06:04:13 Nachmittag
3D lebt von der Abwechslung, und das Terrain und die Vegetationen bieten da bereits sehr viel.

Dein Gartenturnier machen wir im Verein auch 1x pro Jahr. Das Spielefest. Mit echten Pfeilen unter Aufsicht, mit LAPR Pfeilen auf Dosen ... Man muss sich sein Grillfleisch erst mal erlegen (ja, es gibt auch ein Tofu-Tier) ... aber so kannst du eine lustige Zeit mit Freunden verbringen, aber keine Wettkämpfe ausrichten. Und ein Sport lebt von Wettkämpfen. Sonst gäbe es nur Spielfeste.

Zu den Schießautobahnen. Ich denke, da ist auch viel Unwissen oder angelesenes Wissen im Spiel. Nehmen wir aktuell die Deutsche 3D vom DSB. Natürlich musste man da durch kein Unterholz oder Autoreifen schießen. Es konnte auch jeder Schütze einen sicheren und guten Stand finden. Seit corona hat man da ja mehr als genug Spielraum. Aber man musste ÜBER Unterholz schießen, schräg entlang von Hängen, steil rauf und runter auf Max Distanz und die ganzen in der Ebene sehenden Ziele waren dann meist recht klein. Die weiten distanzen stehen auf der Wiese, also quasi Autobahn, aber jeder weiss, wie schwer der Abstand auf der Wiese oder übern Teich zu schätzen ist (wenn nicht zufällig eine unverdeckte Feldbogenscheibe daneben steht).
Wer Feldbogen schießt und sich vielleicht an die Deutsche in Geroldstein erinnert letztes Jahr, der weiss auch, wie anspruchsvoll Ziele gestellt werden können nur durch Höhenunterschiede und Ausnutzung der umgebende Landschaft. Ganz ohne störendes Gestrüpp und Handycap Abschüsse. Was bei Feld geht, geht bei 3D x mal besser, weil schwerer einzuschätzen und ohne gelben Punkt zum Drauhalten. Einfach mal mitmachen, würde ich sagen.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: perkolat am Oktober 23, 2025, 06:33:46 Nachmittag
Ohne das ich auch nur das geringste an Fachwissen dazu habe, hat Kungsörn den Pinkt getroffen. Der Treffer im Tier wäre für mich das einzige was zählt. Jagderfolg geht vor Ästhetik.
Die Diskussion zeigt mir aber auch das, selbst wenn ich gut genug schießen könnte um an Wettkämpfen sinnvoll teilnehmen zu können, das für mich sicher nichts ist, zu kompliziert….  :pop:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Bambus am Oktober 23, 2025, 08:12:32 Nachmittag
Es geht für mich nicht darum, einen Schuß unsicher zu machen sondern interessant und herausfordernd. Auch ein Autobahnschuß kann spannend sein, wenn man eben auf die Knie muß weil sonst oben ein Ästchen in die Flug ragt. Aber die für mich schönsten Schüsse sind die, bei denen man sich eben etwas verbiegen muß um zum Schuß zu kommen. Nicht dieser Blödsinn, den Pflock so nah an einen Baum zu stellen, das man kaum schießen kann ohne den Bogen zu beschädigen, und das Kill muß auch sichtbar sein - viel mehr aber nicht. Und wenn das restliche Tier mit Buschwerk optisch abgedeckt ist und ich (183cm) eben auf die Knie muß um durch die Lücke zu kommen - wunderbar!


Zur Ursprungsdiskussion - ich hatte auch als Scheibenkäptn auf einer EM das "Vergnügen" einem sehr guten Schützen einen Treffer beim allerersten Schuß zu verweigern, weil es ein offensichtlicher Bodenabpraller war. Außer einem etwas langen Gesicht gab es KEINE Diskussion oder Widerspruch. Btw, der Schütze hat dann trotzdem hervorragend abgeschnitten und wir haben nach der EM  Pfeile bzw. Totem getauscht - war eine tolle Stimmung.
Meiner Erfahrung (begrenzt auf Holzbogner) nach kommt das Diskutieren nach Boden- oder Asttreffern  :bla: eh hauptsächlich bei Schützen 'aus der 2. Reihe' vor[size=78%] [/size] :schmoll:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Orion am Oktober 23, 2025, 11:26:24 Nachmittag
…Der Treffer im Tier wäre für mich das einzige was zählt. Jagderfolg geht vor Ästhetik.
….  :pop:

es bleibt interessant!

Die Analogie zur Jagd gibt es ja hier immer wieder.
„Jagderfolg“? Beim Jagen sind OBERSTE Gebote: sicherer Kugelfang, und freie Schussbahn. Ein (Kugel-)Abpraller, der das Tier irgendwie trotzdem träfe, wäre jagdpraktisch und -ethisch ziemlich katastrophal.

Wenn wir das gedanklich weiterspinnen und auf unseren Sport zu übertragen versuchen: Backstops (= analog zum Kugelfang) setzen wir natürlich, wo sie nötig sind. Und Abpraller sollten ergo lieber nicht als Treffer zählen.
Meine persönliche Position.

Die Beurteilung dieser Frage hängt aber genau davon ab, wie weit wir unseren Sport, der natürlich ursprünglich von der Jagd abgeleitet ist, von dieser gedanklich und ethisch entfernen wollen. Das mag jede/r anders beurteilen, so sind ja auch die unterschiedlichen Regelwerke zu verstehen.

Bei Turnieren soll der Veranstalter entscheiden, was gilt. Und gut ist‘s.

Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 24, 2025, 09:27:17 Vormittag
Die Diskussion zeigt mir aber auch das, selbst wenn ich gut genug schießen könnte um an Wettkämpfen sinnvoll teilnehmen zu können, das für mich sicher nichts ist, zu kompliziert….  :pop:

Das genau ist ein Problem, was sich aus solchen Diskussionen hier ergibt. Denn es ist nicht kompliziert. Ein Wettkampf nach Verbandsregeln ist viel einfacher und klarer als  viele Vereinsturniere. Die Diskussionen hier drehen sich um realitätsfremde Situationen wie Querschläger am Baum von Leuten, von denen (vermutlich) ein Großteil nie einen solchen Wettkampf mitgemacht haben. Es gibt ein paar Regeln, die von den üblichen Kraut&Rüben Turnieren abweichen, aber die lernt man an den ersten paar Pflöcken von den anderen in der Gruppe. Beispiele: zu zweit am Pflock, dieser muss nicht berührt werden - man darf einen Meter weg davon stehen (viertelkreis nach hinten) - nicht an Pfeilen wackeln, die im Ziel stecken - Zwei schreiben und erst Pfeile ziehen, wenn die beiden es sagen - man redet nicht über Entfernungen, schon gar nicht vor dem Schuss, etc... es ist wirklich sehr einfach.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: recurveman am Oktober 24, 2025, 09:37:51 Vormittag
Mir ist es vollkommen Wumpe ob ein Treffer nach Abpraller, egal wo, gezählt wird.
Hatte ich einen Abpraller, habe ich scheiße geschossen und das ärgert mich. Da macht eine eventuelle Wertung auch keinen Unterschied...
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 24, 2025, 12:01:12 Nachmittag
Ich habe Verbandsturniere immer mehr geschätzt was hier im Forum als Spaß, Fun oder Kirmesturniere, also Breitensport kenne.
Das liegt an mehreren Gründen.
Die Regeln sind klar und es wird kaum bis gar nicht darüber diskutiert. Regelkenntnis ist ein Bringschuld der Schützen. Meistens über Kleidung. Und da ist der Bogensport bisher der liberalste Sport denn ich kennen gelernt habe.

Alkohol ist bis zum Abgabe des Scorezettels kein Thema, weil eben verboten. Und das ist auch gut so.

ECHTE IFAA Turniere gibt es kaum, zumindest in Österreich. Es gibt wenige, die sich mit Walk – Ups und den Wald an Pflöcken ergeben wollen.
Es hießt immer nur, angelehnt an IFAA usw. Was einfach Interpretationsmöglichkeiten offen lässt.

Sowohl IFAA als auch WA kennen KEIN Fuß muss am Pflock sein. Keinen Plan woher das kommt und wieso sich so verbissen daran gehalten wird.
Es wird mehr auf Chancengleichheit geachtet. Viele nennen es Autobahnen. Doch so einfach ist die Sache nicht. Erwachsene Schützen gibt es von 150 cm bis 200 cm. Alles vertreten. Es soll nicht so sein, dass die Kleinsten erwachsenen auf einmal das Ziel nicht sehen können, nur weil die Genetik den Wachstum begrenzt oder auf einmal es zu gut gemeint hat.

Da sind so einige Dinge zu beachten und Fairness sollte bei jedem Turnier, auch Breitensport gegeben sein. Und wenn der Pfeil über Abpraller ins Ziel kommt, dann ist es eben so!
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: kungsörn am Oktober 24, 2025, 12:02:50 Nachmittag
Landbub, aber vieles davon ist doch Paragrafenreiterei.
Wenn die Pfeile so gruppiert sind, dass eine eindeutige Wertung gemacht werden kann, hab ich als Schreiber doch kein Problem damit, wenn die Pfeile vorab gezogen werden.
Ich kommuniziere das auch. Genauso ist das mit dem Berühren und Wackeln an irgendwas.
Falls Wertungen nicht klar ersichtlich sind, versteht es sich (eigentlich) von selbst, dass man da nicht herumfummelt, bevor die Unklarheiten beseitigt sind.

Einige Regeln lassen sich auch vortrefflich nutzen, um sich unsportlich zu verhalten. Das warten lassen der Folgegruppen z.B. (Pfeile ziehen, >1 min am Pflock warten).
Oder paarweises Schießen im akustischen Umfeld eines Vorderladers)
Eine CP-Truppe ließ mal alle anderen auflaufen, weil sie den Regenguss aussitzen und nicht überhohlen lassen wollten (lange her, hab ich aber selbst erlebt).
Es hieß später, das sei Regelkonform :wtf:

BTW: eine Pflock-zeit (ohne eingelegten Pfeil Herantreten bis Schussabgabe) von max. 10-12 sec.
Das fände ich sportlich fair. Gegenüber dem Tier… und den echten Jagdbögen auch. ;)
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 24, 2025, 12:31:41 Nachmittag
Absichtliches Verzögern ist REGELWIDRIG. Daher kann das schon nicht stimmen.

Und wenn Bogenschützen bei Regen nicht schießen können, haben sie im Outdoorsport nichts zu suchen.


Und überholen ist ERLAUBT. Sowohl bei IFAA oder WA.
Das berühren der Pfeile kann die Position der Pfeile verändern, leider erlebt. Das hat der Schütze aber bereut, da ich ihm seine höchsten Pfeile abgezogen haben. Damit auch das Ziehen der Pfeile.

Und paarweises Schießen sollte man schon können. Ist sehr gut im Scheibenwettkampf zu lernen.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 24, 2025, 12:52:37 Nachmittag

Wenn die Pfeile so gruppiert sind, dass eine eindeutige Wertung gemacht werden kann, hab ich als Schreiber doch kein Problem damit, wenn die Pfeile vorab gezogen werden.

Da ist auch wieder die Frage: "WOZU gibt es diese Regel?". Weil eben versehentlich (?) noch nicht gewertete Pfeile gezogen wurden und dann keiner mehr wirklich sagen konnten, wo die waren. Wenn jetzt Pfeile so stecken, dass man die nicht mehr werten kann (hab ich noch nie erlebt), dann kann unter Einbindung aller vorhandener Augen selbstverständlich selektiv gezogen werden. Ist nach 2 Schützen die 11 voll, kann die Gruppe auch entscheiden, erst mal zu werten und zu ziehen, bevor ein verbleibender Schütze die Pfeile zerstört.

Überholen ist erlaubt, die wartende Gruppe kann nix dagegen machen, sofern sie der Aufforderung zum Weitergehen nicht gefolgt ist. Man muss das nur dem nächsten KR sagen, dass man da überholt hat. Dass Compounder z.B. horizontalen Regen erst mal aussitzen wollen, hat ggf auch was mit der Sicherheit zu tun. Scope & Peep werden schon bei wenigen Tropen unbrauchbar. Man würde blind schießen

Absichtliche Verzögerung gibts nicht. Hier die SpO zu Fed und 3D diesbezüglich:-

6.6.7.3 Zeitnahme und Verwarnungen (Feld)
Bemerkt ein Kampfrichter, dass ein Schütze oder eine Gruppe das Zeitlimit überschreitet oder den
Wettkampf unnötig aufhält, verwarnt er den Schützen oder die Gruppe mit einem ersten schriftlichen
Eintrag auf dessen Schusszettel unter Angabe der Uhrzeit der Verwarnung. Eine Schießzeit von drei Minuten
pro Scheibe ist erlaubt, sobald der Schütze sobald der erste Schütze der Zweiergruppe seine Position
am Abschusspflock eingenommen hat. Dies hat zu geschehen, sobald der Pflock frei wird.

6.7.8.3 Zeitnahme und Verwarnungen (3D)
Bemerkt ein Kampfrichter, dass ein Schütze oder eine Gruppe das Zeitlimit überschreitet oder den
Wettkampf unnötig aufhält, verwarnt er den Schützen oder die Gruppe mit einem ersten schriftlichen
Eintrag auf dessen Schusszettel unter Angabe der Uhrzeit der Verwarnung. Eine Schießzeit von 120
Sekunden pro Ziel ist erlaubt, sobald der erste Schütze der Zweiergruppe seine Position am
Abschusspflock eingenommen hat. Dies hat zu geschehen, sobald der Pflock frei wird.




Nachtrag: Wenn man es jetzt genau durchdenkt, wäre ein "unnötiges Verzögern" schon möglich, z.B. kurz vor Turnierende. Denn was interessiert mich ein Eintrag auf der Scorecard (Verwarnung), wenn ich nur noch einen Pflock vor mir habe?  Aber warum sollte das jemand tun?
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: dark2star am Oktober 25, 2025, 12:41:36 Vormittag
Ehrlich gesagt bin ich der Meinung dass es bei Turnieren "Joker" geben sollte.

Hat Jemand einen besonders "schönen" Treffer, zum Beispiel in der Spitze vom Ohr, darf der Joker zusätzlich zu den Punkten gegeben werden.

Bei unklaren Situationen, zum Beispiel den hier diskutierten Pfeilen "über Bande" oder einem Abpraller am Tier, darf der Joker statt dem Körpertreffer gewertet werden.

Der Joker ist offensichtlich ein Gruppenentscheid. Pro Teilnehmer gibts auch nur einen am Turnier. Wenn's hilft, sinnlose Diskussionen und Frust zu vermeiden...



PS: Abgesehen davon, ich finde die "weiter ist besser" Schüsse auch nicht so toll. Andererseits gibt's auch genug Bogensportler, die Spass an "weiter ist besser" Schüssen haben. Die Abwechslung macht's.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: kungsörn am Oktober 25, 2025, 11:37:05 Vormittag
Klingt interessant, ist aber mit den üblichen Verdächtigen wohl nicht machbar.

Der Liebe Gott (oder einer der vielen anderen Götter, oder einer oder mehrere, die nicht gläubig sind und sich trotzdem dazu berufen fühlen) möge uns die kleinen feinen verbandsfreien Turniere erhalten.
Wenn ich das hier so lese, bin immer wieder sehr sehr Dankbar für über 20 Jahre voller schöner 3D-Turniertage, ohne einem Verband anzugehören oder sinnfreien FITA (WA) - Regeln huldigen zu müssen. :thankyou:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: cweg am Oktober 25, 2025, 12:47:25 Nachmittag
Ich habe bisher hauptsächlich WA Turniere geschossen und nie so ein BlaBla erleben müssen. Dafür waren die Chancen ob des Materials in den einzelnen Bogenklassen jedoch recht gleich und es hängt vom Schützen ab.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Long John am Oktober 25, 2025, 01:08:19 Nachmittag
Der Liebe Gott (oder einer der vielen anderen Götter, oder einer oder mehrere, die nicht gläubig sind und sich trotzdem dazu berufen fühlen) möge uns die kleinen feinen verbandsfreien Turniere erhalten.
Wenn ich das hier so lese, bin immer wieder sehr sehr Dankbar für über 20 Jahre voller schöner 3D-Turniertage, ohne einem Verband anzugehören oder sinnfreien FITA (WA) - Regeln huldigen zu müssen. :thankyou:

Gibt keinen Grund, die offiziellen Turniere so schlecht zu machen!
Was hier teilweise beschrieben wird, sind seltene Ausnahmesituationen. Ich bin in meinen Gruppen bislang immer zu sinnvollen, zufriedenstellenden Lösungen gekommen.

Auch die offiziellen Verbandsturniere können viel Spaß machen. Man muss sich einfach bewusst sein, wie dort die Rahmenbedingungen sind. Ich hatte auch in den vermeintlichen Spitzengruppen bislang immer viel Freude. Und das Regelwerk, sofern durchgängig angewendet, unterstützt die Chancengleichheit. Denn nirgendwo wird so viel besch...en wie bei Spaßturnieren!
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: rso am Oktober 25, 2025, 01:15:12 Nachmittag
..
Gibt keinen Grund, die offiziellen Turniere so schlecht zu machen!
Was hier teilweise beschrieben wird, sind seltene Ausnahmesituationen. Ich bin in meinen Gruppen bislang immer zu sinnvollen, zufriedenstellenden Lösungen gekommen.

Auch die offiziellen Verbandsturniere können viel Spaß machen. Man muss sich einfach bewusst sein, wie dort die Rahmenbedingungen sind. Ich hatte auch in den vermeintlichen Spitzengruppen bislang immer viel Freude. Und das Regelwerk, sofern durchgängig angewendet, unterstützt die Chancengleichheit. Denn nirgendwo wird so viel besch...en wie bei Spaßturnieren!

Deckt sich vollkommen mit meinen Erfahrungen. Auch und besonders der letzte Satz.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Gartenpinguin am Oktober 25, 2025, 04:44:18 Nachmittag
..
Gibt keinen Grund, die offiziellen Turniere so schlecht zu machen!
Was hier teilweise beschrieben wird, sind seltene Ausnahmesituationen. Ich bin in meinen Gruppen bislang immer zu sinnvollen, zufriedenstellenden Lösungen gekommen.

Auch die offiziellen Verbandsturniere können viel Spaß machen. Man muss sich einfach bewusst sein, wie dort die Rahmenbedingungen sind. Ich hatte auch in den vermeintlichen Spitzengruppen bislang immer viel Freude. Und das Regelwerk, sofern durchgängig angewendet, unterstützt die Chancengleichheit. Denn nirgendwo wird so viel besch...en wie bei Spaßturnieren!

Deckt sich vollkommen mit meinen Erfahrungen. Auch und besonders der letzte Satz.

Deshalb pflege ich Spaßturniere auszurichten, bei denen alles außer Punkte gewertet wird.
Meine Liste umfasst mittlerweile 43 Einträge die zu werten sein können ohne dass es jemals wer erahnen könnte. Und mit jedem Mal wächst die Liste immer weiter.

Da kann dann mit Punkte zählen und Tricks ausnutzen so viel beschissen werden wie man möchte, am Ende zählt es halt nichts.
Denn meine Turniere finden unter dem Spaßaspekt statt, nicht um den besten Schützen zu küren.
Die Leute fühlen sich dann eher schlecht wenn sie merken, dass das "Treppchen" für ganz andere Dinge vorgesehen ist  ;D

Würde gerne sowas mehr im öffentlichen Raum sehen. Vielleicht muss ich damit einfach mal anfangen und den Grundstein legen.
Die Resonanz war nämlich bisher herausragend  :angel:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 25, 2025, 05:36:46 Nachmittag
Würde gerne sowas mehr im öffentlichen Raum sehen. Vielleicht muss ich damit einfach mal anfangen und den Grundstein legen.
Die Resonanz war nämlich bisher herausragend  :angel:

Um 3D Tunier zumindest hinsichtlich der Sicherheitsregeln einigermassen konform auszurichten, braucht man je nach Geländebeschaffenheit ca 7 bis 10 ha Wald bei 22 Zielen. Du hast ca 160 Schützen auf dem Parcours in diversen Alters- und Bogenklassen.
Da würde mich jetzt schon interessieren, wie du das werten würdest, wenns denn keine Ringe zu zählen gibt.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Gartenpinguin am Oktober 25, 2025, 05:44:09 Nachmittag
Würde gerne sowas mehr im öffentlichen Raum sehen. Vielleicht muss ich damit einfach mal anfangen und den Grundstein legen.
Die Resonanz war nämlich bisher herausragend  :angel:

Um 3D Tunier zumindest hinsichtlich der Sicherheitsregeln einigermassen konform auszurichten, braucht man je nach Geländebeschaffenheit ca 7 bis 10 ha Wald bei 22 Zielen. Du hast ca 160 Schützen auf dem Parcours in diversen Alters- und Bogenklassen.
Da würde mich jetzt schon interessieren, wie du das werten würdest, wenns denn keine Ringe zu zählen gibt.


Die Hochskalierung ist das Problem an dem ich noch arbeite um es in größeren Stil mal öffentlich zu organisieren.
Bisher waren es kleinere Gruppen. Das letzte Turnier war mit 2 Gruppen auf 100x100m in meinem Garten möglich. Mit langer Organisation ist das sicherheitstechnisch umsetzbar gewesen und hat perfekt funktioniert.
Wenn ich das mit mehr Gruppen auf einem größeren Gelände machen wollen würde, müsste jemand aus der Orga bei jeder Gruppe dabei sein.
Also sehr gut möglich, dass mein Spaßkonzept nicht hochskalierbar ist.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: aged younger am Oktober 25, 2025, 06:02:46 Nachmittag
..
Gibt keinen Grund, die offiziellen Turniere so schlecht zu machen!
Was hier teilweise beschrieben wird, sind seltene Ausnahmesituationen. Ich bin in meinen Gruppen bislang immer zu sinnvollen, zufriedenstellenden Lösungen gekommen.

Auch die offiziellen Verbandsturniere können viel Spaß machen. Man muss sich einfach bewusst sein, wie dort die Rahmenbedingungen sind. Ich hatte auch in den vermeintlichen Spitzengruppen bislang immer viel Freude. Und das Regelwerk, sofern durchgängig angewendet, unterstützt die Chancengleichheit. Denn nirgendwo wird so viel besch...en wie bei Spaßturnieren!

Deckt sich vollkommen mit meinen Erfahrungen. Auch und besonders der letzte Satz.

Ist mir bisher nur vereinzelt aufgefallen:
punktgeile Ehrgeizlinge, die beim Spassturnier schummeln und sich hinterher noch beschweren, dass sie "... unter realen Turnierbedingungen mit offizielen Wertungen noch viel besser abgeschnitten hätten....", und "... diese Spaßschüsse und Geländebedingungen ja nichts mit richtigen Wettkämpfen zu tun hätten..."

Aber das stört mich nicht wirklich; ich bin schließlich freiwillig da und lasse in Zweifelsfällen immer die anderen beurteilen, obs nun ein Kill ist oder nicht - soll sich doch jeder der will selbst etwas in die Tasche lügen!
Darüber rege ich mich nicht auf sondern bemitleide diese Jungs höchstens:
man muss schon ein ganz schön bescheidenes Daseinhaben, wenn die einzigen Erfolge auch noch mit Beschiss im Spassturnier ereicht werden... Ich grins` mir dann eines und freue mich, dass ich ein angenehmeres Leben habe und genieße den Tag in der Natur;
zum Glück begegne ich meist netten Leuten auf den Turnieren ... oder vielleicht bin ich ja auch nur zu naiv um die vielen Besch..... zu entlarven  ::)    ....und wenn schon, auch egal.

Ach ja, beim Harry bei den Woolhill Bowhunter war eines meiner schönsten Turniere:
bekanntermaßen ohne Auszählung und Sieger(ehrung), dafür mit viel Spaß und einer anschließenden Tombola





Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 25, 2025, 08:23:00 Nachmittag
@gartenpinguin: beschreib doch mal ein paar deiner 40+ Bewertungskriterien. Wir sind da immer interessiert, vereinsintern mal was anders zu machen.
So haben wir mal den Montessori Modus erfunden: https://youtu.be/GR4XRcTltoo
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: kungsörn am Oktober 26, 2025, 12:26:20 Nachmittag
...Denn nirgendwo wird so viel besch...en wie bei Spaßturnieren!
Das ist überwiegend Höhrensagen und mir in den vielen Jahren nur 1 mal untergekommen.
Wenn die Gruppe nicht komplett aus einem "8-Mann-Clan" besteht, geht das auch schlecht.
Bei dem einen Mal, war genau das der Fall. Die Truppe hat sich dann ganz schnell verkrümelt und ich habe die danach auch nie wieder gesehen.
Was ist denn "Beschiss"? Einen Abpraller zu Werten? Oder, wenn zwischen Pflock und Fuß/Bein - Trotz konkreter Turierregel - noch eine Streichholzschachtel gepasst hätte?
Oder, wenn die Gruppe erlaubt, einen zweiten Pfeil zu schießen, weil der Erste beim genauem Hinsehen beim Werten dann doch im Huf oder Sockel steckt?
Oder etwa, wenn einer mit einer "Zug- und Lösehilfe" durch die Bogenkontrolle kommt und damit deutscher Meister wird?
BTW: Was an blauen Jeans unsportlicher ist, als an allen anderen, hat mir bis heute immer noch keiner erklärt? :wtf:
Wie viele von den erfolgreichen Verbandsschützen hier mussten eigentlich schon mal zum Dopingtest? 8)

Für mich ist Beschiss, wenn 3D-Turniere absichtlich so gestellt sind, dass Oly-Schützen mit jagd- bzw. geländeuntauglichem Equipment und mit POI oder Gap-visierend, extrem bevorteilt werden.

Aged Younger, die Turniere vom Harry sind wirklich Klasse. Leider ist er nicht mehr in Großerlach aktiv.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Long John am Oktober 26, 2025, 01:06:25 Nachmittag
...Denn nirgendwo wird so viel besch...en wie bei Spaßturnieren!
Das ist überwiegend Höhrensagen und mir in den vielen Jahren nur 1 mal untergekommen.
Wenn die Gruppe nicht komplett aus einem "8-Mann-Clan" besteht, geht das auch schlecht.
Bei dem einen Mal, war genau das der Fall. Die Truppe hat sich dann ganz schnell verkrümelt und ich habe die danach auch nie wieder gesehen.
Was ist denn "Beschiss"? Einen Abpraller zu Werten? Oder, wenn zwischen Pflock und Fuß/Bein - Trotz konkreter Turierregel - noch eine Streichholzschachtel gepasst hätte?

Da kann ich alleine aus diesem Jahr drei konkrete Beispiele nennen:
1. Bei einem Zweitagesturnier kam am zweiten Tag in der Hunterrunde ein Schütze, der nach dem 1. Tag im Mittelfeld war, mit dem höchsten Score noch aufs Treppchen, weil er statt der 15 (Innenkill) -12 (Außenkill) -10 (Körper) Wertung für jedes Kill 15 und jeden Körper 12 aufschrieb.
2. Bei einem weiteren Zweitagesturnier schoß ein TRB-Schütze (auch Mittelfeld nach Tag eins) am 2. Tag mit Klicker. Seiner Gruppe hatte er noch gesagt, er gibt seine Karten nicht ab, tat es dann doch und kam mit Highscore an dem Tag noch als Dritter aufs Podium.
3. Bei einem Turnier mit zwei unterschiedlichen Pflöcken für Schützen mit Carbonpfeilen und Holzpfeilen schoß die Gruppe hinter uns (allesamt Carbonis) penetrant vom Holzpfeilepflock, auf Hinweis unsererseits kam nur die Bemerkung, der rote Pflock sei nur für Compounder (die bei dem Turnier gar nicht zugelassen waren  :bang:). Aus dieser Gruppe bekamen am Ende drei Personen Preise als 1. und 2..

Und das waren jetzt nur offensichtliche. Wieviele Schützen einen weiteren Pfeil nachschießen, einen Sockel oder Horn noch als Körper werten oder Kills mit reichlich Luft aufschreiben, lässt sich schwer sagen, aber auch das habe ich alles schon erlebt.

Es gibt halt Menschen, die es nötig haben. Traurig, aber wahr!
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Gartenpinguin am Oktober 26, 2025, 02:50:29 Nachmittag
@gartenpinguin: beschreib doch mal ein paar deiner 40+ Bewertungskriterien. Wir sind da immer interessiert, vereinsintern mal was anders zu machen.
So haben wir mal den Montessori Modus erfunden: https://youtu.be/GR4XRcTltoo

Ich möchte da aktuell nicht zu sehr ins Detail gehen, weil das für meine Sache ein Alleinstellungsmerkmal ist und ich darauf sehr gut aufbauen werde.


ACHTUNG: Alles Offtopic!


Ein paar grundlegende Anreize gebe ich aber mit:

Um das Gesamtkonzept zu verstehen muss man sich darauf einlassen, dass ein paar Änderungswünsche am klassischen Turniersystem notwendig gewesen sind.
Das sind primär Punkte die mir in meinen 13 Jahren aufgefallen sind, die Frust, Ärger und Enttäuschung beinhalten. Also gängige Reaktionen eines jeden Menschen, die insbesondere bei Wettbewerben aufkochen können.
Warum? Ich bin ein Typ Mensch, dem Frieden und Harmonie in seinem Umfeld sehr wichtig ist. Bogenschießen, auch als therapeutische oder meditative Form, ist für viele eine Flucht aus dem Alltag. Und dennoch möchte man Leistung bringen. Man möchte gut sein. Daher pflege ich meinen Schützlingen beizubringen, dass Bogenschießen immer primär der Kampf gegen einen selbst ist. Der Kampf gegen innere Unruhe, zu viele Gedanken, Ablenkungen und so weiter. Nur sekundär kommt es beim Bogenschießen zum Wettkampf gegen andere. Auch auf dem Turnier ist jeder Schütze erstmal pimär im Kampf mit sich selbst. Mehrere Fehlschüsse in Folge bringen manchen komplett aus dem Konzept und aus der Ruhe. Und so mancher bricht nach 3 Nullrunden sogar aus Frust Turniere ab. Bogenschießen ist die Kunst seinen Geist beherrschen zu lernen.
Und dennoch oder gerade deshalb kochen negativen Emotionen schnell auf.

Zum Beispiel:
1. Schützen die vor der Siegerehrung einpacken und wegfahren, weil sie "eh nicht auf dem Treppchen landen".
Das finde ich immer sehr Schade, weil ich finde, dass gute Leistungen von anderen auch wertgeschätzt werden sollten. Außerdem sieht man so auch die Gesichter zu den Namen und kommt vielleicht dazu schöne Gespräche zu führen. Das frühe Abhauen hat immer einen sehr faden Beigeschmack.

2. Frust bei Materialverlust oder Schäden.
Das ist der allgemeine Klassiker, dass gerne mal genörgelt wird. Backstops stehen doof, Pfeil ist an einer Metallstange zerbrochen, Nocke ist rausgeflogen und weg, Messer irgendwo im Parkour verloren. Auch hier habe ich großes Potential gesehen, diese negativen Emotionen bei unserem schönen Hobby auszuhebeln.

3. Enttäuschung
Hat jeder von uns schon gehabt. Ein schlechter Tag, schlecht gegessen, zu lange im Stau gestanden und den Start verpasst, schlechte Schießleistung an dem Tag obwohl man sonst besser ist...
Auf Turnieren ist man in einer Situation wo viele sich beweisen wollen. Sie wollen gut schießen. Oder ihren Namen und Titel verteidigen. Diese Leistung an einem Tag der Wertung nicht erreichen zu können, kann sehr frustrierend und enttäuschend sein.


Was ist also meine Idee:

1. Ein (Spaß)Turniertag ist nichts anderes als ein Trainingstag mit vielen Leuten und Spaß. Um den Fokus auf den Spaß zu lenken, hebel ich den Punktewettkampf aus. Bei der Begrüßung ist die erste Ansage, dass es an dem Tag nicht um Punkte gehen wird, sondern um den Spaß. Jeder solle seine Leistung bringen wie er Lust und Laune hat. Dennoch werden klassisch die Punkte gezählt und aufgeschrieben, aber unter dem Vorwand, dass die Leute ihre Schießkarten am Ende mitnehmen können falls sie es möchten. Im Hintergrund wird aber von mir oder einem Mitorganisator alles notiert, was wir uns vorher ausgedacht haben.
Das lockert auch die "Siegerehrung" am Ende auf. Da wird nicht stumpf pro Klasse eine Punktzahl durchgerattert, sondern es werden Events und Ereignisse des Tages Revue passieren gelassen. Denn wie häufig sitzen wir am Lagerfeuer und reden über Schüsse die über 10 Jahre her sind und so schön waren, dass sie im Kopf geblieben sind? Die Erinnerungen sind nicht die Punkte die wir erzielen, sondern die tollen Erlebnisse die wir auf dem Weg hatten.

Beispiele sind Spaß-Auszeichnungen/Preise:

Die Person, die zu spät gekommen ist.
Die Person, die die meisten Pfeile danebengeschossen hat.
Die Person, die im Vergleich zum Vorjahr den größten Fortschritt gemacht hat (Punkte, Kills, Pfeilanzahl...).
Die Person, die etwas kaputt gemacht hat (Pfeil kaputt, Sehne gerissen, Horn vom Tier abgerupft...)

Und die Liste kann man endlos fortführen. Habe nochmal nachgeschaut und mittlerweile habe ich 163 Einträge. Manchmal sind es halt die dümmsten Ideen, die am Ende am besten funktionieren.
Wichtig ist die Abwechslung dahinter. Niemals darf ich in Folge die gleichen Sachen auszeichnen, weil sonst die Teilnehmer bereits damit rechnen.

Beim letzten Turnier hatte ich ein Pokerkartenset auf eine Scheibe gepinnt und jeder musste sich seine Pokerhand schießen. Die Person die die höchste Hand geschossen hat, bekam eine Auszeichnung mit seinen Karten drauf. Das ist eine nette Auszeichnung für ein gut geschossenes Ziel. Es ist kein Gesamtsieg. Aber es ist am Ende eine sehr nette Erinnerung an ein schönes Erlebnis.
Und genau so will ich das alles handhaben.


Sowas lebt von Leidenschaft. Ich mache das aktuell immer alleine. Vorbereitung für mein letztes Turnier waren 5 Wochen Vollzeit. Planung, Aufbau, Schießlinien, erweiterte Sicherheitsmaßnahmen und Backstops, Schießzettel (weil höchst individuell), Sachen die ich werten will, Abschätzung der Wahrscheinlichkeiten für entsprechende Events (Garantie auf Pfeilverlust gibt es nicht), händisches anfertigen aller Auszeichnungen, Verpflegung, Feuer, Musik, Ausschreibung, Organisation am Turniertag und dann schieße ich auch mit und notiere mir den ganzen Quark.
Sowas mache ich nur, wenn die Leute so richtig Bock darauf haben. Und die Auswertung muss schnell und korrekt stattfinden. Das sind keine Zahlen mehr, die man über eine Tabelle vergleicht. Da ist Recherche, Statistik, Auswertung und die richtige Vorbereitung notwendig. Und jeder Preis ist individuell. Man muss vor Ort das Werkzeug haben um die Auszeichnungen in der Zeit noch fertigstellen zu können. Da muss ich mich darauf verlassen, dass die Teilnehmer dann auch nach dem Schießen 30-60 Minuten unterhalten werden oder sich selbst unterhalten können.
Ist halt sehr sehr blöd wenn man sich diese Arbeit macht und jemand dann zu früh abhaut und ggfs. seinen individuellen Preis nicht erhalten wird.

Daher meinte ich, dass sich dieses Konzept vermutlich gar nicht hochskalieren lässt.
Wie will man so einen Aufwand für 100+ Teilnehmer und einem Parkour über 3-6 km machen?
Da braucht man ein richtig großes Team und alle müssen penibel auf ihre Aufgabe achten.
Damit diese Auszeichnung sauber abläuft muss man mit 100% Perfektion an die Sache rangehen, sonst geht das nach hinten los.

Im Anhang drei kleine Impressionen vom letzten Spaßturnier.

Zwei Zitate vom Abend die mir ständig im Kopf rumwuseln:
"Ich habe gar nicht mit einer Auszeichnung gerechnet, und dann bekomme ich gleich zwei. Und dann auch noch so schöne".
"Du hast damit die Messlatte sehr hoch gehängt."

PS: Rechtschreibfehler sind Rudeltiere.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 26, 2025, 03:46:57 Nachmittag
Nachdem ich den ersten Schreck mit Blick auf die Menge an Buchstaben überwunden habe kann ich Dir doch sehr beipflichten.
Sowohl soweit es um deine Einstellung zum BS als auch zur Haltung von Turnieren geht. Danke für die Tipps    :yes:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Clementine am Oktober 26, 2025, 06:40:57 Nachmittag
Meine Eingangsfrage ist immer noch nicht geklärt.
4 Seiten lang mit vielen abschweiffenden Geschichten. Zurück zur Frage:
Zählt ein Baumabpraller?
Die Regeln des FAAS (Schweiz), sind den Regeln der IFAA weitestgehend folgend.
Ein Baumapraller wird in den Regeln nicht behandelt.
Einzig der Abpraller vom Boden:
"Pfeile, die vom Boden abprallen und in die Scheibe gelenkt werden, werden nicht
gewertet"

Nach dem ich am letzten Turnier mit einigen Schützen das Thema besprochen habe, waren wir uns ziemlich einig.

Berührt ein Pfeil auf seinem Flug zum Ziel, die Blätter eines Baumes, ist das völlig ok. Berührt der Pfeil sogar einen Ast und findet trotzdem seinen Weg in die Wertungszone. Auch ok. Also gilt auch ein abprallen vom Baumstamm.
Soweit das Gewohnheitsrecht der Schweizer Schützen bei FAAS Turnieren.

Und eben die Gretchenfrage: wo hört der Baum auf? Wo ist Wurzelabpraller und wo wirklich "Bodenabpraller"?

Mann könnte argumentieren:
A: nur der absolut direkte Flug, ohne jeglichen Zwischenkontakt mit der Vegetation, ist ein Wertungstreffer.

Oder anders:
B: Egal wie oft und wo auch immer der Pfeil streift, kratzt oder abprallt. Es zählt was die Spitze des Pfeil trifft.

Bei A müssten die restlichen Schützen immer Einsicht auf die Schussabgabe haben. Der Rest der Gruppe muss jedoch bei den Stoptafeln warten. Also sehen si oft nicht was der Schütze macht.

Bei B wärs Wurscht. Was im Tier ist, das zählt.

Stellt man einen Parcours etwas enger zwischen die Bäume, kann es mal diese Billard Geschichten geben.

Die müssige Diskussion, ob das jetzt Bodenauf war, oder ein direkter Treffer würde wegfallen.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Long John am Oktober 26, 2025, 07:33:27 Nachmittag
Dann nochmal in aller Kürze:
Baum seitlich oder Ast: JA
Vom Boden, egal ob Erde, Wurzel, auf dem Boden liegender Ast oder Stein: NEIN

Außerdem wartet die Gruppe nicht am Stoppschild, sondern steht i.d.R. hinter dem Pflock etwas hinter dem/den Schützen.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Clementine am Oktober 26, 2025, 08:25:10 Nachmittag
Dann nochmal in aller Kürze:
Baum seitlich oder Ast: JA
Vom Boden, egal ob Erde, Wurzel, auf dem Boden liegender Ast oder Stein: NEIN

Außerdem wartet die Gruppe nicht am Stoppschild, sondern steht i.d.R. hinter dem Pflock etwas hinter dem/den Schützen.

Dann wäre da noch der Wurzelausläufer, Übergang Stamm zur Bodenwurzel zu klären. Die Peripherie des Baumes.

Ne, im Ernst. Man kann es drehen und wenden wie man will. Eine abschliessende, eindeutige Regelung gibt es nicht.
Auch sehen die anderen Schützen oft nicht wie des Mitschützen Pfeil geflogen ist.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Waldgeist am Oktober 26, 2025, 10:00:11 Nachmittag
@ Clementine:
Die Frage ist: Willst du wissen was das Regelement ist oder suchst du jemanden der deine Meinung teilt?
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Clementine am Oktober 26, 2025, 11:33:08 Nachmittag
@ Clementine:
Die Frage ist: Willst du wissen was das Regelement ist oder suchst du jemanden der deine Meinung teilt?

😁 Die Antwort ist: ich brauche keine Zustimmung. Fakt ist, dass das Reglement hinkt.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Orion am Oktober 27, 2025, 08:45:47 Vormittag
vielleicht ist es ja auch Fakt, dass die Bäume - als Wunderwerke der Natur - in der Frage der präzisen Verortung des Übergangs ihres Wurzelwerks in den Boden sich nicht abschließend und vollumfänglich in ein Regelwerk einfügen lassen.
Das wäre doch auch eine schöne Erkenntnis.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: rso am Oktober 27, 2025, 08:57:37 Vormittag
... Fakt ist, dass das Reglement hinkt.

Die Regeln hinken nicht, du willst nur eine (in der Praxis recht unwahrscheinliche) Spitzfindigkeit irgendwie bestätigt bekommen.
Nicht jeder Pups kann geregelt sein.

Im Zweifel Mehrheitsentscheid der Gruppe (6.3.5):
Für die Einhaltung der Regeln und das Lösen aller lokalen Probleme ist der für die Gruppe verantwortliche Target Captain zuständig. Ist ein Schütze mit der Wertung eines oder mehrerer Pfeile nicht einverstanden, entscheidet die Mehrheit der  anderen Gruppenmitglieder. Diese Entscheidung ist endgültig und kann nicht durch Protest angefochten werden.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Bambus am Oktober 27, 2025, 09:27:15 Vormittag
vielleicht ist es ja auch Fakt, dass die Bäume - als Wunderwerke der Natur - in der Frage der präzisen Verortung des Übergangs ihres Wurzelwerks in den Boden sich nicht abschließend und vollumfänglich in ein Regelwerk einfügen lassen.
Das wäre doch auch eine schöne Erkenntnis.
+1, schöner läßt es sich kaum ausdrücken.

Aber ich will den nächsten 4  Seiten Diskussion nicht vorgreifen...  :pop:
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: lakeshooter am Oktober 27, 2025, 09:43:18 Vormittag
Ich/wir haben sowas normalerweise so ausgelegt:

Ist die Wurzel dem Bodenverlauf folgend, ist es ein Boden-Schuss.
Ist das "Baumteil" zum "aufragenden" Stamm/Baum gehörig, ist es ein Baumabpraller.

Sollte doch so etwas wie eine Diskussion aufkommen (worauf ich grundsätzlich überhaupt keinen Bock beim Bogenschießen egal ob Turnier oder Freizeit habe), gibt es direkt eine Gruppenentscheidung, und die ist mit obiger Auslegung meist sehr identisch und eindeutig ausfallend und damit direkt beendet und man kann sich wieder aufs Wesentliche konzentrieren.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 27, 2025, 09:54:18 Vormittag
Dem hypothetischen "ich treffe irgendwo eine Wurzel, die da glücklicherweise aus dem Waldboden geschaut hat und der Pfeil wurde ins Kill abgelenkt" hier ein praktisches Beispiel zur Diskussion, die das selbe Thema behandelt, aber so aufgetreten ist.

Ein Ziel steht im geschätzt 35 Grad Winkel nach oben, Luftlinie gute 20m.
Das Ziel steht oben auf einem horizontalen Podest, sozusagen aus dem Hang gegraben. Die Killzonen sind vollständig einsehbar wie das ganze Tier von den Knien aufwärts (je nach größe des Schützen)
Das Podest wird vorne mit einem ca. 10cm dicken Rundholz begrenzt, das als "Abtrittschutz" dient.

Schütze verkalkuliert sich und trifft das Holz
Fall A) Der Pfeil wird davon klar abgelenkt, man kann die Querschlägerscharte am  Holz gut sehen, und geht ins Kill
Fall B) Der Pfeil geht durch das Holz durch und steckt mit der Spitze ganz knapp im Fuss des Ziels. Er ist zwischen Holz und Fuss ca 20cm weit sichtbar. Das ist der Fall, dens wirklich gab.

Wie würdet ihr werten und warum?

Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: kungsörn am Oktober 27, 2025, 10:54:43 Vormittag
Ganz einfach und unmissverständlich:
Fall A: Tier erlegt => Kill
Fall B: Tier „angeschweißt“ => Körpertreffer (Beim Killturnier Minuspunkte)

Warum?
Nun, weil wir im freien Gelände sind und dort mit erweiterten und unvorhergesehenen Bedingungen zu rechnen ist. :o
Wenn der Pfeil steckt, dann steckt er. Ob das der Schütze so wollte oder nicht.
Es gibt ja auch kein „Miss“, wenn man sich verschätzt und durch "Verreißen" trotzdem trifft.

Noch ein Beispiel zur Beseitigung von Klarheiten: :Achtung:
Wenn der Wind einen Zweig ins Schussfenster drückt und ein möglicher Titelanwärter in diesem Moment möglicherweise genau da durch ins Kill schießt.
Hat er was berührt? Einige aus der Gruppe haben nichts dergleichen gehört oder gesehen, ein Mitkonkurrent aber sehr wohl.
Wie soll nun der/die Verantwortliche/n entscheiden?
Bekommt der Veranstalter eine Rüge, weil die Schussbahn nicht frei war?
Bei den derzeitigen Wetterbedingungen halte ich dieses Szenario durchaus für realistisch.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Clementine am Oktober 27, 2025, 11:12:06 Vormittag
Dem hypothetischen "ich treffe irgendwo eine Wurzel, die da glücklicherweise aus dem Waldboden geschaut hat und der Pfeil wurde ins Kill abgelenkt" hier ein praktisches Beispiel zur Diskussion, die das selbe Thema behandelt, aber so aufgetreten ist.

Ein Ziel steht im geschätzt 35 Grad Winkel nach oben, Luftlinie gute 20m.
Das Ziel steht oben auf einem horizontalen Podest, sozusagen aus dem Hang gegraben. Die Killzonen sind vollständig einsehbar wie das ganze Tier von den Knien aufwärts (je nach größe des Schützen)
Das Podest wird vorne mit einem ca. 10cm dicken Rundholz begrenzt, das als "Abtrittschutz" dient.

Schütze verkalkuliert sich und trifft das Holz
Fall A) Der Pfeil wird davon klar abgelenkt, man kann die Querschlägerscharte am  Holz gut sehen, und geht ins Kill
Fall B) Der Pfeil geht durch das Holz durch und steckt mit der Spitze ganz knapp im Fuss des Ziels. Er ist zwischen Holz und Fuss ca 20cm weit sichtbar. Das ist der Fall, dens wirklich gab.

Wie würdet ihr werten und warum?

Fall A: Konstruktionen aus Holz, etc. die der Verankerung von Zielen dienen, gelten als Boden und nicht als Baum. = Bodenauf, Miss.
Fall B: der erste Gegenstand der mit der Spitze durchschossen wurde, ist massgebend. =Holz, Miss.

my 2 cent
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 27, 2025, 11:21:34 Vormittag

Fall B: der erste Gegenstand der mit der Spitze durchschossen wurde, ist massgebend. =Holz, Miss.


Ohne das jetzt schon auflösen zu wollen: Wie siehst du deine Aussage im Kontext, dass eine abgegrenzte "Schaufel" eines Elches ein M ist, diese aber durchschossen mit dem Pfeil dahiner SICHTBAR in im Körper steckend dann zählt?
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: lakeshooter am Oktober 27, 2025, 11:31:30 Vormittag
Von welchem Verband reden denn wir hier bei dem Beispiel?

Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 27, 2025, 12:03:07 Nachmittag
Der Wettkampf war WA.
Aber wir können das auch für das andere relevante Regelwerk der IFAA / DFBV klären.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: rso am Oktober 27, 2025, 12:10:40 Nachmittag
.. Die Killzonen sind vollständig einsehbar wie das ganze Tier von den Knien aufwärts (je nach größe des Schützen)..

Sowohl für DSB/WA als auch DFBV /IFAA  steht das Ziel irregulär:
DSB: 6.7.3. Die Ziele werden so aufgestellt, dass sie von allen Wettkämpfern in voller Größe gesehen werden.
DFBV: 6.5.6.  Jede Person muss ungeachtet ihrer Größe eine freie Sicht auf die Scheibenauflage
oder die Wertungszonen des 3D-Ziels haben. 


Da braucht man eigentlich gar nicht den Rest diskutieren, denn es ist nicht in voller Größe sichbar bzw. auch unterhalb des Knies geht die Wertungszone weiter  ;)
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: roscho am Oktober 27, 2025, 12:57:37 Nachmittag
@gartenpinguin: beschreib doch mal ein paar deiner 40+ Bewertungskriterien. Wir sind da immer interessiert, vereinsintern mal was anders zu machen.
So haben wir mal den Montessori Modus erfunden: https://youtu.be/GR4XRcTltoo

Ich möchte da aktuell nicht zu sehr ins Detail gehen, weil das für meine Sache ein Alleinstellungsmerkmal ist und ich darauf sehr gut aufbauen werde.


ACHTUNG: Alles Offtopic!


Ein paar grundlegende Anreize gebe ich aber mit:

Um das Gesamtkonzept zu verstehen muss man sich darauf einlassen, dass ein paar Änderungswünsche am klassischen Turniersystem notwendig gewesen sind.
Das sind primär Punkte die mir in meinen 13 Jahren aufgefallen sind, die Frust, Ärger und Enttäuschung beinhalten. Also gängige Reaktionen eines jeden Menschen, die insbesondere bei Wettbewerben aufkochen können.
Warum? Ich bin ein Typ Mensch, dem Frieden und Harmonie in seinem Umfeld sehr wichtig ist. Bogenschießen, auch als therapeutische oder meditative Form, ist für viele eine Flucht aus dem Alltag. Und dennoch möchte man Leistung bringen. Man möchte gut sein. Daher pflege ich meinen Schützlingen beizubringen, dass Bogenschießen immer primär der Kampf gegen einen selbst ist. Der Kampf gegen innere Unruhe, zu viele Gedanken, Ablenkungen und so weiter. Nur sekundär kommt es beim Bogenschießen zum Wettkampf gegen andere. Auch auf dem Turnier ist jeder Schütze erstmal pimär im Kampf mit sich selbst. Mehrere Fehlschüsse in Folge bringen manchen komplett aus dem Konzept und aus der Ruhe. Und so mancher bricht nach 3 Nullrunden sogar aus Frust Turniere ab. Bogenschießen ist die Kunst seinen Geist beherrschen zu lernen.
Und dennoch oder gerade deshalb kochen negativen Emotionen schnell auf.

Zum Beispiel:
1. Schützen die vor der Siegerehrung einpacken und wegfahren, weil sie "eh nicht auf dem Treppchen landen".
Das finde ich immer sehr Schade, weil ich finde, dass gute Leistungen von anderen auch wertgeschätzt werden sollten. Außerdem sieht man so auch die Gesichter zu den Namen und kommt vielleicht dazu schöne Gespräche zu führen. Das frühe Abhauen hat immer einen sehr faden Beigeschmack.

2. Frust bei Materialverlust oder Schäden.
Das ist der allgemeine Klassiker, dass gerne mal genörgelt wird. Backstops stehen doof, Pfeil ist an einer Metallstange zerbrochen, Nocke ist rausgeflogen und weg, Messer irgendwo im Parkour verloren. Auch hier habe ich großes Potential gesehen, diese negativen Emotionen bei unserem schönen Hobby auszuhebeln.

3. Enttäuschung
Hat jeder von uns schon gehabt. Ein schlechter Tag, schlecht gegessen, zu lange im Stau gestanden und den Start verpasst, schlechte Schießleistung an dem Tag obwohl man sonst besser ist...
Auf Turnieren ist man in einer Situation wo viele sich beweisen wollen. Sie wollen gut schießen. Oder ihren Namen und Titel verteidigen. Diese Leistung an einem Tag der Wertung nicht erreichen zu können, kann sehr frustrierend und enttäuschend sein.


Was ist also meine Idee:

1. Ein (Spaß)Turniertag ist nichts anderes als ein Trainingstag mit vielen Leuten und Spaß. Um den Fokus auf den Spaß zu lenken, hebel ich den Punktewettkampf aus. Bei der Begrüßung ist die erste Ansage, dass es an dem Tag nicht um Punkte gehen wird, sondern um den Spaß. Jeder solle seine Leistung bringen wie er Lust und Laune hat. Dennoch werden klassisch die Punkte gezählt und aufgeschrieben, aber unter dem Vorwand, dass die Leute ihre Schießkarten am Ende mitnehmen können falls sie es möchten. Im Hintergrund wird aber von mir oder einem Mitorganisator alles notiert, was wir uns vorher ausgedacht haben.
Das lockert auch die "Siegerehrung" am Ende auf. Da wird nicht stumpf pro Klasse eine Punktzahl durchgerattert, sondern es werden Events und Ereignisse des Tages Revue passieren gelassen. Denn wie häufig sitzen wir am Lagerfeuer und reden über Schüsse die über 10 Jahre her sind und so schön waren, dass sie im Kopf geblieben sind? Die Erinnerungen sind nicht die Punkte die wir erzielen, sondern die tollen Erlebnisse die wir auf dem Weg hatten.

Beispiele sind Spaß-Auszeichnungen/Preise:

Die Person, die zu spät gekommen ist.
Die Person, die die meisten Pfeile danebengeschossen hat.
Die Person, die im Vergleich zum Vorjahr den größten Fortschritt gemacht hat (Punkte, Kills, Pfeilanzahl...).
Die Person, die etwas kaputt gemacht hat (Pfeil kaputt, Sehne gerissen, Horn vom Tier abgerupft...)

Und die Liste kann man endlos fortführen. Habe nochmal nachgeschaut und mittlerweile habe ich 163 Einträge. Manchmal sind es halt die dümmsten Ideen, die am Ende am besten funktionieren.
Wichtig ist die Abwechslung dahinter. Niemals darf ich in Folge die gleichen Sachen auszeichnen, weil sonst die Teilnehmer bereits damit rechnen.

Beim letzten Turnier hatte ich ein Pokerkartenset auf eine Scheibe gepinnt und jeder musste sich seine Pokerhand schießen. Die Person die die höchste Hand geschossen hat, bekam eine Auszeichnung mit seinen Karten drauf. Das ist eine nette Auszeichnung für ein gut geschossenes Ziel. Es ist kein Gesamtsieg. Aber es ist am Ende eine sehr nette Erinnerung an ein schönes Erlebnis.
Und genau so will ich das alles handhaben.


Sowas lebt von Leidenschaft. Ich mache das aktuell immer alleine. Vorbereitung für mein letztes Turnier waren 5 Wochen Vollzeit. Planung, Aufbau, Schießlinien, erweiterte Sicherheitsmaßnahmen und Backstops, Schießzettel (weil höchst individuell), Sachen die ich werten will, Abschätzung der Wahrscheinlichkeiten für entsprechende Events (Garantie auf Pfeilverlust gibt es nicht), händisches anfertigen aller Auszeichnungen, Verpflegung, Feuer, Musik, Ausschreibung, Organisation am Turniertag und dann schieße ich auch mit und notiere mir den ganzen Quark.
Sowas mache ich nur, wenn die Leute so richtig Bock darauf haben. Und die Auswertung muss schnell und korrekt stattfinden. Das sind keine Zahlen mehr, die man über eine Tabelle vergleicht. Da ist Recherche, Statistik, Auswertung und die richtige Vorbereitung notwendig. Und jeder Preis ist individuell. Man muss vor Ort das Werkzeug haben um die Auszeichnungen in der Zeit noch fertigstellen zu können. Da muss ich mich darauf verlassen, dass die Teilnehmer dann auch nach dem Schießen 30-60 Minuten unterhalten werden oder sich selbst unterhalten können.
Ist halt sehr sehr blöd wenn man sich diese Arbeit macht und jemand dann zu früh abhaut und ggfs. seinen individuellen Preis nicht erhalten wird.

Daher meinte ich, dass sich dieses Konzept vermutlich gar nicht hochskalieren lässt.
Wie will man so einen Aufwand für 100+ Teilnehmer und einem Parkour über 3-6 km machen?
Da braucht man ein richtig großes Team und alle müssen penibel auf ihre Aufgabe achten.
Damit diese Auszeichnung sauber abläuft muss man mit 100% Perfektion an die Sache rangehen, sonst geht das nach hinten los.

Im Anhang drei kleine Impressionen vom letzten Spaßturnier.

Zwei Zitate vom Abend die mir ständig im Kopf rumwuseln:
"Ich habe gar nicht mit einer Auszeichnung gerechnet, und dann bekomme ich gleich zwei. Und dann auch noch so schöne".
"Du hast damit die Messlatte sehr hoch gehängt."

PS: Rechtschreibfehler sind Rudeltiere.

Dieser doch sehr lange und SEHR SCHÖNE/Informative Post gehört in einen eigenen Thread !

Ich kann auch gerne (wenn gewünscht) ein neues Board aufmachen "Alternative Turnierformen" 

Ich persönlich bedanke mich auch für diesen Post der mit doch Anregungen für das nächste AC Treffen gibt !
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 27, 2025, 01:48:13 Nachmittag
Sowohl für DSB/WA als auch DFBV /IFAA  steht das Ziel irregulär:
DSB: 6.7.3. Die Ziele werden so aufgestellt, dass sie von allen Wettkämpfern in voller Größe gesehen werden.
DFBV: 6.5.6.  Jede Person muss ungeachtet ihrer Größe eine freie Sicht auf die Scheibenauflage
oder die Wertungszonen des 3D-Ziels haben. 


Da braucht man eigentlich gar nicht den Rest diskutieren, denn es ist nicht in voller Größe sichbar bzw. auch unterhalb des Knies geht die Wertungszone weiter  ;)

Das ist formal die korrekte Antwort, aber dennoch wird das anders gelebt.
Wer auf der Deutschen 3D war, kann sich vielleicht noch an die Gans, Ente oder Schwan, Federvieh halt, erinnern, was ein recht steiler Bergaufschuss war. Da hab ich mir beim Werten genau das vom rso gedacht: Die Füsse inkl Schwimmhute sind Trefferfläche. Nicht abgegrenzt. Sehen tust die vom Pflock natürlich nicht.
Und diese Situation hast du oft bei Bergaufschüssen, wo das Ziel nicht senkrecht zum Boden steht, sondern senkrecht zum Erdmittelpunkt.
Die Vorteile eines größeren Schützen egalisieren sich mit zunehmender Entfernung. Aber sind natürlich dennoch da.

Also was tun? Einspruch einlegen weil nicht regelkonform, folglich aus der Wertung nehmen und globales Nachschießen auf dem Einschussplatz?

Oder es werten aber dann wie?
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Landbub am Oktober 27, 2025, 02:36:13 Nachmittag

Beispiele sind Spaß-Auszeichnungen/Preise:

Die Person, die zu spät gekommen ist.
Die Person, die die meisten Pfeile danebengeschossen hat.
Die Person, die im Vergleich zum Vorjahr den größten Fortschritt gemacht hat (Punkte, Kills, Pfeilanzahl...).
Die Person, die etwas kaputt gemacht hat (Pfeil kaputt, Sehne gerissen, Horn vom Tier abgerupft...)


Die Gedanken und auch die Motivation dahinter sind anerkennenswert.
Sowas kann man machen als Vereinsturnier oder auch im Freundeskreis. Es wird nicht skalieren. Du brauchst an jeder Station eine Person, die wertet.
Menschen, die eher kompetitiv unterwegs sind, werden sich in diesem Modus nicht wohlfühlen. Sie werden auch ungerne bei Station 8 einen rot/gelben Fiberglasbogen mit 6# nehmen, um damit einen Clout Schuss auf 20m abzugeben auf einen auf den boden gemalten Bier-Pong Table mit Baywa Eimern als Ziel. Oder mit einem Larp Pfeil zu "kegeln".
Im verein gibts beides: Wohlfühl / Entspannungsschützen und Wettkampfschützen. Man kann sowas schon verbinden, aber am Ende zählen die Ringe. Dass dazu nicht nur 3D Wertungen zählen, sondern auch auf den Backstop gepinnte Spielkarten (bei dir Poker, bei uns Schafkopf mit extrapunkten für "den alten"), lockert das ganze auf.
Aber es zählt am Ende immer der Treffer. Auf die 11 oder auf den Eichel-Ober. Und nicht der Zufall, am richtigen Ziel das richtige gemacht zu haben.
Dass es bei der Siegerehrung Preise für alle "First Timer" gibt, für den Pechvogel des Tages (wenn  nicht vorhanden: für den mit den wenigsten Ringen) und es generell für alle Kinder Preise gibt, sind Ergänzungen, die Leute motivieren, dabei zu sein, auch wenn sie nicht um den Sieg nach Ringen kämpfen. Das funktioniert gut.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Clementine am Oktober 27, 2025, 07:20:00 Nachmittag
Jetzt habe ich es begriffen: entweder man spielt ein wenig Pfeile spicken und zählt alles was lustig ist, oder man hält sich an die Verbandsregeln, bei denen alles zählt was nicht nach Reglement verboten ist.
So einfach ist das.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 27, 2025, 08:46:52 Nachmittag
Bei Regeln ist immer eines zu bedenken: Jede Regel hat seine Geschichte!
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Bambus am Oktober 27, 2025, 09:24:28 Nachmittag
Regeln können nicht alles abdecken was möglich sein könnte.
Und der Scheibenkäptn (bzw. wenn gefragt die Gruppenentscheidung) hat Recht.
...
So einfach ist das.
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: cweg am Oktober 27, 2025, 09:33:06 Nachmittag
Regeln können nicht alles abdecken was möglich sein könnte.
Und der Scheibenkäptn (bzw. wenn gefragt die Gruppenentscheidung) hat Recht.
...
So einfach ist das.

Im realen Leben Ja, aber doch nicht in einem Internetforum  :)
Titel: Re: Regelwerk IFAA - Regeln bei Abpraller vom Boden
Beitrag von: Bambus am Oktober 28, 2025, 12:25:41 Nachmittag
 :agree:
Aber was wäre das Leben ohne Spaß an der Freud  :bored: