Archers Campfire
Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: Splinter am September 08, 2025, 06:54:02 Nachmittag
-
Hallo Zusammen,
ich habe auf einem Flohmarkt einen Bear Super Grizzly ergattert, der Bogen hat gemessene 35#@28". Mein Auszug lieg bei 28,5"
Ich habe noch nie Pfeile selbst online zusammen gestellt, bisher habe ich hier auf Empfehlungen von meinem ehemaligen lokalen Bogenladen Fertigpfeile gekauft.
Da ich kürzlich umgezogen bin, gestaltet es sich aktuell schwierig, da ich hier noch keinen Laden kenne. Ich hätte aber gerne für den Grizzly ein Set Pfeile, die mal wirklich perfekt auf den Bogen abgestimmt sind. Zumal ich in diversen amerikanischen Foren gelesen habe, dass der SG wohl schon so 9gpp braucht, eher noch mehr, um sich gut anzufühlen.
Da ich wie gesagt noch nie selbst Pfeile gebaut oder Komponenten ausgewählt habe bin ich etwas erschlagen von den Optionen. Spine Rechner geben leider Werte von 630-780 aus, je nach Anbieter...
Wie gehe ich am besten vor um mir einen stimmigen Pfeil zusammenzustellen?
Danke für eure Unterstützung vorab.
-
Ich denke mit einem Spine von 650-800 für 35# liegst du vom Ballpark nicht daneben.
Dann kommts halt darauf an wie schwer der ausgewählte Schaft ist und wie schwer du die Spitze (+ falls vorhanden Insert) wählst.
Je schwerer die Spitze desto weicher wird der Pfeil dynamisch beim Abschuss.
D.h. Je schwerer die Spitze desto härter kannst du den Schaft wählen und es komm dynamisch trotzdem auf in etwa das gleiche raus.
Imho wird der Spine oft überbewertet, in der Regel ist der gut schiessbare Bereich bei modernen Recurve Bögen die weit in die Mitte geschnitten sind recht breit, (bei älteren vielleicht nicht so sehr), eine Spinegruppe unter oder über dem theoretischen Optimum geht meist problemlos.
Nur um dir einen Anhaltspunkt zu geben, ich schieße meinen 35# Redman mit 750ern (4.2mm) und 90gn Spitze (ist aber unter 9gpp bei mir).
Wenn du 6.2er Schäfte nimmst, kannst dir mehrere verschiedene Spitzengewichte (z.b. zw 40 und 120 gn) besorgen und sehr einfach probieren was gut auf deinem Bogen geht.
Wenn du mit einem leichten Insert startest kannst du mit schwereren Inserts sogar noch über einen noch weiteren Bereich variieren.
Was du zusätzlich machen kannst, du besorgst dir erst je ein zwei Schäfte in 600, 700, und 800 und probierst mit den verschiedenen Gewichten.
(In 4.2mm gibts auch noch 650 und 750)
Selbst probieren ist besser als Empfehlungen folgen 😉
-
Welches Baujahr hat der Bear Super Grizzly ???
Das ist entscheidend für a) Sehne und b) Pfeilempfehlung ..
Wo und was willst denn damit schießen ?
-
Es sind ein paar mehr Variablen im Spiel als nur der statische und dynamische Spinewert, wenn es um die Pfeilauswahl geht.
Die Position und Ausrichtung vom Bogenfenster, sowie die Höhe des Shelfs machen etwas aus. Auch die Sehnenposition (zentral, linksseitig, rechtsseitig) ändert etwas. Nicht zu letzt wird Deine Lösetechnik sogar den dynamischen Spinewert verschieben. Die Auflage und das Material machen ebenfalls etwas. Kein Spinewertrechner der Welt kann das berücksichtigen. Die Werte in den Tabellen und Rechner sind eher Erfahrungswerte.
Also was tun?
Da Du keinen Pfeil mit einem Spinewert von exakt 683 finden wirst, solltest Du Schäfte mit 600er und 700er Spine ausprobieren, ohne Befiederung, also einen Rohschafttest machen.
Ich empfehle dabei Pfeile mit 6.2mm (0.245") Innendurchmesser. Das Insert erlaubt Dir in Sekunden anderen Spitzen raufzuschrauben.
Probier die 600er und 700er mit leichter, mittlerer und schwerer Spitze aus und schau Dir an welche am Besten zum Bogen passen.
Der 600er mit schwerer und 700er mit leichter Spitze sollten ungefähr gleich sein.
Du meintest Du seist umgezogen. Wenn es zufällig an der nördlichen Seite der Elbe ist, kann ich Dir gerne dabei helfen.
-
Das was Gartenpinguin schreibt, kann ich ruhigem Gewissens unterschreiben.
Ich würde auch 6,2er 600er mit 29,5" Länge und 100gn Spitze 15gn Insert empfehlen. Evtl. noch a paar 85gn Spitzen dazu, dann kannst schauen was besser fliegt.
Gold Tip Warrior ist ein günstiger und fast überall verfügbarer Schaft.
Die Federn nicht zu klein (3,5-4"), denn die bügeln das bisschen das nicht perfekt passt noch aus.
-
Es ist immer wieder interessant wie unterschiedlich die Erfahrungen sind.
Im Moment habe ich 900er Pfeile bei einem ~25 lbs. Bogen. Es fällt immer wieder auf, dass die Pfeile auf den ersten ~5 Metern ziemlich "eiern", sich dann aber beruhigen und ziemlich gerade fliegen. Ich bin mir relativ sicher, dass das "eiern" sich zu 30% auf "zu weiche Pfeile" und zu 65% auf den Spassvogel hinterm Bogen verteilt.
Meine nächsten Pfeile werden etwas härter.
Die Besonderheiten bei meinen Pfeilen:
- ich verwende 4.2mm ID Schäfte
- ich verwende "outsets" - das sind Inserts die quasi "vor" dem Pfeil sitzen - damit kann ich normale 6.2mm Schraubspitzen auf 4.2mm Schäften verwenden
- ich verwende 2.5" Federn (also eher kleine Federn)
- aber 4 Federn
- und die Federn sind eher etwas weiter vorne am Schaft.
Für mich bringen die 4 kleineren Federn den selben Effekt wie bei meinen früheren Pfeilen 3 größere Federn. Keine Pfeile mehr die plötzlich abhauen weil ich beim Auflegen des Pfeils auf mein Ziel schaue anstatt auf die Leidfeder...
Die Federn sind bei mir nach vorne "gerutscht" weil es mich irritiert hat wenn die Federn an der Nase kitzeln...
Etwas sonderbar sind die "outsets" - das sind quasi zylindrische Dinger die hinten in den schmalen Schaft passen und vorne eine normale Schraubspitze aufnehmen. Damit kann ich die Outsets auch gleich als "Bogenhand-Anker" (1) verwenden - wenn ich die Dinger am Daumen spüre habe ich meinen Auszug erreicht.
Viele Wege führen nach Rom. Ich bin inzwischen durch einige Iterationen in Bezug auf Pfeile und -Setup und ich werde noch einige Änderungen vornehmen.
PS: Falls Jemand einen Tipp für Pin-Nocken hat die so ähnlich wie diese (2) funktionieren, bitte ich um Hinweise...
(1) https://sites.google.com/view/thebowhandanchor/home
(2) https://kocnockarchery.com/product/koc-nock-small-type-right-0244id/
-
Es ist immer wieder interessant wie unterschiedlich die Erfahrungen sind.
Im Moment habe ich 900er Pfeile bei einem ~25 lbs. Bogen. Es fällt immer wieder auf, dass die Pfeile auf den ersten ~5 Metern ziemlich "eiern", sich dann aber beruhigen und ziemlich gerade fliegen. Ich bin mir relativ sicher, dass das "eiern" sich zu 30% auf "zu weiche Pfeile" und zu 65% auf den Spassvogel hinterm Bogen verteilt.
Meine nächsten Pfeile werden etwas härter.
Die Besonderheiten bei meinen Pfeilen:
- ich verwende 4.2mm ID Schäfte
- ich verwende "outsets" - das sind Inserts die quasi "vor" dem Pfeil sitzen - damit kann ich normale 6.2mm Schraubspitzen auf 4.2mm Schäften verwenden
- ich verwende 2.5" Federn (also eher kleine Federn)
- aber 4 Federn
- und die Federn sind eher etwas weiter vorne am Schaft.
Für mich bringen die 4 kleineren Federn den selben Effekt wie bei meinen früheren Pfeilen 3 größere Federn. Keine Pfeile mehr die plötzlich abhauen weil ich beim Auflegen des Pfeils auf mein Ziel schaue anstatt auf die Leidfeder...
Die Federn sind bei mir nach vorne "gerutscht" weil es mich irritiert hat wenn die Federn an der Nase kitzeln...
Etwas sonderbar sind die "outsets" - das sind quasi zylindrische Dinger die hinten in den schmalen Schaft passen und vorne eine normale Schraubspitze aufnehmen. Damit kann ich die Outsets auch gleich als "Bogenhand-Anker" (1) verwenden - wenn ich die Dinger am Daumen spüre habe ich meinen Auszug erreicht.
Viele Wege führen nach Rom. Ich bin inzwischen durch einige Iterationen in Bezug auf Pfeile und -Setup und ich werde noch einige Änderungen vornehmen.
PS: Falls Jemand einen Tipp für Pin-Nocken hat die so ähnlich wie diese (2) funktionieren, bitte ich um Hinweise...
(1) https://sites.google.com/view/thebowhandanchor/home
(2) https://kocnockarchery.com/product/koc-nock-small-type-right-0244id/
Find ich auch interessant.
Ich hab Jahrelang einen 25# Mohawk mit 800er Pfeilen (6.2) geschossen, Ganz einfach weil mir das im Shop so in die Hand gedrückt worden ist und ich als Anfänger keine Ahnung hatte, mich auf Beratung verlassen musste.
Ich hatte immer Probleme das der Pfeil am Shelf anschlug, massive Federnabnutzung sowieso, ganz gleich wie ich meinen Nockpunkt, die Standhöhe eingestellt habe oder was ich an meiner Technik versucht habe.
Besser (nicht gut) ist es erst geworden wie ich das Spitzengewicht erhöht habe, d.h. Den Spine dynamisch weicher gemacht.
Die 800er Pfeile sind erst vernünftig geflogen wie ich die 25er Wurfarme gegen 30er ersetzt habe.
Heute schießt mein Sohn den Mohawk mit den 25er Wurfarmen und zuerst 1100er Pfeilen (noch etwas weniger Auszug) und jetzt 1000er Pfeilen (70gn) und der Pfeilflug ist perfekt, kein Anschlagen, keine Federnabnutzung, kein schwänzeln, einfach wie aus dem Lehrbuch.
Meine Nichte schießt auch einen 25#Mohawk (Chief Mittelteil) mit demselben 1000er Setup, selbes perfektes Ergebnis.
Einen 20# Nesta hatten wir mit 1300er Pfeilen im Einsatz (1100er-1300er flogen super).
Daher würde ich für 25# aus meiner Erfahrung immer im ersten Schuss 1000er empfehlen.
Meinen 35# Redman schieße ich wie gesagt mit 750er und meinen Kiowa 40# mit 700er Pfeilen, das passt für mich perfekt.
Aus meiner persönlichen Erfahrung denke ich für mich Pfeile werden von manchen tendenziell sehr hart geschossen und empfohlen.
Also ja Erfahrungen können sehr verschieden sein, letztlich zählt was für einen selbst funktioniert.
Bis man dahin kommt braucht manchmal mehrere Iterationen.
Die absolute Wahrheit gibt’s sowieso nicht, richtig is was für einen selbst passt (eigener Bogen mit eigener Technik und Eigenheiten), ein Ratschlag kann nur Anhaltspunkte liefern und ersetzt nicht das eigene ausprobieren verschiedener Optionen.
Ist ja auch nicht so das Pfeile ein unglaublich teures Luxusgut sind, ein paar unterschiedliche Testpfeile um sein eigenes Optimum zu finden ist glaub ich in jedem Budget drinnen.