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Bogenschießen => Bögen => Thema gestartet von: danieru am Juni 26, 2025, 11:56:58 Vormittag

Titel: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: danieru am Juni 26, 2025, 11:56:58 Vormittag
Hoi zäme

Ein Black Wolf Riser sowie Oak Ridge Shade WAs haben jetzt den Weg zu mir gefunden. Ich habe mich vorab bereits mit der Thematik befasst, theoretisch, es ist mein erstes ILF System.
Ich habe noch nicht an den Schrauben herumgedreht.

Wenn ich die Wurfarme einstecke, sieht es aus wie auf dem Bild. Die WAs rasten mE richtig ein.
Soweit ich das verstehe, sollte die Tillerschraube idealerweise vollflächig mit den WAs kontaktieren, was mir sinnvoll erscheint um eine gleichmässige Kraftverteilung zu erzielen. Ich habe vor einer Weile ein Video von Jake Kaminski gesehen, in dem er das so erklärt hat, wenn ich mich recht erinnere. Das macht für mich auch Sinn.
Habe ich das richtig verstanden?
Der jetzige Zustand sieht weit davon entfernt aus.
Was tun?

edit: Der Wurfarm lässt sich nicht weiter an die Tillerschraube heranführen (Bild). Davon weg schon.
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: parsec am Juni 26, 2025, 12:30:09 Nachmittag
Dem Black Wolf Riser müsste ein Benutzerhandbuch beigelegt gewesen sein. So etwas erwarte ich mir zumindest. Ansonsten: https://wiawis.com/doc/wns/WNS-warranty.pdf
Darin steht dann beschrieben wie weit heraus die Tillerbolzen aus dem Riser herausgedreht sein dürfen. (Und wie man sie sichert um unbeabsichtigte Verstellung zu verhindern.)
Laut dem Manual dürften die Schrauben im Auslieferungszustand sehr weit herausgedreht sein. Hineinschrauben kann man sie bis maximal (!!!) der Wurfarm plan mit dem Schraubenkopf anliegt. Nicht darüber hinaus!!!
Der Wurfarm muss sich schon unbedingt an dem Schraubenkopf abstützen - also berühren. Aber eben nur bis maximal vollflächig anliegend.
Alles dazwischen ist okay und dient dazu die Bogenkraft in einem gewissen Rahmen an den Pfeil ("dynamischer" Spine) anzupassen.
Für Dich also: die Schrauben so weit hineindrehen damit sie Kontakt zu den Wurfarmen haben, Tiller kontrollieren und gegebenenfalls einstellen, Blankschafttests machen und über weiteres Verstellen beider Schrauben den unbefiederten Pfeil dazu bringen geradeaus zu fliegen.
Am Schluss nochmal kontrollieren ob die Kontermuttern fest angezogen sind.
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: danieru am Juni 26, 2025, 12:58:34 Nachmittag
Danke, parsec. Dann liege ich mit meinen Gedanken ja richtig.
Das Manual ist beigelegt. Ich hatte es so verstanden, dass sie Werkseinstellung so eine Art Mittelstellung sei. War schon sehr spät gestern abend.
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: Landbub am Juni 26, 2025, 04:46:12 Nachmittag

Soweit ich das verstehe, sollte die Tillerschraube idealerweise vollflächig mit den WAs kontaktieren,

Dein Bild passt wunderbar. So ists richtg. "Vollflächig" ist zu weit drin. Es sollte von vorne im aufgebautem Zustand immer noch ein Papier eingeschoben werden können.
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: danieru am Juni 26, 2025, 06:17:54 Nachmittag
Das verstehe ich jetzt nicht. So wie auf dem Bild hat es ja keinen Kontakt. 
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: danieru am Juni 26, 2025, 06:29:51 Nachmittag
Es sollte von vorne im aufgebautem Zustand immer noch ein Papier eingeschoben werden können.

Ergibt sich daraus nicht eine grosse Belastung an einer kleinen Stelle, oder anders gesagt, würde die vollflächige Berührung doch zu einer geringeren Belastung der WA-Oberfläche führen?

Ist das in diesem Zusammenhang vielleicht nicht gewünscht, bzw. wenig relevant?
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: Landbub am Juni 26, 2025, 06:42:32 Nachmittag
Das verstehe ich jetzt nicht. So wie auf dem Bild hat es ja keinen Kontakt.

Ist der Bogen denn gespannt? Wenn nicht, spannen und der WA wir den "Pilz" an der Stelle des grünen Pfeils berühren. ist er bereits gespannt, müsste der TB tatsächlich noch soweit rein, bis er den WA berührt.

Der rote Pfeil zeigt an, wo das Papier passen muss. Warum das so ist: Guck den Abstand der Pfeile von der Tillerschraube. An der Stelle des roten Pfeils biegt sich der WA unter Last nach oben. Aufgrund des langen Hebels vom Auflagepunkt bis zum Bolzen leidet der drunter.
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: Treppenwangenrollator am Juni 26, 2025, 06:47:42 Nachmittag
Vollflächig aufliegend ist wirklich das Maximale, wie weit man die Schrauben eindrehen sollte. Liegt der Wurfarm nur am Rand des Schraubenkopfes auf, ergibt sich eine Fehlbelastung, sowohl in der Schraube selbst, wie auch im Riser-Gewinde.  Die Haltbarkeit wird herabgesetzt, ein plötzlicher Totalausfall provoziert.
Landbub hat mal eine schöne Grafik gepostet, bei der ich den geschilderten Fall „korrigiert“ habe.

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=8111.msg180289#msg180289


Und noch was zum Thema:
https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=11303.msg167957#msg167957
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: danieru am Juni 26, 2025, 08:28:01 Nachmittag
Vielen Dank euch beiden. Das hilft mir sehr weiter.
Der Bogen ist im Bild noch nicht gespannt.
Die Grafik im verlinkten Thread sollte im Manual aufgeführt sein. 👍
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: nsb am Juni 26, 2025, 11:49:38 Nachmittag
Ich rate, die Tillerschrauben einfach auf mittlerer Stellung zu belassen.
Es gibt tatsächlich ILF-Recurve-Riser, bei denen die Tillerschrauben in der Neigung verstellbar sind. Ein Beispiel dafür ist das AESTUS und VEGA Recurve-Riser von NOVAERY. z.B. https://www.novaery.de/recurve-mittelteile/
 (https://www.novaery.de/produkt/vega-performance/Da)Da sind wir aber in einer anderen Preisklasse.

Diese Modelle verwenden das sogenannte F.L.A.T.-System (Flexible Limb Adjustment Technology), bei dem sowohl die Tillerschraube als auch das Schwalbenschwanzlager drehbar gelagert sind. Dies ermöglicht eine Anpassung der Neigung der Wurfarme, um den Winkel präzise einzustellen und die Belastung gleichmäßig zu verteilen. Dadurch wird ein größerer Flächenkontakt zwischen Wurfarm und Mittelteil gewährleistet, was die Stabilität verbessert und Spannungsspitzen reduziert.
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: danieru am Juni 27, 2025, 12:01:50 Nachmittag
Danke.
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: cweg am Juli 01, 2025, 12:24:43 Nachmittag
@danieru Tillerbolzen sollten nur max. 6 ganze Umdrehungen herausgedreht werden (ein Klassiker von Hoyt) Nahezu alle Tillerbolzen haben das gleiche Maß, was ja auch der Sinn von ILF ist. also wäre die Grundstellung, die Tillerbolzen ganz bis zum Ende des Gewindes hereinzuschrauben und dann volle drei Umdrehungen wieder heraus, so hast du Spiel nach oben und unten.

Was auf deinem Bild sofort auffällt, ist, dass der Bolzen nicht vollständig in der Nut sitzt, hier kann erheblicher Schden entstehen!!! Plan A: Etwas Fett oder Sehnenwachs in die Nut schmieren, Plan B, die Nut vorsichtig mit feinem Sandpapier/Feile entgraten und ggf etwas vergrößern. Immer wieder zwischendurch checken, ob die Nut sauber über den Bolzen geht,
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: danieru am Juli 01, 2025, 09:36:59 Nachmittag
Danke, cweg. Der WA sollte bis Anschlag drinsitzen? Das war mir nicht bewusst. Es fühlt sich so an als ginge es nicht weiter, es macht "klack" und ich nahm an, der "Nippel" am WA rastet ein. Hmm, da muss ich nochmal genauer schauen…
Titel: Re: ILF Tillerbolzen Grundeinstellung
Beitrag von: cweg am Juli 01, 2025, 09:44:07 Nachmittag
Danke, cweg. Der WA sollte bis Anschlag drinsitzen? Das war mir nicht bewusst. Es fühlt sich so an als ginge es nicht weiter, es macht "klack" und ich nahm an, der "Nippel" am WA rastet ein. Hmm, da muss ich nochmal genauer schauen…

Ah ok, wenn der Nippel richtig einrastet, ist es tief genug. Bei meinen Uukhas ist der Schlitz nicht so tief und liegt am Bolzen an. Von daher sah es für mich aus, als sei die Nut nicht weit genug.