Archers Campfire
Bogenschießen => Training => Thema gestartet von: AndreB am Mai 07, 2025, 08:10:17 Nachmittag
-
Schönen guten Abend in die Runde!
Kennt es der Ein oder Andere:
Auf den blanken Dämpfer oder auf Gummitiere schafft man schöne Gruppen und trifft auch halbwegs da, wo man hin schießen wollte.
Um auch im Garten Zahlen zu haben, wie gut man trifft, hab ich 40er WA Auflagen gekauft.
Und siehe da: Gruppen sind mit nem mal kaum noch zu erkennen oder maximal durch Glück irgendwo auf Blau oder Rot. der gelegentliche M ist sogar dabei. Auf Parcours komme ich nach skandinavischer Wertung in der Regel auf 85-90% der möglichen Ringe... Auf Hallendistanz sind es jetzt grad mal (wenn es gut läuft) 400 von 600 Ringen...
Nehme ich die Auflage runter, sind die Gruppen wieder fast wie vorher...
Wie bekommt man das in den Griff? Macht es überhaupt sinn, so weiter zu trainieren? "Halle" ist ja eigentlich nicht meine Disziplin 🤷
freue mich auf Erfahrungsberichte von euch,
Grüße André
-
Die Probleme haben viele
Deshalb schiessen auch so wenige bei Scheibenturnieren mit
Die besten 3D Schützen die ich kenne sind auch nationale Meister auf der Scheibe, wer es also kann der kanns
Weiter trainieren!
-
Schiesst du auf die Scheibe dann jeweils die gleiche Distanz?
Auf dem Parcours wechseln die ja. Und man macht ein paar Schritte mehr zwischen den Zielen. Jedes Ziel ein neues Ziel auf das man sich einstellt - präsent ist.
Bei der "Eintönigkeit" des immer-wieder-auf-die-gleiche-Entfernung-Scheibenschiessens merke ich bei mir wellenhafte Aufmerksamkeit.
-
Meiner Meinung nach ist Scheibenschießen ein hartes Fokus-/Konzentrations-Training.
Das versuche ich immer im Winter in der Halle.
Wenn ich mich ernsthaft konzentriere, dann sind auch Treffer ins Gold keine Seltenheit.
Aber es ist wirklich nicht leicht diese Konzentration lange zu halten.
Ich werde immer von den vielen hübschen Farben rund um das Gold abgelenkt :unschuldig:
-
Normalerweise schieße ich nur auf einen etwa 3cm großen weißen Punkt auf dem Dämpfer, immer mal von anderen Entfernungen. Kann im Garten nur bis 18m.
Diese starke Streuung ohne Gruppen hinzubekommen ist mir sonst auch auf Einschießplätzen nie so sehr aufgefallen, vermutlich weil ich da nie wirklich oft und mit der Absicht Ringe zu zählen auf die bunten Kringel schieße 🫣
werd die Tage immer mal wieder Walk Back/Up Übungen machen, hoffentlich hilfts was, ist irgendwie frustrierend, wenn man weiß das es besser geht...
-
@AndreB, ähnliches kann ich auch beobachten, bei mir und bei anderen Schützen im Verein. Wenn man auf Feldscheiben ("Kochplatten") schießt ist der Effekt (imho) geringer.
-
X² Ja, leider ... Ich setze mir lediglich einen farbigen Markierungspunkt auf die Scheibe.
-
Danke euch fürs Feedback!
Vielleicht kann ich mein Gehirn austricksen, in dem ich mir auf die Scheibe noch eine kleine Markierung mache... muss doch irgendwie zu schaffen sein ;D
Fühlt sich an, als hätte ich Leistungstechnisch drei Schritte rückwärts gemacht 😬
-
Hängt glaub ich auch damit zusammen, welches System du schießt.
Ich schiesse instinktiv, und mir gehts auf der Scheibe genauso... Mich lenken die riesigen bunten Ringe extrem ab.
Ich denke, mit hartem Zielsystem wie Gap oder Stringwalking wären die Gruppen deutlich besser.
-
Das Problem kenne ich auch.
Da ist einfach zu viel Farbe auf der Scheibe ;)
Der Hinweis mit den Feldscheiben wurde ja schon gebracht. Da läuft das bei mir auch wesentlich besser.
Vor allem bei den DFBV / IFAA Feldscheiben, die bis zum Rand raus komplett schwarz sind.
Ich hab auch mal gelesen (evtl. sogar hier im Forum), dass es helfen kann, nicht das Gold treffen sondern "durch das Rot durchschießen" zu wollen
-
Ich schieße intuitiv, 3 Unter.
Das mit den durch das Rot durch schießen koingt auch sehr interessant! Vielen Dank.
Ja, Feldscheiben wären sicher besser gewesen.... Meine Idee war auch ein wenig mich mit Ergebnissen von Hallenturnieren zu vergleichen, irgendwie braucht man ja mal eine Referenz, wenn man schon nicht selber auf Turniere geht :unschuldig:
-
Bei uns auf dem Parcours haben wir einen Bären auf 37 Metern stehen, kein Problem den mit dem ersten gut zu treffen. Den gleichen Bären haben wir ein paar Stationen weiter als Scheibenbild stehen, gleiche Entfernung und da tue ich mich wesentlich schwerer mit. Da ist der Streukreis doch erheblich und ich brauche oft zwei Passen um gut zu gruppieren.
Ich denke es liegt daran dass das Bild eingerahmt ist und der Fokus irgendwie anders ist. Da fehlen die Rundungen und die Tiefe. Bunte Scheiben haben wir nur auf einer Bahn ganz zum Anfang, da trainieren nur die Hallenkünstler.
-
Aim small - miss small.
Das Problem des Fokusierens.
Nimm doch für die 18m mal nur den Spot!
-
Dazu fallen mir 2 Sätze ein;
- Focus on the Spot und
- Aim small, miss small
Also konzentriere dich auf einen möglichst kleinen Punkt auf der Auflage oder halt nur einen Punkt auf die Scheibe kleben.
Und ganz wichtig: nur wenige Pfeile pro Passe. 3 reichen, sonst lässt die Konzentraton rapide nach.
-
Danke nochmals,
vieles von dem was ihr schreibt, habe ich bisher eigentlich immer so gemacht, mein Dämpfer hat normalerweise nur einen kleinen weißen Punkt, gehe viel vor und zurück, hab meistens nur 3 Pfeile in der Tasche...
Klappt ja auch gut und bin zufrieden mit mir.
Den Anstoß, mich mal auf Scheibe mit anderen zu vergleichen, haben einerseits meine Eltern (selber Bogenschützen) gegeben, als auch Jake Kaminsky mit seiner Backyard Challenge.
Werde mich wohl in Geduld üben müssen und mich langsam dahin trainieren, wo ich ohne bunte Kringel war und bin. Ich habe irgendwie gehofft, es hat einer einen Geheimtip für eine Abkürzung ::)
-
Es lohnt sich aber, das zu trainieren. Und auch den Stress von Scheibenturnieren zu erfahren.
Ich kenne niemanden, der gut auf Scheibe wurde, nachher auf 3D nicht besser getroffen hat als vorher.
Das Thema ist Fokus auf eine kleinen Punkt unter Ausblendung dessen, was da drum rum ist oder welche Form/Farbe der hat. Du musst das im Prinzip so hinbekommen, als würdest du ein Scope schießen, das dank Vergrößerung und Tunnel das ganze Umfeld ausblenden kann.
Wenn du mit System schießt: probier mal das nicht zielende Auge zuzumachen. Klingt komisch, bringt aber neue Erkenntnisse.
-
Ich bin, nachdem ich Anfang diesen Jahres einem Verein mit eigener Halle beigetreten bin, nun sehr oft an der Scheibe zu werke. Davor war ich fast ausschließlich im Wald roven oder am 3D Parcours. Die Umstellung war enorm. Zu beginn hab ich teilweise die Scheibe verfehlt und es war sehr frustrierend. Bin aber doch zumindest 2x die Woche für 2 Stunden an der Scheibe gestanden, kontinuierlich besser geworden und habe vor 2 Wochen den Langbogen-Rekord des Vereins gebrochen (wir sind zwar nicht viele LB Schützen war aber trotzdem ein Boost fürs Selbstvertrauen ;).)
Bin jetzt auch im 3D Schießen um einiges besser. Wenn ich allein in der Halle bin schieße ich auch unterschiedliche Distanzen um mich nicht zu sehr an die fixe Distanz zu gewöhnen.
Wie Landbub sagt: Die Scheibe Hilft enorm auch um im 3D besser zu werden. Ich war am Anfang des Jahres skeptisch was das Scheibenschießen angeht bin aber jetzt geläutert. Der Sprung in Konstanz und Genauigkeit war enorm. Es ist ein harter Weg aber einer der sich am Ende auszahlt. Ich glaube ein guter Mix zwischen Scheibe und 3D ist für jeden Schützen hilfreich. Ausschließlich 3D zu schießen kaschiert viele Fehler. Das erfährt man eben wenn man dann an der Scheibe steht, jedoch wäre mir nur die Scheibe zu eintönig :bow:
-
.. Ausschließlich 3D zu schießen kaschiert viele Fehler. Das erfährt man eben wenn man dann an der Scheibe steht, jedoch wäre mir nur die Scheibe zu eintönig :bow:
:agree:
-
Ausschließlich 3D zu schießen kaschiert viele Fehler. Das erfährt man eben wenn man dann an der Scheibe steht, jedoch wäre mir nur die Scheibe zu eintönig :bow:
Feldbogen ist da ein prima Kompromiss. Also im Wald - nicht nur die Auflagen auf der Bogenwiese anstatt der Bunten.
Aber auch da sehe ich bei vielen, dass es falsch angegangen wird. Da werden die 30m auf die 60er und 50m auf die 80er geschossen und man freut sich, das Papier nicht verfehlt zu haben (was da schon mal passieren kann). Mental wird damit das Ziel viel zu gross.
Viel besser zum Training:
Bunnies auf 5 bis 10m. Präzision üben, bis man da zuverlässig 15+ Ringe schießt. Selbiges 40er Auflage auf 15m. 14+ Ringe, sonst gehts nicht zum Duschen.
Wenn man das mal drin hat und kann, dann ist der 3D Hase auf 10m auf einmal nix mehr, wo man sich über eine 8 freut, sondern zuverlässig die 10, mit Glück die 11 trifft.
-
Was sind Bunnies?
-
Was sind Bunnies?
Hasen
-
Was sind Bunnies?
Die 3er Auflagen. 20 cm im Durchmesser
(https://bogenundpfeile.de/wp-content/uploads/2020/09/Feldbogen_3er_sp_1.jpg)
-
Was sind Bunnies?
Die 3er Auflagen. 20 cm im Durchmesser
(https://bogenundpfeile.de/wp-content/uploads/2020/09/Feldbogen_3er_sp_1.jpg)
Das die Bunnies heißen ist mir neu. man lernt nicht aus. ;D Wir sagen zu denen einfach nur Spots. Dachte du meist die 3D Hasen
-
Die heissen korrekt auch Spots bei WA.
Der Ausdruck Bunnies kommt aus dem IFAA Regelwerk. Hat sich bei Feldbogen nur irgendwie eingebürgert, dazu "bunnies" zu sagen.
Kommt auch daher, weil "Spot" auch für unvollständige Auflagen verwendet wird. Die 80er Spot ist z.B. die Compoundauflage für WA720, wo die Ringe 1 - 4 fehlen, weil die ein Compounder eh nicht braucht und man so 4 Auflagen auf eine 122er Scheibe bringt.
Für die Compound Jugend hat die WA nun 60er Spot vorgeschrieben, die letztes Jahr kein Händler da hatte.
-
Danke für die Erläuterung.
-
Tja, wenns allen so geht.... werd ich mich wohl anstrengen und weiter üben. Muss ja gehen 🫣
War kurz davor die blöden Scheiben weg zu werfen 🙄
-
Andre, dein Eröffnungs-Post könnte von mir sein. Halle ist für mich wie Spinat essen, ich tu's, aber es schmeckt mir nicht.
Eine Anektote: Wir schiessen in meiner Wintergruppe auf 18 m 40er Auflage. Ich konsequent intuitiv, die anderen blank. Wir schiessen meist recht schnell und auch viel (also ballern statt konzentriert trainieren) und ich streue halt so um blau/rot.
Dann finde ich einen Tennisball und fixiere ihn auf dem Dämpfer, mit Absicht deutlich ausser der Mitte. Kurz in mich gegangen - zack - Treffer. Die Blankbogner haben hingegen eine Weile gebraucht.
War das Zufall (der Tennisball hat etwa die Grösse des Gold)? Nein, Konzentration!
Ich vermute, unbewusst ödet mich das Scheibenschiessen auf immer gleiche Distanz derart an, dass ich mich offensichtlich zu wenig konzentriere. Am Parcours ist das ja völlig anders, nur 1 oder 2 Pfeile und weiter geht's!
Dennoch schadet das Scheibenschiessen (Feldauflage ist ein guter Tipp nicht, Technik kannst halt am Parcours schlecht üben.
-
Wir schiessen meist recht schnell und auch viel (also ballern statt konzentriert trainieren) und ich streue halt so um blau/rot.
Ich vermute, unbewusst ödet mich das Scheibenschiessen auf immer gleiche Distanz derart an, dass ich mich offensichtlich zu wenig konzentriere. .
Das war genau mein Problem vor einigen Monaten. Man spammt Pfeile ohne sich wirklich zu konzentrieren weil man vom Parcours gewohnt war nach 1 bis 3 Pfeilen ein neues Ziel zu suchen. Der erste ging bei mir meist sehr mittig, der Rest war eher Streufeuer. Fürs intuitiv schießen auf 18- 20 Meter hab ich jetzt meist eine 60er scheibe hängen weil ich diese entspannender finde als die 40er. Dafür will ich zumindest immer mindestens im 7er Bereich bleiben. Oder ich hänge eine Feldscheibe auf. Das geht nun wirklich gut und macht auch Spaß. Jeder Schuss ist nun bewusster und kein unkonzentriertes ballern. 3D Parcours und Scheibe sind eben 2 verschiedene Biester an die man anders herangeht. Ich bin nachdem, ich mich nun 5 Monate fast ausschließlich an der Scheibe war, deutlich besser. Diesen Sprung hätte ich im 3D Parcours so nie geschafft.
-
An dem
"Aim small - miss small"
ist tatsächlich was dran.
Ich habe im Hallentraining im Winter auf die 40er Auflage besser getroffen als auf die 60er.
Klingt paradox, ich denke aber, es liegt einfach an dem deutlich kleineren Gold, das mir einen besseren Fokuspunkt ermöglicht.
-
Si, habe gestern mal kit meiner Frau zusammen geschossen, in letzter Zeit war ich immer alleine
Hab in das x ein etwas größeres Loch gestochen, dass ich es auch auf 18m gut erkenne.
Wurde schonmal etwas besser... Mir ist dabei aber noch was anderes an kir aufgefallen:
normalerweise achte ich beim Aufbau aktiv nur noch auf Rückenspannung und damit sauberes Lösen...
an meinem Bogenarm erkenne/merke ich allerdings, dass ich mir da anscheinend die Haltung versaut hab :wtf:
Vermutlich weil ich so sehr mit anderen Dingen, wie Fokus auf die bunte Scheibe und treffen wollen, abgelenkt oder beschäftigt bin... Und ich dachte am Anfang noch: nimmst die WA Auflagen, wird schon klappen, kann es ja sonst auch O:-)
-
Kleiner Tipp: Achte mal auf deine Schultern, ob die vielleicht zu hoch sind. Ich auch mal, als ich regelmäßig Scheibe geschossen habe, an schlechter Gruppierung / großer Streuung verzweifelt. Dann hatten wir mal nen OR-Trainer da. Hat mir eine Passe zugesehen, Schultern moniert und siehe da, sofort merkbare Verbesserung. Nur so ein Hinweis. ;)
-
oh ja, das werde ich mal genauer beobachten.
Schlimm, wie man sich wegen so einer "Kleinigkeit" wie anderes Ziel pl9tzlich wieder wie ein Anfänger fühlt...
Gut, dass ihr hier alle so gute und geduldige Ratschläge und Erfahrungen habt!